Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.wäldchens erste Abtheilung. 9. Weistu nicht daß der Himmel die gerochen/Welche so schändlich ihren Eyd gebrochen/ Fahre nur hin du wirst es bald erfahren/ Jn turtzen Jahren. 10. Aber nicht/ daß mich etwan deine SchmertzenKützelen solten. Nein/ ich trag' im Hertzen/ Als dein getreuer Schäfer/ mit dir Armen/ Grosses Erbarmen. 11. Dieses nun bin ich von dir inne worden/Schändliche Doris aus dem falschen Orden. Doch acht' ichs nicht/ bistu doch nicht alleine/ Die ich wolmeine. 12. Wilstu nicht lieben/ kanstu es wol lassen/So wol als Hertzen kan ich dich auch hassen/ Doris hinweg ein ander treues Küssen Wil ich bald wissen. Lob- D v
waͤldchens erſte Abtheilung. 9. Weiſtu nicht daß der Himmel die gerochen/Welche ſo ſchaͤndlich ihren Eyd gebrochen/ Fahre nur hin du wirſt es bald erfahren/ Jn turtzen Jahren. 10. Aber nicht/ daß mich etwan deine SchmertzenKuͤtzelen ſolten. Nein/ ich trag’ im Hertzen/ Als dein getreuer Schaͤfer/ mit dir Armen/ Groſſes Erbarmen. 11. Dieſes nun bin ich von dir inne worden/Schaͤndliche Doris aus dem falſchen Orden. Doch acht’ ichs nicht/ biſtu doch nicht alleine/ Die ich wolmeine. 12. Wilſtu nicht lieben/ kanſtu es wol laſſen/So wol als Hertzen kan ich dich auch haſſen/ Doris hinweg ein ander treues Kuͤſſen Wil ich bald wiſſen. Lob- D v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0107" n="81"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">waͤldchens erſte Abtheilung.</hi> </fw><lb/> <lg n="9"> <head>9.</head><lb/> <l>Weiſtu nicht daß der Himmel die gerochen/</l><lb/> <l>Welche ſo ſchaͤndlich ihren Eyd gebrochen/</l><lb/> <l>Fahre nur hin du wirſt es bald erfahren/</l><lb/> <l>Jn turtzen Jahren.</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <head>10.</head><lb/> <l>Aber nicht/ daß mich etwan deine Schmertzen</l><lb/> <l>Kuͤtzelen ſolten. Nein/ ich trag’ im Hertzen/</l><lb/> <l>Als dein getreuer Schaͤfer/ mit dir Armen/</l><lb/> <l>Groſſes Erbarmen.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <head>11.</head><lb/> <l>Dieſes nun bin ich von dir inne worden/</l><lb/> <l>Schaͤndliche Doris aus dem falſchen Orden.</l><lb/> <l>Doch acht’ ichs nicht/ biſtu doch nicht alleine/</l><lb/> <l>Die ich wolmeine.</l> </lg><lb/> <lg n="12"> <head>12.</head><lb/> <l>Wilſtu nicht lieben/ kanſtu es wol laſſen/</l><lb/> <l>So wol als Hertzen kan ich dich auch haſſen/</l><lb/> <l>Doris hinweg ein ander treues Kuͤſſen</l><lb/> <l>Wil ich bald wiſſen.</l> </lg> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">D v</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Lob-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [81/0107]
waͤldchens erſte Abtheilung.
9.
Weiſtu nicht daß der Himmel die gerochen/
Welche ſo ſchaͤndlich ihren Eyd gebrochen/
Fahre nur hin du wirſt es bald erfahren/
Jn turtzen Jahren.
10.
Aber nicht/ daß mich etwan deine Schmertzen
Kuͤtzelen ſolten. Nein/ ich trag’ im Hertzen/
Als dein getreuer Schaͤfer/ mit dir Armen/
Groſſes Erbarmen.
11.
Dieſes nun bin ich von dir inne worden/
Schaͤndliche Doris aus dem falſchen Orden.
Doch acht’ ichs nicht/ biſtu doch nicht alleine/
Die ich wolmeine.
12.
Wilſtu nicht lieben/ kanſtu es wol laſſen/
So wol als Hertzen kan ich dich auch haſſen/
Doris hinweg ein ander treues Kuͤſſen
Wil ich bald wiſſen.
Lob-
D v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |