Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Zeitung, Nr. 24, 20. Juni 1920.

Bild:
<< vorherige Seite
20. Juni 1920 Allgemeine Zeitung
[Spaltenumbruch]

Klytämestra (wild auf ihn zu): Fort, wenn dein
Leben dir lieb ist!

Aegisth (schreiend): Weh mir! Gnade!

Klytämestra (besinnt sich und hält inne): Geh! --
Du bist nicht wert, von meiner Hand zu sterben.

Aegisth (weit weg): Bin ich das nicht? Traun, du
sollst noch der Stunde fluchen, da du mich geschont hast!

Klytämestra (sinkt dumpf und erschöpft in ihren
Sessel): Das ist das Ende -- -- Kot -- -- Schlamm -- -- --
Ach! -- --

Aegisth: Das Ende? Nein! Das ist erst der Anfang.
-- Gut, ich gehe schon! -- (Allmählich immer näher zu ihr;
sie sitzt regungslos in ihren Sessel zusammengesunken): -- Als
Spielzeug sollt' ich dir dienen? -- Jetzt schrei' ich hinaus in
die Gassen, was geschah unter dem bergenden Mantel der
schuldbeladenen Nacht: "Jhr Bürger, hört! Agamemnon ist
tot -- ermordet --" Willst du noch weiter hören?

Klytämestra (fast unhörbar): Agamemnon -- --!
Ach -- --!

Aegisth: "Erschlagen von seinem eignen, buhlerischen
Weibe. Zum Himmel schreit sein strömendes Blut! Sein
Fluch kommt über euch!" Hörst du? -- Dann kommen sie --
Hunderte -- Tausende -- alle -- wie ein tobendes Meer. --
Hörst du? -- Sie kommen! -- Du hörst nicht. -- So will ich
gehen.

Klytämestra (schwer): Bleib! --

Aegisth (triumphierend): Bleib? -- Wie? Also doch?
-- Packt dich die Angst?

Klytämestra (verächtlich): Sie rissen dich in Stücke.
Ich aber will mir meine Stadt von deinem Blute nicht be-
sudeln lassen. -- Bleib, sag' ich!

Aegisth: Weil du meiner bedarfst, -- nicht gegen jene
Horden -- zum Schutze gegen dich selber, gegen deine Taten,
die wider dich aufstehen, gegen dein Gewissen! -- --

Klytämestra (nach einer Pause auffahrend): Schweig
stille! -- -- -- (Sie versinkt in neues Brüten.)

Aegisth (wartet gespannt): Nun? -- -- -- Nun? -- --

Nach einer Pause schließt sich der Vorhang.

Von unseren Hochschulen

In Graz verschied der emerit. ordentliche Professor der
Physih an der dortigen Universität, Hofrat Dr. Leopold
Pfaundler.
Er wurde am 14. Februar 1839 zu Innsbruck
geboren. Von seinen wissenschaftlichen Werken sei genannt: "Die
Physik des täglichen Lebens" (1904, 2. Aufl. 1905). Auch als
Alpinist ist er hervorgetreten mit einem gemeinsam mit L. Barth
herausgegebenen Werk "Die Stubaier Gebirgsgruppe" (1865).
Auch um Schasfung einer Weltsprache hat er sich bemüht: "Die
Weltsprache" (1908); "Weltsprache und Wissenschaft" (1909).


Die Technische Hochschule in Darmstadt hat dem Professor
an der Münchener Technischen Hochschule, Geheimrat Dr. Wil-
helm Dietz, zu seinem 70. Geburtstag für seine Verdienste um
die Entwicklung der Eisenbahn die Würde eines Doktor-Jngeni-
eurs ehrenhalber verliehen.


Für Professor Albert Einstein ist an der Reichsuniversi-
tät in Leyden (Holland) eine Professur geschaffen worden. Er
wird in der naturwissenschaftlichen Fakultät jährlich drei Wo-
chen lang öffentliche und private Vorlesungen halten. Seine
Aemter an der Berliner Akademie der Wissenschaften und der
Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft als Leiter des Jnstituts für Physik
werden davon nicht berührt.

Verschiedenes
Deutsche Bank.

In der vorliegenden Nummer ist der Ge-
schäftsbericht der Deutschen Bank veröffentlicht. Die bedeutsamen
Ausführungen des Berichtes gewinnen diesmal besonders des-
halb an Interesse, weil es sich zugleich um das fünfzigste Ge-
schäftsjahr der Bank handelt und aus diesem Grunde ein
Ueberblick über das gewaltige Anwachsen des Unternehmens
gegeben wird.

Strauß-Reger-Fest.

In der Woche vom 21. bis 28. Juni 1920
findet in Bad Nanheim ein Strauß-Reger-Fest statt. Es werden
drei Konzerte mit einem auf etwa 90 Musiker verstärkten

[Spaltenumbruch]

Orchester am Montag, den 21., Freitag, den 25. und Montag
den 28. Juni veranstaltet und gelangen folgende Werke zur Auf-
führung: 1. Abend (R. Strauß) "Also sprach Zarathustra" und
"Tod und Verklärung"; dazu Lieder, gesungen von Elena
Gerhardt.
2. Abend (Max Reger) Serenade Opus 95 in
G-Dur und Mozart-Variationen, dazu Lieder, gesungen von
Gertrud Geyersbach vom Nassauischen Landestheater,
Wiesbaden. 3. Abend (R. Strauß) "Von Juan", "Till Eulen-
spiegels lustige Streiche" und "Ein Heldenleben", dazu Lieder,
gesungen von John Gläser vom Frankfurter Opernhaus.
Die künstlerische Leitung des Festes liegt in den Händen von
hans Winderstein.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, denen
kein Rückporto beiliegt, wird keine Gewähr geleistet
Für die Redaktion verantwortlich: Prof. Bastian Schmid München-
Solln; fü den Inseratenteil: E. Barth in München.
Verlag: Verlag der "Allgemeinen Zeitung", G. m. b. H., München.
Druck: Bayerische Truckeret & Verlagsanstalt, G. m. b. H., München.
[irrelevantes Material]
[irrelevantes Material]
20. Juni 1920 Allgemeine Zeitung
[Spaltenumbruch]

Klytämeſtra (wild auf ihn zu): Fort, wenn dein
Leben dir lieb iſt!

Aegiſth (ſchreiend): Weh mir! Gnade!

Klytämeſtra (beſinnt ſich und hält inne): Geh! —
Du biſt nicht wert, von meiner Hand zu ſterben.

Aegiſth (weit weg): Bin ich das nicht? Traun, du
ſollſt noch der Stunde fluchen, da du mich geſchont haſt!

Klytämeſtra (ſinkt dumpf und erſchöpft in ihren
Seſſel): Das iſt das Ende — — Kot — — Schlamm — — —
Ach! — —

Aegiſth: Das Ende? Nein! Das iſt erſt der Anfang.
— Gut, ich gehe ſchon! — (Allmählich immer näher zu ihr;
ſie ſitzt regungslos in ihren Seſſel zuſammengeſunken): — Als
Spielzeug ſollt’ ich dir dienen? — Jetzt ſchrei’ ich hinaus in
die Gaſſen, was geſchah unter dem bergenden Mantel der
ſchuldbeladenen Nacht: „Jhr Bürger, hört! Agamemnon iſt
tot — ermordet —“ Willſt du noch weiter hören?

Klytämeſtra (faſt unhörbar): Agamemnon — —!
Ach — —!

Aegiſth: „Erſchlagen von ſeinem eignen, buhleriſchen
Weibe. Zum Himmel ſchreit ſein ſtrömendes Blut! Sein
Fluch kommt über euch!“ Hörſt du? — Dann kommen ſie —
Hunderte — Tauſende — alle — wie ein tobendes Meer. —
Hörſt du? — Sie kommen! — Du hörſt nicht. — So will ich
gehen.

Klytämeſtra (ſchwer): Bleib! —

Aegiſth (triumphierend): Bleib? — Wie? Alſo doch?
— Packt dich die Angſt?

Klytämeſtra (verächtlich): Sie riſſen dich in Stücke.
Ich aber will mir meine Stadt von deinem Blute nicht be-
ſudeln laſſen. — Bleib, ſag’ ich!

Aegiſth: Weil du meiner bedarfſt, — nicht gegen jene
Horden — zum Schutze gegen dich ſelber, gegen deine Taten,
die wider dich aufſtehen, gegen dein Gewiſſen! — —

Klytämeſtra (nach einer Pauſe auffahrend): Schweig
ſtille! — — — (Sie verſinkt in neues Brüten.)

Aegiſth (wartet geſpannt): Nun? — — — Nun? — —

Nach einer Pauſe ſchließt ſich der Vorhang.

Von unſeren Hochſchulen

In Graz verſchied der emerit. ordentliche Profeſſor der
Phyſih an der dortigen Univerſität, Hofrat Dr. Leopold
Pfaundler.
Er wurde am 14. Februar 1839 zu Innsbruck
geboren. Von ſeinen wiſſenſchaftlichen Werken ſei genannt: „Die
Phyſik des täglichen Lebens“ (1904, 2. Aufl. 1905). Auch als
Alpiniſt iſt er hervorgetreten mit einem gemeinſam mit L. Barth
herausgegebenen Werk „Die Stubaier Gebirgsgruppe“ (1865).
Auch um Schaſfung einer Weltſprache hat er ſich bemüht: „Die
Weltſprache“ (1908); „Weltſprache und Wiſſenſchaft“ (1909).


Die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt hat dem Profeſſor
an der Münchener Techniſchen Hochſchule, Geheimrat Dr. Wil-
helm Dietz, zu ſeinem 70. Geburtstag für ſeine Verdienſte um
die Entwicklung der Eiſenbahn die Würde eines Doktor-Jngeni-
eurs ehrenhalber verliehen.


Für Profeſſor Albert Einſtein iſt an der Reichsuniverſi-
tät in Leyden (Holland) eine Profeſſur geſchaffen worden. Er
wird in der naturwiſſenſchaftlichen Fakultät jährlich drei Wo-
chen lang öffentliche und private Vorleſungen halten. Seine
Aemter an der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften und der
Kaiſer-Wilhelm-Geſellſchaft als Leiter des Jnſtituts für Phyſik
werden davon nicht berührt.

Verſchiedenes
Deutſche Bank.

In der vorliegenden Nummer iſt der Ge-
ſchäftsbericht der Deutſchen Bank veröffentlicht. Die bedeutſamen
Ausführungen des Berichtes gewinnen diesmal beſonders des-
halb an Intereſſe, weil es ſich zugleich um das fünfzigſte Ge-
ſchäftsjahr der Bank handelt und aus dieſem Grunde ein
Ueberblick über das gewaltige Anwachſen des Unternehmens
gegeben wird.

Strauß-Reger-Feſt.

In der Woche vom 21. bis 28. Juni 1920
findet in Bad Nanheim ein Strauß-Reger-Feſt ſtatt. Es werden
drei Konzerte mit einem auf etwa 90 Muſiker verſtärkten

[Spaltenumbruch]

Orcheſter am Montag, den 21., Freitag, den 25. und Montag
den 28. Juni veranſtaltet und gelangen folgende Werke zur Auf-
führung: 1. Abend (R. Strauß) „Alſo ſprach Zarathuſtra“ und
„Tod und Verklärung“; dazu Lieder, geſungen von Elena
Gerhardt.
2. Abend (Max Reger) Serenade Opus 95 in
G-Dur und Mozart-Variationen, dazu Lieder, geſungen von
Gertrud Geyersbach vom Naſſauiſchen Landestheater,
Wiesbaden. 3. Abend (R. Strauß) „Von Juan“, „Till Eulen-
ſpiegels luſtige Streiche“ und „Ein Heldenleben“, dazu Lieder,
geſungen von John Gläſer vom Frankfurter Opernhaus.
Die künſtleriſche Leitung des Feſtes liegt in den Händen von
hans Winderſtein.

Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte, denen
kein Rückporto beiliegt, wird keine Gewähr geleiſtet
Für die Redaktion verantwortlich: Prof. Baſtian Schmid München-
Solln; fü den Inſeratenteil: E. Barth in München.
Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München.
Druck: Bayeriſche Truckeret & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München.
[irrelevantes Material]
[irrelevantes Material]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jFeuilleton" n="1">
        <pb facs="#f0011" n="233"/>
        <fw place="top" type="header">20. Juni 1920 <hi rendition="#b">Allgemeine Zeitung</hi></fw><lb/>
        <cb/>
        <div xml:id="a02c" prev="#a02b" type="jArticle" n="2">
          <p><hi rendition="#g">Klytäme&#x017F;tra</hi> (wild auf ihn zu): Fort, wenn dein<lb/>
Leben dir lieb i&#x017F;t!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aegi&#x017F;th</hi> (&#x017F;chreiend): Weh mir! Gnade!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Klytäme&#x017F;tra</hi> (be&#x017F;innt &#x017F;ich und hält inne): Geh! &#x2014;<lb/>
Du bi&#x017F;t nicht wert, von meiner Hand zu &#x017F;terben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aegi&#x017F;th</hi> (weit weg): Bin ich das nicht? Traun, du<lb/>
&#x017F;oll&#x017F;t noch der Stunde fluchen, da du mich ge&#x017F;chont ha&#x017F;t!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Klytäme&#x017F;tra</hi> (&#x017F;inkt dumpf und er&#x017F;chöpft in ihren<lb/>
Se&#x017F;&#x017F;el): Das i&#x017F;t das Ende &#x2014; &#x2014; Kot &#x2014; &#x2014; Schlamm &#x2014; &#x2014; &#x2014;<lb/>
Ach! &#x2014; &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aegi&#x017F;th:</hi> Das Ende? Nein! Das i&#x017F;t er&#x017F;t der Anfang.<lb/>
&#x2014; Gut, ich gehe &#x017F;chon! &#x2014; (Allmählich immer näher zu ihr;<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;itzt regungslos in ihren Se&#x017F;&#x017F;el zu&#x017F;ammenge&#x017F;unken): &#x2014; Als<lb/>
Spielzeug &#x017F;ollt&#x2019; ich dir dienen? &#x2014; Jetzt &#x017F;chrei&#x2019; ich hinaus in<lb/>
die Ga&#x017F;&#x017F;en, was ge&#x017F;chah unter dem bergenden Mantel der<lb/>
&#x017F;chuldbeladenen Nacht: &#x201E;Jhr Bürger, hört! Agamemnon i&#x017F;t<lb/>
tot &#x2014; ermordet &#x2014;&#x201C; Will&#x017F;t du noch weiter hören?</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Klytäme&#x017F;tra</hi> (fa&#x017F;t unhörbar): Agamemnon &#x2014; &#x2014;!<lb/>
Ach &#x2014; &#x2014;!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aegi&#x017F;th:</hi> &#x201E;Er&#x017F;chlagen von &#x017F;einem eignen, buhleri&#x017F;chen<lb/>
Weibe. Zum Himmel &#x017F;chreit &#x017F;ein &#x017F;trömendes Blut! Sein<lb/>
Fluch kommt über euch!&#x201C; Hör&#x017F;t du? &#x2014; Dann kommen &#x017F;ie &#x2014;<lb/>
Hunderte &#x2014; Tau&#x017F;ende &#x2014; alle &#x2014; wie ein tobendes Meer. &#x2014;<lb/>
Hör&#x017F;t du? &#x2014; Sie kommen! &#x2014; Du hör&#x017F;t nicht. &#x2014; So will ich<lb/>
gehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Klytäme&#x017F;tra</hi> (&#x017F;chwer): Bleib! &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aegi&#x017F;th</hi> (triumphierend): Bleib? &#x2014; Wie? Al&#x017F;o doch?<lb/>
&#x2014; Packt dich die Ang&#x017F;t?</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Klytäme&#x017F;tra</hi> (verächtlich): Sie ri&#x017F;&#x017F;en dich in Stücke.<lb/>
Ich aber will mir meine Stadt von deinem Blute nicht be-<lb/>
&#x017F;udeln la&#x017F;&#x017F;en. &#x2014; Bleib, &#x017F;ag&#x2019; ich!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aegi&#x017F;th:</hi> Weil du meiner bedarf&#x017F;t, &#x2014; nicht gegen jene<lb/>
Horden &#x2014; zum Schutze gegen dich &#x017F;elber, gegen deine Taten,<lb/>
die wider dich auf&#x017F;tehen, gegen dein Gewi&#x017F;&#x017F;en! &#x2014; &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Klytäme&#x017F;tra</hi> (nach einer Pau&#x017F;e auffahrend): Schweig<lb/>
&#x017F;tille! &#x2014; &#x2014; &#x2014; (Sie ver&#x017F;inkt in neues Brüten.)</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Aegi&#x017F;th</hi> (wartet ge&#x017F;pannt): Nun? &#x2014; &#x2014; &#x2014; Nun? &#x2014; &#x2014;</p><lb/>
          <p>Nach einer Pau&#x017F;e &#x017F;chließt &#x017F;ich der Vorhang.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="jVarious" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Von un&#x017F;eren Hoch&#x017F;chulen</hi> </head><lb/>
        <div type="jArticle" n="2"><lb/>
          <p>In <hi rendition="#g">Graz</hi> ver&#x017F;chied der emerit. ordentliche Profe&#x017F;&#x017F;or der<lb/>
Phy&#x017F;ih an der dortigen Univer&#x017F;ität, Hofrat Dr. <hi rendition="#g">Leopold<lb/>
Pfaundler.</hi> Er wurde am 14. Februar 1839 zu Innsbruck<lb/>
geboren. Von &#x017F;einen wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Werken &#x017F;ei genannt: &#x201E;Die<lb/>
Phy&#x017F;ik des täglichen Lebens&#x201C; (1904, 2. Aufl. 1905). Auch als<lb/>
Alpini&#x017F;t i&#x017F;t er hervorgetreten mit einem gemein&#x017F;am mit L. Barth<lb/>
herausgegebenen Werk &#x201E;Die Stubaier Gebirgsgruppe&#x201C; (1865).<lb/>
Auch um Scha&#x017F;fung einer Welt&#x017F;prache hat er &#x017F;ich bemüht: &#x201E;Die<lb/>
Welt&#x017F;prache&#x201C; (1908); &#x201E;Welt&#x017F;prache und Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft&#x201C; (1909).</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2"><lb/>
          <p>Die Techni&#x017F;che Hoch&#x017F;chule in <hi rendition="#g">Darm&#x017F;tadt</hi> hat dem Profe&#x017F;&#x017F;or<lb/>
an der <hi rendition="#g">Münchener</hi> Techni&#x017F;chen Hoch&#x017F;chule, Geheimrat Dr. Wil-<lb/>
helm <hi rendition="#g">Dietz,</hi> zu &#x017F;einem 70. Geburtstag für &#x017F;eine Verdien&#x017F;te um<lb/>
die Entwicklung der Ei&#x017F;enbahn die Würde eines Doktor-Jngeni-<lb/>
eurs ehrenhalber verliehen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2"><lb/>
          <p>Für Profe&#x017F;&#x017F;or <hi rendition="#g">Albert Ein&#x017F;tein</hi> i&#x017F;t an der Reichsuniver&#x017F;i-<lb/>
tät in <hi rendition="#g">Leyden</hi> (Holland) eine Profe&#x017F;&#x017F;ur ge&#x017F;chaffen worden. Er<lb/>
wird in der naturwi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Fakultät jährlich drei Wo-<lb/>
chen lang öffentliche und private Vorle&#x017F;ungen halten. Seine<lb/>
Aemter an der Berliner Akademie der Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften und der<lb/>
Kai&#x017F;er-Wilhelm-Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft als Leiter des Jn&#x017F;tituts für Phy&#x017F;ik<lb/>
werden davon nicht berührt.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="jVarious" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Ver&#x017F;chiedenes</hi> </head><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Deut&#x017F;che Bank.</hi> </head><lb/>
          <p>In der vorliegenden Nummer i&#x017F;t der Ge-<lb/>
&#x017F;chäftsbericht der Deut&#x017F;chen Bank veröffentlicht. Die bedeut&#x017F;amen<lb/>
Ausführungen des Berichtes gewinnen diesmal be&#x017F;onders des-<lb/>
halb an Intere&#x017F;&#x017F;e, weil es &#x017F;ich zugleich um das fünfzig&#x017F;te Ge-<lb/>
&#x017F;chäftsjahr der Bank handelt und aus die&#x017F;em Grunde ein<lb/>
Ueberblick über das gewaltige Anwach&#x017F;en des Unternehmens<lb/>
gegeben wird.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Strauß-Reger-Fe&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
          <p>In der Woche vom 21. bis 28. Juni 1920<lb/>
findet in <hi rendition="#b">Bad Nanheim</hi> ein Strauß-Reger-Fe&#x017F;t &#x017F;tatt. Es werden<lb/>
drei Konzerte mit einem auf etwa 90 Mu&#x017F;iker ver&#x017F;tärkten</p><lb/>
          <cb/>
          <p>Orche&#x017F;ter am Montag, den 21., Freitag, den 25. und Montag<lb/>
den 28. Juni veran&#x017F;taltet und gelangen folgende Werke zur Auf-<lb/>
führung: 1. Abend (R. Strauß) &#x201E;Al&#x017F;o &#x017F;prach Zarathu&#x017F;tra&#x201C; und<lb/>
&#x201E;Tod und Verklärung&#x201C;; dazu Lieder, ge&#x017F;ungen von <hi rendition="#g">Elena<lb/>
Gerhardt.</hi> 2. Abend (Max Reger) Serenade Opus 95 in<lb/>
G-Dur und Mozart-Variationen, dazu Lieder, ge&#x017F;ungen von<lb/><hi rendition="#g">Gertrud Geyersbach</hi> vom Na&#x017F;&#x017F;aui&#x017F;chen Landestheater,<lb/>
Wiesbaden. 3. Abend (R. Strauß) &#x201E;Von Juan&#x201C;, &#x201E;Till Eulen-<lb/>
&#x017F;piegels lu&#x017F;tige Streiche&#x201C; und &#x201E;Ein Heldenleben&#x201C;, dazu Lieder,<lb/>
ge&#x017F;ungen von <hi rendition="#g">John Glä&#x017F;er</hi> vom Frankfurter Opernhaus.<lb/>
Die kün&#x017F;tleri&#x017F;che Leitung des Fe&#x017F;tes liegt in den Händen von<lb/><hi rendition="#g">hans Winder&#x017F;tein.</hi></p>
        </div>
      </div><lb/>
      <note>Für unverlangt einge&#x017F;andte Manu&#x017F;kripte, denen<lb/>
kein Rückporto beiliegt, wird keine Gewähr gelei&#x017F;tet</note><lb/>
      <div type="jEditorialStaff" n="1">
        <head>Für die Redaktion verantwortlich: Prof. <hi rendition="#g">Ba&#x017F;tian Schmid</hi> München-<lb/>
Solln; fü den In&#x017F;eratenteil: E. <hi rendition="#g">Barth</hi> in München.</head>
      </div><lb/>
      <div type="imprint" n="1">
        <head>Verlag: Verlag der &#x201E;Allgemeinen Zeitung&#x201C;, G. m. b. H., München.<lb/>
Druck: Bayeri&#x017F;che Truckeret &amp; Verlagsan&#x017F;talt, G. m. b. H., München.</head>
      </div><lb/>
      <div type="jAnnouncements" n="1">
        <gap reason="insignificant"/>
        <div type="jAn" n="2">
          <gap reason="insignificant"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[233/0011] 20. Juni 1920 Allgemeine Zeitung Klytämeſtra (wild auf ihn zu): Fort, wenn dein Leben dir lieb iſt! Aegiſth (ſchreiend): Weh mir! Gnade! Klytämeſtra (beſinnt ſich und hält inne): Geh! — Du biſt nicht wert, von meiner Hand zu ſterben. Aegiſth (weit weg): Bin ich das nicht? Traun, du ſollſt noch der Stunde fluchen, da du mich geſchont haſt! Klytämeſtra (ſinkt dumpf und erſchöpft in ihren Seſſel): Das iſt das Ende — — Kot — — Schlamm — — — Ach! — — Aegiſth: Das Ende? Nein! Das iſt erſt der Anfang. — Gut, ich gehe ſchon! — (Allmählich immer näher zu ihr; ſie ſitzt regungslos in ihren Seſſel zuſammengeſunken): — Als Spielzeug ſollt’ ich dir dienen? — Jetzt ſchrei’ ich hinaus in die Gaſſen, was geſchah unter dem bergenden Mantel der ſchuldbeladenen Nacht: „Jhr Bürger, hört! Agamemnon iſt tot — ermordet —“ Willſt du noch weiter hören? Klytämeſtra (faſt unhörbar): Agamemnon — —! Ach — —! Aegiſth: „Erſchlagen von ſeinem eignen, buhleriſchen Weibe. Zum Himmel ſchreit ſein ſtrömendes Blut! Sein Fluch kommt über euch!“ Hörſt du? — Dann kommen ſie — Hunderte — Tauſende — alle — wie ein tobendes Meer. — Hörſt du? — Sie kommen! — Du hörſt nicht. — So will ich gehen. Klytämeſtra (ſchwer): Bleib! — Aegiſth (triumphierend): Bleib? — Wie? Alſo doch? — Packt dich die Angſt? Klytämeſtra (verächtlich): Sie riſſen dich in Stücke. Ich aber will mir meine Stadt von deinem Blute nicht be- ſudeln laſſen. — Bleib, ſag’ ich! Aegiſth: Weil du meiner bedarfſt, — nicht gegen jene Horden — zum Schutze gegen dich ſelber, gegen deine Taten, die wider dich aufſtehen, gegen dein Gewiſſen! — — Klytämeſtra (nach einer Pauſe auffahrend): Schweig ſtille! — — — (Sie verſinkt in neues Brüten.) Aegiſth (wartet geſpannt): Nun? — — — Nun? — — Nach einer Pauſe ſchließt ſich der Vorhang. Von unſeren Hochſchulen In Graz verſchied der emerit. ordentliche Profeſſor der Phyſih an der dortigen Univerſität, Hofrat Dr. Leopold Pfaundler. Er wurde am 14. Februar 1839 zu Innsbruck geboren. Von ſeinen wiſſenſchaftlichen Werken ſei genannt: „Die Phyſik des täglichen Lebens“ (1904, 2. Aufl. 1905). Auch als Alpiniſt iſt er hervorgetreten mit einem gemeinſam mit L. Barth herausgegebenen Werk „Die Stubaier Gebirgsgruppe“ (1865). Auch um Schaſfung einer Weltſprache hat er ſich bemüht: „Die Weltſprache“ (1908); „Weltſprache und Wiſſenſchaft“ (1909). Die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt hat dem Profeſſor an der Münchener Techniſchen Hochſchule, Geheimrat Dr. Wil- helm Dietz, zu ſeinem 70. Geburtstag für ſeine Verdienſte um die Entwicklung der Eiſenbahn die Würde eines Doktor-Jngeni- eurs ehrenhalber verliehen. Für Profeſſor Albert Einſtein iſt an der Reichsuniverſi- tät in Leyden (Holland) eine Profeſſur geſchaffen worden. Er wird in der naturwiſſenſchaftlichen Fakultät jährlich drei Wo- chen lang öffentliche und private Vorleſungen halten. Seine Aemter an der Berliner Akademie der Wiſſenſchaften und der Kaiſer-Wilhelm-Geſellſchaft als Leiter des Jnſtituts für Phyſik werden davon nicht berührt. Verſchiedenes Deutſche Bank. In der vorliegenden Nummer iſt der Ge- ſchäftsbericht der Deutſchen Bank veröffentlicht. Die bedeutſamen Ausführungen des Berichtes gewinnen diesmal beſonders des- halb an Intereſſe, weil es ſich zugleich um das fünfzigſte Ge- ſchäftsjahr der Bank handelt und aus dieſem Grunde ein Ueberblick über das gewaltige Anwachſen des Unternehmens gegeben wird. Strauß-Reger-Feſt. In der Woche vom 21. bis 28. Juni 1920 findet in Bad Nanheim ein Strauß-Reger-Feſt ſtatt. Es werden drei Konzerte mit einem auf etwa 90 Muſiker verſtärkten Orcheſter am Montag, den 21., Freitag, den 25. und Montag den 28. Juni veranſtaltet und gelangen folgende Werke zur Auf- führung: 1. Abend (R. Strauß) „Alſo ſprach Zarathuſtra“ und „Tod und Verklärung“; dazu Lieder, geſungen von Elena Gerhardt. 2. Abend (Max Reger) Serenade Opus 95 in G-Dur und Mozart-Variationen, dazu Lieder, geſungen von Gertrud Geyersbach vom Naſſauiſchen Landestheater, Wiesbaden. 3. Abend (R. Strauß) „Von Juan“, „Till Eulen- ſpiegels luſtige Streiche“ und „Ein Heldenleben“, dazu Lieder, geſungen von John Gläſer vom Frankfurter Opernhaus. Die künſtleriſche Leitung des Feſtes liegt in den Händen von hans Winderſtein. Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte, denen kein Rückporto beiliegt, wird keine Gewähr geleiſtet Für die Redaktion verantwortlich: Prof. Baſtian Schmid München- Solln; fü den Inſeratenteil: E. Barth in München. Verlag: Verlag der „Allgemeinen Zeitung“, G. m. b. H., München. Druck: Bayeriſche Truckeret & Verlagsanſtalt, G. m. b. H., München. _ _

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-04-24T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine24_1920
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine24_1920/11
Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 24, 20. Juni 1920, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine24_1920/11>, abgerufen am 23.11.2024.