Allgemeine Zeitung, Nr. 142, 26. März 1908.München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908. Nr. 142. [Spaltenumbruch]
triebs mehr und mehr detailliert werden müssen, damit die schwie- * Ernst v. Possart. Heute Mittwoch findet im Jahreszeitensaal st. Die Kongregation hochadeliger Damen feierte heute vor- dr. Holzarbeiterversammlung. Am Dienstag Abend fand im r. Schnee-Einwurfschächte. Nachdem sich die im vergangenen * Herr Kapellmeister Alonso Cor de Las sendet uns folgende "Die Erklärung des Herrn Hofrat Kaim zwingt mich, * Die Schlierseer im Deutschen Theater. Am Donnerstag * Verein der Schuhwaren-Großhändler zu München. Die * Der Doppelraubmord in Gündelkoferau. Zu dem cs. Der Hoteldieb "Baron" Carlson, der zurzeit in Fil. Straßenbahn und Automobildroschke. In der Roman- mt. Der Gesangverein "Die Bären" veranstaltete im Verein [Spaltenumbruch] weil das Programm alte Meister berücksichtigt hätte -- es gab Etwas ungleichartig waren auch die Eindrücke, die man von + Berlin, 24. März. Heute hat im Hohenzollern-Saal des + Münchener Volkstheater. Am nächsten Samstag gelangt + Musikalische Akademie. In dem am Freitag, den 27. März, Bildende Kunst. * Kleine Kunstnachrichten. Der Karlsruher Bildhauer Prof. [Spaltenumbruch] Nr. 4 in B-dur, das von Hofmusiker Karl Fahrenberger * Einführungskurse. Im Hinblick auf die Ende April im * Kils Kolosseum. Das jetzige Programm übt eine große * Der Deutsche Literaturverein veranstaltet im Laufe der Vereinsmitteilungen, Versammlungen, Vorträge. Donnerstag, 26. März. Bayerische Botanische Ge- Bayerische Chronik. Der verstärkte Finanzausschuß der Reichsrats- * An die Freunde der liberalen Sache! Es ist den Freunden München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908. Nr. 142. [Spaltenumbruch]
triebs mehr und mehr detailliert werden müſſen, damit die ſchwie- * Ernſt v. Poſſart. Heute Mittwoch findet im Jahreszeitenſaal st. Die Kongregation hochadeliger Damen feierte heute vor- dr. Holzarbeiterverſammlung. Am Dienstag Abend fand im r. Schnee-Einwurfſchächte. Nachdem ſich die im vergangenen * Herr Kapellmeiſter Alonſo Cor de Las ſendet uns folgende „Die Erklärung des Herrn Hofrat Kaim zwingt mich, * Die Schlierſeer im Deutſchen Theater. Am Donnerstag * Verein der Schuhwaren-Großhändler zu München. Die * Der Doppelraubmord in Gündelkoferau. Zu dem cs. Der Hoteldieb „Baron“ Carlſon, der zurzeit in Fil. Straßenbahn und Automobildroſchke. In der Roman- mt. Der Geſangverein „Die Bären“ veranſtaltete im Verein [Spaltenumbruch] weil das Programm alte Meiſter berückſichtigt hätte — es gab Etwas ungleichartig waren auch die Eindrücke, die man von † Berlin, 24. März. Heute hat im Hohenzollern-Saal des † Münchener Volkstheater. Am nächſten Samstag gelangt † Muſikaliſche Akademie. In dem am Freitag, den 27. März, Bildende Kunſt. * Kleine Kunſtnachrichten. Der Karlsruher Bildhauer Prof. [Spaltenumbruch] Nr. 4 in B-dur, das von Hofmuſiker Karl Fahrenberger * Einführungskurſe. Im Hinblick auf die Ende April im * Kils Koloſſeum. Das jetzige Programm übt eine große * Der Deutſche Literaturverein veranſtaltet im Laufe der Vereinsmitteilungen, Verſammlungen, Vorträge. Donnerstag, 26. März. Bayeriſche Botaniſche Ge- Bayeriſche Chronik. ⊙ Der verſtärkte Finanzausſchuß der Reichsrats- * An die Freunde der liberalen Sache! Es iſt den Freunden <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div n="2"> <div xml:id="a3a" next="#a3b" type="jComment" n="3"> <pb facs="#f0004" n="4"/> <fw place="top" type="header">München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908. Nr. 142.</fw><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <div xml:id="a2b" prev="#a2a" type="jArticle" n="3"> <p>triebs mehr und mehr detailliert werden müſſen, damit die ſchwie-<lb/> rige Frage der Ermittelung der Herſtellungskoſten genau und<lb/> richtig gelöſt werde. Je nach Art des Unternehmens wird die<lb/> Kalkulation in einer großen Anzahl von Methoden gehandhabt;<lb/> allen gemeinſam aber ſind als Hauptfaktoren zugrunde gelegt:<lb/> Materialkoſten, Löhne, Unkoſten. Die Materialienermittelung<lb/> geſchieht durch Auſſtellung des Materialbeſtandes zu Anfang des<lb/> Jahres und der Zugänge im Laufe des Jahres abzüglich des In-<lb/> venturbeſtandes; dadurch erhält man den Materialverbrauch,<lb/> der zum Teil in den Kommiſſionen, zum Teil in den Lager-<lb/> beſtänden enthalten ſein muß. Die ſchwierigere Lohnermitte-<lb/> lung erfolgt durch eine entſprechende Lohnverteilung der in be-<lb/> ſtimmten Intervallen erfolgenden Löhnungen, indem die auf die<lb/> einzelnen Kommiſſionen entfallenden Beträge nach Werkſtätten<lb/> aufgeteilt und in Kommiſſionsbogen eingetragen werden. Eine<lb/> Kontrolle dieſer Verteilungen ermöglicht es bis auf Pfennige<lb/> genau die Verwendung der zur Auszahlung gelangten Geld-<lb/> ſummen nachzuweiſen. Die richtige Wahl endlich der Methode<lb/> für die Bemeſſung der Unkoſtenzuſchläge bedingt die Reſultate der<lb/> Kalkulation; für Großbetriebe muß hier eine genaue Zergliede-<lb/> rung der Anlagewerte, der Abſchreibungen, des Kraft-, Licht- und<lb/> Waffenbedarfs der einzelnen Maſchinen, Werkräume und andere<lb/> Detaillierungen erfolgen. Die Kalkulation wird ſodann durch<lb/> die Jahreskontrolle geprüft, eine Gewinnkontrolle wird außerdem<lb/> ergeben, ob alle Unkoſten Deckung gefunden haben. Die inter-<lb/> eſſanten Ausführungen, die ungeteilten Beifall fanden, ſchloß<lb/> Redner mit dem Hinweiſe, daß Deutſchlands Induſtrie den Ruf<lb/> als Land ſyſtematiſcher Organiſation erſt voll und ganz verdiene,<lb/> wenn als Grundſatz proklamiert wird: keine erfolgreiche Pro-<lb/> duktion ohne gute Organiſation.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Ernſt v. Poſſart.</hi></head> <p>Heute Mittwoch findet im Jahreszeitenſaal<lb/> zum letztenmal die Rezitation von <hi rendition="#g">Enoch Arden</hi> durch Ernſt v.<lb/> Poſſart ſtatt. Cornelia <hi rendition="#g">Rider-Poſſart</hi> (Berlin) wird die<lb/> Klavierbegleitung von Richard Strauß zur Ausführung bringen.<lb/> Es wird noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Rezitation<lb/> um 7½ Uhr beginnt und nach Anfang des Vortrages die Saal-<lb/> türen nicht mehr geöffnet werden können. Karten bei Alfred<lb/> Schmid Nachf., Theatinerſtraße 34, und an der Abendkaſſe.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p><hi rendition="#aq">st.</hi><hi rendition="#b">Die Kongregation hochadeliger Damen</hi> feierte heute vor-<lb/> mittag 11 Uhr in der St. Kajetans-Hofkirche ihr Haupt- und<lb/> Titularfeſt durch ein feierliches, vom Stiftspropſt Dr. Ritter<lb/> v. <hi rendition="#g">Türk</hi> zelebriertes Hochamt. Dem Gottesdienſt wohnten die<lb/> Priorin Frau Prinzeſſin Ludwig, die Herzogin von Kalabrien,<lb/> die Prinzeſſinnen Adelgunde, Hildegard, Wiltrud und Helmtrud,<lb/> die Prinzeſſinnen Leopold und Ludwig Ferdinand und die Prin-<lb/> zeſſin Thereſe mit ihren Suiten bei. Frau Prinzeſſin Rupprecht<lb/> wohnte im Oratorium der Feier bei. Der Frauenaltar der<lb/> Kirche prangte in Blumen-, Pflanzen- und Lichterſchmuck. Zur<lb/> Aufführung gelangte die Feſtmeſſe von Aiblinger für gemiſchten<lb/> Chor, Orgel und Orcheſter. — Die <hi rendition="#g">lateiniſche Kongre-<lb/> gation</hi> feierte ebenfalls heute in der Dreifaltigkeitskirche in<lb/> der Pfandhausſtraße ihr Hauptfeſt. Oberſthofmarſchall Graf<lb/><hi rendition="#g">Seinsheim</hi> fuhr in der Galaequipage zu dem Feſtgottes-<lb/> dienſte und überbrachte im Auftrage Sr. kgl. Hoheit des Prinz-<lb/> regenten das übliche Opfer.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#aq">dr.</hi> <hi rendition="#b">Holzarbeiterverſammlung.</hi> </head> <p>Am Dienstag Abend fand im<lb/> Münchner Kindlkeller eine öffentliche <hi rendition="#g">Holzarbeiterver-<lb/> ſammlung</hi> ſtatt mit der Tagesordnung: „<hi rendition="#g">Das Ergebnis<lb/> der bisherigen Tarifverhandlungen mit dem<lb/> Arbeitgeberverband und Stellungnahme hier-<lb/> zu.</hi>“ Das Referat hatte Gem.-Bev. Anton <hi rendition="#g">Raith,</hi> für die<lb/> chriſtlich organiſierten Holzarbeiter war Arbeiterſekretär Schwar-<lb/> zer erſchienen. Die Verſammlung, welche den Saal bis zum letz-<lb/> ten Platz füllte, kam nach den mit großem Beifall aufgenomme-<lb/> nen Ausführungen der Redner zu einer <hi rendition="#g">Reſolution,</hi> in wel-<lb/> cher geſagt iſt, daß die Grundlage jedes weiteren Vertrages nur<lb/> die nach jahrelangen Kämpfen vereinbarte und bisher gültige<lb/> Arbeits- und Werkſtätteordnung für das Schreinergewerbe bieten<lb/> könne. Eine Vertragsdauer von nur zwei Jahren werde ent-<lb/> ſchieden abgelehnt. dagegen werde die <hi rendition="#g">Lohnkommiſſion</hi><lb/> ermächtigt, die <hi rendition="#g">Lohnerhöhung</hi> auf der <hi rendition="#g">Grundlage</hi><lb/> einer <hi rendition="#g">4jährigen Tarifdauer</hi> zu vereinbaren. Die ver-<lb/> ſammelten Holzarbeiter proteſtierten mit aller Entſchiedenheit<lb/> gegen den von Vertretern der Meiſterſchaft erhobenen Vorwurf<lb/> der abſichtlichen Minderung der Arbeitsleiſtung. Die Holzarbei-<lb/> ter ſeien jederzeit beſtrebt geweſen, gemäß den getroffenen Ver-<lb/> einbarungen zu handeln und die ihnen obliegenden Pflichten<lb/> getreulich zu erfüllen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#aq">r.</hi> <hi rendition="#b">Schnee-Einwurfſchächte.</hi> </head> <p>Nachdem ſich die im vergangenen<lb/> Winter in der Wein- und Theatinerſtraße verſuchsweiſe ange-<lb/> brachten Schnee-Einwurfſchächte gut bewährt haben, hat man ſich<lb/> nunmehr entſchloſſen, außer in der <hi rendition="#g">Dienerſtraße</hi> auch in<lb/> allen Straßen ſolche Schächte anzulegen, in denen ſo wie ſo<lb/> größere Arbeiten am Straßenkörper vorgenommen werden<lb/><cb/> müſſen. So werden gegenwärtig in der Pilgersheimerſtraße,<lb/> anläßlich der Legung der Straßenbahngleiſe, gleichzeitig Schnee-<lb/> Einwurfſchächte gebaut.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>* <hi rendition="#b">Herr Kapellmeiſter Alonſo Cor de Las</hi> ſendet uns folgende<lb/> Zuſchrift:</p> <cit> <quote>„Die Erklärung des Herrn Hofrat Kaim zwingt mich,<lb/> zu ſagen, daß die von ihm gegebene Sachdarſtellung teilweiſe<lb/> falſch, teilweiſe entſtellt iſt. Ich kann ſehr wohl verſtehen, daß<lb/> es Herrn Dr. Kaim unter den gegebenen Umſtänden nicht ange-<lb/> nehm war, daß ich den Grund meines Ausſcheidens veröffent-<lb/> lichte. Aber ich mußte es tun, zur Rettung meines künſtleriſchen<lb/> Anſehens, ſo ſchwer es mir auch war. Kein anderer Grund war<lb/> für mich maßgebend, als der, daß ich einſah, daß das neue<lb/> Orcheſter trotz aller Arbeit nicht einmal zur Mittelmäßigkeit<lb/> heranzubilden ſei. Ein Kapellmeiſter ſoll kein Recht haben, die<lb/> Leiſtungen des von ihm geleiteten Orcheſters zu beurteilen? Wohl<lb/> aber der Unternehmer, der unkünſtleriſch genug war, in den letzten<lb/> Augenblicken vor dem Konzertbeginn wiederholt die Statiſten<lb/> in das Orcheſter einzureihen, um das Publikum über die Größe<lb/> ſeines Orcheſters zu täuſchen.<lb/> Ich bedauere, durch die Verhältniſſe gezwungen zu ſein,<lb/> gegen Herrn Hofrat Kaim Stellung nehmen zu müſſen, für den ich<lb/> nach der Mannheimer Affäre allein alles getan habe; ich habe<lb/> auch Pflichten gegen mich ſelbſt.“</quote> </cit> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Die Schlierſeer im Deutſchen Theater.</hi></head> <p>Am Donnerstag<lb/> wird „Sherlock Holmes im Gebirge“, am Freitag „Der Dorf-<lb/> pfarrer“ und „Die Medaille“ zur Wiederholung gebracht. Sams-<lb/> tag wird zum erſtenmal „Der Gemeindekaſpar“ von Benno<lb/> Rauchenegger gegeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Verein der Schuhwaren-Großhändler zu München.</hi></head> <p>Die<lb/> hieſigen Schuhwaren-Großhändler haben unter obigem Namen<lb/> einen Verein gegründet, der den Zweck verfolgen ſoll, die Förde-<lb/> rung der Intereſſen des Schuhwaren-Großhandels wahrzunehmen.<lb/> Dem Verein haben ſich alle hieſigen Großhändler angeſchloſſen<lb/> und es iſt zu erwarten, daß ſich alle Firmen der Branche zu-<lb/> ſammenfinden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Der Doppelraubmord in Gündelkoferau.</hi></head> <p>Zu dem<lb/> am Sonntag, den 22. März, nachmittags zwiſchen 1 und<lb/> halb 2 Uhr an der 31jährigen Bauersfrau Amalie Sirtl<lb/> in Gündelkoferau, A.-G. Landshut, und deren fünf Monate<lb/> alten Knaben verübten Raubmord wird noch folgendes<lb/> mitgeteilt: Der Täter — er ſoll <hi rendition="#g">mittelgroß, unter-<lb/> ſetzt, und ſchwarz gekleidet</hi> geweſen ſein und<lb/><hi rendition="#g">einen Stock bei ſich geführt haben</hi> — hatte es<lb/> anſcheinend nur auf Geld abgeſehen, denn er ließ andere<lb/> Wertſachen liegen. Vermutlich hat er nur <hi rendition="#g">einen Taler<lb/> (mit Doppeladler)</hi> — öſterreichiſcher Taler? —, der<lb/> ſeit ſieben Jahren in der Familie als Tauftaler aufgehoben<lb/> worden iſt, <hi rendition="#g">und einen zweiten Taler, der vor<lb/> fünf Monaten friſch geputzt</hi> und als Taufgeſchenk<lb/> gegeben worden iſt, gefunden und mitgenommen. Bei dem<lb/> Kampfe mit der Frau muß der Täter ziemlich blutig ge-<lb/> worden ſein. Er führte anſcheinend <hi rendition="#g">einen 7-Milli-<lb/> meter-Revolver und ein ſehr ſcharf ſchnei-<lb/> dendes, jedenfalls griffeſtes Meſſer bei<lb/> ſich.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p><hi rendition="#aq">cs.</hi><hi rendition="#b">Der Hoteldieb „Baron“ Carlſon,</hi> der zurzeit in<lb/> Deutſchland eine langjährige Gefängnisſtrafe verbüßt, wird<lb/> dann an Italien ausgeliefert werden, wo er die bedeutend-<lb/> ſten Diebſtähle verübt hat. Zurzeit finden deshalb bereits<lb/> eingehende Zeugenvernehmungen ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#aq">Fil.</hi> <hi rendition="#b">Straßenbahn und Automobildroſchke.</hi> </head> <p>In der Roman-<lb/> ſtraße, vis-a-vis der Hubertusſtraße, ſtieß die Trambahn mit<lb/> einer Automobildroſchke zuſammen. Der Chauffeur brachte<lb/> ſeinen Wagen noch zum Stehen, während die Trambahn auf das<lb/> Automobil auffuhr und deſſen Vorderſeite <hi rendition="#g">zertrümmerte;</hi><lb/> der Chauffeur und Fahrgaſt wurden durch Glasſplitter verletzt.<lb/> Der Schaden am Automobil iſt beträchtlich.</p> </div><lb/> <div xml:id="a4a" next="#a4b" type="jComment" n="3"> <p><hi rendition="#aq">mt.</hi><hi rendition="#b">Der Geſangverein „Die Bären“</hi> veranſtaltete im Verein<lb/> mit dem <hi rendition="#g">Radfahrklub der Geſelligen Vereini-<lb/> gung Münchener Künſtler</hi> am Samstag im Bayeriſchen<lb/> Hof einen Feſtabend, deſſen einer Teil muſikaliſchen und deklama-<lb/> toriſchen Vorträgen, der andere der Geſelligkeit und dem Tanz ge-<lb/> widmet war. „Die Bären“ ſind ſo vorteilhaft bekannt, daß von<lb/> ihren geſanglichen Leiſtungen unter der bewährten Leitung ihres<lb/> Ehrenchormeiſters Karl <hi rendition="#g">Binder</hi> nur wiederholt die Präziſion<lb/> und das feine muſikaliſche Empfinden hervorgehoben werden<lb/> kann; beſonders ſchön kamen die Bäſſe in dem Silcherſchen Volks-<lb/> lied „Mädel ruck, ruck, ruck“ von Fritz <hi rendition="#g">Hoffmann</hi> in modernes<lb/> Gewand gekleidet, zur Geltung. Einen beſonderen muſikaliſchen<lb/> Genuß bereiteten zwei Sätze aus dem Beethovenſchen Klaviertrio</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div n="2"> <div xml:id="a3b" prev="#a3a" type="jComment" n="3"> <p>weil das Programm alte Meiſter berückſichtigt hätte — es gab<lb/> vielmehr ausſchließlich klaſſiſche, romantiſche und moderne Muſik<lb/> zu hören — ſondern aus einem anderen Grunde. Ich mußte<lb/> nämlich an eine luſtige Beſchreibung denken, die ein alter Theo-<lb/> retiker von einer ohne Schleiflade konſtruierten Orgel gibt, bei<lb/> der immer ſämtliche für jede Taſte disponierten Regiſter zugleich<lb/> anſprachen, ſo daß man ſtatt Muſik nur „ein grewliches Grümeln<lb/> und erſchröckliches Thonnern“ zu hören bekam. Der Wahrheit<lb/> die Ehre: auch Frl. Ripper „thonnert“ gelegentlich gar erſchröck-<lb/> lich drauf los und beeinträchtigt dadurch den Genuß, den ihr<lb/> techniſch ſonſt ſehr gediegenes Spiel gewährt. Statt dieſer Kraft-<lb/> meierei lieben wir etwas mehr geiſtige Arbeit, die man bei-<lb/> ſpielsweiſe in den ſchnellen Sätzen der Beethovenſchen <hi rendition="#aq">C-dur-</hi><lb/> Sonate <hi rendition="#aq">op. 53</hi> empfindlich vermißte. Weit beſſer wirkte das mit<lb/> klangſchönem weichen Anſchlag empfindungsvoll vorgetragene<lb/> Adagio. Im Grunde genommen liegen aber der Künſtlerin heute<lb/> noch Aufgaben, wie ſie die mit brillanter Virtuoſität interpretierte<lb/><hi rendition="#aq">E-dur</hi>-Studie von Paganini-Stradal bietet, doch noch näher als<lb/> die Deutung tiefer Probleme der Kunſt unſerer klaſſiſchen<lb/> Meiſter.</p><lb/> <p>Etwas ungleichartig waren auch die Eindrücke, die man von<lb/> dem Violinabend von <hi rendition="#g">Sophie Blum</hi> empfing. Während die<lb/> junge Künſtlerin beiſpielsweiſe in den Adagioſätzen der <hi rendition="#aq">A-moll-</hi><lb/> Sonate von Rubinſtein und des Bruchſchen <hi rendition="#aq">G-moll</hi>-Konzertes<lb/> nach Technik wie Vortrag wirklich bedeutende Leiſtungen bot,<lb/> wurde man im Schlußſatz des Bruch-Konzertes durch ganz emp-<lb/> findliche Unreinheiten in der Tongebung geſtört und verſagte<lb/> bei der den Schluß des Abends bildenden <hi rendition="#aq">D-moll</hi>-Sonate von<lb/> A. Beer-Walbrunn die geiſtige Geſtaltungskraft in bedenklicher<lb/> Weiſe. Schade, denn Beer-Walbrunns Werk gehört namentlich<lb/> in dem ſchönen Variationenſatz an Inſpiration und techniſcher<lb/> Gediegenheit mit zu den beſten Erſcheinungen der modernen<lb/> deutſchen Kammermuſik. Zwei kleine Violinſtücke von Felix<lb/> v. Rath, recht entſprechend vorgetragen, erwieſen ſich als harm-<lb/> loſe, anſtändige Salonmuſik. Dem Abend, dem Profeſſor<lb/><hi rendition="#g">Schmid-Lindners</hi> ausgezeichnete Klavierbegleitung zu-<lb/> gute kam, wohnte zahlreiches beifallfreudiges — teilweiſe ſogar<lb/> ganz auffallend beifallfreudiges — Publikum bei.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline>† <hi rendition="#b">Berlin,</hi> 24. März.</dateline> <p>Heute hat im Hohenzollern-Saal des<lb/> Reſtaurants „Neues Schauſpielhaus“ eine von ca. 40 deutſchen<lb/><cb/> Bühnenſchriftſtellern beſuchte Verſammlung ſtattgefunden, welche<lb/> die Errichtung eines „<hi rendition="#g">Verbandes deutſcher Bühnen-<lb/> ſchriftſteller</hi>“ in der Rechtsform einer „eingetragenen Ge-<lb/> noſſenſchaft mit beſchränkter Haftung“ beſchloſſen hat. In den<lb/> Vorſtand wurden gewählt: Max Dreyer, Heinrich Lilienfein;<lb/> in den Aufſichtsrat: Oskar Blumenthal, Ludwig Fulda, Gerhart<lb/> Hauptmann, Hermann Sudermann, Ernſt v. Wildenbruch.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>† <hi rendition="#b">Münchener Volkstheater.</hi></head> <p>Am nächſten Samstag gelangt<lb/> „<hi rendition="#g">Not kennt kein Gebot</hi>“, Volksſtück in 3 Akten von<lb/> R. C. Jenny, zum erſtenmal zur Aufführung. Die Träger der<lb/> Hauptrollen ſind die Damen: Meinert, Werner, Dietrich, Almer<lb/> und Pinegger und die Herren: Kuſtermann, Kopp, Beck, Neubert<lb/> und Gleißner. Die Einſtudierung leitet Herr Regiſſeur Baer.<lb/> Der Autor wird ſelbſt anweſend ſein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>† <hi rendition="#b">Muſikaliſche Akademie.</hi></head> <p>In dem am Freitag, den 27. März,<lb/> im kgl. Odeon ſtattfindenden letzten Abonnement-Konzert gelangt<lb/> unter Direktion des Hofoperndirektors <hi rendition="#g">Mottl</hi> zur Aufführung:<lb/> 1. „Devotionale“, ſymphoniſches Zwiſchenſpiel von K. v. Kaskel<lb/> (zum erſtenmal); 2. Violinkonzert Nr. 7 <hi rendition="#aq">(D-dur)</hi> von<lb/> W. A. Mozart (Herr kgl. erſter Konzertmeiſter B. Ahner) (zum<lb/> erſtenmal); 3. Sechſte Symphonie (Paſtoral-) <hi rendition="#aq">(F-dur)</hi> von<lb/> L. van Beethoven. Anfang 7½ Uhr, Ende 9 Uhr. Die öffentliche<lb/> Hauptprobe findet am Konzerttage, vormittags 10½ Uhr, im<lb/> kgl. Odeon ſtatt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bildende Kunſt.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Kleine Kunſtnachrichten.</hi></head> <p>Der Karlsruher Bildhauer Prof.<lb/> Karl F. <hi rendition="#g">Moeſt</hi> feiert am Donnerstag ſeinen 70. Geburtstag. —<lb/> Der Naſſauiſche Kunſtverein in Wiesbaden veranſtaltet gegen-<lb/> wärtig eine größere <hi rendition="#g">Ausſtellung von Gemälden<lb/> Stuttgarter Künſtler;</hi> der Katalog führt im ganzen<lb/> 63 Bilder auf. Ein gut orientierender Eſſay über „Schwäbiſche<lb/> Malerei“ von Dr. Julius <hi rendition="#g">Baum</hi> iſt dem Verzeichnis voran-<lb/> geſtellt. — Der öſterreichiſche Unterrichtsminiſter hat ein<lb/> „Mädchenbildnis“ von Guſtav <hi rendition="#g">Courbet</hi> für die Moderne<lb/> Galerie in Wien angekauft.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> </div> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <div xml:id="a4b" prev="#a4a" type="jComment" n="3"> <p>Nr. 4 in B-dur, das von Hofmuſiker Karl <hi rendition="#g">Fahrenberger</hi><lb/> (Violine), Matth. <hi rendition="#g">Fleißner</hi> (Cello) und Martin <hi rendition="#g">Kaiſer</hi><lb/> (Klavier) ganz vortrefflich wiedergegeben wurde; ebenſo die<lb/> Romanze für Klavier und Violine von Wieniavsky, die Herrn<lb/> Fahrnberger Gelegenheit gab, ſein großes Können in vorteilhaf-<lb/> teſtem Lichte zu zeigen. Mit guter Stimme, wenn auch in der<lb/> Ausſprache nicht immer ganz verſtändlich, ſang Frln. Erna <hi rendition="#g">Son-<lb/> dinger</hi> eine Arie aus Halévys „Jüdin“ und unter den von<lb/> Frau <hi rendition="#g">Möhl-Knabl</hi> (Sopran), Frau Thea <hi rendition="#g">Kaiſer</hi> (Alt),<lb/> Franz <hi rendition="#g">Kurringer</hi> (Tenor) und Konrad <hi rendition="#g">Müller</hi> (Baß) ge-<lb/> ſungenen drei Liedern, wobei beſonders die Stimmittel der beiden<lb/> Damen hervorgehoben zu werden verdienen, wirkte der Tonſatz<lb/> von J. Maier „Die Vögelein, ſie ſangen“, eine recht ſchwierige<lb/> Aufgabe, ganz beſonders. Von lebhaftem Beifall begrüßt, betrat<lb/> Frau Dr. <hi rendition="#g">Steinhäuſer</hi> das Podium. Zur Rezitation hatte<lb/> ſie ſich „Der Heidebrand“ von Detlev v. Liliencron und eine<lb/> Ballade von Marie Madeleine gewählt, der ſie noch außer dem<lb/> Proogramm das „Capriccio“ der gleichen Verfaſſerin folgen ließ.<lb/> Die Wiedergabe war tadellos. Der reichlich geſpendete Beifall<lb/> entſprach vollauf dem Werte des Gebotenen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Einführungskurſe.</hi></head> <p>Im Hinblick auf die Ende April im<lb/> Hoftheater ſtattfindende „<hi rendition="#g">Ring</hi>“-Aufführung hat ſich Leo<lb/><hi rendition="#g">Geisberg</hi> entſchloſſen, außer dem ſchon begonnenen Ein-<lb/> führungskurſus einen <hi rendition="#g">Abendkurſus</hi> für den „<hi rendition="#g">Ring</hi>“ zu<lb/> veranſtalten. Derſelbe beginnt Montag den 30. März. abends<lb/> 8 Uhr, umfaßt 12 Vorträge (am Klavier) und findet Montags<lb/> und Donnerstags ſtatt. Anmeldung und Zirkulare Kaulbach-<lb/> ſtraße <formula notation="TeX">\frac{36}{III}</formula>.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#b">Kils Koloſſeum.</hi></head> <p>Das jetzige Programm übt eine große<lb/> Zugkraft aus; das Theater iſt allabendlich faſt ausverkauft.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>* <hi rendition="#b">Der Deutſche Literaturverein</hi> veranſtaltet im Laufe der<lb/> nächſten Woche ſeinen 7. öffentlichen Rezitationsabend. Zum<lb/> Vortrag gelangen unveröffentlichte Werke von Martin <hi rendition="#g">Feucht-<lb/> wanger</hi> durch Herrn Emil <hi rendition="#g">Höfer</hi> vom Hoftheater und Frau<lb/> Margarethe <hi rendition="#g">Swoboda</hi> vom Hoftheater.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vereinsmitteilungen, Verſammlungen, Vorträge.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Donnerstag,</hi> 26. März.</dateline> <p><hi rendition="#g">Bayeriſche Botaniſche Ge-<lb/> ſellſchaft:</hi> Abends 8 Uhr im Vereinslokal Bambergerhof,<lb/> Neuhauſerſtraße, Vortrag des Aſſiſtenten an der agrikultur-<lb/> botaniſchen Anſtalt Dr. G. <hi rendition="#g">Gentner:</hi> „Ein Frühlingsausflug<lb/> in die Sahara.“ Mit Demonſtrationen. — <hi rendition="#g">Lichtbilder aus<lb/> dem Orient</hi> nach eigenen Aufnahmen wird Pfarrer <hi rendition="#g">Prie-<lb/> ſer</hi> in einem Vortrag am Donnerstag den 26. März im großen<lb/> Vereinsſaal, Mathildenſtraße 4, zeigen. Das Programm des<lb/> Abends weiſt außerdem noch verſchiedene muſikaliſche Vortrags-<lb/> nummern auf. Eintrittskarten an der Kaſſe zu 50 Pfg. Der<lb/> Ertrag iſt zu wohltätigen Zwecken beſtimmt. — <hi rendition="#g">Münchner<lb/> Katholiſcher Frauenbund.</hi> Vortrag von Oberamts-<lb/> richter <hi rendition="#g">Riß</hi> über „Jugend-Gerichtshöfe“ im Hotel Union, Barer-<lb/> ſtraße 7. Anfang 5 Uhr, Eintritt frei.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bayeriſche Chronik.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>⊙ <hi rendition="#b">Der verſtärkte Finanzausſchuß der Reichsrats-<lb/> kammer</hi> beriet am Montag in zwei je 3½ ſtündigen Sitzun-<lb/> gen über den Antrag des <hi rendition="#g">Reichsrats Grafen Tör-<lb/> ring</hi> betr. Nutzungen aus den bayeriſchen Staatswaldun-<lb/> gen. Die Staatsregierung war durch Finanzminiſter <hi rendition="#g">von<lb/> Pfaff,</hi> Oberforſtdirektor v. <hi rendition="#g">Huber</hi> und Oberforſtrat<lb/><hi rendition="#g">Engelhart</hi> vertreten. Die in der Begründung des An-<lb/> trags Törring aufgeführten Zahlen wurden, wie wir<lb/> hören, ſeitens der Regierung nicht widerſprochen. Schließ-<lb/> lich wurde der <hi rendition="#g">Antrag Törting</hi> mit einigen redaktio-<lb/> nellen Aenderungen <hi rendition="#g">angenommen.</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <cit> <quote>* <hi rendition="#b">An die Freunde der liberalen Sache!</hi> Es iſt den Freunden<lb/> der liberalen Sache bekannt, daß der <hi rendition="#g">Nationalverein</hi> für<lb/> das liberale Deutſchland vom 12.—25. April in <hi rendition="#g">Frankfurt</hi> a. M.<lb/><hi rendition="#g">Kurſe</hi> zur Ausbildung liberaler Politiker abhält. Zu dieſen<lb/> Kurſen haben ſich zahlreiche Teilnehmer gemeldet. Lehrkräfte in<lb/> genügender Anzahl ſtellten ſich aus rechts- und linksliberalen<lb/> Kreiſen zur Verfügung. Aus einem Stipendienfonds werden<lb/> weniger bemittelte Parteifreunde unterſtützt, die den Kurſen<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><floatingText><body><div type="jAnnouncements" n="1"><div type="jAn" n="2"><gap reason="insignificant"/></div><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><div type="jAn" n="2"><gap reason="insignificant"/></div><div type="jAn" n="2"><gap reason="insignificant"/></div></div></body></floatingText><lb/></quote> </cit> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 26. März 1908. Nr. 142.
triebs mehr und mehr detailliert werden müſſen, damit die ſchwie-
rige Frage der Ermittelung der Herſtellungskoſten genau und
richtig gelöſt werde. Je nach Art des Unternehmens wird die
Kalkulation in einer großen Anzahl von Methoden gehandhabt;
allen gemeinſam aber ſind als Hauptfaktoren zugrunde gelegt:
Materialkoſten, Löhne, Unkoſten. Die Materialienermittelung
geſchieht durch Auſſtellung des Materialbeſtandes zu Anfang des
Jahres und der Zugänge im Laufe des Jahres abzüglich des In-
venturbeſtandes; dadurch erhält man den Materialverbrauch,
der zum Teil in den Kommiſſionen, zum Teil in den Lager-
beſtänden enthalten ſein muß. Die ſchwierigere Lohnermitte-
lung erfolgt durch eine entſprechende Lohnverteilung der in be-
ſtimmten Intervallen erfolgenden Löhnungen, indem die auf die
einzelnen Kommiſſionen entfallenden Beträge nach Werkſtätten
aufgeteilt und in Kommiſſionsbogen eingetragen werden. Eine
Kontrolle dieſer Verteilungen ermöglicht es bis auf Pfennige
genau die Verwendung der zur Auszahlung gelangten Geld-
ſummen nachzuweiſen. Die richtige Wahl endlich der Methode
für die Bemeſſung der Unkoſtenzuſchläge bedingt die Reſultate der
Kalkulation; für Großbetriebe muß hier eine genaue Zergliede-
rung der Anlagewerte, der Abſchreibungen, des Kraft-, Licht- und
Waffenbedarfs der einzelnen Maſchinen, Werkräume und andere
Detaillierungen erfolgen. Die Kalkulation wird ſodann durch
die Jahreskontrolle geprüft, eine Gewinnkontrolle wird außerdem
ergeben, ob alle Unkoſten Deckung gefunden haben. Die inter-
eſſanten Ausführungen, die ungeteilten Beifall fanden, ſchloß
Redner mit dem Hinweiſe, daß Deutſchlands Induſtrie den Ruf
als Land ſyſtematiſcher Organiſation erſt voll und ganz verdiene,
wenn als Grundſatz proklamiert wird: keine erfolgreiche Pro-
duktion ohne gute Organiſation.
