Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.neigt seyn, Vernunft anzunehmen. Aber was Jch hatte aber auch kaum nöthig, mich um neigt ſeyn, Vernunft anzunehmen. Aber was Jch hatte aber auch kaum noͤthig, mich um <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0039" n="23"/> neigt ſeyn, Vernunft anzunehmen. Aber was<lb/> geſchah? — Jn noch kuͤrzerer Friſt (denn raſch<lb/> genug expedirte man mich!) gieng, nicht von je-<lb/> ner Societaͤt, an die ich verwieſen worden, ſon-<lb/> dern von dem Koͤnigl. Preuſſ. Pomm. Kriegs-<lb/> und Domainen-Kammer-Deputations-Collegium<lb/> zu Coeslin die Reſolution bei mir ein: „Da Se.<lb/> Koͤnigl. Majeſtaͤt geruht haͤtten, auf jene Vor-<lb/> ſchlaͤge nicht zu reflectiren: ſo koͤnne auch beſag-<lb/> tes Collegium ſich auf das weit ausſehende Hand-<lb/> lungs-Project nicht einlaſſen.‟ — Nun, ſo war<lb/> denn meine Freude abermals in den Brunnen<lb/> gefallen; was mir damals herzlich leid that, weil<lb/> ich glaubte, daß in Coeslin wohl freilich nicht<lb/> die rechte Erleuchtung uͤber meinen Plan zu ſu-<lb/> chen geweſen ſeyn moͤchte. Spaͤterhin habe ich<lb/> in Erfahrung gebracht, daß die Englaͤnder auf<lb/> den nemlichen Gedanken gekommen, und daß es<lb/> ihnen auch nicht gefehlt habe, am Fluſſe Kor-<lb/> mantin eine Niederlaſſung mit dem gedeihlichſten<lb/> Erfolge zu gruͤnden.</p><lb/> <p>Jch hatte aber auch kaum noͤthig, mich um<lb/> Dinge in der Ferne zu kuͤmmern, da Gelegenheit<lb/> genug in der Naͤhe war und mir dicht vor den<lb/> Fuͤßen lag, wo ich zum Guten rathen und mich<lb/> um’s allgemeine Beſte einigermaaßen verdient ma-<lb/> chen konnte. So war es etwa gleich ein Jahr<lb/> nachher (1787), daß die Colberger Kaufmann-<lb/> ſchaft mir die Ehre anthat, mich zum Verwand-<lb/> ten des Seglerhauſes aufzunehmen. Es iſt dies<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [23/0039]
neigt ſeyn, Vernunft anzunehmen. Aber was
geſchah? — Jn noch kuͤrzerer Friſt (denn raſch
genug expedirte man mich!) gieng, nicht von je-
ner Societaͤt, an die ich verwieſen worden, ſon-
dern von dem Koͤnigl. Preuſſ. Pomm. Kriegs-
und Domainen-Kammer-Deputations-Collegium
zu Coeslin die Reſolution bei mir ein: „Da Se.
Koͤnigl. Majeſtaͤt geruht haͤtten, auf jene Vor-
ſchlaͤge nicht zu reflectiren: ſo koͤnne auch beſag-
tes Collegium ſich auf das weit ausſehende Hand-
lungs-Project nicht einlaſſen.‟ — Nun, ſo war
denn meine Freude abermals in den Brunnen
gefallen; was mir damals herzlich leid that, weil
ich glaubte, daß in Coeslin wohl freilich nicht
die rechte Erleuchtung uͤber meinen Plan zu ſu-
chen geweſen ſeyn moͤchte. Spaͤterhin habe ich
in Erfahrung gebracht, daß die Englaͤnder auf
den nemlichen Gedanken gekommen, und daß es
ihnen auch nicht gefehlt habe, am Fluſſe Kor-
mantin eine Niederlaſſung mit dem gedeihlichſten
Erfolge zu gruͤnden.
Jch hatte aber auch kaum noͤthig, mich um
Dinge in der Ferne zu kuͤmmern, da Gelegenheit
genug in der Naͤhe war und mir dicht vor den
Fuͤßen lag, wo ich zum Guten rathen und mich
um’s allgemeine Beſte einigermaaßen verdient ma-
chen konnte. So war es etwa gleich ein Jahr
nachher (1787), daß die Colberger Kaufmann-
ſchaft mir die Ehre anthat, mich zum Verwand-
ten des Seglerhauſes aufzunehmen. Es iſt dies
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |