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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.

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wo sie noch etwa vorhanden sind, und welche unbenutzt
seyn mögen. So wie ich alle diese Bemerkungen nur
darum gebe weil meine Lage mich nicht hoffen läßt die Un-
tersuchung viel weiter zu fördern, ich also nur suchen kann
sie Andern erleichtert zu empfehlen die das Schicksal hierin
mehr begünstigt, so versuche ich auch nur unter diesem
Gesichtspunkt eine äußerst unvollkommene Uebersicht der
handschriftlichen Quellen.

1. Die erste Erwähnung der Agrimensoren ist bey
Raphael Volaterranus. Er erzählt daß Thomas Phä-
drus sie 1494 im Kloster zu Bobbio entdeckt habe: er
selbst las und excerpirte sie aus der Handschrift des Ang.
Colotius (Fabricii bibl. lat. l. IV. c. 7. Vol. 2. p. 475. Ed.
Venet. 1728. Raph. Volat. l. XXX. ad calcem Agrimenso-
rum Turnebi.
).

2. Dann folgt dem Zeitalter nach Alciatus, der,
wie schon gedacht, bereits 1519 den Titel D. fin. regund.
hatte: der das ganze einem Junius Nypsus zuschreibt,
und seinem Commentator Agennius. Seine Handschrift
muß also von denen aller folgenden verschieden ge-
wesen seyn.

3. Sichardus hat den sogenannten Julius Frontinus,
die kaiserlichen Constitutionen und den Aggenus, aus einem
Strasburger, und einem Fuldischen Codex, vor-
züglich nach dem letzten, abdrucken lassen (Cod. Theod.
ed. 1528. margo fol. 174. vers.
). Er hatte aber noch
mehrere gesehen (margo fol. 171. vers.). Er hatte auch
den Siculus Flaccus und Innocentius (Dedic. ad Ferdin.
Reg.
), also eine Handschrift der zweyten Sammlung.


wo ſie noch etwa vorhanden ſind, und welche unbenutzt
ſeyn moͤgen. So wie ich alle dieſe Bemerkungen nur
darum gebe weil meine Lage mich nicht hoffen laͤßt die Un-
terſuchung viel weiter zu foͤrdern, ich alſo nur ſuchen kann
ſie Andern erleichtert zu empfehlen die das Schickſal hierin
mehr beguͤnſtigt, ſo verſuche ich auch nur unter dieſem
Geſichtspunkt eine aͤußerſt unvollkommene Ueberſicht der
handſchriftlichen Quellen.

1. Die erſte Erwaͤhnung der Agrimenſoren iſt bey
Raphael Volaterranus. Er erzaͤhlt daß Thomas Phaͤ-
drus ſie 1494 im Kloſter zu Bobbio entdeckt habe: er
ſelbſt las und excerpirte ſie aus der Handſchrift des Ang.
Colotius (Fabricii bibl. lat. l. IV. c. 7. Vol. 2. p. 475. Ed.
Venet. 1728. Raph. Volat. l. XXX. ad calcem Agrimenso-
rum Turnebi.
).

2. Dann folgt dem Zeitalter nach Alciatus, der,
wie ſchon gedacht, bereits 1519 den Titel D. fin. regund.
hatte: der das ganze einem Junius Nypſus zuſchreibt,
und ſeinem Commentator Agennius. Seine Handſchrift
muß alſo von denen aller folgenden verſchieden ge-
weſen ſeyn.

3. Sichardus hat den ſogenannten Julius Frontinus,
die kaiſerlichen Conſtitutionen und den Aggenus, aus einem
Strasburger, und einem Fuldiſchen Codex, vor-
zuͤglich nach dem letzten, abdrucken laſſen (Cod. Theod.
ed. 1528. margo fol. 174. vers.
). Er hatte aber noch
mehrere geſehen (margo fol. 171. vers.). Er hatte auch
den Siculus Flaccus und Innocentius (Dedic. ad Ferdin.
Reg.
), alſo eine Handſchrift der zweyten Sammlung.


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[548/0564] wo ſie noch etwa vorhanden ſind, und welche unbenutzt ſeyn moͤgen. So wie ich alle dieſe Bemerkungen nur darum gebe weil meine Lage mich nicht hoffen laͤßt die Un- terſuchung viel weiter zu foͤrdern, ich alſo nur ſuchen kann ſie Andern erleichtert zu empfehlen die das Schickſal hierin mehr beguͤnſtigt, ſo verſuche ich auch nur unter dieſem Geſichtspunkt eine aͤußerſt unvollkommene Ueberſicht der handſchriftlichen Quellen. 1. Die erſte Erwaͤhnung der Agrimenſoren iſt bey Raphael Volaterranus. Er erzaͤhlt daß Thomas Phaͤ- drus ſie 1494 im Kloſter zu Bobbio entdeckt habe: er ſelbſt las und excerpirte ſie aus der Handſchrift des Ang. Colotius (Fabricii bibl. lat. l. IV. c. 7. Vol. 2. p. 475. Ed. Venet. 1728. Raph. Volat. l. XXX. ad calcem Agrimenso- rum Turnebi.). 2. Dann folgt dem Zeitalter nach Alciatus, der, wie ſchon gedacht, bereits 1519 den Titel D. fin. regund. hatte: der das ganze einem Junius Nypſus zuſchreibt, und ſeinem Commentator Agennius. Seine Handſchrift muß alſo von denen aller folgenden verſchieden ge- weſen ſeyn. 3. Sichardus hat den ſogenannten Julius Frontinus, die kaiſerlichen Conſtitutionen und den Aggenus, aus einem Strasburger, und einem Fuldiſchen Codex, vor- zuͤglich nach dem letzten, abdrucken laſſen (Cod. Theod. ed. 1528. margo fol. 174. vers.). Er hatte aber noch mehrere geſehen (margo fol. 171. vers.). Er hatte auch den Siculus Flaccus und Innocentius (Dedic. ad Ferdin. Reg.), alſo eine Handſchrift der zweyten Sammlung.

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/564>, abgerufen am 24.11.2024.