Allgemeine Zeitung, Nr. 16, 19. Januar 1929."AZ" -- Neuigkeiten aus München Kopf der Woche Chemiker Hermann Blau, der Erfinder Es könnte leicht eine Verwechslung mit dem [Abbildung]
Nach einer Photograyhie von Franz Greiner, Hermann Blau ist am 21. Januar 1871 in Das Blaugas findet im allgemeinen in allen Eine ganz besondere Bedeutung aber kommt Man spricht mit Rühmen und Bewundern von Radfahr-Verein "Opel" von 1921 München hält Sonntag. 20. Januar im Saale des christl. Beerdigungen am 20. Januar 1929 Ostfriedhof: Volkmann Gustav, ehem. Stukka- Westlicher Friedhof: Zimmermann Joseph, Südlicher Friedhof: Birzer Elise, Eisenbahn- Sendling: Waldherr Franz X., Straßenbahn- Schwabing (Neuer nördlicher Friedhof): König Waldfriedhof: Bindl Marie, Schlossersgattin, Der Automobilklub München aus dem ADAC. ausgetreten Anstimmigkeiten in der Vorstandschaft * Anschluß an den A.v.D. Der Automobilklub München, die Justizrat Dr. Oberländer sprach dann vom Der Automobilklub München hat sich unter voll- Akademische Reichs- gründungsfeier der Technischen Hochschule München Die Technische Hochschule beging die Erinne- Den Fostvortrag hielt o. Professor der Allge- Verstärkter Zugsverkehr in die Winterfportgebiete Vom 20. Januar bis 3. März verkehrt an Ferner verkehrt an Sonntagen ein Sonderzug [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Unfallgefahren durch ab- stürzende Schnee-u. Eismassen Jn letzter Zeit haben sich auf Dächern, an Zur Berhütung von Unfällen und Vermeidung Aus der Werkausschußsitzung des Stadtrates Lehrlingskarten für die Straßenbahn. -- Geneh- In der grstrigen Werkausschußsitzung des Stadt- Ferner wurde auf Antrag der Bayer. Volks- Max Reinhardt- Gastspiele in München Mit Max Reinhardt schweben bereits seit län- Wenn auch die Verhandlungen noch nicht ab- Welche Slücke Max Reinhardt zur Aufführung Hokuspokus Das Fest der Kammerspiele im Cherubin Ach, es waren ja die gleichen Leute wie im Und Rohrbeck peitschte mit allen feinen Ner- Die aber hier in komprimierter Form mit vollen Man wird also gut tun, das Kammerspielfest Wie ich in der Loge einem Girl Dinge zu- Günstiges Ergebnis der Alterstag- Sammlung Am Mittwoch wurde die Zählung der zahl- Milchpreisermäßigung Die Milchpreiskommission setzte den Milchpreis [irrelevantes Material]
„AZ“ — Neuigkeiten aus München Kopf der Woche Chemiker Hermann Blau, der Erfinder Es könnte leicht eine Verwechſlung mit dem [Abbildung]
Nach einer Photograyhie von Franz Greiner, Hermann Blau iſt am 21. Januar 1871 in Das Blaugas findet im allgemeinen in allen Eine ganz beſondere Bedeutung aber kommt Man ſpricht mit Rühmen und Bewundern von Radfahr-Verein „Opel“ von 1921 München hält Sonntag. 20. Januar im Saale des chriſtl. Beerdigungen am 20. Januar 1929 Oſtfriedhof: Volkmann Guſtav, ehem. Stukka- Weſtlicher Friedhof: Zimmermann Joſeph, Südlicher Friedhof: Birzer Eliſe, Eiſenbahn- Sendling: Waldherr Franz X., Straßenbahn- Schwabing (Neuer nördlicher Friedhof): König Waldfriedhof: Bindl Marie, Schloſſersgattin, Der Automobilklub München aus dem ADAC. ausgetreten Anſtimmigkeiten in der Vorſtandſchaft * Anſchluß an den A.v.D. Der Automobilklub München, die Juſtizrat Dr. Oberländer ſprach dann vom Der Automobilklub München hat ſich unter voll- Akademiſche Reichs- gründungsfeier der Techniſchen Hochſchule München Die Techniſche Hochſchule beging die Erinne- Den Foſtvortrag hielt o. Profeſſor der Allge- Verſtärkter Zugsverkehr in die Winterfportgebiete Vom 20. Januar bis 3. März verkehrt an Ferner verkehrt an Sonntagen ein Sonderzug [irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Unfallgefahren durch ab- ſtürzende Schnee-u. Eismaſſen Jn letzter Zeit haben ſich auf Dächern, an Zur Berhütung von Unfällen und Vermeidung Aus der Werkausſchußſitzung des Stadtrates Lehrlingskarten für die Straßenbahn. — Geneh- In der grſtrigen Werkausſchußſitzung des Stadt- Ferner wurde auf Antrag der Bayer. Volks- Max Reinhardt- Gaſtſpiele in München Mit Max Reinhardt ſchweben bereits ſeit län- Wenn auch die Verhandlungen noch nicht ab- Welche Slücke Max Reinhardt zur Aufführung Hokuspokus Das Feſt der Kammerſpiele im Cherubin Ach, es waren ja die gleichen Leute wie im Und Rohrbeck peitſchte mit allen feinen Ner- Die aber hier in komprimierter Form mit vollen Man wird alſo gut tun, das Kammerſpielfeſt Wie ich in der Loge einem Girl Dinge zu- Günſtiges Ergebnis der Alterstag- Sammlung Am Mittwoch wurde die Zählung der zahl- Milchpreisermäßigung Die Milchpreiskommiſſion ſetzte den Milchpreis [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0004"/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#aq">„AZ“ — Neuigkeiten aus München</hi> </head><lb/> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Kopf der Woche</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Chemiker Hermann Blau, der Erfinder<lb/> des Blaugaſes</hi> </p> </argument><lb/> <p>Es könnte leicht eine Verwechſlung mit dem<lb/> bösartig-giftigen Blaukreuz-Gas eintreten, das in<lb/> etwaigen künftigen Kriegen unheimliche Verwen-<lb/> dung finden ſoll. Deshalb ſei gleich geſagt: Das<lb/><hi rendition="#g">Blaugas,</hi> das den Namen ſeines Erfinders<lb/> trägt, iſt ein Gas des Friedens, das nur im<lb/> Dienſt der friedlichen Induſtrie und Technik Ver-<lb/> wendung findet.</p><lb/> <figure> <p>Nach einer Photograyhie von Franz Greiner,<lb/> München</p> </figure><lb/> <p>Hermann <hi rendition="#g">Blau</hi> iſt am 21. Januar 1871 in<lb/> Graben bei Karlsrahe geboren. Er hat in Mün-<lb/> chen ſtudiert, zuerſt Pharmazie, ſpäter ging er<lb/> zur Chemie über. In der Hauptſache befaßte er<lb/> ſich mit Trennung von Gasgemiſchen auf phyſi-<lb/> kaliſchem Wege und insbeſondere mit der Her-<lb/> ſtellung flüſſigen, verſandfähigen Leuchtgaſes, wo-<lb/> bei als Intereſſantheit hervorzuheben iſt, daß er<lb/> ſchon als Student ſein erſtes Patent über Gas-<lb/> trennung eingereicht hat. Zuſammen mit Kom-<lb/> merzienrat Riedinger begründete er dann die<lb/> Blaugasfabrik Augsburg, die nachmalige Deutſche<lb/><hi rendition="#g">Blaugasgeſellſchaft,</hi> und eine Reihe<lb/> weiterer Fabriken im Ausland.</p><lb/> <p>Das Blaugas findet im allgemeinen in allen<lb/> Fällen Berwendung, in denen Steinkohlengas<lb/> nicht zur Verfügung ſteht, für Heiz, Glüh- und<lb/> Lötzwecke, zum Sengen in Webereien uſw. Die<lb/> Hauptabnehmer ſind chemiſche Laboratorien, tech-<lb/> niſche Betriebe, Privatbahnen, Leuchtfeuerbehör-<lb/> den und teilweiſe auch noch der Haushalt, da es<lb/><hi rendition="#g">flüſſig verſandfähig</hi> iſt (in Stahlflaſchen)<lb/> und überall da nützlich und nötig iſt, wo ein An-<lb/> ſchluß an ein ſtädtiſches Gasrohrnetz nicht mög-<lb/> lich iſt.</p><lb/> <p>Eine ganz beſondere Bedeutung aber kommt<lb/> dem Blaugas als <hi rendition="#g">Brennſtoff für Luft-<lb/> ſchifffmotore</hi> zu. Es hat die gleiche Schwere<lb/> wie die Luft, ſo daß ſich mit ſeinem Verbrauch<lb/> während der Fahrt der Gleichgewichtszuſtand<lb/> des Luftſchiffes nicht ändert, während bei Benzin-<lb/> betrieb große Mengen von Traagas in die At-<lb/> moſphäre abgelaſſen werden müſſen. Ueberdies<lb/> ergibt das Gas in den Motoren einen höheren<lb/> Nutzeffekt als Benzin und vergrößert deren Lei-<lb/> ſtung und Betriebsſicherheit. Man kann ſagen,<lb/> daß die Verwendung von Biaugas <hi rendition="#g">bei der<lb/> Amerikafahri des</hi> Z. L, 127 von großer<lb/> Bedeutung für das glückliche Gelingen der Fahrt<lb/> war.</p><lb/> <p>Man ſpricht mit Rühmen und Bewundern von<lb/> den neuen Entdeckungen auf dem Gebiet des<lb/> Krieges. Um wieviel mehr muß Anerkennung und<lb/> Dank dem gebühren, deſſen Erfindung Segnungen<lb/> des Friedens und des fortſchrittlichen Zuſammen-<lb/> arbeitens der Menſchheit ſind.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Radfahr-Verein „Opel“ von 1921 München</head><lb/> <p>hält Sonntag. 20. Januar im Saale des chriſtl.<lb/> Gewerkſchaftsheims ſeinen diesjährigen Faſchings-<lb/> Ball ab. Unter dem Motta: „Weltenrummel“ ſind<lb/> ſämtliche Masken erwünſcht. Anfang 18 Uhr.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Beerdigungen am 20. Januar 1929</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Oſtfriedhof:</hi> </head><lb/> <p>Volkmann Guſtav, ehem. Stukka-<lb/> teur, 74 J., 2¼ Uhr; Zach Paula, Spenglers-<lb/> kind, 3 Mt., 2 Uhr; Königer Thomas, Kaufmann,<lb/> 80 J., 2½ Uhr; Feldmaler Emeran, ehem. Ma-<lb/> ſchiniſt, 68 J., 3 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Weſtlicher Friedhof:</hi> </head><lb/> <p>Zimmermann Joſeph,<lb/> Penſioniſt, 62 J., 2¼ Uhr; Brem Katharina,<lb/> Bäckermeiſterswitwe, 70 J., 3 Uhr; Puchner Jo-<lb/> hann, Oberkokomotioführer a. D., 67 J., 4 Uhr.<lb/> Spies Anna, Handſchuhmachersgattin, 82 J.,<lb/> 2½ Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Südlicher Friedhof:</hi> </head><lb/> <p>Birzer Eliſe, Eiſenbahn-<lb/> inſpektorswitwe, 75 J., 11½ Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Sendling:</hi> </head><lb/> <p>Waldherr Franz X., Straßenbahn-<lb/> ſchaffner a. D., 74 J., 11 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Schwabing (Neuer nördlicher Friedhof):</hi> </head><lb/> <p>König<lb/> Anna, Kaufmannsgattin, 59 J., 3 Uhr; Hantſcht<lb/> Katharina, Hausbeſitzersgattin, 65 J., 4 Uhr;<lb/> Kiechle Wilhelm, Forſtrat a. D., 78 J., 3½ Uhr;<lb/> Heuß Ludwig, Architekt, 60 J., 2½ Uhr; Schrei-<lb/> ner Andreas, ehem. Hilfsarbeiter, 48 J., 2 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Waldfriedhof:</hi> </head><lb/> <p>Bindl Marie, Schloſſersgattin,<lb/> 27 J., 2 Uhr.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Automobilklub München<lb/> aus dem ADAC. ausgetreten</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Anſtimmigkeiten in der Vorſtandſchaft * Anſchluß an den A.v.D.</hi> </p> </argument><lb/> <cb/> <p>Der <hi rendition="#g">Automobilklub München,</hi> die<lb/> älteſte Ortsgruppe im Gau Südbayern des Deut-<lb/> ſchen Automobilklubs (ADAC) hielt geſtern abend<lb/> in ſeinen Klubräumen, im „Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Fürſtenhof“ eine<lb/> außerordentliche Hauptverſammlung ab, in der,<lb/> der am ſelben Tage vollzogene Austritt des ACM.<lb/> aus dem ADAC, den Kernpunkt der Verhandlun-<lb/> gen bildete. Nach kurzer Begrüßung der in großer<lb/> Zahl erſchienenen Mitglieder durch den Präſiden-<lb/> ten Direktor <hi rendition="#g">Odendahl,</hi> wurde nach Erledigung<lb/> kleiner Klubangelegenheiten ſogleich zum Haupt-<lb/> punkt der Tagesordnung übergegangen. Der Ver-<lb/> ſammlungsleiter referierte ausführlich über die<lb/> Gründe, die den Klub zum äußerſten Schritt<lb/> zwangen, dem Hauptverband den Austritt zu er-<lb/> klären. Der Grund zu dieſem im deutſchen<lb/> Auto- und Motorſport-Klubleben wohl einzig da-<lb/> ſtehenden Fall liege in den ſeit drei Jahren zwi-<lb/> ſchen der Vorſtandſchaft des ACM. und dem der-<lb/> zeitigen Führer des Gaues Südbayern des ADAC<lb/> beſtehenden Unſtimmigkeiten, ſowie dem Verhal-<lb/> ten des Geſamtpräſidiums des ADAC dem Auto-<lb/> mobilklub München gegenüber. Präſident Oden-<lb/><cb/> dahl wies auf die letzte Generalverſammlung am<lb/> 20. November 1928 hin, in der bereits über eine<lb/> eventuelle Trennung geſprochen wurde, doch der<lb/> ADAC. ſchien die Sache nicht in dem Maße beach-<lb/> tet zu haben. Die Takſache wurde aber geſtern<lb/> vollzogen, der ACM. hat endgilltig ſeinen Aus-<lb/> tritt erklärt.</p><lb/> <p>Juſtizrat Dr. <hi rendition="#g">Oberländer</hi> ſprach dann vom<lb/> juriſtiſchen Standpunkt aus, ſein Antrag auf Neu-<lb/> einberufung einer Generalverſammlung wurde<lb/> niedergeſchlagen, dagegen wurde in einem wei-<lb/> teren Antrag der Vorſtandſchaft mit 94:8 Stim-<lb/> men das vollſte Vertrauen erneut ausgeſprochen.<lb/> Ein weiterer Antrag auf Satzungsänderung<lb/> wurde gutgeheißen.</p><lb/> <p>Der Automobilklub München hat ſich unter voll-<lb/> ſtändiger Wahrung ſeiner Selbſtändigkeit gegen-<lb/> über dem <hi rendition="#g">Bayeriſchen Automobilklub</hi><lb/> dem <hi rendition="#g">Automobilklub von Deutſchland</hi><lb/> (A. v. D.) angeſchloſſen, wodurch dem Klub und<lb/> ſeinen Mitgliedern ſämtliche bisher durch den<lb/> ADAC. gebotenen Vorteile erhalten bleiben.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Akademiſche Reichs-<lb/> gründungsfeier der Techniſchen<lb/> Hochſchule München</hi> </head><lb/> <p>Die Techniſche Hochſchule beging die Erinne-<lb/> rung an die Wiederaufrichtung des Deutſchen<lb/> Reiches mit einer Akademiſchen Reichsgründungs-<lb/> feier. Außer dem Lehr- und Beamtenkörper<lb/> waren zahlreiche prominente Perſönlichkeiten<lb/> von Kunſt, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft, Mitglie-<lb/> der der Deutſchen Akademie und Verireter der<lb/> Reichswehr und Landespolizet erſchienen, ſowie<lb/> Kultusminiſter Dr. Goldenberger.</p><lb/> <p>Den Foſtvortrag hielt o. Profeſſor der Allge-<lb/> meinen Abteilung, Dr. phil. Popp, über „Das<lb/> Deutſche in Albrecht Dürers Perſönlichkeit und<lb/> Kunſt“, nachdem der Akademiſche Orcheſter-<lb/> verband unter Leitung von Profeſſor Schanze<lb/> die „Prometheus-Ouvertüre“ von L. van Beet-<lb/> hoven meiſterhaft zu Gehör gebracht hatte.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Verſtärkter Zugsverkehr<lb/> in die Winterfportgebiete</hi> </head><lb/> <p>Vom 20. Januar bis 3. März verkehrt an<lb/> Sonntagen ein Verwaltungs-Sonderzug von<lb/> München-Hbf. bis Bayriſchzell. München-Hbf. ab<lb/> 8.20, Bayriſchzell an 10.26 Uhr. Der Zug hält in<lb/> Holzkirchen, Miesbach, Schlierſee, Fiſchhauſen-<lb/> Neuhaus, Fiſchbachau und Geitau an.</p><lb/> <p>Ferner verkehrt an Sonntagen ein Sonderzug<lb/> nach Bedarf von Lenggries nach München-Hof.<lb/> Lenggries ab 17 04, Bad Tölz ab 17.29, München-<lb/> Hauptbahnhof an 18 40 Uhr mit Anhalten in<lb/> Obergries, Gaißach, Bad Tölz, Schaftlach und<lb/> Holzkirchen.</p> </div><lb/> <div type="jAn" n="2"> <gap reason="insignificant"/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Unfallgefahren durch ab-<lb/> ſtürzende Schnee-u. Eismaſſen</hi> </head><lb/> <p>Jn letzter Zeit haben ſich auf Dächern, an<lb/> Dachrinnen und Balkonen uſw. durch abfließen-<lb/> des Waſſer vielfach Eis- und Schneemaſſen an-<lb/> geſammelt, die bei Eintritt milderer Willerung<lb/> ſich auflöſen und auf die Gehbahnen, Straßen<lb/> und Höfe herabſtürzen.</p><lb/> <p>Zur Berhütung von Unfällen und Vermeidung<lb/> von Erſatzanſprüchen und Strafanzeigen iſt die<lb/> ſofortige Beſeitigung dieſer Eis- und Schnee-<lb/> maſſen durch die Hausbeſitzer geboten.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aus der Werkausſchußſitzung<lb/> des Stadtrates</hi> </head><lb/> <argument> <p>Lehrlingskarten für die Straßenbahn. — Geneh-<lb/> migte und abgelehnte neue Halteſtellen.</p> </argument><lb/> <p>In der grſtrigen Werkausſchußſitzung des Stadt-<lb/> rates wurde auf Antrag von Stadtrat <hi rendition="#g">Wim-<lb/> mer</hi> (Soz.) beſchloſſen, künftig auch für die ſchul-<lb/> entlaſſenen Knaben und Mädchen, die kein ordent-<lb/> liches Lehrvertragsverhältnis haben, ſondern nur<lb/> im ſogenannten Anlernverhältnis ſtehen, ebenfalls<lb/><hi rendition="#g">Lehrlingskarten</hi> zur Benützung der Stra-<lb/> ßenbahn auszuſtellen. Die Bedingung dafür iſt<lb/> die Vorlage eines Lehrverhältnis-Ausweiſes und<lb/> die Beſuchspflichtigkeit der Fortbildungsſchule.</p><lb/> <p>Ferner wurde auf Antrag der Bayer. Volks-<lb/> partei die Schaffung einer neuen Straßenbahn-<lb/> halteſtelle Ecke Bergmann- und Katzmairſtraße<lb/> beſchloſſen, abgelehnt dagegen zwei neue Halte-<lb/> ſtellen der Linie 5, eine an der Ecke Jamnitzer-<lb/> und Pilgersheimerſtraße, die andere an der Ein-<lb/> mündung der Kühbach- in die Pilgersheimerſtraße.</p> </div><lb/> <cb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Max Reinhardt-<lb/> Gaſtſpiele in München</hi> </head><lb/> <p>Mit Max Reinhardt ſchweben bereits ſeit län-<lb/> gerer Zeit Verhandlungen, um den bekannten<lb/> Künſtler für den Sommer zu einem mehrwöchent-<lb/> lichen Gaſtſpiel mit ſeinem Enſemble in Mün-<lb/> chen zu gewinnen.</p><lb/> <p>Wenn auch die Verhandlungen noch nicht ab-<lb/> geſchloſſen ſind, ſo iſt jedoch beſtimmt zu erwar-<lb/> ten, daß es bald zu einem Vertragsabſchluß kom-<lb/> men wird.</p><lb/> <p>Welche Slücke Max Reinhardt zur Aufführung<lb/> zu bringen gedenkt, ſtehl noch nicht feſt. Man darf<lb/> wohl mit Sicherheit damit rechnen, daß, wenn<lb/> Max Reinhardt wirklich in München gaſtiert, min-<lb/> deſtens eine Neuiußenierung flattfinden wird.</p> </div><lb/> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Hokuspokus<lb/> Das Feſt der Kammerſpiele im Cherubin</hi> </head><lb/> <p>Ach, es waren ja die gleichen Leute wie im<lb/> Vorjahr — was ſpricht beſſer für den Erfolg des<lb/> Feſtes — und es waren genau ſo viele — ach ſo<lb/> viele. Feſtgeſtellt ſei: Maskenfreudigkeit iſt im<lb/> Steigen und wie ſchön: Es gab ebenſo viele<lb/> Hokuſſe, wie Pokuſſe und dieſer nötige Ausgleich<lb/> umfaßte zärtlich paarweiſe die Räume, von Meiſter<lb/> Oswald in verwirrende Schänheit verzaubert. Ge-<lb/> ſchnittene Kühnheit der Pegaſusreiter ſtrebte nach<lb/> oben, wo Licht in großen bunten Körben von der<lb/> Decke tropfte und an den leiſe ſchwingenden Strei-<lb/> fen von Braun und Silber freudig knifternd<lb/> reflektierte.</p><lb/> <p>Und <hi rendition="#g">Rohrbeck</hi> peitſchte mit allen feinen Ner-<lb/> ven ſeiner ſtarken Muſikalität Synkopen hinter<lb/> anſchmiegende Unermüdlichkeit tanzender Ho- und<lb/> Pokuſſe — und über dem Wirbel aus Farbe und<lb/> Form, Muſik und gelockerten Menſchen ſchwebte<lb/> als reine Wolke im Raum: Münchner Faſching-<lb/> ſeligkeit — oft kopiert — nie erreicht, weil eben<lb/> Münchner Luft dazu gehört, die nicht ohne wei-<lb/> teres transportiert werden kann. — So iſt das.</p><lb/> <p>Die aber hier in komprimierter Form mit vollen<lb/> Zügen eingeſaugt werden konnte — und mußte.</p><lb/> <p>Man wird alſo gut tun, das Kammerſpielfeſt<lb/> in ſeinem Ballkalender mit Baedekerſtern zu ver-<lb/> ſehen.</p><lb/> <p>Wie ich in der Loge einem Girl Dinge zu-<lb/> flüſtere, oh, Dinge zuflüſtere, und meine Augen<lb/> wie Feuerräder in Drehbewegung ſetze, meint es,<lb/> ich ſoll doch keinen Hokuspokus machen. Worauf<lb/> ich ſage, daß dies ja Deviſe der heutigen Nacht<lb/> wäre. Ja dann, meint ſie, und erklärt ſich um-<lb/> armt für beſtegt. Ei, war das ein netter Pokus.<lb/> — Der Fall ſchreit nach Wiederholung. <hi rendition="#aq">f.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Günſtiges Ergebnis der Alterstag-<lb/> Sammlung</hi> </head><lb/> <p>Am Mittwoch wurde die Zählung der zahl-<lb/> reichen Sammelvüchſen des „<hi rendition="#g">Alterstages</hi>“,<lb/> der am letzten Sonntag durchgeführt worden war,<lb/> vom Bankhaus Dirkewanger & Co., das ſich dieſer<lb/> Arbeit in entgegenkommender Weiſe unterzog,<lb/> beendet. Darnach wurde für Zwecke der Alters-<lb/> hilfe von der Münchener Bevölkerung der Betrag<lb/> von 18240.23 Mark geſpendet. Neben den Spen-<lb/> dern gebührt auch den überaus eifrigen Sammel-<lb/> paaren der beſte Dank. — Das Sammelergebnis<lb/> wird zur Linderung der Not alter Leute von der<lb/> „Geſellſchaft der Altersfreunde“ verwendet werden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Milchpreisermäßigung</hi> </head><lb/> <p>Die Milchpreiskommiſſion ſetzte den Milchpreis<lb/> für München und Augsburg mit ſofortiger Wirk-<lb/> ſamkeit von 32 auf 30 Pfg. feſt.</p> </div><lb/> <div type="jAn" n="2"> <gap reason="insignificant"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
„AZ“ — Neuigkeiten aus München
Kopf der Woche
Chemiker Hermann Blau, der Erfinder
des Blaugaſes
Es könnte leicht eine Verwechſlung mit dem
bösartig-giftigen Blaukreuz-Gas eintreten, das in
etwaigen künftigen Kriegen unheimliche Verwen-
dung finden ſoll. Deshalb ſei gleich geſagt: Das
Blaugas, das den Namen ſeines Erfinders
trägt, iſt ein Gas des Friedens, das nur im
Dienſt der friedlichen Induſtrie und Technik Ver-
wendung findet.
[Abbildung Nach einer Photograyhie von Franz Greiner,
München]
Hermann Blau iſt am 21. Januar 1871 in
Graben bei Karlsrahe geboren. Er hat in Mün-
chen ſtudiert, zuerſt Pharmazie, ſpäter ging er
zur Chemie über. In der Hauptſache befaßte er
ſich mit Trennung von Gasgemiſchen auf phyſi-
kaliſchem Wege und insbeſondere mit der Her-
ſtellung flüſſigen, verſandfähigen Leuchtgaſes, wo-
bei als Intereſſantheit hervorzuheben iſt, daß er
ſchon als Student ſein erſtes Patent über Gas-
trennung eingereicht hat. Zuſammen mit Kom-
merzienrat Riedinger begründete er dann die
Blaugasfabrik Augsburg, die nachmalige Deutſche
Blaugasgeſellſchaft, und eine Reihe
weiterer Fabriken im Ausland.
Das Blaugas findet im allgemeinen in allen
Fällen Berwendung, in denen Steinkohlengas
nicht zur Verfügung ſteht, für Heiz, Glüh- und
Lötzwecke, zum Sengen in Webereien uſw. Die
Hauptabnehmer ſind chemiſche Laboratorien, tech-
niſche Betriebe, Privatbahnen, Leuchtfeuerbehör-
den und teilweiſe auch noch der Haushalt, da es
flüſſig verſandfähig iſt (in Stahlflaſchen)
und überall da nützlich und nötig iſt, wo ein An-
ſchluß an ein ſtädtiſches Gasrohrnetz nicht mög-
lich iſt.
Eine ganz beſondere Bedeutung aber kommt
dem Blaugas als Brennſtoff für Luft-
ſchifffmotore zu. Es hat die gleiche Schwere
wie die Luft, ſo daß ſich mit ſeinem Verbrauch
während der Fahrt der Gleichgewichtszuſtand
des Luftſchiffes nicht ändert, während bei Benzin-
betrieb große Mengen von Traagas in die At-
moſphäre abgelaſſen werden müſſen. Ueberdies
ergibt das Gas in den Motoren einen höheren
Nutzeffekt als Benzin und vergrößert deren Lei-
ſtung und Betriebsſicherheit. Man kann ſagen,
daß die Verwendung von Biaugas bei der
Amerikafahri des Z. L, 127 von großer
Bedeutung für das glückliche Gelingen der Fahrt
war.
Man ſpricht mit Rühmen und Bewundern von
den neuen Entdeckungen auf dem Gebiet des
Krieges. Um wieviel mehr muß Anerkennung und
Dank dem gebühren, deſſen Erfindung Segnungen
des Friedens und des fortſchrittlichen Zuſammen-
arbeitens der Menſchheit ſind.
Radfahr-Verein „Opel“ von 1921 München
hält Sonntag. 20. Januar im Saale des chriſtl.
Gewerkſchaftsheims ſeinen diesjährigen Faſchings-
Ball ab. Unter dem Motta: „Weltenrummel“ ſind
ſämtliche Masken erwünſcht. Anfang 18 Uhr.
Beerdigungen am 20. Januar 1929
Oſtfriedhof:
Volkmann Guſtav, ehem. Stukka-
teur, 74 J., 2¼ Uhr; Zach Paula, Spenglers-
kind, 3 Mt., 2 Uhr; Königer Thomas, Kaufmann,
80 J., 2½ Uhr; Feldmaler Emeran, ehem. Ma-
ſchiniſt, 68 J., 3 Uhr.
Weſtlicher Friedhof:
Zimmermann Joſeph,
Penſioniſt, 62 J., 2¼ Uhr; Brem Katharina,
Bäckermeiſterswitwe, 70 J., 3 Uhr; Puchner Jo-
hann, Oberkokomotioführer a. D., 67 J., 4 Uhr.
Spies Anna, Handſchuhmachersgattin, 82 J.,
2½ Uhr.
Südlicher Friedhof:
Birzer Eliſe, Eiſenbahn-
inſpektorswitwe, 75 J., 11½ Uhr.
Sendling:
Waldherr Franz X., Straßenbahn-
ſchaffner a. D., 74 J., 11 Uhr.
Schwabing (Neuer nördlicher Friedhof):
König
Anna, Kaufmannsgattin, 59 J., 3 Uhr; Hantſcht
Katharina, Hausbeſitzersgattin, 65 J., 4 Uhr;
Kiechle Wilhelm, Forſtrat a. D., 78 J., 3½ Uhr;
Heuß Ludwig, Architekt, 60 J., 2½ Uhr; Schrei-
ner Andreas, ehem. Hilfsarbeiter, 48 J., 2 Uhr.
Waldfriedhof:
Bindl Marie, Schloſſersgattin,
27 J., 2 Uhr.
Der Automobilklub München
aus dem ADAC. ausgetreten
Anſtimmigkeiten in der Vorſtandſchaft * Anſchluß an den A.v.D.
Der Automobilklub München, die
älteſte Ortsgruppe im Gau Südbayern des Deut-
ſchen Automobilklubs (ADAC) hielt geſtern abend
in ſeinen Klubräumen, im „Café Fürſtenhof“ eine
außerordentliche Hauptverſammlung ab, in der,
der am ſelben Tage vollzogene Austritt des ACM.
aus dem ADAC, den Kernpunkt der Verhandlun-
gen bildete. Nach kurzer Begrüßung der in großer
Zahl erſchienenen Mitglieder durch den Präſiden-
ten Direktor Odendahl, wurde nach Erledigung
kleiner Klubangelegenheiten ſogleich zum Haupt-
punkt der Tagesordnung übergegangen. Der Ver-
ſammlungsleiter referierte ausführlich über die
Gründe, die den Klub zum äußerſten Schritt
zwangen, dem Hauptverband den Austritt zu er-
klären. Der Grund zu dieſem im deutſchen
Auto- und Motorſport-Klubleben wohl einzig da-
ſtehenden Fall liege in den ſeit drei Jahren zwi-
ſchen der Vorſtandſchaft des ACM. und dem der-
zeitigen Führer des Gaues Südbayern des ADAC
beſtehenden Unſtimmigkeiten, ſowie dem Verhal-
ten des Geſamtpräſidiums des ADAC dem Auto-
mobilklub München gegenüber. Präſident Oden-
dahl wies auf die letzte Generalverſammlung am
20. November 1928 hin, in der bereits über eine
eventuelle Trennung geſprochen wurde, doch der
ADAC. ſchien die Sache nicht in dem Maße beach-
tet zu haben. Die Takſache wurde aber geſtern
vollzogen, der ACM. hat endgilltig ſeinen Aus-
tritt erklärt.
Juſtizrat Dr. Oberländer ſprach dann vom
juriſtiſchen Standpunkt aus, ſein Antrag auf Neu-
einberufung einer Generalverſammlung wurde
niedergeſchlagen, dagegen wurde in einem wei-
teren Antrag der Vorſtandſchaft mit 94:8 Stim-
men das vollſte Vertrauen erneut ausgeſprochen.
Ein weiterer Antrag auf Satzungsänderung
wurde gutgeheißen.
Der Automobilklub München hat ſich unter voll-
ſtändiger Wahrung ſeiner Selbſtändigkeit gegen-
über dem Bayeriſchen Automobilklub
dem Automobilklub von Deutſchland
(A. v. D.) angeſchloſſen, wodurch dem Klub und
ſeinen Mitgliedern ſämtliche bisher durch den
ADAC. gebotenen Vorteile erhalten bleiben.
Akademiſche Reichs-
gründungsfeier der Techniſchen
Hochſchule München
Die Techniſche Hochſchule beging die Erinne-
rung an die Wiederaufrichtung des Deutſchen
Reiches mit einer Akademiſchen Reichsgründungs-
feier. Außer dem Lehr- und Beamtenkörper
waren zahlreiche prominente Perſönlichkeiten
von Kunſt, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft, Mitglie-
der der Deutſchen Akademie und Verireter der
Reichswehr und Landespolizet erſchienen, ſowie
Kultusminiſter Dr. Goldenberger.
Den Foſtvortrag hielt o. Profeſſor der Allge-
meinen Abteilung, Dr. phil. Popp, über „Das
Deutſche in Albrecht Dürers Perſönlichkeit und
Kunſt“, nachdem der Akademiſche Orcheſter-
verband unter Leitung von Profeſſor Schanze
die „Prometheus-Ouvertüre“ von L. van Beet-
hoven meiſterhaft zu Gehör gebracht hatte.
Verſtärkter Zugsverkehr
in die Winterfportgebiete
Vom 20. Januar bis 3. März verkehrt an
Sonntagen ein Verwaltungs-Sonderzug von
München-Hbf. bis Bayriſchzell. München-Hbf. ab
8.20, Bayriſchzell an 10.26 Uhr. Der Zug hält in
Holzkirchen, Miesbach, Schlierſee, Fiſchhauſen-
Neuhaus, Fiſchbachau und Geitau an.
Ferner verkehrt an Sonntagen ein Sonderzug
nach Bedarf von Lenggries nach München-Hof.
Lenggries ab 17 04, Bad Tölz ab 17.29, München-
Hauptbahnhof an 18 40 Uhr mit Anhalten in
Obergries, Gaißach, Bad Tölz, Schaftlach und
Holzkirchen.
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Unfallgefahren durch ab-
ſtürzende Schnee-u. Eismaſſen
Jn letzter Zeit haben ſich auf Dächern, an
Dachrinnen und Balkonen uſw. durch abfließen-
des Waſſer vielfach Eis- und Schneemaſſen an-
geſammelt, die bei Eintritt milderer Willerung
ſich auflöſen und auf die Gehbahnen, Straßen
und Höfe herabſtürzen.
Zur Berhütung von Unfällen und Vermeidung
von Erſatzanſprüchen und Strafanzeigen iſt die
ſofortige Beſeitigung dieſer Eis- und Schnee-
maſſen durch die Hausbeſitzer geboten.
Aus der Werkausſchußſitzung
des Stadtrates
Lehrlingskarten für die Straßenbahn. — Geneh-
migte und abgelehnte neue Halteſtellen.
In der grſtrigen Werkausſchußſitzung des Stadt-
rates wurde auf Antrag von Stadtrat Wim-
mer (Soz.) beſchloſſen, künftig auch für die ſchul-
entlaſſenen Knaben und Mädchen, die kein ordent-
liches Lehrvertragsverhältnis haben, ſondern nur
im ſogenannten Anlernverhältnis ſtehen, ebenfalls
Lehrlingskarten zur Benützung der Stra-
ßenbahn auszuſtellen. Die Bedingung dafür iſt
die Vorlage eines Lehrverhältnis-Ausweiſes und
die Beſuchspflichtigkeit der Fortbildungsſchule.
Ferner wurde auf Antrag der Bayer. Volks-
partei die Schaffung einer neuen Straßenbahn-
halteſtelle Ecke Bergmann- und Katzmairſtraße
beſchloſſen, abgelehnt dagegen zwei neue Halte-
ſtellen der Linie 5, eine an der Ecke Jamnitzer-
und Pilgersheimerſtraße, die andere an der Ein-
mündung der Kühbach- in die Pilgersheimerſtraße.
Max Reinhardt-
Gaſtſpiele in München
Mit Max Reinhardt ſchweben bereits ſeit län-
gerer Zeit Verhandlungen, um den bekannten
Künſtler für den Sommer zu einem mehrwöchent-
lichen Gaſtſpiel mit ſeinem Enſemble in Mün-
chen zu gewinnen.
Wenn auch die Verhandlungen noch nicht ab-
geſchloſſen ſind, ſo iſt jedoch beſtimmt zu erwar-
ten, daß es bald zu einem Vertragsabſchluß kom-
men wird.
Welche Slücke Max Reinhardt zur Aufführung
zu bringen gedenkt, ſtehl noch nicht feſt. Man darf
wohl mit Sicherheit damit rechnen, daß, wenn
Max Reinhardt wirklich in München gaſtiert, min-
deſtens eine Neuiußenierung flattfinden wird.
Hokuspokus
Das Feſt der Kammerſpiele im Cherubin
Ach, es waren ja die gleichen Leute wie im
Vorjahr — was ſpricht beſſer für den Erfolg des
Feſtes — und es waren genau ſo viele — ach ſo
viele. Feſtgeſtellt ſei: Maskenfreudigkeit iſt im
Steigen und wie ſchön: Es gab ebenſo viele
Hokuſſe, wie Pokuſſe und dieſer nötige Ausgleich
umfaßte zärtlich paarweiſe die Räume, von Meiſter
Oswald in verwirrende Schänheit verzaubert. Ge-
ſchnittene Kühnheit der Pegaſusreiter ſtrebte nach
oben, wo Licht in großen bunten Körben von der
Decke tropfte und an den leiſe ſchwingenden Strei-
fen von Braun und Silber freudig knifternd
reflektierte.
Und Rohrbeck peitſchte mit allen feinen Ner-
ven ſeiner ſtarken Muſikalität Synkopen hinter
anſchmiegende Unermüdlichkeit tanzender Ho- und
Pokuſſe — und über dem Wirbel aus Farbe und
Form, Muſik und gelockerten Menſchen ſchwebte
als reine Wolke im Raum: Münchner Faſching-
ſeligkeit — oft kopiert — nie erreicht, weil eben
Münchner Luft dazu gehört, die nicht ohne wei-
teres transportiert werden kann. — So iſt das.
Die aber hier in komprimierter Form mit vollen
Zügen eingeſaugt werden konnte — und mußte.
Man wird alſo gut tun, das Kammerſpielfeſt
in ſeinem Ballkalender mit Baedekerſtern zu ver-
ſehen.
Wie ich in der Loge einem Girl Dinge zu-
flüſtere, oh, Dinge zuflüſtere, und meine Augen
wie Feuerräder in Drehbewegung ſetze, meint es,
ich ſoll doch keinen Hokuspokus machen. Worauf
ich ſage, daß dies ja Deviſe der heutigen Nacht
wäre. Ja dann, meint ſie, und erklärt ſich um-
armt für beſtegt. Ei, war das ein netter Pokus.
— Der Fall ſchreit nach Wiederholung. f.
Günſtiges Ergebnis der Alterstag-
Sammlung
Am Mittwoch wurde die Zählung der zahl-
reichen Sammelvüchſen des „Alterstages“,
der am letzten Sonntag durchgeführt worden war,
vom Bankhaus Dirkewanger & Co., das ſich dieſer
Arbeit in entgegenkommender Weiſe unterzog,
beendet. Darnach wurde für Zwecke der Alters-
hilfe von der Münchener Bevölkerung der Betrag
von 18240.23 Mark geſpendet. Neben den Spen-
dern gebührt auch den überaus eifrigen Sammel-
paaren der beſte Dank. — Das Sammelergebnis
wird zur Linderung der Not alter Leute von der
„Geſellſchaft der Altersfreunde“ verwendet werden.
Milchpreisermäßigung
Die Milchpreiskommiſſion ſetzte den Milchpreis
für München und Augsburg mit ſofortiger Wirk-
ſamkeit von 32 auf 30 Pfg. feſt.
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(2023-01-02T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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