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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches Lust-
Der adlen Mutter Seel'. Jhr habt zwar recht und fug
Jhr angefreundte Freund' und Uhrsach allgenug
Daß ihr die Thränenbach so milde lasset giessen
Daß eure Wangen stets vol scharffer Zähren fliessen;
Man wird ja/ wo ein Freund verreiset/ wol betrübt
Wenn der uns gute Nacht/ aus treuem Hertzen giebt.
Wie solts denn hier nicht seyn? Doch gebeteuch zu frieden
Der höchste Himmelsherr der Euch und Sie geschieden
Der hat es gut gemacht. Thut was ihr fäste gläubt
Setzt eure Seel in Ruh/ Sie ist schon wo sie bleibt
Jn alle Ewigkeit/ Sie ist schon in dem Himmel
Woran sie stets gedacht/ das schändliche Getümmel/
Das liederliche Thun der Sündersofnen Welt
Hat sie/ die liebe Frau/ zu ihrem Fuß gestellt;
Und lacht der Eytelkeit; Sie ist und bleibt nun selig
Bey ihrer Schwester dort/ und ziehet auch allmählich
|Euch zu sich Himmelan; Sie lebt in steter Lust
Entfernt in dieser Welt und ihrem schnöden wust'.
Ey nun! so macht es so/ mit eurem Leidetragen/
Und trauret nicht zu viel/ daß ihr auch könnet sagen
Daß alles in der Welt/ was Gott der höchste thut
Es sey auch was es sey/ sehr nützlich recht und gut.
FPITAPHIUM
Optimae Spei Adulescentuli
INGENVI inquam & NOBI-
LISSIMI

JOHANNIS STRO-
BANDI,

Nati Anno 1638. 2. Julii.
Denati 1650. 6. Augusti.
SIste pe dem, or amus, paulisper amise viator,
Ut quam sit, videas, labilis omnis homo:
FLOS-
Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt-
Der adlen Mutter Seel’. Jhr habt zwar recht und fug
Jhr angefreundte Freund’ und Uhrſach allgenug
Daß ihr die Thraͤnenbach ſo milde laſſet gieſſen
Daß eure Wangen ſtets vol ſcharffer Zaͤhren flieſſen;
Man wird ja/ wo ein Freund verreiſet/ wol betruͤbt
Wenn der uns gute Nacht/ aus treuem Hertzen giebt.
Wie ſolts denn hier nicht ſeyn? Doch gebeteuch zu frieden
Der hoͤchſte Himmelsherr der Euch und Sie geſchieden
Der hat es gut gemacht. Thut was ihr faͤſte glaͤubt
Setzt eure Seel in Ruh/ Sie iſt ſchon wo ſie bleibt
Jn alle Ewigkeit/ Sie iſt ſchon in dem Himmel
Woran ſie ſtets gedacht/ das ſchaͤndliche Getuͤmmel/
Das liederliche Thun der Suͤnderſofnen Welt
Hat ſie/ die liebe Frau/ zu ihrem Fuß geſtellt;
Und lacht der Eytelkeit; Sie iſt und bleibt nun ſelig
Bey ihrer Schweſter dort/ und ziehet auch allmaͤhlich
|Euch zu ſich Himmelan; Sie lebt in ſteter Luſt
Entfernt in dieſer Welt und ihrem ſchnoͤden wuſt’.
Ey nun! ſo macht es ſo/ mit eurem Leidetragen/
Und trauret nicht zu viel/ daß ihr auch koͤnnet ſagen
Daß alles in der Welt/ was Gott der hoͤchſte thut
Es ſey auch was es ſey/ ſehr nuͤtzlich recht und gut.
FPITAPHIUM
Optimæ Spei Aduleſcentuli
INGENVI inquam & NOBI-
LISSIMI

JOHANNIS STRO-
BANDI,

Nati Anno 1638. 2. Julii.
Denati 1650. 6. Auguſti.
SIſte pe dem, or amus, pauliſper amise viator,
Ut quam ſit, videas, labilis omnis homo:
FLOS-
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[190[200]/0226] Poetiſch- und Muſikaliſches Luſt- Der adlen Mutter Seel’. Jhr habt zwar recht und fug Jhr angefreundte Freund’ und Uhrſach allgenug Daß ihr die Thraͤnenbach ſo milde laſſet gieſſen Daß eure Wangen ſtets vol ſcharffer Zaͤhren flieſſen; Man wird ja/ wo ein Freund verreiſet/ wol betruͤbt Wenn der uns gute Nacht/ aus treuem Hertzen giebt. Wie ſolts denn hier nicht ſeyn? Doch gebeteuch zu frieden Der hoͤchſte Himmelsherr der Euch und Sie geſchieden Der hat es gut gemacht. Thut was ihr faͤſte glaͤubt Setzt eure Seel in Ruh/ Sie iſt ſchon wo ſie bleibt Jn alle Ewigkeit/ Sie iſt ſchon in dem Himmel Woran ſie ſtets gedacht/ das ſchaͤndliche Getuͤmmel/ Das liederliche Thun der Suͤnderſofnen Welt Hat ſie/ die liebe Frau/ zu ihrem Fuß geſtellt; Und lacht der Eytelkeit; Sie iſt und bleibt nun ſelig Bey ihrer Schweſter dort/ und ziehet auch allmaͤhlich |Euch zu ſich Himmelan; Sie lebt in ſteter Luſt Entfernt in dieſer Welt und ihrem ſchnoͤden wuſt’. Ey nun! ſo macht es ſo/ mit eurem Leidetragen/ Und trauret nicht zu viel/ daß ihr auch koͤnnet ſagen Daß alles in der Welt/ was Gott der hoͤchſte thut Es ſey auch was es ſey/ ſehr nuͤtzlich recht und gut. FPITAPHIUM Optimæ Spei Aduleſcentuli INGENVI inquam & NOBI- LISSIMI JOHANNIS STRO- BANDI, Nati Anno 1638. 2. Julii. Denati 1650. 6. Auguſti. SIſte pe dem, or amus, pauliſper amise viator, Ut quam ſit, videas, labilis omnis homo: FLOS-

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 190[200]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/226>, abgerufen am 21.11.2024.