Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.Die Verständige Abigail. Verfolgung/ Kreutz und Leid getreulich helfentragen/ Die Reihe war an ihm und muste Schildwach stehn/ Daß nicht der schlauhe Feind Sie möchte hin- dergehn. Er wandelt' an dem Berg'/ Er gteng da auf und nieder/ Er sah sich munter üm/ und schauet' hin und wie- der/ Und daß der sanfte Schlaff ihn ja nicht über- fall'/ Fängt er ein Lied ehen an/ und singt mit srohem Schall': Schildwachlied. Dieses Liedes eigene Melodie neben beygefügter Symph. 1. GOtt der du niemals liegst im Schlafe/ Der du nicht schleust die Augen zu/ Sey du ein Hüter deiner Schafe/ Und halt' uns stets in guter Ruh/ Dann unser Wachen/ Kan nichtes machen/ Wirst du nicht auf uns sehn/ So ists mit uns geschehn. 2. Umzirk uns HErr mit deiner Gnade/ Nim unser Läger wol in acht/ Daß uns nicht treff' ein solcher Schade/ Auf den die Feinde sind bedacht. Sey uns zugegen/ Mit deinem Segen/ Sey
Die Verſtaͤndige Abigail. Verfolgung/ Kreutz und Leid getreulich helfentragen/ Die Reihe war an ihm und muſte Schildwach ſtehn/ Daß nicht der ſchlauhe Feind Sie moͤchte hin- dergehn. Er wandelt’ an dem Berg’/ Er gteng da auf und nieder/ Er ſah ſich munter uͤm/ und ſchauet’ hin und wie- der/ Und daß der ſanfte Schlaff ihn ja nicht uͤber- fall’/ Faͤngt er ein Lied ehen an/ und ſingt mit ſrohem Schall’: Schildwachlied. Dieſes Liedes eigene Melodie neben beygefuͤgter Symph. 1. GOtt der du niemals liegſt im Schlafe/ Der du nicht ſchleuſt die Augen zu/ Sey du ein Huͤter deiner Schafe/ Und halt’ uns ſtets in guter Ruh/ Dann unſer Wachen/ Kan nichtes machen/ Wirſt du nicht auf uns ſehn/ So iſts mit uns geſchehn. 2. Umzirk uns HErꝛ mit deiner Gnade/ Nim unſer Laͤger wol in acht/ Daß uns nicht treff’ ein ſolcher Schade/ Auf den die Feinde ſind bedacht. Sey uns zugegen/ Mit deinem Segen/ Sey
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0127" n="71"/> <fw place="top" type="header">Die Verſtaͤndige Abigail.</fw><lb/> <l>Verfolgung/ Kreutz und Leid getreulich helfen<lb/><hi rendition="#et">tragen/</hi></l><lb/> <l>Die Reihe war an ihm und muſte Schildwach<lb/><hi rendition="#et">ſtehn/</hi></l><lb/> <l>Daß nicht der ſchlauhe Feind Sie moͤchte hin-<lb/><hi rendition="#et">dergehn.</hi></l><lb/> <l>Er wandelt’ an dem Berg’/ Er gteng da auf und<lb/><hi rendition="#et">nieder/</hi></l><lb/> <l>Er ſah ſich munter uͤm/ und ſchauet’ hin und wie-<lb/><hi rendition="#et">der/</hi></l><lb/> <l>Und daß der ſanfte Schlaff ihn ja nicht uͤber-<lb/><hi rendition="#et">fall’/</hi></l><lb/> <l>Faͤngt er ein Lied ehen an/ und ſingt mit ſrohem<lb/><hi rendition="#et">Schall’:</hi></l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head>Schildwachlied.</head><lb/> <argument> <p>Dieſes Liedes eigene Melodie neben beygefuͤgter <hi rendition="#aq">Symph.</hi><lb/><hi rendition="#et">oder Vorklange/ wird der Muſik-liebende/ in meinem<lb/> Muſikaliſchem Luſtwalde zu finden haben.</hi></p> </argument><lb/> <lg n="1"> <l> <hi rendition="#c">1.</hi> </l><lb/> <l><hi rendition="#in">G</hi>Ott der du niemals liegſt im Schlafe/</l><lb/> <l>Der du nicht ſchleuſt die Augen zu/</l><lb/> <l>Sey du ein Huͤter deiner Schafe/</l><lb/> <l>Und halt’ uns ſtets in guter Ruh/</l><lb/> <l>Dann unſer Wachen/</l><lb/> <l>Kan nichtes machen/</l><lb/> <l>Wirſt du nicht auf uns ſehn/</l><lb/> <l>So iſts mit uns geſchehn.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#c">2.</hi> </l><lb/> <l>Umzirk uns HErꝛ mit deiner Gnade/</l><lb/> <l>Nim unſer Laͤger wol in acht/</l><lb/> <l>Daß uns nicht treff’ ein ſolcher Schade/</l><lb/> <l>Auf den die Feinde ſind bedacht.</l><lb/> <l>Sey uns zugegen/</l><lb/> <l>Mit deinem Segen/</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sey</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0127]
Die Verſtaͤndige Abigail.
Verfolgung/ Kreutz und Leid getreulich helfen
tragen/
Die Reihe war an ihm und muſte Schildwach
ſtehn/
Daß nicht der ſchlauhe Feind Sie moͤchte hin-
dergehn.
Er wandelt’ an dem Berg’/ Er gteng da auf und
nieder/
Er ſah ſich munter uͤm/ und ſchauet’ hin und wie-
der/
Und daß der ſanfte Schlaff ihn ja nicht uͤber-
fall’/
Faͤngt er ein Lied ehen an/ und ſingt mit ſrohem
Schall’:
Schildwachlied.
Dieſes Liedes eigene Melodie neben beygefuͤgter Symph.
oder Vorklange/ wird der Muſik-liebende/ in meinem
Muſikaliſchem Luſtwalde zu finden haben.
1.
GOtt der du niemals liegſt im Schlafe/
Der du nicht ſchleuſt die Augen zu/
Sey du ein Huͤter deiner Schafe/
Und halt’ uns ſtets in guter Ruh/
Dann unſer Wachen/
Kan nichtes machen/
Wirſt du nicht auf uns ſehn/
So iſts mit uns geſchehn.
2.
Umzirk uns HErꝛ mit deiner Gnade/
Nim unſer Laͤger wol in acht/
Daß uns nicht treff’ ein ſolcher Schade/
Auf den die Feinde ſind bedacht.
Sey uns zugegen/
Mit deinem Segen/
Sey
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |