Allgemeine Zeitung, Nr. 138, 24. März 1908.Nr. 138. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 24. März 1908. [Spaltenumbruch]
Gerichtssaal. Ein neuer Wucherprozeß. * München, 23. März. (Landgericht München I. Den Vorsitz führt, wie in dem großen Wucherprozesse im Nach Verlesung des Eröffnungsbeschlusses werden die Dr. Hofbrückl übte bis Oktober 1907 in Vilshofen ärzt- Dr. Hofbrückl gibt an, er habe Frhrn. v. Horn für einen gut- Dem Angeklagten Ritzer wird vorgehalten, daß er Aus aller Welt. * Ein Raubmordversuch. Gestern nachmittag wurde in Berlin * Der Bankrotteur Hofrat Ludwig Rothschild aus Büdingen [Spaltenumbruch] Letzte Nachrichten. Der Protest der Reichstagsjournalisten. n. Berlin, 23. März. 1.20 N. (Privattelegr.) Ein preußischer Staatsminister als Landtagskandidat. * Osnabrück, 23. März. Der frühere Minister (Das Auftreten des Herrn v. Podbielski als Redner in Demonstrationen gegen Japan. * Hongkong, 23. März. (Reuter-Meldung.) In einer von Berlin, 22. März. Gestern abend hielt Geh. Rat Prof. Dr. * Stuttgart, 23. März. Die Beerdigung des Geheimrates z. London, 23. März. 11.15 V. (Privattelegramm.) * Paris, 23. März. Der Matin berichtet, daß die anti- * St. Petersburg, 23. März. Durch einen heute veröffent- v. A. St. Petersburg, 23. März. 10.15 V. (Privattele- * Port au Prince, 23. März. General Firmin und andere p. Innsbruck, 23. März, 12.54 N. (Privattelegramm.) p. Essen, 23. März. 11.50 V. (Privattelegr.) [Spaltenumbruch] Handels-Zeitung. (Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen undTelegramme ist nur mit genauer Quellenangabe gestattet.) * München, 23. März. Norddeutscher Lloyd. # Der Abschluß der Gesellschaft ist bereits bekannt, und der [Tabelle] Die Verwaltung äußert sich zur Geschäftslage im verflossenen Weiter heißt es, daß der nordamerikanische Passa- In der Bilanz sind ausgewiesen 127 Dampfer mit 180.13 Ueber die Summe, die die Gesellschaft vom Morgantrust, [irrelevantes Material] Nr. 138. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 24. März 1908. [Spaltenumbruch]
Gerichtsſaal. Ein neuer Wucherprozeß. * München, 23. März. (Landgericht München I. Den Vorſitz führt, wie in dem großen Wucherprozeſſe im Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes werden die Dr. Hofbrückl übte bis Oktober 1907 in Vilshofen ärzt- Dr. Hofbrückl gibt an, er habe Frhrn. v. Horn für einen gut- Dem Angeklagten Ritzer wird vorgehalten, daß er Aus aller Welt. * Ein Raubmordverſuch. Geſtern nachmittag wurde in Berlin * Der Bankrotteur Hofrat Ludwig Rothſchild aus Büdingen [Spaltenumbruch] Letzte Nachrichten. Der Proteſt der Reichstagsjournaliſten. n. Berlin, 23. März. 1.20 N. (Privattelegr.) Ein preußiſcher Staatsminiſter als Landtagskandidat. * Osnabrück, 23. März. Der frühere Miniſter (Das Auftreten des Herrn v. Podbielski als Redner in Demonſtrationen gegen Japan. * Hongkong, 23. März. (Reuter-Meldung.) In einer von ⦂ Berlin, 22. März. Geſtern abend hielt Geh. Rat Prof. Dr. * Stuttgart, 23. März. Die Beerdigung des Geheimrates z. London, 23. März. 11.15 V. (Privattelegramm.) * Paris, 23. März. Der Matin berichtet, daß die anti- * St. Petersburg, 23. März. Durch einen heute veröffent- v. A. St. Petersburg, 23. März. 10.15 V. (Privattele- * Port au Prince, 23. März. General Firmin und andere p. Innsbruck, 23. März, 12.54 N. (Privattelegramm.) p. Eſſen, 23. März. 11.50 V. (Privattelegr.) [Spaltenumbruch] Handels-Zeitung. (Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen undTelegramme iſt nur mit genauer Quellenangabe geſtattet.) * München, 23. März. Norddeutſcher Lloyd. # Der Abſchluß der Geſellſchaft iſt bereits bekannt, und der [Tabelle] Die Verwaltung äußert ſich zur Geſchäftslage im verfloſſenen Weiter heißt es, daß der nordamerikaniſche Paſſa- In der Bilanz ſind ausgewieſen 127 Dampfer mit 180.13 Ueber die Summe, die die Geſellſchaft vom Morgantruſt, [irrelevantes Material] <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0005" n="5"/> <fw place="top" type="header">Nr. 138. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 24. März 1908.</fw><lb/> <cb/> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gerichtsſaal.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Ein neuer Wucherprozeß.</hi> </head><lb/> <dateline>* <hi rendition="#b">München,</hi> 23. März.</dateline> <p>(<hi rendition="#g">Landgericht München <hi rendition="#aq">I.</hi><lb/> Strafkammer</hi>.) Heute vormittag wurde in die Verhand-<lb/> lung gegen den prakt. Arzt Dr. <hi rendition="#g">Hofbrückl</hi> von Paſing und<lb/> gegen den Maler- und Tapezierermeiſter Peter <hi rendition="#g">Ritzer</hi> von<lb/> München wegen eines fortgeſetzten Vergehens des Wuchers bezw.<lb/> wegen eines Vergehens des gewerbs- und gewohnheitsmäßigen<lb/> Wuchers eingetreten.</p><lb/> <p>Den Vorſitz führt, wie in dem großen Wucherprozeſſe im<lb/> vorigen Jahre, Landgerichtsrat <hi rendition="#g">Hartmann</hi>. Die Anklage ver-<lb/> tritt wiederum Staatsanwalt <hi rendition="#g">Meikel</hi>. Dr. Hofbrückel wird<lb/> von R.-A. Dr. v. <hi rendition="#g">Pannwitz</hi>, Ritzer von R.-A. Anton <hi rendition="#g">Gänßler</hi><lb/> verteidigt.</p><lb/> <p>Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes werden die<lb/><hi rendition="#g">Strafliſten</hi> der Angeklagten bekannt gegeben; Dr. Hofbrückl<lb/> iſt wegen unbefugter Arzneimittelabgabe, wegen Beleidigung<lb/> und wegen Verletzung der Meldepflicht beſtraft; Ritzers Straf-<lb/> liſte enthält je einen Eintrag wegen Teilnahme an einem Ver-<lb/> gehen des Diebſtahls, Betrugs und Beleidigung.</p><lb/> <p>Dr. <hi rendition="#g">Hofbrückl</hi> übte bis Oktober 1907 in Vilshofen ärzt-<lb/> liche Praxis aus, überſiedelte dann nach München, betrieb hier<lb/> die Fernbehandlung von Lungenkranken, überſiedelte im Jahre<lb/> 1901 nach Luzern, kehrte im Jahre 1902 nach München zurück<lb/> und ließ ſich im Hauſe 176 an der Jägerſtraße nieder. Im Café<lb/> Danner machte er die Wahrnehmung, daß Unternehmer maſſen-<lb/> haft Wechſel mit den Unterſchriften des Rittmeiſters Frhrn. von<lb/> Horn und des Oberleutnants v. Kiliani vertrieben. Dr. Hof-<lb/> brückl ſuchte letzteren auf, erkundigte ſich über die Vermögens-<lb/> verhältniſſe v. Horns, erfuhr, daß deſſen Frau vermögend ſei,<lb/> und lud dann Frhrn. v. Horn in ſeine Wohnung ein. Als dieſer<lb/> kam, machte ihm Dr. Hofbrückl den Vorſchlag, er wolle ihm ſeine<lb/> Hypothek von 35,000 M geben und verkaufen, wenn Frhr. v. Horn<lb/> den dabei entſtehenden Verluſt trage und das Geld in einem<lb/> halben Jahre zurückzahle. Frhr. v. Horn war damit einver-<lb/> ſtanden. Dr. Hofbrückl zedierte nem Badkier Kampferſeck den<lb/> Teilbetrag von 22,000 M und erhielt dafür 19,842.20 M. Frhr.<lb/> v. Horn behauptet, er habe nur etwas über 1700 M erhalten<lb/> und am 25. Februar 1903 einen Schuldſchein über 23,000 M aus-<lb/> ſtellen müſſen, welche er „als Darlehen unverzinslich bar er-<lb/> halten“ habe. Den Reſt der Hypothek trat Dr. Hofbrückl um<lb/> 11,700 M an den Pferdehändler Fränkl ab; Frhr. v. Horn ſoll<lb/> einen Schuldſchein über 13,000 M ausgeſtellt, aber bedeutend<lb/> weniger erhalten haben.</p><lb/> <p>Dr. Hofbrückl gibt an, er habe Frhrn. v. Horn für einen gut-<lb/> ſituierten Kavalier gehalten. Frhr. v. Horn habe geſagt, er lebe<lb/> mit ſeiner Frau in Gütergemeinſchaft; er habe ihm auch einen<lb/> Depotſchein über ein Vermögen von ¾ Mill. Fr. vorgezeigt,<lb/> dabei aber den Namen des Depotinhabers verdeckt; in Wirklich-<lb/> keit habe das Depot auf Baronin v. Horn gelautet und Frhr.<lb/> v. Horn mit ſeiner Frau nicht in Gütergemeinſchaft gelebt.<lb/> Frhr. v. Horn habe auch mehr erhalten als er angebe. Was er<lb/> ſagte, ſei erlogen. In der kriegsgerichtlichen Verhandlung gegen<lb/> Frhrn. v. Horn wegen Wechſelfälſchung, die mit der Verurteilung<lb/> des Angeklagten zu 6 Jahren Zuchthaus endete, gab Dr. Hof-<lb/> brückl unter Eid an, Frhr. v. Horn habe ſich durch ihn ärztlich<lb/> unterſuchen laſſen und auf dieſe Weiſe habe er Frhrn. v. Horn<lb/> kennen gelernt. Der Vorſitzende hielt ihm dieſe Ausſage vor und<lb/> bemerkte dazu, nach ſeiner Meinung habe Dr. Hofbrückl ſeine<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Eidespflicht erheblich verletzt;</hi></hi><lb/> er könne froh ſein, daß er nicht im Gerichtsſaale verhaftet wurde.<lb/> Dr. Hofbrückl erwiderte, er habe ſeine Ausſage nach beſtem Wiſſen<lb/> abgegeben.</p><lb/> <p>Dem <hi rendition="#g">Angeklagten Ritzer</hi> wird vorgehalten, daß er<lb/> in dem Verdachte geſtanden ſei, der Zuhälter einer Proſtituierten<lb/> Binder geweſen zu ſein. Er erklärt, das ſei er nie geweſen. Im<lb/> Polizeiakt hat ein Ritzer unterſchriftlich anerkannt, daß er wegen<lb/> Diebſtahls beſtraft wurde; Ritzer bemerkt, dieſe Unterſchrift ſei<lb/> ſeiner Unterſchrift zwar ſehr ähnlich, er habe aber eine ſolche<lb/> Erklärung nicht abgegeben, weil er nie wegen Diebſtahls beſtraft<lb/> worden ſei. Im Jahre 1900 habe er durch eine Heiratsannonce<lb/> einer bekannten Familie den Oberleutnant Maximilian Boeck<lb/> kennen gelernt. Aus der Heirat ſei nichts geworden, dagegen<lb/> habe er für Boeck Wechſelgeſchäfte gemacht, die glatte Erledigung<lb/> fanden. Zu Pfingſten 1903 habe er Boeck in Wien mitgeteilt,<lb/> daß in München Wechſel mit ſeiner Unterſchrift verhauſiert<lb/> werden. Boeck habe geſagt, er habe 60,000—64,000 M Schulden<lb/> und ihn beauftragt, Schritte einzuleiten, daß der Vater der Frau<lb/> Boeck auf ſeine Grundſtücke eine Hypothek in dieſer Höhe auf-<lb/> nehme, um ihn zu rangieren. Seitdem habe er mit Boeck in<lb/> Geſchäftsverbindung geſtanden. Daß Boeck in Not war, habe er<lb/> nicht gewußt, denn er habe nicht annehmen können, daß Boeck<lb/> die Frechheit habe, ohne Geld ſich 10 Pferde zu halten und eine<lb/> Wohnung um 6000 M zu mieten. Boeck habe ihn über ſeine Ver-<lb/> mögensverhältniſſe getäuſcht. Wenn er gewußt hätte, wie Boeck<lb/> ſtand, hätte er ihm auf ſeine wertloſen Papierfetzen keine Mark<lb/> gegeben. Richtig ſei, daß er für eine Frau Manz, die er heiraten<lb/> wollte, 10,000 M ausgegeben, dieſe Summe rühre aber nicht aus<lb/> Wechſelgeſchäften her, ſondern aus Hypothekgeſchäften ꝛc.; wo<lb/> etwas zu verdienen ſei, werde er tätig ſein. Er habe kein Be-<lb/> denken getragen, Wechſelgeſchäfte zu vermitteln, bei denen der<lb/> Geldgeber 8—10 Prozent, er ſelbſt bis zu 5 Prozent Proviſion<lb/> erhalten habe. Ritzer machte mit Baeck mehrere Wechſelgeſchäfte.<lb/> Für einen Wechſel des Oberleutnants Bomhard über 4000 M<lb/> gab Ritzer 3400 M. (Die Verhandlung wird nachmittags fort-<lb/> geſetzt.)</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aus aller Welt.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Ein Raubmordverſuch.</hi></head> <p>Geſtern nachmittag wurde in Berlin<lb/> auf den Kaufmann Sigmund <hi rendition="#g">Bernſtein</hi> in ſeiner Wohnung<lb/> ein <hi rendition="#g">Raubmordverſuch</hi> verübt. Der Täter, der dem am<lb/> Schreibtiſch ſitzenden Bernſtein drei Kopfverletzungen beibrachte,<lb/> iſt entkommen. Das Polizeipräſidium hat 1000 M Belohnung für<lb/> die Ermittelung des Täters ausgeſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>* <hi rendition="#b">Der Bankrotteur Hofrat Ludwig Rothſchild</hi> aus Büdingen<lb/> wurde in Zürich <hi rendition="#g">verhaftet</hi>. Er hielt ſich dort unter dem<lb/> Namen eines Rechtsanwaltes Kohlmann im Hotel National auf.<lb/> Es wurde der Transport des hochgradig lungenkranken Mannes<lb/> nach dem Kanton-Krankenhaus angeordnet. Das bei Rothſchild<lb/> vorgefundene Geld reichte gerade noch zur Begleichung der Hotel-<lb/> rechnung aus.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Letzte Nachrichten</hi>.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Der Proteſt der Reichstagsjournaliſten.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#aq">n.</hi><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 23. März. 1.20 <hi rendition="#aq">N.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegr</hi>.)<lb/> Der <hi rendition="#g">Reichskanzler</hi> hat ſich in der Angelegenheit des<lb/> Journaliſtenſtreiks <hi rendition="#g">perſönlich bemüht</hi> und eine län-<lb/> gere Konferenz mit dem Grafen Stolberg abgehalten, um<lb/> eine Beilegung des Konfliktes möglichſt vor Beginn der<lb/> heutigen Reichstagsverhandlung zu erzielen. Bis zur<lb/> Stunde iſt eine <hi rendition="#g">Einigung</hi> zwiſchen den Parlaments-<lb/> journaliſten und dem Reichstagspräſidium <hi rendition="#g">nicht er-<lb/> folgt</hi>. Heute gegen halb 12 Uhr verſammelten ſich die<lb/> Journaliſten der Reichstagstribüne im Journaliſtenzim-<lb/> mer. Es herrſchte dort große Erregung über einen Artikel<lb/> der Kölniſchen Volkszeitung, in dem ausgeführt wird, daß<lb/> gegenüber dem Solidaritätsbewußtſein der Journaliſten<lb/> auch das der Parlamentarier erwacht ſei. Um halb 12 Uhr<lb/> begab ſich die Dreierkommiſſion zum Präſidenten Grafen<lb/> Stolberg, um die Verhandlungen fortzuſetzen. Andrerſeits<lb/> verlautet, daß Fürſt Bülow für den Fall, daß eine Eini-<lb/> gung nicht erzielt werde, <hi rendition="#g">überhaupt nicht ſprechen<lb/> wolle</hi>. (Vgl. den Artikel auf Seite 2 und 3. D. Red.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Ein preußiſcher Staatsminiſter als Landtagskandidat.</hi> </head><lb/> <dateline>* <hi rendition="#b">Osnabrück,</hi> 23. März.</dateline> <p>Der <hi rendition="#g">frühere Miniſter<lb/> v. Podbielski</hi> hat die ihm vom Bunde der Landwirte<lb/> angebotene <hi rendition="#g">Kandidatur für den Wahlkreis<lb/> Melle-Diepholz angenommen</hi>.</p><lb/> <p>(Das Auftreten des Herrn v. Podbielski als Redner in<lb/> der diesjährigen Generalverſammlung des Bundes der<lb/> Landwirte im Zirkus Buſch, durch das das einſt zerſchnit-<lb/> tene Tiſchtuch wieder endgültig zuſammengeflickt wurde, be-<lb/> reitete darauf vor, daß Herr v. Podbielski die Abſicht hatte,<lb/> ſich wieder aktiv am politiſchen Leben zu beteiligen. Die<lb/> Red.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Demonſtrationen gegen Japan.</hi> </head><lb/> <dateline>* <hi rendition="#b">Hongkong,</hi> 23. März.</dateline> <p>(Reuter-Meldung.) In einer von<lb/> über 5000 Perſonen beſuchten <hi rendition="#g">Proteſtverſammlung in<lb/> Kanton</hi> anläßlich des <hi rendition="#g">Tatſu-Maru-Zwiſchenfalles</hi><lb/> wurden aufreizende Reden gehalten. Die Leute entledigten ſich<lb/> der aus Japan bezogenen Kleidungsſtücke, warfen ſie auf einen<lb/> Haufen und verbrannten ſie. Die Verſammlung beantragte,<lb/> dem Staatsrat <hi rendition="#g">Yuanſchikai</hi> die Mißbilligung auszuſprechen<lb/> für ſeine Nachgiebigkeit gegenüber den japaniſchen Forderungen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>⦂ <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 22. März.</dateline> <p>Geſtern abend hielt Geh. Rat Prof. Dr.<lb/><hi rendition="#g">Robert Koch</hi> im Sitzungsſaal des Muſeums für Völkerkunde<lb/> einen intereſſanten Vortrag über die <hi rendition="#g">ethnologiſchen und<lb/> anthropologiſchen Beobachtungen,</hi> welche er wäh-<lb/> rend ſeines anderthalbjährigen Aufenthalts <hi rendition="#g">in Oſtafrika</hi><lb/> gemacht hat. Seine Beobachtungen erſtreckten ſich vorwiegend<lb/> auf den Nordweſten des am Viktoria Nyanza liegenden Gebietes,<lb/> welche Gegenden von den Batunegern bewohnt ſind. Der feſſelnde<lb/> Vortrag fand ſtürmiſchen Beifall.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Stuttgart,</hi> 23. März.</dateline> <p>Die Beerdigung des Geheimrates<lb/><hi rendition="#g">Profeſſor</hi> Dr. <hi rendition="#g">Eduard Zeller</hi> fand geſtern unter Teil-<lb/> nahme zahlreicher Gelehrter und eines großen Trauergefolges<lb/> ſtatt. Als Vertreter des <hi rendition="#g">Kaiſers</hi> war der preußiſche Geſandte<lb/> v. <hi rendition="#g">Bülow</hi> erſchienen. Von Vertretern mehrerer deutſcher Uni-<lb/> verſitäten und gelehrter Geſellſchaften wurden Nachrufe gehalten.<lb/> Der Kaiſer hatte einen prächtigen Kranz niederlegen laſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">z.</hi><hi rendition="#b">London,</hi> 23. März. 11.15 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)<lb/> Die Daily Mail will aus Berlin erfahren haben, daß die Ver-<lb/> handlungen über die <hi rendition="#g">Wahrung des <hi rendition="#aq">status quo</hi> in der<lb/> Nordſee</hi> erfolgreich abgeſchloſſen ſeien. Die Differenzen über<lb/> die Faſſung der Erklärung ſeien beſeitigt und eine den Vertrag<lb/> ſchließende, den Mächten genehme Form, ſei aufgeſetzt. Die Er-<lb/> klärung werde demnächſt zur Erklärung fertiggeſtellt ſein; ſie<lb/> werde unterzeichnet werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Paris,</hi> 23. März.</dateline> <p>Der Matin berichtet, daß die <hi rendition="#g">anti-<lb/> franzöſiſchen Treibereien in Indochina</hi> ſeit<lb/> einiger Zeit einen <hi rendition="#g">bedenklichen Umfang</hi> angenommen<lb/> haben. Die anamitiſchen Bonzen verbreiten maſſenhaft Flug-<lb/> ſchriften, die zur Steuerverweigerung und zum bewaffneten<lb/> Kampfe gegen die Franzoſen auffordern und in denen den Ein-<lb/> geborenen der Sieg der Japaner über Rußland als erhebendes<lb/> Beiſpiel vorgehalten wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 23. März.</dateline> <p>Durch einen heute veröffent-<lb/> lichten Erlaß wird der Generalgouverneur von Turkeſtan, <hi rendition="#g">Ge-<lb/> neral Grodekow</hi>, krankheitshalber unter Belaſſung in ſeiner<lb/> Stellung als Mitglied des Reichsrats und Verleihung des Wladi-<lb/> mirordens 1. Klaſſe abberufen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">v. A.</hi><hi rendition="#b">St. Petersburg,</hi> 23. März. 10.15 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattele-<lb/> gramm</hi>.) Der Marineminiſter Admiral <hi rendition="#g">Dikow</hi> hat ſeinen<lb/><hi rendition="#g">Abſchied</hi> eingereicht, der angenommen wurde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>* <hi rendition="#b">Port au Prince,</hi> 23. März.</dateline> <p>General <hi rendition="#g">Firmin</hi> und andere<lb/> Revolutionäre, die ſich in das franzöſiſche Konſulat zu <hi rendition="#g">Gonai-<lb/> ves</hi> geflüchtet hatten, ſchifften ſich geſtern auf dem franzöſiſchen<lb/> Kreuzer d’Eſtreſe ein, der nach <hi rendition="#g">Saint Thomas</hi> abging.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">p.</hi><hi rendition="#b">Innsbruck,</hi> 23. März, 12.54 <hi rendition="#aq">N.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegramm</hi>.)<lb/> In Schwaz wurde geſtern ein junger Mann verhaftet, der ſich<lb/> in einem Gaſthauſe ſehr renitent benahm. In der Nacht <hi rendition="#g">ſetzte</hi><lb/> der Häftling im Arreſtlokal ſeine Kleider, die er ausgezogen<lb/> hatte, ſowie die Pritſche <hi rendition="#g">in Brand</hi>. Als das Feuer bemerkt<lb/> wurde und man in das Arreſtlokal eindrang, fand man nur noch<lb/> die <hi rendition="#g">verkohlte Leiche</hi> des Häftlings, deſſen Identität nicht<lb/> feſtgeſtellt werden konnte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#aq">p.</hi><hi rendition="#b">Eſſen,</hi> 23. März. 11.50 <hi rendition="#aq">V.</hi></dateline> <p>(<hi rendition="#g">Privattelegr</hi>.)<lb/> Aus Unna wird gemeldet: Die Frau des Bahnaſſiſtenten<lb/> Müller warf ihre beiden im Alter von 3 und 6 Jahren<lb/> ſtehenden Kinder in die Gerthe und ertränkte ſich dann<lb/> ſelbſt. Anſcheinend liegt Geiſtesſtörung vor.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Handels-Zeitung.</hi> </head><lb/> <note> <hi rendition="#b">(Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen und<lb/> Telegramme iſt nur mit genauer Quellenangabe geſtattet.)</hi> </note><lb/> <dateline>* <hi rendition="#b">München,</hi> 23. März.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Norddeutſcher Lloyd.</hi> </head><lb/> <p># Der Abſchluß der Geſellſchaft iſt bereits bekannt, und der<lb/> Geſchäftsbericht bringt nunmehr die erforderlichen Details. Es<lb/> geht daraus hervor, daß die <hi rendition="#g">Geſamteinnahmen</hi> ſich um<lb/> rund 7 Millionen Mark auf 29.46 Millionen Mark verringert<lb/> haben, während von 1905 auf 1906 die Einnahmen um rund<lb/> 3 Millionen geſtiegen waren. Der Rückgang reſultiert in erſter<lb/> Linie aus den Erträgniſſen der transatlantiſchen Fahrt, die<lb/> rund 6 Millionen Mark weniger brachte. Die Reichspoſtdampfer-<lb/> linie ergab 840,000 Mark weniger, die europäiſche Fahrt rund<lb/> 200,000 Mark weniger. Auf der anderen Seite erforderten die<lb/> Unkoſten rund 200,000 M mehr, die Anleihezinſen 60,000 Mark<lb/> weniger. Die Abſchreibungen allein ſind mit 16.10 Mill. M<lb/> nur um 127,000 M niedriger als im Vorjahr, während dem<lb/> Reſervefonds 336,000 M weniger zugewieſen werden und der<lb/> Erneuerungsfonds, der im vorigen Jahr 2.68 Mill. M erhalten<lb/> hatte, undotiert bleibt. Der <hi rendition="#g">Reingewinn</hi> bleibt mit 6.93<lb/> Mill. M um mehr als die Hälfte hinter dem vorjährigen Ueber-<lb/> ſchuß zurück: die <hi rendition="#g">Dividende,</hi> die um 4 Prozent niedriger iſt<lb/> als im Vorjahr, erfordert einen Betrag von 5.62 Mill. M gegen<lb/> 8.63 Mill. M. Würde die Dotierung der Reſerve und des Er-<lb/> neuerungsfonds in der vorjährigen Höhe erfolgt ſein, ſo hätten<lb/> für die Dividende nicht mehr als 2.62 Mill. M zur Verfügung<lb/> geſtanden; es würden alſo <hi rendition="#g">nur 2 Prozent</hi> haben verteilt<lb/> werden können.</p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Die Verwaltung äußert ſich zur Geſchäftslage im verfloſſenen<lb/> Jahre u. a., wie folgt: <cit><quote>„Durch die amerikaniſche Kriſis wurde<lb/> gegen Ende vorigen Jahres ein <hi rendition="#g">ſcharfer Rückgang der<lb/> Auswanderung</hi> herbeigeführt, welchen die um dieſelbe Zeit<lb/> einſetzende ſtarke Rückwanderung nicht auszugleichen vermochte.<lb/> Auch der <hi rendition="#g">Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland<lb/> und den Vereinigten Staaten</hi> hatte aus dem gleichen<lb/> Grunde empfindlich zu leiden. Hinzu traten einſchneidende<lb/><hi rendition="#g">Tarifratenkämpfe</hi> auf verſchiedenen unſerer Hauptlinien,<lb/> deren Ausbruch wir nicht zu hindern vermochten. Wie alle<lb/> Reedereien, haben endlich auch wir unter den <hi rendition="#g">hohen Kohlen-<lb/> preiſen</hi>, den <hi rendition="#g">ſteigenden Arbeitslöhnen</hi> und vor-<lb/> übergehend auch unter großen <hi rendition="#g">Streiks</hi> in verſchiedenen Häfen<lb/> zu leiden gehabt. Um ſo mehr freut es uns, mitteilen zu können,<lb/> daß inzwiſchen auf verſchiedenen wichtigen Verkehrsgebieten<lb/><hi rendition="#g">Verſtändigungen der beteiligten Schiffahrts-<lb/> geſellſchaften</hi> ſtattgefunden haben, die eine ruhigere und<lb/> nutzbringendere Entwicklung des Geſchäftes für die nächſten<lb/> Jahre gewährleiſten dürften. So iſt zwiſchen den am nord-<lb/> atlantiſchen Verkehr beteiligten kontinentalen engliſchen und<lb/> amerikaniſchen Linien ein Abkommen für die Dauer von drei<lb/> Jahren geſchloſſen. Ferner ſind zwiſchen der Hamburg-Amerika-<lb/> Linie und unſerer Geſellſchaft für die Dauer von <hi rendition="#g">vier Jahren</hi><lb/> Vereinbarungen getroffen, die ſich auf den nordatlantiſchen und<lb/> oſtaſiatiſchen Verkehr, ſowie auf die Veranſtaltung von Ver-<lb/> gnügungsfahrten beziehen und ein erſprießliches Nebeneinander-<lb/> arbeiten der beiden Geſellſchaften ſichern.“</quote></cit></p><lb/> <p>Weiter heißt es, daß der <hi rendition="#g">nordamerikaniſche Paſſa-<lb/> gierverkehr</hi> im letzten Jahr eine erhebliche Steigerung auf-<lb/> weiſt, die in der Hauptſache auf den Zwiſchendeckverkehr entfällt.<lb/> Dieſer habe im erſten Halbjahr eine noch nicht dageweſene Höhe<lb/> erreicht, um dann allerdings infolge der inzwiſchen drüben ein-<lb/> getretenen ungünſtigeren Arbeitsverhältniſſe gegen Ende des<lb/> Jahres erheblich zurückzugehen. Aus dem gleichen Grunde iſt die<lb/> Rückwanderung im Herbſt um ein Bedeutendes geſtiegen. Der<lb/><hi rendition="#g">nordatlantiſche Frachtverkehr</hi> geſtaltete ſich im<lb/> vorigen Jahre befriedigend, allerdings machte ſich in den<lb/> Monaten November und Dezember im ausgehenden Verkehr in-<lb/> folge der Kriſis in den Vereinigten Staaten eine Abnahme be-<lb/> merkbar, während zugleich die rückkommenden Frachtraten im<lb/> Vergleich zum vorigen Jahre zu wünſchen übrig ließen.</p><lb/> <p>In der <hi rendition="#g">Bilanz</hi> ſind ausgewieſen 127 Dampfer mit 180.13<lb/> Millionen Mark gegen 117 Seedampfer mit 161.34 Mill. M.<lb/> Andere Schiffe ſind mit 8.96 Mill. M (7.59 Mill. M) bewertet.<lb/> Die Beteiligung an dritten Unternehmungen ſteht mit 34.88<lb/> Millionen Mark (30.41 Mill. M) zu Buch. Debitoren ſind ins-<lb/> geſamt mit 18.79 Mill. M (21.79 Mill. M) ausgewieſen. Auf<lb/> der <hi rendition="#g">Paſſivſeite</hi> finden ſich diverſe Kreditoren mit 50.38<lb/> Millionen Mark (41.02 Mill. M). Bei 125 Millionen Mark<lb/> Aktienkapital und 52.59 Mill. M Anleiheſchuld enthielt der<lb/> Reſervefonds 8.13 Mill. M und der Erneuerungsfonds 9.52 Mill.<lb/> Mark. Der Verſicherungsfonds beträgt 16.34 Mill. M.</p><lb/> <p>Ueber die Summe, die die Geſellſchaft vom <hi rendition="#g">Morgantruſt</hi>,<lb/> nach den bekannten Abmachungen, erhält, finden ſich im Bericht<lb/> keine Angaben. Da der Truſt dem Lloyd eine Dividende von<lb/> 6 Prozent auf 20 Mill. M Aktien zu zahlen hat und umgekehrt<lb/> die Dividende des Lloyd auf 20 Mill. M erhält, ſo hat der<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><floatingText><body><div type="jAnnouncements" n="1"><div type="jAn" n="2"><gap reason="insignificant"/></div></div></body></floatingText><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Nr. 138. München, Dienstag Allgemeine Zeitung 24. März 1908.
Gerichtsſaal.
Ein neuer Wucherprozeß.
* München, 23. März. (Landgericht München I.
Strafkammer.) Heute vormittag wurde in die Verhand-
lung gegen den prakt. Arzt Dr. Hofbrückl von Paſing und
gegen den Maler- und Tapezierermeiſter Peter Ritzer von
München wegen eines fortgeſetzten Vergehens des Wuchers bezw.
wegen eines Vergehens des gewerbs- und gewohnheitsmäßigen
Wuchers eingetreten.
Den Vorſitz führt, wie in dem großen Wucherprozeſſe im
vorigen Jahre, Landgerichtsrat Hartmann. Die Anklage ver-
tritt wiederum Staatsanwalt Meikel. Dr. Hofbrückel wird
von R.-A. Dr. v. Pannwitz, Ritzer von R.-A. Anton Gänßler
verteidigt.
Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes werden die
Strafliſten der Angeklagten bekannt gegeben; Dr. Hofbrückl
iſt wegen unbefugter Arzneimittelabgabe, wegen Beleidigung
und wegen Verletzung der Meldepflicht beſtraft; Ritzers Straf-
liſte enthält je einen Eintrag wegen Teilnahme an einem Ver-
gehen des Diebſtahls, Betrugs und Beleidigung.
Dr. Hofbrückl übte bis Oktober 1907 in Vilshofen ärzt-
liche Praxis aus, überſiedelte dann nach München, betrieb hier
die Fernbehandlung von Lungenkranken, überſiedelte im Jahre
1901 nach Luzern, kehrte im Jahre 1902 nach München zurück
und ließ ſich im Hauſe 176 an der Jägerſtraße nieder. Im Café
Danner machte er die Wahrnehmung, daß Unternehmer maſſen-
haft Wechſel mit den Unterſchriften des Rittmeiſters Frhrn. von
Horn und des Oberleutnants v. Kiliani vertrieben. Dr. Hof-
brückl ſuchte letzteren auf, erkundigte ſich über die Vermögens-
verhältniſſe v. Horns, erfuhr, daß deſſen Frau vermögend ſei,
und lud dann Frhrn. v. Horn in ſeine Wohnung ein. Als dieſer
kam, machte ihm Dr. Hofbrückl den Vorſchlag, er wolle ihm ſeine
Hypothek von 35,000 M geben und verkaufen, wenn Frhr. v. Horn
den dabei entſtehenden Verluſt trage und das Geld in einem
halben Jahre zurückzahle. Frhr. v. Horn war damit einver-
ſtanden. Dr. Hofbrückl zedierte nem Badkier Kampferſeck den
Teilbetrag von 22,000 M und erhielt dafür 19,842.20 M. Frhr.
v. Horn behauptet, er habe nur etwas über 1700 M erhalten
und am 25. Februar 1903 einen Schuldſchein über 23,000 M aus-
ſtellen müſſen, welche er „als Darlehen unverzinslich bar er-
halten“ habe. Den Reſt der Hypothek trat Dr. Hofbrückl um
11,700 M an den Pferdehändler Fränkl ab; Frhr. v. Horn ſoll
einen Schuldſchein über 13,000 M ausgeſtellt, aber bedeutend
weniger erhalten haben.
Dr. Hofbrückl gibt an, er habe Frhrn. v. Horn für einen gut-
ſituierten Kavalier gehalten. Frhr. v. Horn habe geſagt, er lebe
mit ſeiner Frau in Gütergemeinſchaft; er habe ihm auch einen
Depotſchein über ein Vermögen von ¾ Mill. Fr. vorgezeigt,
dabei aber den Namen des Depotinhabers verdeckt; in Wirklich-
keit habe das Depot auf Baronin v. Horn gelautet und Frhr.
v. Horn mit ſeiner Frau nicht in Gütergemeinſchaft gelebt.
Frhr. v. Horn habe auch mehr erhalten als er angebe. Was er
ſagte, ſei erlogen. In der kriegsgerichtlichen Verhandlung gegen
Frhrn. v. Horn wegen Wechſelfälſchung, die mit der Verurteilung
des Angeklagten zu 6 Jahren Zuchthaus endete, gab Dr. Hof-
brückl unter Eid an, Frhr. v. Horn habe ſich durch ihn ärztlich
unterſuchen laſſen und auf dieſe Weiſe habe er Frhrn. v. Horn
kennen gelernt. Der Vorſitzende hielt ihm dieſe Ausſage vor und
bemerkte dazu, nach ſeiner Meinung habe Dr. Hofbrückl ſeine
Eidespflicht erheblich verletzt;
er könne froh ſein, daß er nicht im Gerichtsſaale verhaftet wurde.
Dr. Hofbrückl erwiderte, er habe ſeine Ausſage nach beſtem Wiſſen
abgegeben.
Dem Angeklagten Ritzer wird vorgehalten, daß er
in dem Verdachte geſtanden ſei, der Zuhälter einer Proſtituierten
Binder geweſen zu ſein. Er erklärt, das ſei er nie geweſen. Im
Polizeiakt hat ein Ritzer unterſchriftlich anerkannt, daß er wegen
Diebſtahls beſtraft wurde; Ritzer bemerkt, dieſe Unterſchrift ſei
ſeiner Unterſchrift zwar ſehr ähnlich, er habe aber eine ſolche
Erklärung nicht abgegeben, weil er nie wegen Diebſtahls beſtraft
worden ſei. Im Jahre 1900 habe er durch eine Heiratsannonce
einer bekannten Familie den Oberleutnant Maximilian Boeck
kennen gelernt. Aus der Heirat ſei nichts geworden, dagegen
habe er für Boeck Wechſelgeſchäfte gemacht, die glatte Erledigung
fanden. Zu Pfingſten 1903 habe er Boeck in Wien mitgeteilt,
daß in München Wechſel mit ſeiner Unterſchrift verhauſiert
werden. Boeck habe geſagt, er habe 60,000—64,000 M Schulden
und ihn beauftragt, Schritte einzuleiten, daß der Vater der Frau
Boeck auf ſeine Grundſtücke eine Hypothek in dieſer Höhe auf-
nehme, um ihn zu rangieren. Seitdem habe er mit Boeck in
Geſchäftsverbindung geſtanden. Daß Boeck in Not war, habe er
nicht gewußt, denn er habe nicht annehmen können, daß Boeck
die Frechheit habe, ohne Geld ſich 10 Pferde zu halten und eine
Wohnung um 6000 M zu mieten. Boeck habe ihn über ſeine Ver-
mögensverhältniſſe getäuſcht. Wenn er gewußt hätte, wie Boeck
ſtand, hätte er ihm auf ſeine wertloſen Papierfetzen keine Mark
gegeben. Richtig ſei, daß er für eine Frau Manz, die er heiraten
wollte, 10,000 M ausgegeben, dieſe Summe rühre aber nicht aus
Wechſelgeſchäften her, ſondern aus Hypothekgeſchäften ꝛc.; wo
etwas zu verdienen ſei, werde er tätig ſein. Er habe kein Be-
denken getragen, Wechſelgeſchäfte zu vermitteln, bei denen der
Geldgeber 8—10 Prozent, er ſelbſt bis zu 5 Prozent Proviſion
erhalten habe. Ritzer machte mit Baeck mehrere Wechſelgeſchäfte.
Für einen Wechſel des Oberleutnants Bomhard über 4000 M
gab Ritzer 3400 M. (Die Verhandlung wird nachmittags fort-
geſetzt.)
Aus aller Welt.
* Ein Raubmordverſuch. Geſtern nachmittag wurde in Berlin
auf den Kaufmann Sigmund Bernſtein in ſeiner Wohnung
ein Raubmordverſuch verübt. Der Täter, der dem am
Schreibtiſch ſitzenden Bernſtein drei Kopfverletzungen beibrachte,
iſt entkommen. Das Polizeipräſidium hat 1000 M Belohnung für
die Ermittelung des Täters ausgeſetzt.
* Der Bankrotteur Hofrat Ludwig Rothſchild aus Büdingen
wurde in Zürich verhaftet. Er hielt ſich dort unter dem
Namen eines Rechtsanwaltes Kohlmann im Hotel National auf.
