Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 24. Januar 1929.Donnerstag, den 24. Januar "AZ am Abend" Nr. 20 Seite 5 Der schwarze Mann Der Kavalier mit Leiter und Zylinder * Der Feind alles Weißen Er ist der Kavalier unter den Handwerkern, Sein Handwerk ist schwarz, sein Aussehn ist Freilich, er ist der Feind alles Weißen. Wo er Das Kaminkehrerwesen Auf diese Verordnung stützt sich auch die vom Die Festsetzung dieser Gebühren erfolgt für München hat zurzeit 128 Kehrbezirke. Leicht ist der Dienst des schwarzen Mannes [Spaltenumbruch] Private Wohnungs- vermittlung Durch § 24 der bayer. Wohnungsmangelver- Mit der Vermittlung dieser sogenannten be- Auch ist aus verschiedenen anhängigen Straf- Es wird daher ersucht, von solchen Fällen dem Die den Kunden angegebenen Adressen soge- Es besteht daher Veranlassung, die Oeffentlich- Theater am Gärtnerplatz. Die Erstaufführung Gemeindesteuern Bei der Stadthauptkasse (Rathaus) 1. bis 15. Februar: Gemeindeumlagen 25. Februar: Letzter Tag der Entrichtung Turmuhr St. Peter Die Montage-Arbeiten für die neuen Glocken Wegen des großen Erfolges Wiederholung der In den Sendlingertor-Lichtspielen zeigt die Ueber die Arbeitslosenversicherung in der "Grammophon" -- "Die Stimme seines Herrn" bringt für die zahlreichen Geselligkeiten im Heim Mit der Rakete durch den Fasching Was ist los? Vollständige Liste der Faschings- Heute Deutsches Theater: Dienstbotenball der Morgen Deutsches Theater: Lustiger Hausball tungen zur Veröffentlichung in dieser Rudbrik rechtzeitig zu über- mitteln. Künstlerfest "Arche Noah" Der Kartenvorverkauf für das am Sonntag, Gesellschaftsball der Münchner Konditoren Zu dem am Dienstag, den 5. Februar, statt- Die Festmusik wird von der Kapelle Krug ge- Rund um München. [Spaltenumbruch]
Trostberg Schadenfeuer In Sprinzenberg brach in dem Anwesen Hammerau Historische Funde Beim Bau einer Werkstätte stieß der Stein- Sauerlach Tanzmusik Samstag, den 26. d. M. findet im Gasthaus Diessen Seltene Ehrung (!) Ambros Schufter feierte seinen 80. Geburts- Landau Eine aufsehenerregende Verhaftung. Der Stadtrat und Drechslermeister Mathias Schwanenkirchen Vom niederbayerischen Kohlenbergwerk In dem schon seit längerer Zeit stillgelegten Salzburg Münchner Hoteldiebin in Oesterreich verhaftet. Die Schauspielerin Maria Mayer aus Mün- Augsburg Beabsichtigter Verkauf des "Drei-Mohren"-Hotels Die Hotel-A.-G. in München steht auf dem Im Verlauf dieser Abstoßungsaktion sollen sich Das Palasthotel "Drei Mohren" soll von der Das Augsburger Frauenheim Der Stadtbund der Augsburger Frauenvereine [Abbildung] Unverständlich. Donnerstag, den 24. Januar „AZ am Abend“ Nr. 20 Seite 5 Der ſchwarze Mann Der Kavalier mit Leiter und Zylinder * Der Feind alles Weißen Er iſt der Kavalier unter den Handwerkern, Sein Handwerk iſt ſchwarz, ſein Ausſehn iſt Freilich, er iſt der Feind alles Weißen. Wo er Das Kaminkehrerweſen Auf dieſe Verordnung ſtützt ſich auch die vom Die Feſtſetzung dieſer Gebühren erfolgt für München hat zurzeit 128 Kehrbezirke. Leicht iſt der Dienſt des ſchwarzen Mannes [Spaltenumbruch] Private Wohnungs- vermittlung Durch § 24 der bayer. Wohnungsmangelver- Mit der Vermittlung dieſer ſogenannten be- Auch iſt aus verſchiedenen anhängigen Straf- Es wird daher erſucht, von ſolchen Fällen dem Die den Kunden angegebenen Adreſſen ſoge- Es beſteht daher Veranlaſſung, die Oeffentlich- Theater am Gärtnerplatz. Die Erſtaufführung Gemeindeſteuern Bei der Stadthauptkaſſe (Rathaus) 1. bis 15. Februar: Gemeindeumlagen 25. Februar: Letzter Tag der Entrichtung Turmuhr St. Peter Die Montage-Arbeiten für die neuen Glocken Wegen des großen Erfolges Wiederholung der In den Sendlingertor-Lichtſpielen zeigt die Ueber die Arbeitsloſenverſicherung in der „Grammophon“ — „Die Stimme ſeines Herrn“ bringt für die zahlreichen Geſelligkeiten im Heim Mit der Rakete durch den Faſching Was iſt los? Vollſtändige Liſte der Faſchings- Heute Deutſches Theater: Dienſtbotenball der Morgen Deutſches Theater: Luſtiger Hausball tungen zur Veröffentlichung in dieſer Rudbrik rechtzeitig zu über- mitteln. Künſtlerfeſt „Arche Noah“ Der Kartenvorverkauf für das am Sonntag, Geſellſchaftsball der Münchner Konditoren Zu dem am Dienstag, den 5. Februar, ſtatt- Die Feſtmuſik wird von der Kapelle Krug ge- Rund um München. [Spaltenumbruch]
Trostberg Schadenfeuer ∆ In Sprinzenberg brach in dem Anweſen Hammerau Hiſtoriſche Funde ∆ Beim Bau einer Werkſtätte ſtieß der Stein- Sauerlach Tanzmuſik ♁ Samstag, den 26. d. M. findet im Gaſthaus Diessen Seltene Ehrung (!) Ambros Schufter feierte ſeinen 80. Geburts- Landau Eine aufſehenerregende Verhaftung. Der Stadtrat und Drechſlermeiſter Mathias Schwanenkirchen Vom niederbayeriſchen Kohlenbergwerk In dem ſchon ſeit längerer Zeit ſtillgelegten Salzburg Münchner Hoteldiebin in Oeſterreich verhaftet. Die Schauſpielerin Maria Mayer aus Mün- Augsburg Beabſichtigter Verkauf des „Drei-Mohren“-Hotels Die Hotel-A.-G. in München ſteht auf dem Im Verlauf dieſer Abſtoßungsaktion ſollen ſich Das Palaſthotel „Drei Mohren“ ſoll von der Das Augsburger Frauenheim Der Stadtbund der Augsburger Frauenvereine [Abbildung] Unverſtändlich. <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <pb facs="#f0005" n="Seite 5[5]"/> <fw place="top" type="header">Donnerstag, den 24. Januar „AZ am Abend“ Nr. 20 Seite 5</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der ſchwarze Mann</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Der Kavalier mit Leiter und Zylinder * Der Feind alles Weißen<lb/> Die Kaminkehrerordnung und die Kehrlöhne</hi> </p> </argument><lb/> <cb/> <p>Er iſt der Kavalier unter den Handwerkern,<lb/> denn er trägt im Dienſt einen Zylinder. Und<lb/> wo er arbeitet, da ſteckt er ein rotes Fähnchen<lb/> aus. Wenigſtens wars früher ſo. Heute iſt an<lb/> Stelle des Zylinders das kleine runde Käppchen<lb/> getreten, das beim Hineinſchliefen in die Schorn-<lb/> ſteine praktiſcher und bequemer iſt und doch den<lb/> Kopf vor dem ſchwarzen Ruß ſchützt. Aber<lb/> auch dies Käppchen iſt meiſt aus Zylinderplüſch;<lb/> denn die vornehme Tradition wird aufrechterhal-<lb/> ten.