Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 2. Berlin u. a., 1775."können. Mit diesen beiden Künsten habe ich mich "selbst über zwey Jahre erhalten.' Sebaldus ward also zu einem Musiker von der Es waren schon ein Paar Monathe, in Zufriedenheit, und
”koͤnnen. Mit dieſen beiden Kuͤnſten habe ich mich ”ſelbſt uͤber zwey Jahre erhalten.‛ Sebaldus ward alſo zu einem Muſiker von der Es waren ſchon ein Paar Monathe, in Zufriedenheit, und
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”koͤnnen. Mit dieſen beiden Kuͤnſten habe ich mich
”ſelbſt uͤber zwey Jahre erhalten.‛
Sebaldus ward alſo zu einem Muſiker von der
untern Klaſſe umgeſchaffen. Er unterwies gemeiner
Leute Kinder auf dem Klaviere, und fuͤr vornehmere
ſchrieb er Noten. Er ward hiedurch, zu ſeinem
großen Vergnuͤgen, in gar kurzer Zeit in den Stand
geſetzt, ſeinem Wohlthaͤter, der nun ſein vertrauter
Freund geworden war, nicht ferner beſchwerlich zu
fallen, ob er gleich fortfuhr bey ihm zu wohnen.
Es waren ſchon ein Paar Monathe, in Zufriedenheit,
und ohne merkwuͤrdige Vorfaͤlle, verfloſſen, als eines
Tages dem Sebaldus von einem gewiſſen Hrn. F.
einige Muſikalien zum Abſchreiben zugeſchickt wurden.
Er ward auf dieſen Namen ſehr aufmerkſam, er
glaubte ihn irgendwo gehoͤrt zu haben, er erkundigte
ſich naͤher nach dieſem Manne, und erfuhr, daß er
bey einem Grafen Hofmeiſter geweſen, und von einer
von demſelben erhaltenen anſehnlichen Penſion lebe.
Nun beſann er ſich, daß an einen Mann dieſes Na-
meus des Majors in Leipzig Rekommendationsſchrei-
ben gerichtet geweſen waͤre, an das er, ſeitdem es
verloren war, nicht gedacht hatte. Er ward begie-
rig dieſen Mann naͤher kennen zu lernen, er uͤber-
brachte ſeine Abſchriften ſelbſt, gab ſich zu erkennen,
und
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