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Allgemeine Zeitung, Nr. 17, 21. Januar 1929.

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WIRTSCHAFT & BÖRSE


[Spaltenumbruch]
Falsche Front!

Eine Mahnung des Hansa-Bundes

Die kommenden Reichstagsberatungen sind für
die weitere Entwicklung der öffentlichen Finanzen
und der deutschen Wirtschaft von außerordent-
licher Bedeutung. Es wird sich entscheiden, ob der
Reichstag erneut den Forderungen der Verwal-
tungsbürokratie in Reich und Ländern zu Lasten
der Gesamtheit der deutschen Volkswirtschaft nach-
geben oder ob er endlich anerkennen wird, daß
eine Finanzpolitik dauernder Lastensteigerung die
wirtschaftlichen Kräfte zermürben und damit auch
die Stabilität der öffentlichen Finanzwirtschaft
unmittelbar gefährden muß.

Die deutsche Oeffentlichkeit darf sich nicht in
eine falsche Frontstellung hineindrängen lassen.
Alle Schichten des deutschen Volkes -- Handel.
Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft, Arbeit-
geber, Angestellte, Arbeiter, Beamte, Hausfrauen,
Rentner -- haben ein unmittelbares, gemein-
schaftliches Interesse daran, gegen eine weitere
Erhöhung des Steuerdrucks anzukämpfen, der
Einengungen der deutschen Produktionsfähigkeit,
Preissteigerungen, erneute Schwächungen des
deutschen Binnenmarktes und eine weitere Ver-
größerung der Not und des Elends der Arbeits-
losen nach sich ziehen muß.

Der schlüssige Nachweis dafür, daß der Mehr-
bedarf des kommenden Haushaltsjahres nur durch
Steuererhöhungen, nicht aber durch Ausgaben-
minderungen gedeckt werden kann, ist von der
Reichsfinanzverwaltung nirgends erbracht. Daher
ist es falsch, die politischen und wirtschaftlichen
Kräfte jetzt schon im Kampf um die Art etwaiger
Steuererhöhungen zu verzetteln.

Die Aufgabe des Augenblicks, die allen verant-
wortungsbewußten Staatsbürgern gestellt ist, lau-
tet vielmehr: Kampf für Ausgabenminderung!
Daß sofort wirksame Einsparungsmöglichkeiten
in ausreichender Höhe (500 Millionen) in den
Haushalten zahlreicher Ministerien, bei den
"übertragbaren" und "einmaligen" Ausgabe-
forderungen, im Finanzausgleich zwischen Reich
und Ländern und hinsichtlich der Reichszuschüsse
an die Sozialversicherungsträger (ohne geringste
Beeinträchtigung ihrer Leistungen für die Ver-
sicherten!) möglich sind, ist in vielfachen Ver-
öffentlichungen des Hansa-Bundes für Gewerbe,
Handel und Industrie -- insbesondere in seiner
Denkschrift: "Freiheit der Wirtschaft" -- dargelegt
worden.

Nicht "Kampf um neue Steuera", sondern
"Kampf um Ausgabendrosselung" muß im Augen-
blick die Parole aller Einsichtigen und Verant-
worlungsbewußten lauten.

Ein Bankbetrieb im Film

Zu einer ungewöhnlichen, aber vielleicht ge-
rade deshalb um so interessanteren Filmdar-
bietung hatte am Sonntag, den 20. Januar, vor-
mittags 11 Uhr, die Dresdner Bank viele Ehren-
gäste, Bankfachleute und alle ihre Angestellten
in den Phoebus-Palast eingeladen. Der Film
war betitelt: "Die Dresdner Bank und
ihre neuen Arbeitsmethoden
" und
überraschte durch eine ausgezeichnete Regie und
Darstellung. Was nicht so oft möglich ist, den
ganzen Betrieb und die Arbeitsmethoden einer
Großbank vorgeführt zu sehen und systematisch
erklärt zu bekommen, wird durch diese Filmvor-
führung erreicht.

Nach einem kurzen Ueberblick über die Ent-
stehung der Dresdner Bank wird die Verwirk-
lichung des großen wirtschaftlichen Problems
"Rationalisierung" gezeigt. Das Durchschreib-
system zum Beispiel ermöglicht es heute, ehemals
fünf Arbeitsgänge in einem einzigen Arbeits-
gang zu erledigen. Das Lochkartensystem, das
bei der Berliner Niederlassung in großzügiger
Weise eingeführt ist, muß geradezu genial ge-
nannt werden.

Bange könnte es einem werden, wenn man
sieht, wie heute sämtliche buchhalterischen Arbei-
ten, Kontrollarbeiten im Bankwesen usw., durch
genaueste Maschinen -- wahre Wunder der
Technik -- erledigt werden können. Angefangen
von der einfachen Schreibmaschine, den Rechen-
und Additionsmaschinen, bis zu den komplizier-
testen Buchungsmaschinen, Sortiermaschinen,
Adressiermaschinen, Geldzählmaschinen.

Großes Lob verdient das, was auch außerhalb
der Büros für die Angestelltenschaft von seiten
der Dresdner Bank in Berlin geleistet wird. In
eigenen Turnsälen wird in den Erholungspausen
munter darauf losgeboxt, gefochten, gerungen,
geturnt, ein herrliches Sportgelände mit Lauf-
bahnen, einem eigenen Bootshaus usw., steht den
Angestellten der Dresdner Bank zur Verfügung.

Am Schluß sei noch die glänzende Darstellung
der Entwicklung und Vergrößerung des Filial-
netzes der Dresdner Bank erwähnt sowie der ver-
schiedenen Niederlassungen und Auslandsverbin-
dungen.

Man kann der Dresdner Bank zu diesem Film,
der von der Ufa gedreht wurde, nur gratulieren,
ist es wohl die beste Propaganda für dieses be-
deutende Bankinstitut.

MUNCHENER BÖRSE
Die heutige Börse

Tendenz: Lustlos, später schwach


Nachdem man im
Einklange mit Berlin etwas hoffnungsvoller ein-
gesetzt hatte, schlief später das Geschäft bei nach-
gebenden Kursen wieder vollständig ein. Auch die
Favoriten der letzten Tage -- Münchner
Rückversicherung
und Neu-Westend --
lenkten ihre Kursbewegung wieder in bedeutend
ruhigere Bahnen ein. Bei ersterer Gesellschaft
hat die nunmehr doch gekommene Kapitals-
erhöhung zwar angenehm überrascht, gilt jedoch
als durch die Steigerung der letzten Tage bereits
eskomptiert. Auch in Neu-Westend kam heute
etwas Ware heraus, wodurch der Kurs um
1 Prozent nachgab. Man notierte Münchner
Rückversicherung mit 695 (und.) und Neu-Westend
mit 1741/2.

Von Terminwerten kamen folgende No-
tizen zustande:

Siemens 404 (später bis 401)
Hypothekenbank 1731/2
Bayerische Motoren 225--223
Mannesmann 1281/2.

Bei den variablen Papieren wurden:
Hanf Füssen 115 B.
Krauß 581/2
Rathgeber 791/2
Löwenbräu 3051/4 (schwach)

Auf dem Kassamarkte war nur mehr
wenig Geschäft und bei den Restquoten sind die
Notierungen leicht abgeschwächt.

BERLINER BÖRSE
Amtlicher Verkehr

Tendenz:
Lustlos, später Kurseinbrüche


Nach der
freundlichen Schlußstimmung des gestrigen Tages
hätte man für heute eine gewisse Geschäfts-
belebung erwarten dürfen. Nachrichten über eine
eventuell drohende Regierungskrise, hervorgerufen
durch die Bayerische Volkspartei, legten sich je-
doch wieder als Schatten auf die allgemeine
Stimmung. Zurückhaltung und geringer Order-
eingang bewirkten, daß das Geschäft auf ein
Minimum zusammenschrumpfte und eine größere
Anzahl der Erstnotierungen ausfiel. Trotz alle-
dem kann man die Grundtendenz nicht gerade als
unfreundlich ansprechen, vielmehr ist die Stim-
mung selbst verschiedentlich durchaus freundlich.

Die Geldverhältnisse sind die gleichen
wie in den letzten Tagen. Wie schon gestern an-
geführt, belebt der verhältnismäßig günstige
Reichsbankausweis die Hoffnungen auf weitere
Zugeständnisse der Reichsbank in der Diskont-
frage. Verschiedentlich nennt man als Termin
für eine weitere Reduktion der Zinssätze bereits
die ersten Februartage.

[Spaltenumbruch]

Auf dem Bankenmarkte war das Geschäft
nicht sehr umfangreich und die Kursbewegung be-
scheiden. Handelsanteile waren um 1 Prozent ge-
schwächt auf 2351/4, Darmstädter unverändert mit
2861/2 und Reichsbankanteile geschäftslos bei
3191/2. Bayerische Hypothekenbank 1733/4.

Schiffahrtsaktien lagen von Anfang an
unregelmäßig, später erfolgten hier größere An-
griffe der Baissepartei. Es wurden Hapag 1351/2,
später 1323/4. Nordlloyd 1301/2, später 128.

Schwächer veranlagt ist heute der Montan-
markt,
wo Mannesmann und Phönix je um
1 Prozent auf 128 5/6 bezw. 933/4 nachgaben. Rhei-
nische Braunkohlen 286, Rheinstahl 1373/4 und
Stahlverein 98 1/8 . Maxhütte lagen schärfer
im Angebot und gingen auf 1981/2 bis 196 zurück.

Warenhauswerte geschäftslos, Karstadt
2301/2, Tietz 291.

Von Brauereiwerten liegen Schultheiß
schwächer bei 302, auch Ostwerke sind mit 258 um
mehr als 2 Prozent abgeschwächt.

Kleines Geschäft in Polyphon bei 4421/2.

Von Maschinenwerten sind heute Oren-
stein & Koppel scharf abgeschwächt und das Pa-
pier, welches dieser Tage zum erstenmal den Pari-
kurs unterschritten hatte, stürzte bis auf etwa
90 Prozent.

Farben anfangs gut gehalten bei 2641/4, spä-
ter gleichfalls rückgängig bis auf 261.

Automobilaktien nach wie vor sehr
flau, vor allem Daimler, welche auf 561/2 nach-
gaben, N.A.G. bei 42 1/6 und Adler bei 60 besser
gehalten. Vayerische Motorenwerke 2243/4.

Elektroaktien. welche durchweg fester
eingesetzt hatten, mußten später gleichfalls schärfer
weichen. Es eröffneten:
A.E.G. 182 5/8
Gesfürel 247 ex Bezugsrecht
Siemens 4071/2 (später bis 403)
Schuckert 2423/4 (später bis 240).

Glanzstoff eher angeboten bei 491, da-
gegen Stöhr etwas fester mit 232 5/8 (plus 3).

Zellstoffaktien ruhig, Waldhof 2831/4.

Von Kaliaktien nur Westeregeln mit 2931/2
notiert.

Otavi ruhig bei 693/4.

In der Gruppe der diversen Paxiere
hat sich sehr wenig ereignet. Dessauer Gas sind
etwas schwächer bei 2241/4 (minus 1), Berger
Tiefbau 400.

Neubesitzanleihe schwach bei 1470.

Im Verlaufe fanden, wie eingangs erwähnt,
wieder erneute Baisseangriffe statt, die bei dem
vollständigen Desinteressement der Börse ziemlich
von Erfolg begleitet waren. Die Börse schloß
schwach und unerholt. B.

Frankfurter Kurse
[Tabelle]


DER BÖRSENKIEBITZ

Die Kurseinbrüche am deutschen Effektenmarkt
nehmen ihren Fortgang. Der Kreis der Zusam-
menbrechenden wird täglich größer.

Die Autowerte sind praktisch erledigt, denn
"Kurse" von 40 und 50 Prozent für Daimler,
Adler, N.A.G. usw. kann man nicht mehr als
Werttaxen ansprechen. Entweder ist das alles
Bluff oder die Branche ist tatsächlich pleite,
dann ... heraus mit der Sprache!

In der Maschinengruppe bekommen
Deutsche Maschinen, die anscheinend nicht leben
und nicht sterben können, Gesellschaft. Oren-
stein & Koppel
haben die Parigrenze unter-
schritten und stürzen weiter. --

Namen wie Poege, Hartmann, Deutsche Wolle,
"Waffen", Schles. Textil usw. sind weitere Etap-
pen auf dem Wege ins Nirwana.

Nur so fort! -- --



Nachbörse

Tendenz Kurseinbrüche

An der [Nachbörse] hörte man noch folgende
Kurse:

[Tabelle]
[Spaltenumbruch]
BERLINER BÖRSENKURSE

vom 19. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten

[Tabelle]
AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE

vom 19. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten

[Tabelle]
WIRTSCHAFT & BÖRSE


[Spaltenumbruch]
Falſche Front!

Eine Mahnung des Hanſa-Bundes

Die kommenden Reichstagsberatungen ſind für
die weitere Entwicklung der öffentlichen Finanzen
und der deutſchen Wirtſchaft von außerordent-
licher Bedeutung. Es wird ſich entſcheiden, ob der
Reichstag erneut den Forderungen der Verwal-
tungsbürokratie in Reich und Ländern zu Laſten
der Geſamtheit der deutſchen Volkswirtſchaft nach-
geben oder ob er endlich anerkennen wird, daß
eine Finanzpolitik dauernder Laſtenſteigerung die
wirtſchaftlichen Kräfte zermürben und damit auch
die Stabilität der öffentlichen Finanzwirtſchaft
unmittelbar gefährden muß.

Die deutſche Oeffentlichkeit darf ſich nicht in
eine falſche Frontſtellung hineindrängen laſſen.
Alle Schichten des deutſchen Volkes — Handel.
Gewerbe, Induſtrie und Landwirtſchaft, Arbeit-
geber, Angeſtellte, Arbeiter, Beamte, Hausfrauen,
Rentner — haben ein unmittelbares, gemein-
ſchaftliches Intereſſe daran, gegen eine weitere
Erhöhung des Steuerdrucks anzukämpfen, der
Einengungen der deutſchen Produktionsfähigkeit,
Preisſteigerungen, erneute Schwächungen des
deutſchen Binnenmarktes und eine weitere Ver-
größerung der Not und des Elends der Arbeits-
loſen nach ſich ziehen muß.

Der ſchlüſſige Nachweis dafür, daß der Mehr-
bedarf des kommenden Haushaltsjahres nur durch
Steuererhöhungen, nicht aber durch Ausgaben-
minderungen gedeckt werden kann, iſt von der
Reichsfinanzverwaltung nirgends erbracht. Daher
iſt es falſch, die politiſchen und wirtſchaftlichen
Kräfte jetzt ſchon im Kampf um die Art etwaiger
Steuererhöhungen zu verzetteln.

Die Aufgabe des Augenblicks, die allen verant-
wortungsbewußten Staatsbürgern geſtellt iſt, lau-
tet vielmehr: Kampf für Ausgabenminderung!
Daß ſofort wirkſame Einſparungsmöglichkeiten
in ausreichender Höhe (500 Millionen) in den
Haushalten zahlreicher Miniſterien, bei den
„übertragbaren“ und „einmaligen“ Ausgabe-
forderungen, im Finanzausgleich zwiſchen Reich
und Ländern und hinſichtlich der Reichszuſchüſſe
an die Sozialverſicherungsträger (ohne geringſte
Beeinträchtigung ihrer Leiſtungen für die Ver-
ſicherten!) möglich ſind, iſt in vielfachen Ver-
öffentlichungen des Hanſa-Bundes für Gewerbe,
Handel und Induſtrie — insbeſondere in ſeiner
Denkſchrift: „Freiheit der Wirtſchaft“ — dargelegt
worden.

Nicht „Kampf um neue Steuera“, ſondern
„Kampf um Ausgabendroſſelung“ muß im Augen-
blick die Parole aller Einſichtigen und Verant-
worlungsbewußten lauten.

Ein Bankbetrieb im Film

Zu einer ungewöhnlichen, aber vielleicht ge-
rade deshalb um ſo intereſſanteren Filmdar-
bietung hatte am Sonntag, den 20. Januar, vor-
mittags 11 Uhr, die Dresdner Bank viele Ehren-
gäſte, Bankfachleute und alle ihre Angeſtellten
in den Phoebus-Palaſt eingeladen. Der Film
war betitelt: „Die Dresdner Bank und
ihre neuen Arbeitsmethoden
“ und
überraſchte durch eine ausgezeichnete Regie und
Darſtellung. Was nicht ſo oft möglich iſt, den
ganzen Betrieb und die Arbeitsmethoden einer
Großbank vorgeführt zu ſehen und ſyſtematiſch
erklärt zu bekommen, wird durch dieſe Filmvor-
führung erreicht.

Nach einem kurzen Ueberblick über die Ent-
ſtehung der Dresdner Bank wird die Verwirk-
lichung des großen wirtſchaftlichen Problems
„Rationaliſierung“ gezeigt. Das Durchſchreib-
ſyſtem zum Beiſpiel ermöglicht es heute, ehemals
fünf Arbeitsgänge in einem einzigen Arbeits-
gang zu erledigen. Das Lochkartenſyſtem, das
bei der Berliner Niederlaſſung in großzügiger
Weiſe eingeführt iſt, muß geradezu genial ge-
nannt werden.

Bange könnte es einem werden, wenn man
ſieht, wie heute ſämtliche buchhalteriſchen Arbei-
ten, Kontrollarbeiten im Bankweſen uſw., durch
genaueſte Maſchinen — wahre Wunder der
Technik — erledigt werden können. Angefangen
von der einfachen Schreibmaſchine, den Rechen-
und Additionsmaſchinen, bis zu den komplizier-
teſten Buchungsmaſchinen, Sortiermaſchinen,
Adreſſiermaſchinen, Geldzählmaſchinen.

Großes Lob verdient das, was auch außerhalb
der Büros für die Angeſtelltenſchaft von ſeiten
der Dresdner Bank in Berlin geleiſtet wird. In
eigenen Turnſälen wird in den Erholungspauſen
munter darauf losgeboxt, gefochten, gerungen,
geturnt, ein herrliches Sportgelände mit Lauf-
bahnen, einem eigenen Bootshaus uſw., ſteht den
Angeſtellten der Dresdner Bank zur Verfügung.

Am Schluß ſei noch die glänzende Darſtellung
der Entwicklung und Vergrößerung des Filial-
netzes der Dresdner Bank erwähnt ſowie der ver-
ſchiedenen Niederlaſſungen und Auslandsverbin-
dungen.

Man kann der Dresdner Bank zu dieſem Film,
der von der Ufa gedreht wurde, nur gratulieren,
iſt es wohl die beſte Propaganda für dieſes be-
deutende Bankinſtitut.

MUNCHENER BÖRSE
Die heutige Börse

Tendenz: Lustlos, später schwach


Nachdem man im
Einklange mit Berlin etwas hoffnungsvoller ein-
geſetzt hatte, ſchlief ſpäter das Geſchäft bei nach-
gebenden Kurſen wieder vollſtändig ein. Auch die
Favoriten der letzten Tage — Münchner
Rückverſicherung
und Neu-Weſtend
lenkten ihre Kursbewegung wieder in bedeutend
ruhigere Bahnen ein. Bei erſterer Geſellſchaft
hat die nunmehr doch gekommene Kapitals-
erhöhung zwar angenehm überraſcht, gilt jedoch
als durch die Steigerung der letzten Tage bereits
eskomptiert. Auch in Neu-Weſtend kam heute
etwas Ware heraus, wodurch der Kurs um
1 Prozent nachgab. Man notierte Münchner
Rückverſicherung mit 695 (und.) und Neu-Weſtend
mit 174½.

Von Terminwerten kamen folgende No-
tizen zuſtande:

Siemens 404 (ſpäter bis 401)
Hypothekenbank 173½
Bayeriſche Motoren 225—223
Mannesmann 128½.

Bei den variablen Papieren wurden:
Hanf Füſſen 115 B.
Krauß 58½
Rathgeber 79½
Löwenbräu 305¼ (ſchwach)

Auf dem Kaſſamarkte war nur mehr
wenig Geſchäft und bei den Reſtquoten ſind die
Notierungen leicht abgeſchwächt.

BERLINER BÖRSE
Amtlicher Verkehr

Tendenz:
Lustlos, später Kurseinbrüche


Nach der
freundlichen Schlußſtimmung des geſtrigen Tages
hätte man für heute eine gewiſſe Geſchäfts-
belebung erwarten dürfen. Nachrichten über eine
eventuell drohende Regierungskriſe, hervorgerufen
durch die Bayeriſche Volkspartei, legten ſich je-
doch wieder als Schatten auf die allgemeine
Stimmung. Zurückhaltung und geringer Order-
eingang bewirkten, daß das Geſchäft auf ein
Minimum zuſammenſchrumpfte und eine größere
Anzahl der Erſtnotierungen ausfiel. Trotz alle-
dem kann man die Grundtendenz nicht gerade als
unfreundlich anſprechen, vielmehr iſt die Stim-
mung ſelbſt verſchiedentlich durchaus freundlich.

Die Geldverhältniſſe ſind die gleichen
wie in den letzten Tagen. Wie ſchon geſtern an-
geführt, belebt der verhältnismäßig günſtige
Reichsbankausweis die Hoffnungen auf weitere
Zugeſtändniſſe der Reichsbank in der Diskont-
frage. Verſchiedentlich nennt man als Termin
für eine weitere Reduktion der Zinsſätze bereits
die erſten Februartage.

[Spaltenumbruch]

Auf dem Bankenmarkte war das Geſchäft
nicht ſehr umfangreich und die Kursbewegung be-
ſcheiden. Handelsanteile waren um 1 Prozent ge-
ſchwächt auf 235¼, Darmſtädter unverändert mit
286½ und Reichsbankanteile geſchäftslos bei
319½. Bayeriſche Hypothekenbank 173¾.

Schiffahrtsaktien lagen von Anfang an
unregelmäßig, ſpäter erfolgten hier größere An-
griffe der Baiſſepartei. Es wurden Hapag 135½,
ſpäter 132¾. Nordlloyd 130½, ſpäter 128.

Schwächer veranlagt iſt heute der Montan-
markt,
wo Mannesmann und Phönix je um
1 Prozent auf 128⅚ bezw. 93¾ nachgaben. Rhei-
niſche Braunkohlen 286, Rheinſtahl 137¾ und
Stahlverein 98⅛. Maxhütte lagen ſchärfer
im Angebot und gingen auf 198½ bis 196 zurück.

Warenhauswerte geſchäftslos, Karſtadt
230½, Tietz 291.

Von Brauereiwerten liegen Schultheiß
ſchwächer bei 302, auch Oſtwerke ſind mit 258 um
mehr als 2 Prozent abgeſchwächt.

Kleines Geſchäft in Polyphon bei 442½.

Von Maſchinenwerten ſind heute Oren-
ſtein & Koppel ſcharf abgeſchwächt und das Pa-
pier, welches dieſer Tage zum erſtenmal den Pari-
kurs unterſchritten hatte, ſtürzte bis auf etwa
90 Prozent.

Farben anfangs gut gehalten bei 264¼, ſpä-
ter gleichfalls rückgängig bis auf 261.

Automobilaktien nach wie vor ſehr
flau, vor allem Daimler, welche auf 56½ nach-
gaben, N.A.G. bei 42⅙ und Adler bei 60 beſſer
gehalten. Vayeriſche Motorenwerke 224¾.

Elektroaktien. welche durchweg feſter
eingeſetzt hatten, mußten ſpäter gleichfalls ſchärfer
weichen. Es eröffneten:
A.E.G. 182⅝
Gesfürel 247 ex Bezugsrecht
Siemens 407½ (ſpäter bis 403)
Schuckert 242¾ (ſpäter bis 240).

Glanzſtoff eher angeboten bei 491, da-
gegen Stöhr etwas feſter mit 232⅝ (plus 3).

Zellſtoffaktien ruhig, Waldhof 283¼.

Von Kaliaktien nur Weſteregeln mit 293½
notiert.

Otavi ruhig bei 69¾.

In der Gruppe der diverſen Paxiere
hat ſich ſehr wenig ereignet. Deſſauer Gas ſind
etwas ſchwächer bei 224¼ (minus 1), Berger
Tiefbau 400.

Neubeſitzanleihe ſchwach bei 1470.

Im Verlaufe fanden, wie eingangs erwähnt,
wieder erneute Baiſſeangriffe ſtatt, die bei dem
vollſtändigen Desintereſſement der Börſe ziemlich
von Erfolg begleitet waren. Die Börſe ſchloß
ſchwach und unerholt. B.

Frankfurter Kurse
[Tabelle]


DER BÖRSENKIEBITZ

Die Kurseinbrüche am deutſchen Effektenmarkt
nehmen ihren Fortgang. Der Kreis der Zuſam-
menbrechenden wird täglich größer.

Die Autowerte ſind praktiſch erledigt, denn
„Kurſe“ von 40 und 50 Prozent für Daimler,
Adler, N.A.G. uſw. kann man nicht mehr als
Werttaxen anſprechen. Entweder iſt das alles
Bluff oder die Branche iſt tatſächlich pleite,
dann ... heraus mit der Sprache!

In der Maſchinengruppe bekommen
Deutſche Maſchinen, die anſcheinend nicht leben
und nicht ſterben können, Geſellſchaft. Oren-
ſtein & Koppel
haben die Parigrenze unter-
ſchritten und ſtürzen weiter. —

Namen wie Poege, Hartmann, Deutſche Wolle,
„Waffen“, Schleſ. Textil uſw. ſind weitere Etap-
pen auf dem Wege ins Nirwana.

Nur ſo fort! — —



Nachbörse

Tendenz Kurseinbrüche

An der [Nachbörſe] hörte man noch folgende
Kurſe:

[Tabelle]
[Spaltenumbruch]
BERLINER BÖRSENKURSE

vom 19. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten

[Tabelle]
AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE

vom 19. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten

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[0008] WIRTSCHAFT & BÖRSE Falſche Front! Eine Mahnung des Hanſa-Bundes Die kommenden Reichstagsberatungen ſind für die weitere Entwicklung der öffentlichen Finanzen und der deutſchen Wirtſchaft von außerordent- licher Bedeutung. Es wird ſich entſcheiden, ob der Reichstag erneut den Forderungen der Verwal- tungsbürokratie in Reich und Ländern zu Laſten der Geſamtheit der deutſchen Volkswirtſchaft nach- geben oder ob er endlich anerkennen wird, daß eine Finanzpolitik dauernder Laſtenſteigerung die wirtſchaftlichen Kräfte zermürben und damit auch die Stabilität der öffentlichen Finanzwirtſchaft unmittelbar gefährden muß. Die deutſche Oeffentlichkeit darf ſich nicht in eine falſche Frontſtellung hineindrängen laſſen. Alle Schichten des deutſchen Volkes — Handel. Gewerbe, Induſtrie und Landwirtſchaft, Arbeit- geber, Angeſtellte, Arbeiter, Beamte, Hausfrauen, Rentner — haben ein unmittelbares, gemein- ſchaftliches Intereſſe daran, gegen eine weitere Erhöhung des Steuerdrucks anzukämpfen, der Einengungen der deutſchen Produktionsfähigkeit, Preisſteigerungen, erneute Schwächungen des deutſchen Binnenmarktes und eine weitere Ver- größerung der Not und des Elends der Arbeits- loſen nach ſich ziehen muß. Der ſchlüſſige Nachweis dafür, daß der Mehr- bedarf des kommenden Haushaltsjahres nur durch Steuererhöhungen, nicht aber durch Ausgaben- minderungen gedeckt werden kann, iſt von der Reichsfinanzverwaltung nirgends erbracht. Daher iſt es falſch, die politiſchen und wirtſchaftlichen Kräfte jetzt ſchon im Kampf um die Art etwaiger Steuererhöhungen zu verzetteln. Die Aufgabe des Augenblicks, die allen verant- wortungsbewußten Staatsbürgern geſtellt iſt, lau- tet vielmehr: Kampf für Ausgabenminderung! Daß ſofort wirkſame Einſparungsmöglichkeiten in ausreichender Höhe (500 Millionen) in den Haushalten zahlreicher Miniſterien, bei den „übertragbaren“ und „einmaligen“ Ausgabe- forderungen, im Finanzausgleich zwiſchen Reich und Ländern und hinſichtlich der Reichszuſchüſſe an die Sozialverſicherungsträger (ohne geringſte Beeinträchtigung ihrer Leiſtungen für die Ver- ſicherten!) möglich ſind, iſt in vielfachen Ver- öffentlichungen des Hanſa-Bundes für Gewerbe, Handel und Induſtrie — insbeſondere in ſeiner Denkſchrift: „Freiheit der Wirtſchaft“ — dargelegt worden. Nicht „Kampf um neue Steuera“, ſondern „Kampf um Ausgabendroſſelung“ muß im Augen- blick die Parole aller Einſichtigen und Verant- worlungsbewußten lauten. Ein Bankbetrieb im Film Zu einer ungewöhnlichen, aber vielleicht ge- rade deshalb um ſo intereſſanteren Filmdar- bietung hatte am Sonntag, den 20. Januar, vor- mittags 11 Uhr, die Dresdner Bank viele Ehren- gäſte, Bankfachleute und alle ihre Angeſtellten in den Phoebus-Palaſt eingeladen. Der Film war betitelt: „Die Dresdner Bank und ihre neuen Arbeitsmethoden“ und überraſchte durch eine ausgezeichnete Regie und Darſtellung. Was nicht ſo oft möglich iſt, den ganzen Betrieb und die Arbeitsmethoden einer Großbank vorgeführt zu ſehen und ſyſtematiſch erklärt zu bekommen, wird durch dieſe Filmvor- führung erreicht. Nach einem kurzen Ueberblick über die Ent- ſtehung der Dresdner Bank wird die Verwirk- lichung des großen wirtſchaftlichen Problems „Rationaliſierung“ gezeigt. Das Durchſchreib- ſyſtem zum Beiſpiel ermöglicht es heute, ehemals fünf Arbeitsgänge in einem einzigen Arbeits- gang zu erledigen. Das Lochkartenſyſtem, das bei der Berliner Niederlaſſung in großzügiger Weiſe eingeführt iſt, muß geradezu genial ge- nannt werden. Bange könnte es einem werden, wenn man ſieht, wie heute ſämtliche buchhalteriſchen Arbei- ten, Kontrollarbeiten im Bankweſen uſw., durch genaueſte Maſchinen — wahre Wunder der Technik — erledigt werden können. Angefangen von der einfachen Schreibmaſchine, den Rechen- und Additionsmaſchinen, bis zu den komplizier- teſten Buchungsmaſchinen, Sortiermaſchinen, Adreſſiermaſchinen, Geldzählmaſchinen. Großes Lob verdient das, was auch außerhalb der Büros für die Angeſtelltenſchaft von ſeiten der Dresdner Bank in Berlin geleiſtet wird. In eigenen Turnſälen wird in den Erholungspauſen munter darauf losgeboxt, gefochten, gerungen, geturnt, ein herrliches Sportgelände mit Lauf- bahnen, einem eigenen Bootshaus uſw., ſteht den Angeſtellten der Dresdner Bank zur Verfügung. Am Schluß ſei noch die glänzende Darſtellung der Entwicklung und Vergrößerung des Filial- netzes der Dresdner Bank erwähnt ſowie der ver- ſchiedenen Niederlaſſungen und Auslandsverbin- dungen. Man kann der Dresdner Bank zu dieſem Film, der von der Ufa gedreht wurde, nur gratulieren, iſt es wohl die beſte Propaganda für dieſes be- deutende Bankinſtitut. MUNCHENER BÖRSE Die heutige Börse Tendenz: Lustlos, später schwach München, 19. Jan., 12 Uhr. Nachdem man im Einklange mit Berlin etwas hoffnungsvoller ein- geſetzt hatte, ſchlief ſpäter das Geſchäft bei nach- gebenden Kurſen wieder vollſtändig ein. Auch die Favoriten der letzten Tage — Münchner Rückverſicherung und Neu-Weſtend — lenkten ihre Kursbewegung wieder in bedeutend ruhigere Bahnen ein. Bei erſterer Geſellſchaft hat die nunmehr doch gekommene Kapitals- erhöhung zwar angenehm überraſcht, gilt jedoch als durch die Steigerung der letzten Tage bereits eskomptiert. Auch in Neu-Weſtend kam heute etwas Ware heraus, wodurch der Kurs um 1 Prozent nachgab. Man notierte Münchner Rückverſicherung mit 695 (und.) und Neu-Weſtend mit 174½. Von Terminwerten kamen folgende No- tizen zuſtande: Siemens 404 (ſpäter bis 401) Hypothekenbank 173½ Bayeriſche Motoren 225—223 Mannesmann 128½. Bei den variablen Papieren wurden: Hanf Füſſen 115 B. Krauß 58½ Rathgeber 79½ Löwenbräu 305¼ (ſchwach) Auf dem Kaſſamarkte war nur mehr wenig Geſchäft und bei den Reſtquoten ſind die Notierungen leicht abgeſchwächt. BERLINER BÖRSE Amtlicher Verkehr Tendenz: Lustlos, später Kurseinbrüche Berlin, 19. Januar, 11.50 Uhr. Nach der freundlichen Schlußſtimmung des geſtrigen Tages hätte man für heute eine gewiſſe Geſchäfts- belebung erwarten dürfen. Nachrichten über eine eventuell drohende Regierungskriſe, hervorgerufen durch die Bayeriſche Volkspartei, legten ſich je- doch wieder als Schatten auf die allgemeine Stimmung. Zurückhaltung und geringer Order- eingang bewirkten, daß das Geſchäft auf ein Minimum zuſammenſchrumpfte und eine größere Anzahl der Erſtnotierungen ausfiel. Trotz alle- dem kann man die Grundtendenz nicht gerade als unfreundlich anſprechen, vielmehr iſt die Stim- mung ſelbſt verſchiedentlich durchaus freundlich. Die Geldverhältniſſe ſind die gleichen wie in den letzten Tagen. Wie ſchon geſtern an- geführt, belebt der verhältnismäßig günſtige Reichsbankausweis die Hoffnungen auf weitere Zugeſtändniſſe der Reichsbank in der Diskont- frage. Verſchiedentlich nennt man als Termin für eine weitere Reduktion der Zinsſätze bereits die erſten Februartage. Auf dem Bankenmarkte war das Geſchäft nicht ſehr umfangreich und die Kursbewegung be- ſcheiden. Handelsanteile waren um 1 Prozent ge- ſchwächt auf 235¼, Darmſtädter unverändert mit 286½ und Reichsbankanteile geſchäftslos bei 319½. Bayeriſche Hypothekenbank 173¾. Schiffahrtsaktien lagen von Anfang an unregelmäßig, ſpäter erfolgten hier größere An- griffe der Baiſſepartei. Es wurden Hapag 135½, ſpäter 132¾. Nordlloyd 130½, ſpäter 128. Schwächer veranlagt iſt heute der Montan- markt, wo Mannesmann und Phönix je um 1 Prozent auf 128⅚ bezw. 93¾ nachgaben. Rhei- niſche Braunkohlen 286, Rheinſtahl 137¾ und Stahlverein 98⅛. Maxhütte lagen ſchärfer im Angebot und gingen auf 198½ bis 196 zurück. Warenhauswerte geſchäftslos, Karſtadt 230½, Tietz 291. Von Brauereiwerten liegen Schultheiß ſchwächer bei 302, auch Oſtwerke ſind mit 258 um mehr als 2 Prozent abgeſchwächt. Kleines Geſchäft in Polyphon bei 442½. Von Maſchinenwerten ſind heute Oren- ſtein & Koppel ſcharf abgeſchwächt und das Pa- pier, welches dieſer Tage zum erſtenmal den Pari- kurs unterſchritten hatte, ſtürzte bis auf etwa 90 Prozent. Farben anfangs gut gehalten bei 264¼, ſpä- ter gleichfalls rückgängig bis auf 261. Automobilaktien nach wie vor ſehr flau, vor allem Daimler, welche auf 56½ nach- gaben, N.A.G. bei 42⅙ und Adler bei 60 beſſer gehalten. Vayeriſche Motorenwerke 224¾. Elektroaktien. welche durchweg feſter eingeſetzt hatten, mußten ſpäter gleichfalls ſchärfer weichen. Es eröffneten: A.E.G. 182⅝ Gesfürel 247 ex Bezugsrecht Siemens 407½ (ſpäter bis 403) Schuckert 242¾ (ſpäter bis 240). Glanzſtoff eher angeboten bei 491, da- gegen Stöhr etwas feſter mit 232⅝ (plus 3). Zellſtoffaktien ruhig, Waldhof 283¼. Von Kaliaktien nur Weſteregeln mit 293½ notiert. Otavi ruhig bei 69¾. In der Gruppe der diverſen Paxiere hat ſich ſehr wenig ereignet. Deſſauer Gas ſind etwas ſchwächer bei 224¼ (minus 1), Berger Tiefbau 400. Neubeſitzanleihe ſchwach bei 1470. Im Verlaufe fanden, wie eingangs erwähnt, wieder erneute Baiſſeangriffe ſtatt, die bei dem vollſtändigen Desintereſſement der Börſe ziemlich von Erfolg begleitet waren. Die Börſe ſchloß ſchwach und unerholt. B. Frankfurter Kurse DER BÖRSENKIEBITZ 21. Januar Die Kurseinbrüche am deutſchen Effektenmarkt nehmen ihren Fortgang. Der Kreis der Zuſam- menbrechenden wird täglich größer. Die Autowerte ſind praktiſch erledigt, denn „Kurſe“ von 40 und 50 Prozent für Daimler, Adler, N.A.G. uſw. kann man nicht mehr als Werttaxen anſprechen. Entweder iſt das alles Bluff oder die Branche iſt tatſächlich pleite, dann ... heraus mit der Sprache! In der Maſchinengruppe bekommen Deutſche Maſchinen, die anſcheinend nicht leben und nicht ſterben können, Geſellſchaft. Oren- ſtein & Koppel haben die Parigrenze unter- ſchritten und ſtürzen weiter. — Namen wie Poege, Hartmann, Deutſche Wolle, „Waffen“, Schleſ. Textil uſw. ſind weitere Etap- pen auf dem Wege ins Nirwana. Nur ſo fort! — — B. Nachbörse Tendenz Kurseinbrüche An der Nachbörſe hörte man noch folgende Kurſe: BERLINER BÖRSENKURSE vom 19. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE vom 19. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-01-02T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 17, 21. Januar 1929, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine17_1929/8>, abgerufen am 21.11.2024.