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Allgemeine Zeitung, Nr. 104, 14. April 1849.

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Bayern.

Für den zeitigen Staatsmini-
ster der Justiz. v. Kleinschrod, wurde bei einer Neuwahl in Fürstenfeld-
bruck der Oberstlieutenant v. Xylander zum Abgeordneten zur National-
versammlung nach Frankfurt gewählt. -- Sie haben seiner Zeit Nachricht
gegeben von dem plötzlichen Tode der in den ersten Tagen dieses Jahrs den
Erfinder der deutschen Stenographie, Gabelsberger, dahin raffte. Es wird
Ihren Lesern gewiß auch von Interesse seyn zu hören daß seine Schüler
das Streben des Meisters in seinem ganzen Umfang erfaßt haben, und in
vereinter Thätigkeit bemüht find fortzuschreiten auf dem Weg den er ge-
schaffen und gebahnt.*) Sie gründeten zu diesem Zweck den "Gabelsber-
ger-Stenographen-Centralverein" in München. Eine der ersten Arbeiten
des Vereins ist nun aus den hinterlassenen Manuscripten Gabelbergers,
und mit Zugrundelegung des ersten Werks eine zweite Auflage desselben
zu veranstalten. Das ganze Werk, wozu die nothwendigen Vorarbeiten
bereits fertig liegen und dessen erste Bogen eben im Druck sind, wird noch
im Laufe dieses Jahrs in einer Buchhandlung in München vollständig er-
scheinen. Da die Stenographie gegenwärtig ein sehr lucrativer Gegen-
stand ist, und es begreiflicherweise täglich noch mehr wird, so konnte es
nicht fehlen daß der eine oder der andere fich desselben durch Herausgabe
von Anweisungen zur Erlernung dieser Kunst bemächtigte. Es erschienen
solche von Hönig in Wien, von Nietzsche in Dresden und von Kretzschmar
in Leipzig; sie alle sind mehr oder minder mißlungene Versuche einen kur-
zen gedrängten Auszug aus Gabelsbergers Werk zu geben, und es darf
deßhalb allen die fich für Stenographie interessiren der Rath gegeben wer-
den die Bearbeitung der zweiten Auflage des Orginalwerks abzuwarten,
für welche die den Mitgliedern des hiefigen Stenographen-Vereins allein
zugänglichen Originalien des Erfinders gerade von jenen benützt wer-
den welche Gabelsberger jederzeit als seine besten Schüler bezeich-
net hatte. -- Die am verflossenen Osterfeste für Se. Heiligkeit den Papst
Plus IX dahier veranstaltete Kirchencollecte soll die Summe von 16,000
Gulden ergeben haben. (Für des Papstes Auskommen darf uns, jetzt be-
sonders, nicht bange seyn. Die armen Siebenbürger aber kämpfen mit
dem bittern Hunger und schrecklichften Jammer jeglicher Art. Bei der
Redaction der Allgem. Ztg. find bereits Beiträge für die unglücklichen
Landsleute eingegangen.)

Thüringen.

In Meiningen ist durch Gesetz vom 20 März die
Patrimonialgerichtsbarkeit einschließlich der gutsherrlichen Polizeigewalt,
ohne irgendeine Entschädigung der Berechtigten, aufgehoben worden. In
Altenburg kam am 31 März in der Landschaft der Antrag auf Anschluß
des Landes an Sachsen vor: die Landschaft ging über ihn zur Tagesord-
nung über; überhaupt sind in diesen kleinern Fürstenthümern die Sympa-
thien für Vereinigung mit Sachsen, wenn sie je in der Bevölkerung leb-
haft waren, während der letzten Zeit so ziemlich erloschen. Dagegen tauchte
an mehreren Orten eine Vorliebe für das erbliche Kaiserthum auf, die
nach frühern Aeußerungen der Fürstenthümer überrascht. Der Abgeord-
nete zu der Nationalversammlung, Fritzsche aus Altenburg, als er in
Frankfurt gegen den Welcker'schen Antrag gestimmt hatte, erhielt gleich
darauf von der Majorität des Altenburger Landtags, von 17 Mitgliedern
ein Mißbilligungsschreiben wegen dieses Votums. In Coburg verkündigte
man die Wahl des deutschen Kaisers durch 101 Kanenenschüsse, Läuten
aller Glocken u. s. w.; in Hildburghausen und Meiningen geschahen De-
monstration en der freudigen Zustimmung zu der Wahl.

K. Hannover.

Wie es heißt, will eine
große Zahl Abgeordneter unserer zweiten Kammer in den nächsten Tagen
sich dahier versammeln um darüber zu berathen was unter den gegenwär-
tigen Umständen etwa von ihnen geschehen könne.