* Ernſt v. Poſſart. Heute Mittwoch findet im Jahreszeitenſaal
zum letztenmal die Rezitation von Enoch Arden durch Ernſt v.
Poſſart ſtatt. Cornelia Rider-Poſſart (Berlin) wird die
Klavierbegleitung von Richard Strauß zur Ausführung bringen.
Es wird noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Rezitation
um 7½ Uhr beginnt und nach Anfang des Vortrages die Saal-
türen nicht mehr geöffnet werden können. Karten bei Alfred
Schmid Nachf., Theatinerſtraße 34, und an der Abendkaſſe.
st. Die Kongregation hochadeliger Damen feierte heute vor-
mittag 11 Uhr in der St. Kajetans-Hofkirche ihr Haupt- und
Titularfeſt durch ein feierliches, vom Stiftspropſt Dr. Ritter
v. Türk zelebriertes Hochamt. Dem Gottesdienſt wohnten die
Priorin Frau Prinzeſſin Ludwig, die Herzogin von Kalabrien,
die Prinzeſſinnen Adelgunde, Hildegard, Wiltrud und Helmtrud,
die Prinzeſſinnen Leopold und Ludwig Ferdinand und die Prin-
zeſſin Thereſe mit ihren Suiten bei. Frau Prinzeſſin Rupprecht
wohnte im Oratorium der Feier bei. Der Frauenaltar der
Kirche prangte in Blumen-, Pflanzen- und Lichterſchmuck. Zur
Aufführung gelangte die Feſtmeſſe von Aiblinger für gemiſchten
Chor, Orgel und Orcheſter. — Die lateiniſche Kongre-
gation feierte ebenfalls heute in der Dreifaltigkeitskirche in
der Pfandhausſtraße ihr Hauptfeſt. Oberſthofmarſchall Graf
Seinsheim fuhr in der Galaequipage zu dem Feſtgottes-
dienſte und überbrachte im Auftrage Sr. kgl. Hoheit des Prinz-
regenten das übliche Opfer.
dr. Holzarbeiterverſammlung. Am Dienstag Abend fand im
Münchner Kindlkeller eine öffentliche Holzarbeiterver-
ſammlung ſtatt mit der Tagesordnung: „Das Ergebnis
der bisherigen Tarifverhandlungen mit dem
Arbeitgeberverband und Stellungnahme hier-
zu.“ Das Referat hatte Gem.-Bev. Anton Raith, für die
chriſtlich organiſierten Holzarbeiter war Arbeiterſekretär Schwar-
zer erſchienen. Die Verſammlung, welche den Saal bis zum letz-
ten Platz füllte, kam nach den mit großem Beifall aufgenomme-
nen Ausführungen der Redner zu einer Reſolution, in wel-
cher geſagt iſt, daß die Grundlage jedes weiteren Vertrages nur
die nach jahrelangen Kämpfen vereinbarte und bisher gültige
Arbeits- und Werkſtätteordnung für das Schreinergewerbe bieten
könne. Eine Vertragsdauer von nur zwei Jahren werde ent-
ſchieden abgelehnt. dagegen werde die Lohnkommiſſion
ermächtigt, die Lohnerhöhung auf der Grundlage
einer 4jährigen Tarifdauer zu vereinbaren. Die ver-
ſammelten Holzarbeiter proteſtierten mit aller Entſchiedenheit
gegen den von Vertretern der Meiſterſchaft erhobenen Vorwurf
der abſichtlichen Minderung der Arbeitsleiſtung. Die Holzarbei-
ter ſeien jederzeit beſtrebt geweſen, gemäß den getroffenen Ver-
einbarungen zu handeln und die ihnen obliegenden Pflichten
getreulich zu erfüllen.
r. Schnee-Einwurfſchächte. Nachdem ſich die im vergangenen
Winter in der Wein- und Theatinerſtraße verſuchsweiſe ange-
brachten Schnee-Einwurfſchächte gut bewährt haben, hat man ſich
nunmehr entſchloſſen, außer in der Dienerſtraße auch in
allen Straßen ſolche Schächte anzulegen, in denen ſo wie ſo
größere Arbeiten am Straßenkörper vorgenommen werden
müſſen. So werden gegenwärtig in der Pilgersheimerſtraße,
anläßlich der Legung der Straßenbahngleiſe, gleichzeitig Schnee-
Einwurfſchächte gebaut.
* Herr Kapellmeiſter Alonſo Cor de Las ſendet uns folgende
Zuſchrift:
„Die Erklärung des Herrn Hofrat Kaim zwingt mich,
zu ſagen, daß die von ihm gegebene Sachdarſtellung teilweiſe
falſch, teilweiſe entſtellt iſt. Ich kann ſehr wohl verſtehen, daß
es Herrn Dr. Kaim unter den gegebenen Umſtänden nicht ange-
nehm war, daß ich den Grund meines Ausſcheidens veröffent-
lichte. Aber ich mußte es tun, zur Rettung meines künſtleriſchen
Anſehens, ſo ſchwer es mir auch war. Kein anderer Grund war
für mich maßgebend, als der, daß ich einſah, daß das neue
Orcheſter trotz aller Arbeit nicht einmal zur Mittelmäßigkeit
heranzubilden ſei. Ein Kapellmeiſter ſoll kein Recht haben, die
Leiſtungen des von ihm geleiteten Orcheſters zu beurteilen? Wohl
aber der Unternehmer, der unkünſtleriſch genug war, in den letzten
Augenblicken vor dem Konzertbeginn wiederholt die Statiſten
in das Orcheſter einzureihen, um das Publikum über die Größe
ſeines Orcheſters zu täuſchen.
Ich bedauere, durch die Verhältniſſe gezwungen zu ſein,
gegen Herrn Hofrat Kaim Stellung nehmen zu müſſen, für den ich
nach der Mannheimer Affäre allein alles getan habe; ich habe
auch Pflichten gegen mich ſelbſt.“
* Die Schlierſeer im Deutſchen Theater. Am Donnerstag
wird „Sherlock Holmes im Gebirge“, am Freitag „Der Dorf-
pfarrer“ und „Die Medaille“ zur Wiederholung gebracht. Sams-
tag wird zum erſtenmal „Der Gemeindekaſpar“ von Benno
Rauchenegger gegeben.
* Verein der Schuhwaren-Großhändler zu München. Die
hieſigen Schuhwaren-Großhändler haben unter obigem Namen
einen Verein gegründet, der den Zweck verfolgen ſoll, die Förde-
rung der Intereſſen des Schuhwaren-Großhandels wahrzunehmen.
Dem Verein haben ſich alle hieſigen Großhändler angeſchloſſen
und es iſt zu erwarten, daß ſich alle Firmen der Branche zu-
ſammenfinden.
* Der Doppelraubmord in Gündelkoferau. Zu dem
am Sonntag, den 22. März, nachmittags zwiſchen 1 und
halb 2 Uhr an der 31jährigen Bauersfrau Amalie Sirtl
in Gündelkoferau, A.-G. Landshut, und deren fünf Monate
alten Knaben verübten Raubmord wird noch folgendes
mitgeteilt: Der Täter — er ſoll mittelgroß, unter-
ſetzt, und ſchwarz gekleidet geweſen ſein und
einen Stock bei ſich geführt haben — hatte es
anſcheinend nur auf Geld abgeſehen, denn er ließ andere
Wertſachen liegen. Vermutlich hat er nur einen Taler
(mit Doppeladler) — öſterreichiſcher Taler? —, der
ſeit ſieben Jahren in der Familie als Tauftaler aufgehoben
worden iſt, und einen zweiten Taler, der vor
fünf Monaten friſch geputzt und als Taufgeſchenk
gegeben worden iſt, gefunden und mitgenommen. Bei dem
Kampfe mit der Frau muß der Täter ziemlich blutig ge-
worden ſein. Er führte anſcheinend einen 7-Milli-
meter-Revolver und ein ſehr ſcharf ſchnei-
dendes, jedenfalls griffeſtes Meſſer bei
ſich.
cs. Der Hoteldieb „Baron“ Carlſon, der zurzeit in
Deutſchland eine langjährige Gefängnisſtrafe verbüßt, wird
dann an Italien ausgeliefert werden, wo er die bedeutend-
ſten Diebſtähle verübt hat. Zurzeit finden deshalb bereits
eingehende Zeugenvernehmungen ſtatt.
Fil. Straßenbahn und Automobildroſchke.In der Roman-
ſtraße, vis-a-vis der Hubertusſtraße, ſtieß die Trambahn mit
einer Automobildroſchke zuſammen. Der Chauffeur brachte
ſeinen Wagen noch zum Stehen, während die Trambahn auf das
Automobil auffuhr und deſſen Vorderſeite zertrümmerte;
der Chauffeur und Fahrgaſt wurden durch Glasſplitter verletzt.
Der Schaden am Automobil iſt beträchtlich.
mt. Der Geſangverein „Die Bären“ veranſtaltete im Verein
mit dem Radfahrklub der Geſelligen Vereini-
gung Münchener Künſtler am Samstag im Bayeriſchen
Hof einen Feſtabend, deſſen einer Teil muſikaliſchen und deklama-
toriſchen Vorträgen, der andere der Geſelligkeit und dem Tanz ge-
widmet war. „Die Bären“ ſind ſo vorteilhaft bekannt, daß von
ihren geſanglichen Leiſtungen unter der bewährten Leitung ihres
Ehrenchormeiſters Karl Binder nur wiederholt die Präziſion
und das feine muſikaliſche Empfinden hervorgehoben werden
kann; beſonders ſchön kamen die Bäſſe in dem Silcherſchen Volks-
lied „Mädel ruck, ruck, ruck“ von Fritz Hoffmann in modernes
Gewand gekleidet, zur Geltung. Einen beſonderen muſikaliſchen
Genuß bereiteten zwei Sätze aus dem Beethovenſchen Klaviertrio
weil das Programm alte Meiſter berückſichtigt hätte — es gab
vielmehr ausſchließlich klaſſiſche, romantiſche und moderne Muſik
zu hören — ſondern aus einem anderen Grunde. Ich mußte
nämlich an eine luſtige Beſchreibung denken, die ein alter Theo-
retiker von einer ohne Schleiflade konſtruierten Orgel gibt, bei
der immer ſämtliche für jede Taſte disponierten Regiſter zugleich
anſprachen, ſo daß man ſtatt Muſik nur „ein grewliches Grümeln
und erſchröckliches Thonnern“ zu hören bekam. Der Wahrheit
die Ehre: auch Frl. Ripper „thonnert“ gelegentlich gar erſchröck-
lich drauf los und beeinträchtigt dadurch den Genuß, den ihr
techniſch ſonſt ſehr gediegenes Spiel gewährt. Statt dieſer Kraft-
meierei lieben wir etwas mehr geiſtige Arbeit, die man bei-
ſpielsweiſe in den ſchnellen Sätzen der Beethovenſchen C-dur-
Sonate op. 53 empfindlich vermißte. Weit beſſer wirkte das mit
klangſchönem weichen Anſchlag empfindungsvoll vorgetragene
Adagio. Im Grunde genommen liegen aber der Künſtlerin heute
noch Aufgaben, wie ſie die mit brillanter Virtuoſität interpretierte
E-dur-Studie von Paganini-Stradal bietet, doch noch näher als
die Deutung tiefer Probleme der Kunſt unſerer klaſſiſchen
Meiſter.
Etwas ungleichartig waren auch die Eindrücke, die man von
dem Violinabend von Sophie Blum empfing. Während die
junge Künſtlerin beiſpielsweiſe in den Adagioſätzen der A-moll-
Sonate von Rubinſtein und des Bruchſchen G-moll-Konzertes
nach Technik wie Vortrag wirklich bedeutende Leiſtungen bot,
wurde man im Schlußſatz des Bruch-Konzertes durch ganz emp-
findliche Unreinheiten in der Tongebung geſtört und verſagte
bei der den Schluß des Abends bildenden D-moll-Sonate von
A. Beer-Walbrunn die geiſtige Geſtaltungskraft in bedenklicher
Weiſe. Schade, denn Beer-Walbrunns Werk gehört namentlich
in dem ſchönen Variationenſatz an Inſpiration und techniſcher
Gediegenheit mit zu den beſten Erſcheinungen der modernen
deutſchen Kammermuſik. Zwei kleine Violinſtücke von Felix
v. Rath, recht entſprechend vorgetragen, erwieſen ſich als harm-
loſe, anſtändige Salonmuſik. Dem Abend, dem Profeſſor
Schmid-Lindners ausgezeichnete Klavierbegleitung zu-
gute kam, wohnte zahlreiches beifallfreudiges — teilweiſe ſogar
ganz auffallend beifallfreudiges — Publikum bei.
† Berlin, 24. März. Heute hat im Hohenzollern-Saal des
Reſtaurants „Neues Schauſpielhaus“ eine von ca. 40 deutſchen
Bühnenſchriftſtellern beſuchte Verſammlung ſtattgefunden, welche
die Errichtung eines „Verbandes deutſcher Bühnen-
ſchriftſteller“ in der Rechtsform einer „eingetragenen Ge-
noſſenſchaft mit beſchränkter Haftung“ beſchloſſen hat. In den
Vorſtand wurden gewählt: Max Dreyer, Heinrich Lilienfein;
in den Aufſichtsrat: Oskar Blumenthal, Ludwig Fulda, Gerhart
Hauptmann, Hermann Sudermann, Ernſt v. Wildenbruch.
† Münchener Volkstheater. Am nächſten Samstag gelangt
„Not kennt kein Gebot“, Volksſtück in 3 Akten von
R. C. Jenny, zum erſtenmal zur Aufführung. Die Träger der
Hauptrollen ſind die Damen: Meinert, Werner, Dietrich, Almer
und Pinegger und die Herren: Kuſtermann, Kopp, Beck, Neubert
und Gleißner. Die Einſtudierung leitet Herr Regiſſeur Baer.
Der Autor wird ſelbſt anweſend ſein.
† Muſikaliſche Akademie. In dem am Freitag, den 27. März,
im kgl. Odeon ſtattfindenden letzten Abonnement-Konzert gelangt
unter Direktion des Hofoperndirektors Mottl zur Aufführung:
1. „Devotionale“, ſymphoniſches Zwiſchenſpiel von K. v. Kaskel
(zum erſtenmal); 2. Violinkonzert Nr. 7 (D-dur) von
W. A. Mozart (Herr kgl. erſter Konzertmeiſter B. Ahner) (zum
erſtenmal); 3. Sechſte Symphonie (Paſtoral-) (F-dur) von
L. van Beethoven. Anfang 7½ Uhr, Ende 9 Uhr. Die öffentliche
Hauptprobe findet am Konzerttage, vormittags 10½ Uhr, im
kgl. Odeon ſtatt.
Bildende Kunſt.
* Kleine Kunſtnachrichten. Der Karlsruher Bildhauer Prof.
Karl F. Moeſt feiert am Donnerstag ſeinen 70. Geburtstag. —
Der Naſſauiſche Kunſtverein in Wiesbaden veranſtaltet gegen-
wärtig eine größere Ausſtellung von Gemälden
Stuttgarter Künſtler; der Katalog führt im ganzen
63 Bilder auf. Ein gut orientierender Eſſay über „Schwäbiſche
Malerei“ von Dr. Julius Baum iſt dem Verzeichnis voran-
geſtellt. — Der öſterreichiſche Unterrichtsminiſter hat ein
„Mädchenbildnis“ von Guſtav Courbet für die Moderne
Galerie in Wien angekauft.
Nr. 4 in B-dur, das von Hofmuſiker Karl Fahrenberger
(Violine), Matth. Fleißner (Cello) und Martin Kaiſer
(Klavier) ganz vortrefflich wiedergegeben wurde; ebenſo die
Romanze für Klavier und Violine von Wieniavsky, die Herrn
Fahrnberger Gelegenheit gab, ſein großes Können in vorteilhaf-
teſtem Lichte zu zeigen. Mit guter Stimme, wenn auch in der
Ausſprache nicht immer ganz verſtändlich, ſang Frln. Erna Son-
dinger eine Arie aus Halévys „Jüdin“ und unter den von
Frau Möhl-Knabl (Sopran), Frau Thea Kaiſer (Alt),
Franz Kurringer (Tenor) und Konrad Müller (Baß) ge-
ſungenen drei Liedern, wobei beſonders die Stimmittel der beiden
Damen hervorgehoben zu werden verdienen, wirkte der Tonſatz
von J. Maier „Die Vögelein, ſie ſangen“, eine recht ſchwierige
Aufgabe, ganz beſonders. Von lebhaftem Beifall begrüßt, betrat
Frau Dr. Steinhäuſer das Podium. Zur Rezitation hatte
ſie ſich „Der Heidebrand“ von Detlev v. Liliencron und eine
Ballade von Marie Madeleine gewählt, der ſie noch außer dem
Proogramm das „Capriccio“ der gleichen Verfaſſerin folgen ließ.
Die Wiedergabe war tadellos. Der reichlich geſpendete Beifall
entſprach vollauf dem Werte des Gebotenen.
* Einführungskurſe.Im Hinblick auf die Ende April im
Hoftheater ſtattfindende „Ring“-Aufführung hat ſich Leo
Geisberg entſchloſſen, außer dem ſchon begonnenen Ein-
führungskurſus einen Abendkurſus für den „Ring“ zu
veranſtalten. Derſelbe beginnt Montag den 30. März. abends
8 Uhr, umfaßt 12 Vorträge (am Klavier) und findet Montags
und Donnerstags ſtatt. Anmeldung und Zirkulare Kaulbach-
ſtraße [FORMEL].
* Kils Koloſſeum.Das jetzige Programm übt eine große
Zugkraft aus; das Theater iſt allabendlich faſt ausverkauft.
* Der Deutſche Literaturverein veranſtaltet im Laufe der
nächſten Woche ſeinen 7. öffentlichen Rezitationsabend. Zum
Vortrag gelangen unveröffentlichte Werke von Martin Feucht-
wanger durch Herrn Emil Höfer vom Hoftheater und Frau
Margarethe Swoboda vom Hoftheater.
Vereinsmitteilungen, Verſammlungen, Vorträge.
Donnerstag, 26. März. Bayeriſche Botaniſche Ge-
ſellſchaft: Abends 8 Uhr im Vereinslokal Bambergerhof,
Neuhauſerſtraße, Vortrag des Aſſiſtenten an der agrikultur-
botaniſchen Anſtalt Dr. G. Gentner: „Ein Frühlingsausflug
in die Sahara.“ Mit Demonſtrationen. — Lichtbilder aus
dem Orient nach eigenen Aufnahmen wird Pfarrer Prie-
ſer in einem Vortrag am Donnerstag den 26. März im großen
Vereinsſaal, Mathildenſtraße 4, zeigen. Das Programm des
Abends weiſt außerdem noch verſchiedene muſikaliſche Vortrags-
nummern auf. Eintrittskarten an der Kaſſe zu 50 Pfg. Der
Ertrag iſt zu wohltätigen Zwecken beſtimmt. — Münchner
Katholiſcher Frauenbund. Vortrag von Oberamts-
richter Riß über „Jugend-Gerichtshöfe“ im Hotel Union, Barer-
ſtraße 7. Anfang 5 Uhr, Eintritt frei.
Bayeriſche Chronik.
⊙ Der verſtärkte Finanzausſchuß der Reichsrats-
kammer beriet am Montag in zwei je 3½ ſtündigen Sitzun-
gen über den Antrag des Reichsrats Grafen Tör-
ring betr. Nutzungen aus den bayeriſchen Staatswaldun-
gen. Die Staatsregierung war durch Finanzminiſter von
Pfaff, Oberforſtdirektor v. Huber und Oberforſtrat
Engelhart vertreten. Die in der Begründung des An-
trags Törring aufgeführten Zahlen wurden, wie wir
hören, ſeitens der Regierung nicht widerſprochen. Schließ-
lich wurde der Antrag Törting mit einigen redaktio-
nellen Aenderungen angenommen.
* An die Freunde der liberalen Sache! Es iſt den Freunden
der liberalen Sache bekannt, daß der Nationalverein für
das liberale Deutſchland vom 12.—25. April in Frankfurt a. M.
Kurſe zur Ausbildung liberaler Politiker abhält. Zu dieſen
Kurſen haben ſich zahlreiche Teilnehmer gemeldet. Lehrkräfte in
genügender Anzahl ſtellten ſich aus rechts- und linksliberalen
Kreiſen zur Verfügung. Aus einem Stipendienfonds werden
weniger bemittelte Parteifreunde unterſtützt, die den Kurſen
_
_ _
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |