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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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wäldchens erste Abtheilung.
Sie ist die Schönste fast im Lande/
Bey dieser gantzen Schäferey/
Sie ist aus hoch gesprossnem Stande/
Wer meinest dn wol wer sie sey?
Nicht viel man ihres gleichen findt/
Minerva liebt sie wie ihr Kind.
Sie hat der Tugend Brust gesogen/
Von ihrer kleinen Kindheit an/
Die Gottesfurcht hat sie erzogen
Gegängelt in der Ehrenbahn/
Viel schöne Künste sind ihr Ruhm/
Die Frömmigkeit ihr eigenthum.
Dir hab' ich sie allein erkohren/
Sie/ die dir gleich in allem ist/
Jn der du dich fast selbst verlohren/
Jn der du dir recht ähnlich bist.
Jch mache dich nun duppelt reich/
Du findest dich/ und was dir gleich.
Und dieser ädlen Schäferinnen/
Beliebten Nahmen wirstu sehn/
Wenn du dich nur wirst recht besinnen/
Jm fall du nur wirst in dich gehn/
Bedenke nur die itzge Zeit/
So wirstu haben gnug Bescheid.
Hierauf Kupido sein Gefieder
Hin in die klare Lüffte schwang/
Und Filidor erwachte wieder
Nach dem er einer Stunden lang/
Gelegen unter einem Baum'/
Jn seinem süssen Liebestraum:
Jn
waͤldchens erſte Abtheilung.
Sie iſt die Schoͤnſte faſt im Lande/
Bey dieſer gantzen Schaͤferey/
Sie iſt aus hoch geſproſſnem Stande/
Wer meineſt dn wol wer ſie ſey?
Nicht viel man ihres gleichen findt/
Minerva liebt ſie wie ihr Kind.
Sie hat der Tugend Bruſt geſogen/
Von ihrer kleinen Kindheit an/
Die Gottesfurcht hat ſie erzogen
Gegaͤngelt in der Ehrenbahn/
Viel ſchoͤne Kuͤnſte ſind ihꝛ Ruhm/
Die Froͤmmigkeit ihr eigenthum.
Dir hab’ ich ſie allein erkohren/
Sie/ die dir gleich in allem iſt/
Jn der du dich faſt ſelbſt verlohren/
Jn der du dir recht aͤhnlich biſt.
Jch mache dich nun duppelt reich/
Du findeſt dich/ und was dir gleich.
Und dieſer aͤdlen Schaͤferinnen/
Beliebten Nahmen wirſtu ſehn/
Wenn du dich nur wirſt recht beſinnen/
Jm fall du nur wirſt in dich gehn/
Bedenke nur die itzge Zeit/
So wirſtu haben gnug Beſcheid.
Hierauf Kupido ſein Gefieder
Hin in die klare Luͤffte ſchwang/
Und Filidor erwachte wieder
Nach dem er einer Stunden lang/
Gelegen unter einem Baum’/
Jn ſeinem ſuͤſſen Liebestraum:
Jn
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[119/0145] waͤldchens erſte Abtheilung. Sie iſt die Schoͤnſte faſt im Lande/ Bey dieſer gantzen Schaͤferey/ Sie iſt aus hoch geſproſſnem Stande/ Wer meineſt dn wol wer ſie ſey? Nicht viel man ihres gleichen findt/ Minerva liebt ſie wie ihr Kind. Sie hat der Tugend Bruſt geſogen/ Von ihrer kleinen Kindheit an/ Die Gottesfurcht hat ſie erzogen Gegaͤngelt in der Ehrenbahn/ Viel ſchoͤne Kuͤnſte ſind ihꝛ Ruhm/ Die Froͤmmigkeit ihr eigenthum. Dir hab’ ich ſie allein erkohren/ Sie/ die dir gleich in allem iſt/ Jn der du dich faſt ſelbſt verlohren/ Jn der du dir recht aͤhnlich biſt. Jch mache dich nun duppelt reich/ Du findeſt dich/ und was dir gleich. Und dieſer aͤdlen Schaͤferinnen/ Beliebten Nahmen wirſtu ſehn/ Wenn du dich nur wirſt recht beſinnen/ Jm fall du nur wirſt in dich gehn/ Bedenke nur die itzge Zeit/ So wirſtu haben gnug Beſcheid. Hierauf Kupido ſein Gefieder Hin in die klare Luͤffte ſchwang/ Und Filidor erwachte wieder Nach dem er einer Stunden lang/ Gelegen unter einem Baum’/ Jn ſeinem ſuͤſſen Liebestraum: Jn

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/145>, abgerufen am 21.11.2024.