Nietzsche, Friedrich: Also sprach Zarathustra. Bd. 4. Leipzig, 1891."Gelobt sei die kleine Armuth!" Und warum er die "Sei guter Dinge, antwortete ihm Zarathustra, wie Ich bin ein Gesetz nur für die Meinen, ich bin kein -- lustig zu Kriegen und Festen, kein Düsterling, Das Beste gehört den Meinen und mir; und giebt Also sprach Zarathustra; der König zur Rechten Und wahrlich, das ist das Seltsamste an einem Also sprach der König zur Rechten und wunderte „Gelobt sei die kleine Armuth!“ Und warum er die „Sei guter Dinge, antwortete ihm Zarathustra, wie Ich bin ein Gesetz nur für die Meinen, ich bin kein — lustig zu Kriegen und Festen, kein Düsterling, Das Beste gehört den Meinen und mir; und giebt Also sprach Zarathustra; der König zur Rechten Und wahrlich, das ist das Seltsamste an einem Also sprach der König zur Rechten und wunderte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0082" n="75"/> „Gelobt sei die kleine Armuth!“ Und warum er die<lb/> Bettler abschaffen will.“</p><lb/> <p>„Sei guter Dinge, antwortete ihm Zarathustra, wie<lb/> ich es bin. Bleibe bei deiner Sitte, du Trefflicher, malme<lb/> deine Körner, trink dein Wasser, lobe deine Küche:<lb/> wenn sie dich nur fröhlich macht!</p><lb/> <p>Ich bin ein Gesetz nur für die Meinen, ich bin kein<lb/> Gesetz für Alle. Wer aber zu mir gehört, der muss<lb/> von starken Knochen sein, auch von leichten Füssen, —</p><lb/> <p>— lustig zu Kriegen und Festen, kein Düsterling,<lb/> kein Traum-Hans, bereit zum Schwersten wie zu seinem<lb/> Feste, gesund und heil.</p><lb/> <p>Das Beste gehört den Meinen und mir; und giebt<lb/> man's uns nicht, so nehmen wir's: — die beste Nahrung,<lb/> den reinsten Himmel, die stärksten Gedanken, die<lb/> schönsten Fraun!“ —</p><lb/> <p>Also sprach Zarathustra; der König zur Rechten<lb/> aber entgegnete: „Seltsam! Vernahm man je solche<lb/> kluge Dinge aus dem Munde eines Weisen?</p><lb/> <p>Und wahrlich, das ist das Seltsamste an einem<lb/> Weisen, wenn er zu alledem auch noch klug und kein<lb/> Esel ist.“</p><lb/> <p>Also sprach der König zur Rechten und wunderte<lb/> sich; der Esel aber sagte zu seiner Rede mit bösem<lb/> Willen I-A. Diess aber war der Anfang von jener langen<lb/> Mahlzeit, welche „das Abendmahl“ in den Historien-<lb/> Büchern genannt wird. Bei derselben wurde von nichts<lb/> Anderem geredet als <hi rendition="#g">vom höheren Menschen</hi>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [75/0082]
„Gelobt sei die kleine Armuth!“ Und warum er die
Bettler abschaffen will.“
„Sei guter Dinge, antwortete ihm Zarathustra, wie
ich es bin. Bleibe bei deiner Sitte, du Trefflicher, malme
deine Körner, trink dein Wasser, lobe deine Küche:
wenn sie dich nur fröhlich macht!
Ich bin ein Gesetz nur für die Meinen, ich bin kein
Gesetz für Alle. Wer aber zu mir gehört, der muss
von starken Knochen sein, auch von leichten Füssen, —
— lustig zu Kriegen und Festen, kein Düsterling,
kein Traum-Hans, bereit zum Schwersten wie zu seinem
Feste, gesund und heil.
Das Beste gehört den Meinen und mir; und giebt
man's uns nicht, so nehmen wir's: — die beste Nahrung,
den reinsten Himmel, die stärksten Gedanken, die
schönsten Fraun!“ —
Also sprach Zarathustra; der König zur Rechten
aber entgegnete: „Seltsam! Vernahm man je solche
kluge Dinge aus dem Munde eines Weisen?
Und wahrlich, das ist das Seltsamste an einem
Weisen, wenn er zu alledem auch noch klug und kein
Esel ist.“
Also sprach der König zur Rechten und wunderte
sich; der Esel aber sagte zu seiner Rede mit bösem
Willen I-A. Diess aber war der Anfang von jener langen
Mahlzeit, welche „das Abendmahl“ in den Historien-
Büchern genannt wird. Bei derselben wurde von nichts
Anderem geredet als vom höheren Menschen.
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