Allgemeine Zeitung, Nr. 8, 8. Januar 1830.Allgemeine Zeitung. Mit allerhöchsten Privilegien. Freitag Nro. 8. 8 Januar 1830.Portugal. (Brief.) -- Spanien. (Brief.) -- Großbritannien. (Schreiben aus London.) -- Frankreich. -- Niederlande. -- Preußen. -- Rußland. -- Türkei. (Briefe von der serbischen Gränze und aus Triest.) -- Beilage Nro. 8. Ueber Friedrich Müllers Tod. -- Briefe vom Niederrhein, aus München und Alexandria. -- Ankündigungen. [Spaltenumbruch] Portugal. *Lissabon, 16 dez. Die Arbeiter im Arsenal sind endlich be- Spanien. *Madrid, 21 Dec. Am lezten Freitag wurden Hr. Casaro, Großbritannien. London, 28 Dec. Konsol. 3Proz. 95 1/8 ; russische Fonds Der Courier äußert über die Parteien in Frankreich: "Wir Der Globe sagt über den nemlichen Gegenstand: "Nächst- **London, 28 Dec. Die gerichtlichen Verfolgungen des Allgemeine Zeitung. Mit allerhöchſten Privilegien. Freitag Nro. 8. 8 Januar 1830.Portugal. (Brief.) — Spanien. (Brief.) — Großbritannien. (Schreiben aus London.) — Frankreich. — Niederlande. — Preußen. — Rußland. — Türkei. (Briefe von der ſerbiſchen Gränze und aus Trieſt.) — Beilage Nro. 8. Ueber Friedrich Müllers Tod. — Briefe vom Niederrhein, aus München und Alexandria. — Ankündigungen. [Spaltenumbruch] Portugal. *Liſſabon, 16 dez. Die Arbeiter im Arſenal ſind endlich be- Spanien. *Madrid, 21 Dec. Am lezten Freitag wurden Hr. Caſaro, Großbritannien. London, 28 Dec. Konſol. 3Proz. 95⅛; ruſſiſche Fonds Der Courier äußert über die Parteien in Frankreich: „Wir Der Globe ſagt über den nemlichen Gegenſtand: „Nächſt- **London, 28 Dec. 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Allgemeine Zeitung.
Mit allerhöchſten Privilegien.
Freitag Nro. 8. 8 Januar 1830.
Portugal. (Brief.)
— Spanien. (Brief.)
— Großbritannien. (Schreiben aus London.)
— Frankreich.
— Niederlande.
— Preußen.
— Rußland.
— Türkei. (Briefe von der ſerbiſchen Gränze und aus Trieſt.)
— Beilage Nro. 8.
Ueber Friedrich Müllers Tod.
— Briefe vom Niederrhein, aus München und Alexandria.
— Ankündigungen.
Portugal.
*Liſſabon, 16 dez.Die Arbeiter im Arſenal ſind endlich be-
befriedigt, wahrſcheinlich auf Koſten der Lieferanten des Seeweſens,
die nun ihrerſeits ſich weigern, weitere Lebensmittel zu liefern. —
Man ſcheint noch immer Beſorgniſſe wegen Erſcheinung einiger Streit-
kräfte der Dona Maria zu hegen, und hat deswegen an alle Kom-
mandanten der Schiffe den Befehl erlaſſen, alle alten Signale zu
ändern, und die neuen nöthigenfalls, wenn ſie in feindliche Hände
fallen könnten, immer vorher zu verſenken. — Der Prevotalhof
von Oporto hat am 9 Dec. einige Perſonen freigeſprochen, acht
aber in contumaciam zur Erdroſſelung mit Verbrennung ihres
Körpers, fünf gegenwärtige zu lebenslänglichen Galeeren und
Konfiskation ihrer Güter, und einen zu 6jähriger Deportation
verurtheilt. Hr. Wanzeller ward am 17 Jul. zum Tode verur-
theilt; als hannövriſcher Konſul hatte er aber an den Erhaltungs-
richter der engliſchen Nation appellirt, wotüber man täglich das
Reſultat erwartet. — Im Schaze herrſcht noch immer derſelbe Man-
gel. Durch Drohungen und gute Worte hat jedoch die Regie-
rung von den Generalpächtern kürzlich einen neuen Vorſchuß auf
ein Jahr erhalten, und deren Kontrakt auf ein Jahr verlängert.
Man ſucht auch Geld durch den Verkauf der Güter der abweſen-
den Adelichen zu erhalten, die ſich keinen weitern Urlaub ver-
ſchaft haben. — Geſtern lief eine amerikaniſche Fregatte mit ei-
nem Abgeordneten der Vereinigten Staaten hier ein; man ſagt,
er ſolle bei Don Miguel das bei Terceira genommene amerika-
niſche Schif reklamiren. — In Algarbien ſtreift eine Guerilla
von 50 Mann, die die Don Migueliſchen Behörden in Kontri-
bution ſezt; man weiß aber nicht, ob es Konſtitutionelle oder
Räuber ſind.
Spanien.
*Madrid, 21 Dec.Am lezten Freitag wurden Hr. Caſaro,
Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten, und Hr. Medici, Fi-
nanzminiſter von Neapel, zu einer Konferenz mit den beiden
Souverainen berufen. Die Sizung dauerte anderthalb Stunden.
Noch hat aber nichts über den verhandelten Gegenſtand verlautet.
Die königlichen Familien von Spanien und Neapel fahren fort,
die Ergözlichkeiten zu genießen, die Madrid darbieten kan. Ge-
gen die hieſige Gewohnheit iſt Abends Cercle in den Zimmern
des Königs, wo vornehme Perſonen von Adel den Zutritt erhal-
ten. Man ſpricht auch von einer Reiſe nach la Granja und Es-
curial, ſobald der gegenwärtig herrſchende Regen aufhören wird.
Während die beiden erlauchten Familien die Zeit ſo angenehm als
möglich zubringen und in der ſchönſten Harmonie leben, ſollen die
diplomatiſchen Verhältniſſe zwiſchen beiden Höfen ziemlich kalt
ſeyn. Man ſagt auch, Ihre ſizilianiſchen Majeſtäten würden nicht
ſo lange zu Madrid bleiben, als man Anfangs vermuthet hatte.
Graf Beaurepaire iſt nach Madrid als erſter Sekretair der franz.
Geſandtſchaft an die Stelle des nach St. Petersburg verſezten Hrn.
Biloco zurükgekommen. Das franzöſiſche Generalkonſulat zu Ma-
drid ſoll aus Erſparung aufgehoben werden. Von der Amneſtie
iſt keine Rede mehr, man müßte denn darunter verſtehen, daß
allen wegen Diebſtählen, Schmuggelei u. ſ. w. Verurtheilten drei
Jahre an ihrer Strafe geſchenkt ſind. Die Gräfin Benavente,
Herzogin von Oſſuna, hatte den König gebeten, ihrem Sohne, dem
Fürſten von Anglona, der wegen politiſcher Meynungen verbannt
iſt, die Rükkehr ins Vaterland zu bewilligen; der König hat aber
dieſe Bitte beſtimmt abgeſchlagen.
Großbritannien.
London, 28 Dec.Konſol. 3Proz. 95⅛; ruſſiſche Fonds
109¼; braſiliſche 71. — 29 Dec. Konſol. 3 Proz. 95⅜; braſili-
ſche Fonds 72½; portugieſiſche 60½; griechiſche 28½; colum-
biſche 26; Cortes 10⅞.
Der Courier äußert über die Parteien in Frankreich: „Wir
nehmen zwar Anſtand, darüber ein beſtimmtes Urtheil auszuſpre-
chen, und wollen nichts weniger, als auf unſere Untrüglichkeit et-
was geben; das ſcheint uns jedoch gewiß, daß auf der einen Seite
jezt etwas weniger Animoſität und auf der andern mehr Vertrauen
herrſcht. Leicht möglich iſt es, daß die Organe der Oppoſition
ihren Sprachſchaz von Beſchimpfungen gegen die Häupter der Ver-
wegenen, welche dem Befehle ihres Monarchen, der ſie in ſeinen
Rath berief, Folge leiſteten, ſchon ganz geleert haben; oder ſie
haben wohl auch gefunden, daß der Eindruk, den ſie auf ihre Geg-
ner ſowol, als auf das Publikum machten, des vielen Lärmens
und der aufgewandten Mühe nicht werth ſey, und entſchloſſen ſich
darum, das immer gefährliche Verfahren des Sturmlaufens auf-
zugeben, dafür aber die langſamere, ſtillere Methode des Minen-
legens und Untergrabens in Anwendung zu bringen.“
Der Globe ſagt über den nemlichen Gegenſtand: „Nächſt-
dem, daß die Pariſer liberalen Blätter ſich jezt minder heftig ge-
gen das Miniſterium ausſprechen, erfahren wir auch aus Briefen,
daß mehrere Deputirte, von denen erwartet worden iſt, ſie wür-
den ſehr feindſelig gegen die Maaßregeln der Miniſter auftreten,
bereits die Meynung zu erkennen gegeben haben, daß dieſe Maaß-
regeln eben ſo konſtitutionell, als die ihrer Vorgänger ſeyn wür-
den.“
**London, 28 Dec.Die gerichtlichen Verfolgungen des
Miniſteriums gegen den Herausgeber des Morning-Jouruals und
die Ausſprüche der Juries beſchäftigen fortwährend die hieſige
Preſſe. Sämtliche Tagblätter von allen politiſchen Farben neh-
men dieſe Sache ſehr ernſtlich auf, und es iſt Thatſache, daß
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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