Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.endet/ den halten wir vor Glükselig. Denn gleich III. Par jungito pari, AEqualitas res optima est. Füg es allezeit also/ daß sich gleich und gleich ge- sellt/ Weil fast keine beßre Sach'/ als die Gleichheit in der Welt. IV. Castiga clanculum amicum, lauda palam. Strafst du deinen lieben Freund/ wol! so nim ihn auf die Seiten/ Aber seine Redligkeit lobe frey bey allen Leu- ten. V. Stul-
endet/ den halten wir vor Gluͤkſelig. Denn gleich III. Par jungito pari, Æqualitas res optima eſt. Fuͤg es allezeit alſo/ daß ſich gleich und gleich ge- ſellt/ Weil faſt keine beßre Sach’/ als die Gleichheit in der Welt. IV. Caſtiga clanculum amicum, lauda palàm. Strafſt du deinen lieben Freund/ wol! ſo nim ihn auf die Seiten/ Aber ſeine Redligkeit lobe frey bey allen Leu- ten. V. Stul-
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endet/ den halten wir vor Gluͤkſelig. Denn gleich
wie man nicht weiß/ wer unter zwey Streitenden
der Obermann ſeyn wird/ und wem alſo die Sie-
geskrone zuzueignen/ alſo beſtehet eines Menſchen
Gluͤkſeligkeit/ deſſen Leben allezeit der Gefahr un-
terworffen/ auf wakkelenden und ſehr ungewiſſen
Fuͤſſen. Mit dieſen Worten hater ſeinen Abſchied
von dem Koͤnige genommen/ und ihn vermittelſt
ſeiner Rede gantz beſtuͤrtzt verlaſſen. Hernach hat
er ſich in Cilicien begeben/ alda er eine Stadt ange-
leget/ und ſolche nach ſeinem Nahmen Solos ge-
nennet. Er iſt im achtzigſten Jahre ſeines Alters
in Cypern verſtorben/ mit hinterlaſſung dieſes Be-
fehls/ daß die Seinigen ſeine Gebeine in die Jnſel
Salamis fuͤhren/ und deren gebrandte Aſche hin
und wieder in der Landſchafft ſtreuen ſolten. Un-
ter andern ſeinen Sprichwoͤrtern/ ſind dieſes die
vornehmſten:
III.
Par jungito pari, Æqualitas res optima eſt.
Fuͤg es allezeit alſo/ daß ſich gleich und gleich ge-
ſellt/
Weil faſt keine beßre Sach’/ als die Gleichheit in
der Welt.
IV.
Caſtiga clanculum amicum, lauda palàm.
Strafſt du deinen lieben Freund/ wol! ſo nim ihn
auf die Seiten/
Aber ſeine Redligkeit lobe frey bey allen Leu-
ten.
V. Stul-
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