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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.

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ist durch einen eingeschlagenen eisernen Nagel
mit breitem Kopfe genau bezeichnet, und
Alles sitzt rings umher, wie es zukom-
men kann, um das Gefäß mit Grütze, welche
mit Salz, Pfeffer und etwas Palmöl durch-
gerührt ist; doch Keiner langt um einen
Augenblick früher zu, als bis dazu durch den
lauten Schlag auf ein Brett das Zeichen
gegeben worden. Bei jedem Schlage wird
gerufen: "Schuckla! Schuckla! Schuckla!"
Den dritten Ruf erwiedern sie Alle durch ein
gellendes "Hurrah!" -- und nun holt der Erste
sich seine Handvoll aus dem Eimer, dem der
Zweite, Dritte u. s. f. in gemessener Ordnung
folgen.

Anfangs geht dabei Alles still und friedlich zu.
Neigt sich aber der Vorrath im Gefäße allmählig
zu Ende, und die Letzten müssen besorgen, daß
die Reihe nicht wieder an sie kommen dürfte:
so entsteht auch Hader und Zwiespalt. Jeder
sucht dem Nachbar die Kost aus den Händen
und beinah aus dem Munde zu reissen. Da
nun diese Scene jedesmal und bei jedem
Gefäße schier in dem nemlichen Moment zu-
trifft, so kann man sich den Lärm und Spek-
takel denken, der dann auf dem Schiffe
herrscht, und wobei die Peitsche den letz-
ten und wirksamsten Friedensstifter abge-
ben muß. Diese wieder hergestellte Ruhe
wird dazu angewandt, ihnen den ledigen Ei-

iſt durch einen eingeſchlagenen eiſernen Nagel
mit breitem Kopfe genau bezeichnet, und
Alles ſitzt rings umher, wie es zukom-
men kann, um das Gefaͤß mit Gruͤtze, welche
mit Salz, Pfeffer und etwas Palmoͤl durch-
geruͤhrt iſt; doch Keiner langt um einen
Augenblick fruͤher zu, als bis dazu durch den
lauten Schlag auf ein Brett das Zeichen
gegeben worden. Bei jedem Schlage wird
gerufen: „Schuckla! Schuckla! Schuckla!‟
Den dritten Ruf erwiedern ſie Alle durch ein
gellendes „Hurrah!‟ — und nun holt der Erſte
ſich ſeine Handvoll aus dem Eimer, dem der
Zweite, Dritte u. ſ. f. in gemeſſener Ordnung
folgen.

Anfangs geht dabei Alles ſtill und friedlich zu.
Neigt ſich aber der Vorrath im Gefaͤße allmaͤhlig
zu Ende, und die Letzten muͤſſen beſorgen, daß
die Reihe nicht wieder an ſie kommen duͤrfte:
ſo entſteht auch Hader und Zwieſpalt. Jeder
ſucht dem Nachbar die Koſt aus den Haͤnden
und beinah aus dem Munde zu reiſſen. Da
nun dieſe Scene jedesmal und bei jedem
Gefaͤße ſchier in dem nemlichen Moment zu-
trifft, ſo kann man ſich den Laͤrm und Spek-
takel denken, der dann auf dem Schiffe
herrſcht, und wobei die Peitſche den letz-
ten und wirkſamſten Friedensſtifter abge-
ben muß. Dieſe wieder hergeſtellte Ruhe
wird dazu angewandt, ihnen den ledigen Ei-

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[84/0088] iſt durch einen eingeſchlagenen eiſernen Nagel mit breitem Kopfe genau bezeichnet, und Alles ſitzt rings umher, wie es zukom- men kann, um das Gefaͤß mit Gruͤtze, welche mit Salz, Pfeffer und etwas Palmoͤl durch- geruͤhrt iſt; doch Keiner langt um einen Augenblick fruͤher zu, als bis dazu durch den lauten Schlag auf ein Brett das Zeichen gegeben worden. Bei jedem Schlage wird gerufen: „Schuckla! Schuckla! Schuckla!‟ Den dritten Ruf erwiedern ſie Alle durch ein gellendes „Hurrah!‟ — und nun holt der Erſte ſich ſeine Handvoll aus dem Eimer, dem der Zweite, Dritte u. ſ. f. in gemeſſener Ordnung folgen. Anfangs geht dabei Alles ſtill und friedlich zu. Neigt ſich aber der Vorrath im Gefaͤße allmaͤhlig zu Ende, und die Letzten muͤſſen beſorgen, daß die Reihe nicht wieder an ſie kommen duͤrfte: ſo entſteht auch Hader und Zwieſpalt. Jeder ſucht dem Nachbar die Koſt aus den Haͤnden und beinah aus dem Munde zu reiſſen. Da nun dieſe Scene jedesmal und bei jedem Gefaͤße ſchier in dem nemlichen Moment zu- trifft, ſo kann man ſich den Laͤrm und Spek- takel denken, der dann auf dem Schiffe herrſcht, und wobei die Peitſche den letz- ten und wirkſamſten Friedensſtifter abge- ben muß. Dieſe wieder hergeſtellte Ruhe wird dazu angewandt, ihnen den ledigen Ei-

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Zitationshilfe: Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung02_1821/88>, abgerufen am 21.11.2024.