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Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.

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Güldenes Schwerd.
frühen Morgen an immerhin gelobt und
gepriesen wird. Alle Sonn- und Festäg zum
Lob Gottes und seiner Heiligen/ zur Voll-
kommenheit der Christglaubigen gerichtete
heilige Predigen. O was ein Eyffer/ was
ein Andacht/ was ein fewrige Liebe zu Gott
auff denen Bitt- und Wallfahrten/ wie
bettet/ wie singet/ was schöne Buß-Wer-
cken verrichtet man nit/ was eine reine Her-
tzens-Wohnung suchet man nit dem aller-
höchsten zuzurichten/ und sich deß geistlichen
Gnaden-Schatzes theilhafftig zu machen/
zu dem End fallet man auff seine Knye/
man werffet sich auff sein Angesicht/ man
vergiesset häuffige Zäher/ man schlaget auff
die Brust/ man bekennet/ und verfluchet sei-
ne etwa begangene Sünden und Lasteren/
man schreyet/ man opffert/ man übet aller-
hand schönste Tugendten und Wercker der
tieffester Demuth und Andacht zu Gott.
Man haltet täglich ein unzerbrochenes und
ohne Abgang herumblauffendes viertzig-
stündiges Gebett/ und dergleiche andere
Bett- und Fastäg/ man hat mit grossen Ablas-
sen begnädigte Bruderschafften und sonst
mit schönster Andacht haltende Zusammen-
kunfften/ ja man hat allerhand Ritus und Ce-

re-

Guͤldenes Schwerd.
fruͤhen Morgen an immerhin gelobt und
geprieſen wird. Alle Sonn- und Feſtaͤg zum
Lob Gottes und ſeiner Heiligen/ zur Voll-
kommenheit der Chriſtglaubigen gerichtete
heilige Predigen. O was ein Eyffer/ was
ein Andacht/ was ein fewrige Liebe zu Gott
auff denen Bitt- und Wallfahrten/ wie
bettet/ wie ſinget/ was ſchoͤne Buß-Wer-
cken verrichtet man nit/ was eine reine Her-
tzens-Wohnung ſuchet man nit dem aller-
hoͤchſten zuzurichten/ und ſich deß geiſtlichen
Gnaden-Schatzes theilhafftig zu machen/
zu dem End fallet man auff ſeine Knye/
man werffet ſich auff ſein Angeſicht/ man
vergieſſet haͤuffige Zaͤher/ man ſchlaget auff
die Bruſt/ man bekennet/ und verfluchet ſei-
ne etwa begangene Suͤnden und Laſteren/
man ſchreyet/ man opffert/ man uͤbet aller-
hand ſchoͤnſte Tugendten und Wercker der
tieffeſter Demuth und Andacht zu Gott.
Man haltet taͤglich ein unzerbrochenes und
ohne Abgang herumblauffendes viertzig-
ſtuͤndiges Gebett/ und dergleiche andere
Bett- und Faſtaͤg/ man hat mit groſſen Ablaſ-
ſen begnaͤdigte Bruderſchafften und ſonſt
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kunfften/ ja man hat allerhand Ritus und Ce-

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[176/0188] Guͤldenes Schwerd. fruͤhen Morgen an immerhin gelobt und geprieſen wird. Alle Sonn- und Feſtaͤg zum Lob Gottes und ſeiner Heiligen/ zur Voll- kommenheit der Chriſtglaubigen gerichtete heilige Predigen. O was ein Eyffer/ was ein Andacht/ was ein fewrige Liebe zu Gott auff denen Bitt- und Wallfahrten/ wie bettet/ wie ſinget/ was ſchoͤne Buß-Wer- cken verrichtet man nit/ was eine reine Her- tzens-Wohnung ſuchet man nit dem aller- hoͤchſten zuzurichten/ und ſich deß geiſtlichen Gnaden-Schatzes theilhafftig zu machen/ zu dem End fallet man auff ſeine Knye/ man werffet ſich auff ſein Angeſicht/ man vergieſſet haͤuffige Zaͤher/ man ſchlaget auff die Bruſt/ man bekennet/ und verfluchet ſei- ne etwa begangene Suͤnden und Laſteren/ man ſchreyet/ man opffert/ man uͤbet aller- hand ſchoͤnſte Tugendten und Wercker der tieffeſter Demuth und Andacht zu Gott. Man haltet taͤglich ein unzerbrochenes und ohne Abgang herumblauffendes viertzig- ſtuͤndiges Gebett/ und dergleiche andere Bett- und Faſtaͤg/ man hat mit groſſen Ablaſ- ſen begnaͤdigte Bruderſchafften und ſonſt mit ſchoͤnſter Andacht haltende Zuſammen- kunfften/ ja man hat allerhand Ritus und Ce- re-

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Zitationshilfe: Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niviandts_schwerd_1708/188>, abgerufen am 21.11.2024.