Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.haben, der ein Schiff für eigne Rechnung Sein Nächstes war nun, daß er sich an haben, der ein Schiff fuͤr eigne Rechnung Sein Naͤchſtes war nun, daß er ſich an <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0075" n="71"/> haben, der ein Schiff fuͤr eigne Rechnung<lb/> faͤhrt?‟ — „Der werde ich wohl ſelbſt ge-<lb/> weſen ſeyn;‟ war meine Antwort. — „Wie?<lb/> Nicht moͤglich! Jhr ſelbſt? Nun denn, um<lb/> ſo weniger‟ … unterbrach er ſich ſelbſt,<lb/> hielt mich noch feſter und zog mich ſtuͤrmiſch<lb/> wieder in das eben verlaſſene Zimmer zu-<lb/> ruͤck. Jch wußte am allerwenigſten, was<lb/> dies alles zu bedeuten haben koͤnnte.</p><lb/> <p>Sein Naͤchſtes war nun, daß er ſich an<lb/> den Kapitain Harmel wandte, ihn freund-<lb/> lich umfieng, und ihm ſchmeichelnd zuredete:<lb/> „Nicht wahr, lieber alter Freund, — Jhr<lb/> gebt meinem und unſer Aller Dringen eine<lb/> gute Statt, und uͤberlaßt dieſen wackern<lb/> Mann an Santleven? Denn ich will’s Euch<lb/> nur ſagen: Fuͤr Alles, was Nettelbeck heißt,<lb/> laß ich Leib und Leben; und ich will Euch<lb/> fuͤr ihn einen meiner eignen Steuerleute, und<lb/> einen befahrnen Matroſen oben ein, der es<lb/> auch alle Tage werden koͤnnte, an Bord<lb/> ſchicken. Topp?‟ — Auch die Andern ins-<lb/> geſammt umringten den zornigen Menſchen<lb/> und redeten ſo lange und eifrig auf ihn ein,<lb/> bis er ſich jede Ausflucht abgeſchnitten ſah,<lb/> und endlich, mir halb uͤber die Achſel zuge-<lb/> wandt, entgegenbrummte: „So geht denn<lb/> Meinetwegen zum Teufel!‟ — Das war<lb/> und blieb mein Abſchied!</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [71/0075]
haben, der ein Schiff fuͤr eigne Rechnung
faͤhrt?‟ — „Der werde ich wohl ſelbſt ge-
weſen ſeyn;‟ war meine Antwort. — „Wie?
Nicht moͤglich! Jhr ſelbſt? Nun denn, um
ſo weniger‟ … unterbrach er ſich ſelbſt,
hielt mich noch feſter und zog mich ſtuͤrmiſch
wieder in das eben verlaſſene Zimmer zu-
ruͤck. Jch wußte am allerwenigſten, was
dies alles zu bedeuten haben koͤnnte.
Sein Naͤchſtes war nun, daß er ſich an
den Kapitain Harmel wandte, ihn freund-
lich umfieng, und ihm ſchmeichelnd zuredete:
„Nicht wahr, lieber alter Freund, — Jhr
gebt meinem und unſer Aller Dringen eine
gute Statt, und uͤberlaßt dieſen wackern
Mann an Santleven? Denn ich will’s Euch
nur ſagen: Fuͤr Alles, was Nettelbeck heißt,
laß ich Leib und Leben; und ich will Euch
fuͤr ihn einen meiner eignen Steuerleute, und
einen befahrnen Matroſen oben ein, der es
auch alle Tage werden koͤnnte, an Bord
ſchicken. Topp?‟ — Auch die Andern ins-
geſammt umringten den zornigen Menſchen
und redeten ſo lange und eifrig auf ihn ein,
bis er ſich jede Ausflucht abgeſchnitten ſah,
und endlich, mir halb uͤber die Achſel zuge-
wandt, entgegenbrummte: „So geht denn
Meinetwegen zum Teufel!‟ — Das war
und blieb mein Abſchied!
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