Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 2. Berlin u. a., 1775.Mariane fiel im Springen, doch ohne Schaden. Hier blieben sie liegen, um ihren Verwundeten Freude, N
Mariane fiel im Springen, doch ohne Schaden. Hier blieben ſie liegen, um ihren Verwundeten Freude, N
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0201" n="189"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#fr">Mariane</hi> fiel im Springen, doch ohne Schaden.<lb/> Der eine Reiſende, der, mit einem Spaniſchen Rohre<lb/> in der Hand, vorangelaufen war, und den Wagen bey-<lb/> nahe erreicht hatte, hob ſie auf. Sie erkannte<lb/> ihn ſogleich fuͤr ihren Freund <hi rendition="#fr">Hieronymus;</hi> und<lb/> kaum erholte ſie ſich von ihrem erſten Erſtaunen, ſo<lb/> erblickte ſie ihren Vater, und lag in ſeinen Armen.<lb/> Jndeß daß beide ſich ihrer Freude uͤber die unerwar-<lb/> tete Zuſammenkunft uͤberließen, beſichtigten die<lb/> uͤbrigen Reiſenden den Verwalter, den die Kugel<lb/> nahe am Schienbein geſtreift hatte. Sie hoben ihn<lb/> vom Pferde und auf den Poſtwagen, auf den <hi rendition="#fr">Ma-<lb/> riane</hi> gleichfalls ſtieg; das Pferd ward an den Wa-<lb/> gen gebunden, und ſo zogen ſie fort, bis in das<lb/> naͤchſte nicht weit entlegene Staͤdtchen.</p><lb/> <p>Hier blieben ſie liegen, um ihren Verwundeten<lb/> verbinden zu laſſen, deſſen Wunde, nachdem den<lb/> andern Tag der Verband abgenommen war, nicht<lb/> gefaͤhrlich befunden ward. Sie nahmen ſich alſo vor,<lb/> zu der Graͤfinn zuruͤckzukehren, zumal da der Ver-<lb/> wundete in der Nachbarſchaft wohnte. <hi rendition="#fr">Hierony-<lb/> mus</hi> miethete dazu einen halb bedeckten dreyſitzigen<lb/> Wagen. Jn denſelben ſetzte ſich <hi rendition="#fr">Mariane</hi> und der<lb/> Verwundete vorwaͤrts, und <hi rendition="#fr">Hieronymus</hi> mußte den<lb/> Ruͤckſitz einnehmen; denn <hi rendition="#fr">Sebaldus,</hi> der durch die<lb/> <fw place="bottom" type="sig">N</fw><fw place="bottom" type="catch">Freude,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [189/0201]
Mariane fiel im Springen, doch ohne Schaden.
Der eine Reiſende, der, mit einem Spaniſchen Rohre
in der Hand, vorangelaufen war, und den Wagen bey-
nahe erreicht hatte, hob ſie auf. Sie erkannte
ihn ſogleich fuͤr ihren Freund Hieronymus; und
kaum erholte ſie ſich von ihrem erſten Erſtaunen, ſo
erblickte ſie ihren Vater, und lag in ſeinen Armen.
Jndeß daß beide ſich ihrer Freude uͤber die unerwar-
tete Zuſammenkunft uͤberließen, beſichtigten die
uͤbrigen Reiſenden den Verwalter, den die Kugel
nahe am Schienbein geſtreift hatte. Sie hoben ihn
vom Pferde und auf den Poſtwagen, auf den Ma-
riane gleichfalls ſtieg; das Pferd ward an den Wa-
gen gebunden, und ſo zogen ſie fort, bis in das
naͤchſte nicht weit entlegene Staͤdtchen.
Hier blieben ſie liegen, um ihren Verwundeten
verbinden zu laſſen, deſſen Wunde, nachdem den
andern Tag der Verband abgenommen war, nicht
gefaͤhrlich befunden ward. Sie nahmen ſich alſo vor,
zu der Graͤfinn zuruͤckzukehren, zumal da der Ver-
wundete in der Nachbarſchaft wohnte. Hierony-
mus miethete dazu einen halb bedeckten dreyſitzigen
Wagen. Jn denſelben ſetzte ſich Mariane und der
Verwundete vorwaͤrts, und Hieronymus mußte den
Ruͤckſitz einnehmen; denn Sebaldus, der durch die
Freude,
N
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |