Allgemeine Zeitung, Nr. 13, 14. Januar 1924.Allgemeine Zeitung Süddeutsches Tagblatt Großdeutsche Rundschau 127. Jahrgang. Nr. 13 München, Montag den 14. Januar 1924.Hauptschriftleitung und verantwortlich für Deutsche und Bayerische Politik: Max Hellgemayr. -- Wirtschaftszeitung u. Auswärtige Politik: Josef Schrepfer. -- Unpolitische Stadtzeitung u. Sport: Richard Rieß. -- Kunst u. Musik: Albin v. Probram-Glabona. -- Feuilleton u. Theater: Walter Foitzick. -- Anzeigenteil: Josef Spiegel, sämtl. in München. -- Redaktion: München Baaderstr. 1. Tel. 27940. -- Berliner Schriftleitung: SW 68., Zimmerstr. 9. Tel. Zentrum 5498 u. 3967; Leiter: Alfred Gerigk. [Abbildung]
Die Allgemeine Zeitung erscheint täglich. Bei Störung des Erscheinens infolge höherer Gewalt oder Streiks besteht kein Anspruch auf Zeitungslieferung oder Rückzahlung des Be- zugsgeldes. Bezugspreis: Mk. 2.80 für den Monat. Anzeigenpreis: für die 9-spaltige Millimeterzeile im Inseratenteil M. 0.25, im Reklameteil M. 0.80. Kleine Anzeigen M. 0.10. Verlag der Allgemeinen Zeitung G.m.b.H. München. Postscheckkonto: München 8170. Druck: Druckerei- und Verlags-A.-G. München. Baaderstraße 1 und 1a. Telefon 24287. Einzelpreis 10 Pfennig. Die weitere Behandlung der französischen Note [Spaltenumbruch]
(Sonderbericht der "Allgemeinen Zeitung".) Nachdem der Gleichzeitig mit dem Pariser Kurier ist Ueber die mündlichen Besprechungen Dabei wird dann auch die Frage der Herr von Hoesch kommt nach wie vor Optimistische Auffassung der * Berlin, 14. Januar.Reichsregierung Auf Grund der Diese Verhandlungen werden sich in erster Das deutsche Verhandlungsprogramm -- Drohender Eisenbahnerstreik London, 13. Januar.in England Die Führer der Die gewerkschaftliche Organisation zählt [Spaltenumbruch] Die deutsche Antwort an Rollet * Berlin, 13. Januar.Die Note, die seitens der Ich beehre mich, den Empfang Ihrer Note vom Die Richtlinien für die belgischen Sach- * Paris, 13. Januar.verständigen Nach einer Havasmel- Die Kleine Entente und Rußland Die Außenminister der in der Kleinen Entente Die Anregung zu dieser Konferenz geht von der Die Tschechoslowakei ist besonders darüber be- England und die Pfalzfrage * Paris, 14. Januar.Der britische Bot- Poincare stimmte schließlich dem engli- Beschleunigung der französischen Kammer- * Paris, 13. Januar.wahlen Die französische Ueber die Gründe der Beschleunigung Die Streiklage im Ruhrgebiet * Köln, 13. Januar.Die Lage im Düs- In Essen hatte der Aufruf zum Gene- Die Unruhen in der rheinischen Industrie * Köln, 13. Januar.Gestern abend drangen Weiterhin drangen mehrere hundert Ar- Die Ansammlungen in Ehrenfeld und Deutz Die erste Sitzung der Reparationssachver- * Paris, 14. Januar.ständigen Die heutige Die deutsche Kriegslasten- Gestern nachmittag erfolgte bereits eine Frankreichs Taktik s. München, 14. Januar.Die Antwortnote Frankreichs Es hat zunächst recht lange gedauert, bis Das steht nun freilich nicht in der Ant- Die Dinge liegen also so: Frankreich, d. h. Aber man merkt es. wie sich die Katze Was macht also Frankreich? Es erklärt Mit anderen Worten: Man macht schein- Man muß sich in die Lage Frankreichs Da kann man schon verstehen, wenn Es ist heute wirklich so, daß Frankreich Allgemeine Zeitung Süddeutſches Tagblatt Großdeutſche Rundſchau 127. Jahrgang. Nr. 13 München, Montag den 14. Januar 1924.Hauptſchriftleitung und verantwortlich für Deutſche und Bayeriſche Politik: Max Hellgemayr. — Wirtſchaftszeitung u. Auswärtige Politik: Joſef Schrepfer. — Unpolitiſche Stadtzeitung u. Sport: Richard Rieß. — Kunſt u. Muſik: Albin v. Probram-Glabona. — Feuilleton u. Theater: Walter Foitzick. — Anzeigenteil: Joſef Spiegel, ſämtl. in München. — Redaktion: München Baaderſtr. 1. Tel. 27940. — Berliner Schriftleitung: SW 68., Zimmerſtr. 9. Tel. Zentrum 5498 u. 3967; Leiter: Alfred Gerigk. [Abbildung]
Die Allgemeine Zeitung erſcheint täglich. Bei Störung des Erſcheinens infolge höherer Gewalt oder Streiks beſteht kein Anſpruch auf Zeitungslieferung oder Rückzahlung des Be- zugsgeldes. Bezugspreis: Mk. 2.80 für den Monat. Anzeigenpreis: für die 9-ſpaltige Millimeterzeile im Inſeratenteil M. 0.25, im Reklameteil M. 0.80. Kleine Anzeigen M. 0.10. Verlag der Allgemeinen Zeitung G.m.b.H. München. Poſtſcheckkonto: München 8170. Druck: Druckerei- und Verlags-A.-G. München. Baaderſtraße 1 und 1a. Telefon 24287. Einzelpreis 10 Pfennig. Die weitere Behandlung der franzöſiſchen Note [Spaltenumbruch]
(Sonderbericht der „Allgemeinen Zeitung“.) Nachdem der Gleichzeitig mit dem Pariſer Kurier iſt Ueber die mündlichen Beſprechungen Dabei wird dann auch die Frage der Herr von Hoeſch kommt nach wie vor Optimiſtiſche Auffaſſung der * Berlin, 14. Januar.Reichsregierung Auf Grund der Dieſe Verhandlungen werden ſich in erſter Das deutſche Verhandlungsprogramm — Drohender Eiſenbahnerſtreik London, 13. Januar.in England Die Führer der Die gewerkſchaftliche Organiſation zählt [Spaltenumbruch] Die deutſche Antwort an Rollet * Berlin, 13. Januar.Die Note, die ſeitens der Ich beehre mich, den Empfang Ihrer Note vom Die Richtlinien für die belgiſchen Sach- * Paris, 13. Januar.verſtändigen Nach einer Havasmel- Die Kleine Entente und Rußland Die Außenminiſter der in der Kleinen Entente Die Anregung zu dieſer Konferenz geht von der Die Tſchechoſlowakei iſt beſonders darüber be- England und die Pfalzfrage * Paris, 14. Januar.Der britiſche Bot- Poincare ſtimmte ſchließlich dem engli- Beſchleunigung der franzöſiſchen Kammer- * Paris, 13. Januar.wahlen Die franzöſiſche Ueber die Gründe der Beſchleunigung Die Streiklage im Ruhrgebiet * Köln, 13. Januar.Die Lage im Düſ- In Eſſen hatte der Aufruf zum Gene- Die Unruhen in der rheiniſchen Induſtrie * Köln, 13. Januar.Geſtern abend drangen Weiterhin drangen mehrere hundert Ar- Die Anſammlungen in Ehrenfeld und Deutz Die erſte Sitzung der Reparationsſachver- * Paris, 14. Januar.ſtändigen Die heutige Die deutſche Kriegslaſten- Geſtern nachmittag erfolgte bereits eine Frankreichs Taktik s. München, 14. Januar.Die Antwortnote Frankreichs Es hat zunächſt recht lange gedauert, bis Das ſteht nun freilich nicht in der Ant- Die Dinge liegen alſo ſo: Frankreich, d. h. Aber man merkt es. wie ſich die Katze Was macht alſo Frankreich? Es erklärt Mit anderen Worten: Man macht ſchein- Man muß ſich in die Lage Frankreichs Da kann man ſchon verſtehen, wenn Es iſt heute wirklich ſo, daß Frankreich <TEI> <text> <pb facs="#f0001"/><lb/> <front> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Allgemeine Zeitung</hi> </titlePart><lb/> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#b">Süddeutſches Tagblatt Großdeutſche Rundſchau</hi> </titlePart> <titlePart type="volume"> <hi rendition="#b">127. Jahrgang. Nr. 13 </hi> </titlePart> </docTitle> <docImprint> <pubPlace> <hi rendition="#b">München,</hi> </pubPlace> <docDate> <hi rendition="#b"> Montag den 14. Januar 1924.</hi> </docDate> </docImprint> </titlePage> <div type="jExpedition" n="1"> <head><hi rendition="#g">Hauptſchriftleitung</hi> und verantwortlich für <hi rendition="#g">Deutſche</hi> und <hi rendition="#g">Bayeriſche Politik:</hi><lb/> Max Hellgemayr. — <hi rendition="#g">Wirtſchaftszeitung u. Auswärtige Politik:</hi> Joſef Schrepfer.<lb/> — <hi rendition="#g">Unpolitiſche Stadtzeitung u. Sport:</hi> Richard Rieß. — <hi rendition="#g">Kunſt u. Muſik:</hi> Albin v.<lb/> Probram-Glabona. — <hi rendition="#g">Feuilleton u. Theater:</hi> Walter Foitzick. — <hi rendition="#g">Anzeigenteil:</hi> Joſef<lb/> Spiegel, ſämtl. in München. — <hi rendition="#g">Redaktion:</hi> München Baaderſtr. 1. Tel. 27940. — Berliner<lb/> Schriftleitung: <hi rendition="#aq">SW</hi> 68., Zimmerſtr. 9. Tel. Zentrum 5498 u. 3967; Leiter: Alfred Gerigk.</head><lb/> <figure/> </div> <div type="jExpedition" n="1"> <head>Die Allgemeine Zeitung erſcheint täglich. Bei Störung des Erſcheinens infolge höherer<lb/> Gewalt oder Streiks beſteht kein Anſpruch auf Zeitungslieferung oder Rückzahlung des Be-<lb/> zugsgeldes. <hi rendition="#g">Bezugspreis:</hi> Mk. 2.80 für den Monat. <hi rendition="#g">Anzeigenpreis:</hi> für die 9-ſpaltige<lb/> Millimeterzeile im Inſeratenteil M. 0.25, im Reklameteil M. 0.80. Kleine Anzeigen M. 0.10.<lb/><hi rendition="#g">Verlag der Allgemeinen Zeitung</hi> G.m.b.H. München. Poſtſcheckkonto: München 8170.<lb/> Druck: Druckerei- und Verlags-A.-G. München. Baaderſtraße 1 und 1a. Telefon 24287.</head> </div><lb/> <div type="jExpedition" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Einzelpreis 10 Pfennig.</hi> </head><lb/> </div> </front> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die weitere Behandlung der franzöſiſchen Note</hi> </head><lb/> <cb/> <argument> <p>(Sonderbericht der „Allgemeinen Zeitung“.)</p> </argument><lb/> <dateline> <hi rendition="#b">* <hi rendition="#g">Berlin,</hi> 13. Januar.</hi> </dateline><lb/> <p> <hi rendition="#b">Nachdem der<lb/> Kurier der Deutſchen Botſchaft aus Paris<lb/> in Berlin eingetroffen iſt, wird die <hi rendition="#g">Note<lb/> nunmehr überſetzt</hi> und von den zu-<lb/> ſtändigen Stellen geprüft. Erſt dann wird<lb/> ſich überſehen laſſen, wie ſich die franzö-<lb/> ſiſche Regierung im einzelnen zu den deut-<lb/> ſchen Vorſchlägen ſtellt.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#b">Gleichzeitig mit dem Pariſer Kurier iſt<lb/> der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel,<lb/> Herr v. <hi rendition="#g">Rüdiger,</hi> in Berlin eingetroffen.<lb/> Der deutſche Geſchäftsträger in Paris,<lb/> Herr von <hi rendition="#g">Hoeſch,</hi> wird erſt am <hi rendition="#g">Diens-<lb/> tag</hi> erwartet, da ſich ſeine Abreiſe wegen<lb/> ſeiner Erkrankung verzögerte.</hi> </p><lb/> <p>Ueber die <hi rendition="#g">mündlichen</hi> Beſprechungen<lb/> iſt noch kein Bericht an das Auswärtige<lb/> Amt erſtattet worden. Die eigentlichen Be-<lb/> ſprechungen werden dort alſo erſt Dienstag<lb/> oder Mittwoch beginnen.</p><lb/> <p>Dabei wird dann auch die <hi rendition="#g">Frage der<lb/> Beſetzung</hi> des Botſchafterpoſtens in Pa-<lb/> ris und des Geſandtenpoſtens in Brüſſel ge-<lb/> klärt werden.</p><lb/> <cb/> <p>Herr von <hi rendition="#g">Hoeſch</hi> kommt nach wie vor<lb/> als erſter Kandidat für Paris in Frage.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Optimiſtiſche Auffaſſung der<lb/> Reichsregierung</hi> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#b">* <hi rendition="#g">Berlin,</hi> 14. Januar.</hi> </dateline><lb/> <p>Auf Grund der<lb/> aus Paris eingegangenen Nachrichten<lb/> glaubt man hier, daß der <hi rendition="#g">Weg zu<lb/> deutſch-franzöſiſchen Verhand-<lb/> lungen</hi> über den Rahmen der in dem ge-<lb/> genwärtigen Notenwechſel behandelten<lb/> Einzelfragen hinaus frei gemacht iſt und<lb/> daß deshalb auch von Berlin aus dieſe tech-<lb/> niſchen Fragen nicht mehr als der Kern-<lb/> punkt, ſondern nur als ein Sonderkapitel<lb/> innerhalb der kommenden <hi rendition="#g">Geſamtver-<lb/> handlungen</hi> betrachtet werden könne.