Allgemeine Zeitung, Nr. 10, 10. Januar 1830.[Spaltenumbruch]
doch einmal die Eigennamen zu nennen, und bringt an das Ta- Die französische Akademie hat in einer ihrer lezten Privat- **Paris, 2 Jan. Der Neujahrstag und der Tag der [Spaltenumbruch]
doch einmal die Eigennamen zu nennen, und bringt an das Ta- Die franzöſiſche Akademie hat in einer ihrer lezten Privat- **Paris, 2 Jan. Der Neujahrstag und der Tag der <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jComment" n="3"> <p><pb facs="#f0003" n="39"/><cb/> doch einmal die Eigennamen zu nennen, und bringt an das Ta-<lb/> geslicht der Juſtiz ein durch unſre Geſezbücher vorausgeſehenes<lb/> und durch unſre Geſezgebung beſtraftes Vergehen!“ Aber nein,<lb/> man erröthet beinahe über dieſe an die Lüge und die Verläum-<lb/> dung erlaſſenen Aufforderungen. Man ſchämt ſich, mit Leuten zu<lb/> raiſonniren, die nicht raiſonniren, mit Leuten zu erörtern, die<lb/> nicht erörtern. Laſſen wir daher dis Pariſer Comité directeur;<lb/> als eine erbärmliche Fiktion einer Partei, die nicht ſieht, oder<lb/> ſich ſtellt nicht zu ſehen, daß das Comité directeur Frankreich iſt<lb/> in den Organen der Meynung; Frankreich in den Wahlkollegien;<lb/> Frankreich auf der Nationaltribüne! Und nun verlange man ein-<lb/> mal von ihr eine Bezeichnung der Mitglieder deſſelben! Jezt aber<lb/> wird ein andres Batailleupferd von unſern Liguiſten in die Gabel<lb/> geſpannt. Es gilt, andere Beſorgniſſe einzuflößen; andere Herzen<lb/> zu erſchüttern. Für die engliſche Ariſtokratie, für den anglikani-<lb/> ſchen Klerus wachen Beſorgniſſe auf; und auch hier kommt die<lb/> Fiktion des Comité directeur zum Beiſtande. Wir wollen nicht<lb/> wieder auf die ausnehmende Unſchiklichkeit zurükkommen, auf dieſe<lb/> Art vornehme Fremde, die außerhalb der öffentlichen Angelegen-<lb/> heiten geſtellt ſind, und Reiſende, die einige Wochen in den Mauern<lb/> unſrer Hauptſtadt zubringen, dem Verdachte ihrer Mitbürger<lb/> bloszuſtellen. Offenbar hat hier die Verläumdung einen höhern<lb/> Zwek. Dis iſt ein vollſtändiges Syſtem der Delation von Regie-<lb/> rung zu Regierung. Denn wie ſoll man annehmen, daß das<lb/> amtliche Journal des Miniſteriums eines Landes ſich offen ſo<lb/> ſchwere Anſchuldigungen gegen einen Mann erlaube, der noch vor<lb/> Kurzem von dem Vertrauen ſeines Souverains und von der Ach-<lb/> tung aller Parteien umgeben war; gegen einen Mann, der im<lb/> Unterhauſe bekannt iſt, wo er eines der durch die Mäßigung ſei-<lb/> ner politiſchen Anſichten und durch eine ſeltene Geſchäftskenntniß<lb/> bekannteſten Mitglieder iſt; wie, ſage ich, ſollen wir bei unſern Mi-<lb/> niſtern den kühnen Gedanken vermuthen, auf das Haupt des edlen<lb/> Lords alle Blize der revolutionairen Rache zu laden, und zu Lon-<lb/> don ſolche gerechte Anläſſe zu Klagen zu ſchaffen, wenn nicht zum<lb/> Voraus ein Wink dazu von dem engliſchen Miniſterium gegeben<lb/> worden wäre, wenn es nicht gewiſſermaaßen ein angelegter Han-<lb/> del wäre? Will man ſich etwa hinter die Anonymität flüchten?<lb/> Will man ſagen, Lord Palmerſton ſey in dem betreffenden Artikel<lb/> nicht hinreichend bezeichnet? Dieſe Antwort würde alle Schranken<lb/> des Lächerlichen überſchreiten. Wenn man hier in einigen Wochen<lb/> ſagen wird: „Der Expräſident des lezten Miniſteriums“, braucht<lb/> man da wohl hinzuzuſezen: „Hr. v. Polignac“, damit jeder den<lb/> ſeiner Macht entledigten römiſchen Fürſten erkenne? Aber man<lb/> hat entweder überall eine ſehr irrige Anſicht von England, oder<lb/> dieſes iſt nicht mehr das Land, das eiferſüchtig auf ſeine Rechte, auf<lb/> ſeine Freiheiten und auf die Ehre des geringſten ſeiner Bürger iſt!<lb/> Seit acht Tagen wird daſſelbe England als vorausſchreitend gegen die<lb/> Preßfreiheit angerufen! Und heute von Paris zu London, von Ka-<lb/> binet zu Kabinet, inſultirt, denunziirt, proſcribirt man amtlich<lb/> die ausgezeichnetſten Männer ihrer Kammern und ihrer Konſeils.<lb/> Großer Gott! Wie ſehr iſt es doch Zeit, daß das engliſche Par-<lb/> lament England wieder Alles das zurükgebe, was ihm die Innig-<lb/> keit der <hi rendition="#g">Allianz Wellington-Polignac</hi> ſchon in der Ge-<lb/> ſinnung der Völker entzogen hat!“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Die franzöſiſche Akademie hat in einer ihrer lezten Privat-<lb/> ſizungen Hrn. Arnaud zum Direktor und Hrn. Etienne zum Kanz-<lb/> ler einſtimmig ernannt.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>**<hi rendition="#g">Paris,</hi> 2 Jan.</dateline> <p>Der Neujahrstag und der Tag der<lb/> Eröfnung der Kammern ſind die beiden einzigen Tage des Jahrs,<lb/> wo der König von Frankreich ſich mit eigenen Worten ausſpricht;<lb/> die Neujahrsreden wiederhallen daher im ganzen Lande, die Thron-<lb/> rede auch in der ganzen übrigen Welt. Es wußte der mächtigen<lb/> Partei, die ſich jezt einer ſo entſchiedenen Ueberlegenheit rühmt,<lb/> viel daran liegen daß die bisherige Meynung, als ob ſie ihrer<lb/> Sache nicht ganz gewiß wäre, als ungegründet dargeſtellt würde,<lb/> und ſie verſprach ſich einen um ſo glänzenderen Sieg, wenn<lb/> ſich der Monarch an einem der beiden großen Tage zu ihren<lb/> Gunſten erklärte. Bekanntlich wird die Thronrede zuvor einer<lb/> förmlichen, reifen Ueberlegung im geheimen Rathe unterworfen,<lb/> damit ſie nur die beſtimmteſten Geſinnungen und den anerkann-<lb/> ten Geiſt der Regierung darlege, wovon dann gewöhnlich die<lb/> Folge iſt, daß wenn dieſe ſelbſt kein ganz feſtes, beſtändiges Sy-<lb/> ſtem hat, auch die Thronrede mehrere, bisweilen ſehr zahlreiche<lb/> Redaktionen zu überſtehen hat, ehe ſie dem Könige zur wirklichen<lb/> Ableſung vom Throne übergeben wird. Dagegen entbehrt das<lb/> Kabinet für den Neujahrstag eines ſolchen Vortheils, weil es<lb/> nicht genau unterrichtet ſeyn kan, was die Sprecher der Neu-<lb/> jahrswünſche ſagen werden. Deshalb werden die Antworten,<lb/> welche der Monarch jedem Einzelnen zu geben hat, nur in allge-<lb/> meinen Ausdrüken vorbereitet, jedoch mit der Vorſicht, daß dabei<lb/> auf die Perſon und auf den Geiſt der Behörde, von welcher der<lb/> Neujahrswunſch ausgeht, Rükſicht genommen, und gleichſam <hi rendition="#aq">ar-<lb/> gumcnta ad hominem</hi> darin angebracht werden. Bei der vor-<lb/> geſtrigen Vorſtellung zum Neujahrswunſch war, wie man im<lb/> Publikum behauptet, der Entwurf dahin gegangen, eine ſchla-<lb/> gende Mißbilligung der im vorigen Monate von dem Pariſer Appel-<lb/> lationsgerichtshofe ausgegangenen Urtheile, in der zu Gunſten des<lb/> Courrier français entſchiedenen Sache der religieuſen Freiheit und<lb/> in der Frage des Journal des Debats über Identität des Miniſte-<lb/> riums mit den Rechten des Königs, unmittelbar vom Throne aus<lb/> bekannt werden zu laſſen. Wie es ſcheint, iſt dieſer Plan gelungen.<lb/> Man ſagt der Großſiegelbewahrer habe mit leichter Mühe von<lb/> dem Präſidenten Seguier zuvor die Mittheilung deſſen erhalten,<lb/> was ſein Neujahrswunſch enthalten werde; dieſer redliche Diener<lb/> und reine Royaliſt hatte darin nur geſagt, welch’ eine Ehre, welch’<lb/> ein Glük für den Appellationsgerichtshof der ſelten vorkommende<lb/> Tag ſey, welcher ihm zugleich den Lohn für die Arbeiten des ver-<lb/> gangenen und des bevorſtehenden Jahrs durch die perſönliche Er-<lb/> ſcheinung vor dem Monarchen bringe. Als Hr. v. Seguier dieſe<lb/> Rede vor dem König geendigt hatte, erwiederte dieſer nach An-<lb/> gabe des Moniteurs: der Wunſch des Appellationshofs, daß die<lb/> herzlichen Wünſche ſeiner Mitglieder für den König auch den Weg<lb/> zu ſeinem Herzen finden möchten, ſey ganz gegründet; alle Fran-<lb/> zoſen müßten denſelben Wunſch hegen, da er ſelbſt ſie ſo ſehr liebe.<lb/> Dabei ſolle <hi rendition="#g">„der Appellationshof ſeine Pflichten nicht<lb/> vergeſſen, und ſich des Zutrauens würdig machen,<lb/> das der König in ihn geſezt habe.“</hi> Es iſt nicht wohl<lb/> glaublich, daß der König in dieſe Worte einen bittern Ton gelegt<lb/> habe, denn ſeine Art iſt das nicht, und auch in den höchſten Ernſt<lb/> weiß er immer noch einige Milde zu legen. Aber der Sinn der<lb/> Antwort war zu wichtig, als daß er nicht den Appellationsräthen<lb/> aufgefallen ſeyn ſollte, und was man nun ſeit geſtern über dieſen<lb/> ganzen Vorgang erzählt, wird im Publikum um ſo mehr geglaubt,<lb/> als man ſich jezt bei dem immer näher herbeitretendem Augen-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0003]
doch einmal die Eigennamen zu nennen, und bringt an das Ta-
geslicht der Juſtiz ein durch unſre Geſezbücher vorausgeſehenes
und durch unſre Geſezgebung beſtraftes Vergehen!“ Aber nein,
man erröthet beinahe über dieſe an die Lüge und die Verläum-
dung erlaſſenen Aufforderungen. Man ſchämt ſich, mit Leuten zu
raiſonniren, die nicht raiſonniren, mit Leuten zu erörtern, die
nicht erörtern. Laſſen wir daher dis Pariſer Comité directeur;
als eine erbärmliche Fiktion einer Partei, die nicht ſieht, oder
ſich ſtellt nicht zu ſehen, daß das Comité directeur Frankreich iſt
in den Organen der Meynung; Frankreich in den Wahlkollegien;
Frankreich auf der Nationaltribüne! Und nun verlange man ein-
mal von ihr eine Bezeichnung der Mitglieder deſſelben! Jezt aber
wird ein andres Batailleupferd von unſern Liguiſten in die Gabel
geſpannt. Es gilt, andere Beſorgniſſe einzuflößen; andere Herzen
zu erſchüttern. Für die engliſche Ariſtokratie, für den anglikani-
ſchen Klerus wachen Beſorgniſſe auf; und auch hier kommt die
Fiktion des Comité directeur zum Beiſtande. Wir wollen nicht
wieder auf die ausnehmende Unſchiklichkeit zurükkommen, auf dieſe
Art vornehme Fremde, die außerhalb der öffentlichen Angelegen-
heiten geſtellt ſind, und Reiſende, die einige Wochen in den Mauern
unſrer Hauptſtadt zubringen, dem Verdachte ihrer Mitbürger
bloszuſtellen. Offenbar hat hier die Verläumdung einen höhern
Zwek. Dis iſt ein vollſtändiges Syſtem der Delation von Regie-
rung zu Regierung. Denn wie ſoll man annehmen, daß das
amtliche Journal des Miniſteriums eines Landes ſich offen ſo
ſchwere Anſchuldigungen gegen einen Mann erlaube, der noch vor
Kurzem von dem Vertrauen ſeines Souverains und von der Ach-
tung aller Parteien umgeben war; gegen einen Mann, der im
Unterhauſe bekannt iſt, wo er eines der durch die Mäßigung ſei-
ner politiſchen Anſichten und durch eine ſeltene Geſchäftskenntniß
bekannteſten Mitglieder iſt; wie, ſage ich, ſollen wir bei unſern Mi-
niſtern den kühnen Gedanken vermuthen, auf das Haupt des edlen
Lords alle Blize der revolutionairen Rache zu laden, und zu Lon-
don ſolche gerechte Anläſſe zu Klagen zu ſchaffen, wenn nicht zum
Voraus ein Wink dazu von dem engliſchen Miniſterium gegeben
worden wäre, wenn es nicht gewiſſermaaßen ein angelegter Han-
del wäre? Will man ſich etwa hinter die Anonymität flüchten?
Will man ſagen, Lord Palmerſton ſey in dem betreffenden Artikel
nicht hinreichend bezeichnet? Dieſe Antwort würde alle Schranken
des Lächerlichen überſchreiten. Wenn man hier in einigen Wochen
ſagen wird: „Der Expräſident des lezten Miniſteriums“, braucht
man da wohl hinzuzuſezen: „Hr. v. Polignac“, damit jeder den
ſeiner Macht entledigten römiſchen Fürſten erkenne? Aber man
hat entweder überall eine ſehr irrige Anſicht von England, oder
dieſes iſt nicht mehr das Land, das eiferſüchtig auf ſeine Rechte, auf
ſeine Freiheiten und auf die Ehre des geringſten ſeiner Bürger iſt!
Seit acht Tagen wird daſſelbe England als vorausſchreitend gegen die
Preßfreiheit angerufen! Und heute von Paris zu London, von Ka-
binet zu Kabinet, inſultirt, denunziirt, proſcribirt man amtlich
die ausgezeichnetſten Männer ihrer Kammern und ihrer Konſeils.
Großer Gott! Wie ſehr iſt es doch Zeit, daß das engliſche Par-
lament England wieder Alles das zurükgebe, was ihm die Innig-
keit der Allianz Wellington-Polignac ſchon in der Ge-
ſinnung der Völker entzogen hat!“
Die franzöſiſche Akademie hat in einer ihrer lezten Privat-
ſizungen Hrn. Arnaud zum Direktor und Hrn. Etienne zum Kanz-
ler einſtimmig ernannt.
**Paris, 2 Jan.Der Neujahrstag und der Tag der
Eröfnung der Kammern ſind die beiden einzigen Tage des Jahrs,
wo der König von Frankreich ſich mit eigenen Worten ausſpricht;
die Neujahrsreden wiederhallen daher im ganzen Lande, die Thron-
rede auch in der ganzen übrigen Welt. Es wußte der mächtigen
Partei, die ſich jezt einer ſo entſchiedenen Ueberlegenheit rühmt,
viel daran liegen daß die bisherige Meynung, als ob ſie ihrer
Sache nicht ganz gewiß wäre, als ungegründet dargeſtellt würde,
und ſie verſprach ſich einen um ſo glänzenderen Sieg, wenn
ſich der Monarch an einem der beiden großen Tage zu ihren
Gunſten erklärte. Bekanntlich wird die Thronrede zuvor einer
förmlichen, reifen Ueberlegung im geheimen Rathe unterworfen,
damit ſie nur die beſtimmteſten Geſinnungen und den anerkann-
ten Geiſt der Regierung darlege, wovon dann gewöhnlich die
Folge iſt, daß wenn dieſe ſelbſt kein ganz feſtes, beſtändiges Sy-
ſtem hat, auch die Thronrede mehrere, bisweilen ſehr zahlreiche
Redaktionen zu überſtehen hat, ehe ſie dem Könige zur wirklichen
Ableſung vom Throne übergeben wird. Dagegen entbehrt das
Kabinet für den Neujahrstag eines ſolchen Vortheils, weil es
nicht genau unterrichtet ſeyn kan, was die Sprecher der Neu-
jahrswünſche ſagen werden. Deshalb werden die Antworten,
welche der Monarch jedem Einzelnen zu geben hat, nur in allge-
meinen Ausdrüken vorbereitet, jedoch mit der Vorſicht, daß dabei
auf die Perſon und auf den Geiſt der Behörde, von welcher der
Neujahrswunſch ausgeht, Rükſicht genommen, und gleichſam ar-
gumcnta ad hominem darin angebracht werden. Bei der vor-
geſtrigen Vorſtellung zum Neujahrswunſch war, wie man im
Publikum behauptet, der Entwurf dahin gegangen, eine ſchla-
gende Mißbilligung der im vorigen Monate von dem Pariſer Appel-
lationsgerichtshofe ausgegangenen Urtheile, in der zu Gunſten des
Courrier français entſchiedenen Sache der religieuſen Freiheit und
in der Frage des Journal des Debats über Identität des Miniſte-
riums mit den Rechten des Königs, unmittelbar vom Throne aus
bekannt werden zu laſſen. Wie es ſcheint, iſt dieſer Plan gelungen.
Man ſagt der Großſiegelbewahrer habe mit leichter Mühe von
dem Präſidenten Seguier zuvor die Mittheilung deſſen erhalten,
was ſein Neujahrswunſch enthalten werde; dieſer redliche Diener
und reine Royaliſt hatte darin nur geſagt, welch’ eine Ehre, welch’
ein Glük für den Appellationsgerichtshof der ſelten vorkommende
Tag ſey, welcher ihm zugleich den Lohn für die Arbeiten des ver-
gangenen und des bevorſtehenden Jahrs durch die perſönliche Er-
ſcheinung vor dem Monarchen bringe. Als Hr. v. Seguier dieſe
Rede vor dem König geendigt hatte, erwiederte dieſer nach An-
gabe des Moniteurs: der Wunſch des Appellationshofs, daß die
herzlichen Wünſche ſeiner Mitglieder für den König auch den Weg
zu ſeinem Herzen finden möchten, ſey ganz gegründet; alle Fran-
zoſen müßten denſelben Wunſch hegen, da er ſelbſt ſie ſo ſehr liebe.
Dabei ſolle „der Appellationshof ſeine Pflichten nicht
vergeſſen, und ſich des Zutrauens würdig machen,
das der König in ihn geſezt habe.“ Es iſt nicht wohl
glaublich, daß der König in dieſe Worte einen bittern Ton gelegt
habe, denn ſeine Art iſt das nicht, und auch in den höchſten Ernſt
weiß er immer noch einige Milde zu legen. Aber der Sinn der
Antwort war zu wichtig, als daß er nicht den Appellationsräthen
aufgefallen ſeyn ſollte, und was man nun ſeit geſtern über dieſen
ganzen Vorgang erzählt, wird im Publikum um ſo mehr geglaubt,
als man ſich jezt bei dem immer näher herbeitretendem Augen-
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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