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Allgemeine Zeitung, Nr. 158, 6. Juni 1860.

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[Spaltenumbruch] Sicherheit der Stadt, in der nun schwerlich mehr als 5000 Mann zurück-
geblieben waren, wurde alles was an Polizei verfügbar war aufgeboten.
Zwei Dampfer legten sich, der eine vor Porta Felice, der andere vor den
Stradone der Flora. Gegen Abend klebten die Sbirren an den Straßen-
ecken ein Manifest Lanza's an. (Wir haben es bereits mitgetheilt.) Man
las es unter Hohngelächter, und riß es ab. "Wir wollen nichts von den Bour-
bonen! Nieder mit ihnen! Hoch Italien!" etc. schrie man. Die Sbirren
griffen zu den Waffen: drei Männer sielen von ihren Schüssen, viele wurden
verwundet. Diese Demonstration hatte sich fast durch die ganze Stadt ver-
breitet. "Vauban," französische Rädersregatte, "Intrepid" und "Caradoc,"
zwei englische Dampfer, kamen gestern, heut ein großes englisches Linien-
schiff "Hannibal" an.


Wir sind ganz ohne zuverlässige Nachrichten
über den Fortgang des Bürgerkriegs, der doch so wenige Meilen von unserer
Hauptstadt wüthet. Treffen fanden statt in den letzten Tagen bei San
Martino hinter Monreale, bei Sto. Stefano di Camastra, aber noch kein
entscheidender Schlag ist gefallen. Wahrscheinlich ist das regnerische Wetter
der raschen Entscheidung des Kampfes hinderlich. Man behauptete gestern:
Lamasa habe vorgestern Termini mit großem Verlust auf beiden Seiten den
Truppen genommen. Das Castell von Termini ist ein ausgezeichnet fester
Punkt; von welcher Bedentung der Besitz desselben ist, wage ich nicht zu entscheiden.
Die den Garibaldianern bei Calatasimi genommene Fahne soll das prachtvolle
Geschenk von Brescia seyn. Der Casciatore welcher sie genommen, ist zum
Sergenten ernannt, mit der goldnen Medaille und 120 Ducaten beschenkt
worden. -- Gestern kamen drei österreichische Kriegsschiffe hier an: der "Fürst
Schwarzenberg," Segelfregatte von 64 Kanonen, geschleppt vom "Conte
Dandolo," und der Schrauber "Santa Lucia," den Commodore v. Wüllers-
torf an Bord. Den Tag vorher traf auch der neue österreichische General-
consul v. Stratomirowitsch hier ein, und widmete sich sofort mit Eifer den
Obliegenheiten seines neuen Berufs. Mit großer Freude haben wir die roth-
weiße Flagge begrüßt. Also so ganz verloren sind die Deutschen doch
nicht im Ausland, wenn auch der weitblickende Staat der Intelligenz seine
Flotte auf Entdeckungsreisen ins ferne Meer von Japan sendet.


Die große Nachricht des Tages ist daß der
königliche Alter Ego Lanza, angeblich auf Andringen des englischen Contre-
admirals, den Nobili Carcamo und Lucchesi den Vorschlag gemacht hat den
König durch eine Adresse um die Constitution von 1812 zu ersuchen. Dazu
erforderlich seyen indeß 200 Unterschriften des ersten Adels und 2000 der
ersten Bürger der Insel. Der Major Sessa ist beschäftigt mit der Ein-
sammlung der Unterschriften -- eine schwere Arbeit, denn niemand mag seinen
Namen dazu hergeben, so sehr ist die Regierung discreditirt in ihrer eigenen
mit eiserner Faust gehaltenen Hauptstadt. Gestern hörte man anhaltenden
Kanonendonner in ziemlicher Entsernung. Es heißt: eine Fregatte habe Ter-
mini bombardirt, weil es sich nicht gutwillig entwaffnen lassen wollte, und
die kleine Besatzung des Forts belästigt und ihr das Wasser abgeschnitten
hatte. Wir wissen hier so wenig vom Kriegsschauplatz wie Sie selbst -- noch
weniger wissen wir vom Ausland, denn die Verbindung mit Neapel ist seit
dem 11 d. M. ganz abgebrochen. Diesen Brief nimmt wahrscheinlich ein
fremdes Kriegsschiff aus Gefälligkeit mit.




Deutschland.
Bayern.

In Münchner Blättern ist die von
unserm Friedrich v. Thiersch hinterlassene Bibliothek erwähnt worden, wie-
wohl nicht ohne Eimnischung unrichtiger Angaben. Um so mehr mag es am
Ort seyn etwas genaneres darüber mitzutheilen. Die ganze Sammlung,
deren Katalog nächstens in der Litterarisch-artistischen Anstalt erscheinen wird,
besteht, nach Beseitigung der Doubletten und der werthlosen Bücher, aus
7850 Bänden und zwei- bis dreitausend Dissertationen. Mehr als fünfzig
Jahre hat der Verstorbene daran gesammelt. In seiner Begeisterung für
die Alterthumswissenschaft kannte er keine Rücksichten der Sparsamkeit wo es
galt bedeutende Werke zu erwerben. Er wollte in seinem Arbeitssaal mit
allen alten Classikern umgeben seyn, und jeden in bewährter Ausgabe zur
Hand haben. Die Classiker füllen 1243 Nummern des Verzeichnisses, und
nicht leicht wird man eine der hervorragenden Ausgaben und Bearbeitungen
alter Autoren -- von Weffelingh, Schweighäuser, Wyttenbach, Brunck, Heyne,
Jakobs, Gottfried Hermann, Gaisford, Böckh, Imm. Belker, Burmann,
Wernsdorff, Garatoni, Drakenborch, Orelli -- vergeblich suchen. Hiezu
kommen die Sammlungen von Angelo Mai, der Londoner Thesaurus der
griechischen Sprache, die Bibliothek von Fabricius u. s. w. Friedrich v. Thiersch
wurde in den denkwürdigen Jahren 1814 und 1815 von Sr. Maj. dem König
Max Joseph nach Paris gesandt, um die aus Bayern weggenommenen Schätze
der Kunst und Litteratur zu reclamiren. Dort, so wie auf seinen späteren
Reisen nach England und Italien, boten sich ihm Gelegenheiten die archäolo-
gischen Werke zu erwerben welche den kostbarsten Theil der Sammlung bilden.
Wir nennen die Thesauren der Alterthümer von Grävius, Gronovius und
[Spaltenumbruch] Montfancon, die Inschriftensammlungen von Gruterus, Muratori und Böckh,
das große Musee des Antiques von Bouillon, das Museo Naniano, das
Augusteum von Becker, mehrere Kupferwerke über Herculanum, das Recueil
d'Antiquites
von Caylus, archäologische Schriften von Millin, Visconti,
Winckelmann, Raoul-Rochette und Sestini, von Braun, Gerhard und Panofka;
numismatische von Eckhel, Vaillant und Mionnet. Eine interessante Zuthat
bildet eines der Nebenfächer: zur Geschichte und Litteratur des neuen Griechen-
lands. Friedrich v. Thiersch's Bibliothek ist ein schönes Denkmal eines der
Alterthumswissenschaft gewidmeten Lebens; sie erscheint als ein so werthvolles
und harmonisches Ganze, daß man es beklagen müßte wenn sie durch eine Ver-
steigerung nach allen Weltgegenden zerstreut werden sollte. Gewiß stimmen
alle denen Thiersch's Andenken werth ist, in dem Wunsch überein daß diese
Sammlung für eine wissenschaftliche Anstalt erworben werden möchte, und als
Ganzes beisammen bliebe.


Großherzog Ferdinand von Toscana traf heute
Mittags in Begleitung des Gesandtschaftsattache's v. Bargagli von dem bis-
herigen Aufenthalt am Hoflager zu München in hiesiger Stadt mittelst des-
Bahneilzuges ein. Der Großherzog wird in einer gemietheten Villa zu Gie-
belbach in den Umgebungen hiesiger Stadt des Sommers über Aufenthalt
nehmen. -- Prinzessin Luitpold wird in der zugehörigen Besitzung "Amsee"
nicht vor Mitte dieses Monats eintreffen. -- Das vergangenen Sonn-
tag Nachmitags über hiesige Gegend sich entladende Hagelwetter richtete be-
dauerliche Verheerungen an Obstbäumen, Rebenanlagen, an Saaten und
Gärten an.

Württemberg.

Nach einem von den Söh-
nen des kürzlich verstorbenen Fürsten Ernst zu Hohenlohe Langenburg abge-
schlossenen Familienvertrage hat der älteste Sohn, Fürst Karl, auf seine Suc-
cessionsrechte in die standesherrlichen Besitzungen des fürstl. Hauses Hohen-
lohe-Neuenstein-Langenburg zu Gunsten seines Bruders, des Fürsten Her-
mann und dessen Nachkommen, verzichtet.


In Ulm circulirt gegenwärtig eine "Erklärung," die folgende gegen
den Nationalverein gekehrte Sätze aufstellt:

"1) Ein Verrath an Deutsch-
land ist es einen Zoll breit deutscher Erde oder deutschen Gebiets, werde
dieses von den nicht deutsch redenden Völkern Preußens oder von nicht
deutsch redenden, dem österreichischen Kaiserstaat untergebenen Stämmen be-
wohnt, von Deutschland abzutreten. 2) Der schwerste Verrath an der deut-
schen Nation ist es das Deutschland und den österreichischen Kaiserstaat
umfassende Band zu lösen. 3) Wir beschwören Fürsten und Völker jetzt,
da in der nächsten Stunde schon ein Kampf um die Existenz der deutschen
Nation entbrennen kann, des innern Haders zu vergessen, und in Einigkeit
zusammen zu stehen um das kostbarste Gut einer jeden Nation, die Unab-
hängigkeit und damit zugleich die erste und wesentlichste Voraussetzung für di
Wiederherstellung der uns durch Uneinigkeit verloren gegangenen Freiheit
und Einheit, zu retten."

Zahlreiche Unterschriften folgen dieser Erklärung.

Gr. Baden.

Die badischen Blätter bringen aus-
führliche Berichte über die zu Ehren der Anwesenheit des Großherzogs und
der Großherzogin veranstalteten Festlichkeiten: Lustfahrt auf dem Neckar, Be-
leuchtung des Schlosses, Fackelständchen, ferner Besuch der gewerblichen
Etablissements, der Universitätsinstitute u. s. w. Am 2 Juni Abends erfolgte
die Abreise nach Karlsruhe.

Nassau.

Bei dem gestrigen Abschiedsfestessen des hier
versammelten naturhistorischen Vereins des Herzogthums Nassau wurde, unter
andern auf ein einiges Deutschland sich beziehenden Toasten, auch einer auf
den Prinz-Regenten von Preußen, namentlich in Bezug auf seine Kund-
gebungen für die Unverletzlichkeit des vaterländischen Bodens, ausgebracht.
Dieser Toast wurde von der zahlreichen Versammlung mit dem begeisteitsten
Beifall aufgenommen. (D. Bl.)

Hansestädte.

Auch das hiesige Sängerfest ist mit
Regen zu Ende gegangen, wie es mit Regen begann und von Regen begleitet
wurde. Auf das Festessen am Mittwoch hatte aber der Regen wenigstens
keinen Einsluß; es herrschte bei der Tafel eine sehr fröhliche Stimmung. Viele
zum Theil sehr treffliche Toaste wurden ausgehalten, unter denen besondere Er-
wähnung einer verdient welcher dem Prinz Regenten von Preußen galt, und
unter lebhafter Zustimmung aller Anwesenden diesem durch folgende tele-
graphische Depesche mitgetheilt wurde: "1400 beim Sängerfest zu Lübeck ver-
sammelte deutsche Männer weihen Sr. k. Hoh. dem Prinzen von Preußen
ein donnerndes Hoch!" (Hamb. N.)


Wie sich kaum anders erwarten ließ, lau-
ten die neuesten Nachrichten von den Küsten äußerst betrübend. In den
Stürmen während der Pfingsttage, die auf der See noch weit heftiger als
auf dem Lande wütheten, sind zahlreiche Schiffe an der holländischen,
englischen und jütischen Küste gänzlich zu Grunde gegangen, und viele
Menschen dabei umgekommen. Eine Hamburgische Brig, die nahe am
Lande mit gekappten Masten auf den Strand lief, und deren Mannschaft sich
in den Booten rettete, verlor diese noch durch den wilden Schwall der Bran-

[Spaltenumbruch] Sicherheit der Stadt, in der nun ſchwerlich mehr als 5000 Mann zurück-
geblieben waren, wurde alles was an Polizei verfügbar war aufgeboten.
Zwei Dampfer legten ſich, der eine vor Porta Felice, der andere vor den
Stradone der Flora. Gegen Abend klebten die Sbirren an den Straßen-
ecken ein Manifeſt Lanza’s an. (Wir haben es bereits mitgetheilt.) Man
las es unter Hohngelächter, und riß es ab. „Wir wollen nichts von den Bour-
bonen! Nieder mit ihnen! Hoch Italien!“ ꝛc. ſchrie man. Die Sbirren
griffen zu den Waffen: drei Männer ſielen von ihren Schüſſen, viele wurden
verwundet. Dieſe Demonſtration hatte ſich faſt durch die ganze Stadt ver-
breitet. „Vauban,“ franzöſiſche Räderſregatte, „Intrepid“ und „Caradoc,“
zwei engliſche Dampfer, kamen geſtern, heut ein großes engliſches Linien-
ſchiff „Hannibal“ an.


Wir ſind ganz ohne zuverläſſige Nachrichten
über den Fortgang des Bürgerkriegs, der doch ſo wenige Meilen von unſerer
Hauptſtadt wüthet. Treffen fanden ſtatt in den letzten Tagen bei San
Martino hinter Monreale, bei Sto. Stefano di Camaſtra, aber noch kein
entſcheidender Schlag iſt gefallen. Wahrſcheinlich iſt das regneriſche Wetter
der raſchen Entſcheidung des Kampfes hinderlich. Man behauptete geſtern:
Lamaſa habe vorgeſtern Termini mit großem Verluſt auf beiden Seiten den
Truppen genommen. Das Caſtell von Termini iſt ein ausgezeichnet feſter
Punkt; von welcher Bedentung der Beſitz desſelben iſt, wage ich nicht zu entſcheiden.
Die den Garibaldianern bei Calataſimi genommene Fahne ſoll das prachtvolle
Geſchenk von Breſcia ſeyn. Der Caſciatore welcher ſie genommen, iſt zum
Sergenten ernannt, mit der goldnen Medaille und 120 Ducaten beſchenkt
worden. — Geſtern kamen drei öſterreichiſche Kriegsſchiffe hier an: der „Fürſt
Schwarzenberg,“ Segelfregatte von 64 Kanonen, geſchleppt vom „Conte
Dandolo,“ und der Schrauber „Santa Lucia,“ den Commodore v. Wüllers-
torf an Bord. Den Tag vorher traf auch der neue öſterreichiſche General-
conſul v. Stratomirowitſch hier ein, und widmete ſich ſofort mit Eifer den
Obliegenheiten ſeines neuen Berufs. Mit großer Freude haben wir die roth-
weiße Flagge begrüßt. Alſo ſo ganz verloren ſind die Deutſchen doch
nicht im Ausland, wenn auch der weitblickende Staat der Intelligenz ſeine
Flotte auf Entdeckungsreiſen ins ferne Meer von Japan ſendet.


Die große Nachricht des Tages iſt daß der
königliche Alter Ego Lanza, angeblich auf Andringen des engliſchen Contre-
admirals, den Nobili Carcamo und Luccheſi den Vorſchlag gemacht hat den
König durch eine Adreſſe um die Conſtitution von 1812 zu erſuchen. Dazu
erforderlich ſeyen indeß 200 Unterſchriften des erſten Adels und 2000 der
erſten Bürger der Inſel. Der Major Seſſa iſt beſchäftigt mit der Ein-
ſammlung der Unterſchriften — eine ſchwere Arbeit, denn niemand mag ſeinen
Namen dazu hergeben, ſo ſehr iſt die Regierung discreditirt in ihrer eigenen
mit eiſerner Fauſt gehaltenen Hauptſtadt. Geſtern hörte man anhaltenden
Kanonendonner in ziemlicher Entſernung. Es heißt: eine Fregatte habe Ter-
mini bombardirt, weil es ſich nicht gutwillig entwaffnen laſſen wollte, und
die kleine Beſatzung des Forts beläſtigt und ihr das Waſſer abgeſchnitten
hatte. Wir wiſſen hier ſo wenig vom Kriegsſchauplatz wie Sie ſelbſt — noch
weniger wiſſen wir vom Ausland, denn die Verbindung mit Neapel iſt ſeit
dem 11 d. M. ganz abgebrochen. Dieſen Brief nimmt wahrſcheinlich ein
fremdes Kriegsſchiff aus Gefälligkeit mit.




Deutſchland.
Bayern.

In Münchner Blättern iſt die von
unſerm Friedrich v. Thierſch hinterlaſſene Bibliothek erwähnt worden, wie-
wohl nicht ohne Eimniſchung unrichtiger Angaben. Um ſo mehr mag es am
Ort ſeyn etwas genaneres darüber mitzutheilen. Die ganze Sammlung,
deren Katalog nächſtens in der Litterariſch-artiſtiſchen Anſtalt erſcheinen wird,
beſteht, nach Beſeitigung der Doubletten und der werthloſen Bücher, aus
7850 Bänden und zwei- bis dreitauſend Diſſertationen. Mehr als fünfzig
Jahre hat der Verſtorbene daran geſammelt. In ſeiner Begeiſterung für
die Alterthumswiſſenſchaft kannte er keine Rückſichten der Sparſamkeit wo es
galt bedeutende Werke zu erwerben. Er wollte in ſeinem Arbeitsſaal mit
allen alten Claſſikern umgeben ſeyn, und jeden in bewährter Ausgabe zur
Hand haben. Die Claſſiker füllen 1243 Nummern des Verzeichniſſes, und
nicht leicht wird man eine der hervorragenden Ausgaben und Bearbeitungen
alter Autoren — von Weffelingh, Schweighäuſer, Wyttenbach, Brunck, Heyne,
Jakobs, Gottfried Hermann, Gaisford, Böckh, Imm. Belker, Burmann,
Wernsdorff, Garatoni, Drakenborch, Orelli — vergeblich ſuchen. Hiezu
kommen die Sammlungen von Angelo Mai, der Londoner Theſaurus der
griechiſchen Sprache, die Bibliothek von Fabricius u. ſ. w. Friedrich v. Thierſch
wurde in den denkwürdigen Jahren 1814 und 1815 von Sr. Maj. dem König
Max Joſeph nach Paris geſandt, um die aus Bayern weggenommenen Schätze
der Kunſt und Litteratur zu reclamiren. Dort, ſo wie auf ſeinen ſpäteren
Reiſen nach England und Italien, boten ſich ihm Gelegenheiten die archäolo-
giſchen Werke zu erwerben welche den koſtbarſten Theil der Sammlung bilden.
Wir nennen die Theſauren der Alterthümer von Grävius, Gronovius und
[Spaltenumbruch] Montfancon, die Inſchriftenſammlungen von Gruterus, Muratori und Böckh,
das große Musée des Antiques von Bouillon, das Muſeo Naniano, das
Auguſteum von Becker, mehrere Kupferwerke über Herculanum, das Recueil
d’Antiquités
von Caylus, archäologiſche Schriften von Millin, Visconti,
Winckelmann, Raoul-Rochette und Seſtini, von Braun, Gerhard und Panofka;
numismatiſche von Eckhel, Vaillant und Mionnet. Eine intereſſante Zuthat
bildet eines der Nebenfächer: zur Geſchichte und Litteratur des neuen Griechen-
lands. Friedrich v. Thierſch’s Bibliothek iſt ein ſchönes Denkmal eines der
Alterthumswiſſenſchaft gewidmeten Lebens; ſie erſcheint als ein ſo werthvolles
und harmoniſches Ganze, daß man es beklagen müßte wenn ſie durch eine Ver-
ſteigerung nach allen Weltgegenden zerſtreut werden ſollte. Gewiß ſtimmen
alle denen Thierſch’s Andenken werth iſt, in dem Wunſch überein daß dieſe
Sammlung für eine wiſſenſchaftliche Anſtalt erworben werden möchte, und als
Ganzes beiſammen bliebe.


Großherzog Ferdinand von Toscana traf heute
Mittags in Begleitung des Geſandtſchaftsattaché’s v. Bargagli von dem bis-
herigen Aufenthalt am Hoflager zu München in hieſiger Stadt mittelſt des-
Bahneilzuges ein. Der Großherzog wird in einer gemietheten Villa zu Gie-
belbach in den Umgebungen hieſiger Stadt des Sommers über Aufenthalt
nehmen. — Prinzeſſin Luitpold wird in der zugehörigen Beſitzung „Amſee“
nicht vor Mitte dieſes Monats eintreffen. — Das vergangenen Sonn-
tag Nachmitags über hieſige Gegend ſich entladende Hagelwetter richtete be-
dauerliche Verheerungen an Obſtbäumen, Rebenanlagen, an Saaten und
Gärten an.

Württemberg.

Nach einem von den Söh-
nen des kürzlich verſtorbenen Fürſten Ernſt zu Hohenlohe Langenburg abge-
ſchloſſenen Familienvertrage hat der älteſte Sohn, Fürſt Karl, auf ſeine Suc-
ceſſionsrechte in die ſtandesherrlichen Beſitzungen des fürſtl. Hauſes Hohen-
lohe-Neuenſtein-Langenburg zu Gunſten ſeines Bruders, des Fürſten Her-
mann und deſſen Nachkommen, verzichtet.


In Ulm circulirt gegenwärtig eine „Erklärung,“ die folgende gegen
den Nationalverein gekehrte Sätze aufſtellt:

„1) Ein Verrath an Deutſch-
land iſt es einen Zoll breit deutſcher Erde oder deutſchen Gebiets, werde
dieſes von den nicht deutſch redenden Völkern Preußens oder von nicht
deutſch redenden, dem öſterreichiſchen Kaiſerſtaat untergebenen Stämmen be-
wohnt, von Deutſchland abzutreten. 2) Der ſchwerſte Verrath an der deut-
ſchen Nation iſt es das Deutſchland und den öſterreichiſchen Kaiſerſtaat
umfaſſende Band zu löſen. 3) Wir beſchwören Fürſten und Völker jetzt,
da in der nächſten Stunde ſchon ein Kampf um die Exiſtenz der deutſchen
Nation entbrennen kann, des innern Haders zu vergeſſen, und in Einigkeit
zuſammen zu ſtehen um das koſtbarſte Gut einer jeden Nation, die Unab-
hängigkeit und damit zugleich die erſte und weſentlichſte Vorausſetzung für di
Wiederherſtellung der uns durch Uneinigkeit verloren gegangenen Freiheit
und Einheit, zu retten.“

Zahlreiche Unterſchriften folgen dieſer Erklärung.

Gr. Baden.

Die badiſchen Blätter bringen aus-
führliche Berichte über die zu Ehren der Anweſenheit des Großherzogs und
der Großherzogin veranſtalteten Feſtlichkeiten: Luſtfahrt auf dem Neckar, Be-
leuchtung des Schloſſes, Fackelſtändchen, ferner Beſuch der gewerblichen
Etabliſſements, der Univerſitätsinſtitute u. ſ. w. Am 2 Juni Abends erfolgte
die Abreiſe nach Karlsruhe.

Naſſau.

Bei dem geſtrigen Abſchiedsfeſteſſen des hier
verſammelten naturhiſtoriſchen Vereins des Herzogthums Naſſau wurde, unter
andern auf ein einiges Deutſchland ſich beziehenden Toaſten, auch einer auf
den Prinz-Regenten von Preußen, namentlich in Bezug auf ſeine Kund-
gebungen für die Unverletzlichkeit des vaterländiſchen Bodens, ausgebracht.
Dieſer Toaſt wurde von der zahlreichen Verſammlung mit dem begeiſteitſten
Beifall aufgenommen. (D. Bl.)

Hanſeſtädte.

Auch das hieſige Sängerfeſt iſt mit
Regen zu Ende gegangen, wie es mit Regen begann und von Regen begleitet
wurde. Auf das Feſteſſen am Mittwoch hatte aber der Regen wenigſtens
keinen Einſluß; es herrſchte bei der Tafel eine ſehr fröhliche Stimmung. Viele
zum Theil ſehr treffliche Toaſte wurden ausgehalten, unter denen beſondere Er-
wähnung einer verdient welcher dem Prinz Regenten von Preußen galt, und
unter lebhafter Zuſtimmung aller Anweſenden dieſem durch folgende tele-
graphiſche Depeſche mitgetheilt wurde: „1400 beim Sängerfeſt zu Lübeck ver-
ſammelte deutſche Männer weihen Sr. k. Hoh. dem Prinzen von Preußen
ein donnerndes Hoch!“ (Hamb. N.)


Wie ſich kaum anders erwarten ließ, lau-
ten die neueſten Nachrichten von den Küſten äußerſt betrübend. In den
Stürmen während der Pfingſttage, die auf der See noch weit heftiger als
auf dem Lande wütheten, ſind zahlreiche Schiffe an der holländiſchen,
engliſchen und jütiſchen Küſte gänzlich zu Grunde gegangen, und viele
Menſchen dabei umgekommen. Eine Hamburgiſche Brig, die nahe am
Lande mit gekappten Maſten auf den Strand lief, und deren Mannſchaft ſich
in den Booten rettete, verlor dieſe noch durch den wilden Schwall der Bran-

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[2631/0003] Sicherheit der Stadt, in der nun ſchwerlich mehr als 5000 Mann zurück- geblieben waren, wurde alles was an Polizei verfügbar war aufgeboten. Zwei Dampfer legten ſich, der eine vor Porta Felice, der andere vor den Stradone der Flora. Gegen Abend klebten die Sbirren an den Straßen- ecken ein Manifeſt Lanza’s an. (Wir haben es bereits mitgetheilt.) Man las es unter Hohngelächter, und riß es ab. „Wir wollen nichts von den Bour- bonen! Nieder mit ihnen! Hoch Italien!“ ꝛc. ſchrie man. Die Sbirren griffen zu den Waffen: drei Männer ſielen von ihren Schüſſen, viele wurden verwundet. Dieſe Demonſtration hatte ſich faſt durch die ganze Stadt ver- breitet. „Vauban,“ franzöſiſche Räderſregatte, „Intrepid“ und „Caradoc,“ zwei engliſche Dampfer, kamen geſtern, heut ein großes engliſches Linien- ſchiff „Hannibal“ an. * Palermo, 22 Mai. Wir ſind ganz ohne zuverläſſige Nachrichten über den Fortgang des Bürgerkriegs, der doch ſo wenige Meilen von unſerer Hauptſtadt wüthet. Treffen fanden ſtatt in den letzten Tagen bei San Martino hinter Monreale, bei Sto. Stefano di Camaſtra, aber noch kein entſcheidender Schlag iſt gefallen. Wahrſcheinlich iſt das regneriſche Wetter der raſchen Entſcheidung des Kampfes hinderlich. Man behauptete geſtern: Lamaſa habe vorgeſtern Termini mit großem Verluſt auf beiden Seiten den Truppen genommen. Das Caſtell von Termini iſt ein ausgezeichnet feſter Punkt; von welcher Bedentung der Beſitz desſelben iſt, wage ich nicht zu entſcheiden. Die den Garibaldianern bei Calataſimi genommene Fahne ſoll das prachtvolle Geſchenk von Breſcia ſeyn. Der Caſciatore welcher ſie genommen, iſt zum Sergenten ernannt, mit der goldnen Medaille und 120 Ducaten beſchenkt worden. — Geſtern kamen drei öſterreichiſche Kriegsſchiffe hier an: der „Fürſt Schwarzenberg,“ Segelfregatte von 64 Kanonen, geſchleppt vom „Conte Dandolo,“ und der Schrauber „Santa Lucia,“ den Commodore v. Wüllers- torf an Bord. Den Tag vorher traf auch der neue öſterreichiſche General- conſul v. Stratomirowitſch hier ein, und widmete ſich ſofort mit Eifer den Obliegenheiten ſeines neuen Berufs. Mit großer Freude haben wir die roth- weiße Flagge begrüßt. Alſo ſo ganz verloren ſind die Deutſchen doch nicht im Ausland, wenn auch der weitblickende Staat der Intelligenz ſeine Flotte auf Entdeckungsreiſen ins ferne Meer von Japan ſendet. * Palermo, 23 Mai. Die große Nachricht des Tages iſt daß der königliche Alter Ego Lanza, angeblich auf Andringen des engliſchen Contre- admirals, den Nobili Carcamo und Luccheſi den Vorſchlag gemacht hat den König durch eine Adreſſe um die Conſtitution von 1812 zu erſuchen. Dazu erforderlich ſeyen indeß 200 Unterſchriften des erſten Adels und 2000 der erſten Bürger der Inſel. Der Major Seſſa iſt beſchäftigt mit der Ein- ſammlung der Unterſchriften — eine ſchwere Arbeit, denn niemand mag ſeinen Namen dazu hergeben, ſo ſehr iſt die Regierung discreditirt in ihrer eigenen mit eiſerner Fauſt gehaltenen Hauptſtadt. Geſtern hörte man anhaltenden Kanonendonner in ziemlicher Entſernung. Es heißt: eine Fregatte habe Ter- mini bombardirt, weil es ſich nicht gutwillig entwaffnen laſſen wollte, und die kleine Beſatzung des Forts beläſtigt und ihr das Waſſer abgeſchnitten hatte. Wir wiſſen hier ſo wenig vom Kriegsſchauplatz wie Sie ſelbſt — noch weniger wiſſen wir vom Ausland, denn die Verbindung mit Neapel iſt ſeit dem 11 d. M. ganz abgebrochen. Dieſen Brief nimmt wahrſcheinlich ein fremdes Kriegsſchiff aus Gefälligkeit mit. Deutſchland. Bayern. ⁑ München, 1 Jun. In Münchner Blättern iſt die von unſerm Friedrich v. Thierſch hinterlaſſene Bibliothek erwähnt worden, wie- wohl nicht ohne Eimniſchung unrichtiger Angaben. Um ſo mehr mag es am Ort ſeyn etwas genaneres darüber mitzutheilen. Die ganze Sammlung, deren Katalog nächſtens in der Litterariſch-artiſtiſchen Anſtalt erſcheinen wird, beſteht, nach Beſeitigung der Doubletten und der werthloſen Bücher, aus 7850 Bänden und zwei- bis dreitauſend Diſſertationen. Mehr als fünfzig Jahre hat der Verſtorbene daran geſammelt. In ſeiner Begeiſterung für die Alterthumswiſſenſchaft kannte er keine Rückſichten der Sparſamkeit wo es galt bedeutende Werke zu erwerben. Er wollte in ſeinem Arbeitsſaal mit allen alten Claſſikern umgeben ſeyn, und jeden in bewährter Ausgabe zur Hand haben. Die Claſſiker füllen 1243 Nummern des Verzeichniſſes, und nicht leicht wird man eine der hervorragenden Ausgaben und Bearbeitungen alter Autoren — von Weffelingh, Schweighäuſer, Wyttenbach, Brunck, Heyne, Jakobs, Gottfried Hermann, Gaisford, Böckh, Imm. Belker, Burmann, Wernsdorff, Garatoni, Drakenborch, Orelli — vergeblich ſuchen. Hiezu kommen die Sammlungen von Angelo Mai, der Londoner Theſaurus der griechiſchen Sprache, die Bibliothek von Fabricius u. ſ. w. Friedrich v. Thierſch wurde in den denkwürdigen Jahren 1814 und 1815 von Sr. Maj. dem König Max Joſeph nach Paris geſandt, um die aus Bayern weggenommenen Schätze der Kunſt und Litteratur zu reclamiren. Dort, ſo wie auf ſeinen ſpäteren Reiſen nach England und Italien, boten ſich ihm Gelegenheiten die archäolo- giſchen Werke zu erwerben welche den koſtbarſten Theil der Sammlung bilden. Wir nennen die Theſauren der Alterthümer von Grävius, Gronovius und Montfancon, die Inſchriftenſammlungen von Gruterus, Muratori und Böckh, das große Musée des Antiques von Bouillon, das Muſeo Naniano, das Auguſteum von Becker, mehrere Kupferwerke über Herculanum, das Recueil d’Antiquités von Caylus, archäologiſche Schriften von Millin, Visconti, Winckelmann, Raoul-Rochette und Seſtini, von Braun, Gerhard und Panofka; numismatiſche von Eckhel, Vaillant und Mionnet. Eine intereſſante Zuthat bildet eines der Nebenfächer: zur Geſchichte und Litteratur des neuen Griechen- lands. Friedrich v. Thierſch’s Bibliothek iſt ein ſchönes Denkmal eines der Alterthumswiſſenſchaft gewidmeten Lebens; ſie erſcheint als ein ſo werthvolles und harmoniſches Ganze, daß man es beklagen müßte wenn ſie durch eine Ver- ſteigerung nach allen Weltgegenden zerſtreut werden ſollte. Gewiß ſtimmen alle denen Thierſch’s Andenken werth iſt, in dem Wunſch überein daß dieſe Sammlung für eine wiſſenſchaftliche Anſtalt erworben werden möchte, und als Ganzes beiſammen bliebe. * Lindau, 5 Jun. Großherzog Ferdinand von Toscana traf heute Mittags in Begleitung des Geſandtſchaftsattaché’s v. Bargagli von dem bis- herigen Aufenthalt am Hoflager zu München in hieſiger Stadt mittelſt des- Bahneilzuges ein. Der Großherzog wird in einer gemietheten Villa zu Gie- belbach in den Umgebungen hieſiger Stadt des Sommers über Aufenthalt nehmen. — Prinzeſſin Luitpold wird in der zugehörigen Beſitzung „Amſee“ nicht vor Mitte dieſes Monats eintreffen. — Das vergangenen Sonn- tag Nachmitags über hieſige Gegend ſich entladende Hagelwetter richtete be- dauerliche Verheerungen an Obſtbäumen, Rebenanlagen, an Saaten und Gärten an. Württemberg. Stuttgart, 3 Jun. Nach einem von den Söh- nen des kürzlich verſtorbenen Fürſten Ernſt zu Hohenlohe Langenburg abge- ſchloſſenen Familienvertrage hat der älteſte Sohn, Fürſt Karl, auf ſeine Suc- ceſſionsrechte in die ſtandesherrlichen Beſitzungen des fürſtl. Hauſes Hohen- lohe-Neuenſtein-Langenburg zu Gunſten ſeines Bruders, des Fürſten Her- mann und deſſen Nachkommen, verzichtet. In Ulm circulirt gegenwärtig eine „Erklärung,“ die folgende gegen den Nationalverein gekehrte Sätze aufſtellt: „1) Ein Verrath an Deutſch- land iſt es einen Zoll breit deutſcher Erde oder deutſchen Gebiets, werde dieſes von den nicht deutſch redenden Völkern Preußens oder von nicht deutſch redenden, dem öſterreichiſchen Kaiſerſtaat untergebenen Stämmen be- wohnt, von Deutſchland abzutreten. 2) Der ſchwerſte Verrath an der deut- ſchen Nation iſt es das Deutſchland und den öſterreichiſchen Kaiſerſtaat umfaſſende Band zu löſen. 3) Wir beſchwören Fürſten und Völker jetzt, da in der nächſten Stunde ſchon ein Kampf um die Exiſtenz der deutſchen Nation entbrennen kann, des innern Haders zu vergeſſen, und in Einigkeit zuſammen zu ſtehen um das koſtbarſte Gut einer jeden Nation, die Unab- hängigkeit und damit zugleich die erſte und weſentlichſte Vorausſetzung für di Wiederherſtellung der uns durch Uneinigkeit verloren gegangenen Freiheit und Einheit, zu retten.“ Zahlreiche Unterſchriften folgen dieſer Erklärung. Gr. Baden. Heidelberg, 3 Juni. Die badiſchen Blätter bringen aus- führliche Berichte über die zu Ehren der Anweſenheit des Großherzogs und der Großherzogin veranſtalteten Feſtlichkeiten: Luſtfahrt auf dem Neckar, Be- leuchtung des Schloſſes, Fackelſtändchen, ferner Beſuch der gewerblichen Etabliſſements, der Univerſitätsinſtitute u. ſ. w. Am 2 Juni Abends erfolgte die Abreiſe nach Karlsruhe. Naſſau. Diez, 1 Jun. Bei dem geſtrigen Abſchiedsfeſteſſen des hier verſammelten naturhiſtoriſchen Vereins des Herzogthums Naſſau wurde, unter andern auf ein einiges Deutſchland ſich beziehenden Toaſten, auch einer auf den Prinz-Regenten von Preußen, namentlich in Bezug auf ſeine Kund- gebungen für die Unverletzlichkeit des vaterländiſchen Bodens, ausgebracht. Dieſer Toaſt wurde von der zahlreichen Verſammlung mit dem begeiſteitſten Beifall aufgenommen. (D. Bl.) Hanſeſtädte. Lübeck, 1 Jun. Auch das hieſige Sängerfeſt iſt mit Regen zu Ende gegangen, wie es mit Regen begann und von Regen begleitet wurde. Auf das Feſteſſen am Mittwoch hatte aber der Regen wenigſtens keinen Einſluß; es herrſchte bei der Tafel eine ſehr fröhliche Stimmung. Viele zum Theil ſehr treffliche Toaſte wurden ausgehalten, unter denen beſondere Er- wähnung einer verdient welcher dem Prinz Regenten von Preußen galt, und unter lebhafter Zuſtimmung aller Anweſenden dieſem durch folgende tele- graphiſche Depeſche mitgetheilt wurde: „1400 beim Sängerfeſt zu Lübeck ver- ſammelte deutſche Männer weihen Sr. k. Hoh. dem Prinzen von Preußen ein donnerndes Hoch!“ (Hamb. N.) * Hamburg, 2 Jun. Wie ſich kaum anders erwarten ließ, lau- ten die neueſten Nachrichten von den Küſten äußerſt betrübend. 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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2021-11-18T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 158, 6. Juni 1860, S. 2631. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine158_1860/3>, abgerufen am 24.11.2024.