</p><lb/> <p>Dieſe Verhandlungen werden ſich in erſter<lb/> Linie auf die Wiederaufnahme der deut-<lb/> ſchen <hi rendition="#g">Sachleiſtungen,</hi> die für dieſen<lb/> Zweck notwendige <hi rendition="#g">internationale<lb/> Anleihe</hi> und die <hi rendition="#g">Garantien</hi> für eine<lb/> ſolche Anleihe beziehen.</p><lb/> <p>Das deutſche Verhandlungsprogramm —<lb/><cb/> deutſcher Reparationsvorſchlag von Ende<lb/> 1922 als Diskuſſionsgrundlage, Wiederher-<lb/> ſtellung der deutſchen Souveränität inner-<lb/> halb der Reichsgrenzen, Räumung der be-<lb/> ſetzten Gebiete entſprechend den Vorſchrif-<lb/> ten des Verſailler Vertrages — bleibt <hi rendition="#g">un-<lb/> verändert</hi> beſtehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Drohender Eiſenbahnerſtreik<lb/> in England</hi> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">London,</hi> 13. Januar.</hi> </dateline><lb/> <p>Die Führer der<lb/> Arbeiterparteien bemühen ſich, einen <hi rendition="#g">all-<lb/> gemeinen Eiſenbahnerſtreik</hi> zu<lb/> verhindern. Es ſcheint jedoch, daß die Eiſen-<lb/> bahnergewerkſchaft nicht nachgeben wird,<lb/> ſondern daß man mit dem Ausbruch eines<lb/> weitgreifenden Eiſenbahnerſtreiks in Eng-<lb/> land rechnen muß.</p><lb/> <p>Die gewerkſchaftliche Organiſation zählt<lb/> 60 000 Mitglieder. Es wird erklärt, daß der<lb/> Ausbruch des Streiks <hi rendition="#g">unvermeidlich</hi><lb/> ſei. Die Eiſenbahner verſuchen auch die<lb/><hi rendition="#g">Bergleute</hi> in die Streikbewegung hin-<lb/> einzuziehen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die deutſche Antwort an Rollet</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">* Berlin,</hi> 13. Januar.</dateline><lb/> <p>Die Note, die ſeitens der<lb/> Reichsregierung unterm 9. Januar an die Inter-<lb/> alliierte Militärkommiſſion gerichtet wurde, hat<lb/> folgenden Wortlaut:</p><lb/> <floatingText> <body> <div n="1"> <p>Ich beehre mich, den Empfang Ihrer Note vom<lb/> 30. Dezember zu beſtätigen, in der Sie ankündi-<lb/> gen, daß am 10. und 12. Januar in Roſtock, Ber-<lb/> lin, Dresden, Stuttgart, München, Paderborn,<lb/> Breslau und Frankfurt a. M. Kontrollbeſuche<lb/> vorgenommen werden ſollen. Die deutſchen Ver-<lb/> bindungsſtellen und die für die Kontrolle ſelbſt<lb/> in Betracht kommenden Behörden ſind angewie-<lb/> ſen, den Kontrolloffizieren die Durchführung die-<lb/> ſer Beſuche zu ermöglichen.<lb/> Die Reichsregierung beauftragte mich indeſſen,<lb/> Ihnen. Herr General bei dieſer Gelegenheit zu<lb/> erklären, daß Ihrer Anſicht nach die Kontroll-<lb/> kommiſſion, ſoweit ihre Aufgabe ſie mit militäri-<lb/> ſchen Stellen in perſönlichen Kontakt bringt, die-<lb/> jenigen <hi rendition="#g">Aufgaben beende,</hi> welche die Bot-<lb/> ſchafterkonferenz als noch offen betrachtet, die<lb/> Aufgaben aber, an deren Durchführung die deut-<lb/> ſche Regierung mitzuwirken durchaus bereit ſei,<lb/> keine Beſuche mehr bei militäriſchen Stellen er-<lb/> fordern.<lb/> Abgeſehen von jenen noch offenen Aufgaben<lb/> wurde alles, was Teil <hi rendition="#aq">V</hi> des Vertrags von Ver-<lb/> ſailles an Abrüſtungsforderungen enthält, längſt<lb/><hi rendition="#g">erfüllt.</hi> Der durch dieſe Abrüſtung geſchaffene<lb/> Zuſtand unterliegt nach Artikel 213 des Ver-<lb/> trages von Verſailles nicht dauernd der Kon-<lb/> trolle, ſondern lediglich der Möglichkeit einer etwa<lb/> aus beſonderen Gründen vom Rate des Völker-<lb/> bundes anzuordnenden Spezialunterſuchung.<lb/> Wenn die deutſche Regierung gleichwohl die für<lb/> den 10. und 12. Januar in Ausſicht genommenen<lb/> Kontrollbeſuche neu zuläßt, ſo tat ſie das in der<lb/> gewiſſen Erwartung, daß ihre eben dargelegte<lb/> Rechtsauffaſſung auch bei der Interalliierten Mi-<lb/> litärkommiſſion volle Würdigung finden und daß<lb/> von weiteren Kontrollbeſuchen abgeſehen wird.<lb/> gez. Horaht.</p> </div> </body> </floatingText> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Richtlinien für die belgiſchen Sach-<lb/> verſtändigen</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">* Paris,</hi> 13. Januar.</dateline><lb/> <p>Nach einer Havasmel-<lb/> dung aus Brüſſel hatte Miniſterpräſident Thru-<lb/> nis geſtern eine längere Unterredung mit den<lb/> drei belgiſchen Sachverſtändigen Francuy, Heu-<lb/> rard und Janſſen, die an den übermorgen begin-<lb/> nenden Arbeiten der Reparationskommiſſion in<lb/> Paris teilnehmen werden. Es handelte ſich um<lb/> die Erteilung von Richtlinien. Miniſter Jaſpar<lb/> wohnte der Unterredung bei.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Kleine Entente und Rußland</hi> </head><lb/> <p>Die Außenminiſter der in der Kleinen Entente<lb/> zuſammengeſchloſſenen Staaten fanden ſich vom<lb/> 9. bis 11. Januar in <hi rendition="#g">Belgrad</hi> zuſammen, um<lb/> vor allem die baldige Wiederaufnahme politiſcher<lb/> und wirtſchaftlicher Beziehungen zu Rußland<lb/> zu erörtern.