chen Ombrika, an der Gränze der dunkeln Regionen des innersten Adriatischen Busens, hat eine weitläuftige und unbestimmte Ausdehnung. Es erstreckt sich bey Herodot bis unter die Alpen: denn aus dem Lande über den Om- brikern fließen in den Ister die Ströhme Karpis und Al- pis, deren einer allerdings der Inn seyn mag 3). Nach Skylax, welcher die nördliche Gränze beschränkt, ward Picenum dazu gerechnet 4).
Für uns sind die Umbrer ein verklungener großer Rahme. Als die Gallier sich zum Theil in ihrem Küsten- lande niederließen, scheinen sie neben diesen schönen Ge- genden auch ihre Unabhängigkeit eingebüßt zu haben, so lange die Macht jenes Volks durch stete neue Auswande- rungen genährt ward. Umbrien, in seinen verengten Gränzen, gehört allem Anschein nach zu den angränzen- den Ländern welche die Gallier sich unterwürfig mach- ten 5); es war ihre Kriegsstraße so lange sie nach Latium zogen. Eine Schlacht unterwarf die umbrischen Völker den Römern: und ihre schwache Volkszahl zeigt sich in der Nachricht von dem allgemeinen Aufgebot der vorlie- genden Landschaften im großen gallischen Kriege.
Die umbrische Nation bestand aus abgesonderten Völkern 6), theils Städten, theils Landschaften (pla- ga7) und tribus8)). Diese scheinen kaum wie die Staaten
3)IV. c. 49.
4) Skylax, p. 6. denn dorthin legt er Ancona.
5) Polybius II. c. 18.
6) Livius XXVIII. c. 45.
7) Derselbe IX. c. 41.
8) Derselbe XXXI. c. 2.
chen Ombrika, an der Graͤnze der dunkeln Regionen des innerſten Adriatiſchen Buſens, hat eine weitlaͤuftige und unbeſtimmte Ausdehnung. Es erſtreckt ſich bey Herodot bis unter die Alpen: denn aus dem Lande uͤber den Om- brikern fließen in den Iſter die Stroͤhme Karpis und Al- pis, deren einer allerdings der Inn ſeyn mag 3). Nach Skylax, welcher die noͤrdliche Graͤnze beſchraͤnkt, ward Picenum dazu gerechnet 4).
Fuͤr uns ſind die Umbrer ein verklungener großer Rahme. Als die Gallier ſich zum Theil in ihrem Kuͤſten- lande niederließen, ſcheinen ſie neben dieſen ſchoͤnen Ge- genden auch ihre Unabhaͤngigkeit eingebuͤßt zu haben, ſo lange die Macht jenes Volks durch ſtete neue Auswande- rungen genaͤhrt ward. Umbrien, in ſeinen verengten Graͤnzen, gehoͤrt allem Anſchein nach zu den angraͤnzen- den Laͤndern welche die Gallier ſich unterwuͤrfig mach- ten 5); es war ihre Kriegsſtraße ſo lange ſie nach Latium zogen. Eine Schlacht unterwarf die umbriſchen Voͤlker den Roͤmern: und ihre ſchwache Volkszahl zeigt ſich in der Nachricht von dem allgemeinen Aufgebot der vorlie- genden Landſchaften im großen galliſchen Kriege.
Die umbriſche Nation beſtand aus abgeſonderten Voͤlkern 6), theils Staͤdten, theils Landſchaften (pla- ga7) und tribus8)). Dieſe ſcheinen kaum wie die Staaten
3)IV. c. 49.
4) Skylax, p. 6. denn dorthin legt er Ancona.
5) Polybius II. c. 18.
6) Livius XXVIII. c. 45.
7) Derſelbe IX. c. 41.
8) Derſelbe XXXI. c. 2.
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chen Ombrika, an der Graͤnze der dunkeln Regionen des
innerſten Adriatiſchen Buſens, hat eine weitlaͤuftige und
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bis unter die Alpen: denn aus dem Lande uͤber den Om-
brikern fließen in den Iſter die Stroͤhme Karpis und Al-
pis, deren einer allerdings der Inn ſeyn mag 3). Nach
Skylax, welcher die noͤrdliche Graͤnze beſchraͤnkt, ward
Picenum dazu gerechnet 4).
Fuͤr uns ſind die Umbrer ein verklungener großer
Rahme. Als die Gallier ſich zum Theil in ihrem Kuͤſten-
lande niederließen, ſcheinen ſie neben dieſen ſchoͤnen Ge-
genden auch ihre Unabhaͤngigkeit eingebuͤßt zu haben, ſo
lange die Macht jenes Volks durch ſtete neue Auswande-
rungen genaͤhrt ward. Umbrien, in ſeinen verengten
Graͤnzen, gehoͤrt allem Anſchein nach zu den angraͤnzen-
den Laͤndern welche die Gallier ſich unterwuͤrfig mach-
ten 5); es war ihre Kriegsſtraße ſo lange ſie nach Latium
zogen. Eine Schlacht unterwarf die umbriſchen Voͤlker
den Roͤmern: und ihre ſchwache Volkszahl zeigt ſich in
der Nachricht von dem allgemeinen Aufgebot der vorlie-
genden Landſchaften im großen galliſchen Kriege.
Die umbriſche Nation beſtand aus abgeſonderten
Voͤlkern 6), theils Staͤdten, theils Landſchaften (pla-
ga 7) und tribus 8)). Dieſe ſcheinen kaum wie die Staaten
3) IV. c. 49.
4) Skylax, p. 6. denn dorthin legt er Ancona.
5) Polybius II. c. 18.
6) Livius XXVIII. c. 45.
7) Derſelbe IX. c. 41.
8) Derſelbe XXXI. c. 2.
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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/120>, abgerufen am 21.11.2024.
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