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Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 24. Januar 1929.

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"A.Z." - Neuigkeiten aus München


Tagung der Vereinigung
Deutscher Reisebüros

Den Abschluß der Hauptversammlung der Ver-
einigung deutscher Reisebüros bildete ein gemein-
sames Bockbier-Frühstück zu Ehren der auswär-
tigen und ausländischen Gäste. Dabei hielt im
Rahmen der Versammung Dr. Schwink einen
Vortrag: Südbayern als Reiseland.

Der Reiseverkehr -- auf Südbayern käme
4,5 Prozent des deutschen Gesamtreiseverkehrs --
wirke sich in Südbayern so stark aus, daß man
sagen könne, wir leben vom Fremdenverkehr. Die
günstige Position Münchens im Kreuzungspunkt
der Nord-Süd-Achse Hamburg--Brenner mit der
West-Ost-Achse Paris--Wien gelte es noch mehr
als bisher auszuwerten. Eine Auswahl herr-
licher Lichtbilder vom bayerischen Oberland über-
zeugte die Fremden so von der Schönheit des
Bayernlandes, daß der Vorsitzende des Verban-
des sagen konnte, München und seine Bergwelt
werben für sich selbst, aus sich selbst, durch sich
selbst.

Beim gemeinsamen Frühstück wurde den aus-
wärtigen Gästen das schwierige Problem des
richtigen Weißwurstessens nähergebracht, worauf
man sich trennte, um sich abends im Deutschen
Theater wieder zu sehen.

(K-B-E.)

Heute sind die Gäste in zwei Gruppen zum
Kreuzeckhaus bzw. zum Wendelsteinhaus ge-
fahren. Die Reichsbahn gewährte hiefür freie
Fahrt.

Berichtigend zu unserer gestrigen Meldung
stellen wir fest, daß O. Schrumpf als Redner der
Ausländer nicht von Bonn, sondern von Rom
kam.



"Tirol gegen Bayern"

In einer Versammlung der oberbayerischen
Verkehrsvereine soll der Direktor des Verkehrs-
verbandes München und Südbayern Kritik am
Tiroler Straßenwesen geübt haben.

Die "Süddeutsche Sonntagspost" zitiert im
Auszug eine sehr schroffe Erwiderung des Refe-
renten für Straßenbauwesen in der Tiroler Lan-
desregierung, Landesrat Zoesmayer.

Hierzu schreibt uns Direktor Dr. Schwink:

"Ohne zunächst den Artikel des Landesrats
Zoesmayer zu kennen, gebe ich von folgendem
Kenntnis:
1. Meine Ausführungen bezogen sich allein auf
die Straße Reit im Winkl--Kufstein. Die
betreffende Versammlung fand in Reit im
Winkl statt.
2. Die bei der Versammlung anwesenden öster-
reichischen Vertreter stimmten meiner Kritik
bei.
3. Eine Vermengung von Straßenbaufragen
mit der Politik lehne ich ab.
4. Die Tiroler als Insassen einer Kassern-
kolonie muß dem Landesrat Zoesmayer
überlassen bleiben.
5. Die persönlichen Angriffe des Landesrats
gegen mich finden ihre persönliche Erledi-
gung."


Beförderungen im Staatsministerium
des Innern

Vom 1. Februar 1929 an werden in etats-
mäßiger Weise der Ministerialrat im Staats-
ministerium des Innern, Heinrich von Jan, zum
Staatsrat in diesem Staatsministerium befördert,
der mit dem Titel und Rang eines Ministerial-
direktors ausgestattete Ministerialrat im Staats-
ministerium des Innern Hans Schneider zum
Ministerialdirektor in diesem Staatsministerium
befördert,

der mit dem Titel eines Geheimen Rates und
dem Rang eines Ministerialdirektors ausgestattete
Ministerialrat im Staatsministerium des Innern
Theodor Freytag zum Ministerialdirektor in die-
sem Staatsministerium und Vorstand der Ober-
sten Baubehörde befördert,

dem mit dem Titel eines Geheimen Rates und
dem Rang eines Ministerialdirektors ausgestatte-
ten Ministerialrat im Staatsministerium des In-
nern, Joseph Zetlmeier, wird der Titel eines
Ministerialdirektors verliehen.



Beerdigungen am 25. Januar 1929
Ostfriedhof:

(Feuerbestattung). Reith Sophie,
Privatiere 71 J., 111/2 Uhr; Wecker Peter, städt.
Fondskassen-Direktor a. D. 73 J., 11 Uhr; Sturm
Philipp, Bauführer 66 J., 10 Uhr; Zuber Maria,
Generaloberarztenswe. 55 J., 111/2 Uhr; Lubauer
Ludwig, Viehschaffner 53 J., 91/2 Uhr. (Erdbestat-
tung), Breitenacher Erika, Bahnarbeiterskd. 11/2 J.,
2 Uhr; Pöschl Otto, Monteur 52 J., 21/4 Uhr;
Scheucher Barbara, Kassierin 38 J., Uhr; Hir-
mer Johann, ehem. Obsthändler 46 J., 21/2 Uhr;
Schalkhauser Elise, Obermedizinalratswe. 70 J.,
3 Uhr.

Westlicher Friedhof:

Baumer Georg, städt. Ar-
beiter 861/2 J., 2 Uhr.

Südlicher Friedhof:

Hoffmann Margarete,
Rentnerin 70 J., (k. n. Grünstadt).

Sendling:

Schallermeier Gertrud, 31/2 Mt.
11 Uhr.

Alter nördl. Friedhof:

Auer Max, Schloßverw.
a. D. 82 J., 11 Uhr.

Schwabing:

(Neuer nördl. Friedhof): Martin
Josefine, Advokatenswe. 79 J., 3 Uhr; Bauer
Gotthard, Hilfsarbeiter 57 J., 2 Uhr; Köller Hugo,
Kaufmann 37 J., 31/2 Uhr.

Waldfriedhof:

Schlumprecht Maria, Rentiere
72 J., 3 Uhr; Obermeier Johann, Schlosser 44 J.,
2 Uhr; Heilmeier Sofie, Gewerberatsgattin 54 J.,
51/2 Uhr.

[Spaltenumbruch]
Die unsittlichen Bänke

Münchner Anlagenbänke unter Polizeiaufsicht * Heiterkeitserfolge
des Stadtrates

Stadtrat Ostermaier: "...... und so möchte
ich bei Aufstellung der Bänke ersuchen, daß nicht
immer die lauschigsten Plätze dazu ausgesucht
werden ......" (Zuruf links: Im Gegenteil.
-- Heiterkeit.)

So geschehen in der Stadtratssitzung vom
17. Januar 1929. Da sorgen sich die Stadtväter
mit finsteren Mienen und gerunzelten Stirnen
um das Seelenheil ihrer Bürger, und wie wird
es ihnen gedankt?

Ganz München zerbrach sich den Kopf dar-
über, warum plötzlich in den öffentlichen An-
lagen Bänke ohne Lehne aufgestellt wurden.
Oberbaudirektor Beblo gibt die Antwort darauf:
aus sittlichen Gründen! Man darf es
den Liebespärchen nicht zu bequem
machen! Deshalb müssen die armen Alten und
Ruhebedürftigen, die tagsüber ein Stündchen
Ruhe in der frischen Luft genießen wollen, auf
diesen Unglücksbänken ohne Lehne balancieren.

Da bleibt natürlich nichts anderes übrig, als
einen sinnreichen Mechanismus anzubringen,
durch den
bei Anbruch der Dunkelheit die Lehnen der
Bänke abmontiert

werden können. Dann haben am Tage die alten
Leute eine Stütze und wer sich abends da nieder-
lassen will, muß sich eben einen anderen Punkt
für sein Anlehnungsbedürfnis suchen.

Noch sinnreicher wäre natürlich ein Stachel-
drahtsystem, das abends überhaupt alle Bänke
überziehen würde ... Denn es geht natürlich
nicht an, daß der hochwohllöbliche Stadtrat nachts
aus wüstem Albdruck aufwacht mit dem entsetz-
lichen Gedanken: was mag wohl jetzt gerade mit
meinen öffentlichen Bänken geschehen?

Aus diesem Grunde brachte der besorgte Stadt-
rat Obermaier seinen obenstehenden Antrag ein,
in welchem er weiter forderte: zumindest müsse
eine tausendkerzige Bogenlampe als Wächter der
Moral bei jeder Bank stehen.

Allerdings ist im hohen Rat der Stadt die Ver-
rottung schon soweit gediehen, daß dieser Antrag
stürmische Heiterkeit hervorrief. Stadtrat Schmid
-- sein Name darf der Mitwelt nicht vorenthal-
ten werden --, ging sogar so weit, zu entgegnen,
wo die Bänke ständen, sei ganz gleich, Haupt-
sache sei, daß sie ihren Zweck erfüllen! Was
[Spaltenumbruch] wiederum schallendes Gelächter auf der Linken
nach sich zog.

Erwägt man die kupplerischen Eigenschaften,
welche zum Beispiel die Lindenblüte im Hof-
garten oder die Fliederbüsche in manchen An-
lagen ohne Zweifel besitzen, so kann man sich den
schweren Bedenken der Stadtväter nur anschlie-
ßen. Zog sich doch der gute Hans Sachs in den
Meistersingern schon hinter die Ausrede zurück:
"der Flieder war's -- Johannisnacht!"

Es gilt also vorzubeugen und die Jugend von
solchen Stätten der Verderbnis fernzuhalten, wo-
bei das herangereiste Alter mit den Erfahrungen,
welche es solchermaßen in seiner eigenen grünen
Jugendzeit zu sammeln Gelegenheit hatte, nicht
zurückhalten darf.

Der hellbeleuchtete Odeonsplatz ist wie geschaf-
fen für solche, die es nicht lassen können und die
kommenden Frühlingsabende im Freien zubrin-
gen müssen. Wo aber das alte System nicht
ganz auszurotten ist, muß unbedingt eine rein-
liche Scheidung vorgenommen werden in dem
Sinne, daß man kleine Schilder an den Bänken
befestigt: nur für weibliche, oder, nur für männ-
liche Ruhebedürftige. Auf diese Art wird endlich
Ordnung in die Dinge und der Stadtrat zu seiner
wohlverdienten Nachtruhe kommen.

Dem Unparteiischen drängt sich aber die Frage
auf: wenn schon jene verabscheuungswürdigen
Dinge, wie öffentliche Busserln, auf nächtlichen
"lauschigen" Bänken passieren, wie kommen diese
Leute, deren Beruf es ist, öffentliches Aergernis
zu nehmen, gerade dorthin in diese lauschigen.
Winkel? Wieso spricht es sich herum, wo man
eventuell Aergernis nehmen kann?

Wie dem auch sei: verbotene Früchte schmecken
erst recht süß und die Jugend wird sich schon zu
helfen wissen!

Eine schöne Stilblüte sei uns noch gestattet,
hier wörtlich anzuführen. (Es handelt sich um
die Hunde.)

Oberbaudirektor Beblo: "Durch ortspolizeiliche
Bestimmung ist es verboten, daß Hunde auf die
Bänke gesetzt werden. Wir sind jederzeit in der
Lage, die Hunde von den Bänken herunter-
zubringen."

"Nicht möööglich!" würde Grock dazu gesagt
haben.



Straßenreinigung so und so
[Spaltenumbruch]

1. Der Hausbesitzer

Der Stadtrat läßt wissen:

Der auf den Dächern liegende Schnee wird bei
Sonnenschein rasch zum Schmelzen gebracht.
Weil viele Dachrinnen und Rohre verstopft oder
schadhaft sind, läuft das abfließende Schmelz-
wasser über die Rinnen hinaus auf die Geh-
bahnen und kommt dort infolge der starken
Durchkältung zum Gefrieren. Das Bestreuen
dieser Eisplatten durch Straßenreinigungsorgane
ist meist zwecklos, wenn sie auch ausgiebig er-
folgte.

Die Straßenreinigungsanstalt kann für Un-
fälle, die sich auf derart entstandenen Eisplatten
ereignen, keinerlei Haftung übernehmen. Nach
§ 13 Ziff. 1 der ortspolizeilichen Vorschriften über
Straßenreinlichkeit sind die Grundstückseigen-
tümer in allen Fällen verpflichtet, Eisplatten,
welche sich durch abfließendes Wasser von Ge-
simsen, Balkonen oder Dächern bilden, sofort
reichlich zu besanden eventuell zu beseitigen. Die
Anwesensbesitzer werden auf diese Verpflichtung
aufwerksam gemacht: es ist unbedingt notwendig,
die Dachrinnen und Abfallrohre so instandzu-
setzen, daß das Schmelzwasser freien Abfluß zu
den Kanälen nehmen kann.

2. Die städtische Straßenreinigung

Schnee lag mehrere Tage auf der Straße. Die
Großstadt kann keinen Schnee brauchen. Also
fort damit.

[Spaltenumbruch]

Dazu ist die städtische Straßenreinigung da.
Aber wo bleibt ihr Wirken? Konnte sie nicht
Vorsorge treffen, daß nicht in der Nacht vom
Dienstag auf Mittwoch die Menschen eiertanzen
und die Autos Schlittschuhlaufen mußten? Mußte
das sein, daß gestern eine große Anzahl von
Straßen knöcheltief voll Schneeschlamm waren?

Zu Zeiten, da die Straßenreinigung noch in
privaten Händen lag, wachte die Polizei mit dem
Strafzettel in der Hand, daß binnen sehr kurzer
Zeit der Schnee beseitigt war.

Ja, Bauer, das ist ganz was anderes. Straßen-
reinigung so und so. Nach § 13 Ziff. 1 sind die
Hauseigentümer ...

Tito.

Aus Zuschriften entnehmen wir:

"Am Mittwoch mitteg 12 Uhr waren die Geh-
steige in der Schützenstraße noch nicht gereinigt,
ebenso zeigte sich der ganze Bahnhofplatz in
einem Zustande, der kaum einer Provinzstadt
würdig gewesen wäre."

"Die meisten Nebenstraßen waren in einer
miserablen Verfassung, die zum Teil auch noch
heute abend anhielt, so zum Beispiel in der
Rumfordstraße an der Straßenbahnhaltestelle.
Die verkehrsreiche Zweibrückenstraße wurde erst
Mittwoch nachmittag zwar gereinigt, aber in
sehr mangelhafter Weise."

"Was sagen die Stadtväter dazu, daß nicht
einmal vor dem Rathaus die Straßenreinigung
funktioniert?"


[irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Liebe AZ!

In Nr. 11, Montag 14. Jan., hast Du einen
halben "Knigge" verzeichnet in dem Artikel "Die
Begegnung". Unter anderen recht schönen Sachen
kommt auch folgender Satz vor: "Die Dame da-
gegen grüßt nur mit, wenn ihr Begleiter andere
Damen grüßt." Ich finde -- und viele, auch
Frauen stimmen mir bei --, es fällt keiner Dame
eine Perle von ihrem Haupt, wenn sie auch im
Falle einer Herrnbegegnung leicht den Kopf neigt,
-- besonders nicht in einem Zeitalter, wo die
Damen gleichberechtigt dem Manne gelten.

Sei aufrichtig und gib's offen zu.

Mit den besten Wünschen



Polizeibericht
Handtäschchendiebin
in Kirchen festgenommen

Gestern wurde eine Näherin in der Wolfgangs-
kirche beobachtet, wie sie ein Handtäschchen ent-
wendete, das die Eigentümerin im Kirchenstuhl
zurückgelassen hatte, als sie zur Kommunionbank
ging. Die Diebin, die bereits im vorigen Jahre
mehrere ähnliche Diebstähle in hiesigen Kirchen
verübt hatte und hiewegen schon vorbestraft ist,
wurde festgenommen.

Da in letzter Zeit wiederum sehr viele ähnliche
Diebstähle in hiesigen Kirchen begangen wurden,
wird vermutet daß die Festgenommene auch hier
als Täterin in Betracht kommt.

Gefährlicher Ladenbrand

xx. Am Mittwoch wurde die Berufsfeuerwehr
nach dem Anwesen Müllerstraße 42 gerufen.
Dort war in dem Wollwarengeschäft Schweier
aus noch unbekannter Ursache ein Brand aus-
gebrochen, der sich rasch ausbreitete und Stel-
lagen, Papier und Wollwaren ergriff. Die
Feuerwehr mußte, um in den verqualmten Laden
zu gelangen, mit Rauchaparaten vorgehen. Mit
einer Schlauchlage gelang es unter schwierigen
Umständen, den Brand zu löschen, ehe er sich auf
das ganze Lager ausbreitete.



[irrelevantes Material]


Störung in der elektrischen Bahnleitung
München-Pasing

Gestern ist unweit der Friedenheimer Brücke
die seitliche Festlegung der Fahrdrahtleitung auf
der Vorortbahn Pasing--München gebrochen und
hat die Bügel der Lokomotiven des Pasinger und
Gilchinger Nahpersonenzuges beschädigt. Das
Gleis Pasing--München war dadurch gesperrt.
Die Nahpersonenzüge wurden auf der Augs-
burger und Starnberger Bahnstrecke und auf dem
anderen Geleise der Nahbahn mit größeren Ver-
spätungen nach München gebracht.

Einzelne Nahpersonenzüge mußten wegen
Streckenbelegung ausfallen. Nach Räumung des
Gleises konnte erst mit der Dampflokomotive und
später mit elektrischen Lokomotiven der Doppel-
bahnbetrieb auf der Nahbahn wieder aufgenom-
men werden.



Neue Apotheke

Im 18. Stadtbezirk wird eine Vollapotheke neu
errichtet. Bewerbergesuche um die Bewilligung
zum Betrieb dieser Apotheke sind mit den er-
forderlichen Nachweisen bis spätestens 4. März
beim Stadtrat München, Gewerbeamt, Neu-
hauserstraße 53, 1. Eingang an der Ettstraße,
Zimmer 268/II, einzureichen. Bewerbungen, die
nach Ablauf der Frist einlaufen, bleiben unbe-
rücksichtigt.



Heia Gafari!

Ein Filmwerk von Land und Leuten, Pflan-
zen und Tieren in Ostafrika. Vor der Leinwand
sprach der Expeditionsleiter Dr. M. Rikli.

Im Zuschauerraum saßen drei Kategorien von
Menschen: Solche, die selbst "drüben" waren,
die das Land kannten, die bekannte Gesichter
und Landschaften mit fröhlichem, leisem Zuruf
begrüßten.

Andere, die ihr typisch deutsches Erdteil, ein
gerüttelt Maß von Weltsehnsucht und Fernweh
in sich tragen und jede Gelegenheit wahrnehmen,
mit offenen Sinnen wenigstens das in Wort und
Bild zu genießen, was ihnen zu sehen versagt ist.

Die Dritten, welche rein technisches Interesse
hergeführt hatte, Interesse an dem kleinen, voll-
kommenen und so sehr einfachen Filmapparat
des Hauses Schaja. Diese kleinste Filmkamera,
Kinamo genannt, hat die Größe eines mittleren
Photoapparates und ist ebenso einfach zu be-
dienen.

„A.Z.“ - Neuigkeiten aus München


Tagung der Vereinigung
Deutſcher Reiſebüros

Den Abſchluß der Hauptverſammlung der Ver-
einigung deutſcher Reiſebüros bildete ein gemein-
ſames Bockbier-Frühſtück zu Ehren der auswär-
tigen und ausländiſchen Gäſte. Dabei hielt im
Rahmen der Verſammung Dr. Schwink einen
Vortrag: Südbayern als Reiſeland.

Der Reiſeverkehr — auf Südbayern käme
4,5 Prozent des deutſchen Geſamtreiſeverkehrs —
wirke ſich in Südbayern ſo ſtark aus, daß man
ſagen könne, wir leben vom Fremdenverkehr. Die
günſtige Poſition Münchens im Kreuzungspunkt
der Nord-Süd-Achſe Hamburg—Brenner mit der
Weſt-Oſt-Achſe Paris—Wien gelte es noch mehr
als bisher auszuwerten. Eine Auswahl herr-
licher Lichtbilder vom bayeriſchen Oberland über-
zeugte die Fremden ſo von der Schönheit des
Bayernlandes, daß der Vorſitzende des Verban-
des ſagen konnte, München und ſeine Bergwelt
werben für ſich ſelbſt, aus ſich ſelbſt, durch ſich
ſelbſt.

Beim gemeinſamen Frühſtück wurde den aus-
wärtigen Gäſten das ſchwierige Problem des
richtigen Weißwurſteſſens nähergebracht, worauf
man ſich trennte, um ſich abends im Deutſchen
Theater wieder zu ſehen.

(K-B-E.)

Heute ſind die Gäſte in zwei Gruppen zum
Kreuzeckhaus bzw. zum Wendelſteinhaus ge-
fahren. Die Reichsbahn gewährte hiefür freie
Fahrt.

Berichtigend zu unſerer geſtrigen Meldung
ſtellen wir feſt, daß O. Schrumpf als Redner der
Ausländer nicht von Bonn, ſondern von Rom
kam.



„Tirol gegen Bayern“

In einer Verſammlung der oberbayeriſchen
Verkehrsvereine ſoll der Direktor des Verkehrs-
verbandes München und Südbayern Kritik am
Tiroler Straßenweſen geübt haben.

Die „Süddeutſche Sonntagspoſt“ zitiert im
Auszug eine ſehr ſchroffe Erwiderung des Refe-
renten für Straßenbauweſen in der Tiroler Lan-
desregierung, Landesrat Zoesmayer.

Hierzu ſchreibt uns Direktor Dr. Schwink:

„Ohne zunächſt den Artikel des Landesrats
Zoesmayer zu kennen, gebe ich von folgendem
Kenntnis:
1. Meine Ausführungen bezogen ſich allein auf
die Straße Reit im Winkl—Kufſtein. Die
betreffende Verſammlung fand in Reit im
Winkl ſtatt.
2. Die bei der Verſammlung anweſenden öſter-
reichiſchen Vertreter ſtimmten meiner Kritik
bei.
3. Eine Vermengung von Straßenbaufragen
mit der Politik lehne ich ab.
4. Die Tiroler als Inſaſſen einer Kaſſern-
kolonie muß dem Landesrat Zoesmayer
überlaſſen bleiben.
5. Die perſönlichen Angriffe des Landesrats
gegen mich finden ihre perſönliche Erledi-
gung.“


Beförderungen im Staatsminiſterium
des Innern

Vom 1. Februar 1929 an werden in etats-
mäßiger Weiſe der Miniſterialrat im Staats-
miniſterium des Innern, Heinrich von Jan, zum
Staatsrat in dieſem Staatsminiſterium befördert,
der mit dem Titel und Rang eines Miniſterial-
direktors ausgeſtattete Miniſterialrat im Staats-
miniſterium des Innern Hans Schneider zum
Miniſterialdirektor in dieſem Staatsminiſterium
befördert,

der mit dem Titel eines Geheimen Rates und
dem Rang eines Miniſterialdirektors ausgeſtattete
Miniſterialrat im Staatsminiſterium des Innern
Theodor Freytag zum Miniſterialdirektor in die-
ſem Staatsminiſterium und Vorſtand der Ober-
ſten Baubehörde befördert,

dem mit dem Titel eines Geheimen Rates und
dem Rang eines Miniſterialdirektors ausgeſtatte-
ten Miniſterialrat im Staatsminiſterium des In-
nern, Joſeph Zetlmeier, wird der Titel eines
Miniſterialdirektors verliehen.



Beerdigungen am 25. Januar 1929
Oſtfriedhof:

(Feuerbeſtattung). Reith Sophie,
Privatiere 71 J., 11½ Uhr; Wecker Peter, ſtädt.
Fondskaſſen-Direktor a. D. 73 J., 11 Uhr; Sturm
Philipp, Bauführer 66 J., 10 Uhr; Zuber Maria,
Generaloberarztenswe. 55 J., 11½ Uhr; Lubauer
Ludwig, Viehſchaffner 53 J., 9½ Uhr. (Erdbeſtat-
tung), Breitenacher Erika, Bahnarbeiterskd. 1½ J.,
2 Uhr; Pöſchl Otto, Monteur 52 J., 2¼ Uhr;
Scheucher Barbara, Kaſſierin 38 J., Uhr; Hir-
mer Johann, ehem. Obſthändler 46 J., 2½ Uhr;
Schalkhauſer Eliſe, Obermedizinalratswe. 70 J.,
3 Uhr.

Weſtlicher Friedhof:

Baumer Georg, ſtädt. Ar-
beiter 86½ J., 2 Uhr.

Südlicher Friedhof:

Hoffmann Margarete,
Rentnerin 70 J., (k. n. Grünſtadt).

Sendling:

Schallermeier Gertrud, 3½ Mt.
11 Uhr.

Alter nördl. Friedhof:

Auer Max, Schloßverw.
a. D. 82 J., 11 Uhr.

Schwabing:

(Neuer nördl. Friedhof): Martin
Joſefine, Advokatenswe. 79 J., 3 Uhr; Bauer
Gotthard, Hilfsarbeiter 57 J., 2 Uhr; Köller Hugo,
Kaufmann 37 J., 3½ Uhr.

Waldfriedhof:

Schlumprecht Maria, Rentiere
72 J., 3 Uhr; Obermeier Johann, Schloſſer 44 J.,
2 Uhr; Heilmeier Sofie, Gewerberatsgattin 54 J.,
5½ Uhr.

[Spaltenumbruch]
Die unſittlichen Bänke

Münchner Anlagenbänke unter Polizeiaufſicht * Heiterkeitserfolge
des Stadtrates

Stadtrat Oſtermaier: „...... und ſo möchte
ich bei Aufſtellung der Bänke erſuchen, daß nicht
immer die lauſchigſten Plätze dazu ausgeſucht
werden ......“ (Zuruf links: Im Gegenteil.
— Heiterkeit.)

So geſchehen in der Stadtratsſitzung vom
17. Januar 1929. Da ſorgen ſich die Stadtväter
mit finſteren Mienen und gerunzelten Stirnen
um das Seelenheil ihrer Bürger, und wie wird
es ihnen gedankt?

Ganz München zerbrach ſich den Kopf dar-
über, warum plötzlich in den öffentlichen An-
lagen Bänke ohne Lehne aufgeſtellt wurden.
Oberbaudirektor Beblo gibt die Antwort darauf:
aus ſittlichen Gründen! Man darf es
den Liebespärchen nicht zu bequem
machen! Deshalb müſſen die armen Alten und
Ruhebedürftigen, die tagsüber ein Stündchen
Ruhe in der friſchen Luft genießen wollen, auf
dieſen Unglücksbänken ohne Lehne balancieren.

Da bleibt natürlich nichts anderes übrig, als
einen ſinnreichen Mechanismus anzubringen,
durch den
bei Anbruch der Dunkelheit die Lehnen der
Bänke abmontiert

werden können. Dann haben am Tage die alten
Leute eine Stütze und wer ſich abends da nieder-
laſſen will, muß ſich eben einen anderen Punkt
für ſein Anlehnungsbedürfnis ſuchen.

Noch ſinnreicher wäre natürlich ein Stachel-
drahtſyſtem, das abends überhaupt alle Bänke
überziehen würde ... Denn es geht natürlich
nicht an, daß der hochwohllöbliche Stadtrat nachts
aus wüſtem Albdruck aufwacht mit dem entſetz-
lichen Gedanken: was mag wohl jetzt gerade mit
meinen öffentlichen Bänken geſchehen?

Aus dieſem Grunde brachte der beſorgte Stadt-
rat Obermaier ſeinen obenſtehenden Antrag ein,
in welchem er weiter forderte: zumindeſt müſſe
eine tauſendkerzige Bogenlampe als Wächter der
Moral bei jeder Bank ſtehen.

Allerdings iſt im hohen Rat der Stadt die Ver-
rottung ſchon ſoweit gediehen, daß dieſer Antrag
ſtürmiſche Heiterkeit hervorrief. Stadtrat Schmid
— ſein Name darf der Mitwelt nicht vorenthal-
ten werden —, ging ſogar ſo weit, zu entgegnen,
wo die Bänke ſtänden, ſei ganz gleich, Haupt-
ſache ſei, daß ſie ihren Zweck erfüllen! Was
[Spaltenumbruch] wiederum ſchallendes Gelächter auf der Linken
nach ſich zog.

Erwägt man die kuppleriſchen Eigenſchaften,
welche zum Beiſpiel die Lindenblüte im Hof-
garten oder die Fliederbüſche in manchen An-
lagen ohne Zweifel beſitzen, ſo kann man ſich den
ſchweren Bedenken der Stadtväter nur anſchlie-
ßen. Zog ſich doch der gute Hans Sachs in den
Meiſterſingern ſchon hinter die Ausrede zurück:
„der Flieder war’s — Johannisnacht!“

Es gilt alſo vorzubeugen und die Jugend von
ſolchen Stätten der Verderbnis fernzuhalten, wo-
bei das herangereiſte Alter mit den Erfahrungen,
welche es ſolchermaßen in ſeiner eigenen grünen
Jugendzeit zu ſammeln Gelegenheit hatte, nicht
zurückhalten darf.

Der hellbeleuchtete Odeonsplatz iſt wie geſchaf-
fen für ſolche, die es nicht laſſen können und die
kommenden Frühlingsabende im Freien zubrin-
gen müſſen. Wo aber das alte Syſtem nicht
ganz auszurotten iſt, muß unbedingt eine rein-
liche Scheidung vorgenommen werden in dem
Sinne, daß man kleine Schilder an den Bänken
befeſtigt: nur für weibliche, oder, nur für männ-
liche Ruhebedürftige. Auf dieſe Art wird endlich
Ordnung in die Dinge und der Stadtrat zu ſeiner
wohlverdienten Nachtruhe kommen.

Dem Unparteiiſchen drängt ſich aber die Frage
auf: wenn ſchon jene verabſcheuungswürdigen
Dinge, wie öffentliche Buſſerln, auf nächtlichen
„lauſchigen“ Bänken paſſieren, wie kommen dieſe
Leute, deren Beruf es iſt, öffentliches Aergernis
zu nehmen, gerade dorthin in dieſe lauſchigen.
Winkel? Wieſo ſpricht es ſich herum, wo man
eventuell Aergernis nehmen kann?

Wie dem auch ſei: verbotene Früchte ſchmecken
erſt recht ſüß und die Jugend wird ſich ſchon zu
helfen wiſſen!

Eine ſchöne Stilblüte ſei uns noch geſtattet,
hier wörtlich anzuführen. (Es handelt ſich um
die Hunde.)

Oberbaudirektor Beblo: „Durch ortspolizeiliche
Beſtimmung iſt es verboten, daß Hunde auf die
Bänke geſetzt werden. Wir ſind jederzeit in der
Lage, die Hunde von den Bänken herunter-
zubringen.“

„Nicht möööglich!“ würde Grock dazu geſagt
haben.



Straßenreinigung ſo und ſo
[Spaltenumbruch]

1. Der Hausbeſitzer

Der Stadtrat läßt wiſſen:

Der auf den Dächern liegende Schnee wird bei
Sonnenſchein raſch zum Schmelzen gebracht.
Weil viele Dachrinnen und Rohre verſtopft oder
ſchadhaft ſind, läuft das abfließende Schmelz-
waſſer über die Rinnen hinaus auf die Geh-
bahnen und kommt dort infolge der ſtarken
Durchkältung zum Gefrieren. Das Beſtreuen
dieſer Eisplatten durch Straßenreinigungsorgane
iſt meiſt zwecklos, wenn ſie auch ausgiebig er-
folgte.

Die Straßenreinigungsanſtalt kann für Un-
fälle, die ſich auf derart entſtandenen Eisplatten
ereignen, keinerlei Haftung übernehmen. Nach
§ 13 Ziff. 1 der ortspolizeilichen Vorſchriften über
Straßenreinlichkeit ſind die Grundſtückseigen-
tümer in allen Fällen verpflichtet, Eisplatten,
welche ſich durch abfließendes Waſſer von Ge-
ſimſen, Balkonen oder Dächern bilden, ſofort
reichlich zu beſanden eventuell zu beſeitigen. Die
Anweſensbeſitzer werden auf dieſe Verpflichtung
aufwerkſam gemacht: es iſt unbedingt notwendig,
die Dachrinnen und Abfallrohre ſo inſtandzu-
ſetzen, daß das Schmelzwaſſer freien Abfluß zu
den Kanälen nehmen kann.

2. Die ſtädtiſche Straßenreinigung

Schnee lag mehrere Tage auf der Straße. Die
Großſtadt kann keinen Schnee brauchen. Alſo
fort damit.

[Spaltenumbruch]

Dazu iſt die ſtädtiſche Straßenreinigung da.
Aber wo bleibt ihr Wirken? Konnte ſie nicht
Vorſorge treffen, daß nicht in der Nacht vom
Dienstag auf Mittwoch die Menſchen eiertanzen
und die Autos Schlittſchuhlaufen mußten? Mußte
das ſein, daß geſtern eine große Anzahl von
Straßen knöcheltief voll Schneeſchlamm waren?

Zu Zeiten, da die Straßenreinigung noch in
privaten Händen lag, wachte die Polizei mit dem
Strafzettel in der Hand, daß binnen ſehr kurzer
Zeit der Schnee beſeitigt war.

Ja, Bauer, das iſt ganz was anderes. Straßen-
reinigung ſo und ſo. Nach § 13 Ziff. 1 ſind die
Hauseigentümer ...

Tito.

Aus Zuſchriften entnehmen wir:

„Am Mittwoch mitteg 12 Uhr waren die Geh-
ſteige in der Schützenſtraße noch nicht gereinigt,
ebenſo zeigte ſich der ganze Bahnhofplatz in
einem Zuſtande, der kaum einer Provinzſtadt
würdig geweſen wäre.“

„Die meiſten Nebenſtraßen waren in einer
miſerablen Verfaſſung, die zum Teil auch noch
heute abend anhielt, ſo zum Beiſpiel in der
Rumfordſtraße an der Straßenbahnhalteſtelle.
Die verkehrsreiche Zweibrückenſtraße wurde erſt
Mittwoch nachmittag zwar gereinigt, aber in
ſehr mangelhafter Weiſe.“

„Was ſagen die Stadtväter dazu, daß nicht
einmal vor dem Rathaus die Straßenreinigung
funktioniert?“


[irrelevantes Material] [Spaltenumbruch]
Liebe AZ!

In Nr. 11, Montag 14. Jan., haſt Du einen
halben „Knigge“ verzeichnet in dem Artikel „Die
Begegnung“. Unter anderen recht ſchönen Sachen
kommt auch folgender Satz vor: „Die Dame da-
gegen grüßt nur mit, wenn ihr Begleiter andere
Damen grüßt.“ Ich finde — und viele, auch
Frauen ſtimmen mir bei —, es fällt keiner Dame
eine Perle von ihrem Haupt, wenn ſie auch im
Falle einer Herrnbegegnung leicht den Kopf neigt,
— beſonders nicht in einem Zeitalter, wo die
Damen gleichberechtigt dem Manne gelten.

Sei aufrichtig und gib’s offen zu.

Mit den beſten Wünſchen



Polizeibericht
Handtäſchchendiebin
in Kirchen feſtgenommen

Geſtern wurde eine Näherin in der Wolfgangs-
kirche beobachtet, wie ſie ein Handtäſchchen ent-
wendete, das die Eigentümerin im Kirchenſtuhl
zurückgelaſſen hatte, als ſie zur Kommunionbank
ging. Die Diebin, die bereits im vorigen Jahre
mehrere ähnliche Diebſtähle in hieſigen Kirchen
verübt hatte und hiewegen ſchon vorbeſtraft iſt,
wurde feſtgenommen.

Da in letzter Zeit wiederum ſehr viele ähnliche
Diebſtähle in hieſigen Kirchen begangen wurden,
wird vermutet daß die Feſtgenommene auch hier
als Täterin in Betracht kommt.

Gefährlicher Ladenbrand

xx. Am Mittwoch wurde die Berufsfeuerwehr
nach dem Anweſen Müllerſtraße 42 gerufen.
Dort war in dem Wollwarengeſchäft Schweier
aus noch unbekannter Urſache ein Brand aus-
gebrochen, der ſich raſch ausbreitete und Stel-
lagen, Papier und Wollwaren ergriff. Die
Feuerwehr mußte, um in den verqualmten Laden
zu gelangen, mit Rauchaparaten vorgehen. Mit
einer Schlauchlage gelang es unter ſchwierigen
Umſtänden, den Brand zu löſchen, ehe er ſich auf
das ganze Lager ausbreitete.



[irrelevantes Material]


Störung in der elektriſchen Bahnleitung
München-Paſing

Geſtern iſt unweit der Friedenheimer Brücke
die ſeitliche Feſtlegung der Fahrdrahtleitung auf
der Vorortbahn Paſing—München gebrochen und
hat die Bügel der Lokomotiven des Paſinger und
Gilchinger Nahperſonenzuges beſchädigt. Das
Gleis Paſing—München war dadurch geſperrt.
Die Nahperſonenzüge wurden auf der Augs-
burger und Starnberger Bahnſtrecke und auf dem
anderen Geleiſe der Nahbahn mit größeren Ver-
ſpätungen nach München gebracht.

Einzelne Nahperſonenzüge mußten wegen
Streckenbelegung ausfallen. Nach Räumung des
Gleiſes konnte erſt mit der Dampflokomotive und
ſpäter mit elektriſchen Lokomotiven der Doppel-
bahnbetrieb auf der Nahbahn wieder aufgenom-
men werden.



Neue Apotheke

Im 18. Stadtbezirk wird eine Vollapotheke neu
errichtet. Bewerbergeſuche um die Bewilligung
zum Betrieb dieſer Apotheke ſind mit den er-
forderlichen Nachweiſen bis ſpäteſtens 4. März
beim Stadtrat München, Gewerbeamt, Neu-
hauſerſtraße 53, 1. Eingang an der Ettſtraße,
Zimmer 268/II, einzureichen. Bewerbungen, die
nach Ablauf der Friſt einlaufen, bleiben unbe-
rückſichtigt.



Heia Gafari!

Ein Filmwerk von Land und Leuten, Pflan-
zen und Tieren in Oſtafrika. Vor der Leinwand
ſprach der Expeditionsleiter Dr. M. Rikli.

Im Zuſchauerraum ſaßen drei Kategorien von
Menſchen: Solche, die ſelbſt „drüben“ waren,
die das Land kannten, die bekannte Geſichter
und Landſchaften mit fröhlichem, leiſem Zuruf
begrüßten.

Andere, die ihr typiſch deutſches Erdteil, ein
gerüttelt Maß von Weltſehnſucht und Fernweh
in ſich tragen und jede Gelegenheit wahrnehmen,
mit offenen Sinnen wenigſtens das in Wort und
Bild zu genießen, was ihnen zu ſehen verſagt iſt.

Die Dritten, welche rein techniſches Intereſſe
hergeführt hatte, Intereſſe an dem kleinen, voll-
kommenen und ſo ſehr einfachen Filmapparat
des Hauſes Schaja. Dieſe kleinſte Filmkamera,
Kinamo genannt, hat die Größe eines mittleren
Photoapparates und iſt ebenſo einfach zu be-
dienen.

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[0004] „A.Z.“ - Neuigkeiten aus München Tagung der Vereinigung Deutſcher Reiſebüros Den Abſchluß der Hauptverſammlung der Ver- einigung deutſcher Reiſebüros bildete ein gemein- ſames Bockbier-Frühſtück zu Ehren der auswär- tigen und ausländiſchen Gäſte. Dabei hielt im Rahmen der Verſammung Dr. Schwink einen Vortrag: Südbayern als Reiſeland. Der Reiſeverkehr — auf Südbayern käme 4,5 Prozent des deutſchen Geſamtreiſeverkehrs — wirke ſich in Südbayern ſo ſtark aus, daß man ſagen könne, wir leben vom Fremdenverkehr. Die günſtige Poſition Münchens im Kreuzungspunkt der Nord-Süd-Achſe Hamburg—Brenner mit der Weſt-Oſt-Achſe Paris—Wien gelte es noch mehr als bisher auszuwerten. Eine Auswahl herr- licher Lichtbilder vom bayeriſchen Oberland über- zeugte die Fremden ſo von der Schönheit des Bayernlandes, daß der Vorſitzende des Verban- des ſagen konnte, München und ſeine Bergwelt werben für ſich ſelbſt, aus ſich ſelbſt, durch ſich ſelbſt. Beim gemeinſamen Frühſtück wurde den aus- wärtigen Gäſten das ſchwierige Problem des richtigen Weißwurſteſſens nähergebracht, worauf man ſich trennte, um ſich abends im Deutſchen Theater wieder zu ſehen. (K-B-E.) Heute ſind die Gäſte in zwei Gruppen zum Kreuzeckhaus bzw. zum Wendelſteinhaus ge- fahren. Die Reichsbahn gewährte hiefür freie Fahrt. Berichtigend zu unſerer geſtrigen Meldung ſtellen wir feſt, daß O. Schrumpf als Redner der Ausländer nicht von Bonn, ſondern von Rom kam. „Tirol gegen Bayern“ In einer Verſammlung der oberbayeriſchen Verkehrsvereine ſoll der Direktor des Verkehrs- verbandes München und Südbayern Kritik am Tiroler Straßenweſen geübt haben. Die „Süddeutſche Sonntagspoſt“ zitiert im Auszug eine ſehr ſchroffe Erwiderung des Refe- renten für Straßenbauweſen in der Tiroler Lan- desregierung, Landesrat Zoesmayer. Hierzu ſchreibt uns Direktor Dr. Schwink: „Ohne zunächſt den Artikel des Landesrats Zoesmayer zu kennen, gebe ich von folgendem Kenntnis: 1. Meine Ausführungen bezogen ſich allein auf die Straße Reit im Winkl—Kufſtein. Die betreffende Verſammlung fand in Reit im Winkl ſtatt. 2. Die bei der Verſammlung anweſenden öſter- reichiſchen Vertreter ſtimmten meiner Kritik bei. 3. Eine Vermengung von Straßenbaufragen mit der Politik lehne ich ab. 4. Die Tiroler als Inſaſſen einer Kaſſern- kolonie muß dem Landesrat Zoesmayer überlaſſen bleiben. 5. Die perſönlichen Angriffe des Landesrats gegen mich finden ihre perſönliche Erledi- gung.“ Beförderungen im Staatsminiſterium des Innern Vom 1. Februar 1929 an werden in etats- mäßiger Weiſe der Miniſterialrat im Staats- miniſterium des Innern, Heinrich von Jan, zum Staatsrat in dieſem Staatsminiſterium befördert, der mit dem Titel und Rang eines Miniſterial- direktors ausgeſtattete Miniſterialrat im Staats- miniſterium des Innern Hans Schneider zum Miniſterialdirektor in dieſem Staatsminiſterium befördert, der mit dem Titel eines Geheimen Rates und dem Rang eines Miniſterialdirektors ausgeſtattete Miniſterialrat im Staatsminiſterium des Innern Theodor Freytag zum Miniſterialdirektor in die- ſem Staatsminiſterium und Vorſtand der Ober- ſten Baubehörde befördert, dem mit dem Titel eines Geheimen Rates und dem Rang eines Miniſterialdirektors ausgeſtatte- ten Miniſterialrat im Staatsminiſterium des In- nern, Joſeph Zetlmeier, wird der Titel eines Miniſterialdirektors verliehen. Beerdigungen am 25. Januar 1929 Oſtfriedhof: (Feuerbeſtattung). Reith Sophie, Privatiere 71 J., 11½ Uhr; Wecker Peter, ſtädt. Fondskaſſen-Direktor a. D. 73 J., 11 Uhr; Sturm Philipp, Bauführer 66 J., 10 Uhr; Zuber Maria, Generaloberarztenswe. 55 J., 11½ Uhr; Lubauer Ludwig, Viehſchaffner 53 J., 9½ Uhr. (Erdbeſtat- tung), Breitenacher Erika, Bahnarbeiterskd. 1½ J., 2 Uhr; Pöſchl Otto, Monteur 52 J., 2¼ Uhr; Scheucher Barbara, Kaſſierin 38 J., [FORMEL] Uhr; Hir- mer Johann, ehem. Obſthändler 46 J., 2½ Uhr; Schalkhauſer Eliſe, Obermedizinalratswe. 70 J., 3 Uhr. Weſtlicher Friedhof: Baumer Georg, ſtädt. Ar- beiter 86½ J., 2 Uhr. Südlicher Friedhof: Hoffmann Margarete, Rentnerin 70 J., (k. n. Grünſtadt). Sendling: Schallermeier Gertrud, 3½ Mt. 11 Uhr. Alter nördl. Friedhof: Auer Max, Schloßverw. a. D. 82 J., 11 Uhr. Schwabing: (Neuer nördl. Friedhof): Martin Joſefine, Advokatenswe. 79 J., 3 Uhr; Bauer Gotthard, Hilfsarbeiter 57 J., 2 Uhr; Köller Hugo, Kaufmann 37 J., 3½ Uhr. Waldfriedhof: Schlumprecht Maria, Rentiere 72 J., 3 Uhr; Obermeier Johann, Schloſſer 44 J., 2 Uhr; Heilmeier Sofie, Gewerberatsgattin 54 J., 5½ Uhr. Die unſittlichen Bänke Münchner Anlagenbänke unter Polizeiaufſicht * Heiterkeitserfolge des Stadtrates Stadtrat Oſtermaier: „...... und ſo möchte ich bei Aufſtellung der Bänke erſuchen, daß nicht immer die lauſchigſten Plätze dazu ausgeſucht werden ......“ (Zuruf links: Im Gegenteil. — Heiterkeit.) So geſchehen in der Stadtratsſitzung vom 17. Januar 1929. Da ſorgen ſich die Stadtväter mit finſteren Mienen und gerunzelten Stirnen um das Seelenheil ihrer Bürger, und wie wird es ihnen gedankt? Ganz München zerbrach ſich den Kopf dar- über, warum plötzlich in den öffentlichen An- lagen Bänke ohne Lehne aufgeſtellt wurden. Oberbaudirektor Beblo gibt die Antwort darauf: aus ſittlichen Gründen! Man darf es den Liebespärchen nicht zu bequem machen! Deshalb müſſen die armen Alten und Ruhebedürftigen, die tagsüber ein Stündchen Ruhe in der friſchen Luft genießen wollen, auf dieſen Unglücksbänken ohne Lehne balancieren. Da bleibt natürlich nichts anderes übrig, als einen ſinnreichen Mechanismus anzubringen, durch den bei Anbruch der Dunkelheit die Lehnen der Bänke abmontiert werden können. Dann haben am Tage die alten Leute eine Stütze und wer ſich abends da nieder- laſſen will, muß ſich eben einen anderen Punkt für ſein Anlehnungsbedürfnis ſuchen. Noch ſinnreicher wäre natürlich ein Stachel- drahtſyſtem, das abends überhaupt alle Bänke überziehen würde ... Denn es geht natürlich nicht an, daß der hochwohllöbliche Stadtrat nachts aus wüſtem Albdruck aufwacht mit dem entſetz- lichen Gedanken: was mag wohl jetzt gerade mit meinen öffentlichen Bänken geſchehen? Aus dieſem Grunde brachte der beſorgte Stadt- rat Obermaier ſeinen obenſtehenden Antrag ein, in welchem er weiter forderte: zumindeſt müſſe eine tauſendkerzige Bogenlampe als Wächter der Moral bei jeder Bank ſtehen. Allerdings iſt im hohen Rat der Stadt die Ver- rottung ſchon ſoweit gediehen, daß dieſer Antrag ſtürmiſche Heiterkeit hervorrief. Stadtrat Schmid — ſein Name darf der Mitwelt nicht vorenthal- ten werden —, ging ſogar ſo weit, zu entgegnen, wo die Bänke ſtänden, ſei ganz gleich, Haupt- ſache ſei, daß ſie ihren Zweck erfüllen! Was wiederum ſchallendes Gelächter auf der Linken nach ſich zog. Erwägt man die kuppleriſchen Eigenſchaften, welche zum Beiſpiel die Lindenblüte im Hof- garten oder die Fliederbüſche in manchen An- lagen ohne Zweifel beſitzen, ſo kann man ſich den ſchweren Bedenken der Stadtväter nur anſchlie- ßen. Zog ſich doch der gute Hans Sachs in den Meiſterſingern ſchon hinter die Ausrede zurück: „der Flieder war’s — Johannisnacht!“ Es gilt alſo vorzubeugen und die Jugend von ſolchen Stätten der Verderbnis fernzuhalten, wo- bei das herangereiſte Alter mit den Erfahrungen, welche es ſolchermaßen in ſeiner eigenen grünen Jugendzeit zu ſammeln Gelegenheit hatte, nicht zurückhalten darf. Der hellbeleuchtete Odeonsplatz iſt wie geſchaf- fen für ſolche, die es nicht laſſen können und die kommenden Frühlingsabende im Freien zubrin- gen müſſen. Wo aber das alte Syſtem nicht ganz auszurotten iſt, muß unbedingt eine rein- liche Scheidung vorgenommen werden in dem Sinne, daß man kleine Schilder an den Bänken befeſtigt: nur für weibliche, oder, nur für männ- liche Ruhebedürftige. Auf dieſe Art wird endlich Ordnung in die Dinge und der Stadtrat zu ſeiner wohlverdienten Nachtruhe kommen. Dem Unparteiiſchen drängt ſich aber die Frage auf: wenn ſchon jene verabſcheuungswürdigen Dinge, wie öffentliche Buſſerln, auf nächtlichen „lauſchigen“ Bänken paſſieren, wie kommen dieſe Leute, deren Beruf es iſt, öffentliches Aergernis zu nehmen, gerade dorthin in dieſe lauſchigen. Winkel? Wieſo ſpricht es ſich herum, wo man eventuell Aergernis nehmen kann? Wie dem auch ſei: verbotene Früchte ſchmecken erſt recht ſüß und die Jugend wird ſich ſchon zu helfen wiſſen! Eine ſchöne Stilblüte ſei uns noch geſtattet, hier wörtlich anzuführen. (Es handelt ſich um die Hunde.) Oberbaudirektor Beblo: „Durch ortspolizeiliche Beſtimmung iſt es verboten, daß Hunde auf die Bänke geſetzt werden. Wir ſind jederzeit in der Lage, die Hunde von den Bänken herunter- zubringen.“ „Nicht möööglich!“ würde Grock dazu geſagt haben. (K-B-E.) Straßenreinigung ſo und ſo 1. Der Hausbeſitzer Der Stadtrat läßt wiſſen: Der auf den Dächern liegende Schnee wird bei Sonnenſchein raſch zum Schmelzen gebracht. Weil viele Dachrinnen und Rohre verſtopft oder ſchadhaft ſind, läuft das abfließende Schmelz- waſſer über die Rinnen hinaus auf die Geh- bahnen und kommt dort infolge der ſtarken Durchkältung zum Gefrieren. Das Beſtreuen dieſer Eisplatten durch Straßenreinigungsorgane iſt meiſt zwecklos, wenn ſie auch ausgiebig er- folgte. Die Straßenreinigungsanſtalt kann für Un- fälle, die ſich auf derart entſtandenen Eisplatten ereignen, keinerlei Haftung übernehmen. Nach § 13 Ziff. 1 der ortspolizeilichen Vorſchriften über Straßenreinlichkeit ſind die Grundſtückseigen- tümer in allen Fällen verpflichtet, Eisplatten, welche ſich durch abfließendes Waſſer von Ge- ſimſen, Balkonen oder Dächern bilden, ſofort reichlich zu beſanden eventuell zu beſeitigen. Die Anweſensbeſitzer werden auf dieſe Verpflichtung aufwerkſam gemacht: es iſt unbedingt notwendig, die Dachrinnen und Abfallrohre ſo inſtandzu- ſetzen, daß das Schmelzwaſſer freien Abfluß zu den Kanälen nehmen kann. 2. Die ſtädtiſche Straßenreinigung Schnee lag mehrere Tage auf der Straße. Die Großſtadt kann keinen Schnee brauchen. Alſo fort damit. Dazu iſt die ſtädtiſche Straßenreinigung da. Aber wo bleibt ihr Wirken? Konnte ſie nicht Vorſorge treffen, daß nicht in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch die Menſchen eiertanzen und die Autos Schlittſchuhlaufen mußten? Mußte das ſein, daß geſtern eine große Anzahl von Straßen knöcheltief voll Schneeſchlamm waren? Zu Zeiten, da die Straßenreinigung noch in privaten Händen lag, wachte die Polizei mit dem Strafzettel in der Hand, daß binnen ſehr kurzer Zeit der Schnee beſeitigt war. Ja, Bauer, das iſt ganz was anderes. Straßen- reinigung ſo und ſo. Nach § 13 Ziff. 1 ſind die Hauseigentümer ... Tito. Aus Zuſchriften entnehmen wir: „Am Mittwoch mitteg 12 Uhr waren die Geh- ſteige in der Schützenſtraße noch nicht gereinigt, ebenſo zeigte ſich der ganze Bahnhofplatz in einem Zuſtande, der kaum einer Provinzſtadt würdig geweſen wäre.“ „Die meiſten Nebenſtraßen waren in einer miſerablen Verfaſſung, die zum Teil auch noch heute abend anhielt, ſo zum Beiſpiel in der Rumfordſtraße an der Straßenbahnhalteſtelle. Die verkehrsreiche Zweibrückenſtraße wurde erſt Mittwoch nachmittag zwar gereinigt, aber in ſehr mangelhafter Weiſe.“ „Was ſagen die Stadtväter dazu, daß nicht einmal vor dem Rathaus die Straßenreinigung funktioniert?“ _ Liebe AZ! In Nr. 11, Montag 14. Jan., haſt Du einen halben „Knigge“ verzeichnet in dem Artikel „Die Begegnung“. Unter anderen recht ſchönen Sachen kommt auch folgender Satz vor: „Die Dame da- gegen grüßt nur mit, wenn ihr Begleiter andere Damen grüßt.“ Ich finde — und viele, auch Frauen ſtimmen mir bei —, es fällt keiner Dame eine Perle von ihrem Haupt, wenn ſie auch im Falle einer Herrnbegegnung leicht den Kopf neigt, — beſonders nicht in einem Zeitalter, wo die Damen gleichberechtigt dem Manne gelten. Sei aufrichtig und gib’s offen zu. Mit den beſten Wünſchen Dein M. Reißner, Zahnarzt und täglicher Leſer, Gräſelfing. Polizeibericht Handtäſchchendiebin in Kirchen feſtgenommen Geſtern wurde eine Näherin in der Wolfgangs- kirche beobachtet, wie ſie ein Handtäſchchen ent- wendete, das die Eigentümerin im Kirchenſtuhl zurückgelaſſen hatte, als ſie zur Kommunionbank ging. Die Diebin, die bereits im vorigen Jahre mehrere ähnliche Diebſtähle in hieſigen Kirchen verübt hatte und hiewegen ſchon vorbeſtraft iſt, wurde feſtgenommen. Da in letzter Zeit wiederum ſehr viele ähnliche Diebſtähle in hieſigen Kirchen begangen wurden, wird vermutet daß die Feſtgenommene auch hier als Täterin in Betracht kommt. Gefährlicher Ladenbrand xx. Am Mittwoch wurde die Berufsfeuerwehr nach dem Anweſen Müllerſtraße 42 gerufen. Dort war in dem Wollwarengeſchäft Schweier aus noch unbekannter Urſache ein Brand aus- gebrochen, der ſich raſch ausbreitete und Stel- lagen, Papier und Wollwaren ergriff. Die Feuerwehr mußte, um in den verqualmten Laden zu gelangen, mit Rauchaparaten vorgehen. Mit einer Schlauchlage gelang es unter ſchwierigen Umſtänden, den Brand zu löſchen, ehe er ſich auf das ganze Lager ausbreitete. _ Störung in der elektriſchen Bahnleitung München-Paſing Geſtern iſt unweit der Friedenheimer Brücke die ſeitliche Feſtlegung der Fahrdrahtleitung auf der Vorortbahn Paſing—München gebrochen und hat die Bügel der Lokomotiven des Paſinger und Gilchinger Nahperſonenzuges beſchädigt. Das Gleis Paſing—München war dadurch geſperrt. Die Nahperſonenzüge wurden auf der Augs- burger und Starnberger Bahnſtrecke und auf dem anderen Geleiſe der Nahbahn mit größeren Ver- ſpätungen nach München gebracht. Einzelne Nahperſonenzüge mußten wegen Streckenbelegung ausfallen. Nach Räumung des Gleiſes konnte erſt mit der Dampflokomotive und ſpäter mit elektriſchen Lokomotiven der Doppel- bahnbetrieb auf der Nahbahn wieder aufgenom- men werden. Neue Apotheke Im 18. Stadtbezirk wird eine Vollapotheke neu errichtet. Bewerbergeſuche um die Bewilligung zum Betrieb dieſer Apotheke ſind mit den er- forderlichen Nachweiſen bis ſpäteſtens 4. März beim Stadtrat München, Gewerbeamt, Neu- hauſerſtraße 53, 1. Eingang an der Ettſtraße, Zimmer 268/II, einzureichen. Bewerbungen, die nach Ablauf der Friſt einlaufen, bleiben unbe- rückſichtigt. Heia Gafari! Ein Filmwerk von Land und Leuten, Pflan- zen und Tieren in Oſtafrika. Vor der Leinwand ſprach der Expeditionsleiter Dr. M. Rikli. Im Zuſchauerraum ſaßen drei Kategorien von Menſchen: Solche, die ſelbſt „drüben“ waren, die das Land kannten, die bekannte Geſichter und Landſchaften mit fröhlichem, leiſem Zuruf begrüßten. Andere, die ihr typiſch deutſches Erdteil, ein gerüttelt Maß von Weltſehnſucht und Fernweh in ſich tragen und jede Gelegenheit wahrnehmen, mit offenen Sinnen wenigſtens das in Wort und Bild zu genießen, was ihnen zu ſehen verſagt iſt. Die Dritten, welche rein techniſches Intereſſe hergeführt hatte, Intereſſe an dem kleinen, voll- kommenen und ſo ſehr einfachen Filmapparat des Hauſes Schaja. Dieſe kleinſte Filmkamera, Kinamo genannt, hat die Größe eines mittleren Photoapparates und iſt ebenſo einfach zu be- dienen. (M-B-E.)

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-01-02T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 24. Januar 1929, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine20_1929/4>, abgerufen am 21.11.2024.