Allgemeine Zeitung, Nr. 20, 24. Januar 1929.WIRTSCHAFT & BÖRSE [Spaltenumbruch] Aus dem bayerischen Textil- Gewerbe Die Lagerhaltung hatte im Textilhandel Das Vertrauen auf das Frühjahrs- Amerika-Freigabe Zahlreiche Eigentümer von in den Ver- MÜNCHENER BÖRSE Die heutige Börse Tendenz: Etwas fester Im Einklange mit Auf dem Terminmarkte notierten: Schuckert 22[4] Farben 255 Motoren 215 B. Daimler 54 Hypothekenbank 170. Von variablen Notierungen gelang- Von Versicherungswerten mußte Bei den Immobilienaktien sind Neu- Sonst liegen auf dem Kassamarkte und bei den BERLINER BÖRSE Amtlicher Verkehr Tendenz: Erholt Entgegen der Der Geldmarkt ist unverändert flüssig und Bankenwerte noch etwas unregelmäßig, Auf Schiffahrtswerte wirkte der Ein- Etwas belebter war das Geschäft heute auf Warenhauspapiere unregelmäßig. Wäh- Bei Polyphon stellte sich eine Kursbesse- Bier-Spritwerte unverändert. Schult- Durchgehend höher liegen heute Kaliwerte. In Farben werden Eindeckungen vorgenom- Von Autowerten wurden heute Daim- In den gestern katastrophal gewordenen A.E.G. 1741/2 (plus 21/2) Bergmann 214 (plus 31/2) Licht & Kraft 2133/4 (plus 2) Gesfürel 242 (plus 21/2) Schuckert 226 (plus 5) Siemens 3891/4 (plus 3). Auch in Kunstseidewerten wurden von Zellstoffwerte ruhig. Waldhof 273, In der Gruppe der diversen Papiere Anleihe 14. Im Verlaufe blieb die Stimmung im großen Nachbörse Tendenz: Ruhig An der Nachbör1 hörte man noch folgende [Tabelle] Steuer-Ecke der "AZ" Einkommen- und Körperschaftsteuer. Der Reichsfinanzminister hat die Finanz- Abschreibungen auf zweifelhafte Forderungen. Der Reichsfinanzhof hat entschieden: Ob eine Forderung minderwertig ist, muß Auch wenn längere Zeit nach dem Bilanz- Gewinne aus Anteilen einer G. m. b. H. Bei Steuerpflichtigen mit nicht mehr als Vermögensteuer. Wenn sich Ihr Vermögen dem Umfange nach Erbschaftsteuer. Erbschaftsteuer kann eventuell in Ratenzah- Frankfurter Kurse [Tabelle] [Spaltenumbruch]
BERLINER BÖRSENKURSE vom 23. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten [Tabelle] AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE vom 23. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten [Tabelle] WIRTSCHAFT & BÖRSE [Spaltenumbruch] Aus dem bayeriſchen Textil- Gewerbe Die Lagerhaltung hatte im Textilhandel Das Vertrauen auf das Frühjahrs- Amerika-Freigabe Zahlreiche Eigentümer von in den Ver- MÜNCHENER BÖRSE Die heutige Börse Tendenz: Etwas fester Im Einklange mit Auf dem Terminmarkte notierten: Schuckert 22[4] Farben 255 Motoren 215 B. Daimler 54 Hypothekenbank 170. Von variablen Notierungen gelang- Von Verſicherungswerten mußte Bei den Immobilienaktien ſind Neu- Sonſt liegen auf dem Kaſſamarkte und bei den BERLINER BÖRSE Amtlicher Verkehr Tendenz: Erholt Entgegen der Der Geldmarkt iſt unverändert flüſſig und Bankenwerte noch etwas unregelmäßig, Auf Schiffahrtswerte wirkte der Ein- Etwas belebter war das Geſchäft heute auf Warenhauspapiere unregelmäßig. Wäh- Bei Polyphon ſtellte ſich eine Kursbeſſe- Bier-Spritwerte unverändert. Schult- Durchgehend höher liegen heute Kaliwerte. In Farben werden Eindeckungen vorgenom- Von Autowerten wurden heute Daim- In den geſtern kataſtrophal gewordenen A.E.G. 174½ (plus 2½) Bergmann 214 (plus 3½) Licht & Kraft 213¾ (plus 2) Gesfürel 242 (plus 2½) Schuckert 226 (plus 5) Siemens 389¼ (plus 3). Auch in Kunſtſeidewerten wurden von Zellſtoffwerte ruhig. Waldhof 273, In der Gruppe der diverſen Papiere Anleihe 14. Im Verlaufe blieb die Stimmung im großen Nachbörſe Tendenz: Ruhig An der Nachbör1 hörte man noch folgende [Tabelle] Steuer-Ecke der „AZ“ Einkommen- und Körperſchaftſteuer. Der Reichsfinanzminiſter hat die Finanz- Abſchreibungen auf zweifelhafte Forderungen. Der Reichsfinanzhof hat entſchieden: Ob eine Forderung minderwertig iſt, muß Auch wenn längere Zeit nach dem Bilanz- Gewinne aus Anteilen einer G. m. b. H. Bei Steuerpflichtigen mit nicht mehr als Vermögenſteuer. Wenn ſich Ihr Vermögen dem Umfange nach Erbſchaftſteuer. Erbſchaftſteuer kann eventuell in Ratenzah- Frankfurter Kurſe [Tabelle] [Spaltenumbruch]
BERLINER BÖRSENKURSE vom 23. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten [Tabelle] AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE vom 23. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten [Tabelle] <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0007"/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">WIRTSCHAFT & BÖRSE</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jComment" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aus dem bayeriſchen Textil-<lb/> Gewerbe</hi> </head><lb/> <p>Die Lagerhaltung hatte im <hi rendition="#g">Textilhandel</hi><lb/> zu Beginn des Herbſtes einen außerordentlichen<lb/> Tiefſtand erreicht, ſo daß auf den Verlauf des<lb/><hi rendition="#g">Herbſtgeſchäftes</hi> große Hoffnungen geſetzt<lb/> wurden. Aber man hatte, wie ſich bald heraus-<lb/> ſtellte, die wirtſchaftlichen Folgen der guten Ernte<lb/> überſchätzt. Die Getreidepreiſe vermochten wegen<lb/> des ſehr ergiebigen Ausfalls auch der ausländi-<lb/> ſchen Ernte die erwartete Höhe nicht zu erklim-<lb/> men, ja, es machte ſich im Inland bald eine ge-<lb/> wiſſe Zurückhaltung im Angebot geltend, die ſich<lb/> in der Landwirtſchaft nicht nur in entſprechendem<lb/> Mangel an Kaufkraft auswirkte, ſondern teil-<lb/> weiſe auch in einer Unfähigkeit, die aufgelaufe-<lb/> nen Schulden ſowie die fälligen Zinſen zu be-<lb/> gleichen. Unter dieſen Umſtänden ſowie unter<lb/> dem Einfluß des ſchönen Herbſtwetters blieben<lb/> die Monate Oktober und November, die im Groß-<lb/> handel die Hauptverkaufszeit für die Winter-<lb/> ſaiſon bilden, weit hinter den Erwartungen zu-<lb/> rück; die Folge war: weitere Verſchlechterung der<lb/> Zahlungsverhältniſſe, Zunahme der Konkurſe und<lb/> Vergleichsanträge, Geſchäftsloſigkeit bei Einzel-<lb/> handel, Großhandel und Induſtrie. Letztere ar-<lb/> beitete mit Ausnahme der Strickinduſtrie überall<lb/> reduziert, es fehlte jeder Unternehmungsgeiſt,<lb/> niemand wollte ſich größere und weiterreichende<lb/> Verpflichtungen aufladen. Der Bedarf wurde<lb/> von der Hand in den Mund gedeckt. Freilich<lb/> wurde mit dieſer außerordentlichen Vorſicht im<lb/> Disponieren eine größere Verwirrung des Mark-<lb/> tes durch <hi rendition="#g">Schleuderverkäufe</hi> im Einzel-<lb/> handel <hi rendition="#g">vermieden,</hi> ſo daß das Angebot<lb/> ziemlich reibungslos der verminderten Nachfrage<lb/> angepaßt werden konnte. Erſt <hi rendition="#g">Anfang De-<lb/> zember</hi> ſetzte mit Eintritt des Froſtes <hi rendition="#g">das<lb/> Weihnachtsgeſchäft</hi> ein, das im ganzen<lb/> noch recht erfreulich verlaufen zu ſein ſcheint und<lb/> immerhin einen beträchtlichen Teil der in den<lb/> vorhergehenden Monaten entſtandenen Ausfälle<lb/> wieder einzuholen vermochte. Dabei war aller-<lb/> dings die Beobachtung zu machen, daß den<lb/> Großbetrieben, den <hi rendition="#g">Kauf- und Waren-<lb/> häuſern,</hi> eine weſentlich größere Umſatz-<lb/> ſteigerung zufiel, als den Spezialgeſchäften, was<lb/> ſich auch in entſprechenden Ausfällen beim<lb/> Großhandel auswirkte, da die Kauf- und Waren-<lb/> häuſer mehr und mehr für ihren eigenen Bedarf<lb/> auch die Großhandelsfunktion übernommen<lb/> haben.</p><lb/> <p>Das Vertrauen auf das <hi rendition="#g">Frühjahrs-<lb/> geſchäft</hi> iſt gering. Die Produktion wird<lb/> mehr und mehr zu Ausſtellungen gezwungen.<lb/> Auch die ſteigenden Rohſtoffpreiſe machen keinen<lb/> Eindruck. Da die ausländiſche Textilinduſtrie,<lb/><cb/> die ja mit erheblich niedrigeren Löhnen arbeitet,<lb/> ebenfalls über Mangel an ausreichender Beſchäf-<lb/> tigung klagt, kommt eine Unmenge ausländiſcher<lb/> Angebote zu Preiſen herein, mit denen die ein-<lb/> heimiſche Produktion nicht konkurrieren kann.<lb/> Die Forderung höherer Arbeitslöhne iſt daher,<lb/> vom Geſichtspunkt der Intereſſen der Geſamt-<lb/> wirtſchaft aus betrachtet, völlig unverſtändlich.<lb/> Aber auch dafür bringt die Wirtſchaft kein Ver-<lb/> ſtändnis auf, daß die ſtaatlichen Schlichtungs-<lb/> ſtellen mit dazu beitragen, die deutſche Induſtrie<lb/> in ihrer Konkurrenzfähigkeit nicht nur auf dem<lb/> Weltmarkt, ſondern auch auf dem Binnenmarkt<lb/> zu beeinträchtigen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Amerika-Freigabe</hi> </head><lb/> <p>Zahlreiche Eigentümer von <hi rendition="#g">in den Ver-<lb/> einigten Staaten von Amerika be-<lb/> ſchlagnahmten Werten</hi> ſcheinen ſich über<lb/> die Folgen im unklaren zu ſein, die die Unter-<lb/> laſſung der rechtzeitigen Stellung des Freigabe-<lb/> antrages nach dem Freigabegeſetz nach ſich zieht.<lb/> Die Freigabe erfolgt nur dann, wenn ein form-<lb/> gerechter und friſtgemäßer Antrag an den ameri-<lb/> kaniſchen Alien Property Cuſtodian geſtellt iſt.<lb/><hi rendition="#g">Der Antrag muß bis zum 10. März<lb/> 1929 in Waſhington eingereicht ſein</hi>.<lb/> Er muß alſo ſpäteſtens <hi rendition="#g">Mitte Februar</hi> ab-<lb/> geſandt werden. Wird er nicht friſtgemäß und<lb/> formgerecht geſtellt, ſo geht der Anſpruch auf<lb/> Ausfolgung des Eigentums endgültig verloren.<lb/> — In der gleichen Weiſe anzumelden ſind auch<lb/> Vermögenswerte, die in dem bekannten Rechts-<lb/> ſtreit zwiſchen dem Britiſchen Public Truſtee und<lb/> dem Alien Property Cuſtodian befangen ſind.<lb/> Zahlreiche Intereſſenten ſcheinen der irrtümlichen<lb/> Anſicht zu ſein, daß diesbezügliche Freigabe-<lb/> anträge vor der Prozeßſcheidung nicht erforder-<lb/> lich ſind. — Bis zum gleichen Ausſchlußtermin<lb/> iſt auch die Freigabe zu beantragen für die<lb/><hi rendition="#g">Baltimore und Ohio Common-<lb/> Shares-Zertifikate</hi> (auf Namen der<lb/> Deutſchen Bank) und die <hi rendition="#g">Pennſylvania-<lb/> Shares-Zertifikate</hi> (auf Namen der<lb/> Direktion der Disconto-Geſellſchaft, Norddeutſche<lb/> Bank, M. M. Warburg & Co.). Auch dieſe Frei-<lb/> gabeanträge müſſen, ſoweit noch nicht geſchehen,<lb/> unverzüglich geſtellt werden. Dabei iſt die ſchrift-<lb/> liche und beglaubigte Zuſtimmungserklärung<lb/> (aſſent) derjenigen deutſchen Bank beizubringen,<lb/> auf deren Namen die Shares ausgeſtellt ſind.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">MÜNCHENER BÖRSE</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Die heutige Börse</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#aq">Tendenz: <hi rendition="#b">Etwas fester</hi></hi> </p> </argument><lb/> <dateline><hi rendition="#b">München,</hi> 23. Jan., 1 Uhr.</dateline><lb/> <p>Im Einklange mit<lb/> auswärts war die Stimmung heute an der Mün-<lb/><cb/> chener Börſe etwas beruhigter und ſtellenweiſe<lb/> konnten ſich die Kurſe wieder ſtärker erholen.</p><lb/> <p>Auf dem <hi rendition="#g">Terminmarkte</hi> notierten:</p><lb/> <p>Schuckert 22<supplied cert="low">4</supplied></p><lb/> <p>Farben 255</p><lb/> <p>Motoren 215 B.</p><lb/> <p>Daimler 54</p><lb/> <p>Hypothekenbank 170.</p><lb/> <p>Von <hi rendition="#g">variablen Notierungen</hi> gelang-<lb/> ten Amperwerke mit 110¾, Füſſen mit 108,<lb/> Löwenbräu mit 300 und Maxhütte mit 190½<lb/> ziemlich unverändert zur Notierung.</p><lb/> <p>Von <hi rendition="#g">Verſicherungswerten</hi> mußte<lb/><hi rendition="#g">Münchener Rückverſicherung</hi> um 5 M<lb/> auf 660 nachgeben, während Stuttgarter Leben<lb/> um 3 M auf 299 anzogen.</p><lb/> <p>Bei den <hi rendition="#g">Immobilienaktien</hi> ſind Neu-<lb/> Weſtend um 2 Prozent höher bei 166.</p><lb/> <p>Sonſt liegen auf dem Kaſſamarkte und bei den<lb/> feſtverzinslichen Papieren wenig Kursverände-<lb/> rungen vor.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">BERLINER BÖRSE</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Amtlicher Verkehr</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#aq">Tendenz: <hi rendition="#b">Erholt</hi></hi> </p> </argument><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 23. Januar, 12.50 Uhr.</dateline><lb/> <p>Entgegen der<lb/> allgemeinen Anſicht, daß die ſchweren Kursein-<lb/> brüche der letzten Tage weitere Poſitionslöſungen<lb/> zur Folge haben würden, zeigte ſich heute bei<lb/> Börſenbeginn von vorneherein eine etwas be-<lb/> ruhigtere Stimmung und beſſere Aufnahmeluſt.<lb/> Es darf nicht vergeſſen werden, daß die Baiſſe-<lb/> ſpekulation über das Ausmaß der von ihr an-<lb/> gekurbelten Bewegung ſelbſt maßlos erſtaunt iſt<lb/> und ſich naturgemäß beeilt, ſich die ihr ſtellen-<lb/> weiſe zugefallenen bedeutenden Fix-Gewinne<lb/> durch Glattſtellung der Engagements zu ſichern.<lb/> Die ſchwere Bankinſolvenz Unter den Linden<lb/> bildet natürlich das Hauptgeſprächsthema der<lb/> heutigen Börſe, jedoch wird jetzt bekannt, daß die<lb/> Firma an der Börſe ſelbſt bei weitem nicht mehr<lb/> die frühere Bedeutung beſitzt und größere<lb/> Effektenengagements für ſie nicht beſtehen. Jn<lb/> der Reparationsfrage und innerpolitiſch liegen<lb/> heute keine neuen Nachrichten vor.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Geldmarkt</hi> iſt unverändert flüſſig und<lb/> Tagesgeld, welches wenig verlangt wird, iſt ſchon<lb/> bei 3—5 Prozent erhältlich. Ultimogeld unver-<lb/> ändert. Der Privatdiskont iſt, wie geſtern be-<lb/> kanntgegeben worden iſt, auf 5⅝ Prozent ge-<lb/> ſenkt worden.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Bankenwerte</hi> noch etwas unregelmäßig,<lb/> lediglich Reichsbank um 2½ Prozent auf 306¾<lb/> gebeſſert. Handelsanteile 228½, Darmſtädter 277,<lb/> Hypothekenbank 170½.</p><lb/> <cb/> <p>Auf <hi rendition="#g">Schiffahrtswerte</hi> wirkte der Ein-<lb/> gang der Freigabegelder bei Nordlloyd etwas<lb/> ſtimmulierend ein. Nordlloyd ſelbſt 125¾<lb/> (plus 2); Hapag 127⅞.</p><lb/> <p>Etwas belebter war das Geſchäft heute auf<lb/> dem Markte der <hi rendition="#g">Montanpapiere</hi>. Stärker<lb/> gebeſſert Ilſe bei 208¼ (plus 3) und Rheiniſche<lb/> Braunkohlen bei 275½ (plus 2), mehr abge-<lb/> ſchwächt Maxhütte bei 189 (minus 3) und Stol-<lb/> berger Zink bei 169 (minus 2). Sonſt hier Gel-<lb/> ſenkirchen 123½, Harpener <formula notation="TeX">135\frac{2}{4}</formula>, Mannesmann<lb/> 124¼ (plus 1½), Rheinſtahl 130.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Warenhauspapiere</hi> unregelmäßig. Wäh-<lb/> rend Tietz um 2 Prozent auf 292 anziehen konn-<lb/> ten, liegen Karſtadt bei 220¼ im Angebot.</p><lb/> <p>Bei <hi rendition="#g">Polyphon</hi> ſtellte ſich eine Kursbeſſe-<lb/> rung um 4 Prozent auf 420 ein.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Bier-Spritwerte</hi> unverändert. 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Es eröffneten:</p><lb/> <p>A.E.G. 174½ (plus 2½)</p><lb/> <p>Bergmann 214 (plus 3½)</p><lb/> <p>Licht & Kraft 213¾ (plus 2)</p><lb/> <p>Gesfürel 242 (plus 2½)</p><lb/> <p>Schuckert 226 (plus 5)</p><lb/> <p>Siemens 389¼ (plus 3).</p><lb/> <p>Auch in <hi rendition="#g">Kunſtſeidewerten</hi> wurden von<lb/> den Baiſſiers ſtärkere Rückdeckungen vorgenom-<lb/> men. Glanzſtoff ſtiegen um 5 Prozent auf 477,<lb/><hi rendition="#g">Bemberg</hi> um 7 Prozent auf 434. Stöhr ge-<lb/> beſſert auf 219 (plus 4).</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Zellſtoffwerte</hi> ruhig. Waldhof 273,<lb/> Aſchaffenburger 193½.</p><lb/> <p>In der Gruppe der <hi rendition="#g">diverſen Papiere</hi><lb/> ſtellten ſich ebenfalls Kursbeſſerungen ein.<lb/> Deutſche Linoleum 330⅛, Deſſauer Gas 214½,<lb/> Sarotti 202 und Svenska 495. Berger abge-<lb/> ſchwächt auf 385 (minus 5).</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Anleihe</hi> 14.</p><lb/> <p>Im Verlaufe blieb die Stimmung im großen<lb/> und ganzen ziemlich freundlich. B.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Nachbörſe</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#aq">Tendenz: <hi rendition="#b">Ruhig</hi></hi> </p> </argument><lb/> <p>An der Nachbör<hi rendition="#sup">1</hi> hörte man noch folgende<lb/><hi rendition="#g">Kurſe:</hi></p><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Steuer-Ecke der „AZ“</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Einkommen- und Körperſchaftſteuer.</hi> </head><lb/> <p>Der Reichsfinanzminiſter hat die Finanz-<lb/> ämter ermächtigt, den Steuerpflichtigen mit<lb/> umfangreicher Buchhaltung die Friſt zur Ein-<lb/> reichung der Steuererklärung auf Antrag bis<lb/> 31. März 1929 zu verlängern.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Abſchreibungen auf zweifelhafte Forderungen.</hi> </head><lb/> <p>Der Reichsfinanzhof hat entſchieden:</p><lb/> <p>Ob eine Forderung minderwertig iſt, muß<lb/> vom ſubjektiven Standpunkt des ordentlichen,<lb/> die Geſamtverhältniſſe verſtändig erwägenden,<lb/> vorſichtigen Kaufmanns aus beurteilt werden.</p><lb/> <p>Auch wenn längere Zeit nach dem Bilanz-<lb/> ſtichtage keine Verluſte erſcheinen, iſt dies für<lb/> die Beurteilung nicht von entſcheidender Be-<lb/> deutung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Gewinne aus Anteilen einer G. m. b. H.</hi> </head><lb/> <p>Bei Steuerpflichtigen mit nicht mehr als<lb/> RM. 20 000. — Geſamteinkommen ermäßigt ſich<lb/> die Einkommenſteuer um 10 Prozent der Ge-<lb/> winne aus der G. m. b. 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Januar 1928 in Reichsmarkprozenten</hi> </head><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE</hi><lb/> vom 23. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten</hi> </head><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0007]
WIRTSCHAFT & BÖRSE
Aus dem bayeriſchen Textil-
Gewerbe
Die Lagerhaltung hatte im Textilhandel
zu Beginn des Herbſtes einen außerordentlichen
Tiefſtand erreicht, ſo daß auf den Verlauf des
Herbſtgeſchäftes große Hoffnungen geſetzt
wurden. Aber man hatte, wie ſich bald heraus-
ſtellte, die wirtſchaftlichen Folgen der guten Ernte
überſchätzt. Die Getreidepreiſe vermochten wegen
des ſehr ergiebigen Ausfalls auch der ausländi-
ſchen Ernte die erwartete Höhe nicht zu erklim-
men, ja, es machte ſich im Inland bald eine ge-
wiſſe Zurückhaltung im Angebot geltend, die ſich
in der Landwirtſchaft nicht nur in entſprechendem
Mangel an Kaufkraft auswirkte, ſondern teil-
weiſe auch in einer Unfähigkeit, die aufgelaufe-
nen Schulden ſowie die fälligen Zinſen zu be-
gleichen. Unter dieſen Umſtänden ſowie unter
dem Einfluß des ſchönen Herbſtwetters blieben
die Monate Oktober und November, die im Groß-
handel die Hauptverkaufszeit für die Winter-
ſaiſon bilden, weit hinter den Erwartungen zu-
rück; die Folge war: weitere Verſchlechterung der
Zahlungsverhältniſſe, Zunahme der Konkurſe und
Vergleichsanträge, Geſchäftsloſigkeit bei Einzel-
handel, Großhandel und Induſtrie. Letztere ar-
beitete mit Ausnahme der Strickinduſtrie überall
reduziert, es fehlte jeder Unternehmungsgeiſt,
niemand wollte ſich größere und weiterreichende
Verpflichtungen aufladen. Der Bedarf wurde
von der Hand in den Mund gedeckt. Freilich
wurde mit dieſer außerordentlichen Vorſicht im
Disponieren eine größere Verwirrung des Mark-
tes durch Schleuderverkäufe im Einzel-
handel vermieden, ſo daß das Angebot
ziemlich reibungslos der verminderten Nachfrage
angepaßt werden konnte. Erſt Anfang De-
zember ſetzte mit Eintritt des Froſtes das
Weihnachtsgeſchäft ein, das im ganzen
noch recht erfreulich verlaufen zu ſein ſcheint und
immerhin einen beträchtlichen Teil der in den
vorhergehenden Monaten entſtandenen Ausfälle
wieder einzuholen vermochte. Dabei war aller-
dings die Beobachtung zu machen, daß den
Großbetrieben, den Kauf- und Waren-
häuſern, eine weſentlich größere Umſatz-
ſteigerung zufiel, als den Spezialgeſchäften, was
ſich auch in entſprechenden Ausfällen beim
Großhandel auswirkte, da die Kauf- und Waren-
häuſer mehr und mehr für ihren eigenen Bedarf
auch die Großhandelsfunktion übernommen
haben.
Das Vertrauen auf das Frühjahrs-
geſchäft iſt gering. Die Produktion wird
mehr und mehr zu Ausſtellungen gezwungen.
Auch die ſteigenden Rohſtoffpreiſe machen keinen
Eindruck. Da die ausländiſche Textilinduſtrie,
die ja mit erheblich niedrigeren Löhnen arbeitet,
ebenfalls über Mangel an ausreichender Beſchäf-
tigung klagt, kommt eine Unmenge ausländiſcher
Angebote zu Preiſen herein, mit denen die ein-
heimiſche Produktion nicht konkurrieren kann.
Die Forderung höherer Arbeitslöhne iſt daher,
vom Geſichtspunkt der Intereſſen der Geſamt-
wirtſchaft aus betrachtet, völlig unverſtändlich.
Aber auch dafür bringt die Wirtſchaft kein Ver-
ſtändnis auf, daß die ſtaatlichen Schlichtungs-
ſtellen mit dazu beitragen, die deutſche Induſtrie
in ihrer Konkurrenzfähigkeit nicht nur auf dem
Weltmarkt, ſondern auch auf dem Binnenmarkt
zu beeinträchtigen.
Amerika-Freigabe
Zahlreiche Eigentümer von in den Ver-
einigten Staaten von Amerika be-
ſchlagnahmten Werten ſcheinen ſich über
die Folgen im unklaren zu ſein, die die Unter-
laſſung der rechtzeitigen Stellung des Freigabe-
antrages nach dem Freigabegeſetz nach ſich zieht.
Die Freigabe erfolgt nur dann, wenn ein form-
gerechter und friſtgemäßer Antrag an den ameri-
kaniſchen Alien Property Cuſtodian geſtellt iſt.
Der Antrag muß bis zum 10. März
1929 in Waſhington eingereicht ſein.
Er muß alſo ſpäteſtens Mitte Februar ab-
geſandt werden. Wird er nicht friſtgemäß und
formgerecht geſtellt, ſo geht der Anſpruch auf
Ausfolgung des Eigentums endgültig verloren.
— In der gleichen Weiſe anzumelden ſind auch
Vermögenswerte, die in dem bekannten Rechts-
ſtreit zwiſchen dem Britiſchen Public Truſtee und
dem Alien Property Cuſtodian befangen ſind.
Zahlreiche Intereſſenten ſcheinen der irrtümlichen
Anſicht zu ſein, daß diesbezügliche Freigabe-
anträge vor der Prozeßſcheidung nicht erforder-
lich ſind. — Bis zum gleichen Ausſchlußtermin
iſt auch die Freigabe zu beantragen für die
Baltimore und Ohio Common-
Shares-Zertifikate (auf Namen der
Deutſchen Bank) und die Pennſylvania-
Shares-Zertifikate (auf Namen der
Direktion der Disconto-Geſellſchaft, Norddeutſche
Bank, M. M. Warburg & Co.). Auch dieſe Frei-
gabeanträge müſſen, ſoweit noch nicht geſchehen,
unverzüglich geſtellt werden. Dabei iſt die ſchrift-
liche und beglaubigte Zuſtimmungserklärung
(aſſent) derjenigen deutſchen Bank beizubringen,
auf deren Namen die Shares ausgeſtellt ſind.
MÜNCHENER BÖRSE
Die heutige Börse
Tendenz: Etwas fester
München, 23. Jan., 1 Uhr.
Im Einklange mit
auswärts war die Stimmung heute an der Mün-
chener Börſe etwas beruhigter und ſtellenweiſe
konnten ſich die Kurſe wieder ſtärker erholen.
Auf dem Terminmarkte notierten:
Schuckert 224
Farben 255
Motoren 215 B.
Daimler 54
Hypothekenbank 170.
Von variablen Notierungen gelang-
ten Amperwerke mit 110¾, Füſſen mit 108,
Löwenbräu mit 300 und Maxhütte mit 190½
ziemlich unverändert zur Notierung.
Von Verſicherungswerten mußte
Münchener Rückverſicherung um 5 M
auf 660 nachgeben, während Stuttgarter Leben
um 3 M auf 299 anzogen.
Bei den Immobilienaktien ſind Neu-
Weſtend um 2 Prozent höher bei 166.
Sonſt liegen auf dem Kaſſamarkte und bei den
feſtverzinslichen Papieren wenig Kursverände-
rungen vor.
BERLINER BÖRSE
Amtlicher Verkehr
Tendenz: Erholt
Berlin, 23. Januar, 12.50 Uhr.
Entgegen der
allgemeinen Anſicht, daß die ſchweren Kursein-
brüche der letzten Tage weitere Poſitionslöſungen
zur Folge haben würden, zeigte ſich heute bei
Börſenbeginn von vorneherein eine etwas be-
ruhigtere Stimmung und beſſere Aufnahmeluſt.
Es darf nicht vergeſſen werden, daß die Baiſſe-
ſpekulation über das Ausmaß der von ihr an-
gekurbelten Bewegung ſelbſt maßlos erſtaunt iſt
und ſich naturgemäß beeilt, ſich die ihr ſtellen-
weiſe zugefallenen bedeutenden Fix-Gewinne
durch Glattſtellung der Engagements zu ſichern.
Die ſchwere Bankinſolvenz Unter den Linden
bildet natürlich das Hauptgeſprächsthema der
heutigen Börſe, jedoch wird jetzt bekannt, daß die
Firma an der Börſe ſelbſt bei weitem nicht mehr
die frühere Bedeutung beſitzt und größere
Effektenengagements für ſie nicht beſtehen. Jn
der Reparationsfrage und innerpolitiſch liegen
heute keine neuen Nachrichten vor.
Der Geldmarkt iſt unverändert flüſſig und
Tagesgeld, welches wenig verlangt wird, iſt ſchon
bei 3—5 Prozent erhältlich. Ultimogeld unver-
ändert. Der Privatdiskont iſt, wie geſtern be-
kanntgegeben worden iſt, auf 5⅝ Prozent ge-
ſenkt worden.
Bankenwerte noch etwas unregelmäßig,
lediglich Reichsbank um 2½ Prozent auf 306¾
gebeſſert. Handelsanteile 228½, Darmſtädter 277,
Hypothekenbank 170½.
Auf Schiffahrtswerte wirkte der Ein-
gang der Freigabegelder bei Nordlloyd etwas
ſtimmulierend ein. Nordlloyd ſelbſt 125¾
(plus 2); Hapag 127⅞.
Etwas belebter war das Geſchäft heute auf
dem Markte der Montanpapiere. Stärker
gebeſſert Ilſe bei 208¼ (plus 3) und Rheiniſche
Braunkohlen bei 275½ (plus 2), mehr abge-
ſchwächt Maxhütte bei 189 (minus 3) und Stol-
berger Zink bei 169 (minus 2). Sonſt hier Gel-
ſenkirchen 123½, Harpener [FORMEL], Mannesmann
124¼ (plus 1½), Rheinſtahl 130.
Warenhauspapiere unregelmäßig. Wäh-
rend Tietz um 2 Prozent auf 292 anziehen konn-
ten, liegen Karſtadt bei 220¼ im Angebot.
Bei Polyphon ſtellte ſich eine Kursbeſſe-
rung um 4 Prozent auf 420 ein.
Bier-Spritwerte unverändert. Schult-
heiß 295 und Oſtwerke 246.
Durchgehend höher liegen heute Kaliwerte.
Aſchersleben 276½, Salzdetfurth 506½ und
Weſteregeln 284½ (plus 3).
In Farben werden Eindeckungen vorgenom-
men und der Erſtkurs ſtellte ſich auf 254½.
Von Autowerten wurden heute Daim-
ler mehr verlangt und der Kurs des Papieres
erfuhr eine Aufwärtsbewegung um 3 Prozent
auf 54. N.A.G. 41, Adler 55½, Bayeriſche Mo-
toren 213.
In den geſtern kataſtrophal gewordenen
Elektrowerten ſtellten ſich heute namhafte
Erholungen ein. Es eröffneten:
A.E.G. 174½ (plus 2½)
Bergmann 214 (plus 3½)
Licht & Kraft 213¾ (plus 2)
Gesfürel 242 (plus 2½)
Schuckert 226 (plus 5)
Siemens 389¼ (plus 3).
Auch in Kunſtſeidewerten wurden von
den Baiſſiers ſtärkere Rückdeckungen vorgenom-
men. Glanzſtoff ſtiegen um 5 Prozent auf 477,
Bemberg um 7 Prozent auf 434. Stöhr ge-
beſſert auf 219 (plus 4).
Zellſtoffwerte ruhig. Waldhof 273,
Aſchaffenburger 193½.
In der Gruppe der diverſen Papiere
ſtellten ſich ebenfalls Kursbeſſerungen ein.
Deutſche Linoleum 330⅛, Deſſauer Gas 214½,
Sarotti 202 und Svenska 495. Berger abge-
ſchwächt auf 385 (minus 5).
Anleihe 14.
Im Verlaufe blieb die Stimmung im großen
und ganzen ziemlich freundlich. B.
Nachbörſe
Tendenz: Ruhig
An der Nachbör1 hörte man noch folgende
Kurſe:
Steuer-Ecke der „AZ“
Einkommen- und Körperſchaftſteuer.
Der Reichsfinanzminiſter hat die Finanz-
ämter ermächtigt, den Steuerpflichtigen mit
umfangreicher Buchhaltung die Friſt zur Ein-
reichung der Steuererklärung auf Antrag bis
31. März 1929 zu verlängern.
Abſchreibungen auf zweifelhafte Forderungen.
Der Reichsfinanzhof hat entſchieden:
Ob eine Forderung minderwertig iſt, muß
vom ſubjektiven Standpunkt des ordentlichen,
die Geſamtverhältniſſe verſtändig erwägenden,
vorſichtigen Kaufmanns aus beurteilt werden.
Auch wenn längere Zeit nach dem Bilanz-
ſtichtage keine Verluſte erſcheinen, iſt dies für
die Beurteilung nicht von entſcheidender Be-
deutung.
Gewinne aus Anteilen einer G. m. b. H.
Bei Steuerpflichtigen mit nicht mehr als
RM. 20 000. — Geſamteinkommen ermäßigt ſich
die Einkommenſteuer um 10 Prozent der Ge-
winne aus der G. m. b. H., jedoch um höch-
ſtens 10 Prozent von RM. 5000.—.
Vermögenſteuer.
Wenn ſich Ihr Vermögen dem Umfange nach
(nicht allein dem Werte nach) um mehr als
ein ⅕ oder um mehr als 100 000 RM. ver-
mindert hat, ſo kann beim Finanzamt eine
Neufeſtſetzung des Vermögens beantragt werden.
Erbſchaftſteuer.
Erbſchaftſteuer kann eventuell in Ratenzah-
lungen bis zu zwanzig Jahren bezahlt werden.
Frankfurter Kurſe
BERLINER BÖRSENKURSE
vom 23. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten
AMTLICHER KURSBERICHT DER MÜNCHNER BÖRSE
vom 23. Januar 1928 in Reichsmarkprozenten
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(2023-01-02T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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