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Allgemeine Zeitung, Nr. 103, 13. April 1849.

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[Spaltenumbruch] noch durch die "insbesondere durch ihre technischen Constructionen ausge-
zeichnete" Flotte unterstützt werden, welche (1845) aus 56 Linienschiffen,
46 Fregatten, einer großen Anzahl Kriegsfahrzeugen niedern Ranges
und 47 Dampfschiffen besteht.*) Binnen wenigen Stunden trägt der
Telegraph von den Zinnen des Kriegsministeriums zu Paris dessen Be-
fehle nach allen Stationsorten der Armee; im Fluge befördert ein wohl-
geordnes Eisenbahnsystem die Infanterie, "den Kern aller Armeen", aus
dem Landesinnern nach den nordöstlichen Gränzen. Die reichen Weiden
Lothringens und des Elsasses begünstigen überdieß als wichtigste Reviere
für die Pferdezucht Frankreichs "die Mobilmachung einer französischen
Armee vorzugsweise für einen Krieg mit Deutschland"; Metz, Straß-
burg, Douai und Lille versehen rasch die Artillerie mit den nöthigen
Kriegsbedürfnissen. Schon Napoleon stellte den Grundsatz auf daß Frank-
reichs Gränzen in Bezug auf die vertheilte Niederlegung materieller
Streitmittel für Feld- und Belagerungsoperationen in Hauptabschnitte
zu zerlegen seyen, deren jeder mit diesen Streitmitteln so reichlich ver-
sehen seyn müsse daß er nöthigenfalls selbständig als Hauptkriegsschauplatz
benützt werden könne. Und "dem nordöstlichen Abschnitt wurde von ihm
eine größere Sorgfalt als irgendeinem andern zugewendet." Dieses Sy-
stem ist nun von Frankreich bis in die neueste Zeit festgehalten worden.
"Doch dürfen wir diesen wohlgeordneten Kriegsvorbereitungen gegenüber
mit Stolz und Zuversicht auch auf die Vertheidigungsfähigkeit und Ver-
theidigungsbereitschaft unserer deutschen Gränzwehr, insbesondere auf die
wichtigste westliche Operationsbasis, den Rhein und die starken Vesten
blicken, welche ihre zinnengekrönten Häupter an seinen Ufern erheben und
in Verbindung mit den vorgeschobenen befestigten Vorposten die sichern
Stützpunkte für siegreiche Abwehr jedes Angriffs seyn werden, wenn ein
solcher gegen die deutschen Gaue gerichtet werden sollte."

Keineswegs gleichermaßen geschützt und auf wohlbefestigte Gränzen
gestützt stehen wir dem gefährlichen östlichen Feind gegenüber. Preußen
that zwar das Mögliche, doch bieten sich hier -- abgesehen davon daß der
deutsche Bund seine gemeinsamen Anstrengungen niemals östlich wandte --
auch mannichfache Terrainschwierigkeiten, wie die Peucker'sche Schrift in
trefflicher Klarheit erweist. Die russische Operationsarmee (deren unge-
fähre Stärke und innere Beschaffenheit einige Aufsätze in der Allg. Ztg.
vorigen Jahrs, Beilage 174, 179, 218, übereinstimmend mit den Peucker-
schen Notizen weitläusiger besprachen) beträgt über 450,000 Mann mit
1200 Geschützen. Hierzu treten die im Kaukasus, in Finnland, Orenburg
und Sibirien besindlichen Truppen, sowie die gesammte irreguläre Reite-
rei -- eine Gesammtmacht von 200 bis 250,000 Mann -- endlich auch
die bereits im Frieden gebildeten Ersatztruppen, sowie die beurlaubten
Reservemannschaften (180,000 Mann Fußvolk, 18,000 Mann Reiterei
und Artillerie). Danach würde die ganze disponibel zu machende Land-
macht Rußlands über 850,000 Mann betragen. Die eigentliche active
Westarmee von vier sogenannten Infanteriecorps, deren Gesammtstärke
auf 170,000 Mann mit 448 Geschützen anzuschlagen ist, besitzt zu ihrer
weitern Verstärkung zunächst die bei Charkow und Wosnosensk colonisirte
Cavalleriereserve, durch deren Vereinigung mit der Westarmee ein Heer
von 196 Bataillonen, 400 Schwadronen und 700 Geschützen in der Ge-
sammtstärke von 250,000 Mann gebildet wird. Selbst wenn zu dieser
Heeresmasse die Garden mit 80 bis 90,000 Mann und 224 Geschützen,
sowie das fünfte und sechste Infanteriecorps nebst der irregulären Reiterei
gestoßen sind, bleibt für den Dienst im Innern des Reichs eine erste Reserve
von 94 Bataillonen, 63 Schwadronen und 224 Geschützen, zu welcher im
äußersten Nothfall noch ein zweites Aufgebot treten kann. Am wichtigsten
erscheinen aber nicht die Zahlen dieser Massen, sondern die Vorkehrungen
welche in den westlichen Provinzen zur Aufnahme und zum Rückenhalt
dieser Streitkräfte geschaffen wurden. "Es handelt sich hier -- sagt Hr. v.
Peucker -- um ein Landesreduit, groß genug um ein zahlreiches Heer auf-
zunehmen, ein Reduit dessen vier bastionirte Ecken durch starke Waffen-
plätze, dessen Courtinen durch die wichtigsten Flüsse der Provinz gebildet
werden, und welches zwei vortreffliche Feldpositionen enthält. Das ehe-
malige Modlin, jetzt durch seine colossalen Casemattenräume als Nowo-
georgiewsk zu einer Festung ersten Ranges mit dem Flankenposten der
Warschauer Citadelle erhoben, die rückwärts gelegene Feste Brescz-Litewski
mit ihren großen Verstärkungsbauten, Iwangorod am Einfluß des Wieprz
[Spaltenumbruch] in die Weichsel und Zamoscz, beide noch im Neubau begriffen, bilden die
vier durch Weichsel, Narew, Bug und Wieprz verbundenen Bastionen.
Eine Flotille von eisernen Kanonenbooten und Dampfern verbindet und
vertheidigt die Courtinen, unterstützt auch eine etwa stromabwärts füh-
rende Angriffsoperation gegen die diesseitigen Weichselfestungen. Inmit-
ten des Reduits liegt Siedlce. Außerdem wird durch das Dreieck Sierok
mit dem Einflusse des Bug in den Narew, Nowogeorgiewsk mit dem Ein-
fluß des Narew in die Weichsel, und Warschau jene berühmte Position ge-
bildet, von welcher Napoleon erklärte daß sie die glücklichste militärische
Stellung die er je gesehen, ja daß sie bei einer zweckmäßigen Benutzung
eigentlich unüberwindlich sey." Durch die Verbindung über Brescz-Litewski
mit Smolensk, Petersburg und Moskau ist der Zusammenhang mit allen
rückwärts gelegenen Hülfsquellen Rußlands gesichert. "Wer Herr dieses
Dreiecks ist, beherrscht strategisch den größten Theil des ganzen Landes un-
ter gleichem Meridian sowohl in der Richtung auf die See als die Kar-
pathen." Wie aber verhält sich die deutsche, diesen vortrefflichen militäri-
schen Stellungen gegenübergelegene Ostgränze? Wir finden "daß sie fast
aller militärischen Abrundung entbehrt und nur auf einzelnen Strecken
einen natürlichen Schutz durch Wald und Sumpf besitzt." Zwar ist die
linke Flügelbastion dieser Ostgränze, die Provinz Preußen, durch Terrain-
verhältnisse und den Charakter ihrer Bewohner vorzugsweise zu einer
selbständigen und hartnäckigen Vertheidigung geeignet, auch bilden Memel,
Königsberg, Pillau und Danzig mit ihren gesicherten Wasserverbindungen
und den Brückenköpfen von Marienburg und Dirschau "eine einzige natür-
liche Landesfestung von so hohem activen Vertheidigungsvermögen wie
deren wenige in der Welt anzutreffen sind; allein die zur Deckung der Ein-
fahrt in das kurische Haff unerläßliche Befestigung des Hafens von Memel
ist seit 1807 nicht wieder in der erforderlichen Vertheidigungsfähigkeit her-
gestellt worden." Auch sind die begonnenen Befestigungen von Königsberg
und einigen andern Punkten der Provinz Preußen noch so weit zurück daß
wenigstens für die nächsten Jahre nicht auf sie zu rechnen ist. Das Cen-
trum der Ostgränze ist durch Thorn, die eiserne Pforte der diesseitigen
Weichselgebiete, gedeckt; weiterhin durch das als vollendet anzunehmende
Festungswerk Posen, dann durch die schlesische Festung Glogau nach dem
rechten Flügel zu. "Allein der ganze rechte, jener vorhin bezeichneten rus-
sischen Position gegenüberliegende Flügel entbehrt zwischen Glogau und
Kosel, d. h. gerad auf derjenigen Strecke welche durch die große Handels-
und Heerstraße von Osten nach Westen durchschnitten wird, jedes natür-
lichen und fortificatorischen Schutzes, weil die Befestigung von Breslau
seit der 1807 erfolgten Sprengung nicht wieder hergestellt worden ist. ...
Das ganze wohlgeordnete schlesische Festungssystem ist, seitdem ihm in
Breslau der verbindende Mittelpunkt fehlt, als gesprengt zu betrachten...
Seit die wichtige von Warschau über Breslau nicht nur nach Berlin, son-
dern direct auch in das Herz Deutschlands führende große Heerstraße durch
keine Landesfeste gedeckt ist, kann Breslau von einem aus den polnischen
Stellungen hervorbrechenden Heere in wenigen Tagen erreicht und nur
durch die Kraft eines diesseitigen mächtigen, schnell aufzubietenden und
nach Flankenbewegungen cooperirender Truppen zu unterstützenden Heeres
geschützt werden."

Traurige Wahrheiten! Doch noch traurigere erwarten uns wenn wir
auf die deutschen Ost- und Nordseeküsten blicken. Sie sind bekannt. Wir
beschränken uns deßhalb bei dem was Hr. v. Peucker ins einzelne eingehend
als nächste Gefahr und nächstes Bedürfniß nachweist, auf Hervorhebung
nur einzelner Sätze. "Nur in der richtigen Verbindung einer mobilen
Kriegsmarine mit dem passiven Schutze der Küstenbefestigungen kann eine
genügende Sicherheit gefunden werden." Dieß ist die Grundlage dieser
Bemerkungen. "Der in dieser Beziehung sehr gefährdeten deutschen Küste
-- heißt es dann weiter -- stehen in unmittelbarer Nähe die imposanten
Kriegsmarinen Rußlands, Schwedens und Dänemarks drohend entgegen.
Ungeachtet des natürlichen Schutzes der Küste durch ziemlich regelmäßig
längs der flachen Ufer sich hinziehende Reihen von Sandbänken wird das
Landen von Infanterie mittelst Booten bei nicht zu sehr bewegter See fast
überall ausführbar. Eine für die eigenthümliche Gestaltung unserer Küste
besonders gefährliche Zugabe jener drei Kriegsflotten sind dabei die leichten
Ruderflotten dieser Staaten (Rußland hat an 250 Scheerenfahrzeuge,
Schweden 200, Norwegen 200, Dänemark 80). Der westliche Hafen Ruß-
lands Polangen (?) ist vom Putziger Wyk, jenem unbefestigten von der
Natur gebildeten großen Kriegshafen, nur 30 Meilen, von den Odermün-
dungen nur 70 Meilen in gerader Wasserstraße entfernt. Mit günstigem
Winde segelt eine Flotte diese Strecken in 1--2 Tagen. Eine dänische
Flotte welche gegen Abend von Kopenhagen absegelt, bedroht mit anbre-
chendem Morgen die deutsche Ostseeküste. Die überaus wichtige Halbinsel
Darß, der westlichste Punkt des preußischen Küstensaums, mit ihren Anker-
plätzen für Kriegsflotten, ist nur 20 Meilen von Kopenhagen entfernt.
Zusammengefaßt stellt sich die militärische Lage des etwas über 100 Meilen

*) Nach amerikanischen Blättern soll Frankreich sogar 348 Segelschiffe mit
8116 Geschützen und 61 Dampfern für den Kriegsfall in Bewegung setzen
können; im Frieden sollen 24 Linienschiffe und 40 Fregatten beständig
flott seyn. Getadelt wird der landmilitärartige Dienst und die ganze Ein-
richtung. Also ein vom Peucker'schen abweichendes Urtheil, welches in-
dessen nach seiner Quelle nicht als unparteiisch hinzunehmen ist. Wichtige
Beiträge zur Kenntniß des innern Lebens der französischen Armee geben
die Aufsätze der Beilage zur Allg. Zeitung Nr. 40 und 53 dieses Jahres.
D. Eins.

[Spaltenumbruch] noch durch die „insbeſondere durch ihre techniſchen Conſtructionen ausge-
zeichnete“ Flotte unterſtützt werden, welche (1845) aus 56 Linienſchiffen,
46 Fregatten, einer großen Anzahl Kriegsfahrzeugen niedern Ranges
und 47 Dampfſchiffen beſteht.*) Binnen wenigen Stunden trägt der
Telegraph von den Zinnen des Kriegsminiſteriums zu Paris deſſen Be-
fehle nach allen Stationsorten der Armee; im Fluge befördert ein wohl-
geordnes Eiſenbahnſyſtem die Infanterie, „den Kern aller Armeen“, aus
dem Landesinnern nach den nordöſtlichen Gränzen. Die reichen Weiden
Lothringens und des Elſaſſes begünſtigen überdieß als wichtigſte Reviere
für die Pferdezucht Frankreichs „die Mobilmachung einer franzöſiſchen
Armee vorzugsweiſe für einen Krieg mit Deutſchland“; Metz, Straß-
burg, Douai und Lille verſehen raſch die Artillerie mit den nöthigen
Kriegsbedürfniſſen. Schon Napoleon ſtellte den Grundſatz auf daß Frank-
reichs Gränzen in Bezug auf die vertheilte Niederlegung materieller
Streitmittel für Feld- und Belagerungsoperationen in Hauptabſchnitte
zu zerlegen ſeyen, deren jeder mit dieſen Streitmitteln ſo reichlich ver-
ſehen ſeyn müſſe daß er nöthigenfalls ſelbſtändig als Hauptkriegsſchauplatz
benützt werden könne. Und „dem nordöſtlichen Abſchnitt wurde von ihm
eine größere Sorgfalt als irgendeinem andern zugewendet.“ Dieſes Sy-
ſtem iſt nun von Frankreich bis in die neueſte Zeit feſtgehalten worden.
