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Allgemeine Zeitung, Nr. 335, 3. Dezember 1890.

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Morgenblatt Nr. 335. München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 3. December 1890.


[Spaltenumbruch]
Serbien.

Von competenter Stelle werde ich ermächtigt, zu erklären, daß
die serbische Regierung bezüglich einer Handelsconvention
mit Rußland
bis jetzt absolut nichts abgemacht hat.



Bayerische Chronik.
Amtliche Nachrichten.
* Protestantische Kirche.

Die erledigte protestantische erste
Pfarrstelle in Würzburg nebst der mit derselben verbundenen Dekanats-
function ist dem Pfarrer Hermann Georg Julius Beck zu Kissingen,
Dekanats Schweinfurt, verliehen worden.

* Katholische Kirche.

Die katholische Stadtpfarrei St. Burkard
in Würzburg ist dem Priester Emil Kempf, Pfarrer in Sommerach,
B.-A. Gerolzhosen, und die katholische Pfarrei Biebelried, B.-A.
Kitzingen, dem Priester Johann Georg Köll, Pfarrer in Mainaschaff,
B.-A. Aschassenburg, übertragen, und genehmigt worden, daß von dem
Erzbischofe von München-Freising die Pfarrei Welshofen, B.-A. Dachau,
dem Priester Lorenz Neumayr, Pfarrer in Fraham, B.-A. Mühldorf,
verliehen werde.


* Nr. 34 des Amtsblattes des k. Staatsministeriums
des Innern
hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung vom 20. Nov.
1890, Vollzug des Unfallversicherungsgesetzes, hier die Zusammensetzung
der Schiedsgerichte betreffend. -- Bekanntmachung vom 23. November
1890, das Koch'sche Heilverfahren betressend. -- Dienstes- und sonstige
Nachrichten.



München, 2. December.

* Heute begannen in Berlin die militärärztlichen
Conferenzen
betreffs des Koch'schen Heilverfahrens.
Zu diesen Conferenzen hat jedes deutsche Armeecorps einen Vertreter
entsendet. Als Vertreter des I. bayerischen Armeecorps fungirt General-
arzt I. Classe Dr. Franz Mohr, für das II. Armeecorps General-
arzt II. Classe Dr. Julius Port. Zweck der Conferenzen ist die
möglichst gleiche und einheitliche Anwendung des Koch'schen Heil-
verfahrens bei sämmtlichen deutschen Armeecorps. Die Confe-
renzen werden vermuthlich nicht länger als diese Woche dauern.


+ Zu der Controverse betreffs Verhütung des Zu-
sammenstoßes zweier Züge
auf der Ingolstadter Linie er-
halten wir von der Generaldirection der k. bayerischen Staats-
eisenbahnen folgende Darlegung, welcher wir Folgendes entnehmen:
Eine Reihe öffentlicher Blätter bringt aus privater Feder mehr
oder minder ausführliche Erörterungen über die Verhütung eines
Zusammenstoßes, welcher am 25. l. M. den beiden Zügen 7 und 4
zwischen den Stationen Petershausen und Reichertshausen drohte.
Ein Theil dieser Erörterungen ergeht sich in betriebstechnischen
Auseinandersetzungen und spricht auf Grund derselben ein
apodiktisches "schuldig" über einzelne betheiligte Beamte aus; ein
anderer Theil kommt zu dem Schlusse, daß mit der in der ersten Ver-
öffentlichung der Generaldirection enthaltenen kurzen Andeutung
von der im Momente des Unfalles bestandenen Unbrauchbarkeit
der Betriebstelegraphen eine verfehlte Entschuldigung des Vor-
kommnisses selbst versucht werden wollte. Dem gegenüber muß
Nachstehendes betont werden: Wenngleich den erwähnten be-
triebstechnischen Ausführungen Sachkeuntniß der privaten Ver-
fasser bis zu einem gewissen Grade zu Grunde zu liegen
scheint, so nehmen dieselben doch einerseits Thatsachen, welche
nicht erwiesen sind, als Prämissen für ihre Folgerungen an,
und ziehen anderseits hinwieder Conclusionen, welche --
mögen die Prämissen wie immer gestaltet sein -- schon an und
für sich als zutreffend nicht anerkannt werden können. Hienach
limitirt sich der innere Werth dieser Auseinandersetzungen. Aber
auch abgesehen davon, ist es sehr bedenklich, wenn Verfasser von
Privatartikeln in öffentlichen Blättern bis zum Ausspruche eines
"Schuldig" gegen dienstthuende Beamte vorschreiten, bevor die
amtliche Untersuchung auch nur in der Hauptsache beendet ist. Es
besteht hiebei dringende Gefahr, daß dem einzelnen Beamten vom
persönlichen Standpunkte aus eventuell empfindliches Unrecht zuge-
fügt wird. Anlangend die von der Generaldirection angedeutete
Unbrauchbarkeit des Betriebstelegraphen im kritischen Momente,
so ist es selbstredend, daß genaue, instructionsmäßige Bestimmungen
für jene Fälle vorliegen, in welchen die Betriebstelegraphen für
den Zugsdienst nicht benützt werden können. Ebenso ist es aber
auch selbstredend, daß die Unbenützbarkeit der Telegraphen für
diesen Dienst eine besondere Erschwerung für dessen richtige Ab-
wicklung bilden muß. Hieraus ergibt sich für jeden Unbefangenen,
daß die Andeutung der Generaldirection von dieser Unbenützbarkeit
im gegebenen Falle nicht im Sinne einer Entschuldigung des Vor-
kommnisses selbst, sondern lediglich im Sinne einer Erläuterung
dahin abgegeben worden sein kann, daß das Vorkommniß sich nicht
unter normalen, sondern unter anormalen Betriebsverhältnissen
abwickelte. Die Untersuchung dieses Vorkommnisses ist, wie be-
reits bemerkt, eingeleitet und wird mit thunlichster Beschleunigung
durchgeführt. -- Wie uns mitgetheilt wird, soll von der k. General-
direction der Staatseisenbahnen dem Bahnwärter, durch dessen
Geistesgegenwart der Zusammenstoß verhindert wurde, eine Gehalts-
zulage zuerkannt worden sein. Außerdem hat demselben ein
Reisender aus Dankbarkeit seine Geldbörse mit dem Inhalt von
240 M. zum Geschenk gemacht.


* Die alte Isarbrücke in der Zweibrückenstraße wird
gegenwärtig verbreitert. Dieser Verbreiterungsbau sollte nach den
bisherigen Dispositionen im Sommer 1892 vollendet sein. Der
Magistrat genehmigte in seiner heutigen Sitzung einen Betrag von
15,000 Mark, damit die hölzerne Bauausrüstung dieses Objectes
durch eine eiserne ersetzt werden könne. Es soll dadurch er-
möglicht werden, den Bau bis zum Winter 1891 zu vollenden.

* Geographische Gesellschaft zu München.

Freitag den
5. December 1890, 8 Uhr Abends, geschlossene Versammlung im
großen Saale des Kunstgewerbehauses (Pfandhausstraße 7). Tages-
ordnung: 1) Vortrag von Hrn. Premierlientenant Dühmig über seine
Reisen und Studien auf der matedonischen Halbinsel Chalkidike.
2) Mittheilung von Hrn. Dr. E. Oberhummer über die Besiedelung
von Grönland und Winland durch die Normannen im Mittelalter.
3) Vorlage eingelaufeuer Werke und geschäftliche Mittheilungen.

* Alpenvereinssection München.

Nächsten Mittwoch den
3. December wird Hr. F. Kilger, Secretär der kgl. Hof- und Staats-
bibliothek, über Touren in der Mieminger-Gruppe, insbesondere Hochwand
und Hochmunde sprechen. Am Mittwoch den 17. December findet
die ordentliche Generalversammlung der Section statt. Gegenstände der
Tagesordnung sind: 1) Jahresbericht, 2) Rechenschaftsbericht für 1890,
3) Voranschlag für 1891, 4) Wahl des Ausschusses, 5) besondere An-
träge, soweit solche rechtzeitig eingereicht werden.


* Die "Münchener Liedertasel" wird am nächsten
Freitag Abend in Kils Colosseum eine Gesangsaufführung mit
sehr schön gewähltem Programm abhalten und verspricht der
Abend ein um so genußreicherer zu werden, als der Dilettanten-
Orchester-Verein "Wilde Gung'l" sich hiebei in hervorragender
Weise betheiligt.




Prinz Ludwig von Bayern hat
das Pretectorat über das im Frühjahre hier stattfindende I. nieder-
bayerische Bundesschießen
übernommen.


Jüngst fanden sich im Besitze einer
adeligen Dame in Leipzig, und zwar auf dem Speicher ihrer Wohnung,
in Papier eingehüllte Glasgemälde, die sich bei näherer Untersuchung
mit kaum mehr zu bezweifelnder Gewißheit als die prachtvollen Glas-
senster herausstellten, die einst die sogenannte Landaner-Capelle des ehe-
malkgen Landauer-Zwölfbrüder-Klosters dahier, der jetzigen k. Kunst-
[Spaltenumbruch] gewerbeschule, schmückten und über deren Verbleib jede Nachricht fehlte.
Eines der Gemälde zeigt die Gestalt Landaners, des Stifters des ge-
nannten Klosters; die Malereien sind ganz im Geiste Albrecht Dürers
gehalten, von dessen Hand ja auch das nun in Wien befindliche Altar-
bild des Landauer-Klosters ist. Die erwähnten Papierumhüllungen, in
denen die Glasgemälde aufgefunden wurden, weisen Rürnberger Rech-
nungen aus dem ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts auf, wohl ein
Beweis, daß diese Glasgemälde während der napoleonischen Kriege aus
Nürnberg verschwunden sind. Es wäre nur zu wünschen, daß diese
Erzeugnisse Alt-Nürnberger Kunst ihrer Vaterstadt wieder zugeführt
würden.


Gestern wurde die von der Münchener
Localbahn-Actiengesellschaft gebaute neue Bahnlinie Fürth-Zirndorf
(5,5 Kilometer) durch eine staatliche Commission geprüft und heute
fand die feierliche Eröffnung statt. Der erste Zug traf 12 Uhr 15 Min.
in dem reich decorirten Bahnhof Zirndorf ein, von Böllerschüssen,
Musik etc. festlich empfangen. Es folgten Ansprachen des kgl. Bezirks-
amtmannes Trümmer-Fürth, des stellvertretenden Bürgermeisters
Zimmermann-Zirndorf und des Directors der Localbahngesellschaft,
Hrn. Lechner. Hieran reihte sich ein Diner.


Die Injectionen mit Koch'scher Lymphe,
die zur Zeit im Allgemeinen Krankenhause vorgenommen werden, ver-
anlassen auswärtige Patienten und viele Aerzte aus der Umgegend,
diese Austalt aufzusuchen, letztere, um unter Medicinalrath und Kranken-
hausdirector Dr. Noth die Behandlung nach Koch zu erlernen und die
Stadien des Heilungsprocesses zu studiren.


In der hiesigen chirurgischen (Hofrath
Dr. Schönborn) und in der medicinischen Klinik (Professor Dr. Leube)
wurden bis jetzt 39 Patienten mit Koch'scher Lymphe in Behandlung
genommen. Dieselben leiden an den verschiedenartigsten tuberculosen
Erkrankungen. Diese Versuche bestätigten vollinhaltlich die von Prof.
Dr. Koch angegebenen Symptonte der Wirkung seines Heilmittels.


Zum Dompropst der Diöcese Angsburg
wurde vom Papst Domcapitular Alexander Soratroy, Director des
allgemeinen geistlichen Rathes und Official, Ritter des päpstlichen
Kreuzes pro eccl. et pontif. ernannt.


Das k. 12. Infanterieregiment "Prinz
Arnulph" beging heute festlich den Tag der Schlacht von Loigny. Be-
kanntlich hatte das k. 12. Infanterieregiment an diesem heißen Kampf
hervorragenden Antheil und starke Verlnste an Officieren und Mann-
schaften zu verzeichnen. Der heutigen Gedächtnißfeier wohnte
auch der Commandeur der 2. Division, Cenerallientenant v. Orff, bei.



Telegraphische Nachrichten.
Privattelegramme der Allgemeinen Zeitung.

Die Kaiserin Friedrich hat das
Protectorat über die nächstjährige internationale Kunstaus-
stellung in Berlin übernommen. -- Die "Vossische Zeitung"
schreibt: Von den nach Oesterreich-Ungarn zur Unter-
suchung des Seuchenstandes entsandten Thierärzten sind
eingehende Berichte hieher gelangt. Dieselben sind derart, daß
nunmehr auf die Annahme des bayerisch-sächsischen
Antrages auf Aufhebung der Viehsperre gegen
Oesterreich-Ungarn
im Bundesrath mit Sicherheit zu
rechnen ist. Gleichzeitig sind im Schoße der preußischen Negierung
Erwägungen angestellt worden über die Oeffnung der russischen
Grenze. Diese Erwägungen sind dem Abschluß nahe. Man
erwartet, daß Preußen sich für den Fall der Annahme des
Antrages auf Oessnung der österreichischen Grenze die Oeff-
nung der russischen Grenze für die directe Einfuhr russischen
Viehs in die deutschen Schlachthäuser vorbehalten und dieselbe
alsbald durchführen wird.


Die Stadtverordneten-
versammlung
ersuchte einstimmig den Magistrat, Schritte
gegen den Schulgesetzentwurf zu thun, welcher den simul-
tanen Charakter der Volksschule und die selbständige Stellung der
Schulbehörden beeinträchtige.


Die Handelsvertragsverhand-
lungen
wurden heute mit einer Begrüßung der deutschen
Delegirten durch den Grafen Kalnoky, welchem sie von dem
deutschen Botschafter Prinzen Reuß vorgestellt worden waren,
eröffnet; der Minister sprach in seiner Bewillkommnung die
Hoffnung auf einen gedeihlichen Gang der Verhandlungen aus.
Der Eröffnungssitzung war eine Berathung der Mitglieder
der österreich-ungarischen Zoll- und Handelsconferenz voraus-
gegangen.


Die "Independance Belge" kündigt
den Wiederzusammentritt der Afrika-Conferenz
behufs Gewährung einer neuen Vedenkzeit für Holland an.



Telegramme des Wolff'schen Bureaus.

Der Kaiser wird nicht nur die
Schulconferenz eröffnen, sondern auch nach der Sitzung
an dem vom Cultusminister dargebotenen Frühstück theilneh-
men. Wie die "Nordd. Allg. Ztg." meint, dürfte sich der
Kaiser dabei in freierem Gespräch über seine Ansichten betreffs
der Schulreform äußern. -- Der "Nat.-Ztg." zufolge hätte
Professor Dr. Koch die Annahme einer Dotation als äußeren
Zeichens der nationalen Anerkennung abgelehnt.


Der "Reichs-Anzeiger" meldet: Der
Reichskanzler hat die Einfuhr lebender Schweine aus
Rußland
in die öffentlichen Schlachthöfe von Thorn, Beuthen
und Myslowitz unter gewissen Bedingungen widerruflich ge-
stattet.


Im Reichstage wurde der bekannte
Antrag Träger wegen Entschädigung unschuldig verurtheilter
Personen wieder eingebracht.


Arbeiterschutzcommission. Zu
den die Lohnzahlung betreffenden §§. 115 bis 119 wurde ein
Compromißzusatz angenommen, wonach die Lohnzahlung in Wirth-
schaften ohne Genehmigung nicht erlaubt ist, ferner der Arbeitgeber
zu Lohneinbehaltungen in Folge Contractbruches nur bis zu 1/4
des fälligen Lohnes, niemals aber über einen Wochenbetrag, berech-
tigt ist. Ferner kann das Gemeindestatut festsetzen, daß Lohn-
oder Abschlagszahlungen in festen Fristen nicht über einen Monat
oder unter einer Woche erfolgen, daß der Lohn der Minderjährigen
an die Eltern, Vormünder oder mit deren Genehmigung unmittel-
bar an die Minderjährigen zu zahlen ist, und daß die Gewerbe-
treibenden verpflichtet sind, die Eltern und Vormünder des Minder-
jährigen zeitweilig von den gezahlten Lohnbeträgen zu benachrich-
tigen. §. 120 (Gemeindefortbildungsschule) erhält einen
Zusatz, wonach der Unterricht Sonntags nie vor oder während des
Hauptgottesdienstes gestattet ist, und daß der Besuch einer Innungs-
oder Fach- oder anderen staatlich anerkannten Fortbildungsschule
von der Verpflichtung des Besuches der Gemeindefortbildungsschule
entbindet. In der Debatte betonte Minister v. Verlepsch die
hohe Bedeutung der Fortbildungsschulen als Uebergang vom
Handwerk zum Kunsthandwerk und erklärte als dringend wünschens-
werth, den Besuch der Fortbildungsschulen obligatorisch zu
machen.


Die Gewerbeschutz-Conferenz
nahm heute Resolutionen des Inhalts an: daß das bisherige
Vorprüfungsverfahren des Patentamtes auf die Reuheit des Ge-
genstandes zu beschränken sei; daß für als neu erkannte und
[Spaltenumbruch] formell richtige Gesuche ein vorläufiger Schutz und auf Antrag
eine sechsmonatige Geheimhaltung gewährt und dieselben so-
dann zu einer sechswöchigen öffentlichen Prüfung ausgelegt
werden möchten; daß gegen Beschlüsse auf Ertheilung oder Zurück-
weisung des Gesuches an eine gemischte Instanz aus Juristen und
Technikern Berufung freistehe, sowie daß Klagen auf Nichtigkeit,
Zurücknahme und Uebertragung von Patenten zunächst bei dieser
Instanz und im Falle der Berufung beim Reichsgericht zu ver-
handeln seien; endlich daß die Patentgebühren herabzusetzen seien,
so daß sie keine Einnahmequelle des Reichs bilden.


Zur Feier des 200jährigen Bestehens
des französischen Gymnasiums fand heute in der reich-
geschmückten Aula der Anstalt ein Festact statt, welchem der
Kaiser, der Cultusminister, Ministerialdirector Vartsch und
Oberpräsident v. Achenbach beiwohnten. Der Kaiser verlieh dem
Director Schulze eine Ordensauszeichnung und anderweitige
Gnadenbeweise.


Die Woermann-Linie richtet zu Anfang
1891 einen regelmäßigen Dampferdienst zwischen Hamburg
und Afrika
ein. Am 15. jedes Monats geht ein Dampfer nach
den Häfen von Marokko, am 1. jedes Monats nach dem Kamerun-
gebiet, am 8. eine Expedition direct nach dem Congo, am 15.
nach den Häsen der Goldküste, am 20. nach den nördlichen Häfen
bis Liberia.


Der Landschaftsmaler Alexander Hoppe
aus Düsseldorf hat in vergangener Nacht durch einen Sturz aus
dem Fenster das Leben eingebüßt.


Im Laufe der Specialdebatte über das Justiz-
budget erklärte der Justizminister, er hoffe in den nächsten Tagen
den Gesetzentwurf betreffs der Consulargerichtsbarkeit vor-
legen zu können.


Unterhaus.

Unterstaatssecretär
Baron Worms erklärt, die Colonien seien aufgefordert worden,
diejenigen Artikel der Handelsverträge zu bezeichnen, welche
den Handelsbeziehungen der Colonien mit England Beschränkungen
auferlegen. Diese werden dann einem Ausschusse vorgelegt wer-
den, der beauftragt ist, gewisse Fragen zu prüfen, die aus dem
nahe bevorstehenden Ablauf verschiedener Handelsverträge sich er-
geben. Unterstaatssecretär Fergusson erklärt, der englische
Botschafter in Berlin habe auf Anweisung der englischen
Regierung bei der preußischen um Ueberlassung der Koch'-
schen Lymphe
nachgesucht. Derselbe sei benachrichtigt,
daß in Berlin nicht genügender Vorrath vorhanden und derselbe
nicht unter der Controle der preußischen Regierung stehe. Weiter
erklärt Fergusson, sobald die Vorsichtsmaßregeln gegen die Cholera
unnöthig seien, werde Jedermann gestattet sein, zum Ankauf
von Getreide nach Snakim
zu kommen, außer denjenigen,
bei denen guter Grund zu der Annahme bestehe, daß sie das
Getreide für die Derwische bestimmen.


Die heutige Morgensitzung der natio-
nalistischen Abgeordneten
verlief sehr stürmisch. Die An-
hänger Parnells beschuldigten die Gegner schändlichen Betragens
und der Absendung irreführender Depeschen an Dillon. Nachdem
Healy die Anhänger Parnells der Obstruction geziehen und Parnell
diese Bemerkung als eine Frechheit zurückgewiesen, wurde die
Sitzung auf Nachmittag vertagt.


Das Reuter'sche Bureau meldet aus
Pernambuco: Unter den brasilianischen Ministern seien
ernste Meinungsverschiedenheiten entstanden, der Rücktritt
mehrerer Minister sei wahrscheinlich. Das Eingehen genauer Nach-
richten sei durch den Umstand erschwert, daß die Depeschen der
Censur unterworfen sind.


Das "Handelsblad" ist durch die Direc-
tion der "Neederlandsche Afrikaansche Handelvennootschap" ermächtigt,
die von belgischen Journalen verbreiteten Nachrichten zu dementiren,
denen zufolge eine Quantität Feuerwaffen, die für Rechnung
der Handelvennootschap in den Congo-Staat eingeführt werden
sollte, bei Banana mit Beschlag belegt wurde. Seit Be-
ginn des Jahres 1888 habe kein Import von Feuerwaffen in den
Congo-Staat stattgefunden, und somit war zu einer derartigen Be-
schlagnahme kein Anlaß gegeben.


In der heutigen Sitzung des Minister-
raths unterzeichnete Präsident Carnot eine Vorlage, wonach Frank-
reich und Griechenland einander bis zum 1. Februar 1892
gegenseitig die Rechte der meistbegünstigten Nation zugestehen;
außerdem bewilligt Griechenland den freien Eingang für Weine,
eine Zollherabsetzung um 75 Procent für Soitzen und um
50 Procent für Sammet und Parfümerien, sowie den gesetzlichen
Schutz der Fabrikmarken und der industriellen Modelle. Carnot
unterzeichnete auch ein Decret betreffend das Zollverfahren
am Senegal,
wonach die französischen Erzeugnisse zukünftig gegen
fremde Fabricate geschützt werden.


In Deputirtenkreisen verlautet, die Regie-
rung werde, obgleich bis jetzt nicht in die Berathung der Details
des Budgets eingetreten wurde, dennoch ihre Solidarität mit
wesentlichen Punkten des Budgets erklären und nöthigenfalls die
Vertrauensfrage stellen; man vermuthet jedoch, daß die Ge-
fahr einer Ministerkrisis beseitigt sei.


Nachstehende Veränderungen im
diplomatischen Dienst
sind erfolgt: Der diplomatische Agent
in Cetinje, Gerard, ist zum Gesandten in Rio de Janeiro er-
nannt; der Botschaftsrath in Konstantinopel, Imbert, ist für Lima,
Laugiers Villars zum Botschastsrath in Konstantinopel, ferner
der erste Secretär der Gesandtschaft in Stockholm, Bourgaret,
für Konstantinopel, Gery zum zweiten Secretär in Stockholm und
Manrouard zum zweiten Secretär in Athen ernannt.


In der Klinik des Professors Cornil
wurde dem "Temps" zufolge bei einem Kranken, welcher 4 Milli-
gramm Koch'sche Lymphe erhielt, Albumin-Urin constatirt und
Hämatie mit fragmenten von rothen Blutkörperchen vorgesunden.


Die Polizei verhaftete einen sich
Bao nennenden Russen, welchen man für Padlewski hält, ob-
gleich seine Physiognomie dem Signalement des letztern nicht ent-
spricht. Bao gab an, er erwarte Geld von einem russischen Grafen
in Paris. Der Untersuchungsrichter, der diese Aussagen unge-
nügend sand, behielt Bao zur Disposition.


Wie über Harstadt hier eingegan-
gene Briefe mittheilen, hat der Orcan im Ofotenfjord vom
21. bis 24. d. M. ungeschwächt gewüthet. Eine große Anzahl
Boote ist vernichtet; ungefähr 60 sind gänzlich wrack, ungefähr
120 haben die Takelage gekappt. Wie viele Menschenleben ver-
loren gegangen, konnte bisher nicht festgestellt werden. Der neue
Dampfer "Hindoe" rettete von mehreren treibenden Segelbooten
etwa 200 Menschen. Die Fischerei wurde sofort eingestellt, obwohl
der Häring noch im Fjord steht.


In der Repräsentantenkammer
wurden mehrere Vorlagen eingebracht, um den Schatzsecretär zur
unbeschränkten Ausprägung von Silber zu ermächtigen.
Mehrere andere Bills bezwecken die Zollbefreiung für eine
Anzahl von Einfuhrartikeln, namentlich Zinn, Weißblech, Werkzeuge
zum Ackerbau, Wolle und gewisse Rohstoffe, sowie die Aufhebung
der durch die McKinley-Bill eingeführten Zoll-
erhöhung
.

Morgenblatt Nr. 335. München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 3. December 1890.


[Spaltenumbruch]
Serbien.

Von competenter Stelle werde ich ermächtigt, zu erklären, daß
die ſerbiſche Regierung bezüglich einer Handelsconvention
mit Rußland
bis jetzt abſolut nichts abgemacht hat.



Bayeriſche Chronik.
Amtliche Nachrichten.
* Proteſtantiſche Kirche.

Die erledigte proteſtantiſche erſte
Pfarrſtelle in Würzburg nebſt der mit derſelben verbundenen Dekanats-
function iſt dem Pfarrer Hermann Georg Julius Beck zu Kiſſingen,
Dekanats Schweinfurt, verliehen worden.

* Katholiſche Kirche.

Die katholiſche Stadtpfarrei St. Burkard
in Würzburg iſt dem Prieſter Emil Kempf, Pfarrer in Sommerach,
B.-A. Gerolzhoſen, und die katholiſche Pfarrei Biebelried, B.-A.
Kitzingen, dem Prieſter Johann Georg Köll, Pfarrer in Mainaſchaff,
B.-A. Aſchaſſenburg, übertragen, und genehmigt worden, daß von dem
Erzbiſchofe von München-Freiſing die Pfarrei Welshofen, B.-A. Dachau,
dem Prieſter Lorenz Neumayr, Pfarrer in Fraham, B.-A. Mühldorf,
verliehen werde.


* Nr. 34 des Amtsblattes des k. Staatsminiſteriums
des Innern
hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung vom 20. Nov.
1890, Vollzug des Unfallverſicherungsgeſetzes, hier die Zuſammenſetzung
der Schiedsgerichte betreffend. — Bekanntmachung vom 23. November
1890, das Koch’ſche Heilverfahren betreſſend. — Dienſtes- und ſonſtige
Nachrichten.



München, 2. December.

* Heute begannen in Berlin die militärärztlichen
Conferenzen
betreffs des Koch’ſchen Heilverfahrens.
Zu dieſen Conferenzen hat jedes deutſche Armeecorps einen Vertreter
entſendet. Als Vertreter des I. bayeriſchen Armeecorps fungirt General-
arzt I. Claſſe Dr. Franz Mohr, für das II. Armeecorps General-
arzt II. Claſſe Dr. Julius Port. Zweck der Conferenzen iſt die
möglichſt gleiche und einheitliche Anwendung des Koch’ſchen Heil-
verfahrens bei ſämmtlichen deutſchen Armeecorps. Die Confe-
renzen werden vermuthlich nicht länger als dieſe Woche dauern.


† Zu der Controverſe betreffs Verhütung des Zu-
ſammenſtoßes zweier Züge
auf der Ingolſtadter Linie er-
halten wir von der Generaldirection der k. bayeriſchen Staats-
eiſenbahnen folgende Darlegung, welcher wir Folgendes entnehmen:
Eine Reihe öffentlicher Blätter bringt aus privater Feder mehr
oder minder ausführliche Erörterungen über die Verhütung eines
Zuſammenſtoßes, welcher am 25. l. M. den beiden Zügen 7 und 4
zwiſchen den Stationen Petershauſen und Reichertshauſen drohte.
Ein Theil dieſer Erörterungen ergeht ſich in betriebstechniſchen
Auseinanderſetzungen und ſpricht auf Grund derſelben ein
apodiktiſches „ſchuldig“ über einzelne betheiligte Beamte aus; ein
anderer Theil kommt zu dem Schluſſe, daß mit der in der erſten Ver-
öffentlichung der Generaldirection enthaltenen kurzen Andeutung
von der im Momente des Unfalles beſtandenen Unbrauchbarkeit
der Betriebstelegraphen eine verfehlte Entſchuldigung des Vor-
kommniſſes ſelbſt verſucht werden wollte. Dem gegenüber muß
Nachſtehendes betont werden: Wenngleich den erwähnten be-
triebstechniſchen Ausführungen Sachkeuntniß der privaten Ver-
faſſer bis zu einem gewiſſen Grade zu Grunde zu liegen
ſcheint, ſo nehmen dieſelben doch einerſeits Thatſachen, welche
nicht erwieſen ſind, als Prämiſſen für ihre Folgerungen an,
und ziehen anderſeits hinwieder Concluſionen, welche —
mögen die Prämiſſen wie immer geſtaltet ſein — ſchon an und
für ſich als zutreffend nicht anerkannt werden können. Hienach
limitirt ſich der innere Werth dieſer Auseinanderſetzungen. Aber
auch abgeſehen davon, iſt es ſehr bedenklich, wenn Verfaſſer von
Privatartikeln in öffentlichen Blättern bis zum Ausſpruche eines
„Schuldig“ gegen dienſtthuende Beamte vorſchreiten, bevor die
amtliche Unterſuchung auch nur in der Hauptſache beendet iſt. Es
beſteht hiebei dringende Gefahr, daß dem einzelnen Beamten vom
perſönlichen Standpunkte aus eventuell empfindliches Unrecht zuge-
fügt wird. Anlangend die von der Generaldirection angedeutete
Unbrauchbarkeit des Betriebstelegraphen im kritiſchen Momente,
ſo iſt es ſelbſtredend, daß genaue, inſtructionsmäßige Beſtimmungen
für jene Fälle vorliegen, in welchen die Betriebstelegraphen für
den Zugsdienſt nicht benützt werden können. Ebenſo iſt es aber
auch ſelbſtredend, daß die Unbenützbarkeit der Telegraphen für
dieſen Dienſt eine beſondere Erſchwerung für deſſen richtige Ab-
wicklung bilden muß. Hieraus ergibt ſich für jeden Unbefangenen,
daß die Andeutung der Generaldirection von dieſer Unbenützbarkeit
im gegebenen Falle nicht im Sinne einer Entſchuldigung des Vor-
kommniſſes ſelbſt, ſondern lediglich im Sinne einer Erläuterung
dahin abgegeben worden ſein kann, daß das Vorkommniß ſich nicht
unter normalen, ſondern unter anormalen Betriebsverhältniſſen
abwickelte. Die Unterſuchung dieſes Vorkommniſſes iſt, wie be-
reits bemerkt, eingeleitet und wird mit thunlichſter Beſchleunigung
durchgeführt. — Wie uns mitgetheilt wird, ſoll von der k. General-
direction der Staatseiſenbahnen dem Bahnwärter, durch deſſen
Geiſtesgegenwart der Zuſammenſtoß verhindert wurde, eine Gehalts-
zulage zuerkannt worden ſein. Außerdem hat demſelben ein
Reiſender aus Dankbarkeit ſeine Geldbörſe mit dem Inhalt von
240 M. zum Geſchenk gemacht.


* Die alte Iſarbrücke in der Zweibrückenſtraße wird
gegenwärtig verbreitert. Dieſer Verbreiterungsbau ſollte nach den
bisherigen Dispoſitionen im Sommer 1892 vollendet ſein. Der
Magiſtrat genehmigte in ſeiner heutigen Sitzung einen Betrag von
15,000 Mark, damit die hölzerne Bauausrüſtung dieſes Objectes
durch eine eiſerne erſetzt werden könne. Es ſoll dadurch er-
möglicht werden, den Bau bis zum Winter 1891 zu vollenden.

* Geographiſche Geſellſchaft zu München.

Freitag den
5. December 1890, 8 Uhr Abends, geſchloſſene Verſammlung im
großen Saale des Kunſtgewerbehauſes (Pfandhausſtraße 7). Tages-
ordnung: 1) Vortrag von Hrn. Premierlientenant Dühmig über ſeine
Reiſen und Studien auf der matedoniſchen Halbinſel Chalkidike.
2) Mittheilung von Hrn. Dr. E. Oberhummer über die Beſiedelung
von Grönland und Winland durch die Normannen im Mittelalter.
3) Vorlage eingelaufeuer Werke und geſchäftliche Mittheilungen.

* Alpenvereinsſection München.

Nächſten Mittwoch den
3. December wird Hr. F. Kilger, Secretär der kgl. Hof- und Staats-
bibliothek, über Touren in der Mieminger-Gruppe, insbeſondere Hochwand
und Hochmunde ſprechen. Am Mittwoch den 17. December findet
die ordentliche Generalverſammlung der Section ſtatt. Gegenſtände der
Tagesordnung ſind: 1) Jahresbericht, 2) Rechenſchaftsbericht für 1890,
3) Voranſchlag für 1891, 4) Wahl des Ausſchuſſes, 5) beſondere An-
träge, ſoweit ſolche rechtzeitig eingereicht werden.


* Die „Münchener Liedertaſel“ wird am nächſten
Freitag Abend in Kils Coloſſeum eine Geſangsaufführung mit
ſehr ſchön gewähltem Programm abhalten und verſpricht der
Abend ein um ſo genußreicherer zu werden, als der Dilettanten-
Orcheſter-Verein „Wilde Gung’l“ ſich hiebei in hervorragender
Weiſe betheiligt.




Prinz Ludwig von Bayern hat
das Pretectorat über das im Frühjahre hier ſtattfindende I. nieder-
bayeriſche Bundesſchießen
übernommen.


Jüngſt fanden ſich im Beſitze einer
adeligen Dame in Leipzig, und zwar auf dem Speicher ihrer Wohnung,
in Papier eingehüllte Glasgemälde, die ſich bei näherer Unterſuchung
mit kaum mehr zu bezweifelnder Gewißheit als die prachtvollen Glas-
ſenſter herausſtellten, die einſt die ſogenannte Landaner-Capelle des ehe-
malkgen Landauer-Zwölfbrüder-Kloſters dahier, der jetzigen k. Kunſt-
[Spaltenumbruch] gewerbeſchule, ſchmückten und über deren Verbleib jede Nachricht fehlte.
Eines der Gemälde zeigt die Geſtalt Landaners, des Stifters des ge-
nannten Kloſters; die Malereien ſind ganz im Geiſte Albrecht Dürers
gehalten, von deſſen Hand ja auch das nun in Wien befindliche Altar-
bild des Landauer-Kloſters iſt. Die erwähnten Papierumhüllungen, in
denen die Glasgemälde aufgefunden wurden, weiſen Rürnberger Rech-
nungen aus dem erſten Jahrzehnt dieſes Jahrhunderts auf, wohl ein
Beweis, daß dieſe Glasgemälde während der napoleoniſchen Kriege aus
Nürnberg verſchwunden ſind. Es wäre nur zu wünſchen, daß dieſe
Erzeugniſſe Alt-Nürnberger Kunſt ihrer Vaterſtadt wieder zugeführt
würden.


Geſtern wurde die von der Münchener
Localbahn-Actiengeſellſchaft gebaute neue Bahnlinie Fürth-Zirndorf
(5,5 Kilometer) durch eine ſtaatliche Commiſſion geprüft und heute
fand die feierliche Eröffnung ſtatt. Der erſte Zug traf 12 Uhr 15 Min.
in dem reich decorirten Bahnhof Zirndorf ein, von Böllerſchüſſen,
Muſik ꝛc. feſtlich empfangen. Es folgten Anſprachen des kgl. Bezirks-
amtmannes Trümmer-Fürth, des ſtellvertretenden Bürgermeiſters
Zimmermann-Zirndorf und des Directors der Localbahngeſellſchaft,
Hrn. Lechner. Hieran reihte ſich ein Diner.


Die Injectionen mit Koch’ſcher Lymphe,
die zur Zeit im Allgemeinen Krankenhauſe vorgenommen werden, ver-
anlaſſen auswärtige Patienten und viele Aerzte aus der Umgegend,
dieſe Auſtalt aufzuſuchen, letztere, um unter Medicinalrath und Kranken-
hausdirector Dr. Noth die Behandlung nach Koch zu erlernen und die
Stadien des Heilungsproceſſes zu ſtudiren.


In der hieſigen chirurgiſchen (Hofrath
Dr. Schönborn) und in der mediciniſchen Klinik (Profeſſor Dr. Leube)
wurden bis jetzt 39 Patienten mit Koch’ſcher Lymphe in Behandlung
genommen. Dieſelben leiden an den verſchiedenartigſten tuberculoſen
Erkrankungen. Dieſe Verſuche beſtätigten vollinhaltlich die von Prof.
Dr. Koch angegebenen Symptonte der Wirkung ſeines Heilmittels.


Zum Dompropſt der Diöceſe Angsburg
wurde vom Papſt Domcapitular Alexander Soratroy, Director des
allgemeinen geiſtlichen Rathes und Official, Ritter des päpſtlichen
Kreuzes pro eccl. et pontif. ernannt.


Das k. 12. Infanterieregiment „Prinz
Arnulph“ beging heute feſtlich den Tag der Schlacht von Loigny. Be-
kanntlich hatte das k. 12. Infanterieregiment an dieſem heißen Kampf
hervorragenden Antheil und ſtarke Verlnſte an Officieren und Mann-
ſchaften zu verzeichnen. Der heutigen Gedächtnißfeier wohnte
auch der Commandeur der 2. Diviſion, Cenerallientenant v. Orff, bei.



Telegraphiſche Nachrichten.
Privattelegramme der Allgemeinen Zeitung.

Die Kaiſerin Friedrich hat das
Protectorat über die nächſtjährige internationale Kunſtaus-
ſtellung in Berlin übernommen. — Die „Voſſiſche Zeitung“
ſchreibt: Von den nach Oeſterreich-Ungarn zur Unter-
ſuchung des Seuchenſtandes entſandten Thierärzten ſind
eingehende Berichte hieher gelangt. Dieſelben ſind derart, daß
nunmehr auf die Annahme des bayeriſch-ſächſiſchen
Antrages auf Aufhebung der Viehſperre gegen
Oeſterreich-Ungarn
im Bundesrath mit Sicherheit zu
rechnen iſt. Gleichzeitig ſind im Schoße der preußiſchen Negierung
Erwägungen angeſtellt worden über die Oeffnung der ruſſiſchen
Grenze. Dieſe Erwägungen ſind dem Abſchluß nahe. Man
erwartet, daß Preußen ſich für den Fall der Annahme des
Antrages auf Oeſſnung der öſterreichiſchen Grenze die Oeff-
nung der ruſſiſchen Grenze für die directe Einfuhr ruſſiſchen
Viehs in die deutſchen Schlachthäuſer vorbehalten und dieſelbe
alsbald durchführen wird.


Die Stadtverordneten-
verſammlung
erſuchte einſtimmig den Magiſtrat, Schritte
gegen den Schulgeſetzentwurf zu thun, welcher den ſimul-
tanen Charakter der Volksſchule und die ſelbſtändige Stellung der
Schulbehörden beeinträchtige.


Die Handelsvertragsverhand-
lungen
wurden heute mit einer Begrüßung der deutſchen
Delegirten durch den Grafen Kálnoky, welchem ſie von dem
deutſchen Botſchafter Prinzen Reuß vorgeſtellt worden waren,
eröffnet; der Miniſter ſprach in ſeiner Bewillkommnung die
Hoffnung auf einen gedeihlichen Gang der Verhandlungen aus.
Der Eröffnungsſitzung war eine Berathung der Mitglieder
der öſterreich-ungariſchen Zoll- und Handelsconferenz voraus-
gegangen.


Die „Indépendance Belge“ kündigt
den Wiederzuſammentritt der Afrika-Conferenz
behufs Gewährung einer neuen Vedenkzeit für Holland an.



Telegramme des Wolff’ſchen Bureaus.

Der Kaiſer wird nicht nur die
Schulconferenz eröffnen, ſondern auch nach der Sitzung
an dem vom Cultusminiſter dargebotenen Frühſtück theilneh-
men. Wie die „Nordd. Allg. Ztg.“ meint, dürfte ſich der
Kaiſer dabei in freierem Geſpräch über ſeine Anſichten betreffs
der Schulreform äußern. — Der „Nat.-Ztg.“ zufolge hätte
Profeſſor Dr. Koch die Annahme einer Dotation als äußeren
Zeichens der nationalen Anerkennung abgelehnt.


Der „Reichs-Anzeiger“ meldet: Der
Reichskanzler hat die Einfuhr lebender Schweine aus
Rußland
in die öffentlichen Schlachthöfe von Thorn, Beuthen
und Myslowitz unter gewiſſen Bedingungen widerruflich ge-
ſtattet.


Im Reichstage wurde der bekannte
Antrag Träger wegen Entſchädigung unſchuldig verurtheilter
Perſonen wieder eingebracht.


Arbeiterſchutzcommiſſion. Zu
den die Lohnzahlung betreffenden §§. 115 bis 119 wurde ein
Compromißzuſatz angenommen, wonach die Lohnzahlung in Wirth-
ſchaften ohne Genehmigung nicht erlaubt iſt, ferner der Arbeitgeber
zu Lohneinbehaltungen in Folge Contractbruches nur bis zu ¼
des fälligen Lohnes, niemals aber über einen Wochenbetrag, berech-
tigt iſt. Ferner kann das Gemeindeſtatut feſtſetzen, daß Lohn-
oder Abſchlagszahlungen in feſten Friſten nicht über einen Monat
oder unter einer Woche erfolgen, daß der Lohn der Minderjährigen
an die Eltern, Vormünder oder mit deren Genehmigung unmittel-
bar an die Minderjährigen zu zahlen iſt, und daß die Gewerbe-
treibenden verpflichtet ſind, die Eltern und Vormünder des Minder-
jährigen zeitweilig von den gezahlten Lohnbeträgen zu benachrich-
tigen. §. 120 (Gemeindefortbildungsſchule) erhält einen
Zuſatz, wonach der Unterricht Sonntags nie vor oder während des
Hauptgottesdienſtes geſtattet iſt, und daß der Beſuch einer Innungs-
oder Fach- oder anderen ſtaatlich anerkannten Fortbildungsſchule
von der Verpflichtung des Beſuches der Gemeindefortbildungsſchule
entbindet. In der Debatte betonte Miniſter v. Verlepſch die
hohe Bedeutung der Fortbildungsſchulen als Uebergang vom
Handwerk zum Kunſthandwerk und erklärte als dringend wünſchens-
werth, den Beſuch der Fortbildungsſchulen obligatoriſch zu
machen.


Die Gewerbeſchutz-Conferenz
nahm heute Reſolutionen des Inhalts an: daß das bisherige
Vorprüfungsverfahren des Patentamtes auf die Reuheit des Ge-
genſtandes zu beſchränken ſei; daß für als neu erkannte und
[Spaltenumbruch] formell richtige Geſuche ein vorläufiger Schutz und auf Antrag
eine ſechsmonatige Geheimhaltung gewährt und dieſelben ſo-
dann zu einer ſechswöchigen öffentlichen Prüfung ausgelegt
werden möchten; daß gegen Beſchlüſſe auf Ertheilung oder Zurück-
weiſung des Geſuches an eine gemiſchte Inſtanz aus Juriſten und
Technikern Berufung freiſtehe, ſowie daß Klagen auf Nichtigkeit,
Zurücknahme und Uebertragung von Patenten zunächſt bei dieſer
Inſtanz und im Falle der Berufung beim Reichsgericht zu ver-
handeln ſeien; endlich daß die Patentgebühren herabzuſetzen ſeien,
ſo daß ſie keine Einnahmequelle des Reichs bilden.


Zur Feier des 200jährigen Beſtehens
des franzöſiſchen Gymnaſiums fand heute in der reich-
geſchmückten Aula der Anſtalt ein Feſtact ſtatt, welchem der
Kaiſer, der Cultusminiſter, Miniſterialdirector Vartſch und
Oberpräſident v. Achenbach beiwohnten. Der Kaiſer verlieh dem
Director Schulze eine Ordensauszeichnung und anderweitige
Gnadenbeweiſe.


Die Woermann-Linie richtet zu Anfang
1891 einen regelmäßigen Dampferdienſt zwiſchen Hamburg
und Afrika
ein. Am 15. jedes Monats geht ein Dampfer nach
den Häfen von Marokko, am 1. jedes Monats nach dem Kamerun-
gebiet, am 8. eine Expedition direct nach dem Congo, am 15.
nach den Häſen der Goldküſte, am 20. nach den nördlichen Häfen
bis Liberia.


Der Landſchaftsmaler Alexander Hoppe
aus Düſſeldorf hat in vergangener Nacht durch einen Sturz aus
dem Fenſter das Leben eingebüßt.


Im Laufe der Specialdebatte über das Juſtiz-
budget erklärte der Juſtizminiſter, er hoffe in den nächſten Tagen
den Geſetzentwurf betreffs der Conſulargerichtsbarkeit vor-
legen zu können.


Unterhaus.

Unterſtaatsſecretär
Baron Worms erklärt, die Colonien ſeien aufgefordert worden,
diejenigen Artikel der Handelsverträge zu bezeichnen, welche
den Handelsbeziehungen der Colonien mit England Beſchränkungen
auferlegen. Dieſe werden dann einem Ausſchuſſe vorgelegt wer-
den, der beauftragt iſt, gewiſſe Fragen zu prüfen, die aus dem
nahe bevorſtehenden Ablauf verſchiedener Handelsverträge ſich er-
geben. Unterſtaatsſecretär Ferguſſon erklärt, der engliſche
Botſchafter in Berlin habe auf Anweiſung der engliſchen
Regierung bei der preußiſchen um Ueberlaſſung der Koch’-
ſchen Lymphe
nachgeſucht. Derſelbe ſei benachrichtigt,
daß in Berlin nicht genügender Vorrath vorhanden und derſelbe
nicht unter der Controle der preußiſchen Regierung ſtehe. Weiter
erklärt Ferguſſon, ſobald die Vorſichtsmaßregeln gegen die Cholera
unnöthig ſeien, werde Jedermann geſtattet ſein, zum Ankauf
von Getreide nach Snakim
zu kommen, außer denjenigen,
bei denen guter Grund zu der Annahme beſtehe, daß ſie das
Getreide für die Derwiſche beſtimmen.


Die heutige Morgenſitzung der natio-
naliſtiſchen Abgeordneten
verlief ſehr ſtürmiſch. Die An-
hänger Parnells beſchuldigten die Gegner ſchändlichen Betragens
und der Abſendung irreführender Depeſchen an Dillon. Nachdem
Healy die Anhänger Parnells der Obſtruction geziehen und Parnell
dieſe Bemerkung als eine Frechheit zurückgewieſen, wurde die
Sitzung auf Nachmittag vertagt.


Das Reuter’ſche Bureau meldet aus
Pernambuco: Unter den braſilianiſchen Miniſtern ſeien
ernſte Meinungsverſchiedenheiten entſtanden, der Rücktritt
mehrerer Miniſter ſei wahrſcheinlich. Das Eingehen genauer Nach-
richten ſei durch den Umſtand erſchwert, daß die Depeſchen der
Cenſur unterworfen ſind.


Das „Handelsblad“ iſt durch die Direc-
tion der „Neederlandſche Afrikaanſche Handelvennootſchap“ ermächtigt,
die von belgiſchen Journalen verbreiteten Nachrichten zu dementiren,
denen zufolge eine Quantität Feuerwaffen, die für Rechnung
der Handelvennootſchap in den Congo-Staat eingeführt werden
ſollte, bei Banana mit Beſchlag belegt wurde. Seit Be-
ginn des Jahres 1888 habe kein Import von Feuerwaffen in den
Congo-Staat ſtattgefunden, und ſomit war zu einer derartigen Be-
ſchlagnahme kein Anlaß gegeben.


In der heutigen Sitzung des Miniſter-
raths unterzeichnete Präſident Carnot eine Vorlage, wonach Frank-
reich und Griechenland einander bis zum 1. Februar 1892
gegenſeitig die Rechte der meiſtbegünſtigten Nation zugeſtehen;
außerdem bewilligt Griechenland den freien Eingang für Weine,
eine Zollherabſetzung um 75 Procent für Soitzen und um
50 Procent für Sammet und Parfümerien, ſowie den geſetzlichen
Schutz der Fabrikmarken und der induſtriellen Modelle. Carnot
unterzeichnete auch ein Decret betreffend das Zollverfahren
am Senegal,
wonach die franzöſiſchen Erzeugniſſe zukünftig gegen
fremde Fabricate geſchützt werden.


In Deputirtenkreiſen verlautet, die Regie-
rung werde, obgleich bis jetzt nicht in die Berathung der Détails
des Budgets eingetreten wurde, dennoch ihre Solidarität mit
weſentlichen Punkten des Budgets erklären und nöthigenfalls die
Vertrauensfrage ſtellen; man vermuthet jedoch, daß die Ge-
fahr einer Miniſterkriſis beſeitigt ſei.


Nachſtehende Veränderungen im
diplomatiſchen Dienſt
ſind erfolgt: Der diplomatiſche Agent
in Cetinje, Gérard, iſt zum Geſandten in Rio de Janeiro er-
nannt; der Botſchaftsrath in Konſtantinopel, Imbert, iſt für Lima,
Laugiers Villars zum Botſchaſtsrath in Konſtantinopel, ferner
der erſte Secretär der Geſandtſchaft in Stockholm, Bourgaret,
für Konſtantinopel, Géry zum zweiten Secretär in Stockholm und
Manrouard zum zweiten Secretär in Athen ernannt.


In der Klinik des Profeſſors Cornil
wurde dem „Temps“ zufolge bei einem Kranken, welcher 4 Milli-
gramm Koch’ſche Lymphe erhielt, Albumin-Urin conſtatirt und
Hämatie mit fragmenten von rothen Blutkörperchen vorgeſunden.


Die Polizei verhaftete einen ſich
Bao nennenden Ruſſen, welchen man für Padlewski hält, ob-
gleich ſeine Phyſiognomie dem Signalement des letztern nicht ent-
ſpricht. Bao gab an, er erwarte Geld von einem ruſſiſchen Grafen
in Paris. Der Unterſuchungsrichter, der dieſe Ausſagen unge-
nügend ſand, behielt Bao zur Dispoſition.


Wie über Harſtadt hier eingegan-
gene Briefe mittheilen, hat der Orcan im Ofotenfjord vom
21. bis 24. d. M. ungeſchwächt gewüthet. Eine große Anzahl
Boote iſt vernichtet; ungefähr 60 ſind gänzlich wrack, ungefähr
120 haben die Takelage gekappt. Wie viele Menſchenleben ver-
loren gegangen, konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. Der neue
Dampfer „Hindoe“ rettete von mehreren treibenden Segelbooten
etwa 200 Menſchen. Die Fiſcherei wurde ſofort eingeſtellt, obwohl
der Häring noch im Fjord ſteht.


In der Repräſentantenkammer
wurden mehrere Vorlagen eingebracht, um den Schatzſecretär zur
unbeſchränkten Ausprägung von Silber zu ermächtigen.
Mehrere andere Bills bezwecken die Zollbefreiung für eine
Anzahl von Einfuhrartikeln, namentlich Zinn, Weißblech, Werkzeuge
zum Ackerbau, Wolle und gewiſſe Rohſtoffe, ſowie die Aufhebung
der durch die McKinley-Bill eingeführten Zoll-
erhöhung
.

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3. December wird Hr. F. <hi rendition="#g">Kilger,</hi> Secretär der kgl. Hof- und Staats-<lb/>
bibliothek, über Touren in der Mieminger-Gruppe, insbe&#x017F;ondere Hochwand<lb/>
und Hochmunde &#x017F;prechen. Am Mittwoch den 17. December findet<lb/>
die ordentliche Generalver&#x017F;ammlung der Section &#x017F;tatt. Gegen&#x017F;tände der<lb/>
Tagesordnung &#x017F;ind: 1) Jahresbericht, 2) Rechen&#x017F;chaftsbericht für 1890,<lb/>
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Freitag Abend in Kils Colo&#x017F;&#x017F;eum eine Ge&#x017F;angsaufführung mit<lb/>
&#x017F;ehr &#x017F;chön gewähltem Programm abhalten und ver&#x017F;pricht der<lb/>
Abend ein um &#x017F;o genußreicherer zu werden, als der Dilettanten-<lb/>
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&#x017F;chaften zu verzeichnen. Der heutigen Gedächtnißfeier wohnte<lb/>
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Bot&#x017F;chafter in Berlin habe auf Anwei&#x017F;ung der engli&#x017F;chen<lb/>
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[3/0003] Morgenblatt Nr. 335. München, Mittwoch Allgemeine Zeitung 3. December 1890. Serbien. Von competenter Stelle werde ich ermächtigt, zu erklären, daß die ſerbiſche Regierung bezüglich einer Handelsconvention mit Rußland bis jetzt abſolut nichts abgemacht hat. Bayeriſche Chronik. Amtliche Nachrichten. * Proteſtantiſche Kirche. Die erledigte proteſtantiſche erſte Pfarrſtelle in Würzburg nebſt der mit derſelben verbundenen Dekanats- function iſt dem Pfarrer Hermann Georg Julius Beck zu Kiſſingen, Dekanats Schweinfurt, verliehen worden. * Katholiſche Kirche. Die katholiſche Stadtpfarrei St. Burkard in Würzburg iſt dem Prieſter Emil Kempf, Pfarrer in Sommerach, B.-A. Gerolzhoſen, und die katholiſche Pfarrei Biebelried, B.-A. Kitzingen, dem Prieſter Johann Georg Köll, Pfarrer in Mainaſchaff, B.-A. Aſchaſſenburg, übertragen, und genehmigt worden, daß von dem Erzbiſchofe von München-Freiſing die Pfarrei Welshofen, B.-A. Dachau, dem Prieſter Lorenz Neumayr, Pfarrer in Fraham, B.-A. Mühldorf, verliehen werde. * Nr. 34 des Amtsblattes des k. Staatsminiſteriums des Innern hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung vom 20. Nov. 1890, Vollzug des Unfallverſicherungsgeſetzes, hier die Zuſammenſetzung der Schiedsgerichte betreffend. — Bekanntmachung vom 23. November 1890, das Koch’ſche Heilverfahren betreſſend. — Dienſtes- und ſonſtige Nachrichten. München, 2. December. * Heute begannen in Berlin die militärärztlichen Conferenzen betreffs des Koch’ſchen Heilverfahrens. Zu dieſen Conferenzen hat jedes deutſche Armeecorps einen Vertreter entſendet. Als Vertreter des I. bayeriſchen Armeecorps fungirt General- arzt I. Claſſe Dr. Franz Mohr, für das II. Armeecorps General- arzt II. Claſſe Dr. Julius Port. Zweck der Conferenzen iſt die möglichſt gleiche und einheitliche Anwendung des Koch’ſchen Heil- verfahrens bei ſämmtlichen deutſchen Armeecorps. Die Confe- renzen werden vermuthlich nicht länger als dieſe Woche dauern. † Zu der Controverſe betreffs Verhütung des Zu- ſammenſtoßes zweier Züge auf der Ingolſtadter Linie er- halten wir von der Generaldirection der k. bayeriſchen Staats- eiſenbahnen folgende Darlegung, welcher wir Folgendes entnehmen: Eine Reihe öffentlicher Blätter bringt aus privater Feder mehr oder minder ausführliche Erörterungen über die Verhütung eines Zuſammenſtoßes, welcher am 25. l. M. den beiden Zügen 7 und 4 zwiſchen den Stationen Petershauſen und Reichertshauſen drohte. Ein Theil dieſer Erörterungen ergeht ſich in betriebstechniſchen Auseinanderſetzungen und ſpricht auf Grund derſelben ein apodiktiſches „ſchuldig“ über einzelne betheiligte Beamte aus; ein anderer Theil kommt zu dem Schluſſe, daß mit der in der erſten Ver- öffentlichung der Generaldirection enthaltenen kurzen Andeutung von der im Momente des Unfalles beſtandenen Unbrauchbarkeit der Betriebstelegraphen eine verfehlte Entſchuldigung des Vor- kommniſſes ſelbſt verſucht werden wollte. Dem gegenüber muß Nachſtehendes betont werden: Wenngleich den erwähnten be- triebstechniſchen Ausführungen Sachkeuntniß der privaten Ver- faſſer bis zu einem gewiſſen Grade zu Grunde zu liegen ſcheint, ſo nehmen dieſelben doch einerſeits Thatſachen, welche nicht erwieſen ſind, als Prämiſſen für ihre Folgerungen an, und ziehen anderſeits hinwieder Concluſionen, welche — mögen die Prämiſſen wie immer geſtaltet ſein — ſchon an und für ſich als zutreffend nicht anerkannt werden können. Hienach limitirt ſich der innere Werth dieſer Auseinanderſetzungen. Aber auch abgeſehen davon, iſt es ſehr bedenklich, wenn Verfaſſer von Privatartikeln in öffentlichen Blättern bis zum Ausſpruche eines „Schuldig“ gegen dienſtthuende Beamte vorſchreiten, bevor die amtliche Unterſuchung auch nur in der Hauptſache beendet iſt. Es beſteht hiebei dringende Gefahr, daß dem einzelnen Beamten vom perſönlichen Standpunkte aus eventuell empfindliches Unrecht zuge- fügt wird. Anlangend die von der Generaldirection angedeutete Unbrauchbarkeit des Betriebstelegraphen im kritiſchen Momente, ſo iſt es ſelbſtredend, daß genaue, inſtructionsmäßige Beſtimmungen für jene Fälle vorliegen, in welchen die Betriebstelegraphen für den Zugsdienſt nicht benützt werden können. Ebenſo iſt es aber auch ſelbſtredend, daß die Unbenützbarkeit der Telegraphen für dieſen Dienſt eine beſondere Erſchwerung für deſſen richtige Ab- wicklung bilden muß. Hieraus ergibt ſich für jeden Unbefangenen, daß die Andeutung der Generaldirection von dieſer Unbenützbarkeit im gegebenen Falle nicht im Sinne einer Entſchuldigung des Vor- kommniſſes ſelbſt, ſondern lediglich im Sinne einer Erläuterung dahin abgegeben worden ſein kann, daß das Vorkommniß ſich nicht unter normalen, ſondern unter anormalen Betriebsverhältniſſen abwickelte. Die Unterſuchung dieſes Vorkommniſſes iſt, wie be- reits bemerkt, eingeleitet und wird mit thunlichſter Beſchleunigung durchgeführt. — Wie uns mitgetheilt wird, ſoll von der k. General- direction der Staatseiſenbahnen dem Bahnwärter, durch deſſen Geiſtesgegenwart der Zuſammenſtoß verhindert wurde, eine Gehalts- zulage zuerkannt worden ſein. Außerdem hat demſelben ein Reiſender aus Dankbarkeit ſeine Geldbörſe mit dem Inhalt von 240 M. zum Geſchenk gemacht. * Die alte Iſarbrücke in der Zweibrückenſtraße wird gegenwärtig verbreitert. Dieſer Verbreiterungsbau ſollte nach den bisherigen Dispoſitionen im Sommer 1892 vollendet ſein. Der Magiſtrat genehmigte in ſeiner heutigen Sitzung einen Betrag von 15,000 Mark, damit die hölzerne Bauausrüſtung dieſes Objectes durch eine eiſerne erſetzt werden könne. Es ſoll dadurch er- möglicht werden, den Bau bis zum Winter 1891 zu vollenden. * Geographiſche Geſellſchaft zu München. Freitag den 5. December 1890, 8 Uhr Abends, geſchloſſene Verſammlung im großen Saale des Kunſtgewerbehauſes (Pfandhausſtraße 7). Tages- ordnung: 1) Vortrag von Hrn. Premierlientenant Dühmig über ſeine Reiſen und Studien auf der matedoniſchen Halbinſel Chalkidike. 2) Mittheilung von Hrn. Dr. E. Oberhummer über die Beſiedelung von Grönland und Winland durch die Normannen im Mittelalter. 3) Vorlage eingelaufeuer Werke und geſchäftliche Mittheilungen. * Alpenvereinsſection München. Nächſten Mittwoch den 3. December wird Hr. F. Kilger, Secretär der kgl. Hof- und Staats- bibliothek, über Touren in der Mieminger-Gruppe, insbeſondere Hochwand und Hochmunde ſprechen. Am Mittwoch den 17. December findet die ordentliche Generalverſammlung der Section ſtatt. Gegenſtände der Tagesordnung ſind: 1) Jahresbericht, 2) Rechenſchaftsbericht für 1890, 3) Voranſchlag für 1891, 4) Wahl des Ausſchuſſes, 5) beſondere An- träge, ſoweit ſolche rechtzeitig eingereicht werden. * Die „Münchener Liedertaſel“ wird am nächſten Freitag Abend in Kils Coloſſeum eine Geſangsaufführung mit ſehr ſchön gewähltem Programm abhalten und verſpricht der Abend ein um ſo genußreicherer zu werden, als der Dilettanten- Orcheſter-Verein „Wilde Gung’l“ ſich hiebei in hervorragender Weiſe betheiligt. * Straubing, 1. Dec. Prinz Ludwig von Bayern hat das Pretectorat über das im Frühjahre hier ſtattfindende I. nieder- bayeriſche Bundesſchießen übernommen. (:) Nürnberg, 29. Nov. Jüngſt fanden ſich im Beſitze einer adeligen Dame in Leipzig, und zwar auf dem Speicher ihrer Wohnung, in Papier eingehüllte Glasgemälde, die ſich bei näherer Unterſuchung mit kaum mehr zu bezweifelnder Gewißheit als die prachtvollen Glas- ſenſter herausſtellten, die einſt die ſogenannte Landaner-Capelle des ehe- malkgen Landauer-Zwölfbrüder-Kloſters dahier, der jetzigen k. Kunſt- gewerbeſchule, ſchmückten und über deren Verbleib jede Nachricht fehlte. Eines der Gemälde zeigt die Geſtalt Landaners, des Stifters des ge- nannten Kloſters; die Malereien ſind ganz im Geiſte Albrecht Dürers gehalten, von deſſen Hand ja auch das nun in Wien befindliche Altar- bild des Landauer-Kloſters iſt. Die erwähnten Papierumhüllungen, in denen die Glasgemälde aufgefunden wurden, weiſen Rürnberger Rech- nungen aus dem erſten Jahrzehnt dieſes Jahrhunderts auf, wohl ein Beweis, daß dieſe Glasgemälde während der napoleoniſchen Kriege aus Nürnberg verſchwunden ſind. Es wäre nur zu wünſchen, daß dieſe Erzeugniſſe Alt-Nürnberger Kunſt ihrer Vaterſtadt wieder zugeführt würden. * Fürth, 30. Nov. Geſtern wurde die von der Münchener Localbahn-Actiengeſellſchaft gebaute neue Bahnlinie Fürth-Zirndorf (5,5 Kilometer) durch eine ſtaatliche Commiſſion geprüft und heute fand die feierliche Eröffnung ſtatt. Der erſte Zug traf 12 Uhr 15 Min. in dem reich decorirten Bahnhof Zirndorf ein, von Böllerſchüſſen, Muſik ꝛc. feſtlich empfangen. Es folgten Anſprachen des kgl. Bezirks- amtmannes Trümmer-Fürth, des ſtellvertretenden Bürgermeiſters Zimmermann-Zirndorf und des Directors der Localbahngeſellſchaft, Hrn. Lechner. Hieran reihte ſich ein Diner. ⊡ Bamberg, 1. Dec. Die Injectionen mit Koch’ſcher Lymphe, die zur Zeit im Allgemeinen Krankenhauſe vorgenommen werden, ver- anlaſſen auswärtige Patienten und viele Aerzte aus der Umgegend, dieſe Auſtalt aufzuſuchen, letztere, um unter Medicinalrath und Kranken- hausdirector Dr. Noth die Behandlung nach Koch zu erlernen und die Stadien des Heilungsproceſſes zu ſtudiren. □ Würzburg, 1. Dec. In der hieſigen chirurgiſchen (Hofrath Dr. Schönborn) und in der mediciniſchen Klinik (Profeſſor Dr. Leube) wurden bis jetzt 39 Patienten mit Koch’ſcher Lymphe in Behandlung genommen. Dieſelben leiden an den verſchiedenartigſten tuberculoſen Erkrankungen. Dieſe Verſuche beſtätigten vollinhaltlich die von Prof. Dr. Koch angegebenen Symptonte der Wirkung ſeines Heilmittels. ↑ Augsburg, 2. Dec. Zum Dompropſt der Diöceſe Angsburg wurde vom Papſt Domcapitular Alexander Soratroy, Director des allgemeinen geiſtlichen Rathes und Official, Ritter des päpſtlichen Kreuzes pro eccl. et pontif. ernannt. * Neu-Ulm, 2. Dec. Das k. 12. Infanterieregiment „Prinz Arnulph“ beging heute feſtlich den Tag der Schlacht von Loigny. Be- kanntlich hatte das k. 12. Infanterieregiment an dieſem heißen Kampf hervorragenden Antheil und ſtarke Verlnſte an Officieren und Mann- ſchaften zu verzeichnen. Der heutigen Gedächtnißfeier wohnte auch der Commandeur der 2. Diviſion, Cenerallientenant v. Orff, bei. Telegraphiſche Nachrichten. Privattelegramme der Allgemeinen Zeitung. &#xfffc; Berlin, 2. Nov. Die Kaiſerin Friedrich hat das Protectorat über die nächſtjährige internationale Kunſtaus- ſtellung in Berlin übernommen. — Die „Voſſiſche Zeitung“ ſchreibt: Von den nach Oeſterreich-Ungarn zur Unter- ſuchung des Seuchenſtandes entſandten Thierärzten ſind eingehende Berichte hieher gelangt. Dieſelben ſind derart, daß nunmehr auf die Annahme des bayeriſch-ſächſiſchen Antrages auf Aufhebung der Viehſperre gegen Oeſterreich-Ungarn im Bundesrath mit Sicherheit zu rechnen iſt. Gleichzeitig ſind im Schoße der preußiſchen Negierung Erwägungen angeſtellt worden über die Oeffnung der ruſſiſchen Grenze. Dieſe Erwägungen ſind dem Abſchluß nahe. Man erwartet, daß Preußen ſich für den Fall der Annahme des Antrages auf Oeſſnung der öſterreichiſchen Grenze die Oeff- nung der ruſſiſchen Grenze für die directe Einfuhr ruſſiſchen Viehs in die deutſchen Schlachthäuſer vorbehalten und dieſelbe alsbald durchführen wird. G. Frankfurt a. M., 2. Dec. Die Stadtverordneten- verſammlung erſuchte einſtimmig den Magiſtrat, Schritte gegen den Schulgeſetzentwurf zu thun, welcher den ſimul- tanen Charakter der Volksſchule und die ſelbſtändige Stellung der Schulbehörden beeinträchtige. †* Wien, 2. Dec. Die Handelsvertragsverhand- lungen wurden heute mit einer Begrüßung der deutſchen Delegirten durch den Grafen Kálnoky, welchem ſie von dem deutſchen Botſchafter Prinzen Reuß vorgeſtellt worden waren, eröffnet; der Miniſter ſprach in ſeiner Bewillkommnung die Hoffnung auf einen gedeihlichen Gang der Verhandlungen aus. Der Eröffnungsſitzung war eine Berathung der Mitglieder der öſterreich-ungariſchen Zoll- und Handelsconferenz voraus- gegangen. □ Brüſſel, 2. Dec. Die „Indépendance Belge“ kündigt den Wiederzuſammentritt der Afrika-Conferenz behufs Gewährung einer neuen Vedenkzeit für Holland an. Telegramme des Wolff’ſchen Bureaus. * Berlin, 2. Dec. Der Kaiſer wird nicht nur die Schulconferenz eröffnen, ſondern auch nach der Sitzung an dem vom Cultusminiſter dargebotenen Frühſtück theilneh- men. Wie die „Nordd. Allg. Ztg.“ meint, dürfte ſich der Kaiſer dabei in freierem Geſpräch über ſeine Anſichten betreffs der Schulreform äußern. — Der „Nat.-Ztg.“ zufolge hätte Profeſſor Dr. Koch die Annahme einer Dotation als äußeren Zeichens der nationalen Anerkennung abgelehnt. * Berlin, 2. Dec. Der „Reichs-Anzeiger“ meldet: Der Reichskanzler hat die Einfuhr lebender Schweine aus Rußland in die öffentlichen Schlachthöfe von Thorn, Beuthen und Myslowitz unter gewiſſen Bedingungen widerruflich ge- ſtattet. * Berlin, 2. Dec. Im Reichstage wurde der bekannte Antrag Träger wegen Entſchädigung unſchuldig verurtheilter Perſonen wieder eingebracht. * Berlin, 2. Dec. Arbeiterſchutzcommiſſion. Zu den die Lohnzahlung betreffenden §§. 115 bis 119 wurde ein Compromißzuſatz angenommen, wonach die Lohnzahlung in Wirth- ſchaften ohne Genehmigung nicht erlaubt iſt, ferner der Arbeitgeber zu Lohneinbehaltungen in Folge Contractbruches nur bis zu ¼ des fälligen Lohnes, niemals aber über einen Wochenbetrag, berech- tigt iſt. Ferner kann das Gemeindeſtatut feſtſetzen, daß Lohn- oder Abſchlagszahlungen in feſten Friſten nicht über einen Monat oder unter einer Woche erfolgen, daß der Lohn der Minderjährigen an die Eltern, Vormünder oder mit deren Genehmigung unmittel- bar an die Minderjährigen zu zahlen iſt, und daß die Gewerbe- treibenden verpflichtet ſind, die Eltern und Vormünder des Minder- jährigen zeitweilig von den gezahlten Lohnbeträgen zu benachrich- tigen. §. 120 (Gemeindefortbildungsſchule) erhält einen Zuſatz, wonach der Unterricht Sonntags nie vor oder während des Hauptgottesdienſtes geſtattet iſt, und daß der Beſuch einer Innungs- oder Fach- oder anderen ſtaatlich anerkannten Fortbildungsſchule von der Verpflichtung des Beſuches der Gemeindefortbildungsſchule entbindet. In der Debatte betonte Miniſter v. Verlepſch die hohe Bedeutung der Fortbildungsſchulen als Uebergang vom Handwerk zum Kunſthandwerk und erklärte als dringend wünſchens- werth, den Beſuch der Fortbildungsſchulen obligatoriſch zu machen. * Berlin, 2. Dec. Die Gewerbeſchutz-Conferenz nahm heute Reſolutionen des Inhalts an: daß das bisherige Vorprüfungsverfahren des Patentamtes auf die Reuheit des Ge- genſtandes zu beſchränken ſei; daß für als neu erkannte und formell richtige Geſuche ein vorläufiger Schutz und auf Antrag eine ſechsmonatige Geheimhaltung gewährt und dieſelben ſo- dann zu einer ſechswöchigen öffentlichen Prüfung ausgelegt werden möchten; daß gegen Beſchlüſſe auf Ertheilung oder Zurück- weiſung des Geſuches an eine gemiſchte Inſtanz aus Juriſten und Technikern Berufung freiſtehe, ſowie daß Klagen auf Nichtigkeit, Zurücknahme und Uebertragung von Patenten zunächſt bei dieſer Inſtanz und im Falle der Berufung beim Reichsgericht zu ver- handeln ſeien; endlich daß die Patentgebühren herabzuſetzen ſeien, ſo daß ſie keine Einnahmequelle des Reichs bilden. * Berlin, 2. Dec. Zur Feier des 200jährigen Beſtehens des franzöſiſchen Gymnaſiums fand heute in der reich- geſchmückten Aula der Anſtalt ein Feſtact ſtatt, welchem der Kaiſer, der Cultusminiſter, Miniſterialdirector Vartſch und Oberpräſident v. Achenbach beiwohnten. Der Kaiſer verlieh dem Director Schulze eine Ordensauszeichnung und anderweitige Gnadenbeweiſe. * Hamburg, 2. Dec. Die Woermann-Linie richtet zu Anfang 1891 einen regelmäßigen Dampferdienſt zwiſchen Hamburg und Afrika ein. Am 15. jedes Monats geht ein Dampfer nach den Häfen von Marokko, am 1. jedes Monats nach dem Kamerun- gebiet, am 8. eine Expedition direct nach dem Congo, am 15. nach den Häſen der Goldküſte, am 20. nach den nördlichen Häfen bis Liberia. * Köln, 2. Dec. Der Landſchaftsmaler Alexander Hoppe aus Düſſeldorf hat in vergangener Nacht durch einen Sturz aus dem Fenſter das Leben eingebüßt. * Peſt, 2. Dec. Im Laufe der Specialdebatte über das Juſtiz- budget erklärte der Juſtizminiſter, er hoffe in den nächſten Tagen den Geſetzentwurf betreffs der Conſulargerichtsbarkeit vor- legen zu können. * London, 2. Dec. Unterhaus. Unterſtaatsſecretär Baron Worms erklärt, die Colonien ſeien aufgefordert worden, diejenigen Artikel der Handelsverträge zu bezeichnen, welche den Handelsbeziehungen der Colonien mit England Beſchränkungen auferlegen. Dieſe werden dann einem Ausſchuſſe vorgelegt wer- den, der beauftragt iſt, gewiſſe Fragen zu prüfen, die aus dem nahe bevorſtehenden Ablauf verſchiedener Handelsverträge ſich er- geben. Unterſtaatsſecretär Ferguſſon erklärt, der engliſche Botſchafter in Berlin habe auf Anweiſung der engliſchen Regierung bei der preußiſchen um Ueberlaſſung der Koch’- ſchen Lymphe nachgeſucht. Derſelbe ſei benachrichtigt, daß in Berlin nicht genügender Vorrath vorhanden und derſelbe nicht unter der Controle der preußiſchen Regierung ſtehe. Weiter erklärt Ferguſſon, ſobald die Vorſichtsmaßregeln gegen die Cholera unnöthig ſeien, werde Jedermann geſtattet ſein, zum Ankauf von Getreide nach Snakim zu kommen, außer denjenigen, bei denen guter Grund zu der Annahme beſtehe, daß ſie das Getreide für die Derwiſche beſtimmen. * London, 2. Dec. Die heutige Morgenſitzung der natio- naliſtiſchen Abgeordneten verlief ſehr ſtürmiſch. Die An- hänger Parnells beſchuldigten die Gegner ſchändlichen Betragens und der Abſendung irreführender Depeſchen an Dillon. Nachdem Healy die Anhänger Parnells der Obſtruction geziehen und Parnell dieſe Bemerkung als eine Frechheit zurückgewieſen, wurde die Sitzung auf Nachmittag vertagt. * London, 2. Dec. Das Reuter’ſche Bureau meldet aus Pernambuco: Unter den braſilianiſchen Miniſtern ſeien ernſte Meinungsverſchiedenheiten entſtanden, der Rücktritt mehrerer Miniſter ſei wahrſcheinlich. Das Eingehen genauer Nach- richten ſei durch den Umſtand erſchwert, daß die Depeſchen der Cenſur unterworfen ſind. * Amſterdam, 2. Dec. Das „Handelsblad“ iſt durch die Direc- tion der „Neederlandſche Afrikaanſche Handelvennootſchap“ ermächtigt, die von belgiſchen Journalen verbreiteten Nachrichten zu dementiren, denen zufolge eine Quantität Feuerwaffen, die für Rechnung der Handelvennootſchap in den Congo-Staat eingeführt werden ſollte, bei Banana mit Beſchlag belegt wurde. Seit Be- ginn des Jahres 1888 habe kein Import von Feuerwaffen in den Congo-Staat ſtattgefunden, und ſomit war zu einer derartigen Be- ſchlagnahme kein Anlaß gegeben. * Paris, 2. Dec. In der heutigen Sitzung des Miniſter- raths unterzeichnete Präſident Carnot eine Vorlage, wonach Frank- reich und Griechenland einander bis zum 1. Februar 1892 gegenſeitig die Rechte der meiſtbegünſtigten Nation zugeſtehen; außerdem bewilligt Griechenland den freien Eingang für Weine, eine Zollherabſetzung um 75 Procent für Soitzen und um 50 Procent für Sammet und Parfümerien, ſowie den geſetzlichen Schutz der Fabrikmarken und der induſtriellen Modelle. Carnot unterzeichnete auch ein Decret betreffend das Zollverfahren am Senegal, wonach die franzöſiſchen Erzeugniſſe zukünftig gegen fremde Fabricate geſchützt werden. * Paris, 2. Dec. In Deputirtenkreiſen verlautet, die Regie- rung werde, obgleich bis jetzt nicht in die Berathung der Détails des Budgets eingetreten wurde, dennoch ihre Solidarität mit weſentlichen Punkten des Budgets erklären und nöthigenfalls die Vertrauensfrage ſtellen; man vermuthet jedoch, daß die Ge- fahr einer Miniſterkriſis beſeitigt ſei. * Paris, 2. Dec. Nachſtehende Veränderungen im diplomatiſchen Dienſt ſind erfolgt: Der diplomatiſche Agent in Cetinje, Gérard, iſt zum Geſandten in Rio de Janeiro er- nannt; der Botſchaftsrath in Konſtantinopel, Imbert, iſt für Lima, Laugiers Villars zum Botſchaſtsrath in Konſtantinopel, ferner der erſte Secretär der Geſandtſchaft in Stockholm, Bourgaret, für Konſtantinopel, Géry zum zweiten Secretär in Stockholm und Manrouard zum zweiten Secretär in Athen ernannt. * Paris, 2. Dec. In der Klinik des Profeſſors Cornil wurde dem „Temps“ zufolge bei einem Kranken, welcher 4 Milli- gramm Koch’ſche Lymphe erhielt, Albumin-Urin conſtatirt und Hämatie mit fragmenten von rothen Blutkörperchen vorgeſunden. * Marſeille, 2. Dec. Die Polizei verhaftete einen ſich Bao nennenden Ruſſen, welchen man für Padlewski hält, ob- gleich ſeine Phyſiognomie dem Signalement des letztern nicht ent- ſpricht. Bao gab an, er erwarte Geld von einem ruſſiſchen Grafen in Paris. Der Unterſuchungsrichter, der dieſe Ausſagen unge- nügend ſand, behielt Bao zur Dispoſition. * Chriſtiania, 2. Dec. Wie über Harſtadt hier eingegan- gene Briefe mittheilen, hat der Orcan im Ofotenfjord vom 21. bis 24. d. M. ungeſchwächt gewüthet. Eine große Anzahl Boote iſt vernichtet; ungefähr 60 ſind gänzlich wrack, ungefähr 120 haben die Takelage gekappt. Wie viele Menſchenleben ver- loren gegangen, konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. Der neue Dampfer „Hindoe“ rettete von mehreren treibenden Segelbooten etwa 200 Menſchen. Die Fiſcherei wurde ſofort eingeſtellt, obwohl der Häring noch im Fjord ſteht. * Waſhington, 2. Dec. In der Repräſentantenkammer wurden mehrere Vorlagen eingebracht, um den Schatzſecretär zur unbeſchränkten Ausprägung von Silber zu ermächtigen. Mehrere andere Bills bezwecken die Zollbefreiung für eine Anzahl von Einfuhrartikeln, namentlich Zinn, Weißblech, Werkzeuge zum Ackerbau, Wolle und gewiſſe Rohſtoffe, ſowie die Aufhebung der durch die McKinley-Bill eingeführten Zoll- erhöhung.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 335, 3. Dezember 1890, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine335_1890/3>, abgerufen am 01.06.2024.