Es wurde der Transport des hochgradig lungenkranken Mannes
nach dem Kanton-Krankenhaus angeordnet. Das bei Rothſchild
vorgefundene Geld reichte gerade noch zur Begleichung der Hotel-
rechnung aus.
Letzte Nachrichten.
Der Proteſt der Reichstagsjournaliſten.
n. Berlin, 23. März. 1.20 N. (Privattelegr.)
Der Reichskanzler hat ſich in der Angelegenheit des
Journaliſtenſtreiks perſönlich bemüht und eine län-
gere Konferenz mit dem Grafen Stolberg abgehalten, um
eine Beilegung des Konfliktes möglichſt vor Beginn der
heutigen Reichstagsverhandlung zu erzielen. Bis zur
Stunde iſt eine Einigung zwiſchen den Parlaments-
journaliſten und dem Reichstagspräſidium nicht er-
folgt. Heute gegen halb 12 Uhr verſammelten ſich die
Journaliſten der Reichstagstribüne im Journaliſtenzim-
mer. Es herrſchte dort große Erregung über einen Artikel
der Kölniſchen Volkszeitung, in dem ausgeführt wird, daß
gegenüber dem Solidaritätsbewußtſein der Journaliſten
auch das der Parlamentarier erwacht ſei. Um halb 12 Uhr
begab ſich die Dreierkommiſſion zum Präſidenten Grafen
Stolberg, um die Verhandlungen fortzuſetzen. Andrerſeits
verlautet, daß Fürſt Bülow für den Fall, daß eine Eini-
gung nicht erzielt werde, überhaupt nicht ſprechen
wolle. (Vgl. den Artikel auf Seite 2 und 3. D. Red.)
Ein preußiſcher Staatsminiſter als Landtagskandidat.
* Osnabrück, 23. März. Der frühere Miniſter
v. Podbielski hat die ihm vom Bunde der Landwirte
angebotene Kandidatur für den Wahlkreis
Melle-Diepholz angenommen.
(Das Auftreten des Herrn v. Podbielski als Redner in
der diesjährigen Generalverſammlung des Bundes der
Landwirte im Zirkus Buſch, durch das das einſt zerſchnit-
tene Tiſchtuch wieder endgültig zuſammengeflickt wurde, be-
reitete darauf vor, daß Herr v. Podbielski die Abſicht hatte,
ſich wieder aktiv am politiſchen Leben zu beteiligen. Die
Red.)
Demonſtrationen gegen Japan.
* Hongkong, 23. März. (Reuter-Meldung.) In einer von
über 5000 Perſonen beſuchten Proteſtverſammlung in
Kanton anläßlich des Tatſu-Maru-Zwiſchenfalles
wurden aufreizende Reden gehalten. Die Leute entledigten ſich
der aus Japan bezogenen Kleidungsſtücke, warfen ſie auf einen
Haufen und verbrannten ſie. Die Verſammlung beantragte,
dem Staatsrat Yuanſchikai die Mißbilligung auszuſprechen
für ſeine Nachgiebigkeit gegenüber den japaniſchen Forderungen.
⦂ Berlin, 22. März. Geſtern abend hielt Geh. Rat Prof. Dr.
Robert Koch im Sitzungsſaal des Muſeums für Völkerkunde
einen intereſſanten Vortrag über die ethnologiſchen und
anthropologiſchen Beobachtungen, welche er wäh-
rend ſeines anderthalbjährigen Aufenthalts in Oſtafrika
gemacht hat. Seine Beobachtungen erſtreckten ſich vorwiegend
auf den Nordweſten des am Viktoria Nyanza liegenden Gebietes,
welche Gegenden von den Batunegern bewohnt ſind. Der feſſelnde
Vortrag fand ſtürmiſchen Beifall.
* Stuttgart, 23. März. Die Beerdigung des Geheimrates
Profeſſor Dr. Eduard Zeller fand geſtern unter Teil-
nahme zahlreicher Gelehrter und eines großen Trauergefolges
ſtatt. Als Vertreter des Kaiſers war der preußiſche Geſandte
v. Bülow erſchienen. Von Vertretern mehrerer deutſcher Uni-
verſitäten und gelehrter Geſellſchaften wurden Nachrufe gehalten.
Der Kaiſer hatte einen prächtigen Kranz niederlegen laſſen.
z. London, 23. März. 11.15 V. (Privattelegramm.)
Die Daily Mail will aus Berlin erfahren haben, daß die Ver-
handlungen über die Wahrung des status quo in der
Nordſee erfolgreich abgeſchloſſen ſeien. Die Differenzen über
die Faſſung der Erklärung ſeien beſeitigt und eine den Vertrag
ſchließende, den Mächten genehme Form, ſei aufgeſetzt. Die Er-
klärung werde demnächſt zur Erklärung fertiggeſtellt ſein; ſie
werde unterzeichnet werden.
* Paris, 23. März. Der Matin berichtet, daß die anti-
franzöſiſchen Treibereien in Indochina ſeit
einiger Zeit einen bedenklichen Umfang angenommen
haben. Die anamitiſchen Bonzen verbreiten maſſenhaft Flug-
ſchriften, die zur Steuerverweigerung und zum bewaffneten
Kampfe gegen die Franzoſen auffordern und in denen den Ein-
geborenen der Sieg der Japaner über Rußland als erhebendes
Beiſpiel vorgehalten wird.
* St. Petersburg, 23. März. Durch einen heute veröffent-
lichten Erlaß wird der Generalgouverneur von Turkeſtan, Ge-
neral Grodekow, krankheitshalber unter Belaſſung in ſeiner
Stellung als Mitglied des Reichsrats und Verleihung des Wladi-
mirordens 1. Klaſſe abberufen.
v. A. St. Petersburg, 23. März. 10.15 V. (Privattele-
gramm.) Der Marineminiſter Admiral Dikow hat ſeinen
Abſchied eingereicht, der angenommen wurde.
* Port au Prince, 23. März. General Firmin und andere
Revolutionäre, die ſich in das franzöſiſche Konſulat zu Gonai-
ves geflüchtet hatten, ſchifften ſich geſtern auf dem franzöſiſchen
Kreuzer d’Eſtreſe ein, der nach Saint Thomas abging.
p. Innsbruck, 23. März, 12.54 N. (Privattelegramm.)
In Schwaz wurde geſtern ein junger Mann verhaftet, der ſich
in einem Gaſthauſe ſehr renitent benahm. In der Nacht ſetzte
der Häftling im Arreſtlokal ſeine Kleider, die er ausgezogen
hatte, ſowie die Pritſche in Brand. Als das Feuer bemerkt
wurde und man in das Arreſtlokal eindrang, fand man nur noch
die verkohlte Leiche des Häftlings, deſſen Identität nicht
feſtgeſtellt werden konnte.
p. Eſſen, 23. März. 11.50 V. (Privattelegr.)
Aus Unna wird gemeldet: Die Frau des Bahnaſſiſtenten
Müller warf ihre beiden im Alter von 3 und 6 Jahren
ſtehenden Kinder in die Gerthe und ertränkte ſich dann
ſelbſt. Anſcheinend liegt Geiſtesſtörung vor.
Handels-Zeitung.
(Der Nachdruck der nicht mit einem * gezeichneten Originalartikel, Notizen und
Telegramme iſt nur mit genauer Quellenangabe geſtattet.)
* München, 23. März.
Norddeutſcher Lloyd.
# Der Abſchluß der Geſellſchaft iſt bereits bekannt, und der
Geſchäftsbericht bringt nunmehr die erforderlichen Details. Es
geht daraus hervor, daß die Geſamteinnahmen ſich um
rund 7 Millionen Mark auf 29.46 Millionen Mark verringert
haben, während von 1905 auf 1906 die Einnahmen um rund
3 Millionen geſtiegen waren. Der Rückgang reſultiert in erſter
Linie aus den Erträgniſſen der transatlantiſchen Fahrt, die
rund 6 Millionen Mark weniger brachte. Die Reichspoſtdampfer-
linie ergab 840,000 Mark weniger, die europäiſche Fahrt rund
200,000 Mark weniger. Auf der anderen Seite erforderten die
Unkoſten rund 200,000 M mehr, die Anleihezinſen 60,000 Mark
weniger. Die Abſchreibungen allein ſind mit 16.10 Mill. M
nur um 127,000 M niedriger als im Vorjahr, während dem
Reſervefonds 336,000 M weniger zugewieſen werden und der
Erneuerungsfonds, der im vorigen Jahr 2.68 Mill. M erhalten
hatte, undotiert bleibt. Der Reingewinn bleibt mit 6.93
Mill. M um mehr als die Hälfte hinter dem vorjährigen Ueber-
ſchuß zurück: die Dividende, die um 4 Prozent niedriger iſt
als im Vorjahr, erfordert einen Betrag von 5.62 Mill. M gegen
8.63 Mill. M. Würde die Dotierung der Reſerve und des Er-
neuerungsfonds in der vorjährigen Höhe erfolgt ſein, ſo hätten
für die Dividende nicht mehr als 2.62 Mill. M zur Verfügung
geſtanden; es würden alſo nur 2 Prozent haben verteilt
werden können.
Die Verwaltung äußert ſich zur Geſchäftslage im verfloſſenen
Jahre u. a., wie folgt: „Durch die amerikaniſche Kriſis wurde
gegen Ende vorigen Jahres ein ſcharfer Rückgang der
Auswanderung herbeigeführt, welchen die um dieſelbe Zeit
einſetzende ſtarke Rückwanderung nicht auszugleichen vermochte.
Auch der Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland
und den Vereinigten Staaten hatte aus dem gleichen
Grunde empfindlich zu leiden. Hinzu traten einſchneidende
Tarifratenkämpfe auf verſchiedenen unſerer Hauptlinien,
deren Ausbruch wir nicht zu hindern vermochten. Wie alle
Reedereien, haben endlich auch wir unter den hohen Kohlen-
preiſen, den ſteigenden Arbeitslöhnen und vor-
übergehend auch unter großen Streiks in verſchiedenen Häfen
zu leiden gehabt. Um ſo mehr freut es uns, mitteilen zu können,
daß inzwiſchen auf verſchiedenen wichtigen Verkehrsgebieten
Verſtändigungen der beteiligten Schiffahrts-
geſellſchaften ſtattgefunden haben, die eine ruhigere und
nutzbringendere Entwicklung des Geſchäftes für die nächſten
Jahre gewährleiſten dürften. So iſt zwiſchen den am nord-
atlantiſchen Verkehr beteiligten kontinentalen engliſchen und
amerikaniſchen Linien ein Abkommen für die Dauer von drei
Jahren geſchloſſen. Ferner ſind zwiſchen der Hamburg-Amerika-
Linie und unſerer Geſellſchaft für die Dauer von vier Jahren
Vereinbarungen getroffen, die ſich auf den nordatlantiſchen und
oſtaſiatiſchen Verkehr, ſowie auf die Veranſtaltung von Ver-
gnügungsfahrten beziehen und ein erſprießliches Nebeneinander-
arbeiten der beiden Geſellſchaften ſichern.“
Weiter heißt es, daß der nordamerikaniſche Paſſa-
gierverkehr im letzten Jahr eine erhebliche Steigerung auf-
weiſt, die in der Hauptſache auf den Zwiſchendeckverkehr entfällt.
Dieſer habe im erſten Halbjahr eine noch nicht dageweſene Höhe
erreicht, um dann allerdings infolge der inzwiſchen drüben ein-
getretenen ungünſtigeren Arbeitsverhältniſſe gegen Ende des
Jahres erheblich zurückzugehen. Aus dem gleichen Grunde iſt die
Rückwanderung im Herbſt um ein Bedeutendes geſtiegen. Der
nordatlantiſche Frachtverkehr geſtaltete ſich im
vorigen Jahre befriedigend, allerdings machte ſich in den
Monaten November und Dezember im ausgehenden Verkehr in-
folge der Kriſis in den Vereinigten Staaten eine Abnahme be-
merkbar, während zugleich die rückkommenden Frachtraten im
Vergleich zum vorigen Jahre zu wünſchen übrig ließen.
In der Bilanz ſind ausgewieſen 127 Dampfer mit 180.13
Millionen Mark gegen 117 Seedampfer mit 161.34 Mill. M.
Andere Schiffe ſind mit 8.96 Mill. M (7.59 Mill. M) bewertet.
Die Beteiligung an dritten Unternehmungen ſteht mit 34.88
Millionen Mark (30.41 Mill. M) zu Buch. Debitoren ſind ins-
geſamt mit 18.79 Mill. M (21.79 Mill. M) ausgewieſen. Auf
der Paſſivſeite finden ſich diverſe Kreditoren mit 50.38
Millionen Mark (41.02 Mill. M). Bei 125 Millionen Mark
Aktienkapital und 52.59 Mill. M Anleiheſchuld enthielt der
Reſervefonds 8.13 Mill. M und der Erneuerungsfonds 9.52 Mill.
Mark. Der Verſicherungsfonds beträgt 16.34 Mill. M.
Ueber die Summe, die die Geſellſchaft vom Morgantruſt,
nach den bekannten Abmachungen, erhält, finden ſich im Bericht
keine Angaben. Da der Truſt dem Lloyd eine Dividende von
6 Prozent auf 20 Mill. M Aktien zu zahlen hat und umgekehrt
die Dividende des Lloyd auf 20 Mill. M erhält, ſo hat der
_
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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