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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811.

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Schwierigkeit einen großen Nahmen zu behaupten
hervortritt.

Daher hat sich am Anfang des Eingangs eine
Andeutung des entworfenen Umfangs dieser Ge-
schichte erhalten welche nur für die Vorlesungen gilt.
Diese ist es allerdings mein Vorsatz bis zu dem Zeit-
punkt fortzuführen wo das Mittelalter zu Rom völlig
eintritt, und die letzten glimmenden Funken des Al-
terthums erlöschen: nicht so die Bearbeitung als hi-
storische Schrift. Vergönnt es mir das Schick-
sal diese zu vollenden, so wird sie aufhören wo
Gibbons Geschichte beginnt: welche eine neue Be-
arbeitung zuverlässig sehr entbehrlich und verwe-
gen macht. Was diesem Werk für den ferneren
Zeitraum fehlt und fehlen durfte, können, ohne
die Anmaaßung eines Wetteifers, Abhandlungen
über Verfassung, Verwaltung und ähnliche Gegen-
stände ersetzen.

Zu abgesonderten Abhandlungen würden viel-
leicht, nach der Meisten Urtheil, auch viele der in die
Geschichte der ältesten Zeit, welche in den beyden er-
sten Bänden enthalten ist, episodisch verflochtenen
Untersuchungen sich besser geschickt haben. Der Ver-
druß eine angelegte Arbeit aufzulösen und gänzlich
umzubilden, kann, wenn er auch verzeihlich ist, den
Schriftsteller nicht rechtfertigen das Zweckmäßigere

Schwierigkeit einen großen Nahmen zu behaupten
hervortritt.

Daher hat ſich am Anfang des Eingangs eine
Andeutung des entworfenen Umfangs dieſer Ge-
ſchichte erhalten welche nur fuͤr die Vorleſungen gilt.
Dieſe iſt es allerdings mein Vorſatz bis zu dem Zeit-
punkt fortzufuͤhren wo das Mittelalter zu Rom voͤllig
eintritt, und die letzten glimmenden Funken des Al-
terthums erloͤſchen: nicht ſo die Bearbeitung als hi-
ſtoriſche Schrift. Vergoͤnnt es mir das Schick-
ſal dieſe zu vollenden, ſo wird ſie aufhoͤren wo
Gibbons Geſchichte beginnt: welche eine neue Be-
arbeitung zuverlaͤſſig ſehr entbehrlich und verwe-
gen macht. Was dieſem Werk fuͤr den ferneren
Zeitraum fehlt und fehlen durfte, koͤnnen, ohne
die Anmaaßung eines Wetteifers, Abhandlungen
uͤber Verfaſſung, Verwaltung und aͤhnliche Gegen-
ſtaͤnde erſetzen.

Zu abgeſonderten Abhandlungen wuͤrden viel-
leicht, nach der Meiſten Urtheil, auch viele der in die
Geſchichte der aͤlteſten Zeit, welche in den beyden er-
ſten Baͤnden enthalten iſt, epiſodiſch verflochtenen
Unterſuchungen ſich beſſer geſchickt haben. Der Ver-
druß eine angelegte Arbeit aufzuloͤſen und gaͤnzlich
umzubilden, kann, wenn er auch verzeihlich iſt, den
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[VIII/0014] Schwierigkeit einen großen Nahmen zu behaupten hervortritt. Daher hat ſich am Anfang des Eingangs eine Andeutung des entworfenen Umfangs dieſer Ge- ſchichte erhalten welche nur fuͤr die Vorleſungen gilt. Dieſe iſt es allerdings mein Vorſatz bis zu dem Zeit- punkt fortzufuͤhren wo das Mittelalter zu Rom voͤllig eintritt, und die letzten glimmenden Funken des Al- terthums erloͤſchen: nicht ſo die Bearbeitung als hi- ſtoriſche Schrift. Vergoͤnnt es mir das Schick- ſal dieſe zu vollenden, ſo wird ſie aufhoͤren wo Gibbons Geſchichte beginnt: welche eine neue Be- arbeitung zuverlaͤſſig ſehr entbehrlich und verwe- gen macht. Was dieſem Werk fuͤr den ferneren Zeitraum fehlt und fehlen durfte, koͤnnen, ohne die Anmaaßung eines Wetteifers, Abhandlungen uͤber Verfaſſung, Verwaltung und aͤhnliche Gegen- ſtaͤnde erſetzen. Zu abgeſonderten Abhandlungen wuͤrden viel- leicht, nach der Meiſten Urtheil, auch viele der in die Geſchichte der aͤlteſten Zeit, welche in den beyden er- ſten Baͤnden enthalten iſt, epiſodiſch verflochtenen Unterſuchungen ſich beſſer geſchickt haben. Der Ver- druß eine angelegte Arbeit aufzuloͤſen und gaͤnzlich umzubilden, kann, wenn er auch verzeihlich iſt, den Schriftſteller nicht rechtfertigen das Zweckmaͤßigere

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/14>, abgerufen am 24.11.2024.