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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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wäldchens dritte Abtheilung.
Vincere seipsum omnium victoria-
rum, prima & optima: vinci autem a
se ipso & tur pissimum est & pessimum.
Plato lib. de leg.

WEr mit der Tugendkrafft sich selbst kan überwinden
Der ist der erst' und auch der beste Siegesmann;
Der aber/ welcher sich nicht selbst bezwingen kan/
Wird für sein Ehrenlob ein heßlichs Schandflekk finden.
Ipsum intueri oportet, qui alterum
incusat probari. Plautus.

DEr/ wer sich untersteht den andern anzuklagen/
Sol sehn ob man auch könn' auff ihn dergleichen sa-
gen.
Anders.
OB schon der Wetzstein stumpf und ungeschikkt zum
schneiden/
So wil er gleichwol nicht die Stümpf' am Messer leiden;
So ist auch mancher Mensch/ der andre schleiffen wil.
Ein grober Ungeschikkt/ und tauget selbst nicht viel.
Dabunt statuas literae, si Trabeae non
dederint. Sidon Apollin.

WJrst du gleich nicht berühmt mit grossen Goldesschä-
tzen/
So wird dir doch die Kunst ein? Ehrevseule setzen.
Comes virtutis invidia.
WJe allzeit Schatten folgt dem klaren Sonnenschein
Also muß auch der Neid der Tugend gleitsmann sein.
Absu-
L v
waͤldchens dritte Abtheilung.
Vincere ſeipſum omnium victoria-
rum, prima & optima: vinci autem à
ſe ipſo & tur pisſimum eſt & pesſimum.
Plato lib. de leg.

WEr mit der Tugendkrafft ſich ſelbſt kan uͤberwinden
Der iſt der erſt’ und auch der beſte Siegesmann;
Der aber/ welcher ſich nicht ſelbſt bezwingen kan/
Wird fuͤr ſein Ehrenlob ein heßlichs Schandflekk finden.
Ipſum intueri oportet, qui alterum
incuſat probari. Plautus.

DEr/ wer ſich unterſteht den andern anzuklagen/
Sol ſehn ob man auch koͤnn’ auff ihn dergleichen ſa-
gen.
Anders.
OB ſchon der Wetzſtein ſtumpf und ungeſchikkt zum
ſchneiden/
So wil er gleichwol nicht die Stuͤmpf’ am Meſſer leiden;
So iſt auch mancher Menſch/ der andre ſchleiffen wil.
Ein grober Ungeſchikkt/ und tauget ſelbſt nicht viel.
Dabunt ſtatuas literæ, ſi Trabeæ non
dederint. Sidon Apollin.

WJrſt du gleich nicht beruͤhmt mit groſſen Goldesſchaͤ-
tzen/
So wird dir doch die Kunſt ein? Ehrevſeule ſetzen.
Comes virtutis invidia.
WJe allzeit Schatten folgt dem klaren Sonnenſchein
Alſo muß auch der Neid der Tugend gleitsmann ſein.
Abſu-
L v
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[215[225]/0251] waͤldchens dritte Abtheilung. Vincere ſeipſum omnium victoria- rum, prima & optima: vinci autem à ſe ipſo & tur pisſimum eſt & pesſimum. Plato lib. de leg. WEr mit der Tugendkrafft ſich ſelbſt kan uͤberwinden Der iſt der erſt’ und auch der beſte Siegesmann; Der aber/ welcher ſich nicht ſelbſt bezwingen kan/ Wird fuͤr ſein Ehrenlob ein heßlichs Schandflekk finden. Ipſum intueri oportet, qui alterum incuſat probari. Plautus. DEr/ wer ſich unterſteht den andern anzuklagen/ Sol ſehn ob man auch koͤnn’ auff ihn dergleichen ſa- gen. Anders. OB ſchon der Wetzſtein ſtumpf und ungeſchikkt zum ſchneiden/ So wil er gleichwol nicht die Stuͤmpf’ am Meſſer leiden; So iſt auch mancher Menſch/ der andre ſchleiffen wil. Ein grober Ungeſchikkt/ und tauget ſelbſt nicht viel. Dabunt ſtatuas literæ, ſi Trabeæ non dederint. Sidon Apollin. WJrſt du gleich nicht beruͤhmt mit groſſen Goldesſchaͤ- tzen/ So wird dir doch die Kunſt ein? Ehrevſeule ſetzen. Comes virtutis invidia. WJe allzeit Schatten folgt dem klaren Sonnenſchein Alſo muß auch der Neid der Tugend gleitsmann ſein. Abſu- L v

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 215[225]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/251>, abgerufen am 09.11.2024.