Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.Poetisch- und Musikalisches Lust- Wolan Herr Breutigam/ Jhr Jhr habt durch das Hoffen/Was euer Hertz gewünscht/ nun endlich angetroffen. Gott geb' euch Glük darzu. Lebt wie der Rubrius Mit seiner Ennia ohn allen Uberdruß. Geht nehmt die Liebste weg/ geht führet Sie zu Bette/ Es leuft doch darauf aus/ schertzt mit ihr üm die Wette. Die Gäfte wünfchen Heyl/ und ruffen überlaut Glükk zu Herr Bräutigam zu solcher ädlen Braut. Als sein liebwehrter Freund Herr Johann-Peter Titz Den 10. Januar. 1651. nicht allein seinen Ge- buhrtstag begieng/ sondern auch auf eben selben Tage sein Professorat in dem Gymnasio zu Dantzig antrat. JSt iemals wol ein Tag so glüklich mir erschienen/ Da ich mehr Uhrsach' hett' erfreuligst zu bedienen. Ein treues Freundeshertz/ hat temals eine Zeit/ Mich so beseliget/ und die Gelegenheit Mir an die Hand gebracht mich innerlich zu freuen So ist es dieser Tag. Führt eure Freudenreichen Jhr Römer wie ihr wolt an eurem grossen Fest' Hilarien genant; machts auf das allerbest' Jhr klugen Attier wenn ihr mit vielen Springen Askolien begeht/ ich laß euch solche Dingen Jhr närrsches Heydenvolk zu eurer eignen Lust Mir ist auf diesen Tag ein' andre Lust bewust: Es lest nicht Föbus nur mit angenehmen Winken/ Am lichten Firmament die güldne Strahlen blinken Und führt den Tag herauf/ an dem mein lieber Freund Den mein unfalsches Hertz recht tren und redlich meint/ Der eine Fakkel ist bey allen Kliussöhnen/ Den die bekräntzte Schaar der löblichen Kamenen Ein
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- Wolan Herr Breutigam/ Jhr Jhr habt durch das Hoffen/Was euer Hertz gewuͤnſcht/ nun endlich angetroffen. Gott geb’ euch Gluͤk darzu. Lebt wie der Rubrius Mit ſeiner Ennia ohn allen Uberdruß. Geht nehmt die Liebſte weg/ geht fuͤhret Sie zu Bette/ Es leuft doch darauf aus/ ſchertzt mit ihr uͤm die Wette. Die Gaͤfte wuͤnfchen Heyl/ und ruffen uͤberlaut Gluͤkk zu Herr Braͤutigam zu ſolcher aͤdlen Braut. Als ſein liebwehrter Freund Herr Johann-Peter Titz Den 10. Januar. 1651. nicht allein ſeinen Ge- buhrtstag begieng/ ſondern auch auf eben ſelben Tage ſein Profeſſorat in dem Gymnaſio zu Dantzig antrat. JSt iemals wol ein Tag ſo gluͤklich mir erſchienen/ Da ich mehr Uhrſach’ hett’ erfreuligſt zu bedienen. Ein treues Freundeshertz/ hat temals eine Zeit/ Mich ſo beſeliget/ und die Gelegenheit Mir an die Hand gebracht mich innerlich zu freuen So iſt es dieſer Tag. Fuͤhrt eure Freudenreichen Jhr Roͤmer wie ihr wolt an eurem groſſen Feſt’ Hilarien genant; machts auf das allerbeſt’ Jhr klugen Attier wenn ihr mit vielen Springen Aſkolien begeht/ ich laß euch ſolche Dingen Jhr naͤrrſches Heydenvolk zu eurer eignen Luſt Mir iſt auf dieſen Tag ein’ andre Luſt bewuſt: Es leſt nicht Foͤbus nur mit angenehmen Winken/ Am lichten Firmament die guͤldne Strahlen blinken Und fuͤhrt den Tag herauf/ an dem mein lieber Freund Den mein unfalſches Hertz recht tren und redlich meint/ Der eine Fakkel iſt bey allen Kliusſoͤhnen/ Den die bekraͤntzte Schaar der loͤblichen Kamenen Ein
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Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
Wolan Herr Breutigam/ Jhr Jhr habt durch das Hoffen/
Was euer Hertz gewuͤnſcht/ nun endlich angetroffen.
Gott geb’ euch Gluͤk darzu. Lebt wie der Rubrius
Mit ſeiner Ennia ohn allen Uberdruß.
Geht nehmt die Liebſte weg/ geht fuͤhret Sie zu Bette/
Es leuft doch darauf aus/ ſchertzt mit ihr uͤm die Wette.
Die Gaͤfte wuͤnfchen Heyl/ und ruffen uͤberlaut
Gluͤkk zu Herr Braͤutigam zu ſolcher aͤdlen Braut.
Als ſein liebwehrter Freund Herr
Johann-Peter Titz
Den 10. Januar. 1651. nicht allein ſeinen Ge-
buhrtstag begieng/ ſondern auch auf eben
ſelben Tage ſein Profeſſorat in dem
Gymnaſio zu Dantzig
antrat.
JSt iemals wol ein Tag ſo gluͤklich mir erſchienen/
Da ich mehr Uhrſach’ hett’ erfreuligſt zu bedienen.
Ein treues Freundeshertz/ hat temals eine Zeit/
Mich ſo beſeliget/ und die Gelegenheit
Mir an die Hand gebracht mich innerlich zu freuen
So iſt es dieſer Tag. Fuͤhrt eure Freudenreichen
Jhr Roͤmer wie ihr wolt an eurem groſſen Feſt’
Hilarien genant; machts auf das allerbeſt’
Jhr klugen Attier wenn ihr mit vielen Springen
Aſkolien begeht/ ich laß euch ſolche Dingen
Jhr naͤrrſches Heydenvolk zu eurer eignen Luſt
Mir iſt auf dieſen Tag ein’ andre Luſt bewuſt:
Es leſt nicht Foͤbus nur mit angenehmen Winken/
Am lichten Firmament die guͤldne Strahlen blinken
Und fuͤhrt den Tag herauf/ an dem mein lieber Freund
Den mein unfalſches Hertz recht tren und redlich meint/
Der eine Fakkel iſt bey allen Kliusſoͤhnen/
Den die bekraͤntzte Schaar der loͤblichen Kamenen
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