„Doch dürfen wir dieſen wohlgeordneten Kriegsvorbereitungen gegenüber
mit Stolz und Zuverſicht auch auf die Vertheidigungsfähigkeit und Ver-
theidigungsbereitſchaft unſerer deutſchen Gränzwehr, insbeſondere auf die
wichtigſte weſtliche Operationsbaſis, den Rhein und die ſtarken Veſten
blicken, welche ihre zinnengekrönten Häupter an ſeinen Ufern erheben und
in Verbindung mit den vorgeſchobenen befeſtigten Vorpoſten die ſichern
Stützpunkte für ſiegreiche Abwehr jedes Angriffs ſeyn werden, wenn ein
ſolcher gegen die deutſchen Gaue gerichtet werden ſollte.“

Keineswegs gleichermaßen geſchützt und auf wohlbefeſtigte Gränzen
geſtützt ſtehen wir dem gefährlichen öſtlichen Feind gegenüber. Preußen
that zwar das Mögliche, doch bieten ſich hier — abgeſehen davon daß der
deutſche Bund ſeine gemeinſamen Anſtrengungen niemals öſtlich wandte —
auch mannichfache Terrainſchwierigkeiten, wie die Peucker’ſche Schrift in
trefflicher Klarheit erweist. Die ruſſiſche Operationsarmee (deren unge-
fähre Stärke und innere Beſchaffenheit einige Aufſätze in der Allg. Ztg.
vorigen Jahrs, Beilage 174, 179, 218, übereinſtimmend mit den Peucker-
ſchen Notizen weitläuſiger beſprachen) beträgt über 450,000 Mann mit
1200 Geſchützen. Hierzu treten die im Kaukaſus, in Finnland, Orenburg
und Sibirien beſindlichen Truppen, ſowie die geſammte irreguläre Reite-
rei — eine Geſammtmacht von 200 bis 250,000 Mann — endlich auch
die bereits im Frieden gebildeten Erſatztruppen, ſowie die beurlaubten
Reſervemannſchaften (180,000 Mann Fußvolk, 18,000 Mann Reiterei
und Artillerie). Danach würde die ganze disponibel zu machende Land-
macht Rußlands über 850,000 Mann betragen. Die eigentliche active
Weſtarmee von vier ſogenannten Infanteriecorps, deren Geſammtſtärke
auf 170,000 Mann mit 448 Geſchützen anzuſchlagen iſt, beſitzt zu ihrer
weitern Verſtärkung zunächſt die bei Charkow und Wosnoſensk coloniſirte
Cavalleriereſerve, durch deren Vereinigung mit der Weſtarmee ein Heer
von 196 Bataillonen, 400 Schwadronen und 700 Geſchützen in der Ge-
ſammtſtärke von 250,000 Mann gebildet wird. Selbſt wenn zu dieſer
Heeresmaſſe die Garden mit 80 bis 90,000 Mann und 224 Geſchützen,
ſowie das fünfte und ſechste Infanteriecorps nebſt der irregulären Reiterei
geſtoßen ſind, bleibt für den Dienſt im Innern des Reichs eine erſte Reſerve
von 94 Bataillonen, 63 Schwadronen und 224 Geſchützen, zu welcher im
äußerſten Nothfall noch ein zweites Aufgebot treten kann. Am wichtigſten
erſcheinen aber nicht die Zahlen dieſer Maſſen, ſondern die Vorkehrungen
welche in den weſtlichen Provinzen zur Aufnahme und zum Rückenhalt
dieſer Streitkräfte geſchaffen wurden. „Es handelt ſich hier — ſagt Hr. v.
Peucker — um ein Landesreduit, groß genug um ein zahlreiches Heer auf-
zunehmen, ein Reduit deſſen vier baſtionirte Ecken durch ſtarke Waffen-
plätze, deſſen Courtinen durch die wichtigſten Flüſſe der Provinz gebildet
werden, und welches zwei vortreffliche Feldpoſitionen enthält. Das ehe-
malige Modlin, jetzt durch ſeine coloſſalen Caſemattenräume als Nowo-
georgiewsk zu einer Feſtung erſten Ranges mit dem Flankenpoſten der
Warſchauer Citadelle erhoben, die rückwärts gelegene Feſte Brescz-Litewski
mit ihren großen Verſtärkungsbauten, Iwangorod am Einfluß des Wieprz
[Spaltenumbruch] in die Weichſel und Zamoscz, beide noch im Neubau begriffen, bilden die
vier durch Weichſel, Narew, Bug und Wieprz verbundenen Baſtionen.
