Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.Filamon. 3. Nun last uns verjagen/ das klagen und sehnen/ Das wir oft für Liebe beseufftzet/ wol an! Kein Edeler Schäffer sol uns nun behönen/ Vnd sagen was wir so alleine gethan. Wir Wollen fein Schertzen/ Mit Küssen und Hertzen; Kompt Filamon bald/ Euch hab ich ergeben Mein lieben und leben/ Ach last uns bald gehen in unseren Wald. Hierauf hat der Edle Filamon mit seinem Pan- 4. So last uns den eylen ohn alles verweilen/ Weil Phoebus nun pralet und stralet nicht mehr/ Wir wollen die Liebe recht unter uns theilen/ Die unsere Hertzen geplaget bißher. Wir wollen mit Freuden/ Nur selbsten uns weiden/ Und leschen die Glut/ Darzu auch die Schmertzen/ Jn unseren Hertzen/ Belliflora kompt nun mein Edeles Gut. Nach Verrichtung dieses/ hat sich der Edele Glükwünschlied Der Schäfer-Zunfft. Die Musicalische Zusammenstimmung suche im Gehet o iiij
Filamon. 3. Nun laſt uns verjagen/ das klagen und ſehnen/ Das wir oft fuͤr Liebe beſeufftzet/ wol an! Kein Edeler Schaͤffer ſol uns nun behoͤnen/ Vnd ſagen was wir ſo alleine gethan. Wir Wollen fein Schertzen/ Mit Kuͤſſen und Hertzen; Kompt Filamon bald/ Euch hab ich ergeben Mein lieben und leben/ Ach laſt uns bald gehen in unſeren Wald. Hierauf hat der Edle Filamon mit ſeinem Pan- 4. So laſt uns den eylen ohn alles verweilen/ Weil Phoebus nun pralet und ſtralet nicht mehr/ Wir wollen die Liebe recht unter uns theilen/ Die unſere Hertzen geplaget bißher. Wir wollen mit Freuden/ Nur ſelbſten uns weiden/ Und leſchen die Glut/ Darzu auch die Schmertzen/ Jn unſeren Hertzen/ Belliflora kompt nun mein Edeles Gut. Nach Verrichtung dieſes/ hat ſich der Edele Gluͤkwuͤnſchlied Der Schaͤfer-Zunfft. Die Muſicaliſche Zuſammenſtimmung ſuche im Gehet o iiij
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Filamon.
3.
Nun laſt uns verjagen/ das klagen und ſehnen/
Das wir oft fuͤr Liebe beſeufftzet/ wol an!
Kein Edeler Schaͤffer ſol uns nun behoͤnen/
Vnd ſagen was wir ſo alleine gethan.
Wir Wollen fein Schertzen/
Mit Kuͤſſen und Hertzen;
Kompt Filamon bald/
Euch hab ich ergeben
Mein lieben und leben/
Ach laſt uns bald gehen in unſeren Wald.
Hierauf hat der Edle Filamon mit ſeinem Pan-
dor auch wieder geantwortet:
4.
So laſt uns den eylen ohn alles verweilen/
Weil Phoebus nun pralet und ſtralet nicht mehr/
Wir wollen die Liebe recht unter uns theilen/
Die unſere Hertzen geplaget bißher.
Wir wollen mit Freuden/
Nur ſelbſten uns weiden/
Und leſchen die Glut/
Darzu auch die Schmertzen/
Jn unſeren Hertzen/
Belliflora kompt nun mein Edeles Gut.
Nach Verrichtung dieſes/ hat ſich der Edele
und hoch verſtaͤndige Hirten Meiſter Dafnis/ mit
ſeinen Mitbruͤdern und Schweſtern/ mit einer
lieblichen vnd den Wald durchſchallenden har-
monie der vielen Muſicaliſche Jnſtrumenten
auf Sarabandiſche Arth/ den nunmehr Hertz-ver-
traueten Nympfen Gluͤk zu wuͤnſchen nicht geſeu-
met/ ſondern mit ſampt der gantzen Compagnie
folgende Sapphiſche Ode angeſtimmet:
Gluͤkwuͤnſchlied
Der Schaͤfer-Zunfft.
Die Muſicaliſche Zuſammenſtimmung ſuche im
Luſtwalde/ fol. 262.
Gehet
o iiij
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