Niviandts, Friedrich: Güldenes Schwerd. Köln, 1708.Güldenes Schwerd. gen Gottes schüldig seye/ und wie gröblicher sich wider Gott versündige/ wan er die- selbe dermassen verlache/ und verspotte/ ja wohl gar mit Füssen trette/ und weiß nit wie verunehre. Jsts nit ein wunderselsames und erschröckliches Wesen mit unseren Widersageren? mit eytelen und flätigen Venus-und anderen Teuffels-Bilderen prangen und stoltzieren sie in ihren Häuse- ren und Gemächeren/ und halten dieselbe in nit schlechtem Werth; der heiligen Bild- nussen und Reliquien aber müssen auff der Leuffen stehen/ und unter dem alten Eysen ligen; und wans noch dabey bleiben thäte/ so wärs noch gut/ sie schänden und veruneh- ren dieselbe noch wohl anderst/ und derge- stalt/ daß man sich schämen müsse ein sol- ches vor einer ehrbahren Welt außzuspre- chen. Aber weh! weh ihrer! Sechste Frag. Von der allerseeligsten Jungfraw MAriam/ die liebste Tochter deß ewi bene-
Guͤldenes Schwerd. gen Gottes ſchuͤldig ſeye/ und wie groͤblicher ſich wider Gott verſuͤndige/ wan er die- ſelbe dermaſſen verlache/ und verſpotte/ ja wohl gar mit Fuͤſſen trette/ und weiß nit wie verunehre. Jſts nit ein wunderſelſames und erſchroͤckliches Weſen mit unſeren Widerſageren? mit eytelen und flaͤtigen Venus-und anderen Teuffels-Bilderen prangen und ſtoltzieren ſie in ihren Haͤuſe- ren und Gemaͤcheren/ und halten dieſelbe in nit ſchlechtem Werth; der heiligen Bild- nuſſen und Reliquien aber muͤſſen auff der Leuffen ſtehen/ und unter dem alten Eyſen ligen; und wans noch dabey bleiben thaͤte/ ſo waͤrs noch gut/ ſie ſchaͤnden und veruneh- ren dieſelbe noch wohl anderſt/ und derge- ſtalt/ daß man ſich ſchaͤmen muͤſſe ein ſol- ches vor einer ehrbahren Welt außzuſpre- chen. Aber weh! weh ihrer! Sechſte Frag. Von der allerſeeligſten Jungfraw MAriam/ die liebſte Tochter deß ewi bene-
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Guͤldenes Schwerd.
gen Gottes ſchuͤldig ſeye/ und wie groͤblich
er ſich wider Gott verſuͤndige/ wan er die-
ſelbe dermaſſen verlache/ und verſpotte/ ja
wohl gar mit Fuͤſſen trette/ und weiß nit
wie verunehre. Jſts nit ein wunderſelſames
und erſchroͤckliches Weſen mit unſeren
Widerſageren? mit eytelen und flaͤtigen
Venus-und anderen Teuffels-Bilderen
prangen und ſtoltzieren ſie in ihren Haͤuſe-
ren und Gemaͤcheren/ und halten dieſelbe
in nit ſchlechtem Werth; der heiligen Bild-
nuſſen und Reliquien aber muͤſſen auff der
Leuffen ſtehen/ und unter dem alten Eyſen
ligen; und wans noch dabey bleiben thaͤte/
ſo waͤrs noch gut/ ſie ſchaͤnden und veruneh-
ren dieſelbe noch wohl anderſt/ und derge-
ſtalt/ daß man ſich ſchaͤmen muͤſſe ein ſol-
ches vor einer ehrbahren Welt außzuſpre-
chen. Aber weh! weh ihrer!
Sechſte Frag.
Von der allerſeeligſten Jungfraw
Maria/ und derſelben
Verehrung.
MAriam/ die liebſte Tochter deß ewi
gen Vatters; Mariam/ die uͤberge
bene-
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