Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 24. Januar 1929.SPORT TURNEN SPIEL Jeden Samstag "Auto-AZ" Nachrichtenblatt des Deutschen Touring-Club Mitteilungsblatt des ADAC Gau Südbayern Geheimnis um die "göttliche" Suzanne
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Die Tennisweltmeisterin Suzanne Lenglen ist aus Amateur-Faustkämpfe in München Augsburger Gäste im Ring Kommenden Freitag, den 25. Januar, Der deutsche DASV.-Weltergewichts- Der neue Mann Scheitinger (Baju- Hart auf hart geht es im Leichtgewicht Die Rahmenkämpfe: Im Papiergewicht: Braun leitet Deutschland -- Schweiz Zum Schiedsrichter für das am 10. Fe- "Ete" wieder in Deutschland Ein erstes Interview mit dem Weltreisenden Das Telephon schrillt. Eine tiefe Stimme. Jawohl -- Erich Rademacher aus Magde- Vier Monate lang dauerte die Reise, drei In drei Tagen 36 000 Zuschauer zu Wieweit der Sport als Kulturgedanke in Ete hat sich stark verändert. "Bei meiner ersten Reise durch Amerika Die Heimreise ging über Schanghai, Von Sport wird nicht viel gesprochen. [Spaltenumbruch] Fußball-Länderspiele Zwei weitere DFV.-Länderspiele Der Spielausschuß des Deutschen Fuß- Länderspiele der Schweiz Die Schweiz wird in den nächsten Mona- Radländerkampf Deutschland -- Frankreich Der am 27. Januar im Mailänder Win- Fliegerkampf: Oßmella, Steffes-D., Ma- Match Omnium: Ehmer/Kroschel-D., Fau- Steher: Möller, Krewer-D., Grassin, Bei den deutschen Eishockey-Meisterschaften [Abbildung]
[Spaltenumbruch]
auf dem Riessersee schlug Sportklub Riessersee Stuttgart 9:0, -- Unser Bild zeigt einen Wintersport Deutsche Skimeisterschaft Die Ausländer Die Anfang Februar, vom 31. Januar bis Dazu kommt dann die gesamte deutsche Mannschaftslauf der Münchner Skivereine Am 17. Februar Am 17. Februar wird auf Grund des Die Genehmigung für die Abhaltung dieses Die Strecke liegt im einzelnen noch Wanderpreis für den Isartal- Lang- und Sprunglauf Skigau München Die Gemeinde Icking hat für den Isartal-Lang- Wintersportwoche in Berchtesgaden Was kosten 5 Tage? Die Kurdirektion Berchtesgaden ist mit Berchtesgaden wird in der Zeit der Win- Das Berchtesgadener Land wird alles auf- SPORT TURNEN SPIEL Jeden Samstag „Auto-AZ“ Nachrichtenblatt des Deutschen Touring-Club Mitteilungsblatt des ADAC Gau Südbayern Geheimnis um die „göttliche“ Suzanne
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Die Tennisweltmeiſterin Suzanne Lenglen iſt aus Amateur-Fauſtkämpfe in München Augsburger Gäſte im Ring Kommenden Freitag, den 25. Januar, Der deutſche DASV.-Weltergewichts- Der neue Mann Scheitinger (Baju- Hart auf hart geht es im Leichtgewicht Die Rahmenkämpfe: Im Papiergewicht: Braun leitet Deutſchland — Schweiz Zum Schiedsrichter für das am 10. Fe- „Ete“ wieder in Deutſchland Ein erſtes Interview mit dem Weltreiſenden Das Telephon ſchrillt. Eine tiefe Stimme. Jawohl — Erich Rademacher aus Magde- Vier Monate lang dauerte die Reiſe, drei In drei Tagen 36 000 Zuſchauer zu Wieweit der Sport als Kulturgedanke in Ete hat ſich ſtark verändert. „Bei meiner erſten Reiſe durch Amerika Die Heimreiſe ging über Schanghai, Von Sport wird nicht viel geſprochen. [Spaltenumbruch] Fußball-Länderſpiele Zwei weitere DFV.-Länderſpiele Der Spielausſchuß des Deutſchen Fuß- Länderſpiele der Schweiz Die Schweiz wird in den nächſten Mona- Radländerkampf Deutſchland — Frankreich Der am 27. Januar im Mailänder Win- Fliegerkampf: Oſzmella, Steffes-D., Ma- Match Omnium: Ehmer/Kroſchel-D., Fau- Steher: Möller, Krewer-D., Graſſin, Bei den deutſchen Eishockey-Meiſterſchaften [Abbildung]
[Spaltenumbruch]
auf dem Rieſſerſee ſchlug Sportklub Rieſſerſee Stuttgart 9:0, — Unſer Bild zeigt einen Wintersport Deutſche Skimeiſterſchaft Die Ausländer Die Anfang Februar, vom 31. Januar bis Dazu kommt dann die geſamte deutſche Mannſchaftslauf der Münchner Skivereine Am 17. Februar Am 17. Februar wird auf Grund des Die Genehmigung für die Abhaltung dieſes Die Strecke liegt im einzelnen noch Wanderpreis für den Iſartal- Lang- und Sprunglauf Skigau München Die Gemeinde Icking hat für den Iſartal-Lang- Winterſportwoche in Berchtesgaden Was koſten 5 Tage? Die Kurdirektion Berchtesgaden iſt mit Berchtesgaden wird in der Zeit der Win- Das Berchtesgadener Land wird alles auf- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0006"/> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">SPORT TURNEN SPIEL</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Jeden Samstag „Auto-AZ“ Nachrichtenblatt des Deutschen Touring-Club Mitteilungsblatt des ADAC Gau Südbayern</hi> </hi> </p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Geheimnis um die „göttliche“ Suzanne</hi> </head><lb/> <figure> <p>Die Tennisweltmeiſterin Suzanne Lenglen iſt aus<lb/> dem Hauſe ihrer Freundin in Los Angeles (Kali-<lb/> fornien) ſpurlos verſchwunden. 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Ein ſchnelles Fragen und Antworten,<lb/> eine Verabredung, ins Auto, durch die Dreh-<lb/> tür ins Hotel — ein langer, braungebrann-<lb/> ter Rieſe, beinahe wie ein Inder ausſehend,<lb/> drückt mir die Hand. Ete ſtellt ſeinen treuen<lb/> Reiſebegleiter Dreſſel vor. Erzählungen<lb/> aus dem Fernen Oſten.</p><lb/> <p>Vier Monate lang dauerte die Reiſe, drei<lb/> Wochen davon entfielen auf den Aufenthalt<lb/> in Japan. Ete erzählt begeiſtert von der<lb/> fabelhaften Organiſation und Nachahmungs-<lb/> fähigkeit der Japaner. Das Publikum iſt<lb/> in jeder Weiſe ſportgeſchult und nichts iſt<lb/> bezeichnender als die Zuſchauerzahl.</p><lb/> <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">In drei Tagen 36 000 Zuſchauer zu<lb/> einem Schwimmer-Meeting</hi></hi><lb/> aufzubringen, iſt bisher den Japanern vor-<lb/> behalten geblieben. Der Sport und mit ihm<lb/> die ſportliche Leiſtung iſt drüben eine natio-<lb/> nale Angelegenheit. 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Januar bis<lb/> zum 3. Februar ſtattfindenden Wettbewerbe<lb/> um die Deutſchen Skimeiſterſchaften 1929<lb/> werden von ausländiſchen Verbänden die<lb/> Vertreter von drei Nationen mit den Unſri-<lb/> gen in Wettbewerb ſehen. Oeſterreich, die<lb/> Tſchechoſlowakei und Jugoſlawien haben<lb/> ihre Meldungen abgegeben. Ferner wird<lb/> noch der Hauptverband Deutſcher Winter-<lb/> ſportvereine in der Tſchechoſlowakei ein<lb/> größeres Aufgebot an Bewerbern ſtellen.</p><lb/> <p>Dazu kommt dann die geſamte deutſche<lb/> Skiläuferklaſſe, ſo daß die Wettbewerbe in<lb/> Klingenthal, falls die Witterung keinen<lb/> Strich durch die Rechnung macht, zu einer<lb/> impoſanten Kundgebung für den Skiſport<lb/> werden dürften.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Mannſchaftslauf<lb/> der Münchner Skivereine<lb/> Am 17. Februar</hi> </head><lb/> <p>Am 17. Februar wird auf Grund des<lb/> Beſchluſſes der Mitglieder-Verſammlung<lb/> vom 19. Dezember 1928 als gemeinſchaft-<lb/> liche Veranſtaltung der Münchner Schi-<lb/> Vereine ein Mannſchaftslauf durchgeführt.</p><lb/> <p>Die Genehmigung für die Abhaltung dieſes<lb/> Laufes iſt vom Sportwart des Schigau<lb/> München erteilt worden.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Strecke</hi> liegt im einzelnen noch<lb/> nicht feſt; ſie wird ohne erhebliche Gegen-<lb/> ſteigung vom Wallberghaus zum Talboden,<lb/> zwiſchen Wallberg und Stümpfling führen,<lb/> in großen Schleifen den Stümpflingſattel<lb/> erreichen und von da nach Neuhaus führen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Wanderpreis für den Iſartal-<lb/> Lang- und Sprunglauf</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Skigau München</hi> </p> </argument><lb/> <p>Die Gemeinde Icking hat für den Iſartal-Lang-<lb/> und Sprunglauf einen Wanderpreis geſtiftet, der<lb/> in beliebiger Reihenfolge dreimal oder nachein-<lb/> ander zweimal gewonnen werden muß. Der<lb/> Preis iſt beſtimmt für den beſten Kombinations-<lb/> läufer und ſoll bei den alljährlich ſtattfindenden<lb/> Iſartal-Lang- und Sprungläufen ausgetragen<lb/> werden. Die Gemeinde Schäftlarn überwies<lb/> einen Ehrenpreis für den beſten Langläufer in<lb/> der Winterſport-Abteilung Iſartal. Außerdem<lb/> ſteht von der Gemeinde Baierbrunn ein Ehren-<lb/> preis für den weiteſt geſtandenen Sprung bereit.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="4"> <head> <hi rendition="#b">Winterſportwoche in Berchtesgaden</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Was koſten 5 Tage?</hi> </p> </argument><lb/> <p>Die Kurdirektion Berchtesgaden iſt mit<lb/> einer neuen Tat auf den Plan getreten. Es<lb/> wird in Berchtesgaden in der Zeit vom 4.<lb/> bis 9. Februar eine Winterſportwoche ver-<lb/> anſtaltet werden, die eine Reihe ſportlich<lb/> hochwertiger Veranſtaltungen umfaſſen wird.<lb/> Das Sportprogramm wird enthalten: Ro-<lb/> delrennen, Eishockeyturnier, zu dem erſt-<lb/> klaſſige Mannſchaften aus München, Salz-<lb/> burg und Innsbruck verpflichtet worden ſind,<lb/> ein Skiſpringen auf der großen Berchtes-<lb/> gadener Sprungſchanze, Kunſtlaufen auf<lb/> dem Berchtesgadener Eislaufplatz und<lb/> Schlittenfahrten zur Wildfütterung am Kö-<lb/> nigsſee und Hinterſee.</p><lb/> <p>Berchtesgaden wird in der Zeit der Win-<lb/> terſportwoche für ſeine Beſucher ein beſon-<lb/> deres Pauſchalabkommen treffen, und zwar<lb/> werden 5 Tage Aufenthalt in der Zeit vom<lb/> 4. bis 9. Januar in gut bürgerlichen Häuſern<lb/> Mark 55 und in Häuſern 1. Ranges Mark<lb/> 70.— koſten. In dieſem Preiſe ſind inbe-<lb/> griffen: Die Unterkunft, vollſtändige Verpfle-<lb/> gung einſchließlich Trinkgeldablöſung und<lb/> Kurtaxe, Ski- und Eislaufſchule, Beſuch der<lb/> großen winterſportlichen Veranſtaltungen<lb/> und Abendveranſtaltungen.</p><lb/> <p>Das Berchtesgadener Land wird alles auf-<lb/> bieten, um während der Winterſportwoche<lb/> ſeinen Gäſten einen angenehmen, und durch<lb/> die ſportlichen Veranſtaltungen anregenden<lb/> Aufenthalt zu bieten. Die Gutſcheine für die<lb/> Pauſchalreiſe ſind erhältlich bei den Vertre-<lb/> tungen des Amtl. Bayeriſchen Reiſebüros<lb/> und des MER, ſowie bei dem Verkehrsver-<lb/> band München und Südbayern, München,<lb/> Hauptbahnhof-Nordbau.</p> </div> </div> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [0006]
SPORT TURNEN SPIEL
Jeden Samstag „Auto-AZ“ Nachrichtenblatt des Deutschen Touring-Club Mitteilungsblatt des ADAC Gau Südbayern
Geheimnis um die „göttliche“ Suzanne
[Abbildung Die Tennisweltmeiſterin Suzanne Lenglen iſt aus
dem Hauſe ihrer Freundin in Los Angeles (Kali-
fornien) ſpurlos verſchwunden. Die Befürchtungen,
die man an dieſen geheimnisvollen Vorgang
knüpft, ſchwanken zwiſchen denen vor einem
Selbſtmord und denen vor einem neuen Reklame-
trick.]
Amateur-Fauſtkämpfe
in München
Augsburger Gäſte im Ring
Kommenden Freitag, den 25. Januar,
abends 8.15 Uhr, veranſtaltet die Fauſt-
kampfriege „Bajuwaren“ im erweiter-
ten Saale ihres Klubheims, Unionsbrauerei,
Aeußere Wienerſtraße 42, beim Max Weber-
platz, einen nationalen Großkampfabend,
bei dem außer beſter Münchner Amateur-
boxklaſſe einige Leute aus der Abteilung des
Turnvereins Augsburg an den Start gehen.
Der deutſche DASV.-Weltergewichts-
meiſter 1928, Robert Muyſers (Baju-
waren), geht mit dem hervorragenden Mit-
telgewichtler und vielfachen Bayer. Meiſter
Heichlinger (TV. Augsburg) in einem
Miſchgewichtskampf in den Ring und be-
geht zugleich ſein 100. Treffen, von denen er
über 75 für ſich entſchied. Xaver Jochner
(Bajuwaren) trifft auf den äußerſt ſchlag-
ſtarken Manhardt (TV. Augsburg) im
Weltergewicht. Es dürfte, da der Bajuware
ein ausgeſprochener Fighter iſt, ein erbitter-
ter Kampf bevorſtehen.
Der neue Mann Scheitinger (Baju-
waren) kommt mit Augsburgs beſtem
Leichtgewichtler Lindmeier (TV. Augs-
burg) in den Ring und müßte bei Aus-
nützung ſeiner vollen Reichweite dem Augs-
burger den Sieg ſchwer machen. Inter-
eſſant für Kenner iſt die Paarung im Feder-
gewicht zwiſchen dem harten Willy Höchtl
(Bajuwaren) und dem Techniker Eber-
wein (TV. Augsburg). Ausgang durchaus
offen.
Hart auf hart geht es im Leichtgewicht
zwiſchen Schleinkofer (Armin) und
Held (Apollo).
Die Rahmenkämpfe: Im Papiergewicht:
Franz Bauer (Bajuwaren) gegen Wag-
ner (1880). Im Fliegengewicht: Karl-
ſtetter (Apollo) gegen Bachmeier
(1860). Im Bantamgewicht: Ludwig
(Apollo) gegen Fehringer (1860). Im
Federgewicht: Stallmeiſter (Boxklub
München) gegen Baumeiſter (Apollo).
Im Leichtgewicht: Bichler (1880) gegen
Linhart (Apollo). Im Weltergewicht:
Schwarzmeier (Jahn) gegen Schäff-
ler (1860).
Braun leitet
Deutſchland — Schweiz
Zum Schiedsrichter für das am 10. Fe-
bruar in Mannheim ſtattfindende Fuß-
ball-Länderſpiel Deutſchland—Schweiz iſt
der bekannte Wiener internatonale Unpar-
teiiſche Braun beſtellt worden.
„Ete“ wieder in Deutſchland
Ein erſtes Interview mit dem Weltreiſenden
Das Telephon ſchrillt. Eine tiefe Stimme.
„Ich komme von weit her!“ Wer kann das
wohl ſein, abends ſpät in Frankfurt? Plötz-
lich dämmert’s. Die Stimme iſt nicht ganz
unbekannt. „Ete .....?!“
Jawohl — Erich Rademacher aus Magde-
burg. Wie er ſagt „leider in Frankfurt“.
Leider und unfreiwillig. Er wollte von
Marſeille aus direkt zur Hellasfeier nach
Magdeburg und verpaßte durch Zugverſpä-
tung den Anſchluß. Flugzeug war nicht
aufzutreiben. Alſo Zwangspauſe in Frank-
furt. Ein ſchnelles Fragen und Antworten,
eine Verabredung, ins Auto, durch die Dreh-
tür ins Hotel — ein langer, braungebrann-
ter Rieſe, beinahe wie ein Inder ausſehend,
drückt mir die Hand. Ete ſtellt ſeinen treuen
Reiſebegleiter Dreſſel vor. Erzählungen
aus dem Fernen Oſten.
Vier Monate lang dauerte die Reiſe, drei
Wochen davon entfielen auf den Aufenthalt
in Japan. Ete erzählt begeiſtert von der
fabelhaften Organiſation und Nachahmungs-
fähigkeit der Japaner. Das Publikum iſt
in jeder Weiſe ſportgeſchult und nichts iſt
bezeichnender als die Zuſchauerzahl.
In drei Tagen 36 000 Zuſchauer zu
einem Schwimmer-Meeting
aufzubringen, iſt bisher den Japanern vor-
behalten geblieben. Der Sport und mit ihm
die ſportliche Leiſtung iſt drüben eine natio-
nale Angelegenheit. Rademacher lobt die
väterliche Fürſorge von Exzellenz Dr. Solf.
Zufällig fiel die Ankunft des Ozeanfliegers
v. Hünefeld in die Zeit der Anweſenheit
Rademachers. Die Anweſenheit beider war
für das Deutſchtum eine überaus wertvolle
Repräſentation. Rademacher hält die
Abſage der Deutſchen Sportbehörde zu
einem Leichtathletik-Länderkampf mit
Japan für einen taktiſch groben Fehler.
Seine und Hünefelds Vorarbeit würde da-
durch eine ſtarke Einbuße erleiden müſſen.
Wieweit der Sport als Kulturgedanke in
Aſien Fuß gefaßt hat? Nicht leicht zu be-
antworten! Der Japaner iſt der geborene
Nachahmer, er erntet die Früchte unſerer
Vorarbeit. In China liegen die Verhält-
niſſe anders. Dort iſt trotz eingeborener
Fußball- und Baſeball-Mannſchaften der
Europäer und vornehmlich ſeit Jahrzehnten
der Engländer der Träger des ſportlichen
Gedankens. Im allgemeinen meidet der
Europäer ſportliche Wettkämpfe mit den
Eingeborenen, aber die Idee wächſt und die
deutſchen Clubs könnten gerade durch den
Sport Einfluß von überragender kultureller
und wirtſchaftlicher Bedeutung erringen.
Ete hat ſich ſtark verändert.
Nicht nur äußerlich. Er gibt es auch ſelbſt
zu.
„Bei meiner erſten Reiſe durch Amerika
war ich abgehetzt, und durch die vielen
Starts zu ſehr abgelenkt, um Kenntniſſe zu
ſammeln. Meine jetzige Heimreiſe hat mir
erſt die Augen geöffnet, ich habe ſehen ge-
lernt. Die vergangenen Monate haben mir
unendlich viel gegeben. Wer einmal im
Oſten war, den zieht es immer wieder zu-
rück. Ich hielt das für Bücherweisheit, jetzt
aber begreife ich den tieferen Sinn.“
Die Heimreiſe ging über Schanghai,
Hongkong, Manila, Sumatra, Colombo,
Port Sudan, Haifa, Luxor, Kairo, Mar-
ſeille. In Aegypten lernte Rademacher auch
erkennen, was ſechstauſend Jahre bedeuten.
Es genügt nicht, zu leſen — man muß ſelbſt
ſehen und erlebt haben. Seine Reiſe hat
ihm tiefe Eindrücke vermittelt.
Von Sport wird nicht viel geſprochen.
Das haben wir hier ja auch.
Dr. E. Buſſard.
Fußball-Länderſpiele
Zwei weitere DFV.-Länderſpiele
Der Spielausſchuß des Deutſchen Fuß-
ball-Bundes hat jetzt noch zwei weitere Län-
derſpiele nominiert. Deutſchland —
Schweden ſoll am 23. Juli auf deutſchem
Boden, und zwar wahrſcheinlich in Köln
ſtattfinden, während für die Begegnung
Deutſchland — Finnland als Ter-
min der 20. Oktober und als Austragsort
das Stadion zu Altona feſtgelegt wurden.
Länderſpiele der Schweiz
Die Schweiz wird in den nächſten Mona-
ten die nachſtehenden Fußball-Länderſpiele
austragen: 10. Februar in Mannheim ge-
gen Deutſchland. 14. April in Bern
gegen Ungarn, 5. Mai in einer weſt-
ſchweizeriſchen Stadt gegen die Tſchecho-
ſlowakei.
Radländerkampf
Deutſchland — Frankreich
Der am 27. Januar im Mailänder Win-
tervelodrom ſtattfindende Radländerkampf
Deutſchland — Frankreich wird die folgen-
den Mannſchaften im Kampf ſehen:
Fliegerkampf: Oſzmella, Steffes-D., Ma-
theron, Marcell Jean-Fr.;
Match Omnium: Ehmer/Kroſchel-D., Fau-
det Marcillac-Fr.;
Steher: Möller, Krewer-D., Graſſin,
Paillard-Fr.
Bei den deutſchen Eishockey-Meiſterſchaften
[Abbildung auf dem Rieſſerſee ſchlug Sportklub Rieſſerſee Stuttgart 9:0, — Unſer Bild zeigt einen
kritiſchen Moment vor dem Stuttgarter Tor, bei dem der Torwart die Scheibe reiten kann.]
Wintersport
Deutſche Skimeiſterſchaft
Die Ausländer
Die Anfang Februar, vom 31. Januar bis
zum 3. Februar ſtattfindenden Wettbewerbe
um die Deutſchen Skimeiſterſchaften 1929
werden von ausländiſchen Verbänden die
Vertreter von drei Nationen mit den Unſri-
gen in Wettbewerb ſehen. Oeſterreich, die
Tſchechoſlowakei und Jugoſlawien haben
ihre Meldungen abgegeben. Ferner wird
noch der Hauptverband Deutſcher Winter-
ſportvereine in der Tſchechoſlowakei ein
größeres Aufgebot an Bewerbern ſtellen.
Dazu kommt dann die geſamte deutſche
Skiläuferklaſſe, ſo daß die Wettbewerbe in
Klingenthal, falls die Witterung keinen
Strich durch die Rechnung macht, zu einer
impoſanten Kundgebung für den Skiſport
werden dürften.
Mannſchaftslauf
der Münchner Skivereine
Am 17. Februar
Am 17. Februar wird auf Grund des
Beſchluſſes der Mitglieder-Verſammlung
vom 19. Dezember 1928 als gemeinſchaft-
liche Veranſtaltung der Münchner Schi-
Vereine ein Mannſchaftslauf durchgeführt.
Die Genehmigung für die Abhaltung dieſes
Laufes iſt vom Sportwart des Schigau
München erteilt worden.
Die Strecke liegt im einzelnen noch
nicht feſt; ſie wird ohne erhebliche Gegen-
ſteigung vom Wallberghaus zum Talboden,
zwiſchen Wallberg und Stümpfling führen,
in großen Schleifen den Stümpflingſattel
erreichen und von da nach Neuhaus führen.
Wanderpreis für den Iſartal-
Lang- und Sprunglauf
Skigau München
Die Gemeinde Icking hat für den Iſartal-Lang-
und Sprunglauf einen Wanderpreis geſtiftet, der
in beliebiger Reihenfolge dreimal oder nachein-
ander zweimal gewonnen werden muß. Der
Preis iſt beſtimmt für den beſten Kombinations-
läufer und ſoll bei den alljährlich ſtattfindenden
Iſartal-Lang- und Sprungläufen ausgetragen
werden. Die Gemeinde Schäftlarn überwies
einen Ehrenpreis für den beſten Langläufer in
der Winterſport-Abteilung Iſartal. Außerdem
ſteht von der Gemeinde Baierbrunn ein Ehren-
preis für den weiteſt geſtandenen Sprung bereit.
Winterſportwoche in Berchtesgaden
Was koſten 5 Tage?
Die Kurdirektion Berchtesgaden iſt mit
einer neuen Tat auf den Plan getreten. Es
wird in Berchtesgaden in der Zeit vom 4.
bis 9. Februar eine Winterſportwoche ver-
anſtaltet werden, die eine Reihe ſportlich
hochwertiger Veranſtaltungen umfaſſen wird.
Das Sportprogramm wird enthalten: Ro-
delrennen, Eishockeyturnier, zu dem erſt-
klaſſige Mannſchaften aus München, Salz-
burg und Innsbruck verpflichtet worden ſind,
ein Skiſpringen auf der großen Berchtes-
gadener Sprungſchanze, Kunſtlaufen auf
dem Berchtesgadener Eislaufplatz und
Schlittenfahrten zur Wildfütterung am Kö-
nigsſee und Hinterſee.
Berchtesgaden wird in der Zeit der Win-
terſportwoche für ſeine Beſucher ein beſon-
deres Pauſchalabkommen treffen, und zwar
werden 5 Tage Aufenthalt in der Zeit vom
4. bis 9. Januar in gut bürgerlichen Häuſern
Mark 55 und in Häuſern 1. Ranges Mark
70.— koſten. In dieſem Preiſe ſind inbe-
griffen: Die Unterkunft, vollſtändige Verpfle-
gung einſchließlich Trinkgeldablöſung und
Kurtaxe, Ski- und Eislaufſchule, Beſuch der
großen winterſportlichen Veranſtaltungen
und Abendveranſtaltungen.
Das Berchtesgadener Land wird alles auf-
bieten, um während der Winterſportwoche
ſeinen Gäſten einen angenehmen, und durch
die ſportlichen Veranſtaltungen anregenden
Aufenthalt zu bieten. Die Gutſcheine für die
Pauſchalreiſe ſind erhältlich bei den Vertre-
tungen des Amtl. Bayeriſchen Reiſebüros
und des MER, ſowie bei dem Verkehrsver-
band München und Südbayern, München,
Hauptbahnhof-Nordbau.
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(2023-01-02T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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