Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776.Hierbey schlug Haberwald eine wiehernde Lache Er störte sie in einer sehr glücklichen Lage, denn Der Freywerber raunte der Frau Gertrudtinn Der *) Offenb. Joh. VIII. 10. K 2
Hierbey ſchlug Haberwald eine wiehernde Lache Er ſtoͤrte ſie in einer ſehr gluͤcklichen Lage, denn Der Freywerber raunte der Frau Gertrudtinn Der *) Offenb. Joh. VIII. 10. K 2
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Hierbey ſchlug Haberwald eine wiehernde Lache
auf, und der Freywerber, dem ſich, waͤhrend der
ganzen Erzaͤhlung, die Kinnbacken verlaͤngert hatten,
gieng in den Garten, um der Frau Gertrudtinn
den fuͤr ihre Abſichten ſo verdrießlichen Vorfall,
mit moͤglichſter Vorſicht zu hinterbringen.
Er ſtoͤrte ſie in einer ſehr gluͤcklichen Lage, denn
da ſie ihre heutige Ueberlegenheit uͤber Sebaldus
vermerkte, hatte ſie ihn warm gehalten und war
jetzt eben im Beweiſe begriffen, daß die dritte Po-
ſaune *) in der Apokalypſe, die Jndifferentiſten
bedeute, welche von Erbſuͤnde und Wiedergeburt
nichts wiſſen wollen, und dadurch eine bittere Re-
ligionsmengerey verurſachen, dagegen Sebaldus,
der aber jezt gar nicht zum Worte kommen konn-
te, vermeinte, daß dadurch die franzoͤſiſchen Athei-
ſten angedeutet wuͤrden, welche die erſten Quellen
der menſchlichen Gluͤckſeligkeit vergiften.
Der Freywerber raunte der Frau Gertrudtinn
die ungluͤckliche Nachricht ins Ohr, wodurch ſie
außer aller Faſſung gebracht ward. Sie fiel bey-
nahe in Ohnmacht, kam wieder zu ſich, ward in
ihren Wagen gepackt und nach Hauſe gefahren.
Der
*) Offenb. Joh. VIII. 10.
K 2
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