Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.Greises an seine Mitwelt empfangen, wird es Gerade sein so glücklich gespartes Leben hätte Greiſes an ſeine Mitwelt empfangen, wird es Gerade ſein ſo gluͤcklich geſpartes Leben haͤtte <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="VI"/> Greiſes an ſeine Mitwelt empfangen, wird es<lb/> ſie auch ſicherlich freuen, daß es noch ein Ver-<lb/> maͤchtniß unter Lebendigen hat ſeyn koͤnnen, und<lb/> daß das Auge, welches zu allen Zeiten ſo hell<lb/> und ſicher in’s Leben blickte, auch in der Minute,<lb/> wo der Herausgeber dies ſchreibt, ſich noch nicht<lb/> geſchloſſen hat. Mit 85 Jahren belaſtet, iſt ſein<lb/> Geiſt noch immer friſch und kraͤftig, wie in ſei-<lb/> ner gluͤcklichſten Bluͤthe; wenn gleich ſein Koͤrper<lb/> ſichtbarer, als je (oft ſogar in dieſem Winter<lb/> die Kuͤmmerniß der Seinigen erregend) unter<lb/> dem Gewicht ſo vieler Jahre zuſammenzuſinken<lb/> droht.</p><lb/> <p>Gerade ſein ſo gluͤcklich geſpartes Leben haͤtte<lb/> jedoch die Erſcheinung dieſer ſeiner fortgeſetzten<lb/> Biographie, wenn nicht verhindern, doch verſpaͤ-<lb/> ten koͤnnen, da es in der That ſo großer und<lb/> wiederholter Aufmunterungen, als ſeine edlen<lb/> Freunde an ihn ergehen ließen, bedurfte, um die<lb/> beſcheidene Scheu zu beſiegen, die ihn abgeneigt<lb/> machte, uͤber Lebensverhaͤltniſſe, deren parthei-<lb/> loſeſte Darlegung vielleicht nicht verhindern konnte,<lb/> zur Lobrede auf ihn ſelbſt zu werden, ſich oͤffent-<lb/> lich auszuſprechen. Wie er jedoch zu allen Zei-<lb/> ten uͤber ſeine Perſon und die politiſche Celebri-<lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [VI/0012]
Greiſes an ſeine Mitwelt empfangen, wird es
ſie auch ſicherlich freuen, daß es noch ein Ver-
maͤchtniß unter Lebendigen hat ſeyn koͤnnen, und
daß das Auge, welches zu allen Zeiten ſo hell
und ſicher in’s Leben blickte, auch in der Minute,
wo der Herausgeber dies ſchreibt, ſich noch nicht
geſchloſſen hat. Mit 85 Jahren belaſtet, iſt ſein
Geiſt noch immer friſch und kraͤftig, wie in ſei-
ner gluͤcklichſten Bluͤthe; wenn gleich ſein Koͤrper
ſichtbarer, als je (oft ſogar in dieſem Winter
die Kuͤmmerniß der Seinigen erregend) unter
dem Gewicht ſo vieler Jahre zuſammenzuſinken
droht.
Gerade ſein ſo gluͤcklich geſpartes Leben haͤtte
jedoch die Erſcheinung dieſer ſeiner fortgeſetzten
Biographie, wenn nicht verhindern, doch verſpaͤ-
ten koͤnnen, da es in der That ſo großer und
wiederholter Aufmunterungen, als ſeine edlen
Freunde an ihn ergehen ließen, bedurfte, um die
beſcheidene Scheu zu beſiegen, die ihn abgeneigt
machte, uͤber Lebensverhaͤltniſſe, deren parthei-
loſeſte Darlegung vielleicht nicht verhindern konnte,
zur Lobrede auf ihn ſelbſt zu werden, ſich oͤffent-
lich auszuſprechen. Wie er jedoch zu allen Zei-
ten uͤber ſeine Perſon und die politiſche Celebri-
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