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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.

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rier die Verschanzungen aufzuwerfen, während das übrige
Heer, sie deckend, in Schlachtordnung stand. Die Gal-
lier liefen an gegen die Höhe; sie wurden in die Ebene zu-
rückgeworfen. Eine Wunde des Consuls, und die frische
Menge welche den verfolgenden Römern begegnete, mach-
ten die Schlacht zweifelhaft. Die Wunde war nicht
leicht: lange nach dem Siege lag der Consul an ihr nie-
der: doch kehrte er in das Treffen zurück, und eine neue
Anstrengung zersprengte die dichten gallischen Haufen.
Sie flohen in das albanische Gebürge, und die reiche
Beute ihres Lagers belohnte den Soldaten. In das Ge-
bürge verfolgte der Consul sie nicht: noch waren die
Feinde unbezwungen und streiften während des Winters
von dort herab in Latium. L. Furius Camillus, ein so
vorzüglicher Feldherr als gefährlicher Bürger, hatte als
Consul den Ruhm diesen Krieg zu endigen. Während die
Gallier das albanische Gebürge behaupteten, hätte er es
nie wagen gekonnt einen solchen Feind in einer solchen
Stellung zwischen sich und Rom zu lassen, er hätte nicht
in die pomptinische Landschaft hinab ziehen können, wenn
Rom in dieser allgemeinen Noth von dem mürrischen
Stolz seiner Bundesgenossen thöricht verlassen gewesen
wäre 40), wenn nicht vielmehr das allgemeine Verder-
ben alle Völker Latiums, auch die Volsker, an Rom
knüpfte, und der Consul den Krieg in diese Gegenden ver-
legte, um ihre gesammten Streitkräfte zu benutzen.

Als sich die Heere hier näherten soll über den siegrei-
chen Zweykampf des Jünglings M. Valerius Corvus die

40) Livius VII. c. 25.

rier die Verſchanzungen aufzuwerfen, waͤhrend das uͤbrige
Heer, ſie deckend, in Schlachtordnung ſtand. Die Gal-
lier liefen an gegen die Hoͤhe; ſie wurden in die Ebene zu-
ruͤckgeworfen. Eine Wunde des Conſuls, und die friſche
Menge welche den verfolgenden Roͤmern begegnete, mach-
ten die Schlacht zweifelhaft. Die Wunde war nicht
leicht: lange nach dem Siege lag der Conſul an ihr nie-
der: doch kehrte er in das Treffen zuruͤck, und eine neue
Anſtrengung zerſprengte die dichten galliſchen Haufen.
Sie flohen in das albaniſche Gebuͤrge, und die reiche
Beute ihres Lagers belohnte den Soldaten. In das Ge-
buͤrge verfolgte der Conſul ſie nicht: noch waren die
Feinde unbezwungen und ſtreiften waͤhrend des Winters
von dort herab in Latium. L. Furius Camillus, ein ſo
vorzuͤglicher Feldherr als gefaͤhrlicher Buͤrger, hatte als
Conſul den Ruhm dieſen Krieg zu endigen. Waͤhrend die
Gallier das albaniſche Gebuͤrge behaupteten, haͤtte er es
nie wagen gekonnt einen ſolchen Feind in einer ſolchen
Stellung zwiſchen ſich und Rom zu laſſen, er haͤtte nicht
in die pomptiniſche Landſchaft hinab ziehen koͤnnen, wenn
Rom in dieſer allgemeinen Noth von dem muͤrriſchen
Stolz ſeiner Bundesgenoſſen thoͤricht verlaſſen geweſen
waͤre 40), wenn nicht vielmehr das allgemeine Verder-
ben alle Voͤlker Latiums, auch die Volsker, an Rom
knuͤpfte, und der Conſul den Krieg in dieſe Gegenden ver-
legte, um ihre geſammten Streitkraͤfte zu benutzen.

Als ſich die Heere hier naͤherten ſoll uͤber den ſiegrei-
chen Zweykampf des Juͤnglings M. Valerius Corvus die

40) Livius VII. c. 25.
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[459/0475] rier die Verſchanzungen aufzuwerfen, waͤhrend das uͤbrige Heer, ſie deckend, in Schlachtordnung ſtand. Die Gal- lier liefen an gegen die Hoͤhe; ſie wurden in die Ebene zu- ruͤckgeworfen. Eine Wunde des Conſuls, und die friſche Menge welche den verfolgenden Roͤmern begegnete, mach- ten die Schlacht zweifelhaft. Die Wunde war nicht leicht: lange nach dem Siege lag der Conſul an ihr nie- der: doch kehrte er in das Treffen zuruͤck, und eine neue Anſtrengung zerſprengte die dichten galliſchen Haufen. Sie flohen in das albaniſche Gebuͤrge, und die reiche Beute ihres Lagers belohnte den Soldaten. In das Ge- buͤrge verfolgte der Conſul ſie nicht: noch waren die Feinde unbezwungen und ſtreiften waͤhrend des Winters von dort herab in Latium. L. Furius Camillus, ein ſo vorzuͤglicher Feldherr als gefaͤhrlicher Buͤrger, hatte als Conſul den Ruhm dieſen Krieg zu endigen. Waͤhrend die Gallier das albaniſche Gebuͤrge behaupteten, haͤtte er es nie wagen gekonnt einen ſolchen Feind in einer ſolchen Stellung zwiſchen ſich und Rom zu laſſen, er haͤtte nicht in die pomptiniſche Landſchaft hinab ziehen koͤnnen, wenn Rom in dieſer allgemeinen Noth von dem muͤrriſchen Stolz ſeiner Bundesgenoſſen thoͤricht verlaſſen geweſen waͤre 40), wenn nicht vielmehr das allgemeine Verder- ben alle Voͤlker Latiums, auch die Volsker, an Rom knuͤpfte, und der Conſul den Krieg in dieſe Gegenden ver- legte, um ihre geſammten Streitkraͤfte zu benutzen. Als ſich die Heere hier naͤherten ſoll uͤber den ſiegrei- chen Zweykampf des Juͤnglings M. Valerius Corvus die 40) Livius VII. c. 25.

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/475>, abgerufen am 22.11.2024.