Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.als der Auftrag der Unsrigen;" entgegnete ich -- Jetzt beurlaubte uns der König mit den als der Auftrag der Unſrigen;‟ entgegnete ich — Jetzt beurlaubte uns der Koͤnig mit den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0221" n="205"/> als der Auftrag der Unſrigen;‟ entgegnete ich —<lb/> „und eben dadurch wird dieſer Tag der gluͤcklichſte<lb/> unſers Lebens.‟</p><lb/> <p>Jetzt beurlaubte uns der Koͤnig mit den<lb/> Worten: „Jch danke euch! Gruͤßt eure guten<lb/> und braven Mitbuͤrger, und ſagt ihnen: auch<lb/> ihnen dankte ich fuͤr die Treue und Anhaͤnglich-<lb/> keit, die ſie mir erwieſen haben. Haltet immer<lb/> auf Religion und Moralitaͤt.‟ — Als wir uns<lb/> darauf verbeugten und Miene zum Abtreten mach-<lb/> ten, ſagte der Koͤnig: „Sie bleiben noch hier!‟<lb/> — worauf auch bald hernach die Koͤniginn ſich<lb/> uns naͤherte, neben ihren Gemahl trat und ſich<lb/> mit guͤtigem Laͤcheln und der Bemerkung zu uns<lb/> wandte: „Wir haben uns heute ſchon geſehen;‟<lb/> — und der Monarch fiel ihr ein: „Nicht wahr?<lb/> Jch hatte doch recht gerathen?‟ — So ergab<lb/> ſich’s denn, daß ich oder meine Uniform dem<lb/> koͤniglichen Paare bereits im Vorbeifahren aufge-<lb/> fallen ſeyn mußte. Sie aber fuhr zu mir fort:<lb/> „Jch bin gewiß recht froh, Sie hier zu ſehen<lb/> und perſoͤnlich kennen zu lernen.‟ — „Und ich‟<lb/> — war meine Antwort — „ich danke Gott da-<lb/> fuͤr, daß er mich den Tag hat erleben laſſen, wo<lb/> meine Augen den guten Koͤnig und unſre allge-<lb/> liebte Koͤniginn in ſolchem Wohlſeyn erblicken.<lb/> Der Name des Herrn ſey dafuͤr gelobet!‟ —<lb/> So erhielten wir nunmehr unſre gnaͤdige Entlaſ-<lb/> ſung; eilten nach unſerm Gaſthofe zuruͤck, und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [205/0221]
als der Auftrag der Unſrigen;‟ entgegnete ich —
„und eben dadurch wird dieſer Tag der gluͤcklichſte
unſers Lebens.‟
Jetzt beurlaubte uns der Koͤnig mit den
Worten: „Jch danke euch! Gruͤßt eure guten
und braven Mitbuͤrger, und ſagt ihnen: auch
ihnen dankte ich fuͤr die Treue und Anhaͤnglich-
keit, die ſie mir erwieſen haben. Haltet immer
auf Religion und Moralitaͤt.‟ — Als wir uns
darauf verbeugten und Miene zum Abtreten mach-
ten, ſagte der Koͤnig: „Sie bleiben noch hier!‟
— worauf auch bald hernach die Koͤniginn ſich
uns naͤherte, neben ihren Gemahl trat und ſich
mit guͤtigem Laͤcheln und der Bemerkung zu uns
wandte: „Wir haben uns heute ſchon geſehen;‟
— und der Monarch fiel ihr ein: „Nicht wahr?
Jch hatte doch recht gerathen?‟ — So ergab
ſich’s denn, daß ich oder meine Uniform dem
koͤniglichen Paare bereits im Vorbeifahren aufge-
fallen ſeyn mußte. Sie aber fuhr zu mir fort:
„Jch bin gewiß recht froh, Sie hier zu ſehen
und perſoͤnlich kennen zu lernen.‟ — „Und ich‟
— war meine Antwort — „ich danke Gott da-
fuͤr, daß er mich den Tag hat erleben laſſen, wo
meine Augen den guten Koͤnig und unſre allge-
liebte Koͤniginn in ſolchem Wohlſeyn erblicken.
Der Name des Herrn ſey dafuͤr gelobet!‟ —
So erhielten wir nunmehr unſre gnaͤdige Entlaſ-
ſung; eilten nach unſerm Gaſthofe zuruͤck, und
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