Preußen.

Auf die Erklärung des Königs
vom 3 April ist gestern von einer hiesigen zahlreich besuchten Bürgerver-
sammlung beschlossen: 1) eine Adresse an die Nationalversammlung, sie
möge an ihren Beschlüssen und an der Reichsverfassung festhalten; 2) an
die beiden preußischen Kammern, sie möchten darauf hinwirken daß der Kö-
nig sich mit volkthümlichen Räthen umgebe und die Kaiserkrone unbe-
dingt annehme. Der conftitutionelle Verein für Aachen und Burtscheid
hat gestern einftimmig eine Adresse an den König beschlossen, er möge die
Kaiserwahl unverweilt annehmen und die Reichsverfassung anerkennen.


Ein altes spanisches Sprüchwort
sagt: "El rio pasado, el santo olvidado -- hat man über den Fluß
gesetzt, so ist der vorher angerufene Heilige vergessen." -- Dasselbe fiel
mir heute Morgen unwillkürlich ein als die Zeitung die Nachricht brachte
daß Hr. v. Bodelschwingh die ganze Märzrevolution auf einen Straßen-
kampf reduciren will. Denn unmittelbar nach jenem Straßenkampf trifft
[Spaltenumbruch] der flüchtige Exminister in Wunschdorf, wo die Bremer Eisenbahn in die
Köln-Berliner einmündet, mit dem ehemaligen Bürgermeister Bremens,
Joh. Smidt, zufällig in ein und demselben Wagen zusammen, der sie
nach Köln führen soll. Ob Smidt die nunmehr gefallene Größe nicht
kennen wollte oder wirklich nicht kannte, wage ich nicht zu entscheiden;
aber er antwortete auf Bodelschwinghs schüchterne Frage: "Kennen Sie
mich nicht mehr?" ein sehr natürlich durchgeführtes "Nein!" Als darauf
ersterer sich nennt und hinzufügt: "Nun, ich weiß auch wohl woher Sie
kommen, Sie find wie ich auf der Flucht vor der Revolution!" entgegnet
Smidt, der fich bereits mit der neuen Zeit gesetzt hatte, abermals mit
behäbigem Händereiben ein ganz vergnügtes "Nein!" er sey auf der Reise
nach Frankfurt. Worauf dann der Ex-Minister die bittersten Vorwürfe
auf die schon hinreichend belasteten Schultern seines Reisegefährten lädt,
der auch durch seine Weserzeitung zu der Revolution beigetragen. Bo-
delschwingh sprach während der ganzen Zeit nur von der Revolution.
Jetzt wird der ihn damals rettende Heilige so sehr betrogen daß man ihm
nur die Rettung aus einem Straßenkampf schuldet!


Nach der Leipziger Ztg. war in vergangener
Woche, gleichzeitig mit der Frankfurter Deputation, der weimarische
Minister v. Watzdorf hier, um dem König im Namen seines Groß-
herzogs ein Schreiben zu überreichen, worin entschieden gewünscht wurde
daß der König dem aus Frankfurt an ihn ergangenen Ruf folgen möge.
Die Magd. Ztg. will aus zuverlässiger Quelle wissen daß schon in den
letzten Tagen des März, unmittelbar nachdem in Frankfurt die Wahl er-
folgt war, von Seiten des Herzogs von Dessau ein officielles Glückwunsch-
schreiben nach Charlottenburg abgegangen sey. Auch von andern deut-
schen Fürsten, heißt es, sie hätten dem König Privatschreiben gesandt die
vor oder gleichzeitig mit der Frankfurter Deputation hier eintrafen, und
die Anträge der Deputation zu unterstützen bestimmt waren. Namentlich
wird unter diesen Fürsten der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin auf-
geführt, der am 7 in Charlottenburg persönlich eingetroffen, und erst
heute wieder in seiner Heimath zurückgegangen ist. Der Großherzog
von Hessen soll durch General Schäfer den König haben bitten lassen
die angebotene Krone anzunehmen. Die Prinzessin von Preußen, die
sich sehr entschieden für die Annahme der Kaiserkrone ausgesprochen
hatte, soll an die Frankfurter Deputation auch folgende Worte gerichtet
haben: "Ich bin glücklich hier deutsche Männer vor mir zu sehen; ver-
künden Sie es in Frankfurt und überall wohin Sie Ihr Weg führt daß
mein Herz wenigstens stets warm für die große deutsche Sache schlagen
wird."


Die schleswig-holstein'sche Landesversammlung war bekanntlich die
erste große Corporation von Deutschland welche eine Deputation nach
Berlin schickte, um dem König die Freude der Herzogthümer über seine
Erwählung zum Kaiser der Deutschen auszudrücken. Sie konnte indeß
keine Audienz erlangen. Nach zweitägigem Harren ward ihr vom Minister
des Auswärtigen, Grafen Arnim, bedeutet: als Deputation könne der König
sie nicht empfangen, wohl aber wolle er, nach den Feiertagen, den einzelnen
Mitgliedern Audienz geben und sie zur Tafel ziehen. Die Schleswig-
Holsteiner verzichteten auf diese Ehre und reisten, unter Zurücklassung eines
Schreibens an Graf Arnim, sofort nach ihrer vom Feinde bedrängten
Heimath zurück.


In der ersten Kammer wurde heute von
dem Referenten Rosenkranz der Bericht der Commission verlesen, welche
den Antrag von Kuh und Genoffen auf Erlaß einer zweiten Adresse an
den König zu prüfen hatte. Die Commission ist der Ansicht daß die Ant-
wort des Königs an die Deputation der Nationalversammlung "theils in
der Erklärung der Bereitwilligkeit für Deutschlands Einheit und Kraft
selbst auf die Gefahr großer Opfer hin einzutreten, theils in dem Vor-
behalt des freien Einverständnisses der deutschen Regierungen zu der von
Sr. Maj. zu fassenden Entschließung, endlich auch in der den Regierungen
der einzelnen deutschen Staaten vorbehaltenen Prüfung der zu Frankfurt
festgestellten Verfassung mit der Circularnote vom 23 Jan. übereinstimme.
Sie findet in der Reichsverfassung mehrere Bestimmungen sehr bedenklich,
und hält die Aenderung derselben durch eine künftige Revision für unsicher;
sie glaubt daher daß die unbedingte Annahme der Kaiserwürde gefahr-
bringend wäre. Die Besorgnisse vor den Gefahren einer bedingten An-
nahme würden ihrer Ansicht nach nur dann einen scheinbaren Grund für
sich haben, wenn entweder, in Folge des vom Erzherzog Reichsverweser
gefaßten Entschlusses seine Stelle niederzulegen, das Aufhören der pro-
visorischen Centralgewalt, oder wenn das Hinausschieben des von dem König
zu fassenden definitiven Entschlusses in eine ungewisse Zukunft zu befürch-
ten wäre. Gegen beiderlei Befürchtungen gewähre aber die Circular-
depesche vom 4 April Beruhigung. Aus allen diesen Gründen ist die
Commission gegen den Erlaß einer neuen Adresse und stellt den Antrag:

*) Wir verweisen auf den größern Aufsatz den einer seiner Schüler kürzlich
in der Allgem. Ztg. mitgetheilt hat.
[Spaltenumbruch]
Bayern.

Für den zeitigen Staatsmini-
ſter der Juſtiz. v. Kleinſchrod, wurde bei einer Neuwahl in Fürſtenfeld-
bruck der Oberſtlieutenant v. Xylander zum Abgeordneten zur National-
verſammlung nach Frankfurt gewählt. — Sie haben ſeiner Zeit Nachricht
gegeben von dem plötzlichen Tode der in den erſten Tagen dieſes Jahrs den
Erfinder der deutſchen Stenographie, Gabelsberger, dahin raffte. Es wird
Ihren Leſern gewiß auch von Intereſſe ſeyn zu hören daß ſeine Schüler
das Streben des Meiſters in ſeinem ganzen Umfang erfaßt haben, und in
vereinter Thätigkeit bemüht find fortzuſchreiten auf dem Weg den er ge-
ſchaffen und gebahnt.*) Sie gründeten zu dieſem Zweck den „Gabelsber-
ger-Stenographen-Centralverein“ in München. Eine der erſten Arbeiten
des Vereins iſt nun aus den hinterlaſſenen Manuſcripten Gabelbergers,
und mit Zugrundelegung des erſten Werks eine zweite Auflage desſelben
zu veranſtalten. Das ganze Werk, wozu die nothwendigen Vorarbeiten
bereits fertig liegen und deſſen erſte Bogen eben im Druck ſind, wird noch
im Laufe dieſes Jahrs in einer Buchhandlung in München vollſtändig er-
ſcheinen. Da die Stenographie gegenwärtig ein ſehr lucrativer Gegen-
ſtand iſt, und es begreiflicherweiſe täglich noch mehr wird, ſo konnte es
nicht fehlen daß der eine oder der andere fich desſelben durch Herausgabe
von Anweiſungen zur Erlernung dieſer Kunſt bemächtigte. Es erſchienen
ſolche von Hönig in Wien, von Nietzſche in Dresden und von Kretzſchmar
in Leipzig; ſie alle ſind mehr oder minder mißlungene Verſuche einen kur-
zen gedrängten Auszug aus Gabelsbergers Werk zu geben, und es darf
deßhalb allen die fich für Stenographie intereſſiren der Rath gegeben wer-
den die Bearbeitung der zweiten Auflage des Orginalwerks abzuwarten,
für welche die den Mitgliedern des hiefigen Stenographen-Vereins allein
zugänglichen Originalien des Erfinders gerade von jenen benützt wer-
den welche Gabelsberger jederzeit als ſeine beſten Schüler bezeich-
net hatte. — Die am verfloſſenen Oſterfeſte für Se. Heiligkeit den Papſt
Plus IX dahier veranſtaltete Kirchencollecte ſoll die Summe von 16,000
Gulden ergeben haben. (Für des Papſtes Auskommen darf uns, jetzt be-
ſonders, nicht bange ſeyn. Die armen Siebenbürger aber kämpfen mit
dem bittern Hunger und ſchrecklichften Jammer jeglicher Art. Bei der
Redaction der Allgem. Ztg. find bereits Beiträge für die unglücklichen
Landsleute eingegangen.)

Thüringen.

In Meiningen iſt durch Geſetz vom 20 März die
Patrimonialgerichtsbarkeit einſchließlich der gutsherrlichen Polizeigewalt,
ohne irgendeine Entſchädigung der Berechtigten, aufgehoben worden. In
Altenburg kam am 31 März in der Landſchaft der Antrag auf Anſchluß
des Landes an Sachſen vor: die Landſchaft ging über ihn zur Tagesord-
nung über; überhaupt ſind in dieſen kleinern Fürſtenthümern die Sympa-
thien für Vereinigung mit Sachſen, wenn ſie je in der Bevölkerung leb-
haft waren, während der letzten Zeit ſo ziemlich erloſchen. Dagegen tauchte
an mehreren Orten eine Vorliebe für das erbliche Kaiſerthum auf, die
nach frühern Aeußerungen der Fürſtenthümer überraſcht. Der Abgeord-
nete zu der Nationalverſammlung, Fritzſche aus Altenburg, als er in
Frankfurt gegen den Welcker’ſchen Antrag geſtimmt hatte, erhielt gleich
darauf von der Majorität des Altenburger Landtags, von 17 Mitgliedern
ein Mißbilligungsſchreiben wegen dieſes Votums. In Coburg verkündigte
man die Wahl des deutſchen Kaiſers durch 101 Kanenenſchüſſe, Läuten
aller Glocken u. ſ. w.; in Hildburghauſen und Meiningen geſchahen De-
monſtration en der freudigen Zuſtimmung zu der Wahl.

K. Hannover.

Wie es heißt, will eine
große Zahl Abgeordneter unſerer zweiten Kammer in den nächſten Tagen
ſich dahier verſammeln um darüber zu berathen was unter den gegenwär-
tigen Umſtänden etwa von ihnen geſchehen könne.

Preußen.

Auf die Erklärung des Königs
vom 3 April iſt geſtern von einer hieſigen zahlreich beſuchten Bürgerver-
ſammlung beſchloſſen: 1) eine Adreſſe an die Nationalverſammlung, ſie
möge an ihren Beſchlüſſen und an der Reichsverfaſſung feſthalten; 2) an
die beiden preußiſchen Kammern, ſie möchten darauf hinwirken daß der Kö-
nig ſich mit volkthümlichen Räthen umgebe und die Kaiſerkrone unbe-
dingt annehme. Der conftitutionelle Verein für Aachen und Burtſcheid
hat geſtern einftimmig eine Adreſſe an den König beſchloſſen, er möge die
Kaiſerwahl unverweilt annehmen und die Reichsverfaſſung anerkennen.


Ein altes ſpaniſches Sprüchwort
ſagt: „El rio pasado, el santo olvidado — hat man über den Fluß
geſetzt, ſo iſt der vorher angerufene Heilige vergeſſen.“ — Dasſelbe fiel
mir heute Morgen unwillkürlich ein als die Zeitung die Nachricht brachte
daß Hr. v. Bodelſchwingh die ganze Märzrevolution auf einen Straßen-
kampf reduciren will. Denn unmittelbar nach jenem Straßenkampf trifft
[Spaltenumbruch] der flüchtige Exminiſter in Wunſchdorf, wo die Bremer Eiſenbahn in die
Köln-Berliner einmündet, mit dem ehemaligen Bürgermeiſter Bremens,
Joh. Smidt, zufällig in ein und demſelben Wagen zuſammen, der ſie
nach Köln führen ſoll. Ob Smidt die nunmehr gefallene Größe nicht
kennen wollte oder wirklich nicht kannte, wage ich nicht zu entſcheiden;
aber er antwortete auf Bodelſchwinghs ſchüchterne Frage: „Kennen Sie
mich nicht mehr?“ ein ſehr natürlich durchgeführtes „Nein!“ Als darauf
erſterer ſich nennt und hinzufügt: „Nun, ich weiß auch wohl woher Sie
kommen, Sie find wie ich auf der Flucht vor der Revolution!“ entgegnet
Smidt, der fich bereits mit der neuen Zeit geſetzt hatte, abermals mit
behäbigem Händereiben ein ganz vergnügtes „Nein!“ er ſey auf der Reiſe
nach Frankfurt. Worauf dann der Ex-Miniſter die bitterſten Vorwürfe
auf die ſchon hinreichend belaſteten Schultern ſeines Reiſegefährten lädt,
der auch durch ſeine Weſerzeitung zu der Revolution beigetragen. Bo-
delſchwingh ſprach während der ganzen Zeit nur von der Revolution.
Jetzt wird der ihn damals rettende Heilige ſo ſehr betrogen daß man ihm
nur die Rettung aus einem Straßenkampf ſchuldet!


Nach der Leipziger Ztg. war in vergangener
Woche, gleichzeitig mit der Frankfurter Deputation, der weimariſche
Miniſter v. Watzdorf hier, um dem König im Namen ſeines Groß-
herzogs ein Schreiben zu überreichen, worin entſchieden gewünſcht wurde
daß der König dem aus Frankfurt an ihn ergangenen Ruf folgen möge.
Die Magd. Ztg. will aus zuverläſſiger Quelle wiſſen daß ſchon in den
letzten Tagen des März, unmittelbar nachdem in Frankfurt die Wahl er-
folgt war, von Seiten des Herzogs von Deſſau ein officielles Glückwunſch-
ſchreiben nach Charlottenburg abgegangen ſey. Auch von andern deut-
ſchen Fürſten, heißt es, ſie hätten dem König Privatſchreiben geſandt die
vor oder gleichzeitig mit der Frankfurter Deputation hier eintrafen, und
die Anträge der Deputation zu unterſtützen beſtimmt waren. Namentlich
wird unter dieſen Fürſten der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin auf-
geführt, der am 7 in Charlottenburg perſönlich eingetroffen, und erſt
heute wieder in ſeiner Heimath zurückgegangen iſt. Der Großherzog
von Heſſen ſoll durch General Schäfer den König haben bitten laſſen
die angebotene Krone anzunehmen. Die Prinzeſſin von Preußen, die
ſich ſehr entſchieden für die Annahme der Kaiſerkrone ausgeſprochen
hatte, ſoll an die Frankfurter Deputation auch folgende Worte gerichtet
haben: „Ich bin glücklich hier deutſche Männer vor mir zu ſehen; ver-
künden Sie es in Frankfurt und überall wohin Sie Ihr Weg führt daß
mein Herz wenigſtens ſtets warm für die große deutſche Sache ſchlagen
wird.“


Die ſchleswig-holſtein’ſche Landesverſammlung war bekanntlich die
erſte große Corporation von Deutſchland welche eine Deputation nach
Berlin ſchickte, um dem König die Freude der Herzogthümer über ſeine
Erwählung zum Kaiſer der Deutſchen auszudrücken. Sie konnte indeß
keine Audienz erlangen. Nach zweitägigem Harren ward ihr vom Miniſter
des Auswärtigen, Grafen Arnim, bedeutet: als Deputation könne der König
ſie nicht empfangen, wohl aber wolle er, nach den Feiertagen, den einzelnen
Mitgliedern Audienz geben und ſie zur Tafel ziehen. Die Schleswig-
Holſteiner verzichteten auf dieſe Ehre und reisten, unter Zurücklaſſung eines
Schreibens an Graf Arnim, ſofort nach ihrer vom Feinde bedrängten
Heimath zurück.


In der erſten Kammer wurde heute von
dem Referenten Roſenkranz der Bericht der Commiſſion verleſen, welche
den Antrag von Kuh und Genoffen auf Erlaß einer zweiten Adreſſe an
den König zu prüfen hatte. Die Commiſſion iſt der Anſicht daß die Ant-
wort des Königs an die Deputation der Nationalverſammlung „theils in
der Erklärung der Bereitwilligkeit für Deutſchlands Einheit und Kraft
ſelbſt auf die Gefahr großer Opfer hin einzutreten, theils in dem Vor-
behalt des freien Einverſtändniſſes der deutſchen Regierungen zu der von
Sr. Maj. zu faſſenden Entſchließung, endlich auch in der den Regierungen
der einzelnen deutſchen Staaten vorbehaltenen Prüfung der zu Frankfurt
feſtgeſtellten Verfaſſung mit der Circularnote vom 23 Jan. übereinſtimme.
Sie findet in der Reichsverfaſſung mehrere Beſtimmungen ſehr bedenklich,
und hält die Aenderung derſelben durch eine künftige Reviſion für unſicher;
ſie glaubt daher daß die unbedingte Annahme der Kaiſerwürde gefahr-
bringend wäre. Die Beſorgniſſe vor den Gefahren einer bedingten An-
nahme würden ihrer Anſicht nach nur dann einen ſcheinbaren Grund für
ſich haben, wenn entweder, in Folge des vom Erzherzog Reichsverweſer
gefaßten Entſchluſſes ſeine Stelle niederzulegen, das Aufhören der pro-
viſoriſchen Centralgewalt, oder wenn das Hinausſchieben des von dem König
zu faſſenden definitiven Entſchluſſes in eine ungewiſſe Zukunft zu befürch-
ten wäre. Gegen beiderlei Befürchtungen gewähre aber die Circular-
depeſche vom 4 April Beruhigung. Aus allen dieſen Gründen iſt die
Commiſſion gegen den Erlaß einer neuen Adreſſe und ſtellt den Antrag:

*) Wir verweiſen auf den größern Aufſatz den einer ſeiner Schüler kürzlich
in der Allgem. Ztg. mitgetheilt hat.
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[1591/0003] Bayern. △ München, 12 April. Für den zeitigen Staatsmini- ſter der Juſtiz. v. Kleinſchrod, wurde bei einer Neuwahl in Fürſtenfeld- bruck der Oberſtlieutenant v. Xylander zum Abgeordneten zur National- verſammlung nach Frankfurt gewählt. — Sie haben ſeiner Zeit Nachricht gegeben von dem plötzlichen Tode der in den erſten Tagen dieſes Jahrs den Erfinder der deutſchen Stenographie, Gabelsberger, dahin raffte. Es wird Ihren Leſern gewiß auch von Intereſſe ſeyn zu hören daß ſeine Schüler das Streben des Meiſters in ſeinem ganzen Umfang erfaßt haben, und in vereinter Thätigkeit bemüht find fortzuſchreiten auf dem Weg den er ge- ſchaffen und gebahnt. *) Sie gründeten zu dieſem Zweck den „Gabelsber- ger-Stenographen-Centralverein“ in München. Eine der erſten Arbeiten des Vereins iſt nun aus den hinterlaſſenen Manuſcripten Gabelbergers, und mit Zugrundelegung des erſten Werks eine zweite Auflage desſelben zu veranſtalten. Das ganze Werk, wozu die nothwendigen Vorarbeiten bereits fertig liegen und deſſen erſte Bogen eben im Druck ſind, wird noch im Laufe dieſes Jahrs in einer Buchhandlung in München vollſtändig er- ſcheinen. Da die Stenographie gegenwärtig ein ſehr lucrativer Gegen- ſtand iſt, und es begreiflicherweiſe täglich noch mehr wird, ſo konnte es nicht fehlen daß der eine oder der andere fich desſelben durch Herausgabe von Anweiſungen zur Erlernung dieſer Kunſt bemächtigte. Es erſchienen ſolche von Hönig in Wien, von Nietzſche in Dresden und von Kretzſchmar in Leipzig; ſie alle ſind mehr oder minder mißlungene Verſuche einen kur- zen gedrängten Auszug aus Gabelsbergers Werk zu geben, und es darf deßhalb allen die fich für Stenographie intereſſiren der Rath gegeben wer- den die Bearbeitung der zweiten Auflage des Orginalwerks abzuwarten, für welche die den Mitgliedern des hiefigen Stenographen-Vereins allein zugänglichen Originalien des Erfinders gerade von jenen benützt wer- den welche Gabelsberger jederzeit als ſeine beſten Schüler bezeich- net hatte. — Die am verfloſſenen Oſterfeſte für Se. Heiligkeit den Papſt Plus IX dahier veranſtaltete Kirchencollecte ſoll die Summe von 16,000 Gulden ergeben haben. (Für des Papſtes Auskommen darf uns, jetzt be- ſonders, nicht bange ſeyn. Die armen Siebenbürger aber kämpfen mit dem bittern Hunger und ſchrecklichften Jammer jeglicher Art. Bei der Redaction der Allgem. Ztg. find bereits Beiträge für die unglücklichen Landsleute eingegangen.) Thüringen. In Meiningen iſt durch Geſetz vom 20 März die Patrimonialgerichtsbarkeit einſchließlich der gutsherrlichen Polizeigewalt, ohne irgendeine Entſchädigung der Berechtigten, aufgehoben worden. In Altenburg kam am 31 März in der Landſchaft der Antrag auf Anſchluß des Landes an Sachſen vor: die Landſchaft ging über ihn zur Tagesord- nung über; überhaupt ſind in dieſen kleinern Fürſtenthümern die Sympa- thien für Vereinigung mit Sachſen, wenn ſie je in der Bevölkerung leb- haft waren, während der letzten Zeit ſo ziemlich erloſchen. Dagegen tauchte an mehreren Orten eine Vorliebe für das erbliche Kaiſerthum auf, die nach frühern Aeußerungen der Fürſtenthümer überraſcht. Der Abgeord- nete zu der Nationalverſammlung, Fritzſche aus Altenburg, als er in Frankfurt gegen den Welcker’ſchen Antrag geſtimmt hatte, erhielt gleich darauf von der Majorität des Altenburger Landtags, von 17 Mitgliedern ein Mißbilligungsſchreiben wegen dieſes Votums. In Coburg verkündigte man die Wahl des deutſchen Kaiſers durch 101 Kanenenſchüſſe, Läuten aller Glocken u. ſ. w.; in Hildburghauſen und Meiningen geſchahen De- monſtration en der freudigen Zuſtimmung zu der Wahl. K. Hannover. Hannover, 8 April. Wie es heißt, will eine große Zahl Abgeordneter unſerer zweiten Kammer in den nächſten Tagen ſich dahier verſammeln um darüber zu berathen was unter den gegenwär- tigen Umſtänden etwa von ihnen geſchehen könne. Preußen. Elberfeld, 8 April. Auf die Erklärung des Königs vom 3 April iſt geſtern von einer hieſigen zahlreich beſuchten Bürgerver- ſammlung beſchloſſen: 1) eine Adreſſe an die Nationalverſammlung, ſie möge an ihren Beſchlüſſen und an der Reichsverfaſſung feſthalten; 2) an die beiden preußiſchen Kammern, ſie möchten darauf hinwirken daß der Kö- nig ſich mit volkthümlichen Räthen umgebe und die Kaiſerkrone unbe- dingt annehme. Der conftitutionelle Verein für Aachen und Burtſcheid hat geſtern einftimmig eine Adreſſe an den König beſchloſſen, er möge die Kaiſerwahl unverweilt annehmen und die Reichsverfaſſung anerkennen. *) Vom Rhein, 10 April. Ein altes ſpaniſches Sprüchwort ſagt: „El rio pasado, el santo olvidado — hat man über den Fluß geſetzt, ſo iſt der vorher angerufene Heilige vergeſſen.“ — Dasſelbe fiel mir heute Morgen unwillkürlich ein als die Zeitung die Nachricht brachte daß Hr. v. Bodelſchwingh die ganze Märzrevolution auf einen Straßen- kampf reduciren will. Denn unmittelbar nach jenem Straßenkampf trifft der flüchtige Exminiſter in Wunſchdorf, wo die Bremer Eiſenbahn in die Köln-Berliner einmündet, mit dem ehemaligen Bürgermeiſter Bremens, Joh. Smidt, zufällig in ein und demſelben Wagen zuſammen, der ſie nach Köln führen ſoll. Ob Smidt die nunmehr gefallene Größe nicht kennen wollte oder wirklich nicht kannte, wage ich nicht zu entſcheiden; aber er antwortete auf Bodelſchwinghs ſchüchterne Frage: „Kennen Sie mich nicht mehr?“ ein ſehr natürlich durchgeführtes „Nein!“ Als darauf erſterer ſich nennt und hinzufügt: „Nun, ich weiß auch wohl woher Sie kommen, Sie find wie ich auf der Flucht vor der Revolution!“ entgegnet Smidt, der fich bereits mit der neuen Zeit geſetzt hatte, abermals mit behäbigem Händereiben ein ganz vergnügtes „Nein!“ er ſey auf der Reiſe nach Frankfurt. Worauf dann der Ex-Miniſter die bitterſten Vorwürfe auf die ſchon hinreichend belaſteten Schultern ſeines Reiſegefährten lädt, der auch durch ſeine Weſerzeitung zu der Revolution beigetragen. Bo- delſchwingh ſprach während der ganzen Zeit nur von der Revolution. Jetzt wird der ihn damals rettende Heilige ſo ſehr betrogen daß man ihm nur die Rettung aus einem Straßenkampf ſchuldet! Berlin, 10 April. Nach der Leipziger Ztg. war in vergangener Woche, gleichzeitig mit der Frankfurter Deputation, der weimariſche Miniſter v. Watzdorf hier, um dem König im Namen ſeines Groß- herzogs ein Schreiben zu überreichen, worin entſchieden gewünſcht wurde daß der König dem aus Frankfurt an ihn ergangenen Ruf folgen möge. Die Magd. Ztg. will aus zuverläſſiger Quelle wiſſen daß ſchon in den letzten Tagen des März, unmittelbar nachdem in Frankfurt die Wahl er- folgt war, von Seiten des Herzogs von Deſſau ein officielles Glückwunſch- ſchreiben nach Charlottenburg abgegangen ſey. Auch von andern deut- ſchen Fürſten, heißt es, ſie hätten dem König Privatſchreiben geſandt die vor oder gleichzeitig mit der Frankfurter Deputation hier eintrafen, und die Anträge der Deputation zu unterſtützen beſtimmt waren. Namentlich wird unter dieſen Fürſten der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin auf- geführt, der am 7 in Charlottenburg perſönlich eingetroffen, und erſt heute wieder in ſeiner Heimath zurückgegangen iſt. Der Großherzog von Heſſen ſoll durch General Schäfer den König haben bitten laſſen die angebotene Krone anzunehmen. Die Prinzeſſin von Preußen, die ſich ſehr entſchieden für die Annahme der Kaiſerkrone ausgeſprochen hatte, ſoll an die Frankfurter Deputation auch folgende Worte gerichtet haben: „Ich bin glücklich hier deutſche Männer vor mir zu ſehen; ver- künden Sie es in Frankfurt und überall wohin Sie Ihr Weg führt daß mein Herz wenigſtens ſtets warm für die große deutſche Sache ſchlagen wird.“ Die ſchleswig-holſtein’ſche Landesverſammlung war bekanntlich die erſte große Corporation von Deutſchland welche eine Deputation nach Berlin ſchickte, um dem König die Freude der Herzogthümer über ſeine Erwählung zum Kaiſer der Deutſchen auszudrücken. Sie konnte indeß keine Audienz erlangen. Nach zweitägigem Harren ward ihr vom Miniſter des Auswärtigen, Grafen Arnim, bedeutet: als Deputation könne der König ſie nicht empfangen, wohl aber wolle er, nach den Feiertagen, den einzelnen Mitgliedern Audienz geben und ſie zur Tafel ziehen. Die Schleswig- Holſteiner verzichteten auf dieſe Ehre und reisten, unter Zurücklaſſung eines Schreibens an Graf Arnim, ſofort nach ihrer vom Feinde bedrängten Heimath zurück. ☿ Berlin, 11 April. In der erſten Kammer wurde heute von dem Referenten Roſenkranz der Bericht der Commiſſion verleſen, welche den Antrag von Kuh und Genoffen auf Erlaß einer zweiten Adreſſe an den König zu prüfen hatte. Die Commiſſion iſt der Anſicht daß die Ant- wort des Königs an die Deputation der Nationalverſammlung „theils in der Erklärung der Bereitwilligkeit für Deutſchlands Einheit und Kraft ſelbſt auf die Gefahr großer Opfer hin einzutreten, theils in dem Vor- behalt des freien Einverſtändniſſes der deutſchen Regierungen zu der von Sr. Maj. zu faſſenden Entſchließung, endlich auch in der den Regierungen der einzelnen deutſchen Staaten vorbehaltenen Prüfung der zu Frankfurt feſtgeſtellten Verfaſſung mit der Circularnote vom 23 Jan. übereinſtimme. Sie findet in der Reichsverfaſſung mehrere Beſtimmungen ſehr bedenklich, und hält die Aenderung derſelben durch eine künftige Reviſion für unſicher; ſie glaubt daher daß die unbedingte Annahme der Kaiſerwürde gefahr- bringend wäre. Die Beſorgniſſe vor den Gefahren einer bedingten An- nahme würden ihrer Anſicht nach nur dann einen ſcheinbaren Grund für ſich haben, wenn entweder, in Folge des vom Erzherzog Reichsverweſer gefaßten Entſchluſſes ſeine Stelle niederzulegen, das Aufhören der pro- viſoriſchen Centralgewalt, oder wenn das Hinausſchieben des von dem König zu faſſenden definitiven Entſchluſſes in eine ungewiſſe Zukunft zu befürch- ten wäre. Gegen beiderlei Befürchtungen gewähre aber die Circular- depeſche vom 4 April Beruhigung. Aus allen dieſen Gründen iſt die Commiſſion gegen den Erlaß einer neuen Adreſſe und ſtellt den Antrag: *) Wir verweiſen auf den größern Aufſatz den einer ſeiner Schüler kürzlich in der Allgem. Ztg. mitgetheilt hat.

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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 104, 14. April 1849, S. 1591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine104_1849/3>, abgerufen am 14.06.2024.