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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
3. Er ist auch kein Beschirmer des
Evangelii oder des Glaubens.
4. Die Kirch und Glaube mussen
einen anderen Schutz-Herren haben/
dan der Käyser und König seynd.
5. Sie (die Käyser und König) seynd
gemeinlich die ärgste Feynd der Chri-
stenheit.
Die Papisten haben vermeynt/
der Türck sey es.
6. Der Käyser ist ein Madensack.
7. Mit Reitzen und Vermahnen
widern Türcken macht mans nur
ärger.
8. Man erzürnt Gott.
9. Man greifft Gott in sein Ehr.
10. Man begeht eine Abgötterey
und Lästerung.
11. Die Türcken zu bestreiten ist
kein Noth.
12. Lasse manden Türcken glau-
ben und leben/ wie er will/ gleich wie
man das Pabstumb und andere fal-
sche Christen leben lasset.
13. Wan der Käyser die Türcken
vertilgen will/ so soll er am Pabst/ Bi-
schoffen/ und Geistlichen/ und an ihm
selber anfahen.
14. Die
Guͤldenes Schwerd.
3. Er iſt auch kein Beſchirmer des
Evangelii oder des Glaubens.
4. Die Kirch und Glaube muſſen
einen anderen Schutz-Herren haben/
dan der Kaͤyſer und Koͤnig ſeynd.
5. Sie (die Kaͤyſer und Koͤnig) ſeynd
gemeinlich die aͤrgſte Feynd der Chri-
ſtenheit.
Die Papiſten haben vermeynt/
der Tuͤrck ſey es.
6. Der Kaͤyſer iſt ein Madenſack.
7. Mit Reitzen und Vermahnen
widern Tuͤrcken macht mans nur
aͤrger.
8. Man erzuͤrnt Gott.
9. Man greifft Gott in ſein Ehr.
10. Man begeht eine Abgoͤtterey
und Laͤſterung.
11. Die Tuͤrcken zu beſtreiten iſt
kein Noth.
12. Laſſe manden Türcken glau-
ben und leben/ wie er will/ gleich wie
man das Pabſtumb und andere fal-
ſche Chriſten leben laſſet.
13. Wan der Kaͤyſer die Tuͤrcken
vertilgen will/ ſo ſoll er am Pabſt/ Bi-
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14. Die
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[93/0105] Guͤldenes Schwerd. 3. Er iſt auch kein Beſchirmer des Evangelii oder des Glaubens. 4. Die Kirch und Glaube muſſen einen anderen Schutz-Herren haben/ dan der Kaͤyſer und Koͤnig ſeynd. 5. Sie (die Kaͤyſer und Koͤnig) ſeynd gemeinlich die aͤrgſte Feynd der Chri- ſtenheit. Die Papiſten haben vermeynt/ der Tuͤrck ſey es. 6. Der Kaͤyſer iſt ein Madenſack. 7. Mit Reitzen und Vermahnen widern Tuͤrcken macht mans nur aͤrger. 8. Man erzuͤrnt Gott. 9. Man greifft Gott in ſein Ehr. 10. Man begeht eine Abgoͤtterey und Laͤſterung. 11. Die Tuͤrcken zu beſtreiten iſt kein Noth. 12. Laſſe manden Türcken glau- ben und leben/ wie er will/ gleich wie man das Pabſtumb und andere fal- ſche Chriſten leben laſſet. 13. Wan der Kaͤyſer die Tuͤrcken vertilgen will/ ſo ſoll er am Pabſt/ Bi- ſchoffen/ und Geiſtlichen/ und an ihm ſelber anfahen. 14. Die

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/105>, abgerufen am 24.11.2024.