werthe Lehre bleiben, daß Jesus Christus gekommen ist, gelehrt, gelebt, gelitten hat, reuigen Sündern es gewiß zu machen, daß Gott sie dennoch beseligen will!
Große Würkungen der Lehre von der Aufopferung Jesu auf die gesell- schaftliche Glückseligkeit.
Wenn es das Siegel einer vortrefflichen und wohlthätigen Lehre ist, daß sie in ihren Wür- kungen die Summe der menschlichen Tugenden, also zugleich der gesellschaftlichen Glückseligkeit be- fördert, so verdient die Grundlehre des Evangelit, daß sich Jesus aus freyer Wahl nach dem Willen seines Vaters für das Wohl der Menschen aufge- opfert habe, schon von der Seite tiefe Verehrung. Wenn man in die Geschichte der nähern und der entferntern Zeiten des Christenthums zurückgeht, so wird man freylich finden, daß sie in Absicht der Art, wie man sie sich vorgestellt, unglaublich viel Abänderungen gelitten hat; daß auch wohl manche dieser Vorstellungsarten die Quellen verderblicher Irrthümer geworden sind: aber zu gleicher Zeit wird man beständig auf höchst schätzbare Würkungen
stoßen,
Erste Abth. K
werthe Lehre bleiben, daß Jeſus Chriſtus gekommen iſt, gelehrt, gelebt, gelitten hat, reuigen Sündern es gewiß zu machen, daß Gott ſie dennoch beſeligen will!
Große Würkungen der Lehre von der Aufopferung Jeſu auf die geſell- ſchaftliche Glückſeligkeit.
Wenn es das Siegel einer vortrefflichen und wohlthätigen Lehre iſt, daß ſie in ihren Wür- kungen die Summe der menſchlichen Tugenden, alſo zugleich der geſellſchaftlichen Glückſeligkeit be- fördert, ſo verdient die Grundlehre des Evangelit, daß ſich Jeſus aus freyer Wahl nach dem Willen ſeines Vaters für das Wohl der Menſchen aufge- opfert habe, ſchon von der Seite tiefe Verehrung. Wenn man in die Geſchichte der nähern und der entferntern Zeiten des Chriſtenthums zurückgeht, ſo wird man freylich finden, daß ſie in Abſicht der Art, wie man ſie ſich vorgeſtellt, unglaublich viel Abänderungen gelitten hat; daß auch wohl manche dieſer Vorſtellungsarten die Quellen verderblicher Irrthümer geworden ſind: aber zu gleicher Zeit wird man beſtändig auf höchſt ſchätzbare Würkungen
ſtoßen,
Erſte Abth. K
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[145[157]/0161]
werthe Lehre bleiben, daß Jeſus Chriſtus gekommen
iſt, gelehrt, gelebt, gelitten hat, reuigen Sündern
es gewiß zu machen, daß Gott ſie dennoch beſeligen
will!
Große Würkungen der Lehre von der
Aufopferung Jeſu auf die geſell-
ſchaftliche Glückſeligkeit.
Wenn es das Siegel einer vortrefflichen und
wohlthätigen Lehre iſt, daß ſie in ihren Wür-
kungen die Summe der menſchlichen Tugenden,
alſo zugleich der geſellſchaftlichen Glückſeligkeit be-
fördert, ſo verdient die Grundlehre des Evangelit,
daß ſich Jeſus aus freyer Wahl nach dem Willen
ſeines Vaters für das Wohl der Menſchen aufge-
opfert habe, ſchon von der Seite tiefe Verehrung.
Wenn man in die Geſchichte der nähern und der
entferntern Zeiten des Chriſtenthums zurückgeht,
ſo wird man freylich finden, daß ſie in Abſicht der
Art, wie man ſie ſich vorgeſtellt, unglaublich viel
Abänderungen gelitten hat; daß auch wohl manche
dieſer Vorſtellungsarten die Quellen verderblicher
Irrthümer geworden ſind: aber zu gleicher Zeit
wird man beſtändig auf höchſt ſchätzbare Würkungen
ſtoßen,
Erſte Abth. K
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Niemeyer, August Hermann: Timotheus. Bd. 1. 2. Aufl. Frankfurt (Main) u.a., 1790, S. 145[157]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niemeyer_timotheus01_1790/161>, abgerufen am 17.02.2025.
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