Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.mer mit Seewasser zu füllen, damit sie sich Nach solchergestalt geendigter Mahlzeit, Hiernächst müssen sie sich in dichte Hau- mer mit Seewaſſer zu fuͤllen, damit ſie ſich Nach ſolchergeſtalt geendigter Mahlzeit, Hiernaͤchſt muͤſſen ſie ſich in dichte Hau- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0089" n="85"/> mer mit Seewaſſer zu fuͤllen, damit ſie ſich<lb/> Mund, Bruſt und Haͤnde abwaſchen. Zum<lb/> Abtrocknen giebt man ihnen ein Ende auf-<lb/> getrieſeltes Tau, (Schwabber genannt) wor-<lb/> auf ſie Paarweiſe zu der Suͤßwaſſer-Tonne<lb/> ziehen, da ein Matroſe Jedem ein Gemaͤß,<lb/> etwa ein halb Quart enthaltend, reicht, um<lb/> ihren Durſt zu ſtillen.</p><lb/> <p>Nach ſolchergeſtalt geendigter Mahlzeit,<lb/> und nachdem das Verdeck mit Seewaſſer an-<lb/> gefeuchtet worden, laͤßt man das ganze<lb/> Voͤlkchen reihenweiſe und dicht neben ein-<lb/> ander ſich niederkauern; und Jeder bekoͤmmt<lb/> einen hollaͤndiſchen Ziegelſtein (Mopſtein) in<lb/> die Hand, womit ſie das Verdeck nach dem<lb/> Takte und von vorne nach hinten zu ſcheuern<lb/> angewieſen werden. Sie muͤſſen ſich dabei<lb/> Alle zugleich wenden; und indem ſie bald<lb/> vor- bald ruͤckwaͤrts arbeiten, wird ihnen un-<lb/> aufhoͤrlich neues Seewaſſer uͤber die Koͤpfe<lb/> und auf das Verdeck gegoſſen. Dieſe etwas<lb/> anſtrengende Uebung waͤhrt gegen zwei Stun-<lb/> den und hat bloß den Zweck, ſie zu beſchaͤf-<lb/> tigen, ihnen Bewegung zu verſchaffen und<lb/> ſie deſto geſunder zu erhalten.</p><lb/> <p>Hiernaͤchſt muͤſſen ſie ſich in dichte Hau-<lb/> fen zuſammenſtellen; wo denn noch dichtere<lb/> Waſſerguͤſſe auf ſie herabſtroͤmen, um ſie zu<lb/> erfriſchen und abzukuͤhlen. Dies iſt ihnen<lb/> eine wahre Luſt; ſie jauchzen dabei vor<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0089]
mer mit Seewaſſer zu fuͤllen, damit ſie ſich
Mund, Bruſt und Haͤnde abwaſchen. Zum
Abtrocknen giebt man ihnen ein Ende auf-
getrieſeltes Tau, (Schwabber genannt) wor-
auf ſie Paarweiſe zu der Suͤßwaſſer-Tonne
ziehen, da ein Matroſe Jedem ein Gemaͤß,
etwa ein halb Quart enthaltend, reicht, um
ihren Durſt zu ſtillen.
Nach ſolchergeſtalt geendigter Mahlzeit,
und nachdem das Verdeck mit Seewaſſer an-
gefeuchtet worden, laͤßt man das ganze
Voͤlkchen reihenweiſe und dicht neben ein-
ander ſich niederkauern; und Jeder bekoͤmmt
einen hollaͤndiſchen Ziegelſtein (Mopſtein) in
die Hand, womit ſie das Verdeck nach dem
Takte und von vorne nach hinten zu ſcheuern
angewieſen werden. Sie muͤſſen ſich dabei
Alle zugleich wenden; und indem ſie bald
vor- bald ruͤckwaͤrts arbeiten, wird ihnen un-
aufhoͤrlich neues Seewaſſer uͤber die Koͤpfe
und auf das Verdeck gegoſſen. Dieſe etwas
anſtrengende Uebung waͤhrt gegen zwei Stun-
den und hat bloß den Zweck, ſie zu beſchaͤf-
tigen, ihnen Bewegung zu verſchaffen und
ſie deſto geſunder zu erhalten.
Hiernaͤchſt muͤſſen ſie ſich in dichte Hau-
fen zuſammenſtellen; wo denn noch dichtere
Waſſerguͤſſe auf ſie herabſtroͤmen, um ſie zu
erfriſchen und abzukuͤhlen. Dies iſt ihnen
eine wahre Luſt; ſie jauchzen dabei vor
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