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Allgemeine Zeitung, Nr. 106, 16. April 1849.

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[Spaltenumbruch] rischen, wird als Ursache der Uebel bezeichnet von welchen die kaum vom
Feinde gesäuberte Wojwodschaft neuerdings bedrängt wird. Am 22 März
haben die Magyaren wieder die Offenstve gegen die Serben ergriffen.
Tags zuvor rückten sie aus Szegedin in zwei Colonnen nach Sirig; vier
Schwadronen bildeten ihre Reiterei, drei Zwölpfünder und mehrere Sechs-
pfünder die Artillerie. Beim ersten Zusammenstoß mußten die Ma-
gyaren weichen, welche den Angriff am 22 erneuerten; von drei Sei-
teu, bei Zombor von Szegedin aus, bei Sirig und St. Johann, dann bei
Horgos nebst Klein-Kaniza sielen sie über die Serben her. Bei Zombor
war der Feind durch seine Position begünstigt; ein deutschbanater Gränz-
bataillon wehrte sich tapfer, mußte sich aber wegen Uebermacht des Fein-
des nach Valkan zurückziehen. Der Verlust den die Serben hier erlitten,
war nicht bedeutend. Bei Sirig war der Kampf heftiger, hier haben die
Serben einen Dreipfünder verloren. Nachmittags griffen die Magyaren
Alt-Kaniza an, welches bloß dem Schntz der Garden des Kinkindaer Be-
zirks überlassen blieb. Der Feind suchte den Ort mittelst Granaten in
Brand zu stecken, der Versuch scheiterte aber an dem schlechten Zündstoff
der Granaten. Die serbischen Garden leisteten hier heroischen Widerstand,
der den Feind zum Rückzug zwang, so daß er gegen Abend gänzlich ver-
schwand. Zu derselben Zeit wurde auch Szenta angegriffen, wo die Ser-
ben ebenfalls Verlust erlitten haben. Sirig, Deksa und St. Johann wur-
den in Brand gesteckt, Szenta gräulich verwüstet und ausgeplündert.
Diese Angaben sind dem officiellen Bericht des Chefs vom Generalstab
der serbischen Truppen entlehnt. Der Napredak berichtet indessen daß die
Honveds volle fünf Stunden in Szenta geplündert hätten und erst dann
abgezogen seyen als eine Truppenabtheilung aus Neu-Kanzia den Serben,
jedoch zu spät, zu Hülfe herbeigekommen ist. Während die Kossuthsolda-
ten in Szenta hausten, sollen viele geflüchtete Einwohner in der Theiß ihr
Grab gefunden haben, und theils in den Flußmühlen umgekommen seyn.
Die Honveds sollen daselbst einen Serben lebendig gebraten und den Bru-
der desselben in einen brennenden Strohschober geworfen haben. Bei Mo-
ris kam es ebenfalls zu einem Gefecht in welchem, wie der Napredak be-
richtet, der Gränzmajor Milekie mit 400 Gränzern gefallen seyn soll.
In St. Tomas erwartete man täglich die Magyaren, weßhalb sich die
Serben unter Bosnic in Kulpina verschanzt haben um dem Feind den
Weg nach St. Tomas abzuschneiden. Bei Zombor stehen 2000 Serben
unter Dragic. Am 26 v. M. lieferten die Ungarn bei Verbas den Serben
ein Gefecht, wobei letztere weichen mußten. An der Spitze dieses Magya-
rencorps steht Perczel, der sich mit Peterwardein in Verbindung zu setzen
sucht. In|Kamenica, wo Nugent mit einer Abtheilung seiner Truppen
steht, wurde Perczel zurückgedrängt, soll aber den neuesten Berichten im
Slavenski Jug zufolge die Kaiserlichen umgangen und seine Vorposten bis
Peterwardein vorgeschoben haben. Während die Serben auf dem Schlacht-
feld bedrängt werden, sucht der Commandirende zu Temeswar seine gebie-
terische Hand über die Wojwodschaft von neuem auszustrecken. Die Wider-
setzlichkeit gegen die Maßnahmen des Feldmarschall-Lieutenants Rukavina
tritt auch| allenthalben im Banat immer offener zu Tag, und wenn die
Regierung nicht schleunige Abhülfe trifft, so können ihrer Sache selbst nicht
anders als die ungünstigen Erfolge in Aussicht gestellt werden, eine Aus-
sicht die bei den bedeutenden Fortschritten der Magyaren in der Backa und
den Verheerungen die sie allenthalben anrichten, und deren die Serben
schon bis zur Verzweiflung überdrüssig sind, als vollkommen begründet
erscheint. -- Aus der slavonischen Militärgränze laufen fortwährend Be-
richte über die Unzufriedenheit im Volke ein, welche die odtroyirte Ver-
fassung dort hervorgerufen hat. Im Broder Regiment wagte es das Re-
gimenscommando nicht die Verfassung zu publiciren, so ist die Aufregung
groß die darob dort herrscht. (C. Bl. a. B.)


Der Ban von Croatien und Dalmatien hat
soeben verfügt daß ein Corps dalmatinischer Panduren errichtet werde,
welche unter den Befehlen Sr. Exc. des Feldzeugmeisters Baron v. Wel-
den zur Besatzung der kaiserl. Residenz mitverwendet werden sollen. Die-
ses Corps wird vorderhand aus vier Compagnien, je hundert Gemeinen,
zwei Trompetern, zwölf Feldwebeln, zwei Harombaschas, zwei Officieren
und einem Hauptmann bestehen. Die Werbung geschieht für die Dauer
des Kriegs. Das Corps wird die einheimische Rüstung und Tracht be-
halten, sowie zur Aufnahme in demselben schöne, kräftige und tadellose
Menschen berechtigt sind. (Lloyd.)


Der Figyelmezö enthält das nachstehende Acten-
stück, welches er mit der Bemerkung einleitet: Die folgende Erläuterung
ist zu der österreichischen Verfassungsurkunde in Bezug auf die ungarischen
Verhältnisse erschienen. Zwar ist sie noch nicht officiell an uns gelangt,
wohl aber den königl. Commissären zur Verbreitung im Lande mitgetheilt,
daher wir mit der Veröffentlichung nicht zögern wollen.

"In Folge der
Anordnung Sr. Maj. unsers Kaisers und Königs Franz Joseph I gebe ich
als Bevollmächtiger Sr. Maj. in Beziehung auf die am 4 März für das
[Spaltenumbruch] ganze Reich geltende constitutionelle Charte folgende die ungarischen Ver-
hältnisse betreffende Erklärungen und Erläuterungen dieser Charte hiemit
kund. Se. Maj. unser allergnädigster Kaiser und König hat für die eine
und untheilbare Monarchie eine constitutionelle Charie zu erlassen und zu
veröffentlichen geruht welche das gesammte Reich im gegenseitigen Zusam-
menhange innig verknüpft, dem Ganzen Einheit, mit Aufrechthalthaltung
der Selbständigkeit und Entwicklungsfähigkeit der einzelnen Theile, ver-
leiht und zugleich jeder Nationalität gleiche Rechte verbürgt. Se. Maj.
will daß diese Urkunde in Begleitung Allerhöchstseines an seine Völker er-
lassenen Manifestes ohne Verzug auch den Bewohnern des Königreichs Un-
garn in ihrer Sprache kundgegeben werde. Se. Maj. ist voller Zuversicht
in dem Glauben: die Völker Ungarns werden die ihnen durch diese con-
stitutionelle Charte verbürgte Erweiterung und Gewährleistung ihrer voli-
tischen Rechte anerkennen, denen gemäß sie berufen sind in den gemeinsamen
Angelegenheiten des Reichs, welches die durch die pragmatische Sanction
unter Einem Herrscher vereinigten Völker in Zukunft mit dem Bande ge-
meinsamer Rechte umschlingen wird, verfassungsmäßigen Antheil zu neh-
men. Se. Maj. erwartet, seine Völker werden in dieser Charte eine kräf-
tige Bürgschaft ihrer Dauer, ihres Wohlseyns und einer constitutionellen
Zukunft erblicken und jene wohlthätigen Früchte zu würdigen wissen welche
aus der Verschmelzung der materiellen Interessen und der Gemeinsamkeit
wahrhaft liberaler politischer Institutionen entstehen müssen. Es war das
Bestreben des Kaisers bei der Vollführung dieses großen Werks, das die
Aufgabe seines Lebens geworden ist, die ungarischen Verhältnisse gehörig
zu berücksichtigen; es ist sein allerhöchster Wille daß dieses allen Völkern
durch ihr eignes Wohl empfohlene große Einigungswerk mit gerechter Er-
wägung der bestehenden Verhältnisse und sorgfältiger Schonung jener In-
stitutionen ins Leben trete welche die Zeit und die Erfahrung als gemein-
nützig und lebensbedürftig erprobt hat; daß demnach die gesetzlich verbürgte
Freiheit der Religionsbekenntnisse aufrechterhalten, der ungarischen Lan-
desgesetzgebung aber jener freie Wirkungskreis unangetastet bleibe welcher
nur durch die zur Einheit des Reichs und seiner kräftigen Regierung noth-
wendige, im constitutionellen Geist gehandhabte Gewalt beschränkt ist -- ein
Wirkungskreis, der das Zustandebringen einer innern Landesreform mit
Beobachtung der Zugeständnisse welche unser erhabener Vorgänger in der
Regierung der ackerbautreibenden Classe im Frühlinge des Jahres 1848
verliehen, nothwendig bedingt. Sobald der Friede und die Ordnung herge-
stellt und der leider noch gegenwärtig in einem Theil des Reichs bestehende
bewaffnete Aufruhr bekämpft seyn wird, wird Se. Maj. der ungarischen
Landesgesetzgebung ihren gesetzlichen Wirkungskreis anweisen. Von der
gemeinsamen Mitwirkung seiner, Ordnung und Frieden liebenden Völker
mit Sr. Maj. und seinen Truppen hängt es ab den gewünschten Zustand
schleunigst herzustellen; bis dahin wird Se. Maj. es als Pflicht und Recht
betrachten alle Mittel anzuwenden mit deren Hülfe die Ordnung, der
Friede und eine geregelte innere Verwaltung erzielt, die zahlreichen, dem
unglücklichen Lande geschlagenen Wunden geheilt und die Erneuerung re-
volutionärer Wagnisse unmöglich gemacht werden. Se. Maj. wird mit
ihren Rechten zu leben und ihrem Berufe zu entsprechen wissen, und erwar-
tet mit Zuversicht daß Allerhöchstdenselben alle Gutgesinnten darin zu un-
terstützen sich bestreben werden, auf daß sie und ihre Mitbürger theilneh-
men können an den Wohlihaten welche sich durch die Wiedergeburt eines
großen Reichs und die Vereinigung aller Kräfte auf ein großes Ziel noth-
wendig auf jedermann ausdehnen müssen.

Fürst Windisch-Grätz, Feldmarschall."

Spanien.

Madrider Blätter vom 7 April melden daß der vormalige König
von Sardinien Karl Albert, von dem Marchese Lamarmora und den Ge-
neralen Fürst Masserano und Ponza de San Marin begleitet, von St. Se-
bastian über Victoria, Burgos und Valladolid nach Oporto abgereist, wo
er sich niederlassen will. Der sardinische Gesandte in Madrid war nach
St. Sebastian gereist Se. Maj. zu begrüßen. -- Oberst Here hat bei la
Montanna de Ginesta, in Catalonien, den Carlistenhäuptling Marsal, den
zweiten im Commando nach Cabrera, geschlagen und gefangen genom-
men; deßgleichen dessen Adjutanten Romero und Abrich. Der Guerilla-
chef Jubany soll in dem Gefecht geblieben seyn.

Großbritannien.

Gestern wurde von den Actionären der Bank von England ein neuer
Governor und Vice-Governor dieser Anstalt gewählt. Die Wahl siel ein-
stimmig auf Henry Prescott Esq. und Thomson Hankey, jun. Esq.


Ein amtlicher Anschlag des dänischen Generalconsuls bei Lloyd's ver-
kündigt die Blokade aller deutschen Häfen, mit Ausnahme der österreichi-
schen. Deßgleichen ist bei Lloyd eine Kundmachung des Consuls beider
Sicilien angeschlagen: daß vom 1 April an Hafen und Golf von Palermo
streng blokirt, und Kreuzer um die ganze sicilische Küste vertheilt seyen.
um die Zufuhr von Waffen und Munition für die Aufständischen zu
verhindern.


Die Times ist ermächtigt das Gerücht: die brittische Regierung
wolle den südlichen Theil der jonischen Inseln (d. h. wohl zunächst die In-

[Spaltenumbruch] riſchen, wird als Urſache der Uebel bezeichnet von welchen die kaum vom
Feinde geſäuberte Wojwodſchaft neuerdings bedrängt wird. Am 22 März
haben die Magyaren wieder die Offenſtve gegen die Serben ergriffen.
Tags zuvor rückten ſie aus Szegedin in zwei Colonnen nach Sirig; vier
Schwadronen bildeten ihre Reiterei, drei Zwölpfünder und mehrere Sechs-
pfünder die Artillerie. Beim erſten Zuſammenſtoß mußten die Ma-
gyaren weichen, welche den Angriff am 22 erneuerten; von drei Sei-
teu, bei Zombor von Szegedin aus, bei Sirig und St. Johann, dann bei
Horgos nebſt Klein-Kaniza ſielen ſie über die Serben her. Bei Zombor
war der Feind durch ſeine Poſition begünſtigt; ein deutſchbanater Gränz-
bataillon wehrte ſich tapfer, mußte ſich aber wegen Uebermacht des Fein-
des nach Valkan zurückziehen. Der Verluſt den die Serben hier erlitten,
war nicht bedeutend. Bei Sirig war der Kampf heftiger, hier haben die
Serben einen Dreipfünder verloren. Nachmittags griffen die Magyaren
Alt-Kaniza an, welches bloß dem Schntz der Garden des Kinkindaer Be-
zirks überlaſſen blieb. Der Feind ſuchte den Ort mittelſt Granaten in
Brand zu ſtecken, der Verſuch ſcheiterte aber an dem ſchlechten Zündſtoff
der Granaten. Die ſerbiſchen Garden leiſteten hier heroiſchen Widerſtand,
der den Feind zum Rückzug zwang, ſo daß er gegen Abend gänzlich ver-
ſchwand. Zu derſelben Zeit wurde auch Szenta angegriffen, wo die Ser-
ben ebenfalls Verluſt erlitten haben. Sirig, Dekſa und St. Johann wur-
den in Brand geſteckt, Szenta gräulich verwüſtet und ausgeplündert.
Dieſe Angaben ſind dem officiellen Bericht des Chefs vom Generalſtab
der ſerbiſchen Truppen entlehnt. Der Napredak berichtet indeſſen daß die
Honvéds volle fünf Stunden in Szenta geplündert hätten und erſt dann
abgezogen ſeyen als eine Truppenabtheilung aus Neu-Kanzia den Serben,
jedoch zu ſpät, zu Hülfe herbeigekommen iſt. Während die Koſſuthſolda-
ten in Szenta hausten, ſollen viele geflüchtete Einwohner in der Theiß ihr
Grab gefunden haben, und theils in den Flußmühlen umgekommen ſeyn.
Die Honvéds ſollen daſelbſt einen Serben lebendig gebraten und den Bru-
der desſelben in einen brennenden Strohſchober geworfen haben. Bei Mo-
ris kam es ebenfalls zu einem Gefecht in welchem, wie der Napredak be-
richtet, der Gränzmajor Milekie mit 400 Gränzern gefallen ſeyn ſoll.
In St. Tomas erwartete man täglich die Magyaren, weßhalb ſich die
Serben unter Bosnic in Kulpina verſchanzt haben um dem Feind den
Weg nach St. Tomas abzuſchneiden. Bei Zombor ſtehen 2000 Serben
unter Dragic. Am 26 v. M. lieferten die Ungarn bei Verbas den Serben
ein Gefecht, wobei letztere weichen mußten. An der Spitze dieſes Magya-
rencorps ſteht Perczel, der ſich mit Peterwardein in Verbindung zu ſetzen
ſucht. In|Kamenica, wo Nugent mit einer Abtheilung ſeiner Truppen
ſteht, wurde Perczel zurückgedrängt, ſoll aber den neueſten Berichten im
Slavenski Jug zufolge die Kaiſerlichen umgangen und ſeine Vorpoſten bis
Peterwardein vorgeſchoben haben. Während die Serben auf dem Schlacht-
feld bedrängt werden, ſucht der Commandirende zu Temeswar ſeine gebie-
teriſche Hand über die Wojwodſchaft von neuem auszuſtrecken. Die Wider-
ſetzlichkeit gegen die Maßnahmen des Feldmarſchall-Lieutenants Rukavina
tritt auch| allenthalben im Banat immer offener zu Tag, und wenn die
Regierung nicht ſchleunige Abhülfe trifft, ſo können ihrer Sache ſelbſt nicht
anders als die ungünſtigen Erfolge in Ausſicht geſtellt werden, eine Aus-
ſicht die bei den bedeutenden Fortſchritten der Magyaren in der Backa und
den Verheerungen die ſie allenthalben anrichten, und deren die Serben
ſchon bis zur Verzweiflung überdrüſſig ſind, als vollkommen begründet
erſcheint. — Aus der ſlavoniſchen Militärgränze laufen fortwährend Be-
richte über die Unzufriedenheit im Volke ein, welche die odtroyirte Ver-
faſſung dort hervorgerufen hat. Im Broder Regiment wagte es das Re-
gimenscommando nicht die Verfaſſung zu publiciren, ſo iſt die Aufregung
groß die darob dort herrſcht. (C. Bl. a. B.)


Der Ban von Croatien und Dalmatien hat
ſoeben verfügt daß ein Corps dalmatiniſcher Panduren errichtet werde,
welche unter den Befehlen Sr. Exc. des Feldzeugmeiſters Baron v. Wel-
den zur Beſatzung der kaiſerl. Reſidenz mitverwendet werden ſollen. Die-
ſes Corps wird vorderhand aus vier Compagnien, je hundert Gemeinen,
zwei Trompetern, zwölf Feldwebeln, zwei Harombaſchas, zwei Officieren
und einem Hauptmann beſtehen. Die Werbung geſchieht für die Dauer
des Kriegs. Das Corps wird die einheimiſche Rüſtung und Tracht be-
halten, ſowie zur Aufnahme in demſelben ſchöne, kräftige und tadelloſe
Menſchen berechtigt ſind. (Lloyd.)


Der Figyelmezö enthält das nachſtehende Acten-
ſtück, welches er mit der Bemerkung einleitet: Die folgende Erläuterung
iſt zu der öſterreichiſchen Verfaſſungsurkunde in Bezug auf die ungariſchen
Verhältniſſe erſchienen. Zwar iſt ſie noch nicht officiell an uns gelangt,
wohl aber den königl. Commiſſären zur Verbreitung im Lande mitgetheilt,
daher wir mit der Veröffentlichung nicht zögern wollen.

„In Folge der
Anordnung Sr. Maj. unſers Kaiſers und Königs Franz Joſeph I gebe ich
als Bevollmächtiger Sr. Maj. in Beziehung auf die am 4 März für das
[Spaltenumbruch] ganze Reich geltende conſtitutionelle Charte folgende die ungariſchen Ver-
hältniſſe betreffende Erklärungen und Erläuterungen dieſer Charte hiemit
kund. Se. Maj. unſer allergnädigſter Kaiſer und König hat für die eine
und untheilbare Monarchie eine conſtitutionelle Charie zu erlaſſen und zu
veröffentlichen geruht welche das geſammte Reich im gegenſeitigen Zuſam-
menhange innig verknüpft, dem Ganzen Einheit, mit Aufrechthalthaltung
der Selbſtändigkeit und Entwicklungsfähigkeit der einzelnen Theile, ver-
leiht und zugleich jeder Nationalität gleiche Rechte verbürgt. Se. Maj.
will daß dieſe Urkunde in Begleitung Allerhöchſtſeines an ſeine Völker er-
laſſenen Manifeſtes ohne Verzug auch den Bewohnern des Königreichs Un-
garn in ihrer Sprache kundgegeben werde. Se. Maj. iſt voller Zuverſicht
in dem Glauben: die Völker Ungarns werden die ihnen durch dieſe con-
ſtitutionelle Charte verbürgte Erweiterung und Gewährleiſtung ihrer voli-
tiſchen Rechte anerkennen, denen gemäß ſie berufen ſind in den gemeinſamen
Angelegenheiten des Reichs, welches die durch die pragmatiſche Sanction
unter Einem Herrſcher vereinigten Völker in Zukunft mit dem Bande ge-
meinſamer Rechte umſchlingen wird, verfaſſungsmäßigen Antheil zu neh-
men. Se. Maj. erwartet, ſeine Völker werden in dieſer Charte eine kräf-
tige Bürgſchaft ihrer Dauer, ihres Wohlſeyns und einer conſtitutionellen
Zukunft erblicken und jene wohlthätigen Früchte zu würdigen wiſſen welche
aus der Verſchmelzung der materiellen Intereſſen und der Gemeinſamkeit
wahrhaft liberaler politiſcher Inſtitutionen entſtehen müſſen. Es war das
Beſtreben des Kaiſers bei der Vollführung dieſes großen Werks, das die
Aufgabe ſeines Lebens geworden iſt, die ungariſchen Verhältniſſe gehörig
zu berückſichtigen; es iſt ſein allerhöchſter Wille daß dieſes allen Völkern
durch ihr eignes Wohl empfohlene große Einigungswerk mit gerechter Er-
wägung der beſtehenden Verhältniſſe und ſorgfältiger Schonung jener In-
ſtitutionen ins Leben trete welche die Zeit und die Erfahrung als gemein-
nützig und lebensbedürftig erprobt hat; daß demnach die geſetzlich verbürgte
Freiheit der Religionsbekenntniſſe aufrechterhalten, der ungariſchen Lan-
desgeſetzgebung aber jener freie Wirkungskreis unangetaſtet bleibe welcher
nur durch die zur Einheit des Reichs und ſeiner kräftigen Regierung noth-
wendige, im conſtitutionellen Geiſt gehandhabte Gewalt beſchränkt iſt — ein
Wirkungskreis, der das Zuſtandebringen einer innern Landesreform mit
Beobachtung der Zugeſtändniſſe welche unſer erhabener Vorgänger in der
Regierung der ackerbautreibenden Claſſe im Frühlinge des Jahres 1848
verliehen, nothwendig bedingt. Sobald der Friede und die Ordnung herge-
ſtellt und der leider noch gegenwärtig in einem Theil des Reichs beſtehende
bewaffnete Aufruhr bekämpft ſeyn wird, wird Se. Maj. der ungariſchen
Landesgeſetzgebung ihren geſetzlichen Wirkungskreis anweiſen. Von der
gemeinſamen Mitwirkung ſeiner, Ordnung und Frieden liebenden Völker
mit Sr. Maj. und ſeinen Truppen hängt es ab den gewünſchten Zuſtand
ſchleunigſt herzuſtellen; bis dahin wird Se. Maj. es als Pflicht und Recht
betrachten alle Mittel anzuwenden mit deren Hülfe die Ordnung, der
Friede und eine geregelte innere Verwaltung erzielt, die zahlreichen, dem
unglücklichen Lande geſchlagenen Wunden geheilt und die Erneuerung re-
volutionärer Wagniſſe unmöglich gemacht werden. Se. Maj. wird mit
ihren Rechten zu leben und ihrem Berufe zu entſprechen wiſſen, und erwar-
tet mit Zuverſicht daß Allerhöchſtdenſelben alle Gutgeſinnten darin zu un-
terſtützen ſich beſtreben werden, auf daß ſie und ihre Mitbürger theilneh-
men können an den Wohlihaten welche ſich durch die Wiedergeburt eines
großen Reichs und die Vereinigung aller Kräfte auf ein großes Ziel noth-
wendig auf jedermann ausdehnen müſſen.

Fürſt Windiſch-Grätz, Feldmarſchall.“

Spanien.

Madrider Blätter vom 7 April melden daß der vormalige König
von Sardinien Karl Albert, von dem Marcheſe Lamarmora und den Ge-
neralen Fürſt Maſſerano und Ponza de San Marin begleitet, von St. Se-
baſtian über Victoria, Burgos und Valladolid nach Oporto abgereist, wo
er ſich niederlaſſen will. Der ſardiniſche Geſandte in Madrid war nach
St. Sebaſtian gereist Se. Maj. zu begrüßen. — Oberſt Here hat bei la
Montaña de Gineſta, in Catalonien, den Carliſtenhäuptling Marſal, den
zweiten im Commando nach Cabrera, geſchlagen und gefangen genom-
men; deßgleichen deſſen Adjutanten Romero und Abrich. Der Guerilla-
chef Jubany ſoll in dem Gefecht geblieben ſeyn.

Großbritannien.

Geſtern wurde von den Actionären der Bank von England ein neuer
Governor und Vice-Governor dieſer Anſtalt gewählt. Die Wahl ſiel ein-
ſtimmig auf Henry Preſcott Eſq. und Thomſon Hankey, jun. Eſq.


Ein amtlicher Anſchlag des däniſchen Generalconſuls bei Lloyd’s ver-
kündigt die Blokade aller deutſchen Häfen, mit Ausnahme der öſterreichi-
ſchen. Deßgleichen iſt bei Lloyd eine Kundmachung des Conſuls beider
Sicilien angeſchlagen: daß vom 1 April an Hafen und Golf von Palermo
ſtreng blokirt, und Kreuzer um die ganze ſiciliſche Küſte vertheilt ſeyen.
um die Zufuhr von Waffen und Munition für die Aufſtändiſchen zu
verhindern.


Die Times iſt ermächtigt das Gerücht: die brittiſche Regierung
wolle den ſüdlichen Theil der joniſchen Inſeln (d. h. wohl zunächſt die In-

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[1526/0006] riſchen, wird als Urſache der Uebel bezeichnet von welchen die kaum vom Feinde geſäuberte Wojwodſchaft neuerdings bedrängt wird. Am 22 März haben die Magyaren wieder die Offenſtve gegen die Serben ergriffen. Tags zuvor rückten ſie aus Szegedin in zwei Colonnen nach Sirig; vier Schwadronen bildeten ihre Reiterei, drei Zwölpfünder und mehrere Sechs- pfünder die Artillerie. Beim erſten Zuſammenſtoß mußten die Ma- gyaren weichen, welche den Angriff am 22 erneuerten; von drei Sei- teu, bei Zombor von Szegedin aus, bei Sirig und St. Johann, dann bei Horgos nebſt Klein-Kaniza ſielen ſie über die Serben her. Bei Zombor war der Feind durch ſeine Poſition begünſtigt; ein deutſchbanater Gränz- bataillon wehrte ſich tapfer, mußte ſich aber wegen Uebermacht des Fein- des nach Valkan zurückziehen. Der Verluſt den die Serben hier erlitten, war nicht bedeutend. Bei Sirig war der Kampf heftiger, hier haben die Serben einen Dreipfünder verloren. Nachmittags griffen die Magyaren Alt-Kaniza an, welches bloß dem Schntz der Garden des Kinkindaer Be- zirks überlaſſen blieb. Der Feind ſuchte den Ort mittelſt Granaten in Brand zu ſtecken, der Verſuch ſcheiterte aber an dem ſchlechten Zündſtoff der Granaten. Die ſerbiſchen Garden leiſteten hier heroiſchen Widerſtand, der den Feind zum Rückzug zwang, ſo daß er gegen Abend gänzlich ver- ſchwand. Zu derſelben Zeit wurde auch Szenta angegriffen, wo die Ser- ben ebenfalls Verluſt erlitten haben. Sirig, Dekſa und St. Johann wur- den in Brand geſteckt, Szenta gräulich verwüſtet und ausgeplündert. Dieſe Angaben ſind dem officiellen Bericht des Chefs vom Generalſtab der ſerbiſchen Truppen entlehnt. Der Napredak berichtet indeſſen daß die Honvéds volle fünf Stunden in Szenta geplündert hätten und erſt dann abgezogen ſeyen als eine Truppenabtheilung aus Neu-Kanzia den Serben, jedoch zu ſpät, zu Hülfe herbeigekommen iſt. Während die Koſſuthſolda- ten in Szenta hausten, ſollen viele geflüchtete Einwohner in der Theiß ihr Grab gefunden haben, und theils in den Flußmühlen umgekommen ſeyn. Die Honvéds ſollen daſelbſt einen Serben lebendig gebraten und den Bru- der desſelben in einen brennenden Strohſchober geworfen haben. Bei Mo- ris kam es ebenfalls zu einem Gefecht in welchem, wie der Napredak be- richtet, der Gränzmajor Milekie mit 400 Gränzern gefallen ſeyn ſoll. In St. Tomas erwartete man täglich die Magyaren, weßhalb ſich die Serben unter Bosnic in Kulpina verſchanzt haben um dem Feind den Weg nach St. Tomas abzuſchneiden. Bei Zombor ſtehen 2000 Serben unter Dragic. Am 26 v. M. lieferten die Ungarn bei Verbas den Serben ein Gefecht, wobei letztere weichen mußten. An der Spitze dieſes Magya- rencorps ſteht Perczel, der ſich mit Peterwardein in Verbindung zu ſetzen ſucht. In|Kamenica, wo Nugent mit einer Abtheilung ſeiner Truppen ſteht, wurde Perczel zurückgedrängt, ſoll aber den neueſten Berichten im Slavenski Jug zufolge die Kaiſerlichen umgangen und ſeine Vorpoſten bis Peterwardein vorgeſchoben haben. Während die Serben auf dem Schlacht- feld bedrängt werden, ſucht der Commandirende zu Temeswar ſeine gebie- teriſche Hand über die Wojwodſchaft von neuem auszuſtrecken. Die Wider- ſetzlichkeit gegen die Maßnahmen des Feldmarſchall-Lieutenants Rukavina tritt auch| allenthalben im Banat immer offener zu Tag, und wenn die Regierung nicht ſchleunige Abhülfe trifft, ſo können ihrer Sache ſelbſt nicht anders als die ungünſtigen Erfolge in Ausſicht geſtellt werden, eine Aus- ſicht die bei den bedeutenden Fortſchritten der Magyaren in der Backa und den Verheerungen die ſie allenthalben anrichten, und deren die Serben ſchon bis zur Verzweiflung überdrüſſig ſind, als vollkommen begründet erſcheint. — Aus der ſlavoniſchen Militärgränze laufen fortwährend Be- richte über die Unzufriedenheit im Volke ein, welche die odtroyirte Ver- faſſung dort hervorgerufen hat. Im Broder Regiment wagte es das Re- gimenscommando nicht die Verfaſſung zu publiciren, ſo iſt die Aufregung groß die darob dort herrſcht. (C. Bl. a. B.) Zara, 30 März. Der Ban von Croatien und Dalmatien hat ſoeben verfügt daß ein Corps dalmatiniſcher Panduren errichtet werde, welche unter den Befehlen Sr. Exc. des Feldzeugmeiſters Baron v. Wel- den zur Beſatzung der kaiſerl. Reſidenz mitverwendet werden ſollen. Die- ſes Corps wird vorderhand aus vier Compagnien, je hundert Gemeinen, zwei Trompetern, zwölf Feldwebeln, zwei Harombaſchas, zwei Officieren und einem Hauptmann beſtehen. Die Werbung geſchieht für die Dauer des Kriegs. Das Corps wird die einheimiſche Rüſtung und Tracht be- halten, ſowie zur Aufnahme in demſelben ſchöne, kräftige und tadelloſe Menſchen berechtigt ſind. (Lloyd.) Peſth, 4 April. Der Figyelmezö enthält das nachſtehende Acten- ſtück, welches er mit der Bemerkung einleitet: Die folgende Erläuterung iſt zu der öſterreichiſchen Verfaſſungsurkunde in Bezug auf die ungariſchen Verhältniſſe erſchienen. Zwar iſt ſie noch nicht officiell an uns gelangt, wohl aber den königl. Commiſſären zur Verbreitung im Lande mitgetheilt, daher wir mit der Veröffentlichung nicht zögern wollen. „In Folge der Anordnung Sr. Maj. unſers Kaiſers und Königs Franz Joſeph I gebe ich als Bevollmächtiger Sr. Maj. in Beziehung auf die am 4 März für das ganze Reich geltende conſtitutionelle Charte folgende die ungariſchen Ver- hältniſſe betreffende Erklärungen und Erläuterungen dieſer Charte hiemit kund. Se. Maj. unſer allergnädigſter Kaiſer und König hat für die eine und untheilbare Monarchie eine conſtitutionelle Charie zu erlaſſen und zu veröffentlichen geruht welche das geſammte Reich im gegenſeitigen Zuſam- menhange innig verknüpft, dem Ganzen Einheit, mit Aufrechthalthaltung der Selbſtändigkeit und Entwicklungsfähigkeit der einzelnen Theile, ver- leiht und zugleich jeder Nationalität gleiche Rechte verbürgt. Se. Maj. will daß dieſe Urkunde in Begleitung Allerhöchſtſeines an ſeine Völker er- laſſenen Manifeſtes ohne Verzug auch den Bewohnern des Königreichs Un- garn in ihrer Sprache kundgegeben werde. Se. Maj. iſt voller Zuverſicht in dem Glauben: die Völker Ungarns werden die ihnen durch dieſe con- ſtitutionelle Charte verbürgte Erweiterung und Gewährleiſtung ihrer voli- tiſchen Rechte anerkennen, denen gemäß ſie berufen ſind in den gemeinſamen Angelegenheiten des Reichs, welches die durch die pragmatiſche Sanction unter Einem Herrſcher vereinigten Völker in Zukunft mit dem Bande ge- meinſamer Rechte umſchlingen wird, verfaſſungsmäßigen Antheil zu neh- men. Se. Maj. erwartet, ſeine Völker werden in dieſer Charte eine kräf- tige Bürgſchaft ihrer Dauer, ihres Wohlſeyns und einer conſtitutionellen Zukunft erblicken und jene wohlthätigen Früchte zu würdigen wiſſen welche aus der Verſchmelzung der materiellen Intereſſen und der Gemeinſamkeit wahrhaft liberaler politiſcher Inſtitutionen entſtehen müſſen. Es war das Beſtreben des Kaiſers bei der Vollführung dieſes großen Werks, das die Aufgabe ſeines Lebens geworden iſt, die ungariſchen Verhältniſſe gehörig zu berückſichtigen; es iſt ſein allerhöchſter Wille daß dieſes allen Völkern durch ihr eignes Wohl empfohlene große Einigungswerk mit gerechter Er- wägung der beſtehenden Verhältniſſe und ſorgfältiger Schonung jener In- ſtitutionen ins Leben trete welche die Zeit und die Erfahrung als gemein- nützig und lebensbedürftig erprobt hat; daß demnach die geſetzlich verbürgte Freiheit der Religionsbekenntniſſe aufrechterhalten, der ungariſchen Lan- desgeſetzgebung aber jener freie Wirkungskreis unangetaſtet bleibe welcher nur durch die zur Einheit des Reichs und ſeiner kräftigen Regierung noth- wendige, im conſtitutionellen Geiſt gehandhabte Gewalt beſchränkt iſt — ein Wirkungskreis, der das Zuſtandebringen einer innern Landesreform mit Beobachtung der Zugeſtändniſſe welche unſer erhabener Vorgänger in der Regierung der ackerbautreibenden Claſſe im Frühlinge des Jahres 1848 verliehen, nothwendig bedingt. Sobald der Friede und die Ordnung herge- ſtellt und der leider noch gegenwärtig in einem Theil des Reichs beſtehende bewaffnete Aufruhr bekämpft ſeyn wird, wird Se. Maj. der ungariſchen Landesgeſetzgebung ihren geſetzlichen Wirkungskreis anweiſen. Von der gemeinſamen Mitwirkung ſeiner, Ordnung und Frieden liebenden Völker mit Sr. Maj. und ſeinen Truppen hängt es ab den gewünſchten Zuſtand ſchleunigſt herzuſtellen; bis dahin wird Se. Maj. es als Pflicht und Recht betrachten alle Mittel anzuwenden mit deren Hülfe die Ordnung, der Friede und eine geregelte innere Verwaltung erzielt, die zahlreichen, dem unglücklichen Lande geſchlagenen Wunden geheilt und die Erneuerung re- volutionärer Wagniſſe unmöglich gemacht werden. Se. Maj. wird mit ihren Rechten zu leben und ihrem Berufe zu entſprechen wiſſen, und erwar- tet mit Zuverſicht daß Allerhöchſtdenſelben alle Gutgeſinnten darin zu un- terſtützen ſich beſtreben werden, auf daß ſie und ihre Mitbürger theilneh- men können an den Wohlihaten welche ſich durch die Wiedergeburt eines großen Reichs und die Vereinigung aller Kräfte auf ein großes Ziel noth- wendig auf jedermann ausdehnen müſſen. Gegeben in meinem Haupt- quartier zu Ofen, 20 März 1849.Fürſt Windiſch-Grätz, Feldmarſchall.“ Spanien. Madrider Blätter vom 7 April melden daß der vormalige König von Sardinien Karl Albert, von dem Marcheſe Lamarmora und den Ge- neralen Fürſt Maſſerano und Ponza de San Marin begleitet, von St. Se- baſtian über Victoria, Burgos und Valladolid nach Oporto abgereist, wo er ſich niederlaſſen will. Der ſardiniſche Geſandte in Madrid war nach St. Sebaſtian gereist Se. Maj. zu begrüßen. — Oberſt Here hat bei la Montaña de Gineſta, in Catalonien, den Carliſtenhäuptling Marſal, den zweiten im Commando nach Cabrera, geſchlagen und gefangen genom- men; deßgleichen deſſen Adjutanten Romero und Abrich. Der Guerilla- chef Jubany ſoll in dem Gefecht geblieben ſeyn. Großbritannien. London, 11 April. Geſtern wurde von den Actionären der Bank von England ein neuer Governor und Vice-Governor dieſer Anſtalt gewählt. Die Wahl ſiel ein- ſtimmig auf Henry Preſcott Eſq. und Thomſon Hankey, jun. Eſq. Ein amtlicher Anſchlag des däniſchen Generalconſuls bei Lloyd’s ver- kündigt die Blokade aller deutſchen Häfen, mit Ausnahme der öſterreichi- ſchen. Deßgleichen iſt bei Lloyd eine Kundmachung des Conſuls beider Sicilien angeſchlagen: daß vom 1 April an Hafen und Golf von Palermo ſtreng blokirt, und Kreuzer um die ganze ſiciliſche Küſte vertheilt ſeyen. um die Zufuhr von Waffen und Munition für die Aufſtändiſchen zu verhindern. Die Times iſt ermächtigt das Gerücht: die brittiſche Regierung wolle den ſüdlichen Theil der joniſchen Inſeln (d. h. wohl zunächſt die In-

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-09-16T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 106, 16. April 1849, S. 1526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine106_1849/6>, abgerufen am 21.11.2024.