Allgemeine Zeitung, Nr. 16, 17. Januar 1924.Allgemeine Zeitung Nr. 16 Donnerstag, den 17. Januar 1924. [Spaltenumbruch]
MÜNCHENER STADTZEITUNG Allerlei aus dem Stadtrat Heimzahlung älterer Münchner Stadtanleihen. Wie Anschließend an diese Bekanntgabe der Kündigungs- St.-R. Weiß bedauerte, daß seine seinerzeitige Bürgermeister Schmid stellte fest, daß München Ein Dringlichkeitsantrag der Bayerischen Straßenbahntarif und Vollverkehr. Ein Dring- Die Begründung besagt: Die nur als Der Antrag wurde dem Werkausschuß zu- Das verschmähte Mandat. Der an Stelle des Der Münchener Index Die Kosten des Gesamtlebensbedarfes einer fünf- Nachgebende Viehpreise Der Schlachtviehmarkt vom 16. Jan. zeigte Im Anschluß daran sei mitgeteilt, daß die 1. Mastrindfleisch (das ist Fleisch von Diese Preise sind berechnet und festgestellt nach Preise mit viel schönen Reden. Das Mün- Konzertverein. Im Anschluß an die Mitglie- Lichtbilderzwang für Eisenbahnzeitkarten! In Kinderrodelbahn auf der Königswiese in Neu- berghausen. Wie in den letzten Jahren, so hat Kurse für Bankangestellte. Mit Rücksicht auf Volks- und Stenographiekurse Stolze-Schrey. Die im Bayerischen Stenographiebund S.-S. ver- Berufskundliche Vorträge. Donnerstag, den Kleine Zeitung Geboren: Herr Richard Letzel (T.) Gestorben: Ministerialdirektor Dr. Hans At- s. Erfroren aufgefunden wurde nächst der Ther- Freunde der Menscheit. Ein in der Adalbert- Banknotenfälscher. Vier Burschen im Alter von Hundetollwut. Laut amtstierärztlichem Gut- Verlorener Ausweis. Der Lichtbildausweis Kauft und verschenkt Suppenbilletts! Es kann nicht oft genug auf die bestehende Ein- [Spaltenumbruch] Der Meister des jüngsten Tages 16 "Diese Beziehung, über deren Charakter wir "Meine Reise ging nicht nach Japan, sondern "Nach Tongking und Kambodscha also", fuhr Ja. So war es gewesen. Und jetzt, während Dinas Bruder sprach mit völlig leidenschafts- "Daß eine Frau, die Sie unlösbar an sich ge- Er machte eine Pause, vielleicht um mir Zeit "Ich habe Sie lange Zeit hindurch beobachtet, Jetzt mußte es kommen, der Augenblick war "Heute kann ich es Ihnen ja sagen, Herr Ritt- Wieder machte er eine Pause, und meine Angst "Das alles ist vorüber," unterbrach jetzt Felix Das also war es. Dieses Gesicht hatte die Ich trat ganz nahe an ihn heran und blickte ihm "Ich hoffe," sagte ich, "Sie lassen es sich nicht Meine Worte hatten die erwartete Wirkung. Er Allgemeine Zeitung Nr. 16 Donnerstag, den 17. Januar 1924. [Spaltenumbruch]
MÜNCHENER STADTZEITUNG Allerlei aus dem Stadtrat Heimzahlung älterer Münchner Stadtanleihen. Wie Anſchließend an dieſe Bekanntgabe der Kündigungs- St.-R. Weiß bedauerte, daß ſeine ſeinerzeitige Bürgermeiſter Schmid ſtellte feſt, daß München Ein Dringlichkeitsantrag der Bayeriſchen Straßenbahntarif und Vollverkehr. Ein Dring- Die Begründung beſagt: Die nur als Der Antrag wurde dem Werkausſchuß zu- Das verſchmähte Mandat. Der an Stelle des Der Münchener Index Die Koſten des Geſamtlebensbedarfes einer fünf- Nachgebende Viehpreiſe Der Schlachtviehmarkt vom 16. Jan. zeigte Im Anſchluß daran ſei mitgeteilt, daß die 1. Maſtrindfleiſch (das iſt Fleiſch von Dieſe Preiſe ſind berechnet und feſtgeſtellt nach Preiſe mit viel ſchönen Reden. Das Mün- Konzertverein. Im Anſchluß an die Mitglie- Lichtbilderzwang für Eiſenbahnzeitkarten! In Kinderrodelbahn auf der Königswieſe in Neu- berghauſen. Wie in den letzten Jahren, ſo hat Kurſe für Bankangeſtellte. Mit Rückſicht auf Volks- und Stenographiekurſe Stolze-Schrey. Die im Bayeriſchen Stenographiebund S.-S. ver- Berufskundliche Vorträge. Donnerstag, den Kleine Zeitung Geboren: Herr Richard Letzel (T.) Geſtorben: Miniſterialdirektor Dr. Hans At- s. Erfroren aufgefunden wurde nächſt der Ther- Freunde der Menſcheit. Ein in der Adalbert- Banknotenfälſcher. Vier Burſchen im Alter von Hundetollwut. Laut amtstierärztlichem Gut- Verlorener Ausweis. Der Lichtbildausweis Kauft und verſchenkt Suppenbilletts! Es kann nicht oft genug auf die beſtehende Ein- [Spaltenumbruch] Der Meiſter des jüngſten Tages 16 „Dieſe Beziehung, über deren Charakter wir „Meine Reiſe ging nicht nach Japan, ſondern „Nach Tongking und Kambodſcha alſo“, fuhr Ja. So war es geweſen. Und jetzt, während Dinas Bruder ſprach mit völlig leidenſchafts- „Daß eine Frau, die Sie unlösbar an ſich ge- Er machte eine Pauſe, vielleicht um mir Zeit „Ich habe Sie lange Zeit hindurch beobachtet, Jetzt mußte es kommen, der Augenblick war „Heute kann ich es Ihnen ja ſagen, Herr Ritt- Wieder machte er eine Pauſe, und meine Angſt „Das alles iſt vorüber,“ unterbrach jetzt Felix Das alſo war es. Dieſes Geſicht hatte die Ich trat ganz nahe an ihn heran und blickte ihm „Ich hoffe,“ ſagte ich, „Sie laſſen es ſich nicht Meine Worte hatten die erwartete Wirkung. Er <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div type="jArticle" n="4"> <pb facs="#f0004" n="4"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Allgemeine Zeitung</hi> Nr. 16 Donnerstag, den 17. Januar 1924.</fw><lb/> <cb/> </div> </div> </div> </div> <div type="jLocal" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">MÜNCHENER STADTZEITUNG</hi> </hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Allerlei aus dem Stadtrat</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Heimzahlung älterer Münchner Stadtanleihen.</hi> </head><lb/> <p>Wie<lb/> Rechtsrat Dr. <hi rendition="#g">Kronenberger,</hi> der Finanzreferent<lb/> unſerer Stadt in der letzten Sitzung des Stadt-<lb/> ratsplenums mitteilte, ſind von den nachverzeichneten<lb/> alten Anleihen die Stücke zu 100 Mk., 200 Mk. und<lb/> 500 Mk. bereits gekündigt Aufzurufen wären deshalb<lb/> noch die Reſtbeträge, und zwar von Anlehen 1894 und<lb/> 1904 zum 1. Juli 1924, vom Anlehen 1901 (<hi rendition="#aq">I</hi>) und<lb/> 1910 zum 1. Auguſt 1924, vom Anlehen 1901 (<hi rendition="#aq">II</hi>) zum<lb/> 1. Auguſt 1924 und vom Anlehen 1919 der Reſt zum<lb/> 1. Oktober 1924. Die Schuldperſchreibungen der<lb/> Leitzachwerke werden zum 1. April 1924 zur Heim-<lb/> zahlung aufgerufen.</p><lb/> <p>Anſchließend an dieſe Bekanntgabe der Kündigungs-<lb/> termine, denen der Stadtrat zuſtimmte, bemerkte<lb/> Dr. Kronenberger noch: Wenngleich die <hi rendition="#g">Frage der<lb/> Aufwertung</hi> früherer Goldſchuldverſchreibungen<lb/> noch ungeklärt iſt, empfiehlt das Finanzreferat doch<lb/> die vorerwähnten Anleihe-Reſte von Fall zu Fall zum<lb/> nächſtmöglichen Zeitpunkt zur Kündigung und Heim-<lb/> zahlung im Jahre 1924 aufzurufen, da die Koſten<lb/> der Verwaltung wie der Zinsſcheineinlöſung und<lb/> Ereneuerung unverhältnismäßig groß ſind. Sollte<lb/> durch Geſetz eine Aufwertungspflicht geſchaffen werden,<lb/> die der Stadtgemeinde unmögliche Leiſtungen auferlegen<lb/> würde, ſo müßte die Aufrufung der noch ungekündigten<lb/> Anleihen unterbleiben und ſie planmäßig getilgt werden</p><lb/> <p>St.-R. <hi rendition="#g">Weiß</hi> bedauerte, daß ſeine ſeinerzeitige<lb/> Anregung, den Inhabern ſtädtiſcher Schuldverſchrei-<lb/> bungen einen gewiſſen Ausgleich zu geben, abgelehnt<lb/> wurde. Die Stadt wäre billiger weggekommen. Zur-<lb/> zeit iſt die Lage ſo, daß unſere Beſchlüſſe keine Bin-<lb/> dung haben Die Gläubiger ſind nicht verpflichtet,<lb/> die Anleiheſtücke einzuliefern.</p><lb/> <p>Bürgermeiſter <hi rendition="#g">Schmid</hi> ſtellte feſt, daß München<lb/> nicht allein vorgehen könne, und verwies auf die<lb/> Höhernotierung bayriſcher Papiere an der Börſe auf<lb/> Grund von Aufwertungsgerüchten. Bayern kann aber<lb/> nicht anders handeln wie das Reich und die übrigen<lb/> Länder.</p><lb/> <p>Ein <hi rendition="#g">Dringlichkeitsantrag</hi> der Bayeriſchen<lb/> Volkspartei, den Vollzug der Ausſchreibung betreff<lb/> Kündigung und Einlöſung älterer Münchener Stadt-<lb/> anleihen zurückzuſtellen, bis die Frage der Auſwer-<lb/> tung von früheren Schulden durch Reichsverordnung<lb/> geregelt iſt, wurde auf Grund dieſer kurzen Aus-<lb/> ſprache als <hi rendition="#g">erledigt</hi> erklärt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Straßenbahntarif und Vollverkehr.</hi> </head><lb/> <p>Ein Dring-<lb/> lichkeitsantrag der D.D.P. im Stadtrat macht<lb/> darauf aufmerkſam, daß die Tarifherabſetzung<lb/> bei der <hi rendition="#g">Straßenbahn</hi> zweifellos eine Steige-<lb/> rung des Verkehrs zur Folge haben wird. Es<lb/> wird daher beantragt, ſofort alle diejenigen Ein-<lb/> ſchränkungen des Verkehrs aufzuheben, die im<lb/> Verhältnis zu den Beläſtigungen für die Be-<lb/> völkerung keine überragenden finanziellen Vor-<lb/> teile mehr bringen.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Begründung</hi> beſagt: Die nur als<lb/> äußerſte Notmaßnahme verſtändliche Auflaſſung<lb/> von Linien und Verlängerung der Abſtände in<lb/> der Wagenfolge uſw. haben insbeſondere im Um-<lb/> ſteigverkehr zu Zuſtänden geführt, die es einem<lb/> großen Teil des Publikums vorteilhafter erſchei-<lb/> nen laſſen, ſeinen Weg zu Fuß zurückzulegen.<lb/> Die Anſchlüſſe werden überdies durch rückſichts-<lb/> loſes Wegfahren, trotzdem der Anſchlußwagen<lb/> bereits in Sicht iſt, verſchlechtert. Abhilfe iſt<lb/> dringend nötig, wenn die Münchener Straßen-<lb/> bahn ihr Anſehen nicht vollſtändig einbüßen ſoll.</p><lb/> <p>Der Antrag wurde dem Werkausſchuß zu-<lb/> geleitet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Das verſchmähte Mandat.</hi> </head><lb/> <p>Der an Stelle des<lb/> nach Berlin verzogenen St. R. <hi rendition="#g">Weigl</hi> in den<lb/> Stadtrat einberufene Kaufmann Engelbert Geh-<lb/> ring hat gebeten, ihn vom Antritt des Mandats<lb/> wegen ſeiner häufigen geſchäftlichen Abweſenheit<lb/> zu entbinden. Der Stadtrat beſchloß demgemäß.<lb/> Nächſter Erſatzmann iſt der Kaffenangeſtellte<lb/> Eduard <hi rendition="#g">Thallmeier</hi>.</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Der Münchener Index</hi> </head><lb/> <p>Die Koſten des Geſamtlebensbedarfes einer fünf-<lb/> köpfigen Münchener Durchſchnittsfamilie betrugen<lb/> nach den vom Stat. Amt der Stadt München be-<lb/> rechneten Indexziffern am 14. Januar 1924 das<lb/> 1243 milliardenfache des Friedensſtandes, wäh-<lb/> rend ſie ſich am 7. Januar 1924 auf das 1285 mil-<lb/> liardenfache, am 29. Dezember 1923 auf das 1322-<lb/> milliardenfache des Vorkriegsſtandes belaufen ha-<lb/> ben. Die <hi rendition="#g">Teuerung</hi> hat demgemäß in Mün-<lb/> chen in der Woche vom 7. bis 14. Januar 1924<lb/> einen<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Rückgang um 3,2 Prozent</hi></hi><lb/> erfahren, nachdem ſie vorher in der Zeit vom<lb/> 29. Dezember 1923 zum 7. Januar 1924 ſchon eine<lb/> Abnahme um 2,8 Prozent zu verzeichnen hatte.<lb/> Bei Verechnung dieſer Münchener Indexziffern,<lb/> die auf Grund ſehr eingehender Preiserhebungen<lb/> in mehreren hundert Geſchäften durchgeführt wer-<lb/> den, ſind nicht nur <hi rendition="#g">die Koſten des wichtig-<lb/> ſten Lebensbedarfes</hi> und der <hi rendition="#g">Beklei-<lb/> dung</hi> berückſichtigt, die den Reichs- und Land-<lb/> ziffern lediglich zugrunde liegen, ſondern auch die<lb/> Koſten des <hi rendition="#g">übrigen</hi> Lebensbedarfes. Die bis-<lb/> her ſeit Ende Dezember in München eingetretene<lb/> Abminderung der <hi rendition="#g">allgemeinen</hi> Teuerung er-<lb/> klärt ſich hauptſächlich durch den <hi rendition="#g">Rückgang der<lb/> Preiſe für Fleiſch, Wurſtwaren, But-<lb/> ter, Fett, Kohlen, für Straßenbahn-<lb/> fahrten</hi> und einige andere Lebensbedürfniſſe,<lb/> während gleichzeitig die Preiſe für verſchiedene<lb/> Gemüſearten, für <hi rendition="#g">Milch,</hi> für die <hi rendition="#g">Wohnung<lb/> geſtiegen</hi> waren. Durch die Preiserhöhungen<lb/> wurden die Preisſenkungen in dem ſeit 29. De-<lb/> zember verfloſſenen Zeitraum nur teilweiſe aus-<lb/> geglichen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Nachgebende Viehpreiſe</hi> </head><lb/> <p>Der Schlachtviehmarkt vom 16. Jan. zeigte<lb/> einen ſchleppenden Verlauf bei nachgebenden Prei-<lb/> ſen. Zumal Schweine wurden nicht unweſentlich<lb/> billiger. Der Auſtrieb betrug 2029 Stück Groß-<lb/> vieh, 1683 Kälber, 1528 Schweine, 78 Ferkel und<lb/> 391 Schafe. Ochſen notierten 15—36 Pſg., Bul-<lb/> len 12—34, Kühe 9—30, Kälber 15—33 (geſchl.<lb/> 34—53), Schweine 55—65 (geſchl. 70—80), Schafe<lb/> geſchl. 30—55, Ferkel 50—80. Es blieb einiger<lb/> Ueberſtand, obwohl die Notierungen gegen das<lb/> Ende zu noch niedriger wurden.</p><lb/> <p>Im Anſchluß daran ſei mitgeteilt, daß die<lb/> Preisprüfungsſtelle München neuerdings die<lb/> Fleiſchpreiſe überprüft und, abgeſehen von einer<lb/> geringfügigen Erhöhung der ſogenannten Metzger-<lb/> ſpannung, ihren bisherigen Standpunkt in der<lb/> Vieh- und Fleiſchpreisfrage beibehalten hat. Dem-<lb/> gemäß wurden die folgenden Ladenpreiſe als häu-<lb/> figſte Preiſe amtlich als angemeſſen erklärt:</p><lb/> <p>1. <hi rendition="#g">Maſtrindfleiſch</hi> (das iſt Fleiſch von<lb/> Ochſen, Kühen und Kalbinnen 1. Maſtzuſtan-<lb/> des) 65—74 Pfg., 2. Rindfleiſch einſchließlich<lb/> Ochſenfleiſch 2. Qualität 35—66 Pfg., 3. Kalb-<lb/> fleiſch 50—60 Pfg., 4. Schaffleiſch 50—70 Pfg.,<lb/> 5. Schweinefleiſch bis zu 1 Mk., 6. Gefrierfleiſch<lb/> 50—65 Pfg.</p><lb/> <p>Dieſe Preiſe ſind berechnet und feſtgeſtellt nach<lb/> dem häufigſten Einſtandspreis der letzten Vieh-<lb/> märkte, wobei die ſogenannten Spitzenpreiſe unbe-<lb/> rückſichtigt geblieben ſind. Es liegt im Weſen<lb/> dieſer Angemeſſenheitspreiſe, daß für beſondere<lb/> Qualitäten dann höhere Preiſe verlangt werden<lb/> dürfen. Umgekehrt dürfen für geringere Quali-<lb/> täten mit niedrigeren Einſtandspreiſen nur ent-<lb/> ſprechend niedrigere Verkaufspreiſe verlangt und<lb/> angeſchrieben werden. Der amtliche Preis für<lb/> Lyoner Wurſt wurde bis zu 60 Pfg. pro Pfund<lb/> für angemeſſen erklärt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Preiſe mit viel ſchönen Reden.</hi> </head><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Mün-<lb/> chener Metzgergewerbe</hi> nahm geſtern in<lb/> einer <hi rendition="#g">großen Verſammlung</hi> Stellung zu<lb/> den bekannten behördlichen Maßnahmen auf Feſt-<lb/> ſetzung niedrigerer Fleiſchpreiſe. Der Ober-<lb/> innungsmeiſter <hi rendition="#g">Würz</hi> wandte ſich gegen eine ſche-<lb/> matiſche Feſtſetzung von Richtpreiſen, gegen die<lb/> Verkürzung der Verdienſtſpanne von 20 auf<lb/><cb/> 15 Prozent, wies verallgemeinernde Vorwürfe zu-<lb/> rück und erklärte, daß in den letzten Tagen 330<lb/> Anzeigen gegen Metzgermeiſter erſtattet worden<lb/> ſeien, die durch Uebergriffe der Preisprüfungs-<lb/> ſtelle zuſtande gekommen ſeien. — Der Vertreter<lb/> der Landeswucherabwehrſtelle, Staatsanwalt <hi rendition="#g">Kai-<lb/> ſer,</hi> betonte, daß die von der Preisprüfungsſtelle<lb/> feſtgeſetzten Preiſe nicht etwa Höchſtpreiſe ſeien,<lb/> deren Ueberſchreitung ſtrafbar ſei, ſondern viel-<lb/> mehr nur Beiſpiele für die Berechnung. Dadurch<lb/> ſei ebenſo ſehr im Intereſſe des Metzgergewerbes<lb/> wie der Verbraucher gehandelt worden und Nach-<lb/> fragen durch Kontrollbeamte ſeien noch keine Be-<lb/> anſtandungen. Die Metzgermeiſter hätten ihre<lb/> Pflicht gegenüber der Allgemeinheit bis in die<lb/> letzte Zeit getan, und man werde im Zuſammen-<lb/> wirken auch über die künftigen Schwierigkeiten<lb/> hinwegkommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Konzertverein.</hi> </head><lb/> <p>Im Anſchluß an die Mitglie-<lb/> derverſammlung des Konzertvereins München<lb/> vom 15. Januar 1924 wurden in einer Sitzung<lb/> des neuen Vorſtandes gewählt als: Vorſitzender<lb/> 1. Bürgermeiſter <hi rendition="#g">Schmid,</hi> Schatzmeiſter Diplom-<lb/> ingenieur Dr. <hi rendition="#g">Wamsler,</hi> Schriftführer Rechts-<lb/> rat <hi rendition="#g">Hörburger</hi>. Ehrenvorſitzender iſt in An-<lb/> erkennung ſeiner Verdienſte um den Verein wie<lb/> bisher Oberbürgermeiſter Dr. Ritter v. <hi rendition="#g">Borſcht</hi>.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Lichtbilderzwang für Eiſenbahnzeitkarten!</hi> </head><lb/> <p>In<lb/> der Preſſe iſt vor einiger Zeit darauf aufmerkſam<lb/> gemacht worden, daß für die im Eiſenbahnverkehr<lb/> ausgegebenen Zeitkarten <hi rendition="#g">Lichtbildzwang</hi><lb/> eingeführt wird. Der Lichtbildzwang gilt bei<lb/> Monatskarten ſchon vom 1. Februar, bei Wochen-<lb/> karten vom 17. Februar und bei Schülermonats-<lb/> karten vom 1. März an. Da das Zurichten der<lb/> aus dieſem Anlaß neu eingeführten Blechrahmen,<lb/> Aufkleben der Lichtbilder uſw. durch die Eiſen-<lb/> bahnverwaltung beſorgt wird und bei der großen<lb/> Zahl der Zeitkarten geraume Zeit beanſprucht,<lb/> wird dringend geraten, das Lichtbild bis ſpäteſtens<lb/> 21. Januar bei der Beſtellſtation unter Bezah-<lb/> lung des Preiſes für den Blechrahmen (30 S)<lb/> perſönlich einzuliefern. Wer das Lichtbild ver-<lb/> ſpätet einſendet, muß gewärtigen, daß er am<lb/> 1. Februar nicht im Beſitze ſeiner Karte iſt. Das<lb/> Lichtbild muß beſtimmten Anforderungen ent-<lb/> ſprechen, die wohl zu beachten ſind: Größe 4½<lb/> Zentimeter hoch, 3½ Zentimeter breit — Kopf-<lb/> größe etwa 2 Zentimeter — wenn möglich ohne<lb/> Kopfbedeckung — heller Hintergrund — weiches<lb/> dünnes Papier. Sehr wichtig iſt, daß auf der<lb/> Rückſeite des Lichtbildes Name, Wohnort und<lb/> Wohnung des Zeitkartenbeſtellers mit Bleiſtift<lb/> aufgeſchrieben wird, da ſonſt Verwechſlungen vor-<lb/> kommen können. Nachteile, die aus dem Fehlen<lb/> dieſer Angaben erwachſen, hat der Zeitkarten-<lb/> beſteller ſelbſt zu vertreten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Kinderrodelbahn auf der Königswieſe in Neu-<lb/> berghauſen.</hi> </head><lb/> <p>Wie in den letzten Jahren, ſo hat<lb/> auch heuer die Verwaltung des ehem. Krongutes<lb/> die Erlaubnis zum Rodeln für Kinder auf der<lb/> Königswieſe in Neuberghauſen erteilt. Der Stadt-<lb/> rat wird mit aller Strenge darauf ſehen, daß<lb/> nicht halbwüchſige Burſchen und Mädchen oder<lb/> auch Erwachſene auf der Wieſe rodeln. Auch Ski-<lb/> fahrer haben Strafeinſchreitung zu gewärtigen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Kurſe für Bankangeſtellte.</hi> </head><lb/> <p>Mit Rückſicht auf<lb/> die veränderten Arbeitszeiten der Bankangeſtell-<lb/> ten beginnt der Kurs für Bank- und Börſenweſen<lb/> im Roſentalſchulhaus am Freitag, den 18. Jan.,<lb/> erſt um 8 Uhr abends. Vereinbarungen bezüglich<lb/> der weiteren Vortragsabende werden an dieſem<lb/> Abend getroffen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Volks- und Stenographiekurſe Stolze-Schrey.</hi> </head><lb/> <p>Die im Bayeriſchen Stenographiebund S.-S. ver-<lb/> einigten Münchener Stenographenvereine eröffnen<lb/> für Intereſſenten aus allen Ständen Mittwoch,<lb/> den 16. Januar, im Schulhaus an der Türken-<lb/> ſtraße, Zimmer Nr. 16, Stenographie-Unterrichts-<lb/> kurſe unter Leitung geprüfter Lehrer.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Berufskundliche Vorträge.</hi> </head><lb/> <p>Donnerstag, den<lb/> 17. Januar, abends 7 Uhr findet im Feſtſaal der<lb/> Kanfmannsſchule, Roſental 7, der erſte berufs-<lb/> kundliche Vortrag, veranſtaltet von der Berufs-<lb/> beratungsſtelle des Arbeitsnachweiſes München,<lb/> ſtatt. Es werden ſprechen: 1. Ueber „<hi rendition="#g">Die<lb/> Wichtigkeit der Berufswahl</hi>“ Berufs-<lb/><cb/> berater <hi rendition="#g">Schießer</hi>. 2. Herr Dr. <hi rendition="#g">Fürſt</hi> über<lb/> „<hi rendition="#g">Die körperliche Eignung zum ge-<lb/> werblichen Beruf</hi>“ (mit Lichtbildern). Die<lb/> Eltern und Vormünder der Knaben, die in ge-<lb/> werbliche bzw. kaufmänniſche Berufe eintreten<lb/> wollen, werden beſonders auf dieſen Vortrag, der<lb/> bei freiem Eintritt ſtattfindet, aufmerkſam ge-<lb/> macht</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Kleine Zeitung</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Geboren:</hi> </head><lb/> <p>Herr Richard <hi rendition="#g">Letzel</hi> (T.)</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Geſtorben:</hi> </head><lb/> <p>Miniſterialdirektor Dr. Hans <hi rendition="#g">At-<lb/> tinger</hi>; Guts- und Brauereibeſitzersgattin The-<lb/> reſe <hi rendition="#g">Hörmann,</hi> geb. Bachmayer; Frau Ritt-<lb/> meiſter Maria <hi rendition="#g">Wiedmann</hi>; ehem. Verwalter<lb/> Karl <hi rendition="#g">Altmannshofer</hi>; Buchhändler Ernſt<lb/><hi rendition="#g">Kaſtner</hi>; Obering. Anton <hi rendition="#g">Schmid</hi>; Buch-<lb/> händler Richard <hi rendition="#g">Steckerl</hi>; Bauführer Franz<lb/><hi rendition="#g">Vogl</hi>; Maler Joſef <hi rendition="#g">Häring</hi>; Alfred <hi rendition="#g">Maxel</hi>;<lb/> Generalmajorswitwe Marie <hi rendition="#g">Schunck-Lum-<lb/> brecht</hi>; Schriftſtellerswitwe Eda <hi rendition="#g">Lewes</hi>.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"><lb/> <p><hi rendition="#aq">s.</hi><hi rendition="#b">Erfroren aufgefunden</hi> wurde nächſt der Ther-<lb/> miſchen Vernichtungsanſtalt bei Forſtenried ein<lb/> alter Mann. Es dürfte ſich um einen ſeit längerer<lb/> Zeit abgängigen Schreiner handeln.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Freunde der Menſcheit.</hi> </head><lb/> <p>Ein in der Adalbert-<lb/> ſtraße wohnhafter Hilfsarbeiter und ſeine Frau<lb/> lockten unter dem Vorgeben, armen Kindern eine<lb/> Weihnachtsfreude bereiten zu wollen, Kinder an<lb/> ſich und nahmen an ihnen unzüchtige Handlungen<lb/> vor. Dabei trug ein 6½jähriges Mädchen eine<lb/> Verletzung davon, wodurch die Angelegenheit zur<lb/> Kenntnis der Behörden kam. Das Ehepaar iſt<lb/> verhaftet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Banknotenfälſcher.</hi> </head><lb/> <p>Vier Burſchen im Alter von<lb/> 17 bis 19 Jahren haben echte Zehnmillionen-Gut-<lb/> ſcheine der Bayeriſchen Staatsbank mit dem<lb/> Ueberdruck „Zehn Billionen“ in roter Querſchrift<lb/> gefälſcht. Die Typen waren aus einem Geſchäft<lb/> entwendet. 12 bis 15 Falſchſcheine wurden bei<lb/> Kaufleuten ausgegeben. Als die Fälſcher fürch-<lb/> teten, ſie könnten entdeckt werden, warfen ſie<lb/> Typen und Farbe in die Iſar und verbrannten<lb/> den Reſt der Falſchſcheine.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Hundetollwut.</hi> </head><lb/> <p>Laut amtstierärztlichem Gut-<lb/> achten wurde bei einem am 26. Dezember 1923<lb/> verendeten Hund des Schneidermeiſters Ignatz<lb/> Schweiger, <hi rendition="#g">Liebigſtraße</hi> 16, Tollwut feſtge-<lb/> ſtellt. Aus dieſem Grunde wurde die über den<lb/> Stadtbezirk verhängte Hundeſperre bis <hi rendition="#g">zum</hi><lb/> 26. <hi rendition="#g">März</hi> 1924 verlängert.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Verlorener Ausweis.</hi> </head><lb/> <p>Der Lichtbildausweis<lb/> Nr. 912 der bayeriſchen Landeswucherabwehrſtelle<lb/> auf den Namen <hi rendition="#g">Fiſchbacher</hi> Rupert lautend<lb/> wurde von dieſem Beamten in München zwiſchen<lb/> Stiglmaierplatz und Leonrodſtraße am 9. Januar<lb/> 1924 verloren. — Vor Mißbrauch wird gewarnt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Kauft und verſchenkt Suppenbilletts!</hi> </head><lb/> <p>Es kann nicht oft genug auf die beſtehende Ein-<lb/> richtung der Suppenbillets hingewieſen werden,<lb/> die an verſchiedenen Stellen der Stadt für jeder-<lb/> mann käuflich ſind (100 Stück 6 M). Man kann<lb/> alſo ſchon für einen kleinen Betrag vielen Leuten<lb/> eine Suppe oder ein warmes Eſſen in den Küchen<lb/> des Vereins für öffentliche Speiſehallen geben.<lb/> Statt Geldunterſtützungen an Bedürftige, die an<lb/> den Wohnungstüren um Gaben vorſprechen, gebe<lb/> man eine Anzahl Suppenbillets, die ſich in der<lb/> Hand des Hilfeſuchenden in warme Nahrung ver-<lb/> wandeln. Dies iſt auch der einfachſte Weg, um<lb/> wirkſame Abhilfe gegen den überhand nehmenden<lb/> Haus- und Straßenviertel zu ſchaffen. Suppen-<lb/> billets ſind zu haben: Verein für öffentliche Speiſe-<lb/> hallen, Thereſienſtraße 25, Hotterſtraße 4, Rat-<lb/> haus Zimmer 109, Hilfsbund der Münchener Ein-<lb/> wohnerſchaft, Theatinerſtraße 3/2, Münchener<lb/> Möbel- und Raumkunſt Roſipalhaus, Rinder-<lb/> markt, ferner bei den Firmen Hermann Tietz,<lb/> Bahnhofplatz 7, J. A. Seidl, Hutgeſchäft am<lb/> Stachus, Karlsplatz 24, Otto Landauer, Kauſin-<lb/> gerſtraße 26, Barbarino & Kilp. Marienplatz 25,<lb/> Gerſtle & Löffler. Weinſtraße 3. — Es ergeht<lb/> außerdem an alle größeren Geſchäfte die Bitte,<lb/> Verkaufsſtellen für Speiſemarken zu errichten. An-<lb/> ruf bei der Sammlung „Not und Brot“, Tele-<lb/> phon 22377, genügt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Meiſter des jüngſten Tages</hi> </head><lb/> <argument> <p>16<lb/><hi rendition="#b">Roman</hi></p> </argument><lb/> <byline> <hi rendition="#b">von <hi rendition="#g">Leo Perutz</hi></hi> </byline><lb/> <p>„Dieſe Beziehung, über deren Charakter wir<lb/> uns alſo nunmehr geeinigt haben, währte nicht<lb/> ganz ein halbes Jahr. Sie nahm ein Ende, als<lb/> Sie die Luſt ankam, eine Reiſe nach Japan zu<lb/> unternehmen. Ich ſage: „Sie nahm ein Ende“,<lb/> obgleich dieſes Ende von Jhrer Seite wohl nur<lb/> als ein vorläufiges gedacht war —“</p><lb/> <p>„Meine Reiſe ging nicht nach Japan, ſondern<lb/> nach Tongking und nach Kambodſcha“, unter-<lb/> brach ich ihn. „Ich unternahm ſie auch nicht zu<lb/> meinem Vergnügen, ſondern im Auftrage des<lb/> Ackerbauminiſteriums“, ſetzte ich hinzu, und hin-<lb/> ter dieſer Richtigſtellung völlig gleichgültiger Be-<lb/> hauptungen verbarg ich mein grenzenloſes Er-<lb/> ſtaunen darüber, daß er ſo leicht, ſo gleichmütig<lb/> in der Tatſache, daß ſeine Schweſter meine Ge-<lb/> liebte geweſen war, vorüberglitt. — Wohin will<lb/> er hinaus? — fragte ich mich. — Wenn er Ge-<lb/> nugtuung erzwingen will, — hier ſtehe ich, ich<lb/> bin bereit, — warum packt er nicht zu? Was<lb/> führt er denn noch im Schild? — Und ein leiſes<lb/> Angſtgefühl beſchlich mich, die Ahnung einer kom-<lb/> menden und mir unbekannten Gefahr, und dieſe<lb/> Angſt ließ mich nicht mehr los.</p><lb/> <p>„Nach Tongking und Kambodſcha alſo“, fuhr<lb/> Felix fort, und ſeine weiß bandagierte Hand<lb/> vollführte eine leichte Geſte der Entſchuldigung.<lb/> „Es tut nichts zur Sache, wohin die Reiſe ging.<lb/> Aber als Sie, nach einem Jahr ungefähr, heim-<lb/> kamen, erwartete Sie eine Veränderung, auf die<lb/> Sie nicht gefaßt waren: Sie fanden Dina als<lb/><cb/> die Frau eines anderen, Sie mußten erfahren,<lb/> daß Sie ihr ein Fremder geworden waren.“</p><lb/> <p>Ja. So war es geweſen. Und jetzt, während<lb/> er ſprach, ſtieg der alte Schmerz voll Ungeſtüm<lb/> in mir auf, der brennende Zorn der Enttäu-<lb/> ſchung, und mit ihm zugleich ein neues Gefühl,<lb/> ein mir bisher fremdes, das des Haſſes gegen<lb/> dieſen jungen Buben, der vor mir ſtand und mit<lb/> ſeinen Händen an Dinge rührte, die ich tief in<lb/> mir verborgen gehalten hatte. War ich denn da,<lb/> um ihm Rede zu ſtehen? Mußte ich zuſehen,<lb/> daß er neugierigen Blicken fremder Menſchen<lb/> preisgab, was Jahre hindurch mein Geheinmis<lb/> geweſen war? „Genug“, ſchrie es in mir, und<lb/> ich wollte auf ihn zu, um dieſer Szene ein<lb/> Ende zu machen. Aber da war die Angſt, die<lb/> Angſt war wieder da, die Furcht vor etwas Un-<lb/> beſtimmtem, deſſen drohende Nähe ich fühlte, und<lb/> dieſe Angſt lähmte mich und machte mich hilf-<lb/> los und lag auf mir, ſchwer wie ein Alp.</p><lb/> <p>Dinas Bruder ſprach mit völlig leidenſchafts-<lb/> loſer Stimme weiter, und ich mußte ihn anhören.</p><lb/> <p>„Daß eine Frau, die Sie unlösbar an ſich ge-<lb/> kettet zu haben glaubten, ſich von Ihnen losge-<lb/> macht hatte und nun einem anderen gehören<lb/> ſollte, — dieſen Gedanken vermochten Sie, ſcheint<lb/> es, nicht zu ertragen. Sie hatten Ihre erſte Nie-<lb/> derlage erlitten und fühlten ſich herausgefordert.<lb/> Dina zurückzugewinnen, wurde zur Aufgabe<lb/> Ihres Lebens. Alles, was Sie ſeither unter-<lb/> nommen haben, auch das Geringſte, das ſchein-<lb/> bar Bedeutungsloſeſte, hat ausſchließlich dieſem<lb/> einen Ziel gegolten.“</p><lb/> <p>Er machte eine Pauſe, vielleicht um mir Zeit<lb/><cb/> zu einer Aeußerung, zu einer Entgegnung zu<lb/> laſſen. Aber ich ſagte nichts und ſo fuhr er fort:</p><lb/> <p>„Ich habe Sie lange Zeit hindurch beobachtet,<lb/> Jahre hindurch habe ich Ihnen zugeſehen mit<lb/> einer geſpannten Anteilnahme, als wäre das<lb/> Ganze nur ſportliche Arbeit oder eine aufregende<lb/> Partie auf dem Schachbrett, als ginge es um<lb/> einen Rennpokal, und nicht um das Glück meiner<lb/> Schweſter. Ich ſah Sie auf ſonderbaren Wegen<lb/> langſam näher kommen, ſeh Sie Hinderniſſe<lb/> nehmen oder umgehen, ſah Sie Kreiſe um dieſes<lb/> Haus ziehen, und Ihre Kreiſe wurden enger<lb/> und enger. Sie wußten es zu erzwingen, daß<lb/> man Sie rief, und eines Tages waren Sie da<lb/> und ſtanden zwiſchen Dina und ihrem Gatten.“</p><lb/> <p>Jetzt mußte es kommen, der Augenblick war<lb/> nahe. Ich fühlte, wie meine Hände in nervöſer<lb/> Erwartung zitterten, ich konnte nicht atmen, ſo<lb/> ſehr drückte mich die Stille, die im Zimmer<lb/> herrſchte. Wie eine Erleichterung empfand ich es,<lb/> als endlich Felix von neuem zu ſprechen begann:</p><lb/> <p>„Heute kann ich es Ihnen ja ſagen, Herr Ritt-<lb/> meiſter, daß mir der Ausgang dieſes Kampfes<lb/> niemals zweifelhaft erſchienen iſt. Sie waren der<lb/> Stärkere, denn Sie hatten nur ein einziges Ziel<lb/> im Auge, und alles andere, das es in Ihrem<lb/> Leben gab, verſchwand neben dieſem Einen, —<lb/> das machte Sie unüberwindlich. Für mich ſtand<lb/> es feſt, daß dieſe Ehe in Trümmer gehen werde,<lb/> weil Sie es ſo wollten.“</p><lb/> <p>Wieder machte er eine Pauſe, und meine Angſt<lb/> wuchs ins Unerträgliche. Eine halbe Minute etwa<lb/> verging, mein Blick glitt zu Doktor Gorski hin-<lb/> über, — er ſtand in einer Haltung voll nervöſer<lb/> Spannung an den Schreibtiſch gelehnt, der Aus-<lb/> druck ſeines Geſichtes war der einer vollkommenen<lb/><cb/> Ratloſigkeit; von ihm, das ſah ich, war keine Hilfe<lb/> zu erwarten. — Der Ingenieur ſaß in eine Wolke<lb/> von Zigarettenrauch gehüllt in ſeinem Lehnſtuhl<lb/> und betrachtete gelangweilt ſeine Fingerſpitzen,<lb/> als wäre er mit ſeinen Gedanken bei anderen<lb/> Dingen.</p><lb/> <p>„Das alles iſt vorüber,“ unterbrach jetzt Felix<lb/> das quälende Schweigen. „Sie haben Ihr Spiel<lb/> verloren, Baron. Der entſcheidende Fehler — ver-<lb/> ſtehen Sie, wie ich das meine? Niemals wird Dina<lb/> auch nur einen Augenblick lang den Mann in<lb/> ihrer Nähe dulden, der den Tod ihres Gatten auf<lb/> dem Gewiſſen hat.“</p><lb/> <p>Das alſo war es. Dieſes Geſicht hatte die<lb/> Drohung, vor der ich gezittert hatte. Und jetzt,<lb/> da das Wort ausgeſprochen war, erſchien es mir<lb/> plötzlich lächerlich und abſurd. Das Gefühl der<lb/> Sicherheit war wieder in mir, meine Angſt war<lb/> verflogen, ich ſtand einem Gegner gegenüber, der<lb/> ſeinen Schuß abgefeuert und gefehlt hatte. Nun<lb/> kam die Reihe an mich, alles weitere lag in meiner<lb/> Hand. Ich fühlte mich dieſem jungen Buben, der<lb/> es gewagt hatte, mit mir anzubinden, grenzenlos<lb/> überlegen. Jetzt war ich der Stärkere, und ich<lb/> wußte, wie ich zu handeln hatte.</p><lb/> <p>Ich trat ganz nahe an ihn heran und blickte ihm<lb/> ins Auge:</p><lb/> <p>„Ich hoffe,“ ſagte ich, „Sie laſſen es ſich nicht<lb/> im Ernſt einfallen, mir oder irgendwem eine<lb/> Schuld an dieſem traurigen Ereignis beizu-<lb/> meſſen.“</p><lb/> <p>Meine Worte hatten die erwartete Wirkung. Er<lb/> hielt meinem Blick nicht ſtand, geriet in Verwir-<lb/> rung und trat einen Schritt zurück.<lb/> (Fortſetzung folgt.)</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Allgemeine Zeitung Nr. 16 Donnerstag, den 17. Januar 1924.
MÜNCHENER STADTZEITUNG
Allerlei aus dem Stadtrat
Heimzahlung älterer Münchner Stadtanleihen.
Wie
Rechtsrat Dr. Kronenberger, der Finanzreferent
unſerer Stadt in der letzten Sitzung des Stadt-
ratsplenums mitteilte, ſind von den nachverzeichneten
alten Anleihen die Stücke zu 100 Mk., 200 Mk. und
500 Mk. bereits gekündigt Aufzurufen wären deshalb
noch die Reſtbeträge, und zwar von Anlehen 1894 und
1904 zum 1. Juli 1924, vom Anlehen 1901 (I) und
1910 zum 1. Auguſt 1924, vom Anlehen 1901 (II) zum
1. Auguſt 1924 und vom Anlehen 1919 der Reſt zum
1. Oktober 1924. Die Schuldperſchreibungen der
Leitzachwerke werden zum 1. April 1924 zur Heim-
zahlung aufgerufen.
Anſchließend an dieſe Bekanntgabe der Kündigungs-
termine, denen der Stadtrat zuſtimmte, bemerkte
Dr. Kronenberger noch: Wenngleich die Frage der
Aufwertung früherer Goldſchuldverſchreibungen
noch ungeklärt iſt, empfiehlt das Finanzreferat doch
die vorerwähnten Anleihe-Reſte von Fall zu Fall zum
nächſtmöglichen Zeitpunkt zur Kündigung und Heim-
zahlung im Jahre 1924 aufzurufen, da die Koſten
der Verwaltung wie der Zinsſcheineinlöſung und
Ereneuerung unverhältnismäßig groß ſind. Sollte
durch Geſetz eine Aufwertungspflicht geſchaffen werden,
die der Stadtgemeinde unmögliche Leiſtungen auferlegen
würde, ſo müßte die Aufrufung der noch ungekündigten
Anleihen unterbleiben und ſie planmäßig getilgt werden
St.-R. Weiß bedauerte, daß ſeine ſeinerzeitige
Anregung, den Inhabern ſtädtiſcher Schuldverſchrei-
bungen einen gewiſſen Ausgleich zu geben, abgelehnt
wurde. Die Stadt wäre billiger weggekommen. Zur-
zeit iſt die Lage ſo, daß unſere Beſchlüſſe keine Bin-
dung haben Die Gläubiger ſind nicht verpflichtet,
die Anleiheſtücke einzuliefern.
Bürgermeiſter Schmid ſtellte feſt, daß München
nicht allein vorgehen könne, und verwies auf die
Höhernotierung bayriſcher Papiere an der Börſe auf
Grund von Aufwertungsgerüchten. Bayern kann aber
nicht anders handeln wie das Reich und die übrigen
Länder.
Ein Dringlichkeitsantrag der Bayeriſchen
Volkspartei, den Vollzug der Ausſchreibung betreff
Kündigung und Einlöſung älterer Münchener Stadt-
anleihen zurückzuſtellen, bis die Frage der Auſwer-
tung von früheren Schulden durch Reichsverordnung
geregelt iſt, wurde auf Grund dieſer kurzen Aus-
ſprache als erledigt erklärt.
Straßenbahntarif und Vollverkehr.
Ein Dring-
lichkeitsantrag der D.D.P. im Stadtrat macht
darauf aufmerkſam, daß die Tarifherabſetzung
bei der Straßenbahn zweifellos eine Steige-
rung des Verkehrs zur Folge haben wird. Es
wird daher beantragt, ſofort alle diejenigen Ein-
ſchränkungen des Verkehrs aufzuheben, die im
Verhältnis zu den Beläſtigungen für die Be-
völkerung keine überragenden finanziellen Vor-
teile mehr bringen.
Die Begründung beſagt: Die nur als
äußerſte Notmaßnahme verſtändliche Auflaſſung
von Linien und Verlängerung der Abſtände in
der Wagenfolge uſw. haben insbeſondere im Um-
ſteigverkehr zu Zuſtänden geführt, die es einem
großen Teil des Publikums vorteilhafter erſchei-
nen laſſen, ſeinen Weg zu Fuß zurückzulegen.
Die Anſchlüſſe werden überdies durch rückſichts-
loſes Wegfahren, trotzdem der Anſchlußwagen
bereits in Sicht iſt, verſchlechtert. Abhilfe iſt
dringend nötig, wenn die Münchener Straßen-
bahn ihr Anſehen nicht vollſtändig einbüßen ſoll.
Der Antrag wurde dem Werkausſchuß zu-
geleitet.
Das verſchmähte Mandat.
Der an Stelle des
nach Berlin verzogenen St. R. Weigl in den
Stadtrat einberufene Kaufmann Engelbert Geh-
ring hat gebeten, ihn vom Antritt des Mandats
wegen ſeiner häufigen geſchäftlichen Abweſenheit
zu entbinden. Der Stadtrat beſchloß demgemäß.
Nächſter Erſatzmann iſt der Kaffenangeſtellte
Eduard Thallmeier.
Der Münchener Index
Die Koſten des Geſamtlebensbedarfes einer fünf-
köpfigen Münchener Durchſchnittsfamilie betrugen
nach den vom Stat. Amt der Stadt München be-
rechneten Indexziffern am 14. Januar 1924 das
1243 milliardenfache des Friedensſtandes, wäh-
rend ſie ſich am 7. Januar 1924 auf das 1285 mil-
liardenfache, am 29. Dezember 1923 auf das 1322-
milliardenfache des Vorkriegsſtandes belaufen ha-
ben. Die Teuerung hat demgemäß in Mün-
chen in der Woche vom 7. bis 14. Januar 1924
einen
Rückgang um 3,2 Prozent
erfahren, nachdem ſie vorher in der Zeit vom
29. Dezember 1923 zum 7. Januar 1924 ſchon eine
Abnahme um 2,8 Prozent zu verzeichnen hatte.
Bei Verechnung dieſer Münchener Indexziffern,
die auf Grund ſehr eingehender Preiserhebungen
in mehreren hundert Geſchäften durchgeführt wer-
den, ſind nicht nur die Koſten des wichtig-
ſten Lebensbedarfes und der Beklei-
dung berückſichtigt, die den Reichs- und Land-
ziffern lediglich zugrunde liegen, ſondern auch die
Koſten des übrigen Lebensbedarfes. Die bis-
her ſeit Ende Dezember in München eingetretene
Abminderung der allgemeinen Teuerung er-
klärt ſich hauptſächlich durch den Rückgang der
Preiſe für Fleiſch, Wurſtwaren, But-
ter, Fett, Kohlen, für Straßenbahn-
fahrten und einige andere Lebensbedürfniſſe,
während gleichzeitig die Preiſe für verſchiedene
Gemüſearten, für Milch, für die Wohnung
geſtiegen waren. Durch die Preiserhöhungen
wurden die Preisſenkungen in dem ſeit 29. De-
zember verfloſſenen Zeitraum nur teilweiſe aus-
geglichen.
Nachgebende Viehpreiſe
Der Schlachtviehmarkt vom 16. Jan. zeigte
einen ſchleppenden Verlauf bei nachgebenden Prei-
ſen. Zumal Schweine wurden nicht unweſentlich
billiger. Der Auſtrieb betrug 2029 Stück Groß-
vieh, 1683 Kälber, 1528 Schweine, 78 Ferkel und
391 Schafe. Ochſen notierten 15—36 Pſg., Bul-
len 12—34, Kühe 9—30, Kälber 15—33 (geſchl.
34—53), Schweine 55—65 (geſchl. 70—80), Schafe
geſchl. 30—55, Ferkel 50—80. Es blieb einiger
Ueberſtand, obwohl die Notierungen gegen das
Ende zu noch niedriger wurden.
Im Anſchluß daran ſei mitgeteilt, daß die
Preisprüfungsſtelle München neuerdings die
Fleiſchpreiſe überprüft und, abgeſehen von einer
geringfügigen Erhöhung der ſogenannten Metzger-
ſpannung, ihren bisherigen Standpunkt in der
Vieh- und Fleiſchpreisfrage beibehalten hat. Dem-
gemäß wurden die folgenden Ladenpreiſe als häu-
figſte Preiſe amtlich als angemeſſen erklärt:
1. Maſtrindfleiſch (das iſt Fleiſch von
Ochſen, Kühen und Kalbinnen 1. Maſtzuſtan-
des) 65—74 Pfg., 2. Rindfleiſch einſchließlich
Ochſenfleiſch 2. Qualität 35—66 Pfg., 3. Kalb-
fleiſch 50—60 Pfg., 4. Schaffleiſch 50—70 Pfg.,
5. Schweinefleiſch bis zu 1 Mk., 6. Gefrierfleiſch
50—65 Pfg.
Dieſe Preiſe ſind berechnet und feſtgeſtellt nach
dem häufigſten Einſtandspreis der letzten Vieh-
märkte, wobei die ſogenannten Spitzenpreiſe unbe-
rückſichtigt geblieben ſind. Es liegt im Weſen
dieſer Angemeſſenheitspreiſe, daß für beſondere
Qualitäten dann höhere Preiſe verlangt werden
dürfen. Umgekehrt dürfen für geringere Quali-
täten mit niedrigeren Einſtandspreiſen nur ent-
ſprechend niedrigere Verkaufspreiſe verlangt und
angeſchrieben werden. Der amtliche Preis für
Lyoner Wurſt wurde bis zu 60 Pfg. pro Pfund
für angemeſſen erklärt.
Preiſe mit viel ſchönen Reden.
Das Mün-
chener Metzgergewerbe nahm geſtern in
einer großen Verſammlung Stellung zu
den bekannten behördlichen Maßnahmen auf Feſt-
ſetzung niedrigerer Fleiſchpreiſe. Der Ober-
innungsmeiſter Würz wandte ſich gegen eine ſche-
matiſche Feſtſetzung von Richtpreiſen, gegen die
Verkürzung der Verdienſtſpanne von 20 auf
15 Prozent, wies verallgemeinernde Vorwürfe zu-
rück und erklärte, daß in den letzten Tagen 330
Anzeigen gegen Metzgermeiſter erſtattet worden
ſeien, die durch Uebergriffe der Preisprüfungs-
ſtelle zuſtande gekommen ſeien. — Der Vertreter
der Landeswucherabwehrſtelle, Staatsanwalt Kai-
ſer, betonte, daß die von der Preisprüfungsſtelle
feſtgeſetzten Preiſe nicht etwa Höchſtpreiſe ſeien,
deren Ueberſchreitung ſtrafbar ſei, ſondern viel-
mehr nur Beiſpiele für die Berechnung. Dadurch
ſei ebenſo ſehr im Intereſſe des Metzgergewerbes
wie der Verbraucher gehandelt worden und Nach-
fragen durch Kontrollbeamte ſeien noch keine Be-
anſtandungen. Die Metzgermeiſter hätten ihre
Pflicht gegenüber der Allgemeinheit bis in die
letzte Zeit getan, und man werde im Zuſammen-
wirken auch über die künftigen Schwierigkeiten
hinwegkommen.
Konzertverein.
Im Anſchluß an die Mitglie-
derverſammlung des Konzertvereins München
vom 15. Januar 1924 wurden in einer Sitzung
des neuen Vorſtandes gewählt als: Vorſitzender
1. Bürgermeiſter Schmid, Schatzmeiſter Diplom-
ingenieur Dr. Wamsler, Schriftführer Rechts-
rat Hörburger. Ehrenvorſitzender iſt in An-
erkennung ſeiner Verdienſte um den Verein wie
bisher Oberbürgermeiſter Dr. Ritter v. Borſcht.
Lichtbilderzwang für Eiſenbahnzeitkarten!
In
der Preſſe iſt vor einiger Zeit darauf aufmerkſam
gemacht worden, daß für die im Eiſenbahnverkehr
ausgegebenen Zeitkarten Lichtbildzwang
eingeführt wird. Der Lichtbildzwang gilt bei
Monatskarten ſchon vom 1. Februar, bei Wochen-
karten vom 17. Februar und bei Schülermonats-
karten vom 1. März an. Da das Zurichten der
aus dieſem Anlaß neu eingeführten Blechrahmen,
Aufkleben der Lichtbilder uſw. durch die Eiſen-
bahnverwaltung beſorgt wird und bei der großen
Zahl der Zeitkarten geraume Zeit beanſprucht,
wird dringend geraten, das Lichtbild bis ſpäteſtens
21. Januar bei der Beſtellſtation unter Bezah-
lung des Preiſes für den Blechrahmen (30 S)
perſönlich einzuliefern. Wer das Lichtbild ver-
ſpätet einſendet, muß gewärtigen, daß er am
1. Februar nicht im Beſitze ſeiner Karte iſt. Das
Lichtbild muß beſtimmten Anforderungen ent-
ſprechen, die wohl zu beachten ſind: Größe 4½
Zentimeter hoch, 3½ Zentimeter breit — Kopf-
größe etwa 2 Zentimeter — wenn möglich ohne
Kopfbedeckung — heller Hintergrund — weiches
dünnes Papier. Sehr wichtig iſt, daß auf der
Rückſeite des Lichtbildes Name, Wohnort und
Wohnung des Zeitkartenbeſtellers mit Bleiſtift
aufgeſchrieben wird, da ſonſt Verwechſlungen vor-
kommen können. Nachteile, die aus dem Fehlen
dieſer Angaben erwachſen, hat der Zeitkarten-
beſteller ſelbſt zu vertreten.
Kinderrodelbahn auf der Königswieſe in Neu-
berghauſen.
Wie in den letzten Jahren, ſo hat
auch heuer die Verwaltung des ehem. Krongutes
die Erlaubnis zum Rodeln für Kinder auf der
Königswieſe in Neuberghauſen erteilt. Der Stadt-
rat wird mit aller Strenge darauf ſehen, daß
nicht halbwüchſige Burſchen und Mädchen oder
auch Erwachſene auf der Wieſe rodeln. Auch Ski-
fahrer haben Strafeinſchreitung zu gewärtigen.
Kurſe für Bankangeſtellte.
Mit Rückſicht auf
die veränderten Arbeitszeiten der Bankangeſtell-
ten beginnt der Kurs für Bank- und Börſenweſen
im Roſentalſchulhaus am Freitag, den 18. Jan.,
erſt um 8 Uhr abends. Vereinbarungen bezüglich
der weiteren Vortragsabende werden an dieſem
Abend getroffen.
Volks- und Stenographiekurſe Stolze-Schrey.
Die im Bayeriſchen Stenographiebund S.-S. ver-
einigten Münchener Stenographenvereine eröffnen
für Intereſſenten aus allen Ständen Mittwoch,
den 16. Januar, im Schulhaus an der Türken-
ſtraße, Zimmer Nr. 16, Stenographie-Unterrichts-
kurſe unter Leitung geprüfter Lehrer.
Berufskundliche Vorträge.
Donnerstag, den
17. Januar, abends 7 Uhr findet im Feſtſaal der
Kanfmannsſchule, Roſental 7, der erſte berufs-
kundliche Vortrag, veranſtaltet von der Berufs-
beratungsſtelle des Arbeitsnachweiſes München,
ſtatt. Es werden ſprechen: 1. Ueber „Die
Wichtigkeit der Berufswahl“ Berufs-
berater Schießer. 2. Herr Dr. Fürſt über
„Die körperliche Eignung zum ge-
werblichen Beruf“ (mit Lichtbildern). Die
Eltern und Vormünder der Knaben, die in ge-
werbliche bzw. kaufmänniſche Berufe eintreten
wollen, werden beſonders auf dieſen Vortrag, der
bei freiem Eintritt ſtattfindet, aufmerkſam ge-
macht
Kleine Zeitung
Geboren:
Herr Richard Letzel (T.)
Geſtorben:
Miniſterialdirektor Dr. Hans At-
tinger; Guts- und Brauereibeſitzersgattin The-
reſe Hörmann, geb. Bachmayer; Frau Ritt-
meiſter Maria Wiedmann; ehem. Verwalter
Karl Altmannshofer; Buchhändler Ernſt
Kaſtner; Obering. Anton Schmid; Buch-
händler Richard Steckerl; Bauführer Franz
Vogl; Maler Joſef Häring; Alfred Maxel;
Generalmajorswitwe Marie Schunck-Lum-
brecht; Schriftſtellerswitwe Eda Lewes.
s. Erfroren aufgefunden wurde nächſt der Ther-
miſchen Vernichtungsanſtalt bei Forſtenried ein
alter Mann. Es dürfte ſich um einen ſeit längerer
Zeit abgängigen Schreiner handeln.
Freunde der Menſcheit.
Ein in der Adalbert-
ſtraße wohnhafter Hilfsarbeiter und ſeine Frau
lockten unter dem Vorgeben, armen Kindern eine
Weihnachtsfreude bereiten zu wollen, Kinder an
ſich und nahmen an ihnen unzüchtige Handlungen
vor. Dabei trug ein 6½jähriges Mädchen eine
Verletzung davon, wodurch die Angelegenheit zur
Kenntnis der Behörden kam. Das Ehepaar iſt
verhaftet.
Banknotenfälſcher.
Vier Burſchen im Alter von
17 bis 19 Jahren haben echte Zehnmillionen-Gut-
ſcheine der Bayeriſchen Staatsbank mit dem
Ueberdruck „Zehn Billionen“ in roter Querſchrift
gefälſcht. Die Typen waren aus einem Geſchäft
entwendet. 12 bis 15 Falſchſcheine wurden bei
Kaufleuten ausgegeben. Als die Fälſcher fürch-
teten, ſie könnten entdeckt werden, warfen ſie
Typen und Farbe in die Iſar und verbrannten
den Reſt der Falſchſcheine.
Hundetollwut.
Laut amtstierärztlichem Gut-
achten wurde bei einem am 26. Dezember 1923
verendeten Hund des Schneidermeiſters Ignatz
Schweiger, Liebigſtraße 16, Tollwut feſtge-
ſtellt. Aus dieſem Grunde wurde die über den
Stadtbezirk verhängte Hundeſperre bis zum
26. März 1924 verlängert.
Verlorener Ausweis.
Der Lichtbildausweis
Nr. 912 der bayeriſchen Landeswucherabwehrſtelle
auf den Namen Fiſchbacher Rupert lautend
wurde von dieſem Beamten in München zwiſchen
Stiglmaierplatz und Leonrodſtraße am 9. Januar
1924 verloren. — Vor Mißbrauch wird gewarnt.
Kauft und verſchenkt Suppenbilletts!
Es kann nicht oft genug auf die beſtehende Ein-
richtung der Suppenbillets hingewieſen werden,
die an verſchiedenen Stellen der Stadt für jeder-
mann käuflich ſind (100 Stück 6 M). Man kann
alſo ſchon für einen kleinen Betrag vielen Leuten
eine Suppe oder ein warmes Eſſen in den Küchen
des Vereins für öffentliche Speiſehallen geben.
Statt Geldunterſtützungen an Bedürftige, die an
den Wohnungstüren um Gaben vorſprechen, gebe
man eine Anzahl Suppenbillets, die ſich in der
Hand des Hilfeſuchenden in warme Nahrung ver-
wandeln. Dies iſt auch der einfachſte Weg, um
wirkſame Abhilfe gegen den überhand nehmenden
Haus- und Straßenviertel zu ſchaffen. Suppen-
billets ſind zu haben: Verein für öffentliche Speiſe-
hallen, Thereſienſtraße 25, Hotterſtraße 4, Rat-
haus Zimmer 109, Hilfsbund der Münchener Ein-
wohnerſchaft, Theatinerſtraße 3/2, Münchener
Möbel- und Raumkunſt Roſipalhaus, Rinder-
markt, ferner bei den Firmen Hermann Tietz,
Bahnhofplatz 7, J. A. Seidl, Hutgeſchäft am
Stachus, Karlsplatz 24, Otto Landauer, Kauſin-
gerſtraße 26, Barbarino & Kilp. Marienplatz 25,
Gerſtle & Löffler. Weinſtraße 3. — Es ergeht
außerdem an alle größeren Geſchäfte die Bitte,
Verkaufsſtellen für Speiſemarken zu errichten. An-
ruf bei der Sammlung „Not und Brot“, Tele-
phon 22377, genügt.
Der Meiſter des jüngſten Tages
16
Roman
von Leo Perutz
„Dieſe Beziehung, über deren Charakter wir
uns alſo nunmehr geeinigt haben, währte nicht
ganz ein halbes Jahr. Sie nahm ein Ende, als
Sie die Luſt ankam, eine Reiſe nach Japan zu
unternehmen. Ich ſage: „Sie nahm ein Ende“,
obgleich dieſes Ende von Jhrer Seite wohl nur
als ein vorläufiges gedacht war —“
„Meine Reiſe ging nicht nach Japan, ſondern
nach Tongking und nach Kambodſcha“, unter-
brach ich ihn. „Ich unternahm ſie auch nicht zu
meinem Vergnügen, ſondern im Auftrage des
Ackerbauminiſteriums“, ſetzte ich hinzu, und hin-
ter dieſer Richtigſtellung völlig gleichgültiger Be-
hauptungen verbarg ich mein grenzenloſes Er-
ſtaunen darüber, daß er ſo leicht, ſo gleichmütig
in der Tatſache, daß ſeine Schweſter meine Ge-
liebte geweſen war, vorüberglitt. — Wohin will
er hinaus? — fragte ich mich. — Wenn er Ge-
nugtuung erzwingen will, — hier ſtehe ich, ich
bin bereit, — warum packt er nicht zu? Was
führt er denn noch im Schild? — Und ein leiſes
Angſtgefühl beſchlich mich, die Ahnung einer kom-
menden und mir unbekannten Gefahr, und dieſe
Angſt ließ mich nicht mehr los.
„Nach Tongking und Kambodſcha alſo“, fuhr
Felix fort, und ſeine weiß bandagierte Hand
vollführte eine leichte Geſte der Entſchuldigung.
„Es tut nichts zur Sache, wohin die Reiſe ging.
Aber als Sie, nach einem Jahr ungefähr, heim-
kamen, erwartete Sie eine Veränderung, auf die
Sie nicht gefaßt waren: Sie fanden Dina als
die Frau eines anderen, Sie mußten erfahren,
daß Sie ihr ein Fremder geworden waren.“
Ja. So war es geweſen. Und jetzt, während
er ſprach, ſtieg der alte Schmerz voll Ungeſtüm
in mir auf, der brennende Zorn der Enttäu-
ſchung, und mit ihm zugleich ein neues Gefühl,
ein mir bisher fremdes, das des Haſſes gegen
dieſen jungen Buben, der vor mir ſtand und mit
ſeinen Händen an Dinge rührte, die ich tief in
mir verborgen gehalten hatte. War ich denn da,
um ihm Rede zu ſtehen? Mußte ich zuſehen,
daß er neugierigen Blicken fremder Menſchen
preisgab, was Jahre hindurch mein Geheinmis
geweſen war? „Genug“, ſchrie es in mir, und
ich wollte auf ihn zu, um dieſer Szene ein
Ende zu machen. Aber da war die Angſt, die
Angſt war wieder da, die Furcht vor etwas Un-
beſtimmtem, deſſen drohende Nähe ich fühlte, und
dieſe Angſt lähmte mich und machte mich hilf-
los und lag auf mir, ſchwer wie ein Alp.
Dinas Bruder ſprach mit völlig leidenſchafts-
loſer Stimme weiter, und ich mußte ihn anhören.
„Daß eine Frau, die Sie unlösbar an ſich ge-
kettet zu haben glaubten, ſich von Ihnen losge-
macht hatte und nun einem anderen gehören
ſollte, — dieſen Gedanken vermochten Sie, ſcheint
es, nicht zu ertragen. Sie hatten Ihre erſte Nie-
derlage erlitten und fühlten ſich herausgefordert.
Dina zurückzugewinnen, wurde zur Aufgabe
Ihres Lebens. Alles, was Sie ſeither unter-
nommen haben, auch das Geringſte, das ſchein-
bar Bedeutungsloſeſte, hat ausſchließlich dieſem
einen Ziel gegolten.“
Er machte eine Pauſe, vielleicht um mir Zeit
zu einer Aeußerung, zu einer Entgegnung zu
laſſen. Aber ich ſagte nichts und ſo fuhr er fort:
„Ich habe Sie lange Zeit hindurch beobachtet,
Jahre hindurch habe ich Ihnen zugeſehen mit
einer geſpannten Anteilnahme, als wäre das
Ganze nur ſportliche Arbeit oder eine aufregende
Partie auf dem Schachbrett, als ginge es um
einen Rennpokal, und nicht um das Glück meiner
Schweſter. Ich ſah Sie auf ſonderbaren Wegen
langſam näher kommen, ſeh Sie Hinderniſſe
nehmen oder umgehen, ſah Sie Kreiſe um dieſes
Haus ziehen, und Ihre Kreiſe wurden enger
und enger. Sie wußten es zu erzwingen, daß
man Sie rief, und eines Tages waren Sie da
und ſtanden zwiſchen Dina und ihrem Gatten.“
Jetzt mußte es kommen, der Augenblick war
nahe. Ich fühlte, wie meine Hände in nervöſer
Erwartung zitterten, ich konnte nicht atmen, ſo
ſehr drückte mich die Stille, die im Zimmer
herrſchte. Wie eine Erleichterung empfand ich es,
als endlich Felix von neuem zu ſprechen begann:
„Heute kann ich es Ihnen ja ſagen, Herr Ritt-
meiſter, daß mir der Ausgang dieſes Kampfes
niemals zweifelhaft erſchienen iſt. Sie waren der
Stärkere, denn Sie hatten nur ein einziges Ziel
im Auge, und alles andere, das es in Ihrem
Leben gab, verſchwand neben dieſem Einen, —
das machte Sie unüberwindlich. Für mich ſtand
es feſt, daß dieſe Ehe in Trümmer gehen werde,
weil Sie es ſo wollten.“
Wieder machte er eine Pauſe, und meine Angſt
wuchs ins Unerträgliche. Eine halbe Minute etwa
verging, mein Blick glitt zu Doktor Gorski hin-
über, — er ſtand in einer Haltung voll nervöſer
Spannung an den Schreibtiſch gelehnt, der Aus-
druck ſeines Geſichtes war der einer vollkommenen
Ratloſigkeit; von ihm, das ſah ich, war keine Hilfe
zu erwarten. — Der Ingenieur ſaß in eine Wolke
von Zigarettenrauch gehüllt in ſeinem Lehnſtuhl
und betrachtete gelangweilt ſeine Fingerſpitzen,
als wäre er mit ſeinen Gedanken bei anderen
Dingen.
„Das alles iſt vorüber,“ unterbrach jetzt Felix
das quälende Schweigen. „Sie haben Ihr Spiel
verloren, Baron. Der entſcheidende Fehler — ver-
ſtehen Sie, wie ich das meine? Niemals wird Dina
auch nur einen Augenblick lang den Mann in
ihrer Nähe dulden, der den Tod ihres Gatten auf
dem Gewiſſen hat.“
Das alſo war es. Dieſes Geſicht hatte die
Drohung, vor der ich gezittert hatte. Und jetzt,
da das Wort ausgeſprochen war, erſchien es mir
plötzlich lächerlich und abſurd. Das Gefühl der
Sicherheit war wieder in mir, meine Angſt war
verflogen, ich ſtand einem Gegner gegenüber, der
ſeinen Schuß abgefeuert und gefehlt hatte. Nun
kam die Reihe an mich, alles weitere lag in meiner
Hand. Ich fühlte mich dieſem jungen Buben, der
es gewagt hatte, mit mir anzubinden, grenzenlos
überlegen. Jetzt war ich der Stärkere, und ich
wußte, wie ich zu handeln hatte.
Ich trat ganz nahe an ihn heran und blickte ihm
ins Auge:
„Ich hoffe,“ ſagte ich, „Sie laſſen es ſich nicht
im Ernſt einfallen, mir oder irgendwem eine
Schuld an dieſem traurigen Ereignis beizu-
meſſen.“
Meine Worte hatten die erwartete Wirkung. Er
hielt meinem Blick nicht ſtand, geriet in Verwir-
rung und trat einen Schritt zurück.
(Fortſetzung folgt.)
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(2022-12-19T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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