</p><lb/> <p>Sein Handwerk iſt ſchwarz, ſein Ausſehn iſt<lb/> noch ſchwärzer, von Kopf bis zu Fuß, aber ſeine<lb/> Seele iſt heiter und rein. Er iſt nett und lieb und<lb/> freundlich, und wenn die Hausfrau und das Ko-<lb/> cherl auch ſein ſchwarzes, rußſtreuendes, flecken-<lb/> hinterlaſſendes Hantieren fürchten, er ſelbſt, der<lb/> brave Kaminkehrer, iſt gern geſehen. Denn man<lb/> weiß,<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">wie nötig und nützlich ſein Tun iſt, wie unent-<lb/> behrlich für die Feuerſicherheit des Hauſes, für<lb/> das gute Funktionieren von Ofen und Küchen-<lb/> herd.</hi></hi><lb/> Man ſpürt, daß nach ſeinem Weggang erſt wie-<lb/> der <hi rendition="#g">friſcher Zug</hi> in die Sache gekommen iſt.</p><lb/> <p>Freilich, er iſt der Feind alles Weißen. Wo er<lb/> arbeitet, da darf keine Wäſche liegen oder hän-<lb/> gen, die gefüllten Milchtöpfe müſſen zugedeckt, die<lb/> Betten und Kiſſen von den Fenſtern weggenom-<lb/> men werden; und wenn er von einem Zimmer<lb/> ins andere oder aus der Küche geht, dann bittet<lb/> er ſelbſt fürſorglich, daß man ihm die Türe auf-<lb/> macht. Denn wo ſeine rußige Hand hinfaßt, da<lb/> gibts Flecke. Und Ruß iſt fettig und läßt ſich nicht<lb/> ſo ohne weiteres wieder wegwiſchen.</p><lb/> <p>Das Kaminkehrerweſen<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">ſteht wegen ſeiner Bedeutung um die allgemeine<lb/> Feuerſicherheit unter ſtaatlicher Aufſicht,</hi></hi><lb/> die in München vom <hi rendition="#g">Stadtrat</hi> (Referat <hi rendition="#aq">VII</hi>)<lb/> wahrgenommen wird. Eine Verordnung vom<lb/> Jahre 1903 regelt das Arbeitsgebiet der Kamin-<lb/> kehrer. Sie ſpricht von den Pflichten der Beſitzer<lb/> von Feuerſtätten, von den Pflichten und Rechten<lb/> und der Verantwortung des Kaminkehrers, von<lb/> der Bildung von Kehrbezirken und ihrer Be-<lb/> ſetzung. Außerdem ſind Vorſchriften vorhanden<lb/><cb/> über die Kaminkehrergehilfen, über die Witwen-<lb/> unterſtützung und die Gründung einer Witwen-<lb/> kaſſe.</p><lb/> <p>Auf dieſe Verordnung ſtützt ſich auch die vom<lb/> Stadtrat im Jahre 1924 erlaſſene <hi rendition="#g">Kamin-<lb/> kehrerordnung,</hi> in der die Kehrtermine<lb/> und auch die Kehrlöhne geregelt werden. Nach<lb/> der letzten Erhöhung im Jahre 1927 betragen<lb/> die Löhne für Reinigung bei unbeſteigbaren Ka-<lb/> minen für das erſte Stockwerk 30 Pfennig, für<lb/> jedes weitere Stockwerk 3 Pfennige, bei beſteig-<lb/> baren Kaminen 50 Pfg. mit 6 Pfennig Aufſchlag<lb/> für jedes weitere Stockwerk. Dieſe Sätze erhöhen<lb/> ſich um 50 Prozent für Kamine von Gewerbe-<lb/> treibenden und von Zentratheizungen, wenn der<lb/> Kamin mehr als 30 <hi rendition="#aq">cm</hi> Durchmeſſer hat, ſowie<lb/> bei Kehrkaminen von Kleinhäuſern, wenn dabei<lb/> nicht mehr als zwei Kamine zu reinigen ſind. Die<lb/> ſogenannte <hi rendition="#g">Gunſtarbeit,</hi> das iſt<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">das Reinigen der Herde, Oefen und Rohre wird<lb/> nach freier Vereinbarung zwiſchen Hausbeſitzer<lb/> und Kaminkehrer bezahlt.</hi></hi></p><lb/> <p>Die Feſtſetzung dieſer Gebühren erfolgt für<lb/> Privatanweſen mit dem Münchner Grund- und<lb/> Hausbeſitzerverein.</p><lb/> <p>München hat zurzeit <hi rendition="#g">128 Kehrbezirke.</hi><lb/> Das Dienſtalter der Kaminkehrergehilfen in Mün-<lb/> chen bis zur Berufung auf einen Kehrbezirk be-<lb/> trägt etwa 30 Jahre. Das Kaminkehrergewerbe<lb/> iſt konzeſſioniert, der freie Wettbewerb iſt dabei<lb/> ausgeſchaltet.</p><lb/> <p>Leicht iſt der Dienſt des ſchwarzen Mannes<lb/> nicht. Im Sommer in der Hitze in den zugigen<lb/> Kaminen, im Winter in der Kälte, muß er ſtei-<lb/> gen und klettern, auf den Dächern herumbalan-<lb/> cieren, Rauch und Ruß ſchlucken, allem, was<lb/> ſauber iſt, vorſichtig auszuweichen, wie auch ihm<lb/> jeder ängſtlich ausweicht und einen weiten Bogen<lb/> um ihn macht. Und wenn er deshalb nach mo-<lb/> natlicher braver Pflichterfüllung einmal im Jahr<lb/> kommt, zum Neuen Jahre gratulieren, ſeine<lb/> ſchwarze Hand aufhält und uns freundlich aus<lb/> ſeinem rußigen Geſichte anlacht, ſo wollen wir<lb/> nicht knauſerig ſein und ihm eine kleine Anerken-<lb/> ungn in die Hand legen, die auch den Ruß <hi rendition="#g">un-<lb/> ſeres</hi> Herdes trägt. Er hats verdient.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Private Wohnungs-<lb/> vermittlung</hi> </hi> </head><lb/> <p>Durch § 24 der bayer. Wohnungsmangelver-<lb/> ordnung iſt jede private gewerbsmäßige Ver-<lb/> mittlung und Ermittlung von Wohnungen und<lb/> Wohnungstäuſchen verboten. Das Verbot erſtreckt<lb/> ſich nicht auf Wohnungen, auf welche die Woh-<lb/> nungsmangelverordnung keine Anwendung fin-<lb/> det, das ſind Wohnungen, die nach dem 1. Juli<lb/> 1918 mit oder ohne Zuhilfenahme öffentlicher<lb/> Mittel <hi rendition="#g">neu</hi> erſtellt ſind, ſowie auf Einzelräume<lb/><hi rendition="#g">ohne</hi> Kochgelegenheit in <hi rendition="#g">Unter</hi> miete.</p><lb/> <p>Mit der Vermittlung dieſer ſogenannten be-<lb/> ſchlagnahmefreien Wohnungen befaßt ſich heute<lb/> eine große Zahl von Vermittlungsbüros, die in<lb/> der Regel Wohnungen ohne nähere Adreſſen-<lb/> angabe anbieten. Es beſteht Veranlaſſung, dem<lb/> Publikum gegenüber eine Reihe ſolcher privater<lb/> Vermittlungsbüros Zurückhaltung und Vorſicht<lb/> anzuraten. Wer die Hilfe eines ſolchen Ver-<lb/> mittlungsbüros in Anſpruch nimmt, muß zunächſt<lb/> eine je nach der Größe der gewünſchten Woh-<lb/> nung verſchiedene Einſchreibgebühr bezahlen,<lb/> worauf ihm erſt die angeblich verfügbaren<lb/> Adreſſen benannt werden. Aus Mitteilungen aus<lb/> dem Publikum ergibt ſich, daß manche von die-<lb/> ſen Vermittlungsbüros mit der Vereinnahmung<lb/> der Vormerkungsgebühr im weſentlichen ihre<lb/> Tätigkeit als beendet betrachten.</p><lb/> <p>Auch iſt aus verſchiedenen anhängigen Straf-<lb/> verfahren wegen verbotener Wohnungsvermitt-<lb/> lung bekannt geworden, daß von den Vermitt-<lb/> tungsbüros als ſogenannte „beſchlagnahmefreie“<lb/> Wohnungen auch der Zwangswirtſchaft unterlie-<lb/> gende Wohnungen angeboten werden, die ohne<lb/> vonherige ſchriftliche Genehmigung des Woh-<lb/> nungsamtes nicht gemietet, überlaſſen und in<lb/> Gebrauch genommen werden dürfen und welche<lb/> beim Beziehen ohne vorherige Genehmigung des<lb/> Wohnungsamtes zwangsweiſe geräumt werden.<lb/> Alle dem Wohnungsamt bekannt gewordenen<lb/> Fälle ſolcher verbotener Wohnungsvermittlung<lb/> werden durch ein Strafverfahren verfolgt.</p><lb/> <p>Es wird daher erſucht, von ſolchen Fällen dem<lb/> Wohnungsamt Kenntnis zu geben. Zahlreiche<lb/> beim Wohnungsamt und auch bei vielen anderen<lb/> Behörden vorgebrachte Klagen über die Tätig-<lb/> keit dieſer Vermittlungsbüros bringen gemeinſam<lb/> zum Ausdruck, daß dieſe Büros durch Ausſchrei-<lb/> bung von Wohnungen ihre Kunden anlocken,<lb/> dieſen die Einſchreibegebühr abverlangen, obwohl<lb/> ſie dann in den allermeiſten. Fällen nicht in der<lb/> Lage ſind, wirklich eine Wohnung zu vermit-<lb/> teln.</p><lb/> <p>Die den Kunden angegebenen Adreſſen ſoge-<lb/> nannter „beſchlagnahmefreier“ Wohnungen und<lb/> zu einem erheblichen Bruchteil völlig wertlos, da<lb/> ſie entweder zwangsbewirtſchaftete Wohnungen<lb/> oder Wohnungen außerhalb Münchens oder von<lb/> Kunden gar nicht gewünſchte Einzelräume in<lb/> Untermiete betreffen. Das Wohnungsamt hat feſt-<lb/> geſtellt, daß Vermittlungsbüros, die in Inſeraten<lb/> eine große Anzahl von Neubauwohnungen anbo-<lb/> ten, ſo gut wie keine ſofort beziehbare Neubau-<lb/> wohnungen zur Verfügung hatten.</p><lb/> <p>Es beſteht daher Veranlaſſung, die Oeffentlich-<lb/> keit auf dieſe Verhältniſſe aufmerkſam zu machen<lb/> und zu warnen. Zur Bekämpfung unlauteren<lb/> Geſchäftsgebarens wird empfohlen, gegebenen-<lb/> falls gegen ſolche Vermittlungsbüros Betrugs-<lb/> anzeige zu erſtatten.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Theater am Gärtnerplatz.</hi> </head><lb/> <p>Die Erſtaufführung<lb/> der Leo-Fall-Operette „<hi rendition="#g">Die Kaiſerin</hi>“ in<lb/> welcher <hi rendition="#g">Margarete Slezak</hi> in der Titel-<lb/> rolle ihr diesjähriges Gaſtſpiel beginnt, findet<lb/> Samstag, den 26. Januar ſtatt.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gemeindeſteuern</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Bei der Stadthauptkaſſe (Rathaus)<lb/> einzubezahlen</hi> </hi> </p><lb/> <p>1. <hi rendition="#g">bis 15. Februar:</hi> Gemeindeumlagen<lb/> aus der Hausſteuer nebſt Hausunratabfuhr-,<lb/> Kanalbenützungs- und Straßenreinigungsgebüh-<lb/> ren; ſiehe auch beſondere Bekanntmachung der<lb/> Stadthauptkaſſe. Anweſens- und Kontonummer<lb/> angeben! Keine Schonfriſt!</p><lb/> <p><hi rendition="#g">25. Februar:</hi> Letzter Tag der Entrichtung<lb/> der gemeindlichen Bierſteuer für den Monat De-<lb/> zember 1928. Keine Schonfriſt!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Turmuhr St. Peter</hi> </head><lb/> <p>Die Montage-Arbeiten für die neuen Glocken<lb/> am Turm der Peterskirche nehmen noch einige<lb/> Zeit in Anſpruch. Die Turmuhr kann daher<lb/> wahrſcheinlich erſt Mitte Februar in Betrieb ge-<lb/> ſetzt werden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"><lb/> <p>Wegen des großen Erfolges Wiederholung der<lb/> beiden Matinees der Bayeriſchen Landes-Film-<lb/> bühne. Da die Kopien der alten Filme ſich doch<lb/> noch für eine Vorführung eignen dürften, ſo<lb/> wird die vor ausverkauftem Haus mit ſo gro-<lb/> ßem Beifall aufgenommene Matin<hi rendition="#aq">é</hi>e vom 20. Ja-<lb/> nuar am nächſten Sonntag 27. Januar wieder-<lb/> holt.</p><lb/> <p>In den Sendlingertor-Lichtſpielen zeigt die<lb/> Bayeriſche Landesfilmdühne alſo „Karl Valentins<lb/> Hochzeit“ und „Karl Valentin auf der Feſt-<lb/> wieſe“. Walter Jerven macht wiederum den An-<lb/> ſager, Karl Valentins neueſte Lichtbilder und Karl<lb/> Valentins neueſte Grammophonplatten (vom<lb/> Muſikhaus Soldan zur Verfügung geſtellt) er-<lb/> gänzen das Programm. Ebenſo wird in den<lb/> Rathaus-Lichtſpielen der vor ausverkauftem<lb/> Hauſe ſo beifällig aufgenommene Film „Die<lb/> Wunder des Schneeſchuhs“ <hi rendition="#aq">I.</hi> Teil am Sonntag,<lb/> 27. Januar in den Rathaus-Lichtſpielen noch-<lb/> mals gezeigt. Jugendliche haben Zutritt. Einheits-<lb/> preis für beide Vorſtellungen 1.— Mark.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"><lb/> <p>Ueber die Arbeitsloſenverſicherung in der<lb/> Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar-<lb/> beitsloſenverſicherung ſpricht Oberregierungsrat<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Böhm</hi> am Freitag, den 25. Januar, 20 Uhr,<lb/> im Rahmen des von der Fachgruppe Arbeitsamt<lb/> im <hi rendition="#g">Zentralverband der Angeſtell-<lb/> ten,</hi> Ortsgruppe München, veranſtalteten Fort-<lb/> bildungslehrgangs. Auch der zweite Vortrags-<lb/> abend findet, wie auch die noch folgenden fünf,<lb/> im großen Hörſaal des Sozialen Landesmuſeums,<lb/> Pfarrſtraße 3, ſtatt. Zutritt unentgeltlich.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">„Grammophon“ — „Die Stimme ſeines<lb/> Herrn“</hi> </head><lb/> <p>bringt für die zahlreichen Geſelligkeiten im Heim<lb/> in der jetzigen Winterſaiſon ein ſo vielſeitiges<lb/> Repertoire an elektriſchen „Polyfar“-Neuaufnah-<lb/> men, daß niemand, ſelbſt beim Erwarten ver-<lb/> wöhnteſter Gäſte, in Verlegenheit kommen kann.<lb/> Die größten Künſtler von Weltruf hört man in<lb/> bisher unerreichter Naturtreue auf „Grammo-<lb/> phon“. Die beſten und bekannteſten Tanzkapel-<lb/> len ſpielen auf „Grammophon“ die neueſten<lb/> Tanzſchlager. Prominente Künſtler des Brettls<lb/> bringen ſcharmante, luſtige Vorträge. Auch für<lb/> karnevaliſtiſche Veranſtaltungen findet man auf<lb/> „Grammophon“ die originellſten Aufnahmen.<lb/> Auch auf die letzten „Brunswick“-Aufnahmen ſei<lb/> noch beſonders hingewieſen; nach wie vor ſind<lb/> ſie die beſten amerikaniſchen Tanzplatten.</p><lb/> <cb/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mit der Rakete durch den Faſching</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Was iſt los?</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Vollſtändige Liſte der Faſchings-<lb/> Veranſtaltungen.</hi> </p> </argument><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Heute</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Deutſches Theater:</hi> Dienſtbotenball der<lb/> Münchner Bühnenkünſtler. <hi rendition="#g">Bürgerbräu-<lb/> keller:</hi> Hausball. <hi rendition="#g">Schwabinger Brau-<lb/> erei:</hi> Bayer. Schützenverband, Sektion Schwa-<lb/> bing. <hi rendition="#g">Löwenbräukeller:</hi> Sektion Ober-<lb/> land. <hi rendition="#g">Wagner-Saal:</hi> Ball „Eichenhain“.<lb/><hi rendition="#g">Hackerbräukeller:</hi> Ball. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Glon-<lb/> ner:</hi> Angeſtelltenball. <hi rendition="#g">Koloſſeum:</hi> Ball der<lb/> Angeſtellten d. Betriebe M. Friediger, Eine luſtige<lb/> Nacht in Wien. <hi rendition="#g">Parkhotel:</hi> Hausball mit Ge-<lb/> ſellſchaftstanzſpielen und Prämiierungen. <hi rendition="#g">Taba-<lb/> rin Luitpold:</hi> Tabarin-Maskenball. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi><lb/> Luitpold:</hi> Ein Abend in der Reſidenz d. off.<lb/> Prinzen Karneval. <hi rendition="#g">Simpliziſſimus:</hi> Fa-<lb/> ſchingstreiben vor 20 Jahren. <hi rendition="#g">Regina-Pa-<lb/> laſt-Hotel:</hi> Die Zaubergärten d. Regina.<lb/><hi rendition="#g">Odeon-Kaſino:</hi> Faſchingsfeſt. <hi rendition="#g">Annaſt:</hi><lb/> Feſtabend i. d. Hochburg des Exprinzen Karneval.<lb/><hi rendition="#g">Malkaſten:</hi> Luſtiger Faſchingsabend mit Ka-<lb/> barettprogramm. <hi rendition="#g">Reigen:</hi> Faſchingsabend.<lb/><hi rendition="#g">Blüte:</hi> Hausball. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Arkadia:</hi> Gebirgler-<lb/> Ball. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Maria Thereſia:</hi> Japaniſcher<lb/> Stimmungsabend in Yokohama (bis 5 Uhr früh<lb/> geöffnet). <hi rendition="#g">Hotel Reichsadler:</hi> Großer<lb/> Faſchingstrubel. <hi rendition="#g">Hotel Union:</hi> Angeſtellte des<lb/> Bankhaufes Aufhäuſer, Faſchingsunterhaltung.<lb/><hi rendition="#g">Wintergarten:</hi> Faſchingstanz. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Or-<lb/> lando:</hi> Großer Faſchingsrummel. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi><lb/> Maximilian:</hi> Das Eldorado des Faſchings.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Morgen</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Deutſches Theater:</hi> Luſtiger Hausball<lb/> des Deutſchen Theaters. <hi rendition="#g">Bürgerbräukeller:</hi><lb/> Reichsbanner. <hi rendition="#g">Schwabinger Brauerei:</hi><lb/> Ball des Gabelsberger Stenographenvereins.<lb/><hi rendition="#g">Löwenbräukeller:</hi> Männergeſangverein<lb/> und Orcheſterverein „Konkordia“. <hi rendition="#g">Wagner-<lb/> Saal:</hi> Ball der Staatsarbeiter. <hi rendition="#g">Koloſſeum:</hi><lb/> Vereinsveranſtaltung. <hi rendition="#g">Park-Hotel:</hi> Karne-<lb/> valiſtiſcher Stimmungsabend. <hi rendition="#g">Tabarin Luit-<lb/> pold:</hi> Politiſcher Klub. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Luitpold:</hi> Ein<lb/> Abend in der Reſidenz d. off. Prinzen Karneval.<lb/><hi rendition="#g">Simpliziſſimus:</hi> Faſchingstreiben vor<lb/> 20 Jahren. <hi rendition="#g">Regina-Palaſt-Hotel:</hi> Die<lb/> Zaubergärten der Regina. <hi rendition="#g">Hotel Wagner,<lb/> Wien-München:</hi> Ball der Staatsarbeiter.<lb/><hi rendition="#g">Blumenſäle:</hi> Tennis-Abteilung d. P. S. V.,<lb/> München, Maskiertes Faſchingskränzchen.<lb/><hi rendition="#g">Odeon-Kaſino:</hi> Faſchingsfeſt. <hi rendition="#g">Blüte:</hi><lb/> Ball der Berufsmodelle. <hi rendition="#g">Hotel Reichsad-<lb/> ler:</hi> Großer Faſchingstrubel. <hi rendition="#g">Hotel Union:</hi><lb/> Akademiſcher Gefangverein. <hi rendition="#g">Annaſt:</hi> In der<lb/> Hochburg des Exprinzen Karneval. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Win-<lb/> tergarten:</hi> Faſchingstanz. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Arkadia:</hi><lb/> Großer Faſchingsrummel mit Tanz. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Or-<lb/> lando:</hi> Faſchingsrummel. <hi rendition="#g">Hackerbräukel-<lb/> ler:</hi> Metallarbeiter-Verband, Ball. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi><lb/> Maximilian:</hi> Das Eldorado des Faſchings.<lb/><hi rendition="#g">Reigen:</hi> Faſchingstanz-Abend. <hi rendition="#g">Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Maria<lb/> Thereſia:</hi> Japaniſcher Stimmungsabend in<lb/> Jokohama.</p><lb/> <trailer> <hi rendition="#b">Wir bitten Vereine und Geſellſcha’ten, uns ihre Veranſtal-<lb/> tungen zur Veröffentlichung in dieſer Rudbrik rechtzeitig zu über-<lb/> mitteln.</hi> </trailer> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Künſtlerfeſt „Arche Noah“</hi> </head><lb/> <p>Der Kartenvorverkauf für das am Sonntag,<lb/> den 27. Januar, ſtattfindende erſte orientaliſche<lb/> Künſtlerfeſt der „Arche Noah“ hat bereits ſtark<lb/> eingeſetzt. Es iſt deshalb zu empfehlen, ſich<lb/> rechtzeitig im Ballbüro des Deutſchen Theaters<lb/> Karten zu ſichern. Die Saaleröffnung am Feſt-<lb/> abend wurde auf 20 Uhr angeſetzt. Beginn des<lb/> Feſtſpiels 20.30 Uhr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Geſellſchaftsball der Münchner Konditoren</hi> </head><lb/> <p>Zu dem am Dienstag, den 5. Februar, ſtatt-<lb/> findenden Feſtball hat das Feſtkomitee, trotz der<lb/> diesjährigen ſtark feſſelnden behördlichen Beſtim-<lb/> mungen, wieder die beliebt gewordene, große,<lb/> ſüße Tombola vorgeſehen. Mehr als tauſend<lb/> Dinge aus der ſüßen Werkſtatt des Konditors<lb/> kommen zur Verloſung.</p><lb/> <p>Die Feſtmuſik wird von der Kapelle Krug ge-<lb/> ſtellt. Vorverkauf ab Mittwoch, den 30. Jan.,<lb/> bei der Geſchäftsſtelle der Oberb. Konditor-Jn-<lb/> nung, Augsburgerſtraße 9.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rund um München.</hi> </head><lb/> <cb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Trostberg</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Schadenfeuer</hi> </head><lb/> <p>∆ In Sprinzenberg brach in dem Anweſen<lb/> Bauer ein Brand aus, dem das ganze Objekt<lb/> zum Opfer fiel. Das Anweſen war erſt 1924 neu<lb/> erbaut worden. Der Schaden beträgt etwa<lb/> 30 000 bis 40 000 Mark. Als Brandurſache wird<lb/> Brandſtiftung vermutet.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Hammerau</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Hiſtoriſche Funde</hi> </head><lb/> <p>∆ Beim Bau einer Werkſtätte ſtieß der Stein-<lb/> metzmeiſter Steller in Wals in zwei Meter Tiefe<lb/> auf ein menſchliches Skelett und auf einen<lb/> Pferdeſchädel. Auch römiſche Tonſcherben wur-<lb/> den gefunden. Vermutlich ſtammt der Fund aus<lb/> der Merowingerzeit.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Sauerlach</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Tanzmuſik</hi> </head><lb/> <p>♁ Samstag, den 26. d. M. findet im Gaſthaus<lb/> „Zum Reuwirt“ des Joſef Ampletzer Tanzunter-<lb/> haltung ſtatt.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Diessen</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Seltene Ehrung</hi> </head><lb/> <p>(!) Ambros Schufter feierte ſeinen 80. Geburts-<lb/> tag. Freunde und Vereine ehrten den Jubilar<lb/> anläßlich einer Feier. Schuſter wird vielen<lb/> Dieſſener Badegäſten bekannt ſein; er war hier<lb/> 43 Jahre Bademeiſter und Schwimmlehrer.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Landau</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Eine aufſehenerregende Verhaftung.</hi> </head><lb/> <p>Der Stadtrat und Drechſlermeiſter Mathias<lb/> Schmid, der auch Vorſtand der Sanitätskolonne<lb/> Landau a. d. Iſar war, wurde durch den Gen-<lb/> darmeriekommiſſar verhaftet und in das Land-<lb/> gerichtsgefängnis in Straubing eingeliefert. Er<lb/> ſoll ſich ſeit längerem ſchwere ſittliche Verfehlun-<lb/> gen mit Mädchen unter 14 Jarhen zuſchulden<lb/> kommen haben laſſen.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Schwanenkirchen</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Vom niederbayeriſchen Kohlenbergwerk</hi> </head><lb/> <p>In dem ſchon ſeit längerer Zeit ſtillgelegten<lb/> Kohlenbergwerk Schwanenkirchen regt ſich wieder<lb/> neues Leben. In kurzer Zeit ſoll auch die För-<lb/> derung wieder beginnen Gegenwärtig wird ein<lb/> 600 Zentner ſchweres Lokomobil von der Bahn<lb/> zum Werk transportiert. Die Wiedereröffnung<lb/> des Werkes iſt namentlich im Intereſſe der ar-<lb/> beitsloſen Bevölkerung zu begrüßen.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Salzburg</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Münchner Hoteldiebin in Oeſterreich verhaftet.</hi> </head><lb/> <p>Die Schauſpielerin Maria Mayer aus Mün-<lb/> chen, die im Grand-Hotel in Kitzbühel einen wert-<lb/> vollen Damenpelzmantel und ein Paar Schi ent-<lb/> wendet hatte, die Hotelrechnung nicht beglichen<lb/> und ſich einen falſchen Namen beigelegt hatte,<lb/> wurde durch Gendarmerie im Saalfeldener <hi rendition="#aq">D</hi>-Zug,<lb/> der zu dieſem Zweck angehalten werden mußte,<lb/> auf der Reiſe nach Wien verhaftet und dem Be-<lb/> zirksgericht eingeliefert. Pelzmantel und Schi wur-<lb/> den vorgefunden.</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Augsburg</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#g">Beabſichtigter Verkauf des<lb/> „Drei-Mohren“-Hotels</hi> </head><lb/> <p>Die Hotel-A.-G. in München ſteht auf dem<lb/> Standpunkt, daß das ihr gehörige Palaſthotel<lb/> „Drei Mohren“ in Augsburg ſich für ſie nicht ge-<lb/> nügend rentiert und ſie daher dieſe altberühmte,<lb/> hiſtoriſche Gaſtſtätte der Stadt Augsburg zum<lb/> Kauf augeboten hat.</p><lb/> <p>Im Verlauf dieſer Abſtoßungsaktion ſollen ſich<lb/> auch Warenhaus- und Kinogeſellſchaften um die<lb/> Erwerbung des Hotels bemüht haben. Die Stadt<lb/> Augsburg, die natürlich ſchon aus Traditions-<lb/> rückſichten ein beſonderes Intereſſe an dem „Drei-<lb/> Mohren“-Hotel beſitzt, ſteht in Verhandlungen<lb/> mit der Münchener Hotel-A.-G.</p><lb/> <p>Das Palaſthotel „Drei Mohren“ ſoll von der<lb/> Stadt Augsburg gemeinſam mit der Augsburger<lb/> Induſtrie, Handels- und Bankwelt erworben und<lb/> als neue A.-G. weitergeführt werden, um die<lb/> weltberühmte Gaſtſtätte, die in unveränderter<lb/> Form weitergeführt werden dürfte, zu erhalten.<lb/> Die diesbezüglichen Verhandlungen dürften in<lb/> allernächſter Zeit zum Abſchluß gelangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Das Augsburger Frauenheim</hi> </head><lb/> <p>Der Stadtbund der Augsburger Frauenvereine<lb/> beſchäftigte ſich mit der Errichtung eines Alters-<lb/> und Ledigenheimes. Im Stadtbund ſind etwa<lb/> 7000 Mitglieder zuſammengeſchloſſen. Nach einer<lb/> vorbereitenden ſchriftlichen Rundfrage bekannten<lb/> ſich die Mitglieder mit großer Freude und Be-<lb/> geiſterung für die Notwendigkeit eines Alters-<lb/> heimes. Baurat Werner hatte zwei unverbind-<lb/> liche Planſkizzen vorgelegt, die durch ihre Sach-<lb/> lichkeit und Schönheit unmittelbar für ſich ein-<lb/> nehmen. Als Bauplatz wurde der Platz neben<lb/> der Städt. Sparkaſſe oder eine Teilfläche aus<lb/> dem Maurerſchen Gartengut vorgeſchlagen. Wenn<lb/> man bedenkt, daß München für ſolche Heime<lb/> etwa fünf Millionen aufbrachte, ſo iſt anzuneh-<lb/> men, daß auch Augsburg die erforderlichen Gel-<lb/> der aufbringen wird, und daß ſich ſowohl die<lb/> Stadt wie auch Induſtrie und Private dafür ein-<lb/> ſetzen werden.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"><lb/> <figure> <p>Unverſtändlich.<lb/> „Was ſagt denn eigentlich Ihre Frau, wenn<lb/> Sie ſo ſpät aus der Kneipe kommen?“<lb/> „Ich bin ja gar nicht verheiratet!“<lb/> „Nanu, weshalb gehen Sie denn da ſo ſpät<lb/> nach Hauſe?“</p> </figure> </div> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [Seite 5[5]/0005]
Donnerstag, den 24. Januar „AZ am Abend“ Nr. 20 Seite 5
Der ſchwarze Mann
Der Kavalier mit Leiter und Zylinder * Der Feind alles Weißen
Die Kaminkehrerordnung und die Kehrlöhne
Er iſt der Kavalier unter den Handwerkern,
denn er trägt im Dienſt einen Zylinder. Und
wo er arbeitet, da ſteckt er ein rotes Fähnchen
aus. Wenigſtens wars früher ſo. Heute iſt an
Stelle des Zylinders das kleine runde Käppchen
getreten, das beim Hineinſchliefen in die Schorn-
ſteine praktiſcher und bequemer iſt und doch den
Kopf vor dem ſchwarzen Ruß ſchützt. Aber
auch dies Käppchen iſt meiſt aus Zylinderplüſch;
denn die vornehme Tradition wird aufrechterhal-
ten.
Sein Handwerk iſt ſchwarz, ſein Ausſehn iſt
noch ſchwärzer, von Kopf bis zu Fuß, aber ſeine
Seele iſt heiter und rein. Er iſt nett und lieb und
freundlich, und wenn die Hausfrau und das Ko-
cherl auch ſein ſchwarzes, rußſtreuendes, flecken-
hinterlaſſendes Hantieren fürchten, er ſelbſt, der
brave Kaminkehrer, iſt gern geſehen. Denn man
weiß,
wie nötig und nützlich ſein Tun iſt, wie unent-
behrlich für die Feuerſicherheit des Hauſes, für
das gute Funktionieren von Ofen und Küchen-
herd.
Man ſpürt, daß nach ſeinem Weggang erſt wie-
der friſcher Zug in die Sache gekommen iſt.
Freilich, er iſt der Feind alles Weißen. Wo er
arbeitet, da darf keine Wäſche liegen oder hän-
gen, die gefüllten Milchtöpfe müſſen zugedeckt, die
Betten und Kiſſen von den Fenſtern weggenom-
men werden; und wenn er von einem Zimmer
ins andere oder aus der Küche geht, dann bittet
er ſelbſt fürſorglich, daß man ihm die Türe auf-
macht. Denn wo ſeine rußige Hand hinfaßt, da
gibts Flecke. Und Ruß iſt fettig und läßt ſich nicht
ſo ohne weiteres wieder wegwiſchen.
Das Kaminkehrerweſen
ſteht wegen ſeiner Bedeutung um die allgemeine
Feuerſicherheit unter ſtaatlicher Aufſicht,
die in München vom Stadtrat (Referat VII)
wahrgenommen wird. Eine Verordnung vom
Jahre 1903 regelt das Arbeitsgebiet der Kamin-
kehrer. Sie ſpricht von den Pflichten der Beſitzer
von Feuerſtätten, von den Pflichten und Rechten
und der Verantwortung des Kaminkehrers, von
der Bildung von Kehrbezirken und ihrer Be-
ſetzung. Außerdem ſind Vorſchriften vorhanden
über die Kaminkehrergehilfen, über die Witwen-
unterſtützung und die Gründung einer Witwen-
kaſſe.
Auf dieſe Verordnung ſtützt ſich auch die vom
Stadtrat im Jahre 1924 erlaſſene Kamin-
kehrerordnung, in der die Kehrtermine
und auch die Kehrlöhne geregelt werden. Nach
der letzten Erhöhung im Jahre 1927 betragen
die Löhne für Reinigung bei unbeſteigbaren Ka-
minen für das erſte Stockwerk 30 Pfennig, für
jedes weitere Stockwerk 3 Pfennige, bei beſteig-
baren Kaminen 50 Pfg. mit 6 Pfennig Aufſchlag
für jedes weitere Stockwerk. Dieſe Sätze erhöhen
ſich um 50 Prozent für Kamine von Gewerbe-
treibenden und von Zentratheizungen, wenn der
Kamin mehr als 30 cm Durchmeſſer hat, ſowie
bei Kehrkaminen von Kleinhäuſern, wenn dabei
nicht mehr als zwei Kamine zu reinigen ſind. Die
ſogenannte Gunſtarbeit, das iſt
das Reinigen der Herde, Oefen und Rohre wird
nach freier Vereinbarung zwiſchen Hausbeſitzer
und Kaminkehrer bezahlt.
Die Feſtſetzung dieſer Gebühren erfolgt für
Privatanweſen mit dem Münchner Grund- und
Hausbeſitzerverein.
München hat zurzeit 128 Kehrbezirke.
Das Dienſtalter der Kaminkehrergehilfen in Mün-
chen bis zur Berufung auf einen Kehrbezirk be-
trägt etwa 30 Jahre. Das Kaminkehrergewerbe
iſt konzeſſioniert, der freie Wettbewerb iſt dabei
ausgeſchaltet.
Leicht iſt der Dienſt des ſchwarzen Mannes
nicht. Im Sommer in der Hitze in den zugigen
Kaminen, im Winter in der Kälte, muß er ſtei-
gen und klettern, auf den Dächern herumbalan-
cieren, Rauch und Ruß ſchlucken, allem, was
ſauber iſt, vorſichtig auszuweichen, wie auch ihm
jeder ängſtlich ausweicht und einen weiten Bogen
um ihn macht. Und wenn er deshalb nach mo-
natlicher braver Pflichterfüllung einmal im Jahr
kommt, zum Neuen Jahre gratulieren, ſeine
ſchwarze Hand aufhält und uns freundlich aus
ſeinem rußigen Geſichte anlacht, ſo wollen wir
nicht knauſerig ſein und ihm eine kleine Anerken-
ungn in die Hand legen, die auch den Ruß un-
ſeres Herdes trägt. Er hats verdient.
Private Wohnungs-
vermittlung
Durch § 24 der bayer. Wohnungsmangelver-
ordnung iſt jede private gewerbsmäßige Ver-
mittlung und Ermittlung von Wohnungen und
Wohnungstäuſchen verboten. Das Verbot erſtreckt
ſich nicht auf Wohnungen, auf welche die Woh-
nungsmangelverordnung keine Anwendung fin-
det, das ſind Wohnungen, die nach dem 1. Juli
1918 mit oder ohne Zuhilfenahme öffentlicher
Mittel neu erſtellt ſind, ſowie auf Einzelräume
ohne Kochgelegenheit in Unter miete.
Mit der Vermittlung dieſer ſogenannten be-
ſchlagnahmefreien Wohnungen befaßt ſich heute
eine große Zahl von Vermittlungsbüros, die in
der Regel Wohnungen ohne nähere Adreſſen-
angabe anbieten. Es beſteht Veranlaſſung, dem
Publikum gegenüber eine Reihe ſolcher privater
Vermittlungsbüros Zurückhaltung und Vorſicht
anzuraten. Wer die Hilfe eines ſolchen Ver-
mittlungsbüros in Anſpruch nimmt, muß zunächſt
eine je nach der Größe der gewünſchten Woh-
nung verſchiedene Einſchreibgebühr bezahlen,
worauf ihm erſt die angeblich verfügbaren
Adreſſen benannt werden. Aus Mitteilungen aus
dem Publikum ergibt ſich, daß manche von die-
ſen Vermittlungsbüros mit der Vereinnahmung
der Vormerkungsgebühr im weſentlichen ihre
Tätigkeit als beendet betrachten.
Auch iſt aus verſchiedenen anhängigen Straf-
verfahren wegen verbotener Wohnungsvermitt-
lung bekannt geworden, daß von den Vermitt-
tungsbüros als ſogenannte „beſchlagnahmefreie“
Wohnungen auch der Zwangswirtſchaft unterlie-
gende Wohnungen angeboten werden, die ohne
vonherige ſchriftliche Genehmigung des Woh-
nungsamtes nicht gemietet, überlaſſen und in
Gebrauch genommen werden dürfen und welche
beim Beziehen ohne vorherige Genehmigung des
Wohnungsamtes zwangsweiſe geräumt werden.
Alle dem Wohnungsamt bekannt gewordenen
Fälle ſolcher verbotener Wohnungsvermittlung
werden durch ein Strafverfahren verfolgt.
Es wird daher erſucht, von ſolchen Fällen dem
Wohnungsamt Kenntnis zu geben. Zahlreiche
beim Wohnungsamt und auch bei vielen anderen
Behörden vorgebrachte Klagen über die Tätig-
keit dieſer Vermittlungsbüros bringen gemeinſam
zum Ausdruck, daß dieſe Büros durch Ausſchrei-
bung von Wohnungen ihre Kunden anlocken,
dieſen die Einſchreibegebühr abverlangen, obwohl
ſie dann in den allermeiſten. Fällen nicht in der
Lage ſind, wirklich eine Wohnung zu vermit-
teln.
Die den Kunden angegebenen Adreſſen ſoge-
nannter „beſchlagnahmefreier“ Wohnungen und
zu einem erheblichen Bruchteil völlig wertlos, da
ſie entweder zwangsbewirtſchaftete Wohnungen
oder Wohnungen außerhalb Münchens oder von
Kunden gar nicht gewünſchte Einzelräume in
Untermiete betreffen. Das Wohnungsamt hat feſt-
geſtellt, daß Vermittlungsbüros, die in Inſeraten
eine große Anzahl von Neubauwohnungen anbo-
ten, ſo gut wie keine ſofort beziehbare Neubau-
wohnungen zur Verfügung hatten.
Es beſteht daher Veranlaſſung, die Oeffentlich-
keit auf dieſe Verhältniſſe aufmerkſam zu machen
und zu warnen. Zur Bekämpfung unlauteren
Geſchäftsgebarens wird empfohlen, gegebenen-
falls gegen ſolche Vermittlungsbüros Betrugs-
anzeige zu erſtatten.
Theater am Gärtnerplatz.
Die Erſtaufführung
der Leo-Fall-Operette „Die Kaiſerin“ in
welcher Margarete Slezak in der Titel-
rolle ihr diesjähriges Gaſtſpiel beginnt, findet
Samstag, den 26. Januar ſtatt.
Gemeindeſteuern
Bei der Stadthauptkaſſe (Rathaus)
einzubezahlen
1. bis 15. Februar: Gemeindeumlagen
aus der Hausſteuer nebſt Hausunratabfuhr-,
Kanalbenützungs- und Straßenreinigungsgebüh-
ren; ſiehe auch beſondere Bekanntmachung der
Stadthauptkaſſe. Anweſens- und Kontonummer
angeben! Keine Schonfriſt!
25. Februar: Letzter Tag der Entrichtung
der gemeindlichen Bierſteuer für den Monat De-
zember 1928. Keine Schonfriſt!
Turmuhr St. Peter
Die Montage-Arbeiten für die neuen Glocken
am Turm der Peterskirche nehmen noch einige
Zeit in Anſpruch. Die Turmuhr kann daher
wahrſcheinlich erſt Mitte Februar in Betrieb ge-
ſetzt werden.
Wegen des großen Erfolges Wiederholung der
beiden Matinees der Bayeriſchen Landes-Film-
bühne. Da die Kopien der alten Filme ſich doch
noch für eine Vorführung eignen dürften, ſo
wird die vor ausverkauftem Haus mit ſo gro-
ßem Beifall aufgenommene Matinée vom 20. Ja-
nuar am nächſten Sonntag 27. Januar wieder-
holt.
In den Sendlingertor-Lichtſpielen zeigt die
Bayeriſche Landesfilmdühne alſo „Karl Valentins
Hochzeit“ und „Karl Valentin auf der Feſt-
wieſe“. Walter Jerven macht wiederum den An-
ſager, Karl Valentins neueſte Lichtbilder und Karl
Valentins neueſte Grammophonplatten (vom
Muſikhaus Soldan zur Verfügung geſtellt) er-
gänzen das Programm. Ebenſo wird in den
Rathaus-Lichtſpielen der vor ausverkauftem
Hauſe ſo beifällig aufgenommene Film „Die
Wunder des Schneeſchuhs“ I. Teil am Sonntag,
27. Januar in den Rathaus-Lichtſpielen noch-
mals gezeigt. Jugendliche haben Zutritt. Einheits-
preis für beide Vorſtellungen 1.— Mark.
Ueber die Arbeitsloſenverſicherung in der
Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar-
beitsloſenverſicherung ſpricht Oberregierungsrat
Dr. Böhm am Freitag, den 25. Januar, 20 Uhr,
im Rahmen des von der Fachgruppe Arbeitsamt
im Zentralverband der Angeſtell-
ten, Ortsgruppe München, veranſtalteten Fort-
bildungslehrgangs. Auch der zweite Vortrags-
abend findet, wie auch die noch folgenden fünf,
im großen Hörſaal des Sozialen Landesmuſeums,
Pfarrſtraße 3, ſtatt. Zutritt unentgeltlich.
„Grammophon“ — „Die Stimme ſeines
Herrn“
bringt für die zahlreichen Geſelligkeiten im Heim
in der jetzigen Winterſaiſon ein ſo vielſeitiges
Repertoire an elektriſchen „Polyfar“-Neuaufnah-
men, daß niemand, ſelbſt beim Erwarten ver-
wöhnteſter Gäſte, in Verlegenheit kommen kann.
Die größten Künſtler von Weltruf hört man in
bisher unerreichter Naturtreue auf „Grammo-
phon“. Die beſten und bekannteſten Tanzkapel-
len ſpielen auf „Grammophon“ die neueſten
Tanzſchlager. Prominente Künſtler des Brettls
bringen ſcharmante, luſtige Vorträge. Auch für
karnevaliſtiſche Veranſtaltungen findet man auf
„Grammophon“ die originellſten Aufnahmen.
Auch auf die letzten „Brunswick“-Aufnahmen ſei
noch beſonders hingewieſen; nach wie vor ſind
ſie die beſten amerikaniſchen Tanzplatten.
Mit der Rakete durch den Faſching
Was iſt los?
Vollſtändige Liſte der Faſchings-
Veranſtaltungen.
Heute
Deutſches Theater: Dienſtbotenball der
Münchner Bühnenkünſtler. Bürgerbräu-
keller: Hausball. Schwabinger Brau-
erei: Bayer. Schützenverband, Sektion Schwa-
bing. Löwenbräukeller: Sektion Ober-
land. Wagner-Saal: Ball „Eichenhain“.
Hackerbräukeller: Ball. Café Glon-
ner: Angeſtelltenball. Koloſſeum: Ball der
Angeſtellten d. Betriebe M. Friediger, Eine luſtige
Nacht in Wien. Parkhotel: Hausball mit Ge-
ſellſchaftstanzſpielen und Prämiierungen. Taba-
rin Luitpold: Tabarin-Maskenball. Café
Luitpold: Ein Abend in der Reſidenz d. off.
Prinzen Karneval. Simpliziſſimus: Fa-
ſchingstreiben vor 20 Jahren. Regina-Pa-
laſt-Hotel: Die Zaubergärten d. Regina.
Odeon-Kaſino: Faſchingsfeſt. Annaſt:
Feſtabend i. d. Hochburg des Exprinzen Karneval.
Malkaſten: Luſtiger Faſchingsabend mit Ka-
barettprogramm. Reigen: Faſchingsabend.
Blüte: Hausball. Café Arkadia: Gebirgler-
Ball. Café Maria Thereſia: Japaniſcher
Stimmungsabend in Yokohama (bis 5 Uhr früh
geöffnet). Hotel Reichsadler: Großer
Faſchingstrubel. Hotel Union: Angeſtellte des
Bankhaufes Aufhäuſer, Faſchingsunterhaltung.
Wintergarten: Faſchingstanz. Café Or-
lando: Großer Faſchingsrummel. Café
Maximilian: Das Eldorado des Faſchings.
Morgen
Deutſches Theater: Luſtiger Hausball
des Deutſchen Theaters. Bürgerbräukeller:
Reichsbanner. Schwabinger Brauerei:
Ball des Gabelsberger Stenographenvereins.
Löwenbräukeller: Männergeſangverein
und Orcheſterverein „Konkordia“. Wagner-
Saal: Ball der Staatsarbeiter. Koloſſeum:
Vereinsveranſtaltung. Park-Hotel: Karne-
valiſtiſcher Stimmungsabend. Tabarin Luit-
pold: Politiſcher Klub. Café Luitpold: Ein
Abend in der Reſidenz d. off. Prinzen Karneval.
Simpliziſſimus: Faſchingstreiben vor
20 Jahren. Regina-Palaſt-Hotel: Die
Zaubergärten der Regina. Hotel Wagner,
Wien-München: Ball der Staatsarbeiter.
Blumenſäle: Tennis-Abteilung d. P. S. V.,
München, Maskiertes Faſchingskränzchen.
Odeon-Kaſino: Faſchingsfeſt. Blüte:
Ball der Berufsmodelle. Hotel Reichsad-
ler: Großer Faſchingstrubel. Hotel Union:
Akademiſcher Gefangverein. Annaſt: In der
Hochburg des Exprinzen Karneval. Café Win-
tergarten: Faſchingstanz. Café Arkadia:
Großer Faſchingsrummel mit Tanz. Café Or-
lando: Faſchingsrummel. Hackerbräukel-
ler: Metallarbeiter-Verband, Ball. Café
Maximilian: Das Eldorado des Faſchings.
Reigen: Faſchingstanz-Abend. Café Maria
Thereſia: Japaniſcher Stimmungsabend in
Jokohama.
Wir bitten Vereine und Geſellſcha’ten, uns ihre Veranſtal-
tungen zur Veröffentlichung in dieſer Rudbrik rechtzeitig zu über-
mitteln.
Künſtlerfeſt „Arche Noah“
Der Kartenvorverkauf für das am Sonntag,
den 27. Januar, ſtattfindende erſte orientaliſche
Künſtlerfeſt der „Arche Noah“ hat bereits ſtark
eingeſetzt. Es iſt deshalb zu empfehlen, ſich
rechtzeitig im Ballbüro des Deutſchen Theaters
Karten zu ſichern. Die Saaleröffnung am Feſt-
abend wurde auf 20 Uhr angeſetzt. Beginn des
Feſtſpiels 20.30 Uhr.
Geſellſchaftsball der Münchner Konditoren
Zu dem am Dienstag, den 5. Februar, ſtatt-
findenden Feſtball hat das Feſtkomitee, trotz der
diesjährigen ſtark feſſelnden behördlichen Beſtim-
mungen, wieder die beliebt gewordene, große,
ſüße Tombola vorgeſehen. Mehr als tauſend
Dinge aus der ſüßen Werkſtatt des Konditors
kommen zur Verloſung.
Die Feſtmuſik wird von der Kapelle Krug ge-
ſtellt. Vorverkauf ab Mittwoch, den 30. Jan.,
bei der Geſchäftsſtelle der Oberb. Konditor-Jn-
nung, Augsburgerſtraße 9.
Rund um München.
Trostberg
Schadenfeuer
∆ In Sprinzenberg brach in dem Anweſen
Bauer ein Brand aus, dem das ganze Objekt
zum Opfer fiel. Das Anweſen war erſt 1924 neu
erbaut worden. Der Schaden beträgt etwa
30 000 bis 40 000 Mark. Als Brandurſache wird
Brandſtiftung vermutet.
Hammerau
Hiſtoriſche Funde
∆ Beim Bau einer Werkſtätte ſtieß der Stein-
metzmeiſter Steller in Wals in zwei Meter Tiefe
auf ein menſchliches Skelett und auf einen
Pferdeſchädel. Auch römiſche Tonſcherben wur-
den gefunden. Vermutlich ſtammt der Fund aus
der Merowingerzeit.
Sauerlach
Tanzmuſik
♁ Samstag, den 26. d. M. findet im Gaſthaus
„Zum Reuwirt“ des Joſef Ampletzer Tanzunter-
haltung ſtatt.
Diessen
Seltene Ehrung
(!) Ambros Schufter feierte ſeinen 80. Geburts-
tag. Freunde und Vereine ehrten den Jubilar
anläßlich einer Feier. Schuſter wird vielen
Dieſſener Badegäſten bekannt ſein; er war hier
43 Jahre Bademeiſter und Schwimmlehrer.
Landau
Eine aufſehenerregende Verhaftung.
Der Stadtrat und Drechſlermeiſter Mathias
Schmid, der auch Vorſtand der Sanitätskolonne
Landau a. d. Iſar war, wurde durch den Gen-
darmeriekommiſſar verhaftet und in das Land-
gerichtsgefängnis in Straubing eingeliefert. Er
ſoll ſich ſeit längerem ſchwere ſittliche Verfehlun-
gen mit Mädchen unter 14 Jarhen zuſchulden
kommen haben laſſen.
Schwanenkirchen
Vom niederbayeriſchen Kohlenbergwerk
In dem ſchon ſeit längerer Zeit ſtillgelegten
Kohlenbergwerk Schwanenkirchen regt ſich wieder
neues Leben. In kurzer Zeit ſoll auch die För-
derung wieder beginnen Gegenwärtig wird ein
600 Zentner ſchweres Lokomobil von der Bahn
zum Werk transportiert. Die Wiedereröffnung
des Werkes iſt namentlich im Intereſſe der ar-
beitsloſen Bevölkerung zu begrüßen.
Salzburg
Münchner Hoteldiebin in Oeſterreich verhaftet.
Die Schauſpielerin Maria Mayer aus Mün-
chen, die im Grand-Hotel in Kitzbühel einen wert-
vollen Damenpelzmantel und ein Paar Schi ent-
wendet hatte, die Hotelrechnung nicht beglichen
und ſich einen falſchen Namen beigelegt hatte,
wurde durch Gendarmerie im Saalfeldener D-Zug,
der zu dieſem Zweck angehalten werden mußte,
auf der Reiſe nach Wien verhaftet und dem Be-
zirksgericht eingeliefert. Pelzmantel und Schi wur-
den vorgefunden.
Augsburg
Beabſichtigter Verkauf des
„Drei-Mohren“-Hotels
Die Hotel-A.-G. in München ſteht auf dem
Standpunkt, daß das ihr gehörige Palaſthotel
„Drei Mohren“ in Augsburg ſich für ſie nicht ge-
nügend rentiert und ſie daher dieſe altberühmte,
hiſtoriſche Gaſtſtätte der Stadt Augsburg zum
Kauf augeboten hat.
Im Verlauf dieſer Abſtoßungsaktion ſollen ſich
auch Warenhaus- und Kinogeſellſchaften um die
Erwerbung des Hotels bemüht haben. Die Stadt
Augsburg, die natürlich ſchon aus Traditions-
rückſichten ein beſonderes Intereſſe an dem „Drei-
Mohren“-Hotel beſitzt, ſteht in Verhandlungen
mit der Münchener Hotel-A.-G.
Das Palaſthotel „Drei Mohren“ ſoll von der
Stadt Augsburg gemeinſam mit der Augsburger
Induſtrie, Handels- und Bankwelt erworben und
als neue A.-G. weitergeführt werden, um die
weltberühmte Gaſtſtätte, die in unveränderter
Form weitergeführt werden dürfte, zu erhalten.
Die diesbezüglichen Verhandlungen dürften in
allernächſter Zeit zum Abſchluß gelangen.
Das Augsburger Frauenheim
Der Stadtbund der Augsburger Frauenvereine
beſchäftigte ſich mit der Errichtung eines Alters-
und Ledigenheimes. Im Stadtbund ſind etwa
7000 Mitglieder zuſammengeſchloſſen. Nach einer
vorbereitenden ſchriftlichen Rundfrage bekannten
ſich die Mitglieder mit großer Freude und Be-
geiſterung für die Notwendigkeit eines Alters-
heimes. Baurat Werner hatte zwei unverbind-
liche Planſkizzen vorgelegt, die durch ihre Sach-
lichkeit und Schönheit unmittelbar für ſich ein-
nehmen. Als Bauplatz wurde der Platz neben
der Städt. Sparkaſſe oder eine Teilfläche aus
dem Maurerſchen Gartengut vorgeſchlagen. Wenn
man bedenkt, daß München für ſolche Heime
etwa fünf Millionen aufbrachte, ſo iſt anzuneh-
men, daß auch Augsburg die erforderlichen Gel-
der aufbringen wird, und daß ſich ſowohl die
Stadt wie auch Induſtrie und Private dafür ein-
ſetzen werden.
[Abbildung Unverſtändlich.
„Was ſagt denn eigentlich Ihre Frau, wenn
Sie ſo ſpät aus der Kneipe kommen?“
„Ich bin ja gar nicht verheiratet!“
„Nanu, weshalb gehen Sie denn da ſo ſpät
nach Hauſe?“]
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-01-02T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |