Allgemeine Zeitung, Nr. 135, 21. März 1908.Nr. 134. München, Samstag Allgemeine Zeitung 21. März 1908. [Spaltenumbruch]
20. Dezember 1907 auf die Nationalbank überging. Das Jn-stitut ist dann völlig aufgelöst worden. Von den Aktien der Bank in Zürich befindet sich der weitaus größte Teil im Besitz der Kreditanstalt. Für die von der Bank ausgestellten Obligationen werden sukzessive mit deren Fälligkeit neue Titel der Kreditanstalt ausgegeben. Unterdessen wird die Bank in Zürich als selbständiges Jnstitut, jedoch mit sehr beschränktem Geschäftsbetrieb, weitergeführt. Die Bilanz weist aus an Obligationen 68.67 Mill. (68.23 Unter den Effekten ist eine starke Reduktion der Industrie und Handel. * Deutsch-Niederländische Telegraphengesellschaft A.-G. In der am 19. ds. Mts. stattgehabten Sitzung des Aufsichts- w. Vom amerikanischen Eisenmarkt. (Privattele- # Statistische Zusammenstellungen über Kupfer veröffent- Fondsbörsen. .. München, 20. März. (Börse.) Die neue Ermäßigung Wir notieren: Credit-Aktien 201.50, Disconto 176.50, Han- Von Lokalpapieren sind besser: Bayerische Boden- * Berlin, 20. März. Berliner Anfangskurse. [Tabelle] * Frankfurt a. M., 20. März, 12 Uhr mittags. Anfangs- t. Frankfurt a. M., 20. März. (Privattelegramm.) * Frankfurt a. M., 20. März, 2 Uhr nachm. Schlußkurse, * Wien, 20. März, 10 Uhr. Vorbörse. Kreditaktien 640.25, * Wien, 20. März, 11 Uhr mittags. Kreditaktien 640.75, * Wien, 20. März, 1 Uhr 30 Min. nachm. Schlußkurse. [Tabelle] Tendenz: Fest. y. London, 20. März. (Privattelegramm.) Die y. London, 20. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.) [Tabelle] New-York, 19. März. Börsenbericht. (Per * Paris, 19. März. Wochenausweis der Bank von Frankreich. Barbestand in Gold 2,757,736.000 + 3,782,000 Fr. Barbestand in Silber 904,326,000 + 3,316,000 " Portefeuille 1,060,119.000 + 10,299,000 " Notenumlauf 4,788,073,000 -- 19,917,000 " Guthaben der Privaten 483,215,000 + 468,891,000 " Guthaben des Staatsschatzes 150,020,000 + 3,868,000 " Gesamtvorschüsse 555,304,000 -- 4,501,000 " Zins- und Diskonto-Erträge 11,249,000 + 400,000 " Verhältnis des Notenumlaufes zum Barvorrat 76.48%, * London, 19. März. Wochenausweis der Bank von England. Totalreserve £ 31,279,000 + 788,000 Notenumlauf " 27,785,000 -- 172,000 Barvorrat " 40,613,000 + 615,000 Portefeuille " 34,230,000 -- 728,000 Guthaben der Privaten " 41,875,000 -- 273,000 Guthaben des Staates " 19,569,000 + 306,000 Notenreserve " 29,871,000 + 799,000 Regierungssicherheiten " 13,760,000 unverändert Prozentverhältnis der Reserve zu den Passiven 511/4%, Letzte Handelsnachrichten. w. Berlin, 20. März. (Privattelegramm.) Die Im weiteren Verlaufe blieb das Geschäft äußerst lustlos. Privatdiskont 4 5/8 . Tägliches Geld 41/2, Ultimogeld 53/4 bis * Berlin, 20. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.) [Tabelle] Tendenz: Lustlos. Generalversammlungs-Kalender. 23. März. Vereinigte Gaswerke Augsburg. O. G. 3 Uhr. Ziegelei und Tonwarenfabrik Johannesried bei Letzte Nachrichten. Rußland und die mazedonischen Reformen. n. Berlin, 20. März, 1.55 N. (Privattelegramm.) n. Berlin, 20. März, 2.10 N. (Privattelegramm.) Die n. Berlin, 20. März, 9.14 V. (Privattelegramm.) Der r. Bern, 20. März. 10.05 V. (Privattelegramm.) Da * St. Petersburg, 19. März. Einer Blättermel- Der Zustand des gestern im Duell verwundeten Gene- Die technische Kommission des Kriegsministeriums be- g. New-York, 20. März. (Privatkabeltelegr.) Eine gefährliche Alarmprobe. k. Kattowitz, 19. März. 8.45 N. (Privattele- v. A. St. Petersburg, 20. März. 11.30 V. (Privat- [irrelevantes Material] Nr. 134. München, Samstag Allgemeine Zeitung 21. März 1908. [Spaltenumbruch]
20. Dezember 1907 auf die Nationalbank überging. Das Jn-ſtitut iſt dann völlig aufgelöſt worden. Von den Aktien der Bank in Zürich befindet ſich der weitaus größte Teil im Beſitz der Kreditanſtalt. Für die von der Bank ausgeſtellten Obligationen werden ſukzeſſive mit deren Fälligkeit neue Titel der Kreditanſtalt ausgegeben. Unterdeſſen wird die Bank in Zürich als ſelbſtändiges Jnſtitut, jedoch mit ſehr beſchränktem Geſchäftsbetrieb, weitergeführt. Die Bilanz weiſt aus an Obligationen 68.67 Mill. (68.23 Unter den Effekten iſt eine ſtarke Reduktion der Induſtrie und Handel. * Deutſch-Niederländiſche Telegraphengeſellſchaft A.-G. In der am 19. ds. Mts. ſtattgehabten Sitzung des Aufſichts- w. Vom amerikaniſchen Eiſenmarkt. (Privattele- # Statiſtiſche Zuſammenſtellungen über Kupfer veröffent- Fondsbörſen. .. München, 20. März. (Börſe.) Die neue Ermäßigung Wir notieren: Credit-Aktien 201.50, Disconto 176.50, Han- Von Lokalpapieren ſind beſſer: Bayeriſche Boden- * Berlin, 20. März. Berliner Anfangskurſe. [Tabelle] * Frankfurt a. M., 20. März, 12 Uhr mittags. Anfangs- t. Frankfurt a. M., 20. März. (Privattelegramm.) * Frankfurt a. M., 20. März, 2 Uhr nachm. Schlußkurſe, * Wien, 20. März, 10 Uhr. Vorbörſe. Kreditaktien 640.25, * Wien, 20. März, 11 Uhr mittags. Kreditaktien 640.75, * Wien, 20. März, 1 Uhr 30 Min. nachm. Schlußkurſe. [Tabelle] Tendenz: Feſt. y. London, 20. März. (Privattelegramm.) Die y. London, 20. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.) [Tabelle] New-York, 19. März. Börſenbericht. (Per * Paris, 19. März. Wochenausweis der Bank von Frankreich. Barbeſtand in Gold 2,757,736.000 + 3,782,000 Fr. Barbeſtand in Silber 904,326,000 + 3,316,000 „ Portefeuille 1,060,119.000 + 10,299,000 „ Notenumlauf 4,788,073,000 — 19,917,000 „ Guthaben der Privaten 483,215,000 + 468,891,000 „ Guthaben des Staatsſchatzes 150,020,000 + 3,868,000 „ Geſamtvorſchüſſe 555,304,000 — 4,501,000 „ Zins- und Diskonto-Erträge 11,249,000 + 400,000 „ Verhältnis des Notenumlaufes zum Barvorrat 76.48%, * London, 19. März. Wochenausweis der Bank von England. Totalreſerve £ 31,279,000 + 788,000 Notenumlauf „ 27,785,000 — 172,000 Barvorrat „ 40,613,000 + 615,000 Portefeuille „ 34,230,000 — 728,000 Guthaben der Privaten „ 41,875,000 — 273,000 Guthaben des Staates „ 19,569,000 + 306,000 Notenreſerve „ 29,871,000 + 799,000 Regierungsſicherheiten „ 13,760,000 unverändert Prozentverhältnis der Reſerve zu den Paſſiven 51¼%, Letzte Handelsnachrichten. w. Berlin, 20. März. (Privattelegramm.) Die Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft äußerſt luſtlos. Privatdiskont 4⅝. Tägliches Geld 4½, Ultimogeld 5¾ bis * Berlin, 20. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.) [Tabelle] Tendenz: Luſtlos. Generalverſammlungs-Kalender. 23. März. Vereinigte Gaswerke Augsburg. O. G. 3 Uhr. Ziegelei und Tonwarenfabrik Johannesried bei Letzte Nachrichten. Rußland und die mazedoniſchen Reformen. n. Berlin, 20. März, 1.55 N. (Privattelegramm.) n. Berlin, 20. März, 2.10 N. (Privattelegramm.) Die n. Berlin, 20. März, 9.14 V. (Privattelegramm.) Der r. Bern, 20. März. 10.05 V. (Privattelegramm.) Da * St. Petersburg, 19. März. Einer Blättermel- Der Zuſtand des geſtern im Duell verwundeten Gene- Die techniſche Kommiſſion des Kriegsminiſteriums be- g. New-York, 20. März. (Privatkabeltelegr.) Eine gefährliche Alarmprobe. k. Kattowitz, 19. März. 8.45 N. (Privattele- v. A. St. Petersburg, 20. März. 11.30 V. (Privat- [irrelevantes Material] <TEI> <text> <body> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0007" n="7"/><fw place="top" type="header">Nr. 134. München, Samstag Allgemeine Zeitung 21. März 1908.</fw><lb/><cb/> 20. Dezember 1907 auf die Nationalbank überging. Das Jn-<lb/> ſtitut iſt dann völlig aufgelöſt worden. Von den Aktien der<lb/><hi rendition="#g">Bank in Zürich</hi> befindet ſich der weitaus größte Teil im<lb/> Beſitz der Kreditanſtalt. Für die von der Bank ausgeſtellten<lb/> Obligationen werden ſukzeſſive mit deren Fälligkeit neue Titel<lb/> der Kreditanſtalt ausgegeben. Unterdeſſen wird die Bank in<lb/> Zürich als ſelbſtändiges Jnſtitut, jedoch mit ſehr beſchränktem<lb/> Geſchäftsbetrieb, weitergeführt.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Bilanz</hi> weiſt aus an Obligationen 68.67 Mill. (68.23<lb/> Millionen), Kreditoren und Depoſiten 134.29 Mill. (132.88 Mill.),<lb/> Akzeptverbindlichkeiten 63.15 Mill. (55.12 Mill.). Dieſen Ver-<lb/> pflichtungen im Geſamtbetrage von 266 Mill. ſtehen an greif-<lb/> baren Aktiven gegenüber: Kaſſenbeſtand 9.02 Mill. (wie i. V.),<lb/> Wechſel 79.35 Mill. (65.07 Mill.), Reports und Lombard 19.79<lb/> Millionen, Effekten und Coupons 11.06 Mill., Guthaben bei<lb/> Banken und Bankiers 20.01 Mill., insgeſamt 139 Mill., ſo daß<lb/> ein Betrag von 127 Mill. aus den 181.10 Mill. betragenden De-<lb/> bitoren zu decken bleibe. Bei 65 Mill. Aktienkapital enthielten<lb/> die <hi rendition="#g">Reſerven</hi> 20 Mill.</p><lb/> <p>Unter den <hi rendition="#g">Effekten</hi> iſt eine <hi rendition="#g">ſtarke Reduktion</hi> der<lb/> Beſtände an <hi rendition="#g">amerikaniſchen</hi> Papieren zu konſtatieren.<lb/> Ueber die zahlreichen Beteiligungen des Jnſtituts gibt der Be-<lb/> richt eingehende Auskunft.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Induſtrie und Handel.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Deutſch-Niederländiſche Telegraphengeſellſchaft A.-G.</hi></head><lb/> <p>In der am 19. ds. Mts. ſtattgehabten Sitzung des Aufſichts-<lb/> rats der Deutſch-Niederländiſchen Telegraphengeſellſchaft,<lb/> A.-G., zu Köln wurde beſchloſſen, nach Dotierung des Kabel-<lb/> Erneuevungsfonds und des Kabel-Jnſtandhaltungsfonds<lb/> in gleicher Höhe wie für 1906 der Generalverſammlung für<lb/> 1907 eine <hi rendition="#g">Dividende</hi> von 6½ Prozent (gegen 6 Proz.<lb/> im Vorjahr) vorzuſchlagen und nach Zuweiſung von 172,682<lb/> Mark an die Reſerven (94,103 M) 167,201 M (159,322 M)<lb/> auf neue Rechnung vorzutragen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#aq">w.</hi> <hi rendition="#b">Vom amerikaniſchen Eiſenmarkt.</hi> </head><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattele-<lb/> gramm</hi>.) Der Ironmonger ſchreibt vom amerikaniſchen<lb/> Eiſenmarkt: Der <hi rendition="#g">Roheiſen markt liegt ſtill</hi> und<lb/> iſt eher ſchwächer. Einige virginiſche Hütten bieten zu<lb/> ½ Dollar unter dem Marktpreiſe an. Das bevorſtehende<lb/> Frühjahrsgeſchäft dürfte etwas Belebung bringen, aber<lb/> weſentlich hinter den Vorjahren zurückbleiben. Fertig-<lb/> material-Käufe werden zurückgehalten, bis die Beſchlüſſe<lb/> der heutigen Stahlwerksverſammlung vorliegen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p># <hi rendition="#b">Statiſtiſche Zuſammenſtellungen über Kupfer veröffent-</hi><lb/> licht wiederum die bekannte Firma <hi rendition="#g">Aron Hirſch u. Sohn</hi> in<lb/><hi rendition="#g">Halberſtadt</hi>. Aus dem reichen Jnhalt des intereſſanten<lb/> Heftes heben wir nur die bemerkenswerte Angabe hervor, daß<lb/> der <hi rendition="#g">Vorrat</hi> an <hi rendition="#g">Fertigkupfer</hi> in Nordamerika bei Jah-<lb/> resſchluß etwa 55,000 <hi rendition="#g">Tonnen</hi> betragen hat und ſich gegen den<lb/> während der Kriſis auf 100,000 Tonnen geſchätzten Beſtand um<lb/> beinahe die Hälfte verminderte.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fondsbörſen.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">.. München,</hi> 20. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Börſe</hi>.) Die neue Ermäßigung<lb/> der engliſchen Bankrate vergrößert zwar den Abſtand zwiſchen<lb/> dieſer und den Sätzen der Reichsbank noch weiter, und zwar<lb/> auf nicht weniger als 2½ Prozent, ſie gibt aber im Augenblick<lb/> doch keine Hoffnung auf ein Zurückgehen des offiziellen Geld-<lb/> preiſes bei uns. So fehlt es den Börfen denn an dem wichtigſten<lb/> Momente, das eine Anregung bieten könnte, und man war ſchon<lb/> befriedigt, den geſtrigen Preisſtand feſthalten zu können. Etwas<lb/> feſter ſetzten Kohlenwerte ein; weſentlich beſſer ruſſiſche Fonds.</p><lb/> <p>Wir notieren: Credit-Aktien 201.50, Disconto 176.50, Han-<lb/> delsgeſellſchaft 159.20, Deutſche Bank 239, Dresdner 138, Reichs-<lb/> anleihe 82.30, Ruſſen 82.20, Laura 209.20, Bochumer 198.30,<lb/> Gelſenkirchen 184, Harpener 194.30.</p><lb/> <p>Von <hi rendition="#g">Lokalpapieren</hi> ſind <hi rendition="#g">beſſer:</hi> Bayeriſche Boden-<lb/> Credit-Anſtalt (1 Proz.), Hypotheken- und Wechſelbank (1 Proz.),<lb/> Süddeutſche Boden-Credit-Bank (0.50), Zwiesler (0.50) und<lb/> Offſtein-Aktien (2 Prozent); <hi rendition="#g">niedriger:</hi> Geſellſchaft für elek-<lb/> triſche Unternehmungen (1 Proz.), Metallwaren Bing (0.50) und<lb/> Bürgerbräu Ingolſtadt-Aktien (0.50).</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 20. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Berliner Anfangskurſe</hi>.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 20. März, 12 Uhr mittags.</dateline> <p><hi rendition="#g">Anfangs-<lb/> kurſe</hi>. Oeſterr. Kredit 201.60, Staatsbahn 143.40, Lombarden<lb/> 25.40, Ungar. Goldrente 93.90, Deutſche Bank 238.80, Diskonto-<lb/> Kommandit 176.70, Dresdner Bank 138.00, Gotthardbahn —.<lb/> Tendenz: Behauptet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>t. <hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 20. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)<lb/> Die Börſe war ſehr luſtlos und ſtill, aber ziemlich feſt. Chemi-<lb/> ſche Aktien waren behauptet, Schiffahrtsaktien gefragt, Fonds<lb/> ſeſt. <hi rendition="#g">Privatdiskonto</hi> 4½ Prozent.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Frankfurt a. M.,</hi> 20. März, 2 Uhr nachm.</dateline> <p><hi rendition="#g">Schlußkurſe,</hi><lb/> Wechſel auf London 20.42, Paris 81.18<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>, Wien 84.88<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>, Italien<lb/> 81.22<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>, Napoleons 16.32, 4% Bayern 99.80, 3½% Bayern 91.65,<lb/><gap reason="lost" unit="chars"/>% Bayern 81.65, 3½% Reichsanleihe 92.00, 3% Reichsanleihe<lb/> 52.25, 3½% preußiſche Konſols 91.85, 3% preußiſche Konſols<lb/> 82.25, Bayeriſche Bank 103.70, Berliner Handelsgeſellſchaft 159.50,<lb/> Darmſtädter 124.10, Deutſche Bank 238.90. Deutſche Effekten-<lb/> und Wechſelbank 100.40, Diskonto-Kommandit 176.75, Dresdner<lb/> Bank 138.00, Pfälziſche Bank 100.10, Oeſterr.-Ungar. Bank 122.90,<lb/> Reichsbank 152.40, Oeſt.-Ung. Kreditanſt. 202.90, Ludwigshafen-<lb/> Bexbach 217.00, Pfälziſche Maxbahn —, Pfälziſche Nordbahn<lb/> 130.10, Oeſterreich.-Ungar. Staatsbahn 142.50, Lombarden —,<lb/> Gotthatdbahn 175.70, Jtal. Mittelmeerbahn —, Meridionalbahn<lb/> 129.80, Türkenloſe 151.20, Oeſterr. 1860 er Loſe 152.30, Schuckert<lb/> 103.00. Tendenz: Ruhig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Wien,</hi> 20. März, 10 Uhr.</dateline> <p><hi rendition="#g">Vorbörſe</hi>. Kreditaktien 640.25,<lb/> Marknoten per Ultimo 117.65, Ungariſche Kredit 766, Staats-<lb/> bahn 670.50. Lombarden 143.00. Tendenz: Ruhig.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Wien,</hi> 20. März, 11 Uhr mittags.</dateline> <p>Kreditaktien 640.75,<lb/> Lombarden 142.75, Napoleons 19.11, Marknoten per Kaſſa 117.67<lb/><cb/> do. per Ultimo 117.65, Ungariſche Goldrente 111.90, Länderbank<lb/> 426.25, Staatsbahn 670.00. Tendenz: Feſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Wien,</hi> 20. März, 1 Uhr 30 Min. nachm.</dateline> <p><hi rendition="#g">Schlußkurſe</hi>.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Tendenz: Feſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">y.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 20. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.) Die<lb/> Börſe war behauptet, Amerikaner etwas über Parität.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">y.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 20. März, 11 Uhr.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">New-York,</hi> 19. März.</dateline> <argument> <p><hi rendition="#g">Börſenbericht</hi>.</p> </argument> <p>(Per<lb/> Kabel.) Die Börſe eröffnete <hi rendition="#g">feſt</hi>, da die Ermäßigung der<lb/> engliſchen Bankrate zu <hi rendition="#g">Deckungen</hi> Anlaß gab. Dann<lb/> wurde die Haltung ſehr unregelmäßig. Es zeigten ſich<lb/> wieder Bemühungen, die Kurſe herauf zu ſetzen. Sie waren<lb/> aber nur vorübergehend von Erfolg gekrönt, da die aus<lb/> dem Weſten vorliegenden ſehr verſchiedenartig lautenden<lb/> Meldungen ein Gegengewicht boten und auch ſeitens des<lb/> Privatpublikums einige <hi rendition="#g">Poſitionslöſungen</hi> er-<lb/> folgten. Am Nachmittag konnten ſich die Kurſe erholen, doch<lb/> ließ die Geſchäftstätigkeit infolge von Befürchtungen wei-<lb/> terer Dividendenreduktionen nach. Der Schluß geſtaltete<lb/> ſich auf Deckungen feſt. Der Aktienumſatz betrug 610,000<lb/> Stück.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Paris,</hi> 19. März.</dateline> <p>Wochenausweis der Bank von Frankreich.</p><lb/> <list> <item>Barbeſtand in Gold 2,757,736.000 + 3,782,000 Fr.<lb/> Barbeſtand in Silber 904,326,000 + 3,316,000 „<lb/> Portefeuille 1,060,119.000 + 10,299,000 „<lb/> Notenumlauf 4,788,073,000 — 19,917,000 „<lb/> Guthaben der Privaten 483,215,000 + 468,891,000 „<lb/> Guthaben des Staatsſchatzes 150,020,000 + 3,868,000 „<lb/> Geſamtvorſchüſſe 555,304,000 — 4,501,000 „<lb/> Zins- und Diskonto-Erträge 11,249,000 + 400,000 „</item> </list><lb/> <p>Verhältnis des Notenumlaufes zum Barvorrat 76.48%,<lb/> gegen 76.71% in der Vorwoche.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">London,</hi> 19. März.</dateline> <p>Wochenausweis der Bank von England.</p><lb/> <list> <item>Totalreſerve £ 31,279,000 + 788,000<lb/> Notenumlauf „ 27,785,000 — 172,000<lb/> Barvorrat „ 40,613,000 + 615,000<lb/> Portefeuille „ 34,230,000 — 728,000<lb/> Guthaben der Privaten „ 41,875,000 — 273,000<lb/> Guthaben des Staates „ 19,569,000 + 306,000<lb/> Notenreſerve „ 29,871,000 + 799,000<lb/> Regierungsſicherheiten „ 13,760,000 unverändert</item> </list><lb/> <p>Prozentverhältnis der Reſerve zu den Paſſiven 51¼%,<lb/> gegen 50% in der Vorwoche.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Letzte Handelsnachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">w.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 20. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.) Die<lb/> Börſe zeigte heute infolge der guten Dispoſition der Weſtbörſen<lb/> eine vorwiegend feſte Haltung, doch blieb das Geſchäft auch heute<lb/> äußerſt beſchränkt. Etwas lebhafter geſtaltete ſich der Verkehr<lb/> nur am <hi rendition="#g">Montanmarkte</hi> infolge der Eiſenbahnvorlage, die<lb/> über eine halbe Milliarde beanſprucht, da man davon Beſtel-<lb/> lungen für Montanunternehmungen und Maſchinenfabriken er-<lb/> hofft. Gelſenkirchener und Harpener gewannen je ¾ Prozent,<lb/> Phönix zogen um ½ Prozent an. Am <hi rendition="#g">Banken markte</hi> war<lb/> das Geſchäft äußerſt luſtlos. Etwas gebeſſert waren Handels-<lb/> anteile, Nationalbank und Ruſſenbank, während Kommerz- und<lb/> Diskontokommandit-Anteile zur Abſchwächung neigten. Bahnen-<lb/> werte verkehrten durchweg in feſter Tendenz, beſonders ameri-<lb/> kaniſche Bahnen. Am Rentenmarkte neigten 3prozentige Reichs-<lb/> anleihe zur Abſchwächung, während Ruſſen und Türkenloſe im<lb/> Kurſe anziehen konnten. Schiffahrtsaktien lagen feſt.</p><lb/> <p>Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft äußerſt luſtlos.<lb/> Die Kursveränderungen waren nur geringfügig. Gegen Schluß<lb/> des offiziellen Verkehrs ſchwächten ſich Phönixaktien um Bruch-<lb/> teile ab, während Baltimore etwas anziehen konnten. Am<lb/> Banken- und Rentenmarkt ſtagnierte das Geſchäft vollſtändig.<lb/> Am Transportmarkte gaben ſpäterhin Lombarden und Kanada<lb/> um Bruchteile nach.</p><lb/> <p>Privatdiskont 4⅝. Tägliches Geld 4½, Ultimogeld 5¾ bis<lb/> 5½ Prozent.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* Berlin, 20. März, 2 Uhr 10 Min.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)<lb/> Schlußkurſe.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Tendenz: Luſtlos.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>Generalverſammlungs-Kalender.</head> <p>23. März. <hi rendition="#b">Vereinigte Gaswerke Augsburg.</hi> O. G. 3 Uhr.<lb/><hi rendition="#g">Augsburg</hi>. [21. März.]</p><lb/> <p><hi rendition="#b">Ziegelei und Tonwarenfabrik Johannesried bei<lb/> Kempten. A.-G.</hi> O. G. 11 Uhr. <hi rendition="#g">Kempten</hi>.</p><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Letzte Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rußland und die mazedoniſchen Reformen.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#aq">n.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 20. März, 1.55 <hi rendition="#aq">N.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)<lb/> Die anderweitig verbreitete Meldung, die <hi rendition="#g">ruſſiſche Regie-<lb/> rung</hi> habe den Kabinetten von Wien, Berlin und London in<lb/> einer Note <hi rendition="#g">neue Vorſchläge</hi> für die <hi rendition="#g">mazedoniſchen<lb/> Reformen</hi> bereits unterbreitet, ſtimmt mit unſeren Jnfor-<lb/> mationen an zuſtändiger Stelle nicht überein. Zwiſchen Ruß-<lb/> land und Oeſterreich, den Kontrahenten des Mürzſteger Ab-<lb/> kommens, hat ein lebhafter Notenaustauſch in der Balkanfrage<lb/> ſtatgefunden und jetzt iſt auch ein formulierter <hi rendition="#g">ruſſiſcher<lb/> Vorſchlag</hi> in Wien eingetroffen, der demnächſt im dortigen<lb/> Regierungsorgan veröffentlicht werden dürfte. Den anderen<lb/> Mächten iſt bis zur Stunde nur eine vertrauliche Mitteilung<lb/> über den Inhalt der ruſſiſchen Note zugegangen. Das formelle<lb/> Schriftſtück ſteht bis jetzt noch aus.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#aq">n.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 20. März, 2.10 <hi rendition="#aq">N.</hi></dateline><lb/> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.) Die<lb/> Reichstagsjournaliſten haben ihre Tätigkeit noch nicht wieder<lb/> aufgenommen; ſie ſtreiken immer noch. Die Verhandlungen<lb/> dauern zur Stunde noch fort.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#aq">n.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 20. März, 9.14 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.) Der<lb/> Täglichen Rundſchau ſchreibt man aus dem lothringiſchen Dorfe<lb/> Hemilly, daß letzthin der <hi rendition="#g">katholiſche Hilfspfarrer</hi> von<lb/> dem Biſchof Benzler <hi rendition="#g">verſetzt</hi> wurde, weil, wie ſeine Gemeinde<lb/> annimmt, er ſich <hi rendition="#g">nicht an der Agitation des Zentrums<lb/> und des katholiſchen Volksvereins angeſchloſ-<lb/> ſen hatte</hi>. Darauf richteten die Einwohner einen Proteſt an<lb/> den Biſchof Benzler und übergaben ihm zugleich dem liberalen<lb/> franzöſiſchen Blatte Le Meſſin zur Veröffentlichung. Da heißt es<lb/> u. a.: Dieſer Prieſter, der während 14 Jahre ſeines Hierſeins<lb/> aller Sympathien erworben hatte, war kein Politiker, nein, er<lb/> war <hi rendition="#g">ein Prieſter der alten Schule</hi>, der ſich einzig um<lb/> ſein Amt bekümmerte, das ein Amt des Friedens iſt, und der nur<lb/> einen Ehrgeiz hatte, den, ſeine Kirche zu ſchmücken, worauf er<lb/> all ſeine Sorgfalt verwendete. Wenn ernſte Lehren zum Nachden-<lb/> ken bringen können, ſo brauchen ſie nur auf das zu blicken, was<lb/> jetzt in Frankreich vorgeht und ſie werden ſich leicht überzeugen,<lb/> daß die traurige Lage des Klerus einzig der Tatſache entſpringt,<lb/> daß er auf das Gefühl des Volkes keine Rückſicht genommen hat.<lb/> Die auch vom Biſchof planvoll durchgeführte <hi rendition="#g">Erſetzung der<lb/> nicht politiſchen Prieſter der alten Schule durch<lb/> den zentrumsfrommen Klerus</hi> ſtößt demnach ſogar in<lb/> der kirchentreuen Bauernbevölkerung Lothringens auf unerwarte-<lb/> ten Widerſtand.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#aq">r.</hi><hi rendition="#b">Bern,</hi> 20. März. 10.05 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.) Da<lb/><hi rendition="#g">gegen das neue ſchweizeriſche Bürgerliche Ge-<lb/> ſetzbuch,</hi> das an Stelle des Privatrechtes der 22 Kantone tritt,<lb/><hi rendition="#g">keine Referendumsunterſchriften</hi> eingereicht wur-<lb/> den, erhält das Geſetz ſomit die ſtillſchweigende Sanktion des<lb/> ſchweizeriſchen Volkes. Das Bürgerliche Geſetzbuch wird mit dem<lb/> heutigen Tage rechtsgültig. Zur Anwendung gelangt es am<lb/> 1. Januar 1912.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline>* <hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 19. März.</dateline> <p>Einer Blättermel-<lb/> dung aus Jekaterinoſlaw zufolge wurde der <hi rendition="#g">Führer</hi> der<lb/><hi rendition="#g">Arbeitergruppe</hi> der <hi rendition="#g">zweiten Reichsduma</hi>,<lb/> Karawajetſch, geſtern von zwei unbekannten Männern<lb/> durch Revolverſchüſſe <hi rendition="#g">ſchwer verwundet</hi> und ſtarb in<lb/> der Nacht an den erlittenen Verletzungen. Der Verſtorbene<lb/> hatte in der letzten Zeit zahlreiche Drohbriefe erhalten,<lb/> deren Abſender ſich als Mitglieder des Verbandes echt<lb/> ruſſiſcher Leute bezeichneten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Der Zuſtand des geſtern im Duell verwundeten <hi rendition="#g">Gene-<lb/> rals Smyrnow</hi> iſt befriedigend. — Durch die Beſtäti-<lb/> gung des gegen ihn gefällten Urteils <hi rendition="#g">verliert Gene-<lb/> ral Stöſſel alle Orden</hi>. Er behält nur die Kriegs-<lb/> medaille, jedoch keinerlei Kriegsorden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Die techniſche Kommiſſion des Kriegsminiſteriums be-<lb/> ſchloß, für die <hi rendition="#g">Neuausrüſtung der ruſſiſchen<lb/> Infanterie</hi> das Modell der amerikaniſchen Infanterie-<lb/> Ausrüſtung vorzuſchlagen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#aq">g.</hi><hi rendition="#b">New-York,</hi> 20. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privatkabeltelegr</hi>.)<lb/> Die <hi rendition="#g">New-Yorker Demokraten</hi> künden an, daß ſie<lb/> geſchloſſen verſuchen werden, <hi rendition="#g">Bryans Kandidatur<lb/> zu verhindern;</hi> ſie befürworten die Wahl des Gouver-<lb/> neurs Johnſon von Minneſota.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eine gefährliche Alarmprobe.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#aq">k.</hi><hi rendition="#b">Kattowitz,</hi> 19. März. 8.45 <hi rendition="#aq">N.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattele-<lb/> gramm</hi>.) Heute vormittag brach in der Rütgerſchule bei<lb/> einer <hi rendition="#g">Feueralarmprobe</hi> eine <hi rendition="#g">Panik</hi> unter den<lb/> Kindern aus. Schon im Treppenflur wurden viele Kinder<lb/><hi rendition="#g">gequetſcht</hi>. Elf Knaben im Alter von 7 bis 10 Jahren<lb/> waren in <hi rendition="#g">Todesgefahr</hi> und wurden im letzten Augen-<lb/> blick von Lehrern gerettet. Aerztliche Hilfe war gleich zur<lb/> Stelle. Vier Knaben mußten ſich ſofort in ärztliche Be-<lb/> handlung begeben. (Dieſe „Alarmprobe“ ſcheint recht ſchla-<lb/> gend zu beweiſen, daß auch in deutſchen Schulen für die<lb/> Sicherheit der Kinder nicht in dem wünſchenswerten Maße<lb/> geſorgt iſt. D. Red.)</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#aq">v. A.</hi><hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 20. März. 11.30 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privat-<lb/> telegramm</hi>.) Ueber das <hi rendition="#g">Befinden Leo Tolſtois</hi><lb/> laufen widerſprechende Nachrichten ein. Ein Sohn des<lb/> Dichters telegraphiert, es ſei Hoffnung vorhanden, daß<lb/> Tolſtoi di Krankheit überwinde, wenn keine Komplikationen<lb/> hinzutreten. Dagegen heißt es in einem Briefe aus Jas<lb/> naja-Poljana, die Gehirnanämie ſchreite fort. Der Kranke<lb/> habe das Bewußtſein verloren. Die <hi rendition="#g">Kataſtrophe</hi> kann<lb/><hi rendition="#g">jeden Augenblick eintreten</hi>.</p> </div><lb/> <div type="jAn" n="2"> <gap reason="insignificant"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0007]
Nr. 134. München, Samstag Allgemeine Zeitung 21. März 1908.
20. Dezember 1907 auf die Nationalbank überging. Das Jn-
ſtitut iſt dann völlig aufgelöſt worden. Von den Aktien der
Bank in Zürich befindet ſich der weitaus größte Teil im
Beſitz der Kreditanſtalt. Für die von der Bank ausgeſtellten
Obligationen werden ſukzeſſive mit deren Fälligkeit neue Titel
der Kreditanſtalt ausgegeben. Unterdeſſen wird die Bank in
Zürich als ſelbſtändiges Jnſtitut, jedoch mit ſehr beſchränktem
Geſchäftsbetrieb, weitergeführt.
Die Bilanz weiſt aus an Obligationen 68.67 Mill. (68.23
Millionen), Kreditoren und Depoſiten 134.29 Mill. (132.88 Mill.),
Akzeptverbindlichkeiten 63.15 Mill. (55.12 Mill.). Dieſen Ver-
pflichtungen im Geſamtbetrage von 266 Mill. ſtehen an greif-
baren Aktiven gegenüber: Kaſſenbeſtand 9.02 Mill. (wie i. V.),
Wechſel 79.35 Mill. (65.07 Mill.), Reports und Lombard 19.79
Millionen, Effekten und Coupons 11.06 Mill., Guthaben bei
Banken und Bankiers 20.01 Mill., insgeſamt 139 Mill., ſo daß
ein Betrag von 127 Mill. aus den 181.10 Mill. betragenden De-
bitoren zu decken bleibe. Bei 65 Mill. Aktienkapital enthielten
die Reſerven 20 Mill.
Unter den Effekten iſt eine ſtarke Reduktion der
Beſtände an amerikaniſchen Papieren zu konſtatieren.
Ueber die zahlreichen Beteiligungen des Jnſtituts gibt der Be-
richt eingehende Auskunft.
Induſtrie und Handel.
* Deutſch-Niederländiſche Telegraphengeſellſchaft A.-G.
In der am 19. ds. Mts. ſtattgehabten Sitzung des Aufſichts-
rats der Deutſch-Niederländiſchen Telegraphengeſellſchaft,
A.-G., zu Köln wurde beſchloſſen, nach Dotierung des Kabel-
Erneuevungsfonds und des Kabel-Jnſtandhaltungsfonds
in gleicher Höhe wie für 1906 der Generalverſammlung für
1907 eine Dividende von 6½ Prozent (gegen 6 Proz.
im Vorjahr) vorzuſchlagen und nach Zuweiſung von 172,682
Mark an die Reſerven (94,103 M) 167,201 M (159,322 M)
auf neue Rechnung vorzutragen.
w. Vom amerikaniſchen Eiſenmarkt.
(Privattele-
gramm.) Der Ironmonger ſchreibt vom amerikaniſchen
Eiſenmarkt: Der Roheiſen markt liegt ſtill und
iſt eher ſchwächer. Einige virginiſche Hütten bieten zu
½ Dollar unter dem Marktpreiſe an. Das bevorſtehende
Frühjahrsgeſchäft dürfte etwas Belebung bringen, aber
weſentlich hinter den Vorjahren zurückbleiben. Fertig-
material-Käufe werden zurückgehalten, bis die Beſchlüſſe
der heutigen Stahlwerksverſammlung vorliegen.
# Statiſtiſche Zuſammenſtellungen über Kupfer veröffent-
licht wiederum die bekannte Firma Aron Hirſch u. Sohn in
Halberſtadt. Aus dem reichen Jnhalt des intereſſanten
Heftes heben wir nur die bemerkenswerte Angabe hervor, daß
der Vorrat an Fertigkupfer in Nordamerika bei Jah-
resſchluß etwa 55,000 Tonnen betragen hat und ſich gegen den
während der Kriſis auf 100,000 Tonnen geſchätzten Beſtand um
beinahe die Hälfte verminderte.
Fondsbörſen.
.. München, 20. März. (Börſe.) Die neue Ermäßigung
der engliſchen Bankrate vergrößert zwar den Abſtand zwiſchen
dieſer und den Sätzen der Reichsbank noch weiter, und zwar
auf nicht weniger als 2½ Prozent, ſie gibt aber im Augenblick
doch keine Hoffnung auf ein Zurückgehen des offiziellen Geld-
preiſes bei uns. So fehlt es den Börfen denn an dem wichtigſten
Momente, das eine Anregung bieten könnte, und man war ſchon
befriedigt, den geſtrigen Preisſtand feſthalten zu können. Etwas
feſter ſetzten Kohlenwerte ein; weſentlich beſſer ruſſiſche Fonds.
Wir notieren: Credit-Aktien 201.50, Disconto 176.50, Han-
delsgeſellſchaft 159.20, Deutſche Bank 239, Dresdner 138, Reichs-
anleihe 82.30, Ruſſen 82.20, Laura 209.20, Bochumer 198.30,
Gelſenkirchen 184, Harpener 194.30.
Von Lokalpapieren ſind beſſer: Bayeriſche Boden-
Credit-Anſtalt (1 Proz.), Hypotheken- und Wechſelbank (1 Proz.),
Süddeutſche Boden-Credit-Bank (0.50), Zwiesler (0.50) und
Offſtein-Aktien (2 Prozent); niedriger: Geſellſchaft für elek-
triſche Unternehmungen (1 Proz.), Metallwaren Bing (0.50) und
Bürgerbräu Ingolſtadt-Aktien (0.50).
* Berlin, 20. März. Berliner Anfangskurſe.
* Frankfurt a. M., 20. März, 12 Uhr mittags. Anfangs-
kurſe. Oeſterr. Kredit 201.60, Staatsbahn 143.40, Lombarden
25.40, Ungar. Goldrente 93.90, Deutſche Bank 238.80, Diskonto-
Kommandit 176.70, Dresdner Bank 138.00, Gotthardbahn —.
Tendenz: Behauptet.
t. Frankfurt a. M., 20. März. (Privattelegramm.)
Die Börſe war ſehr luſtlos und ſtill, aber ziemlich feſt. Chemi-
ſche Aktien waren behauptet, Schiffahrtsaktien gefragt, Fonds
ſeſt. Privatdiskonto 4½ Prozent.
* Frankfurt a. M., 20. März, 2 Uhr nachm. Schlußkurſe,
Wechſel auf London 20.42, Paris 81.18_, Wien 84.88_, Italien
81.22_, Napoleons 16.32, 4% Bayern 99.80, 3½% Bayern 91.65,
_ % Bayern 81.65, 3½% Reichsanleihe 92.00, 3% Reichsanleihe
52.25, 3½% preußiſche Konſols 91.85, 3% preußiſche Konſols
82.25, Bayeriſche Bank 103.70, Berliner Handelsgeſellſchaft 159.50,
Darmſtädter 124.10, Deutſche Bank 238.90. Deutſche Effekten-
und Wechſelbank 100.40, Diskonto-Kommandit 176.75, Dresdner
Bank 138.00, Pfälziſche Bank 100.10, Oeſterr.-Ungar. Bank 122.90,
Reichsbank 152.40, Oeſt.-Ung. Kreditanſt. 202.90, Ludwigshafen-
Bexbach 217.00, Pfälziſche Maxbahn —, Pfälziſche Nordbahn
130.10, Oeſterreich.-Ungar. Staatsbahn 142.50, Lombarden —,
Gotthatdbahn 175.70, Jtal. Mittelmeerbahn —, Meridionalbahn
129.80, Türkenloſe 151.20, Oeſterr. 1860 er Loſe 152.30, Schuckert
103.00. Tendenz: Ruhig.
* Wien, 20. März, 10 Uhr. Vorbörſe. Kreditaktien 640.25,
Marknoten per Ultimo 117.65, Ungariſche Kredit 766, Staats-
bahn 670.50. Lombarden 143.00. Tendenz: Ruhig.
* Wien, 20. März, 11 Uhr mittags. Kreditaktien 640.75,
Lombarden 142.75, Napoleons 19.11, Marknoten per Kaſſa 117.67
do. per Ultimo 117.65, Ungariſche Goldrente 111.90, Länderbank
426.25, Staatsbahn 670.00. Tendenz: Feſt.
* Wien, 20. März, 1 Uhr 30 Min. nachm. Schlußkurſe.
Tendenz: Feſt.
y. London, 20. März. (Privattelegramm.) Die
Börſe war behauptet, Amerikaner etwas über Parität.
y. London, 20. März, 11 Uhr. (Privattelegramm.)
New-York, 19. März. Börſenbericht.
(Per
Kabel.) Die Börſe eröffnete feſt, da die Ermäßigung der
engliſchen Bankrate zu Deckungen Anlaß gab. Dann
wurde die Haltung ſehr unregelmäßig. Es zeigten ſich
wieder Bemühungen, die Kurſe herauf zu ſetzen. Sie waren
aber nur vorübergehend von Erfolg gekrönt, da die aus
dem Weſten vorliegenden ſehr verſchiedenartig lautenden
Meldungen ein Gegengewicht boten und auch ſeitens des
Privatpublikums einige Poſitionslöſungen er-
folgten. Am Nachmittag konnten ſich die Kurſe erholen, doch
ließ die Geſchäftstätigkeit infolge von Befürchtungen wei-
terer Dividendenreduktionen nach. Der Schluß geſtaltete
ſich auf Deckungen feſt. Der Aktienumſatz betrug 610,000
Stück.
* Paris, 19. März. Wochenausweis der Bank von Frankreich.
Barbeſtand in Gold 2,757,736.000 + 3,782,000 Fr.
Barbeſtand in Silber 904,326,000 + 3,316,000 „
Portefeuille 1,060,119.000 + 10,299,000 „
Notenumlauf 4,788,073,000 — 19,917,000 „
Guthaben der Privaten 483,215,000 + 468,891,000 „
Guthaben des Staatsſchatzes 150,020,000 + 3,868,000 „
Geſamtvorſchüſſe 555,304,000 — 4,501,000 „
Zins- und Diskonto-Erträge 11,249,000 + 400,000 „
Verhältnis des Notenumlaufes zum Barvorrat 76.48%,
gegen 76.71% in der Vorwoche.
* London, 19. März. Wochenausweis der Bank von England.
Totalreſerve £ 31,279,000 + 788,000
Notenumlauf „ 27,785,000 — 172,000
Barvorrat „ 40,613,000 + 615,000
Portefeuille „ 34,230,000 — 728,000
Guthaben der Privaten „ 41,875,000 — 273,000
Guthaben des Staates „ 19,569,000 + 306,000
Notenreſerve „ 29,871,000 + 799,000
Regierungsſicherheiten „ 13,760,000 unverändert
Prozentverhältnis der Reſerve zu den Paſſiven 51¼%,
gegen 50% in der Vorwoche.
Letzte Handelsnachrichten.
w. Berlin, 20. März. (Privattelegramm.) Die
Börſe zeigte heute infolge der guten Dispoſition der Weſtbörſen
eine vorwiegend feſte Haltung, doch blieb das Geſchäft auch heute
äußerſt beſchränkt. Etwas lebhafter geſtaltete ſich der Verkehr
nur am Montanmarkte infolge der Eiſenbahnvorlage, die
über eine halbe Milliarde beanſprucht, da man davon Beſtel-
lungen für Montanunternehmungen und Maſchinenfabriken er-
hofft. Gelſenkirchener und Harpener gewannen je ¾ Prozent,
Phönix zogen um ½ Prozent an. Am Banken markte war
das Geſchäft äußerſt luſtlos. Etwas gebeſſert waren Handels-
anteile, Nationalbank und Ruſſenbank, während Kommerz- und
Diskontokommandit-Anteile zur Abſchwächung neigten. Bahnen-
werte verkehrten durchweg in feſter Tendenz, beſonders ameri-
kaniſche Bahnen. Am Rentenmarkte neigten 3prozentige Reichs-
anleihe zur Abſchwächung, während Ruſſen und Türkenloſe im
Kurſe anziehen konnten. Schiffahrtsaktien lagen feſt.
Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft äußerſt luſtlos.
Die Kursveränderungen waren nur geringfügig. Gegen Schluß
des offiziellen Verkehrs ſchwächten ſich Phönixaktien um Bruch-
teile ab, während Baltimore etwas anziehen konnten. Am
Banken- und Rentenmarkt ſtagnierte das Geſchäft vollſtändig.
Am Transportmarkte gaben ſpäterhin Lombarden und Kanada
um Bruchteile nach.
Privatdiskont 4⅝. Tägliches Geld 4½, Ultimogeld 5¾ bis
5½ Prozent.
* Berlin, 20. März, 2 Uhr 10 Min. (Privattelegramm.)
Schlußkurſe.
Tendenz: Luſtlos.
Generalverſammlungs-Kalender. 23. März. Vereinigte Gaswerke Augsburg. O. G. 3 Uhr.
Augsburg. [21. März.]
Ziegelei und Tonwarenfabrik Johannesried bei
Kempten. A.-G. O. G. 11 Uhr. Kempten.
Letzte Nachrichten.
Rußland und die mazedoniſchen Reformen.
n. Berlin, 20. März, 1.55 N. (Privattelegramm.)
Die anderweitig verbreitete Meldung, die ruſſiſche Regie-
rung habe den Kabinetten von Wien, Berlin und London in
einer Note neue Vorſchläge für die mazedoniſchen
Reformen bereits unterbreitet, ſtimmt mit unſeren Jnfor-
mationen an zuſtändiger Stelle nicht überein. Zwiſchen Ruß-
land und Oeſterreich, den Kontrahenten des Mürzſteger Ab-
kommens, hat ein lebhafter Notenaustauſch in der Balkanfrage
ſtatgefunden und jetzt iſt auch ein formulierter ruſſiſcher
Vorſchlag in Wien eingetroffen, der demnächſt im dortigen
Regierungsorgan veröffentlicht werden dürfte. Den anderen
Mächten iſt bis zur Stunde nur eine vertrauliche Mitteilung
über den Inhalt der ruſſiſchen Note zugegangen. Das formelle
Schriftſtück ſteht bis jetzt noch aus.
n. Berlin, 20. März, 2.10 N.
(Privattelegramm.) Die
Reichstagsjournaliſten haben ihre Tätigkeit noch nicht wieder
aufgenommen; ſie ſtreiken immer noch. Die Verhandlungen
dauern zur Stunde noch fort.
n. Berlin, 20. März, 9.14 V. (Privattelegramm.) Der
Täglichen Rundſchau ſchreibt man aus dem lothringiſchen Dorfe
Hemilly, daß letzthin der katholiſche Hilfspfarrer von
dem Biſchof Benzler verſetzt wurde, weil, wie ſeine Gemeinde
annimmt, er ſich nicht an der Agitation des Zentrums
und des katholiſchen Volksvereins angeſchloſ-
ſen hatte. Darauf richteten die Einwohner einen Proteſt an
den Biſchof Benzler und übergaben ihm zugleich dem liberalen
franzöſiſchen Blatte Le Meſſin zur Veröffentlichung. Da heißt es
u. a.: Dieſer Prieſter, der während 14 Jahre ſeines Hierſeins
aller Sympathien erworben hatte, war kein Politiker, nein, er
war ein Prieſter der alten Schule, der ſich einzig um
ſein Amt bekümmerte, das ein Amt des Friedens iſt, und der nur
einen Ehrgeiz hatte, den, ſeine Kirche zu ſchmücken, worauf er
all ſeine Sorgfalt verwendete. Wenn ernſte Lehren zum Nachden-
ken bringen können, ſo brauchen ſie nur auf das zu blicken, was
jetzt in Frankreich vorgeht und ſie werden ſich leicht überzeugen,
daß die traurige Lage des Klerus einzig der Tatſache entſpringt,
daß er auf das Gefühl des Volkes keine Rückſicht genommen hat.
Die auch vom Biſchof planvoll durchgeführte Erſetzung der
nicht politiſchen Prieſter der alten Schule durch
den zentrumsfrommen Klerus ſtößt demnach ſogar in
der kirchentreuen Bauernbevölkerung Lothringens auf unerwarte-
ten Widerſtand.
r. Bern, 20. März. 10.05 V. (Privattelegramm.) Da
gegen das neue ſchweizeriſche Bürgerliche Ge-
ſetzbuch, das an Stelle des Privatrechtes der 22 Kantone tritt,
keine Referendumsunterſchriften eingereicht wur-
den, erhält das Geſetz ſomit die ſtillſchweigende Sanktion des
ſchweizeriſchen Volkes. Das Bürgerliche Geſetzbuch wird mit dem
heutigen Tage rechtsgültig. Zur Anwendung gelangt es am
1. Januar 1912.
* St. Petersburg, 19. März. Einer Blättermel-
dung aus Jekaterinoſlaw zufolge wurde der Führer der
Arbeitergruppe der zweiten Reichsduma,
Karawajetſch, geſtern von zwei unbekannten Männern
durch Revolverſchüſſe ſchwer verwundet und ſtarb in
der Nacht an den erlittenen Verletzungen. Der Verſtorbene
hatte in der letzten Zeit zahlreiche Drohbriefe erhalten,
deren Abſender ſich als Mitglieder des Verbandes echt
ruſſiſcher Leute bezeichneten.
Der Zuſtand des geſtern im Duell verwundeten Gene-
rals Smyrnow iſt befriedigend. — Durch die Beſtäti-
gung des gegen ihn gefällten Urteils verliert Gene-
ral Stöſſel alle Orden. Er behält nur die Kriegs-
medaille, jedoch keinerlei Kriegsorden.
Die techniſche Kommiſſion des Kriegsminiſteriums be-
ſchloß, für die Neuausrüſtung der ruſſiſchen
Infanterie das Modell der amerikaniſchen Infanterie-
Ausrüſtung vorzuſchlagen.
g. New-York, 20. März. (Privatkabeltelegr.)
Die New-Yorker Demokraten künden an, daß ſie
geſchloſſen verſuchen werden, Bryans Kandidatur
zu verhindern; ſie befürworten die Wahl des Gouver-
neurs Johnſon von Minneſota.
Eine gefährliche Alarmprobe.
k. Kattowitz, 19. März. 8.45 N. (Privattele-
gramm.) Heute vormittag brach in der Rütgerſchule bei
einer Feueralarmprobe eine Panik unter den
Kindern aus. Schon im Treppenflur wurden viele Kinder
gequetſcht. Elf Knaben im Alter von 7 bis 10 Jahren
waren in Todesgefahr und wurden im letzten Augen-
blick von Lehrern gerettet. Aerztliche Hilfe war gleich zur
Stelle. Vier Knaben mußten ſich ſofort in ärztliche Be-
handlung begeben. (Dieſe „Alarmprobe“ ſcheint recht ſchla-
gend zu beweiſen, daß auch in deutſchen Schulen für die
Sicherheit der Kinder nicht in dem wünſchenswerten Maße
geſorgt iſt. D. Red.)
v. A. St. Petersburg, 20. März. 11.30 V. (Privat-
telegramm.) Ueber das Befinden Leo Tolſtois
laufen widerſprechende Nachrichten ein. Ein Sohn des
Dichters telegraphiert, es ſei Hoffnung vorhanden, daß
Tolſtoi di Krankheit überwinde, wenn keine Komplikationen
hinzutreten. Dagegen heißt es in einem Briefe aus Jas
naja-Poljana, die Gehirnanämie ſchreite fort. Der Kranke
habe das Bewußtſein verloren. Die Kataſtrophe kann
jeden Augenblick eintreten.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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