Eine Flotille von eiſernen Kanonenbooten und Dampfern verbindet und
vertheidigt die Courtinen, unterſtützt auch eine etwa ſtromabwärts füh-
rende Angriffsoperation gegen die dieſſeitigen Weichſelfeſtungen. Inmit-
ten des Reduits liegt Siedlce. Außerdem wird durch das Dreieck Sierok
mit dem Einfluſſe des Bug in den Narew, Nowogeorgiewsk mit dem Ein-
fluß des Narew in die Weichſel, und Warſchau jene berühmte Poſition ge-
bildet, von welcher Napoleon erklärte daß ſie die glücklichſte militäriſche
Stellung die er je geſehen, ja daß ſie bei einer zweckmäßigen Benutzung
eigentlich unüberwindlich ſey.“ Durch die Verbindung über Brescz-Litewski
mit Smolensk, Petersburg und Moskau iſt der Zuſammenhang mit allen
rückwärts gelegenen Hülfsquellen Rußlands geſichert. „Wer Herr dieſes
Dreiecks iſt, beherrſcht ſtrategiſch den größten Theil des ganzen Landes un-
ter gleichem Meridian ſowohl in der Richtung auf die See als die Kar-
pathen.“ Wie aber verhält ſich die deutſche, dieſen vortrefflichen militäri-
ſchen Stellungen gegenübergelegene Oſtgränze? Wir finden „daß ſie faſt
aller militäriſchen Abrundung entbehrt und nur auf einzelnen Strecken
einen natürlichen Schutz durch Wald und Sumpf beſitzt.“ Zwar iſt die
linke Flügelbaſtion dieſer Oſtgränze, die Provinz Preußen, durch Terrain-
verhältniſſe und den Charakter ihrer Bewohner vorzugsweiſe zu einer
ſelbſtändigen und hartnäckigen Vertheidigung geeignet, auch bilden Memel,
Königsberg, Pillau und Danzig mit ihren geſicherten Waſſerverbindungen
und den Brückenköpfen von Marienburg und Dirſchau „eine einzige natür-
liche Landesfeſtung von ſo hohem activen Vertheidigungsvermögen wie
deren wenige in der Welt anzutreffen ſind; allein die zur Deckung der Ein-
fahrt in das kuriſche Haff unerläßliche Befeſtigung des Hafens von Memel
iſt ſeit 1807 nicht wieder in der erforderlichen Vertheidigungsfähigkeit her-
geſtellt worden.“ Auch ſind die begonnenen Befeſtigungen von Königsberg
und einigen andern Punkten der Provinz Preußen noch ſo weit zurück daß
wenigſtens für die nächſten Jahre nicht auf ſie zu rechnen iſt. Das Cen-
trum der Oſtgränze iſt durch Thorn, die eiſerne Pforte der dieſſeitigen
Weichſelgebiete, gedeckt; weiterhin durch das als vollendet anzunehmende
Feſtungswerk Poſen, dann durch die ſchleſiſche Feſtung Glogau nach dem
rechten Flügel zu. „Allein der ganze rechte, jener vorhin bezeichneten ruſ-
ſiſchen Poſition gegenüberliegende Flügel entbehrt zwiſchen Glogau und
Koſel, d. h. gerad auf derjenigen Strecke welche durch die große Handels-
und Heerſtraße von Oſten nach Weſten durchſchnitten wird, jedes natür-
lichen und fortificatoriſchen Schutzes, weil die Befeſtigung von Breslau
ſeit der 1807 erfolgten Sprengung nicht wieder hergeſtellt worden iſt. ...
Das ganze wohlgeordnete ſchleſiſche Feſtungsſyſtem iſt, ſeitdem ihm in
Breslau der verbindende Mittelpunkt fehlt, als geſprengt zu betrachten...
Seit die wichtige von Warſchau über Breslau nicht nur nach Berlin, ſon-
dern direct auch in das Herz Deutſchlands führende große Heerſtraße durch
keine Landesfeſte gedeckt iſt, kann Breslau von einem aus den polniſchen
Stellungen hervorbrechenden Heere in wenigen Tagen erreicht und nur
durch die Kraft eines dieſſeitigen mächtigen, ſchnell aufzubietenden und
nach Flankenbewegungen cooperirender Truppen zu unterſtützenden Heeres
geſchützt werden.“

Traurige Wahrheiten! Doch noch traurigere erwarten uns wenn wir
auf die deutſchen Oſt- und Nordſeeküſten blicken. Sie ſind bekannt. Wir
beſchränken uns deßhalb bei dem was Hr. v. Peucker ins einzelne eingehend
als nächſte Gefahr und nächſtes Bedürfniß nachweist, auf Hervorhebung
nur einzelner Sätze. „Nur in der richtigen Verbindung einer mobilen
Kriegsmarine mit dem paſſiven Schutze der Küſtenbefeſtigungen kann eine
genügende Sicherheit gefunden werden.“ Dieß iſt die Grundlage dieſer
Bemerkungen. „Der in dieſer Beziehung ſehr gefährdeten deutſchen Küſte
— heißt es dann weiter — ſtehen in unmittelbarer Nähe die impoſanten
Kriegsmarinen Rußlands, Schwedens und Dänemarks drohend entgegen.
Ungeachtet des natürlichen Schutzes der Küſte durch ziemlich regelmäßig
längs der flachen Ufer ſich hinziehende Reihen von Sandbänken wird das
Landen von Infanterie mittelſt Booten bei nicht zu ſehr bewegter See faſt
überall ausführbar. Eine für die eigenthümliche Geſtaltung unſerer Küſte
beſonders gefährliche Zugabe jener drei Kriegsflotten ſind dabei die leichten
Ruderflotten dieſer Staaten (Rußland hat an 250 Scheerenfahrzeuge,
Schweden 200, Norwegen 200, Dänemark 80). Der weſtliche Hafen Ruß-
lands Polangen (?) iſt vom Putziger Wyk, jenem unbefeſtigten von der
Natur gebildeten großen Kriegshafen, nur 30 Meilen, von den Odermün-
dungen nur 70 Meilen in gerader Waſſerſtraße entfernt. Mit günſtigem
Winde ſegelt eine Flotte dieſe Strecken in 1—2 Tagen. Eine däniſche
Flotte welche gegen Abend von Kopenhagen abſegelt, bedroht mit anbre-
chendem Morgen die deutſche Oſtſeeküſte. Die überaus wichtige Halbinſel
Darß, der weſtlichſte Punkt des preußiſchen Küſtenſaums, mit ihren Anker-
plätzen für Kriegsflotten, iſt nur 20 Meilen von Kopenhagen entfernt.
Zuſammengefaßt ſtellt ſich die militäriſche Lage des etwas über 100 Meilen

*) Nach amerikaniſchen Blättern ſoll Frankreich ſogar 348 Segelſchiffe mit
8116 Geſchützen und 61 Dampfern für den Kriegsfall in Bewegung ſetzen
können; im Frieden ſollen 24 Linienſchiffe und 40 Fregatten beſtändig
flott ſeyn. Getadelt wird der landmilitärartige Dienſt und die ganze Ein-
richtung. Alſo ein vom Peucker’ſchen abweichendes Urtheil, welches in-
deſſen nach ſeiner Quelle nicht als unparteiiſch hinzunehmen iſt. Wichtige
Beiträge zur Kenntniß des innern Lebens der franzöſiſchen Armee geben
die Aufſätze der Beilage zur Allg. Zeitung Nr. 40 und 53 dieſes Jahres.
D. Einſ.
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[1583/0011] noch durch die „insbeſondere durch ihre techniſchen Conſtructionen ausge- zeichnete“ Flotte unterſtützt werden, welche (1845) aus 56 Linienſchiffen, 46 Fregatten, einer großen Anzahl Kriegsfahrzeugen niedern Ranges und 47 Dampfſchiffen beſteht. *) Binnen wenigen Stunden trägt der Telegraph von den Zinnen des Kriegsminiſteriums zu Paris deſſen Be- fehle nach allen Stationsorten der Armee; im Fluge befördert ein wohl- geordnes Eiſenbahnſyſtem die Infanterie, „den Kern aller Armeen“, aus dem Landesinnern nach den nordöſtlichen Gränzen. Die reichen Weiden Lothringens und des Elſaſſes begünſtigen überdieß als wichtigſte Reviere für die Pferdezucht Frankreichs „die Mobilmachung einer franzöſiſchen Armee vorzugsweiſe für einen Krieg mit Deutſchland“; Metz, Straß- burg, Douai und Lille verſehen raſch die Artillerie mit den nöthigen Kriegsbedürfniſſen. Schon Napoleon ſtellte den Grundſatz auf daß Frank- reichs Gränzen in Bezug auf die vertheilte Niederlegung materieller Streitmittel für Feld- und Belagerungsoperationen in Hauptabſchnitte zu zerlegen ſeyen, deren jeder mit dieſen Streitmitteln ſo reichlich ver- ſehen ſeyn müſſe daß er nöthigenfalls ſelbſtändig als Hauptkriegsſchauplatz benützt werden könne. Und „dem nordöſtlichen Abſchnitt wurde von ihm eine größere Sorgfalt als irgendeinem andern zugewendet.“ Dieſes Sy- ſtem iſt nun von Frankreich bis in die neueſte Zeit feſtgehalten worden. „Doch dürfen wir dieſen wohlgeordneten Kriegsvorbereitungen gegenüber mit Stolz und Zuverſicht auch auf die Vertheidigungsfähigkeit und Ver- theidigungsbereitſchaft unſerer deutſchen Gränzwehr, insbeſondere auf die wichtigſte weſtliche Operationsbaſis, den Rhein und die ſtarken Veſten blicken, welche ihre zinnengekrönten Häupter an ſeinen Ufern erheben und in Verbindung mit den vorgeſchobenen befeſtigten Vorpoſten die ſichern Stützpunkte für ſiegreiche Abwehr jedes Angriffs ſeyn werden, wenn ein ſolcher gegen die deutſchen Gaue gerichtet werden ſollte.“ Keineswegs gleichermaßen geſchützt und auf wohlbefeſtigte Gränzen geſtützt ſtehen wir dem gefährlichen öſtlichen Feind gegenüber. Preußen that zwar das Mögliche, doch bieten ſich hier — abgeſehen davon daß der deutſche Bund ſeine gemeinſamen Anſtrengungen niemals öſtlich wandte — auch mannichfache Terrainſchwierigkeiten, wie die Peucker’ſche Schrift in trefflicher Klarheit erweist. Die ruſſiſche Operationsarmee (deren unge- fähre Stärke und innere Beſchaffenheit einige Aufſätze in der Allg. Ztg. vorigen Jahrs, Beilage 174, 179, 218, übereinſtimmend mit den Peucker- ſchen Notizen weitläuſiger beſprachen) beträgt über 450,000 Mann mit 1200 Geſchützen. Hierzu treten die im Kaukaſus, in Finnland, Orenburg und Sibirien beſindlichen Truppen, ſowie die geſammte irreguläre Reite- rei — eine Geſammtmacht von 200 bis 250,000 Mann — endlich auch die bereits im Frieden gebildeten Erſatztruppen, ſowie die beurlaubten Reſervemannſchaften (180,000 Mann Fußvolk, 18,000 Mann Reiterei und Artillerie). Danach würde die ganze disponibel zu machende Land- macht Rußlands über 850,000 Mann betragen. Die eigentliche active Weſtarmee von vier ſogenannten Infanteriecorps, deren Geſammtſtärke auf 170,000 Mann mit 448 Geſchützen anzuſchlagen iſt, beſitzt zu ihrer weitern Verſtärkung zunächſt die bei Charkow und Wosnoſensk coloniſirte Cavalleriereſerve, durch deren Vereinigung mit der Weſtarmee ein Heer von 196 Bataillonen, 400 Schwadronen und 700 Geſchützen in der Ge- ſammtſtärke von 250,000 Mann gebildet wird. Selbſt wenn zu dieſer Heeresmaſſe die Garden mit 80 bis 90,000 Mann und 224 Geſchützen, ſowie das fünfte und ſechste Infanteriecorps nebſt der irregulären Reiterei geſtoßen ſind, bleibt für den Dienſt im Innern des Reichs eine erſte Reſerve von 94 Bataillonen, 63 Schwadronen und 224 Geſchützen, zu welcher im äußerſten Nothfall noch ein zweites Aufgebot treten kann. Am wichtigſten erſcheinen aber nicht die Zahlen dieſer Maſſen, ſondern die Vorkehrungen welche in den weſtlichen Provinzen zur Aufnahme und zum Rückenhalt dieſer Streitkräfte geſchaffen wurden. „Es handelt ſich hier — ſagt Hr. v. Peucker — um ein Landesreduit, groß genug um ein zahlreiches Heer auf- zunehmen, ein Reduit deſſen vier baſtionirte Ecken durch ſtarke Waffen- plätze, deſſen Courtinen durch die wichtigſten Flüſſe der Provinz gebildet werden, und welches zwei vortreffliche Feldpoſitionen enthält. Das ehe- malige Modlin, jetzt durch ſeine coloſſalen Caſemattenräume als Nowo- georgiewsk zu einer Feſtung erſten Ranges mit dem Flankenpoſten der Warſchauer Citadelle erhoben, die rückwärts gelegene Feſte Brescz-Litewski mit ihren großen Verſtärkungsbauten, Iwangorod am Einfluß des Wieprz in die Weichſel und Zamoscz, beide noch im Neubau begriffen, bilden die vier durch Weichſel, Narew, Bug und Wieprz verbundenen Baſtionen. Eine Flotille von eiſernen Kanonenbooten und Dampfern verbindet und vertheidigt die Courtinen, unterſtützt auch eine etwa ſtromabwärts füh- rende Angriffsoperation gegen die dieſſeitigen Weichſelfeſtungen. Inmit- ten des Reduits liegt Siedlce. Außerdem wird durch das Dreieck Sierok mit dem Einfluſſe des Bug in den Narew, Nowogeorgiewsk mit dem Ein- fluß des Narew in die Weichſel, und Warſchau jene berühmte Poſition ge- bildet, von welcher Napoleon erklärte daß ſie die glücklichſte militäriſche Stellung die er je geſehen, ja daß ſie bei einer zweckmäßigen Benutzung eigentlich unüberwindlich ſey.“ Durch die Verbindung über Brescz-Litewski mit Smolensk, Petersburg und Moskau iſt der Zuſammenhang mit allen rückwärts gelegenen Hülfsquellen Rußlands geſichert. „Wer Herr dieſes Dreiecks iſt, beherrſcht ſtrategiſch den größten Theil des ganzen Landes un- ter gleichem Meridian ſowohl in der Richtung auf die See als die Kar- pathen.“ Wie aber verhält ſich die deutſche, dieſen vortrefflichen militäri- ſchen Stellungen gegenübergelegene Oſtgränze? Wir finden „daß ſie faſt aller militäriſchen Abrundung entbehrt und nur auf einzelnen Strecken einen natürlichen Schutz durch Wald und Sumpf beſitzt.“ Zwar iſt die linke Flügelbaſtion dieſer Oſtgränze, die Provinz Preußen, durch Terrain- verhältniſſe und den Charakter ihrer Bewohner vorzugsweiſe zu einer ſelbſtändigen und hartnäckigen Vertheidigung geeignet, auch bilden Memel, Königsberg, Pillau und Danzig mit ihren geſicherten Waſſerverbindungen und den Brückenköpfen von Marienburg und Dirſchau „eine einzige natür- liche Landesfeſtung von ſo hohem activen Vertheidigungsvermögen wie deren wenige in der Welt anzutreffen ſind; allein die zur Deckung der Ein- fahrt in das kuriſche Haff unerläßliche Befeſtigung des Hafens von Memel iſt ſeit 1807 nicht wieder in der erforderlichen Vertheidigungsfähigkeit her- geſtellt worden.“ Auch ſind die begonnenen Befeſtigungen von Königsberg und einigen andern Punkten der Provinz Preußen noch ſo weit zurück daß wenigſtens für die nächſten Jahre nicht auf ſie zu rechnen iſt. 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Seit die wichtige von Warſchau über Breslau nicht nur nach Berlin, ſon- dern direct auch in das Herz Deutſchlands führende große Heerſtraße durch keine Landesfeſte gedeckt iſt, kann Breslau von einem aus den polniſchen Stellungen hervorbrechenden Heere in wenigen Tagen erreicht und nur durch die Kraft eines dieſſeitigen mächtigen, ſchnell aufzubietenden und nach Flankenbewegungen cooperirender Truppen zu unterſtützenden Heeres geſchützt werden.“ Traurige Wahrheiten! Doch noch traurigere erwarten uns wenn wir auf die deutſchen Oſt- und Nordſeeküſten blicken. Sie ſind bekannt. Wir beſchränken uns deßhalb bei dem was Hr. v. Peucker ins einzelne eingehend als nächſte Gefahr und nächſtes Bedürfniß nachweist, auf Hervorhebung nur einzelner Sätze. „Nur in der richtigen Verbindung einer mobilen Kriegsmarine mit dem paſſiven Schutze der Küſtenbefeſtigungen kann eine genügende Sicherheit gefunden werden.“ Dieß iſt die Grundlage dieſer Bemerkungen. „Der in dieſer Beziehung ſehr gefährdeten deutſchen Küſte — heißt es dann weiter — ſtehen in unmittelbarer Nähe die impoſanten Kriegsmarinen Rußlands, Schwedens und Dänemarks drohend entgegen. Ungeachtet des natürlichen Schutzes der Küſte durch ziemlich regelmäßig längs der flachen Ufer ſich hinziehende Reihen von Sandbänken wird das Landen von Infanterie mittelſt Booten bei nicht zu ſehr bewegter See faſt überall ausführbar. Eine für die eigenthümliche Geſtaltung unſerer Küſte beſonders gefährliche Zugabe jener drei Kriegsflotten ſind dabei die leichten Ruderflotten dieſer Staaten (Rußland hat an 250 Scheerenfahrzeuge, Schweden 200, Norwegen 200, Dänemark 80). Der weſtliche Hafen Ruß- lands Polangen (?) iſt vom Putziger Wyk, jenem unbefeſtigten von der Natur gebildeten großen Kriegshafen, nur 30 Meilen, von den Odermün- dungen nur 70 Meilen in gerader Waſſerſtraße entfernt. Mit günſtigem Winde ſegelt eine Flotte dieſe Strecken in 1—2 Tagen. Eine däniſche Flotte welche gegen Abend von Kopenhagen abſegelt, bedroht mit anbre- chendem Morgen die deutſche Oſtſeeküſte. Die überaus wichtige Halbinſel Darß, der weſtlichſte Punkt des preußiſchen Küſtenſaums, mit ihren Anker- plätzen für Kriegsflotten, iſt nur 20 Meilen von Kopenhagen entfernt. Zuſammengefaßt ſtellt ſich die militäriſche Lage des etwas über 100 Meilen *) Nach amerikaniſchen Blättern ſoll Frankreich ſogar 348 Segelſchiffe mit 8116 Geſchützen und 61 Dampfern für den Kriegsfall in Bewegung ſetzen können; im Frieden ſollen 24 Linienſchiffe und 40 Fregatten beſtändig flott ſeyn. Getadelt wird der landmilitärartige Dienſt und die ganze Ein- richtung. Alſo ein vom Peucker’ſchen abweichendes Urtheil, welches in- deſſen nach ſeiner Quelle nicht als unparteiiſch hinzunehmen iſt. Wichtige Beiträge zur Kenntniß des innern Lebens der franzöſiſchen Armee geben die Aufſätze der Beilage zur Allg. Zeitung Nr. 40 und 53 dieſes Jahres. D. Einſ.

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-09-16T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 103, 13. April 1849, S. 1583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine103_1849/11>, abgerufen am 21.11.2024.