Allgemeine Zeitung, Nr. 12, 12. Januar 1830.[Spaltenumbruch]
unsre Handelsverbindungen immer mehr; viele Kaufleute, die Griechenland. Der östreichische Beobachter enthält Folgendes: "Nach einer "Wir Nauplia den 4 Nov. 1829.Der Präsident: J. A. Capodistrias. Der Staatssekretair: N. Spiliadis." -- stimmte Lokal hat der Präsident von Griechenland nachstehende Rede gehalten: "Die Regierung hat Sie nun, meine Herren, Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann. *) Der Courrier de la Grece gibt eine tabellarische Uebersicht dieser an
Bord der russischen Fregatte Elisabeth angekommenen Sendung. [Spaltenumbruch]
unſre Handelsverbindungen immer mehr; viele Kaufleute, die Griechenland. Der öſtreichiſche Beobachter enthält Folgendes: „Nach einer „Wir Nauplia den 4 Nov. 1829.Der Präſident: J. A. Capodiſtrias. Der Staatsſekretair: N. Spiliadis.“ — ſtimmte Lokal hat der Präſident von Griechenland nachſtehende Rede gehalten: „Die Regierung hat Sie nun, meine Herren, Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann. *) Der Courrier de la Grèce gibt eine tabellariſche Ueberſicht dieſer an
Bord der ruſſiſchen Fregatte Eliſabeth angekommenen Sendung. <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0004" n="48"/><cb/> unſre Handelsverbindungen immer mehr; viele Kaufleute, die<lb/> früher ihre Spekulationen auf die Fürſtenthümer beſchränkten,<lb/> treiben jezt einen lebhaften Verkehr mit Serbien, und ſuchen ihn<lb/> dort weiter auszudehnen. Ein neuer Beleg für die lang erkannte<lb/> Wahrheit, daß ſo ſchreklich der Krieg für die Länder in denen er<lb/> geführt wird, ſeyn mag, er doch entfernte, oder durch Verhält-<lb/> niſſe getrennte Völker mit einander bekannt macht, ſie die Vor-<lb/> theile einer nähern Verbindung einſehen läßt, und dadurch zu ih-<lb/> rem größern Wohlſtande, ſo wie zu ihrer Civiliſation beiträgt.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Griechenland</hi>.</head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Der öſtreichiſche Beobachter enthält Folgendes: „Nach einer<lb/> Unterbrechung von ſieben Wochen war am 21 Okt. wieder ein<lb/> Blatt des von Hrn. <hi rendition="#g">Raybaud</hi> redigirten Courrier d’Orient er-<lb/> ſchienen, und zwar das <hi rendition="#g">lezte,</hi> wie aus einer am Schluſſe die-<lb/> ſes Blattes angefügten Anzeige erhellt, worin zugleich angekün-<lb/> digt wird, daß nächſtens ein <hi rendition="#g">neues Journal</hi> in franzöſiſcher<lb/> Sprache in Griechenland erſcheinen werde, und zwar ebenfalls<lb/><hi rendition="#g">mit einer amtlichen Abtheilung,</hi> beſtimmt zur Auf-<lb/> nahme der Akte der Regierung. Die Redakteurs des zu Grabe<lb/> gegangenen Blattes erklären, daß ſie mit der Redaktion des neuen<lb/> Journals nichts zu ſchaffen haben. — Die erſte Nummer dieſes<lb/> neuen Journals, welches den Titel: Le Courrier de la Grèce führt,<lb/> und alle vierzehn Tage herausgegeben werden ſoll, iſt am 13 Nov.<lb/> zu <hi rendition="#g">Aegina</hi> erſchienen. Sie enthält ein Schreiben des Präſiden-<lb/> ten von Griechenland an den Präſidenten des Senats (Georg <hi rendition="#g">Siſ-<lb/> ſini</hi>) aus <hi rendition="#g">Nauplia</hi> vom 28 Okt., welchem eine Ordonnanz in<lb/> acht Artikeln über die Formen beigefügt iſt, nach welchen der<lb/> Senat bei Ausübung ſeiner Funktionen zu verfahren hat. 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Der franzöſiſche Reſident gibt uns Hofnung, daß ſein er-<lb/> lauchter Monarch geruhen werde, uns ſeine Wohlthaten ferner<lb/> angedeihen zu laſſen, wenn die Verwendung derer, die wir erhal-<lb/> ten ſollen, reelle Früchte für das Wohl des Landes trägt. Die<lb/> Erläuterungen, die wir hierüber gegeben, und die Beweiſe, die<lb/> wir bald im Stande ſeyn werden, hievon zu liefern, werden viel-<lb/> leicht dazu beitragen, die Erfüllung unſrer Wünſche zu beſchleu-<lb/> nigen. Se. Maj. der König von Frankreich würde dieſen Wün-<lb/> ſchen die Krone aufſezen, wenn Höchſtdieſelbe in Verbindung mit<lb/> Ihren Alliirten, die Anleihe von 60 Millionen Franken, die wir<lb/> nachgeſucht haben, garantiren wollte. Wir haben mehrere Schritte<lb/> gethan, in der Abſicht, dieſe Garantie zu erwirken, und leben in<lb/> Erwartung des Reſultats. Es iſt Ihnen nicht unbekannt, daß<lb/> wir der Freigebigkeit Karls <hi rendition="#aq">X</hi> auch viele Gegenſtände der Bewaf-<lb/> nung und Equipirung für die Infanterie, die Artillerie und die<lb/> Kavallerie verdanken. Durch die 6000 Gewehre und die zwölf<lb/> Feldſtüke, welche wir ſo eben von der Großmuth Sr. Maj. des<lb/><cb/> Kaiſers von Rußland erhalten haben<note place="foot" n="*)">Der Courrier de la Grèce gibt eine tabellariſche Ueberſicht dieſer an<lb/> Bord der ruſſiſchen Fregatte Eliſabeth angekommenen Sendung.</note>, findet ſich das Material<lb/> unſrer regulairen Truppen bedeutend vermehrt. Griechenland<lb/> könnte ſeine Dankbarkeit gegen ſeine erlauchten Wohlthäter nicht<lb/> beſſer an den Tag legen, als indem es ſeine Anſtrengungen ver-<lb/> doppelt, um die Organiſation dieſer Truppen zu entwikeln und<lb/> zu vervollkommnen. Um dis zu erreichen, wird die Regierung<lb/> bald die Mitwirkung des Senats anſuchen müſſen, auf die wir ſchon<lb/> jezt mit vollem Vertrauen zählen. Indem wir, meine Herren,<lb/> dieſe erſte Mittheilung an Sie richten, iſt es uns angenehm, Sie<lb/> an allen unſern Hofnungen hinſichtlich derjenigen Mittheilungen<lb/> Theil nehmen zu laſſen, die wir in Zukunft aus Anlaß der Verbindun-<lb/> gen an Sie zu richten haben dürften, welche die erlauchten Beſchüzer<lb/> Griechenlands mit deſſen Regierung in Betref der wichtigen Inter-<lb/> eſſen, die unter ihren Auſpizien entſchieden werden ſollen, huldreich<lb/> unterhalten werden.</p><closer><dateline><hi rendition="#g">Nauplia</hi> den 4 Nov. 1829.</dateline><signed>Der Präſident:<lb/> J. A. <hi rendition="#g">Capodiſtrias</hi>. 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Sie rechnet aber zu ſehr auf Ihren Eifer<lb/> und auf Ihre Thätigkeit, um nicht im Voraus überzeugt zu<lb/> ſeyn, daß ungeachtet der Zeit, die bereits verfloſſen iſt, die<lb/> Beendigung der Arbeiten, welche die Verſammlung von Argos<lb/> Ihnen anvertraut hat, nicht verzögert werden wird. Wir werden<lb/> nichts verabſäumen, um dieſes Reſultat zu erzielen. Die Bürg-<lb/> ſchaft dafür werden Sie in den Mittheilungen finden, welche die<lb/> Regierungsſekretaire Ihnen in dieſer erſten Sizung machen wer-<lb/> den. Unabhängig von den wichtigen Gegenſtänden in Betref der<lb/> inneren Adminiſtration, mit denen Sie ſich zu beſchäftigen haben<lb/> werden, müſſen die Fragen, über die im Auslande verhandelt,<lb/> und deren Löſung Einfluß auf das Schikſal Griechenlands haben<lb/> wird, unfehlbar der Gegenſtand Ihrer eifrigſten Wünſche und<lb/> Ihrer lebhafteſten Sorgfalt ſeyn. Die Regierung hat bis jezt<lb/> durchaus keine Mittheilung von Seite der verbündeten Höfe über<lb/> dieſe hochwichtigen Intereſſen erhalten. Sie ſchmeichelt ſich jedoch<lb/> mit der Hofnung, daß ihre Erwartung bald befriediget, und ſie<lb/> in den Stand geſezt werden wird, Ihnen anzukündigen, daß<lb/> Griechenland, Dank dem mächtigen Schuze ſeiner erhabnen Wohl-<lb/> thäter, und unter dem Schirme des Völkerrechtes, bald die Frucht<lb/> ſeiner langen und blutigen Opfer werde erndten können. Je mehr<lb/> ſich jedoch Griechenland nach einem ſolchen Looſe ſehnt, deſto<lb/> mehr muß es durch die Fortſchritte der Reſtauration, ſo wie<lb/> durch die Befeſtigung der innern Ordnung, der Welt neuerdings<lb/> beweiſen, daß es deſſen würdig iſt. Dieſen Beweis kan es nur<lb/> mittelſt ſeiner Obrigkeiten liefern, und Sie, meine Herren, be-<lb/> haupten unter dieſen den erſten Rang. Sie werden hiernach er-<lb/> meſſen, wie wichtig die Ihrem Patriotismus und Ihren Einſich-<lb/> ten anvertrauten Arbeiten, und wie heilig die Pflichten ſind, die<lb/> Ihr Amt Ihnen auferlegt. Sie werden dieſelben, wir zweifeln<lb/> nicht daran, ſo erfüllen, daß dadurch die Hofnungen der Nation<lb/> und der Regierung erfüllt werden.“</p></div></body></floatingText></p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jEditorialStaff" n="1"> <head> <hi rendition="#red"> <hi rendition="#c">Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann.</hi> </hi> </head> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [48/0004]
unſre Handelsverbindungen immer mehr; viele Kaufleute, die
früher ihre Spekulationen auf die Fürſtenthümer beſchränkten,
treiben jezt einen lebhaften Verkehr mit Serbien, und ſuchen ihn
dort weiter auszudehnen. Ein neuer Beleg für die lang erkannte
Wahrheit, daß ſo ſchreklich der Krieg für die Länder in denen er
geführt wird, ſeyn mag, er doch entfernte, oder durch Verhält-
niſſe getrennte Völker mit einander bekannt macht, ſie die Vor-
theile einer nähern Verbindung einſehen läßt, und dadurch zu ih-
rem größern Wohlſtande, ſo wie zu ihrer Civiliſation beiträgt.
Griechenland.
Der öſtreichiſche Beobachter enthält Folgendes: „Nach einer
Unterbrechung von ſieben Wochen war am 21 Okt. wieder ein
Blatt des von Hrn. Raybaud redigirten Courrier d’Orient er-
ſchienen, und zwar das lezte, wie aus einer am Schluſſe die-
ſes Blattes angefügten Anzeige erhellt, worin zugleich angekün-
digt wird, daß nächſtens ein neues Journal in franzöſiſcher
Sprache in Griechenland erſcheinen werde, und zwar ebenfalls
mit einer amtlichen Abtheilung, beſtimmt zur Auf-
nahme der Akte der Regierung. Die Redakteurs des zu Grabe
gegangenen Blattes erklären, daß ſie mit der Redaktion des neuen
Journals nichts zu ſchaffen haben. — Die erſte Nummer dieſes
neuen Journals, welches den Titel: Le Courrier de la Grèce führt,
und alle vierzehn Tage herausgegeben werden ſoll, iſt am 13 Nov.
zu Aegina erſchienen. Sie enthält ein Schreiben des Präſiden-
ten von Griechenland an den Präſidenten des Senats (Georg Siſ-
ſini) aus Nauplia vom 28 Okt., welchem eine Ordonnanz in
acht Artikeln über die Formen beigefügt iſt, nach welchen der
Senat bei Ausübung ſeiner Funktionen zu verfahren hat. Der
Courrier de la Grèce enthält ferner nachſtehende Botſchaft des
Präſidenten von Griechenland an den Senat. „Wir
beauftragen den Staatsſekretair für die auswärtigen Angelegen-
heiten (Jakovaki Rizo) die Noten, welche unlängſt von dem frau-
zöſiſchen Reſidenten Hrn. Baron de Rouen und von dem ruſſi-
ſchen Viceadmiral, Grafen Heyden, an uns gerichtet worden
ſind, ſo wie die von uns hierauf ertheilten Antworten, zu Ihrer
Kenntniß zu bringen. Sie werden ohne Zweifel mit Freude ver-
nehmen, daß die 500,000 Franken rükſtändiger Subſidien, wovon
wir in der, dem Kongreſſe von Argos vorgelegten Rechnung ge-
ſprochen haben, zur Dispoſition der Regierung geſtellt worden
ſind. Der franzöſiſche Reſident gibt uns Hofnung, daß ſein er-
lauchter Monarch geruhen werde, uns ſeine Wohlthaten ferner
angedeihen zu laſſen, wenn die Verwendung derer, die wir erhal-
ten ſollen, reelle Früchte für das Wohl des Landes trägt. Die
Erläuterungen, die wir hierüber gegeben, und die Beweiſe, die
wir bald im Stande ſeyn werden, hievon zu liefern, werden viel-
leicht dazu beitragen, die Erfüllung unſrer Wünſche zu beſchleu-
nigen. Se. Maj. der König von Frankreich würde dieſen Wün-
ſchen die Krone aufſezen, wenn Höchſtdieſelbe in Verbindung mit
Ihren Alliirten, die Anleihe von 60 Millionen Franken, die wir
nachgeſucht haben, garantiren wollte. Wir haben mehrere Schritte
gethan, in der Abſicht, dieſe Garantie zu erwirken, und leben in
Erwartung des Reſultats. Es iſt Ihnen nicht unbekannt, daß
wir der Freigebigkeit Karls X auch viele Gegenſtände der Bewaf-
nung und Equipirung für die Infanterie, die Artillerie und die
Kavallerie verdanken. Durch die 6000 Gewehre und die zwölf
Feldſtüke, welche wir ſo eben von der Großmuth Sr. Maj. des
Kaiſers von Rußland erhalten haben *), findet ſich das Material
unſrer regulairen Truppen bedeutend vermehrt. Griechenland
könnte ſeine Dankbarkeit gegen ſeine erlauchten Wohlthäter nicht
beſſer an den Tag legen, als indem es ſeine Anſtrengungen ver-
doppelt, um die Organiſation dieſer Truppen zu entwikeln und
zu vervollkommnen. Um dis zu erreichen, wird die Regierung
bald die Mitwirkung des Senats anſuchen müſſen, auf die wir ſchon
jezt mit vollem Vertrauen zählen. Indem wir, meine Herren,
dieſe erſte Mittheilung an Sie richten, iſt es uns angenehm, Sie
an allen unſern Hofnungen hinſichtlich derjenigen Mittheilungen
Theil nehmen zu laſſen, die wir in Zukunft aus Anlaß der Verbindun-
gen an Sie zu richten haben dürften, welche die erlauchten Beſchüzer
Griechenlands mit deſſen Regierung in Betref der wichtigen Inter-
eſſen, die unter ihren Auſpizien entſchieden werden ſollen, huldreich
unterhalten werden.
Nauplia den 4 Nov. 1829.Der Präſident:
J. A. Capodiſtrias. Der Staatsſekretair: N. Spiliadis.“ —
Bei Inſtallirung der Senatoren in das zu ihren Sizungen be-
ſtimmte Lokal hat der Präſident von Griechenland nachſtehende
Rede gehalten: „Die Regierung hat Sie nun, meine Herren,
in die Ausübung der wichtigen Funktionen inſtallirt, zu deren
Erfüllung in Gemäßheit der Dekrete des vierten Nationalkon-
greſſes Sie berufen ſind. Die Gründe ſind Ihnen nicht unbe-
kannt, welche Ihren Zuſammentritt bis auf dieſen Augenblik ver-
zögert haben. Die Regierung hat ſie in ihrem Cirkular vom
13 Sept. angegeben. Sie rechnet aber zu ſehr auf Ihren Eifer
und auf Ihre Thätigkeit, um nicht im Voraus überzeugt zu
ſeyn, daß ungeachtet der Zeit, die bereits verfloſſen iſt, die
Beendigung der Arbeiten, welche die Verſammlung von Argos
Ihnen anvertraut hat, nicht verzögert werden wird. Wir werden
nichts verabſäumen, um dieſes Reſultat zu erzielen. Die Bürg-
ſchaft dafür werden Sie in den Mittheilungen finden, welche die
Regierungsſekretaire Ihnen in dieſer erſten Sizung machen wer-
den. Unabhängig von den wichtigen Gegenſtänden in Betref der
inneren Adminiſtration, mit denen Sie ſich zu beſchäftigen haben
werden, müſſen die Fragen, über die im Auslande verhandelt,
und deren Löſung Einfluß auf das Schikſal Griechenlands haben
wird, unfehlbar der Gegenſtand Ihrer eifrigſten Wünſche und
Ihrer lebhafteſten Sorgfalt ſeyn. Die Regierung hat bis jezt
durchaus keine Mittheilung von Seite der verbündeten Höfe über
dieſe hochwichtigen Intereſſen erhalten. Sie ſchmeichelt ſich jedoch
mit der Hofnung, daß ihre Erwartung bald befriediget, und ſie
in den Stand geſezt werden wird, Ihnen anzukündigen, daß
Griechenland, Dank dem mächtigen Schuze ſeiner erhabnen Wohl-
thäter, und unter dem Schirme des Völkerrechtes, bald die Frucht
ſeiner langen und blutigen Opfer werde erndten können. Je mehr
ſich jedoch Griechenland nach einem ſolchen Looſe ſehnt, deſto
mehr muß es durch die Fortſchritte der Reſtauration, ſo wie
durch die Befeſtigung der innern Ordnung, der Welt neuerdings
beweiſen, daß es deſſen würdig iſt. Dieſen Beweis kan es nur
mittelſt ſeiner Obrigkeiten liefern, und Sie, meine Herren, be-
haupten unter dieſen den erſten Rang. Sie werden hiernach er-
meſſen, wie wichtig die Ihrem Patriotismus und Ihren Einſich-
ten anvertrauten Arbeiten, und wie heilig die Pflichten ſind, die
Ihr Amt Ihnen auferlegt. Sie werden dieſelben, wir zweifeln
nicht daran, ſo erfüllen, daß dadurch die Hofnungen der Nation
und der Regierung erfüllt werden.“
Verantwortlicher Redakteur, C. J. Stegmann.
*) Der Courrier de la Grèce gibt eine tabellariſche Ueberſicht dieſer an
Bord der ruſſiſchen Fregatte Eliſabeth angekommenen Sendung.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
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Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
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