</p><lb/> <p>Die Anregung zu dieſer Konferenz geht von der<lb/><hi rendition="#g">Tſchechoſlowakei</hi> aus. Es iſt höchſt wahr-<lb/> ſcheinlich, daß Beneſchs kürzlicher Aufenthalt in<lb/> Paris auch dieſer Frage gegolten hat, und daß<lb/><cb/> Frankreich die Kleine Entente als <hi rendition="#g">Vorhut</hi> für<lb/> ſeine neue ruſſiſche Politik benutzt.</p><lb/> <p>Die Tſchechoſlowakei iſt beſonders darüber be-<lb/> unruhigt, daß die bevorſtehende engliſche Aner-<lb/> kennung der Sowjetregierung große wirtſchaft-<lb/> liche Intereſſenverbindungen zwiſchen England<lb/> und Rußland nach ſich ziehen und ihr ſo der ruſ-<lb/> ſiſche Markt verſchloſſen wird, auf den ſie für den<lb/> Abſatz ihrer Induſtrieprodukte große Hoffnungen<lb/> ſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">England und die Pfalzfrage</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">* Paris,</hi> 14. Januar.</dateline><lb/> <p>Der britiſche Bot-<lb/> ſchafter in Paris, Lord <hi rendition="#g">Crewe,</hi> hatte ge-<lb/> ſtern eine längere Beſprechung mit <hi rendition="#g">Poin-<lb/> care.</hi> Er teilte dem franzöſiſchen Mini-<lb/> ſterpräſidenten mit, daß die engliſche Re-<lb/> gierung bereit ſei, den engliſchen General-<lb/> konſul in München, <hi rendition="#g">Clive,</hi> bei ſeiner Un-<lb/> terſuchungsreiſe durch die Rheinpfalz von<lb/> einem franzöſiſchen Zivilbeamten begleiten<lb/> zu laſſen. Dagegen müſſe ſie die Beglei-<lb/> tung Clives durch einen franzöſiſchen <hi rendition="#g">Of-<lb/> fizier</hi> unbedingt <hi rendition="#g">ablehnen.</hi></p><lb/> <p>Poincare ſtimmte ſchließlich dem engli-<lb/> ſchen Verlangen zu und erklärte ſich damit<lb/> einverſtanden, daß <hi rendition="#g">nur ein franzöſi-<lb/> ſcher Zivilbeamter</hi> dem General-<lb/> konſul beigegeben werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Beſchleunigung der franzöſiſchen Kammer-<lb/> wahlen</hi> </head><lb/> <dateline> <hi rendition="#b">* <hi rendition="#g">Paris,</hi> 13. Januar.</hi> </dateline><lb/> <p> <hi rendition="#b">Die franzöſiſche<lb/> Regierung beabſichtigt, die Legislatur-<lb/> periode der Kammer zu <hi rendition="#g">verkürzen</hi> und<lb/> die <hi rendition="#g">Wahlen ſchon Anfang März</hi><lb/> anzuſetzen, ſtatt in der zweiten Aprilhälfte.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#b">Ueber die <hi rendition="#g">Gründe</hi> der Beſchleunigung<lb/> hört man, daß die Mehrheit des nationalen<lb/> Blocks darauf rechnet, daß die Wahlſtim-<lb/> mung Anfang März günſtiger für ſie ſein<lb/> wird als im April, wo die Düſſeldorfer Ver-<lb/> träge zu Ende gehen.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Streiklage im Ruhrgebiet</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">* Köln,</hi> 13. Januar.</dateline><lb/> <p>Die Lage im <hi rendition="#g">Düſ-<lb/> ſeldorfer</hi> Bezirk veränderte ſich in den<lb/> letzten Tagen wenig. Die <hi rendition="#g">General-<lb/> ſtreikparole</hi> fand <hi rendition="#g">nicht</hi> den erwarte-<lb/> ten Anklang. In den letzten Tagen kam es<lb/> in Düſſeldorf zu kleineren Plünderungen<lb/> und Verkehrsſtörungen.</p><lb/> <p>In <hi rendition="#g">Eſſen</hi> hatte der Aufruf zum Gene-<lb/> ralſtreik keine Wirkung; lediglich in Gel-<lb/> ſenkirchen wurde eine Streikleitung ge-<lb/> bildet. Es liegen jedoch nur zwei kleinere<lb/> Betriebe ſtill.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Unruhen in der rheiniſchen Induſtrie</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">* Köln,</hi> 13. Januar.</dateline><lb/> <p>Geſtern abend drangen<lb/> mehrere hundert Perſonen in die chemiſche Fa-<lb/> brik von Vorſtor u. Grünberg in <hi rendition="#g">Kalk</hi> ein, um<lb/> die Arbeiter aus der Fabrik zu holen. Die Ein-<lb/> dringlinge wurden von der Polizei entfernt. 42<lb/> Perſonen kamen wegen Landfriedensbruch zur<lb/> Anzeige.</p><lb/> <p>Weiterhin drangen mehrere hundert <hi rendition="#g">Ar-<lb/> beitsloſe</hi> in das Rheinwerk in Köln ein und<lb/> beſetzten das Werk, die Direktionsgebäude und<lb/> Fernſprechzentrale. Sie wurden von der Polizei<lb/> hinausgedrängt, wobei die Beamten mit Eiſen-<lb/> ſtücken beworfen wurden, ſo daß ſie von der<lb/> Hiebwaffe Gebrauch machen mußten. 85 Perſo-<lb/> nen wurden zur Anzeige gebracht.</p><lb/> <p>Die Anſammlungen in Ehrenfeld und Deutz<lb/> ſind wieder zerſtreut. Auch in Opladen kam es<lb/> zu Ausſchreitungen, wobei auf die Anordnung des<lb/> britiſchen Kreisoffiziers in Ohligs ein größeres<lb/> Schupokommando eingeſetzt wurde. Mehrere Per-<lb/> ſonen kamen in Haft.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die erſte Sitzung der Reparationsſachver-<lb/> ſtändigen</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">* Paris,</hi> 14. Januar.</dateline><lb/> <p><hi rendition="#g">Die heutige<lb/> erſte Sitzung der Reparations-<lb/> ſachverſtändigen</hi> wird von <hi rendition="#g">Bar-<lb/> thou</hi> geleitet werden, der in einer Rede<lb/> die verſchiedenen Sachverſtändigen begrü-<lb/> ßen wird. Das Garantie-Komitee der Re-<lb/> parationskommiſſion hat den Sachverſtän-<lb/> digen ein umfangreiches Material zugehen<lb/> laſſen, das ſich mit der Lage des deutſchen<lb/> Haushalts, der allgemeinen deutſchen Fi-<lb/> nanz- und Wirtſchaftslage, den Bilanzen<lb/> der Reichs- und Rentenbank und anderen<lb/> Wirtſchaftsfragen befaßt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Die deutſche Kriegslaſten-<lb/> Kommiſſion</hi> in Paris hat ebenfalls<lb/> verſchiedene Unterlagen vorbereitet, um ge-<lb/> gebenenfalls auf etwaige Rückfragen der<lb/> Sachverſtändigen antworten zu können.