Allgemeine Zeitung, Nr. 9, 9. Januar 1830.[Spaltenumbruch]
für December zeigte, ist seitdem durch die höhern Notirungen, Oestreich. Wien, 4 Jan. Metalliques 1031/4; 4prozentige Metalli- Türkei. Der östreichische Beobachter bringt Folgendes aus Konstan- Ueber die durch den Aufstand der Seibeks in Klein-Asien ver- Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann. [Spaltenumbruch]
für December zeigte, iſt ſeitdem durch die höhern Notirungen, Oeſtreich. Wien, 4 Jan. Metalliques 103¼; 4prozentige Metalli- Türkei. Der öſtreichiſche Beobachter bringt Folgendes aus Konſtan- Ueber die durch den Aufſtand der Seibeks in Klein-Aſien ver- Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann. <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0004" n="36"/><cb/> für December zeigte, iſt ſeitdem durch die höhern Notirungen,<lb/> die uns von Paris und Amſterdam zugingen, noch mehr ermun-<lb/> tert worden. Sämtliche Effekten haben daher, beſonders ſeit ge-<lb/> ſtern, einen noch höhern Aufſchwung genommen. Hiernach bezahlt<lb/> man heute die 5prozentigen Metalliques 103¾; die 4prozentigen<lb/> 95; Wiener Vankaktien 1539; Partiale 135½; Rothſchild’ſche<lb/> 100Guldenlooſe 183¼. Noch höhere Preiſe wurden auf Liefe-<lb/> rung für Ende dieſes Monats bewilligt; nemlich für 5prozentige<lb/> Metalliques 103⅞; für 4prozentige 95<gap reason="lost" unit="chars"/>; für Bankaktien 1543;<lb/> für Partiale 135⅞; für 100Guldenlooſe 184. Für dieſe beiden<lb/> leztern Effektenſorten ſpricht ſich in dieſem Augenblike vorzugsweiſe<lb/> die Meynung aus, daher ſie denn auch hier um mehrere Prozente<lb/> höher als zu Wien ſelbſt ſtehen. In den 100Guldenlooſen wur-<lb/> den ſogar Lieferungsgeſchäfte für Ende März, ohne Spiel, zu<lb/> 182½ fl. fürs Stük abgeſchloſſen, lediglich weil ſich die Geſamt-<lb/> zahl der Looſe, mittelſt der Ziehung, um 10,600 Stük verringert.<lb/> Auch polniſche Looſe ſind zu Tauſenden in dieſen Tagen gekauft<lb/> worden. Sie wurden gegen Baares mit 57½ und für Ende Fe-<lb/> bruars auf Lieferung mit 58 pr. Thlr. fürs Stük bezahlt. End-<lb/> lich fand auch noch ein ſtarker Umſaz in Darmſtädter Looſen ſtatt.<lb/> Da dieſelben gerade jezt in der Ziehung begriffen ſind, ſo wurden<lb/> nur Lieferungsgeſchäfte für Ende Monats darin gemacht. Der<lb/> Durchſchnittskurs war gleichwol 119 Proz. Der Aufſchwung der<lb/> 2½prozentigen Integralen zu Amſterdam, wo dieſelben in kurzer<lb/> Zeit um 4½ Proz. geſtiegen ſind, hat neuerdings die Spekula-<lb/> tion auf die 2½prozentigen öſtreichiſchen Metalliques geleitet.<lb/> Sie ſind demnach auf 59½ in die Höhe gegangen, ſo wie die<lb/> 1prozentigen Metalliques auf 24½. Im Wechſelhandel herrſcht<lb/> noch immer wenig Leben. Paris iſt faſt die einzige Deviſe, worin<lb/> Umſaz ſtatt findet; man bezahlt es heute in kurzer Sicht mit<lb/> 78¾, in 2 Monat Sicht mit 78. London 2 M. Sicht iſt auf<lb/> 150¾ gewichen und findet ſelbſt zu dieſem Kurſe nur ſchwache<lb/> Frage. Hamburg iſt häufig am Plaze und dürfte, wegen des<lb/> dortigen hohen Standes der Effekten und der fremden Wechſel,<lb/> hier noch mehr weichen. Der Diskonto iſt auf 4¼ Prozent zu-<lb/> rükgegangen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Oeſtreich</hi>.</head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Wien</hi>, 4 Jan.</dateline> <p>Metalliques 103¼; 4prozentige Metalli-<lb/> ques 94⅞; Bankaktien 1274, Abends 1278.</p> </div> </div> </div><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Türkei</hi>.</head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Der öſtreichiſche Beobachter bringt Folgendes aus <hi rendition="#g">Konſtan-<lb/> tinopel</hi> vom 10 Dec.: „Der erſte ruſſiſche Bevollmächtigte bei<lb/> den Friedensunterhandlungen zu Adrianopel, General Graf Alexis<lb/><hi rendition="#g">Orloff,</hi> welcher mit einer außerordentlichen Sendung von ſeinem<lb/> Monarchen beauftragt, am 27 v. 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Derſelbe Rang iſt dem bisherigen<lb/> Sandſchakbei von Tekke und Hamid Ili, Ibrahim-Paſcha, verliehen<lb/> worden. In den für dieſe neuen Statthalter ausgefertigten In-<lb/> ſtruktionen wird denſelben vorzüglich die Beförderung der Militair-<lb/> reformen in den ihrer Leitung anvertrauten Provinzen zur Pflicht<lb/> gemacht. — Die Berichte, welche der Pforte aus den von den ruſ-<lb/> ſiſchen Truppen geräumten Diſtrikten zukommen, ſind ſehr befrie-<lb/> digend, und beweiſen den günſtigen Eindruk, welchen der an den<lb/> Kommandirenden in Adrianopel, Aliſch-Paſcha, erlaſſene Ferman,<lb/> wodurch den chriſtlichen Unterthanen vollkommene Amneſtie und<lb/> gänzliche Vergeſſenheit des während der feindlichen Beſezung ſtatt<lb/> gefundenen Benehmens zugeſichert wird, gemacht hat. Nächſtens<lb/> ſollte auch der Großweſſier aus Schumla zu Adrianopel eintref-<lb/> fen.“</p><lb/> <p>Ueber die durch den Aufſtand der Seibeks in Klein-Aſien ver-<lb/> anlaßten Unruhen und die von der Pforte gegen die Rebellen er-<lb/> griffenen Maaßregeln meldet der Courrier de Smyrne Folgendes<lb/> aus <hi rendition="#g">Magneſia</hi> vom 4 Dec.: „Kara-Osman-Oglu Hadſchl Meh-<lb/> med iſt am 29 Nov. hier angelangt, und hat um 6 Uhr Morgens<lb/> ſeinen Einzug in die Stadt gehalten; die ganze Bevölkerung war<lb/> ihm entgegengezogen, und über 3000 Perſonen bildeten ſein Ge-<lb/> folge. Die Freude war allgemein, das Haupt dieſer achtbaren Fa-<lb/> milie wieder in die alte Autorität, deren ſie in dieſen Ländern<lb/> genoß, eingeſezt zu ſehen. Vorgeſtern Nachts traf ein Tatar hier<lb/> ein, der einen Ferman überbrachte, welcher am Morgen öffentlich<lb/> verleſen wurde, und kraft deſſen Kara-Osman-Oglu zum Seraskier<lb/> ernannt, und ihm aufgetragen wird, in Gemeinſchaft mit Elles-<lb/> Aga und Davas-Oglu, die ſeinen Befehlen untergeordnet werden,<lb/> unverweilt gegen die Rebellen zu agiren. Der Ferman enthält<lb/> ferner den gemeſſenen Befehl, die Städte und Dörfer, welche ge-<lb/> meinſchaftliche Sache mit den Inſurgenten machen, und ſich mit<lb/> gewafneter Hand der Wiederherſtellung der rechtmäßigen Autori-<lb/> tät widerſezen, mit größter Strenge zu behandeln, dagegen aber<lb/> allenthalben Amneſtie zu bewilligen, wo das Volk zur Pflicht zu-<lb/> rükkehrt, und die Seibeks verjagen hilft. In Folge dieſes Fermans<lb/> iſt der Seraskier geſtern Mittags mit 2000 Mann Infanterie<lb/> aufgebrochen, welche ſich heute mit den Truppen, die zu Kaſſabar<lb/> ſtanden, vereiniget haben müſſen. 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für December zeigte, iſt ſeitdem durch die höhern Notirungen,
die uns von Paris und Amſterdam zugingen, noch mehr ermun-
tert worden. Sämtliche Effekten haben daher, beſonders ſeit ge-
ſtern, einen noch höhern Aufſchwung genommen. Hiernach bezahlt
man heute die 5prozentigen Metalliques 103¾; die 4prozentigen
95; Wiener Vankaktien 1539; Partiale 135½; Rothſchild’ſche
100Guldenlooſe 183¼. Noch höhere Preiſe wurden auf Liefe-
rung für Ende dieſes Monats bewilligt; nemlich für 5prozentige
Metalliques 103⅞; für 4prozentige 95_ ; für Bankaktien 1543;
für Partiale 135⅞; für 100Guldenlooſe 184. Für dieſe beiden
leztern Effektenſorten ſpricht ſich in dieſem Augenblike vorzugsweiſe
die Meynung aus, daher ſie denn auch hier um mehrere Prozente
höher als zu Wien ſelbſt ſtehen. In den 100Guldenlooſen wur-
den ſogar Lieferungsgeſchäfte für Ende März, ohne Spiel, zu
182½ fl. fürs Stük abgeſchloſſen, lediglich weil ſich die Geſamt-
zahl der Looſe, mittelſt der Ziehung, um 10,600 Stük verringert.
Auch polniſche Looſe ſind zu Tauſenden in dieſen Tagen gekauft
worden. Sie wurden gegen Baares mit 57½ und für Ende Fe-
bruars auf Lieferung mit 58 pr. Thlr. fürs Stük bezahlt. End-
lich fand auch noch ein ſtarker Umſaz in Darmſtädter Looſen ſtatt.
Da dieſelben gerade jezt in der Ziehung begriffen ſind, ſo wurden
nur Lieferungsgeſchäfte für Ende Monats darin gemacht. Der
Durchſchnittskurs war gleichwol 119 Proz. Der Aufſchwung der
2½prozentigen Integralen zu Amſterdam, wo dieſelben in kurzer
Zeit um 4½ Proz. geſtiegen ſind, hat neuerdings die Spekula-
tion auf die 2½prozentigen öſtreichiſchen Metalliques geleitet.
Sie ſind demnach auf 59½ in die Höhe gegangen, ſo wie die
1prozentigen Metalliques auf 24½. Im Wechſelhandel herrſcht
noch immer wenig Leben. Paris iſt faſt die einzige Deviſe, worin
Umſaz ſtatt findet; man bezahlt es heute in kurzer Sicht mit
78¾, in 2 Monat Sicht mit 78. London 2 M. Sicht iſt auf
150¾ gewichen und findet ſelbſt zu dieſem Kurſe nur ſchwache
Frage. Hamburg iſt häufig am Plaze und dürfte, wegen des
dortigen hohen Standes der Effekten und der fremden Wechſel,
hier noch mehr weichen. Der Diskonto iſt auf 4¼ Prozent zu-
rükgegangen.
Oeſtreich.
Wien, 4 Jan.Metalliques 103¼; 4prozentige Metalli-
ques 94⅞; Bankaktien 1274, Abends 1278.
Türkei.
Der öſtreichiſche Beobachter bringt Folgendes aus Konſtan-
tinopel vom 10 Dec.: „Der erſte ruſſiſche Bevollmächtigte bei
den Friedensunterhandlungen zu Adrianopel, General Graf Alexis
Orloff, welcher mit einer außerordentlichen Sendung von ſeinem
Monarchen beauftragt, am 27 v. M., in Begleitung des bis zum
Eintreffen des Hrn. v. Ribeaupierre zum Geſchäftsträger bei der
hohen Pforte beſtimmten Staatsraths v. Butenieff, über Rodoſto
hier eingetroffen war, hat am 5 d. in der Kaſerne von Ramis-
Tſchiftlik eine Privatandienz beim Sultan erhalten, um demſelben
ein eigenhändiges Schreiben Sr. Majeſtät des Kaiſers von Ruß-
land zu überreichen. — Die ottomaniſchen Friedensunterhändler
ſind gleichfalls aus Adrianopel hier angelangt, und Sadik-Effendi
hat bereits wieder ſein Amt als erſter Defterdar (Finanzminiſter)
angetreten. Die großen Rathsverſammlungen, welche regelmäßig
jede Woche bei der Pforte ſtatt finden, und zu denen alle höheren
Würdenträger vom Civil- und Militairſtande, mit Ausſchluß der
Ulema’s, berufen ſind, laſſen vermuthen, daß die Regierung ſich
eifrig mit Verbeſſerungen in der inneren Adminiſtration, beſon-
ders im Militairweſen und in der Finanzverwaltung, beſchäftige.
— Unter den neuerlich in Beſezung der Staatsämter vorgefalle-
nen Veränderungen verdient die Abſezung und Verweiſung nach
Mytilene des bisherigen Sachire-Naſiri oder Intendanten der Ver-
proviantirung der Hauptſtadt, Ahmed-Aga, bemerkt zu werden, ge-
gen deſſen Verwaltung von mehreren Seiten Beſchwerden erhoben
worden waren, und der durch den bisherigen Aufſeher der Getreide-
magazine, Hadſchi Weli Effendi erſezt wurde. — Der bisherige
Muteſſelim von Aleppo, Ali Bei, welcher ſich durch ſein kluges
und kräftiges Benehmen bei den im Laufe dieſes Sommers in
Aleppo vorgefallenen Unruhen ausgezeichnet hat, iſt zum wirklichen
Statthalter von Aleppo, mit dem Range eines Paſcha’s von drei
Roßſchweifen erhoben worden. Derſelbe Rang iſt dem bisherigen
Sandſchakbei von Tekke und Hamid Ili, Ibrahim-Paſcha, verliehen
worden. In den für dieſe neuen Statthalter ausgefertigten In-
ſtruktionen wird denſelben vorzüglich die Beförderung der Militair-
reformen in den ihrer Leitung anvertrauten Provinzen zur Pflicht
gemacht. — Die Berichte, welche der Pforte aus den von den ruſ-
ſiſchen Truppen geräumten Diſtrikten zukommen, ſind ſehr befrie-
digend, und beweiſen den günſtigen Eindruk, welchen der an den
Kommandirenden in Adrianopel, Aliſch-Paſcha, erlaſſene Ferman,
wodurch den chriſtlichen Unterthanen vollkommene Amneſtie und
gänzliche Vergeſſenheit des während der feindlichen Beſezung ſtatt
gefundenen Benehmens zugeſichert wird, gemacht hat. Nächſtens
ſollte auch der Großweſſier aus Schumla zu Adrianopel eintref-
fen.“
Ueber die durch den Aufſtand der Seibeks in Klein-Aſien ver-
anlaßten Unruhen und die von der Pforte gegen die Rebellen er-
griffenen Maaßregeln meldet der Courrier de Smyrne Folgendes
aus Magneſia vom 4 Dec.: „Kara-Osman-Oglu Hadſchl Meh-
med iſt am 29 Nov. hier angelangt, und hat um 6 Uhr Morgens
ſeinen Einzug in die Stadt gehalten; die ganze Bevölkerung war
ihm entgegengezogen, und über 3000 Perſonen bildeten ſein Ge-
folge. Die Freude war allgemein, das Haupt dieſer achtbaren Fa-
milie wieder in die alte Autorität, deren ſie in dieſen Ländern
genoß, eingeſezt zu ſehen. Vorgeſtern Nachts traf ein Tatar hier
ein, der einen Ferman überbrachte, welcher am Morgen öffentlich
verleſen wurde, und kraft deſſen Kara-Osman-Oglu zum Seraskier
ernannt, und ihm aufgetragen wird, in Gemeinſchaft mit Elles-
Aga und Davas-Oglu, die ſeinen Befehlen untergeordnet werden,
unverweilt gegen die Rebellen zu agiren. Der Ferman enthält
ferner den gemeſſenen Befehl, die Städte und Dörfer, welche ge-
meinſchaftliche Sache mit den Inſurgenten machen, und ſich mit
gewafneter Hand der Wiederherſtellung der rechtmäßigen Autori-
tät widerſezen, mit größter Strenge zu behandeln, dagegen aber
allenthalben Amneſtie zu bewilligen, wo das Volk zur Pflicht zu-
rükkehrt, und die Seibeks verjagen hilft. In Folge dieſes Fermans
iſt der Seraskier geſtern Mittags mit 2000 Mann Infanterie
aufgebrochen, welche ſich heute mit den Truppen, die zu Kaſſabar
ſtanden, vereiniget haben müſſen. Der Muteſſelim von Pergamo
hat Befehl erhalten, 4500 Mann zur Verfügung des Seraskiers
zu ſtellen.“
Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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