</p><lb/> <p>Geſtern nachmittag erfolgte bereits eine<lb/> erſte Fühlungnahme zwiſchen dem <hi rendition="#g">ame-<lb/> rikaniſchen</hi> und dem neu eingetroffe-<lb/> nen <hi rendition="#g">engliſchen</hi> Sachverſtändigen, die<lb/> vorher auf ihrer Reiſe nach Paris im Brüſ-<lb/> ſeler Staatsminiſterium eine informato-<lb/> riſche Ausſprache mit dem ſtändigen belgi-<lb/> ſchen Vertreter in der Reparationskommiſ-<lb/> ſion hatten.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Frankreichs Taktik</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#aq">s.</hi><hi rendition="#b">München,</hi> 14. Januar.</dateline><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Antwortnote Frankreichs</hi><lb/> auf die deutſchen Vorſchläge vom 24. De-<lb/> zember vorigen Jahres iſt ein Muſterbei-<lb/> ſpiel für die franzöſiſche Politik, wie auch<lb/> für die Geſamtlage, in der ſich heute Frank-<lb/> reich befindet.</p><lb/> <p>Es hat zunächſt recht lange gedauert, bis<lb/> die Antwort fertig war. Daß überhaupt eine<lb/> Antwort erfolgte, iſt ja vielleicht für beſchei-<lb/> dene Gemüter ſchon ein Fortſchritt. Nun<lb/> aber erleben wir einen wirklich originellen<lb/> Fall. Während nämlich Frankreich bisher<lb/> ſtets eine Erörterung des Geſamtrepara-<lb/> tionsproblems ablehnte und ſich nur auf<lb/><hi rendition="#g">Einzelfragen</hi> techniſcher und verwal-<lb/> tungsmäßiger Art einlaſſen zu können er-<lb/> klärte, iſt nun dem deutſchen Geſchäftsträ-<lb/> ger am Quai d’Orſay erklärt worden, man<lb/> möchte ſich ganz gern mit Deutſchland über<lb/> die <hi rendition="#g">Zukunft der deutſch-franzö-<lb/> ſiſchen Beziehungen</hi> überhaupt aus-<lb/> ſprechen. Dann könnte man ja auch über die<lb/> Einzelfragen leichter zu einem Ergebnis<lb/> kommen.</p><lb/> <p>Das ſteht nun freilich nicht in der Ant-<lb/> wortnote, ſondern es ſoll wohl ſo eine Art<lb/><hi rendition="#g">diplomatiſche Ausdeutung</hi> und<lb/> gleichzeitige Verzuckerung der ablehnenden<lb/> Antwort ſein. Und das iſt es eben, was <hi rendition="#g">be-<lb/> denklich</hi> ſtimmen muß.</p><lb/> <p>Die Dinge liegen alſo ſo: Frankreich, d. h.<lb/><hi rendition="#g">Poincaré</hi> will zurzeit von ſeiner <hi rendition="#g">Poli-<lb/> tik der Eroberung</hi> noch nicht ablaſſen<lb/> und was er <hi rendition="#g">ſchriftlich</hi> von ſich gibt, paßt<lb/> in dieſe Linie. Aber mündlich und ſo ein<lb/> bißchen <hi rendition="#g">nebenher</hi> glaubt er doch ſchon,<lb/> der Weltlage <hi rendition="#g">gewiſſe Zugeſtänd-<lb/> niſſe</hi> machen zu müſſen. Man hört freilich,<lb/> der Präſident der Republik, <hi rendition="#g">Millerand,</hi><lb/> habe hier ſeinen Einfluß im Spiele.</p><lb/> <p>Aber man merkt es. wie ſich die Katze<lb/> windet. Die <hi rendition="#g">deutſchen Vorſchläge</hi><lb/> ſind weitgehend und durchaus <hi rendition="#g">akzepta-<lb/> bel.</hi> Man kann mit einer ſchroffen Ableh-<lb/> nung vor der Welt und vor allem auch vor<lb/> der kommenden engliſchen Regierung Ram-<lb/> ſay <hi rendition="#g">Macdonalds</hi> nicht mehr beſtehen.<lb/><hi rendition="#g">Man will aber nicht in der Ruhr-<lb/> frage entgegenkommen.</hi></p><lb/> <p>Was macht alſo Frankreich? Es erklärt<lb/> mit harmloſer Miene, der man aber doch<lb/> die Angſt anmerkt, über das <hi rendition="#g">Geſamt-<lb/> problem</hi> mit Deutſchland verhandeln zu<lb/> wollen, in der ſtillen Hoffnung, daß dabei<lb/> viel leichter <hi rendition="#g">neue Hinderniſſe</hi> zu<lb/> ſchaffen ſind als bei der allmählich von der<lb/> ganzen Welt offen durchſchauten <hi rendition="#g">Ruhr-<lb/> frage.</hi></p><lb/> <p>Mit anderen Worten: Man macht ſchein-<lb/> bar weitergehende Zugeſtändniſſe, um in<lb/> der jetzt zur Erörterung ſtehenden Ruhr-<lb/> frage <hi rendition="#g">nicht</hi> entgegenkommen zu müſſen.<lb/> Es iſt die Taktik der Katze, die immer auf<lb/> die alten Füße ſpringt, bis ſie bei einem<lb/> allzu hohen Sturz ſich doch das Genick bricht.</p><lb/> <p>Man muß ſich in die Lage Frankreichs<lb/> denken. Dann verſteht man auch den<lb/> Wunſch, die Note vorerſt nicht zu veröffent-<lb/> lichen. Die Londoner <hi rendition="#g">City</hi> drängt, die eng-<lb/> liſche <hi rendition="#g">Arbeiterpartei</hi> fordert Deutſch-<lb/> lands Teilnahme an einer internationalen<lb/> Konferenz, der <hi rendition="#g">Franken</hi> ſinkt inzwiſchen<lb/> immer weiter, die liebevollen Bande zur<lb/><hi rendition="#g">Kleinen Entente</hi> ſind doch noch nicht<lb/> ſtark genug, im Mittelmeer ſtehen die <hi rendition="#g">Ri-<lb/> valen Italien und Spanien</hi> auf —<lb/> etwas viel auf einmal.</p><lb/> <p>Da kann man ſchon verſtehen, wenn<lb/> ſolche Interpretationen einer amtlichen Note<lb/> gegeben werden, die die <hi rendition="#g">wahren Ziele<lb/> Frankreichs</hi> etwas verſchleiern können.</p><lb/> <p>Es iſt heute wirklich ſo, daß Frankreich<lb/> in die <hi rendition="#g">größte Verlegenheit</hi> käme,</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0001]
Allgemeine Zeitung
Süddeutſches Tagblatt Großdeutſche Rundſchau127. Jahrgang. Nr. 13 München, Montag den 14. Januar 1924. Hauptſchriftleitung und verantwortlich für Deutſche und Bayeriſche Politik:
Max Hellgemayr. — Wirtſchaftszeitung u. Auswärtige Politik: Joſef Schrepfer.
— Unpolitiſche Stadtzeitung u. Sport: Richard Rieß. — Kunſt u. Muſik: Albin v.
Probram-Glabona. — Feuilleton u. Theater: Walter Foitzick. — Anzeigenteil: Joſef
Spiegel, ſämtl. in München. — Redaktion: München Baaderſtr. 1. Tel. 27940. — Berliner
Schriftleitung: SW 68., Zimmerſtr. 9. Tel. Zentrum 5498 u. 3967; Leiter: Alfred Gerigk.
[Abbildung]
Die Allgemeine Zeitung erſcheint täglich. Bei Störung des Erſcheinens infolge höherer
Gewalt oder Streiks beſteht kein Anſpruch auf Zeitungslieferung oder Rückzahlung des Be-
zugsgeldes. Bezugspreis: Mk. 2.80 für den Monat. Anzeigenpreis: für die 9-ſpaltige
Millimeterzeile im Inſeratenteil M. 0.25, im Reklameteil M. 0.80. Kleine Anzeigen M. 0.10.
Verlag der Allgemeinen Zeitung G.m.b.H. München. Poſtſcheckkonto: München 8170.
Druck: Druckerei- und Verlags-A.-G. München. Baaderſtraße 1 und 1a. Telefon 24287.
Einzelpreis 10 Pfennig.
Die weitere Behandlung der franzöſiſchen Note
(Sonderbericht der „Allgemeinen Zeitung“.)
* Berlin, 13. Januar.
Nachdem der
Kurier der Deutſchen Botſchaft aus Paris
in Berlin eingetroffen iſt, wird die Note
nunmehr überſetzt und von den zu-
ſtändigen Stellen geprüft. Erſt dann wird
ſich überſehen laſſen, wie ſich die franzö-
ſiſche Regierung im einzelnen zu den deut-
ſchen Vorſchlägen ſtellt.
Gleichzeitig mit dem Pariſer Kurier iſt
der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel,
Herr v. Rüdiger, in Berlin eingetroffen.
Der deutſche Geſchäftsträger in Paris,
Herr von Hoeſch, wird erſt am Diens-
tag erwartet, da ſich ſeine Abreiſe wegen
ſeiner Erkrankung verzögerte.
Ueber die mündlichen Beſprechungen
iſt noch kein Bericht an das Auswärtige
Amt erſtattet worden. Die eigentlichen Be-
ſprechungen werden dort alſo erſt Dienstag
oder Mittwoch beginnen.
Dabei wird dann auch die Frage der
Beſetzung des Botſchafterpoſtens in Pa-
ris und des Geſandtenpoſtens in Brüſſel ge-
klärt werden.
Herr von Hoeſch kommt nach wie vor
als erſter Kandidat für Paris in Frage.
Optimiſtiſche Auffaſſung der
Reichsregierung
* Berlin, 14. Januar.
Auf Grund der
aus Paris eingegangenen Nachrichten
glaubt man hier, daß der Weg zu
deutſch-franzöſiſchen Verhand-
lungen über den Rahmen der in dem ge-
genwärtigen Notenwechſel behandelten
Einzelfragen hinaus frei gemacht iſt und
daß deshalb auch von Berlin aus dieſe tech-
niſchen Fragen nicht mehr als der Kern-
punkt, ſondern nur als ein Sonderkapitel
innerhalb der kommenden Geſamtver-
handlungen betrachtet werden könne.
Dieſe Verhandlungen werden ſich in erſter
Linie auf die Wiederaufnahme der deut-
ſchen Sachleiſtungen, die für dieſen
Zweck notwendige internationale
Anleihe und die Garantien für eine
ſolche Anleihe beziehen.
Das deutſche Verhandlungsprogramm —
deutſcher Reparationsvorſchlag von Ende
1922 als Diskuſſionsgrundlage, Wiederher-
ſtellung der deutſchen Souveränität inner-
halb der Reichsgrenzen, Räumung der be-
ſetzten Gebiete entſprechend den Vorſchrif-
ten des Verſailler Vertrages — bleibt un-
verändert beſtehen.
Drohender Eiſenbahnerſtreik
in England
London, 13. Januar.
Die Führer der
Arbeiterparteien bemühen ſich, einen all-
gemeinen Eiſenbahnerſtreik zu
verhindern. Es ſcheint jedoch, daß die Eiſen-
bahnergewerkſchaft nicht nachgeben wird,
ſondern daß man mit dem Ausbruch eines
weitgreifenden Eiſenbahnerſtreiks in Eng-
land rechnen muß.
Die gewerkſchaftliche Organiſation zählt
60 000 Mitglieder. Es wird erklärt, daß der
Ausbruch des Streiks unvermeidlich
ſei. Die Eiſenbahner verſuchen auch die
Bergleute in die Streikbewegung hin-
einzuziehen.
Die deutſche Antwort an Rollet
* Berlin, 13. Januar.
Die Note, die ſeitens der
Reichsregierung unterm 9. Januar an die Inter-
alliierte Militärkommiſſion gerichtet wurde, hat
folgenden Wortlaut:
Ich beehre mich, den Empfang Ihrer Note vom
30. Dezember zu beſtätigen, in der Sie ankündi-
gen, daß am 10. und 12. Januar in Roſtock, Ber-
lin, Dresden, Stuttgart, München, Paderborn,
Breslau und Frankfurt a. M. Kontrollbeſuche
vorgenommen werden ſollen. Die deutſchen Ver-
bindungsſtellen und die für die Kontrolle ſelbſt
in Betracht kommenden Behörden ſind angewie-
ſen, den Kontrolloffizieren die Durchführung die-
ſer Beſuche zu ermöglichen.
Die Reichsregierung beauftragte mich indeſſen,
Ihnen. Herr General bei dieſer Gelegenheit zu
erklären, daß Ihrer Anſicht nach die Kontroll-
kommiſſion, ſoweit ihre Aufgabe ſie mit militäri-
ſchen Stellen in perſönlichen Kontakt bringt, die-
jenigen Aufgaben beende, welche die Bot-
ſchafterkonferenz als noch offen betrachtet, die
Aufgaben aber, an deren Durchführung die deut-
ſche Regierung mitzuwirken durchaus bereit ſei,
keine Beſuche mehr bei militäriſchen Stellen er-
fordern.
Abgeſehen von jenen noch offenen Aufgaben
wurde alles, was Teil V des Vertrags von Ver-
ſailles an Abrüſtungsforderungen enthält, längſt
erfüllt. Der durch dieſe Abrüſtung geſchaffene
Zuſtand unterliegt nach Artikel 213 des Ver-
trages von Verſailles nicht dauernd der Kon-
trolle, ſondern lediglich der Möglichkeit einer etwa
aus beſonderen Gründen vom Rate des Völker-
bundes anzuordnenden Spezialunterſuchung.
Wenn die deutſche Regierung gleichwohl die für
den 10. und 12. Januar in Ausſicht genommenen
Kontrollbeſuche neu zuläßt, ſo tat ſie das in der
gewiſſen Erwartung, daß ihre eben dargelegte
Rechtsauffaſſung auch bei der Interalliierten Mi-
litärkommiſſion volle Würdigung finden und daß
von weiteren Kontrollbeſuchen abgeſehen wird.
gez. Horaht.
Die Richtlinien für die belgiſchen Sach-
verſtändigen
* Paris, 13. Januar.
Nach einer Havasmel-
dung aus Brüſſel hatte Miniſterpräſident Thru-
nis geſtern eine längere Unterredung mit den
drei belgiſchen Sachverſtändigen Francuy, Heu-
rard und Janſſen, die an den übermorgen begin-
nenden Arbeiten der Reparationskommiſſion in
Paris teilnehmen werden. Es handelte ſich um
die Erteilung von Richtlinien. Miniſter Jaſpar
wohnte der Unterredung bei.
Die Kleine Entente und Rußland
Die Außenminiſter der in der Kleinen Entente
zuſammengeſchloſſenen Staaten fanden ſich vom
9. bis 11. Januar in Belgrad zuſammen, um
vor allem die baldige Wiederaufnahme politiſcher
und wirtſchaftlicher Beziehungen zu Rußland
zu erörtern.
Die Anregung zu dieſer Konferenz geht von der
Tſchechoſlowakei aus. Es iſt höchſt wahr-
ſcheinlich, daß Beneſchs kürzlicher Aufenthalt in
Paris auch dieſer Frage gegolten hat, und daß
Frankreich die Kleine Entente als Vorhut für
ſeine neue ruſſiſche Politik benutzt.
Die Tſchechoſlowakei iſt beſonders darüber be-
unruhigt, daß die bevorſtehende engliſche Aner-
kennung der Sowjetregierung große wirtſchaft-
liche Intereſſenverbindungen zwiſchen England
und Rußland nach ſich ziehen und ihr ſo der ruſ-
ſiſche Markt verſchloſſen wird, auf den ſie für den
Abſatz ihrer Induſtrieprodukte große Hoffnungen
ſetzt.
England und die Pfalzfrage
* Paris, 14. Januar.
Der britiſche Bot-
ſchafter in Paris, Lord Crewe, hatte ge-
ſtern eine längere Beſprechung mit Poin-
care. Er teilte dem franzöſiſchen Mini-
ſterpräſidenten mit, daß die engliſche Re-
gierung bereit ſei, den engliſchen General-
konſul in München, Clive, bei ſeiner Un-
terſuchungsreiſe durch die Rheinpfalz von
einem franzöſiſchen Zivilbeamten begleiten
zu laſſen. Dagegen müſſe ſie die Beglei-
tung Clives durch einen franzöſiſchen Of-
fizier unbedingt ablehnen.
Poincare ſtimmte ſchließlich dem engli-
ſchen Verlangen zu und erklärte ſich damit
einverſtanden, daß nur ein franzöſi-
ſcher Zivilbeamter dem General-
konſul beigegeben werde.
Beſchleunigung der franzöſiſchen Kammer-
wahlen
* Paris, 13. Januar.
Die franzöſiſche
Regierung beabſichtigt, die Legislatur-
periode der Kammer zu verkürzen und
die Wahlen ſchon Anfang März
anzuſetzen, ſtatt in der zweiten Aprilhälfte.
Ueber die Gründe der Beſchleunigung
hört man, daß die Mehrheit des nationalen
Blocks darauf rechnet, daß die Wahlſtim-
mung Anfang März günſtiger für ſie ſein
wird als im April, wo die Düſſeldorfer Ver-
träge zu Ende gehen.
Die Streiklage im Ruhrgebiet
* Köln, 13. Januar.
Die Lage im Düſ-
ſeldorfer Bezirk veränderte ſich in den
letzten Tagen wenig. Die General-
ſtreikparole fand nicht den erwarte-
ten Anklang. In den letzten Tagen kam es
in Düſſeldorf zu kleineren Plünderungen
und Verkehrsſtörungen.
In Eſſen hatte der Aufruf zum Gene-
ralſtreik keine Wirkung; lediglich in Gel-
ſenkirchen wurde eine Streikleitung ge-
bildet. Es liegen jedoch nur zwei kleinere
Betriebe ſtill.
Die Unruhen in der rheiniſchen Induſtrie
* Köln, 13. Januar.
Geſtern abend drangen
mehrere hundert Perſonen in die chemiſche Fa-
brik von Vorſtor u. Grünberg in Kalk ein, um
die Arbeiter aus der Fabrik zu holen. Die Ein-
dringlinge wurden von der Polizei entfernt. 42
Perſonen kamen wegen Landfriedensbruch zur
Anzeige.
Weiterhin drangen mehrere hundert Ar-
beitsloſe in das Rheinwerk in Köln ein und
beſetzten das Werk, die Direktionsgebäude und
Fernſprechzentrale. Sie wurden von der Polizei
hinausgedrängt, wobei die Beamten mit Eiſen-
ſtücken beworfen wurden, ſo daß ſie von der
Hiebwaffe Gebrauch machen mußten. 85 Perſo-
nen wurden zur Anzeige gebracht.
Die Anſammlungen in Ehrenfeld und Deutz
ſind wieder zerſtreut. Auch in Opladen kam es
zu Ausſchreitungen, wobei auf die Anordnung des
britiſchen Kreisoffiziers in Ohligs ein größeres
Schupokommando eingeſetzt wurde. Mehrere Per-
ſonen kamen in Haft.
Die erſte Sitzung der Reparationsſachver-
ſtändigen
* Paris, 14. Januar.
Die heutige
erſte Sitzung der Reparations-
ſachverſtändigen wird von Bar-
thou geleitet werden, der in einer Rede
die verſchiedenen Sachverſtändigen begrü-
ßen wird. Das Garantie-Komitee der Re-
parationskommiſſion hat den Sachverſtän-
digen ein umfangreiches Material zugehen
laſſen, das ſich mit der Lage des deutſchen
Haushalts, der allgemeinen deutſchen Fi-
nanz- und Wirtſchaftslage, den Bilanzen
der Reichs- und Rentenbank und anderen
Wirtſchaftsfragen befaßt.
Die deutſche Kriegslaſten-
Kommiſſion in Paris hat ebenfalls
verſchiedene Unterlagen vorbereitet, um ge-
gebenenfalls auf etwaige Rückfragen der
Sachverſtändigen antworten zu können.
Geſtern nachmittag erfolgte bereits eine
erſte Fühlungnahme zwiſchen dem ame-
rikaniſchen und dem neu eingetroffe-
nen engliſchen Sachverſtändigen, die
vorher auf ihrer Reiſe nach Paris im Brüſ-
ſeler Staatsminiſterium eine informato-
riſche Ausſprache mit dem ſtändigen belgi-
ſchen Vertreter in der Reparationskommiſ-
ſion hatten.
Frankreichs Taktik
s. München, 14. Januar.
Die Antwortnote Frankreichs
auf die deutſchen Vorſchläge vom 24. De-
zember vorigen Jahres iſt ein Muſterbei-
ſpiel für die franzöſiſche Politik, wie auch
für die Geſamtlage, in der ſich heute Frank-
reich befindet.
Es hat zunächſt recht lange gedauert, bis
die Antwort fertig war. Daß überhaupt eine
Antwort erfolgte, iſt ja vielleicht für beſchei-
dene Gemüter ſchon ein Fortſchritt. Nun
aber erleben wir einen wirklich originellen
Fall. Während nämlich Frankreich bisher
ſtets eine Erörterung des Geſamtrepara-
tionsproblems ablehnte und ſich nur auf
Einzelfragen techniſcher und verwal-
tungsmäßiger Art einlaſſen zu können er-
klärte, iſt nun dem deutſchen Geſchäftsträ-
ger am Quai d’Orſay erklärt worden, man
möchte ſich ganz gern mit Deutſchland über
die Zukunft der deutſch-franzö-
ſiſchen Beziehungen überhaupt aus-
ſprechen. Dann könnte man ja auch über die
Einzelfragen leichter zu einem Ergebnis
kommen.
Das ſteht nun freilich nicht in der Ant-
wortnote, ſondern es ſoll wohl ſo eine Art
diplomatiſche Ausdeutung und
gleichzeitige Verzuckerung der ablehnenden
Antwort ſein. Und das iſt es eben, was be-
denklich ſtimmen muß.
Die Dinge liegen alſo ſo: Frankreich, d. h.
Poincaré will zurzeit von ſeiner Poli-
tik der Eroberung noch nicht ablaſſen
und was er ſchriftlich von ſich gibt, paßt
in dieſe Linie. Aber mündlich und ſo ein
bißchen nebenher glaubt er doch ſchon,
der Weltlage gewiſſe Zugeſtänd-
niſſe machen zu müſſen. Man hört freilich,
der Präſident der Republik, Millerand,
habe hier ſeinen Einfluß im Spiele.
Aber man merkt es. wie ſich die Katze
windet. Die deutſchen Vorſchläge
ſind weitgehend und durchaus akzepta-
bel. Man kann mit einer ſchroffen Ableh-
nung vor der Welt und vor allem auch vor
der kommenden engliſchen Regierung Ram-
ſay Macdonalds nicht mehr beſtehen.
Man will aber nicht in der Ruhr-
frage entgegenkommen.
Was macht alſo Frankreich? Es erklärt
mit harmloſer Miene, der man aber doch
die Angſt anmerkt, über das Geſamt-
problem mit Deutſchland verhandeln zu
wollen, in der ſtillen Hoffnung, daß dabei
viel leichter neue Hinderniſſe zu
ſchaffen ſind als bei der allmählich von der
ganzen Welt offen durchſchauten Ruhr-
frage.
Mit anderen Worten: Man macht ſchein-
bar weitergehende Zugeſtändniſſe, um in
der jetzt zur Erörterung ſtehenden Ruhr-
frage nicht entgegenkommen zu müſſen.
Es iſt die Taktik der Katze, die immer auf
die alten Füße ſpringt, bis ſie bei einem
allzu hohen Sturz ſich doch das Genick bricht.
Man muß ſich in die Lage Frankreichs
denken. Dann verſteht man auch den
Wunſch, die Note vorerſt nicht zu veröffent-
lichen. Die Londoner City drängt, die eng-
liſche Arbeiterpartei fordert Deutſch-
lands Teilnahme an einer internationalen
Konferenz, der Franken ſinkt inzwiſchen
immer weiter, die liebevollen Bande zur
Kleinen Entente ſind doch noch nicht
ſtark genug, im Mittelmeer ſtehen die Ri-
valen Italien und Spanien auf —
etwas viel auf einmal.
Da kann man ſchon verſtehen, wenn
ſolche Interpretationen einer amtlichen Note
gegeben werden, die die wahren Ziele
Frankreichs etwas verſchleiern können.
Es iſt heute wirklich ſo, daß Frankreich
in die größte Verlegenheit käme,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2022-12-19T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |