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Allgemeine Zeitung, Nr. 343, 11. Dezember 1890.

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Zweites Morgenblatt Nr. 343. München, Donnerstag Allgemeine Zeitung 11. December 1890.
[Spaltenumbruch]
Handel und Volkswirthschaft.
Fondsbörsen vom 10. December.

Abendverkehr. Befriedigende Schlußcurse
von Paris ermöglichten eine leichte Erholung der Speculations-
werthe. Wir notiren: Creditactien 167.90, Disconto ca. 207.

Telegr. des Wolff'schen
Vnreaus. Nachbörse
. (Ultimocurse.) Creditactien 166.50, Staats-
bahn 107.00, Ungar. Goldrente (Cassacurs) 90.40, Lombarden 59.10,
Disconto-Commandit 206.50.

Telegr. d. Wolff'schen Bureaus.
Nachbörse-Schluß
. Creditactien 166.40, Disconte-Comm. 266.40.

Privattelegr. der Allg.
Ztg. Nachbörsenschlußeurse
.

[Tabelle]

Tendenz: Befürchtung Londoner Disconto-Erhöhung.

Privattelegramm der
Allg. Ztg
. Die Eröffnungscurse setzten auf die Flauheit der
russischen Valuta niedriger ein und befestigten sich allmählich auf
besseres New-York wegen der dortigen Matznahmen des Schatz-
amtes durch Ankäufe von Bonds zur Erleichterung des Geldmarktes.
Auch London lautete besser, trotzdem nahm der Verkehr einen
schleppenden Gang durch die Theilnahmslosigkeit der Interessenten
inner- und außerhalb der Börse an. Auf dem localen Markte
lagen Kohlenactien und östliche Bahnen fest, letztere auf die An-
nahme von der Revidirung des Zolltarifs zu Gunsten des Ge-
treides, was Deckungen veranlaßte. Fremde Vahnen anregungs-
los, Schweizer auf Wiener Abgaben und durch die Lösung großer
Hausse-Positionen gedrückt. Heimische Fonds gut behauptet bei
besseren Umsätzen, fremde mäßig abgeschwächt, russische Noten auf
St. Petersburger Ultimo-Schwierigkeiten verflaut, Orient-Anleihen
in Rückwirkung hievon schwach. Geld unverändert. Nachbörse schwach.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Nachbörse
. Creditactien 265 1/8 , Staats-
bahn 212, Lombarden 1171/4, Aegppter --, Disconto-Comm. 206.80,
Ungar. Goldrente 90.20, Zolltürken --. Tendenz: still.

Telegr. des Wolff'schen
Bureaus. Abendcurse
. Creditactien 265 3/8 , Staatsbahn 2121/4,
Lombarden 117 5/8 , Galizier --, Aegypter --, Ungar. Goldrente
--, Orientanleihe --, Disconto-Comm. 207.10, Gotthard 160.00,
1830er Russen --, Tabak --. Tendenz: still.

Privattelegr. d.
Allg. Ztg
. Die Abendbörse war trotz des Goldausgangs
aus der Bank von England ziemlich günstig, theilweise höher, so
Kohlenwerthe, einzelne Schweizerbahnen, Ottomanbank und Elektri-
citätsactien, dagegen Veloce und böhmische Bahnen niedriger.

[Tabelle]

Telegr. d. Wolff'schen
Bureaus. Abendbörse
. Creditactien 265.40, Staatsbahn 531.00,
Lombarden 294.00, ungar. Goldrente --, Gotthardbahn --, Disconto-
Commandit 207.00, Laurahütte 134.25 Geld, Dynamit Trust 147.00
Geld. Tendenz: befestigt.

Telegr. des Wolff'schen
Vureaus. Abendbörse
. Creditactien 301.40, Staatsbahn 241.65,
Lombarden 133.75, ung. Goldrente 102.40, Marknoten 56.55. Ten-
denz: still.

Telegr. d. Wolff'schen Bureaus. Anfangs-
curs
. Consols 95 5/8 .

Telegr. d. Wolff'schen Bureaus.
Schlußcurse
.

[Tabelle]

Privattelegr. der Allg.
Ztg. Börsenschluß
fest, Rupce 83.25.

Privattelegr. der
Allg. Ztg
. Die Bank von England gab heute nach New-
York ferner 350,000 Pfd. St. Gold ab. Die Liquidation
verläuft glatt, es ist keine bedeutendere Insolvenz zu erwarten, da
die Hausse-Engagements nur mäßig sind. Privatdisconto fest
41/2 %, tägliches Geld reichlich 2 bis 21/2 %, Reports Ameri-
kaner 6 bis 7 %, Cedulas 6 bis 8 %. Amerikaner Anfangs
1/2 bis 21/2 % höher, dann abgeschwächt, Cedulas 1/2 % besser,
Provincial-Buenos Aires 2 niedriger. Goldagio 196. Zu Beginn
war die New-Yorker Börse stetig.

Telegramm des Wolff'schen
Bureaus. Schlußcurse
.

[Tabelle]

Tendenz: fest.

Telegr. des Wolff'schen
Bureaus. Fondscurse
. Oest. Silberrente 77, Papierrente 77 3/8 ,
Goldrente --, ungar. Goldrente 89, Russen von 1877 --, Croße
russische Eisenbahn 121 3/8 , II. Orientanl. 723/4, Türken (conv.) 18 3/8 .
Wechsel auf Hamburg --, auf Wien --, auf London --.



Telegr. d. Wolff'schen
Bureaus
. Die "Rhein.-Westf. Ztg." meldet: Die Zechen des
Essener Reviers beschlossen, eine Actiengesellschaft unter dem Namen
Essener Kohlenverkaufs-Vereinigung, deren Sitz in
Essen, zu bilden. Die Gesellschaft soll am 1. Januar 1891 in
Thätigkeit treten.

Privattelegr. der
Allg. Ztg
. Die Dividende der Porzellanfabrik Wessel
wird auf 11 Proc., die der Glasindustrie Siemens auf
mindestens 12 Proc. geschätzt, dagegen wird die Veloce voraus-
sichtlich keine Dividende vertheilen. -- Die "Frkf. Ztg." berichtet
aus Paris: Die spanische Regierung schloß mit der Banque
Hypothecaire d'Espagne eine Eisenbahnsubventionsanleihe
ab. -- Das portugiesische Vorschußgeschäft ist jetzt perfect.
-- Der niederländischen Bank wurden 300,000 Gulden
Barren Gold entnommen.

[Spaltenumbruch]

Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Bisher ist hinsichtlich der Differenzen zwischen der Generaldirection
der staatlichen Bahnen und der Mährischen Grenzbahn eine
Verständigung nicht erzielt, daher die Genehmigung des Rechnungs-
abschlusses nicht auf der Tagesordnung der von letzterer einberufenen
Generalversammlung stand. Bisher sind die Rechnungen von
1886 bis 1889 unerledigt. Dieser unhaltbare Zustand muß nach
Ansicht der "Presse" schließlich doch die Sanirungsfrage wieder
auf das Tapet bringen.



Productenbörsen und Märkte.

Telegramm des
Wolff'schen Bureaus. Productenmarkt
. (Schlußbericht.)
Weizen loco hiesiger 19.00, loco fremder 22.00, per März 19.50, per
Mai 19.90. -- Roggen loco hiesiger 17.50, fremder 19.20, per März
17.30, per Mai 17.20, Hafer loco fremder 17.00 -- Rüböl loco mit
Faß 63.00, mit Faß per Mai 1891 59.20.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Productenmarkt
. Weizen loco fest,
neuer 184--186 fest, do. holst. loco neuer von 180--190, Roggen loco
sester, 130--135, Gerste und Hafer fest, Rüböl sest, loco 60,
Spiritus fest, per Dec. 361/4, per Dec.-Jan. 361/4, per April-Mai 351/2,
per Mai-Juni 353/4, alles Brief. Kaffee ruhig, Umsatz -- Sack.
Petroleum ruhig, Standard white loco 6.20 B., -- G., per Dec.
6.10 B., 6.00 G. Zucker per Dec. 12.371/2, per März 1891 12.85,
per Mai 13.10, per Aug. 13.421/2. Tendenz: unthätig. Wetter: Frost,
trübe.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Petroleumbericht
. Standard white loco
6.20 Geld. Tendenz: still.

Privattelegr. der Allg. Ztg.
Rübenzucker
12 3/8 , Rohzucker geschäftslos, rassinirter sehr stetig,
gutes Geschäft, krystallisirter ruhig, Javazucker 96%iger 143/4, Cassia
lignea
1/2 niedriger, Nelken flauer, Muscatnüsse 1/2 niedriger,
Piment, Sago und Pfeffer flauer, schwarzer Penang 31/2--3 7/8 ,
Singapur 4 3/8 --41/2, weißer 71/4--71/2, andere Gewürze ruhig, Preise
unverändert, Rosinen 28--45, Korinthen 221/2--36 verzollt,
Thee und Kaffee ruhig, Reis, Tendenz zu Gunsten der Käufer,
Kupfer Chile 54 3/8 , Zinn Straits 911/2, Blei 12 5/8 . Getreide.
Weizen fast nominell unverändert, alle übrigen Artikel sehr ruhig und
stetig. Fremde Zufuhren: 40,760 Qu. Weizen, 2410 Qu. Roggen,
55,560 Qu. Hafer. Wetter: Frost. Wollauction lebhafte Betheili-
gung, Preise fest.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Baumwolle
. (Schlußbericht.) Umsatz
12,000 Ballen, davon für Speculation und Export 1000 Ballen. Ameri-
kaner fest, per Juni-Juli 5, Werth, per Juli-Aug. 5, per
Aug.-Sept. 5, Verkäufer, per Dec.-Jan. 5, per Jan.-Febr.
5, per Febr.-März 5, per März-April 5, per April-Mai
5, per Mai-Juni 5.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Schlußeurse
. Warrants 46s 5d. --

Telegramm des
Wolff'schen Bureaus. Productenbericht. Rüböl
per Dec.
63.50, per Jan. 64.00, per Jan.-April 64.70, per März-Juni 65.20,
Tendenz ruhig. -- Spiritus per Dec. 36.70, per Mai-Aug. 39.70,
Tendenz ruhig. Zucker per Dec. 35.70, per März-Juni 37.00,
Tendenz träge. -- Mehl per Dec. 58.50, per Jan. 58.50, per Jan.-
April 58.70, per März-Juni 58.80, Tendenz fest. -- Weizen per
Dec. 26.70, per Jan. 26.30, per Jan.-April 26.40, per März-Juni 26.50,
Tendenz fest. -- Roggen per Dec. 17.10, per Jan. 17.10, per Jan.-
April 17.60, per März-Juni 17.90, Tendenz fest.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Zucker
loco 33--33.50, weißer ruhig,
per Dec. 35.75, per Jan. 36.00, per Jan.-April 1891 36.371/2,
per März-Juni 371/2. Tendenz: ruhig.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Petroleum
fest, loco 16, 16, per
Dec. --, 15 7/8 , per Jan --, 161/4, per Jan.-März --, 161/4.

Telegr. d. Wolff'schen
Bureaus. Productenbericht
. Weizen, Tendenz unverändert,
per März 222. Roggen, Tendenz höher, per März 158. Rüböl loco 31.

Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Kaffee
fest, gutord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben-
zucker per laufende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt
fl. 55 5/8 . Petroleum ruhig, loco Amer. fl. 7.65 in Entrepot.
Baumwolle steigend. -- Kaffeeterminbörse. Java per Dec.
563/4c, per März 55 7/8 c, Santos per Dec. 48 3/8 c, per März 463/4c.
Umsatz 3500 Ballen.

Privattelegr. der Allg. Ztg.
Kaffee
unregelmäßig, gut ord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben-
zucker per laufende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt
55 5/8 fl. Petroleum lebhaft 7.65. -- Kaffeeterminbörse.
Java per Dec. 56 5/8 c, per März 561/4c, Santos per Dec. 481/2c,
per März 463/4c. Umsatz 4500 Ballen.



Verschiedene Nachrichten.
Deutschlands Außenhandel.

Die im Jahre 1890, zum
großen Theil schon 1889, ungünstiger gewordenen Ziffern unsres
Außenhandels haben sich in den letzten Monaten einigermaßen ge-
bessert, speciell betreffs der Eisenindustrie, wo die Abnahme des
Exports am meisten Bedenken erregte. Für October ist, ähnlich
wie bereits im September, eine Verringerung der Einfuhr und
eine Vergrößerung der Ausfuhr zu constatiren. Schienen wurden
um rund 70,000 Doppelcentner, Eisendraht um 27,000 Doppel-
centner mehr ausgeführt. Bei den Cerealien verminderte sich die
Einfuhr bei Roggen und Hafer, während sie sich bei Weizen,
Gerste und Mais erhöhte. Bemerkenswerth ist bei dem Cerealien-
verkehr der Minderimport aus Rußland. Hervorzuheben ist ferner
die Vergrößerung der Kartoffeleinfuhr (von 92,355 im October
1889 auf 245,260 Doppelcentner gestiegen). Frisches Obst wurde
um etwa 200,000 Doppelcentner mehr importirt. Im übrigen
heben wir aus dem Ausweis noch folgende Ziffern hervor: Es
betrug die Einsuhr an roher Baumwolle 132,292 Doppelcentner
(gegen 117,134 Doppelcentner im October 1889), schwefelsaures
Ammoniak 12,695 (27,111), Farbhölzer 46,111 (57,782), Chile-
Salpeter 191,271 (294,896), Brucheisen und Abfälle 12,715
(20,485), Roheisen 351,638 (428,478), schmiedbares Eisen in
Stäben 17,465 (27,830), grobe Eisenwaaren 10,774 (15,348),
Eisenerze 1,089,784 (979,641), Weizen 455,818 (384,683),
Roggen 544,406 (960,850), Gerste 894,947 (793,267), Mais
und Dari 232,620 (275,473), Kartoffeln 245,260 (92,355),
frisches Obst 525,295 (308,436), Bau- und Rutzholz 1,967,851
(2,024,205), Heringe 176,162 Faß (206,642), Braunkohlen
6,082,267 (5,977,367), Steinkohlen 4,126,915 (4,350,028),
Schweine 90,206 (43,075), Schafwolle 86,883 (54,761). -- Von
den Ausfuhrziffern seien folgende herausgegriffen: Baumwollen-
waaren 22,791 Doppelcentner (gegen 19,734), Chlorcalium
86,209, (97,486), Brucheisen, Abfälle 41,078 (24,782), Roheisen
98,068 (104,169), Eck- und Winkeleisen 41,432 (37,139), Eisen-
bahnschienen 165,610 (91,399), schmiedbares Eisen in Stäben etc.
178,342 (136,158), schmiedeeiserne Platten 66,910 (54,169),
grobe Eisenwaaren 70,643 (66,178), gewöhnliches Hohlglas
51,977 (55,746), Zucker 784,502 (539,044).

Ausprägung von Reichsmünzen.

Wie eine amtliche
Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen bis Ende
März 1890 ergibt, waren bis dahin den Münzstätten zur
Ausprägung von Reichsgoldmünzen auf Reichsrechnung
947,784.6 Pfund Feingold überwiesen worden. Dieselben
[Spaltenumbruch] hatten einen Anschaffungswerth von 1313.9 Millionen Mark und
einen Münzertrag von 1322.1 Millionen Mark, so daß sich ohne
Rücksicht auf die Prägekosten ein Bruttomünzgewinn von
8.2 Millionen Mark ergibt. Zur Ausprägung von Reichssilber-
münzen
waren den Münzstätten an Landessilbermünzen und in
Barren aus solchen Münzen 4,523,945.451 Pfund Feinsilber
überwiesen worden, welche einem Münzertrage von 452.4 Millionen
Mark entsprachen, wogegen der Anschaffungswerth derselben
408.9 Millionen Mark betragen hat. Es ist somit ein Brutto-
münzgewinn von 43.5 Millionen entstanden. Von Reichsnickel-
münzen
sind geprägt für 44.1 Millionen. Der Bruttomünz-
gewinn betrug 28 Millionen. Kupfermünzen wurden für 11
Millionen geprägt, bei ihnen betrug der Bruttomünzgewinn
5.3 Millionen. Der Bruttogewinn betrug demnach bei den Gold-
münzen 0.6 Proc., bei den Silbermünzen 9.6 Proc., bei den
Nickelmünzen 63.5 Proc. und bei den Kupfermünzen 48.2 Procent.

Brauerei zum Münchener Kindl.

.. In der heute
stattgehabten Generalversammlung waren 25 Actionäre, welche
1436 Stimmen ausübten, vertreten. Der Vorsitzende, Hr. Fabri-
cant Seyboth, motivirte sowohl die vorgeschlagenen Statuten-
änderungen, als die von der Verwaltung und Leitung gestellten
Anträge wegen der Bilanz und Gewinnvertheilung. Nach unerheb-
licher Debatte fanden sämmtliche Vorschläge einstimmige Annahme.
Wir entnehmen den Ausführungen des Vorsitzenden noch, daß der
gewünschten Abminderung des Creditorenstandes die vollste Sorg-
falt zugewendet wird und eine Erledigung der Sache im kommenden
Jahre möglich sein dürfte. Auch die weitere Anregung, den Ar-
beitern aus eventuellen Ueberschüssen Zuwendungen angedeihen zu
lassen, soll in Erwägung gezogen werden. Die ausscheidenden
Aufsichtsräthe, HH. Göpfert und Rauenbusch, wurden neuerdings
in ihrer Charge bestätigt.

Gebr. Schmederer, Actienbranerei, München.

Bilanz und
Gewinn- und Verlusteonto wird im Inseratentheil bekannt gegeben.
Conpon Nr. 4 wird mit Mk. 30 von jetzt ab eingelöst.

Branereigesellschaft zum Storchen, vorm. Sick in
Speyer.

Die Generalversammlung hat die Anträge und die Dividende
von 51/2 % einstimmig genehmigt. In den ersten beiden Monaten des
neuen Geschäftsjahres wurde ein Mehrabsatz von 613 Hektolitern erzielt.

Mecklenburgische Südbahn.

Nach Mittheilung der Ver-
waltung ist für die Prioritäts-Stammactien aus dem Betriebe eine
Dividende für 1890 nicht zu erwarten, dagegen erhalten dieselben die
von den Emmissionsbaukhäusern garantirten 4% Zinsen. Diese Ga-
rantie läuft bekanntlich jetzt ab.

Türkische Tabakregiegesellschaft.

Nach vorläufigen Mit-
theilungen, welche der "Berl. Börs.-Cour." bringt, betrug der Erlös
der verkanften Fabricate 1,651,412 L. T. (1888/89 1,676,216 L. T.),
ferner wurden vereinnahmt für Verkaufslicenzen 13,830 L. T. (1888/89
14,043 L. T.), Einnahmen aus der Provinz Bagdad 48,060 L. T.
(1888/89 48,058 L. T.), Ausfuhrzoll nach Aegypten 44,000 L. T.
(1888/89 38,000 L. T.). Die Einnahmen aus den Ein- und Ausfuhr-
licenzen, aus Zinsen etc. waren größer als im Vorjahr. Dagegen sind
die Kosten der angekauften Rohwaare einschließlich Fabricationsspefen
von 394,749 L. T. auf 381,852 L. T. zurückgegangen, so daß sich der
Gestehungspreis der verkauften Producte auf 23.12 % stellt gegen
23.55 % im Vorjahr. Die Gesammtspesen sind aber gegen das Vorjahr
gestiegen, namentlich stellten sich die Ueberwachungskosten, die Vergü-
tungen wegen des Anbanes etc. höher. Auch hat der Verkauf von un-
verarbeitetem Tabak einen kleinen Verlust ergeben. Der Reingewinn
beträgt nur 136,998 L. T. gegen 181,120 L. T. im Vorjahr.

Donau-Dampfschiff fahrtsgesellschaft.

Nach der in
ihren Hauptpunkten schon mitgetheilten Eingabe der Gesellschaft würde
sich die jährliche materielle Leistung des Staates an die Gesell-
schaft auf 600,000--750,000 fl. belaufen, abgesehen von dem ge-
forderten unverzinslichen Darlehen von 1 Million Gulden jährlich
für die nächsten 10 Jahre. Das Darlehen soll theils zur Re-
construction aller, theils zur Herstellung neuer Schisse verwendet
werden. Die Administration ist zu der Ueberzengung gelangt, daß
64 Schiffe des Fahrparkes reconstruirt und 24 Schisse ganz aus-
gemustert werden müssen. Zu den drei erwähnten Forderungen
kommen zwei andere hinzu. Weil der Personenverlehr der Gesell-
schaft passiv sei, soll der Staat das Desicit aus dem Passagier-
verkehr mit ca. 140,000 fl. übernehmen. Schließlich wird für die
Schifffahrt im Schwarzen Meer eine Subvention von 200,000 fl.
gewünscht. Zwischen der Hülfe, welche die Regierung gewähren
will, und den Forderungen der Gesellschaft herrscht einstweilen noch
ein erheblicher Abstand.

Englands Außenhandel.

Der Ausweis des englischen
Handelsamtes für November läßt ersehen, daß der brittische
Außenhandel in genanntem Monat beträchtlichen Rückschrilt machte.
Die Gesammteinfuhr beträgt 37,152,273 Pfd. St. und weist
gegen den vorjährigen November-Ausweis eine Abnahme von
4,184,813 Pfd. St. oder etwas über 10 Proc. auf. Von dieser
beträchtlichen Abnahme entfallen 1,341,000 Pfd. St. auf zollfreie
Provisionen und 1,374,359 Pfd. St. auf Rohmaterialien für
Textilfabricate. Alle anderen Importartikel weisen, verglichen mit
November 1889, einen mehr oder weniger erheblichen Ausfall
auf. Der Gesammtwerth der Ausfuhr im November beträgt
21,025,000 Pfd. St., d. i. eine Abnahme von 1,244,000 Pfd. St.
oder 56 Procent. Hauptsächlich nahmen ab Garne und Stoffe um
716,567 Pfd. St., Metalle und Metallfabricate, namentlich Eisen,
um 248,850 Pfd. St., Maschinen um 135,348 Pfd. St., Garde-
robe um 113,987 Pfd. St., Provisionen um 133,151 Pfd. St.,
lebendes Vieh um 11,555 Pfd. St. und andere Artikel um
166,692 Pfd. St. Dagegen haben Rohmaterialen, namentlich
Kohlen, um 213,683 Pfd. St. und Chemikalien um 45,051 Pfd. St.
zugenommen.

Der Suezcanal.

Während im ersten
Semester des laufenden Jahres die Einnahmen des Suezcanals
gegen die vorjährigen nicht unbedeutend zurückstanden, hat das
überaus glänzende Erträgniß der letzten Monate den Unterschied
bereits vollständig ausgeglichen. Das Ergebniß des Monates
December verspricht einen nicht minder günstigen Ausfall, so daß
die heurige Dividende jedenfalls der vorjährigen Maxi-
malvertheilung gleichkommen wird. Dieses höchst vortheilhafte
Resultat hat den Preis der Suezactie wieder auf mehr als 2400
Francs gestellt, zu welchem sich dieselbe übrigens nur mit 31/2 bis
33/4 Procent verzinst. Das vor kaum 20 Jahren als beinahe
werthlos verschriene Papier ist den allerbesten, solidesten Werth-
schriften der Börse beigeordnet und wird seine gegenwärtige hohe
Capitalisirung keineswegs für zu hoch gegriffen gehalten. Seit-
dem die englischen Rheder durch 7 Mitglieder im Verwaltungs-
rathe der Compagnie vertreten sind, an deren Spitze der Präsident
der Peninsular and Oriental Steam Navigation Company,
Hr. Sutherland, Parlamentsmitglied, steht, hat sich das beste Ein-
vernehmen zwischen den 22 französischen und jenen brittischen
Verwaltern stetig bewährt. Die Engländer, welche den größten
Theil der Einnahmen des Canals für ihre transitirenden Dampfer
bezahlen und den Actionären so reichliche Dividenden liesern,
haben indeß durch den Actienbesitz ihrer Regierung, die sich für
4 Millionen Pfund Sterling Actien zu wohlfeilem Preise seiner-
zeit angeschafft und außerdem durch seither erfolgte anhaltende
Erwerbung einer beträchtlichen Actienzahl jetzt ebenfalls ein
directes Interesse an dem vortheilhaften Erträgnisse des Canals.
Eine seit längerer Zeit schon stark speculirende Vörsengruppe,
die mit Recht die Wertherhöhung der Suezactie prophezeite,
beutet den Umstand des guten Einvernehmens allen interessirten

Zweites Morgenblatt Nr. 343. München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 11. December 1890.
[Spaltenumbruch]
Handel und Volkswirthſchaft.
Fondsbörſen vom 10. December.

Abendverkehr. Befriedigende Schlußcurſe
von Paris ermöglichten eine leichte Erholung der Speculations-
werthe. Wir notiren: Creditactien 167.90, Disconto ca. 207.

Telegr. des Wolff’ſchen
Vnreaus. Nachbörſe
. (Ultimocurſe.) Creditactien 166.50, Staats-
bahn 107.00, Ungar. Goldrente (Caſſacurs) 90.40, Lombarden 59.10,
Disconto-Commandit 206.50.

Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus.
Nachbörſe-Schluß
. Creditactien 166.40, Disconte-Comm. 266.40.

Privattelegr. der Allg.
Ztg. Nachbörſenſchlußeurſe
.

[Tabelle]

Tendenz: Befürchtung Londoner Disconto-Erhöhung.

Privattelegramm der
Allg. Ztg
. Die Eröffnungscurſe ſetzten auf die Flauheit der
ruſſiſchen Valuta niedriger ein und befeſtigten ſich allmählich auf
beſſeres New-York wegen der dortigen Matznahmen des Schatz-
amtes durch Ankäufe von Bonds zur Erleichterung des Geldmarktes.
Auch London lautete beſſer, trotzdem nahm der Verkehr einen
ſchleppenden Gang durch die Theilnahmsloſigkeit der Intereſſenten
inner- und außerhalb der Börſe an. Auf dem localen Markte
lagen Kohlenactien und öſtliche Bahnen feſt, letztere auf die An-
nahme von der Revidirung des Zolltarifs zu Gunſten des Ge-
treides, was Deckungen veranlaßte. Fremde Vahnen anregungs-
los, Schweizer auf Wiener Abgaben und durch die Löſung großer
Hauſſe-Poſitionen gedrückt. Heimiſche Fonds gut behauptet bei
beſſeren Umſätzen, fremde mäßig abgeſchwächt, ruſſiſche Noten auf
St. Petersburger Ultimo-Schwierigkeiten verflaut, Orient-Anleihen
in Rückwirkung hievon ſchwach. Geld unverändert. Nachbörſe ſchwach.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Nachbörſe
. Creditactien 265⅛, Staats-
bahn 212, Lombarden 117¼, Aegppter —, Disconto-Comm. 206.80,
Ungar. Goldrente 90.20, Zolltürken —. Tendenz: ſtill.

Telegr. des Wolff’ſchen
Bureaus. Abendcurſe
. Creditactien 265⅜, Staatsbahn 212¼,
Lombarden 117⅝, Galizier —, Aegypter —, Ungar. Goldrente
—, Orientanleihe —, Disconto-Comm. 207.10, Gotthard 160.00,
1830er Ruſſen —, Tabak —. Tendenz: ſtill.

Privattelegr. d.
Allg. Ztg
. Die Abendbörſe war trotz des Goldausgangs
aus der Bank von England ziemlich günſtig, theilweiſe höher, ſo
Kohlenwerthe, einzelne Schweizerbahnen, Ottomanbank und Elektri-
citätsactien, dagegen Veloce und böhmiſche Bahnen niedriger.

[Tabelle]

Telegr. d. Wolff’ſchen
Bureaus. Abendbörſe
. Creditactien 265.40, Staatsbahn 531.00,
Lombarden 294.00, ungar. Goldrente —, Gotthardbahn —, Disconto-
Commandit 207.00, Laurahütte 134.25 Geld, Dynamit Truſt 147.00
Geld. Tendenz: befeſtigt.

Telegr. des Wolff’ſchen
Vureaus. Abendbörſe
. Creditactien 301.40, Staatsbahn 241.65,
Lombarden 133.75, ung. Goldrente 102.40, Marknoten 56.55. Ten-
denz: ſtill.

Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Anfangs-
curs
. Conſols 95⅝.

Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus.
Schlußcurſe
.

[Tabelle]

Privattelegr. der Allg.
Ztg. Börſenſchluß
feſt, Rupce 83.25.

Privattelegr. der
Allg. Ztg
. Die Bank von England gab heute nach New-
York ferner 350,000 Pfd. St. Gold ab. Die Liquidation
verläuft glatt, es iſt keine bedeutendere Inſolvenz zu erwarten, da
die Hauſſe-Engagements nur mäßig ſind. Privatdisconto feſt
4½ %, tägliches Geld reichlich 2 bis 2½ %, Reports Ameri-
kaner 6 bis 7 %, Cedulas 6 bis 8 %. Amerikaner Anfangs
½ bis 2½ % höher, dann abgeſchwächt, Cedulas ½ % beſſer,
Provincial-Buenos Aires 2 niedriger. Goldagio 196. Zu Beginn
war die New-Yorker Börſe ſtetig.

Telegramm des Wolff’ſchen
Bureaus. Schlußcurſe
.

[Tabelle]

Tendenz: feſt.

Telegr. des Wolff’ſchen
Bureaus. Fondscurſe
. Oeſt. Silberrente 77, Papierrente 77⅜,
Goldrente —, ungar. Goldrente 89, Ruſſen von 1877 —, Croße
ruſſiſche Eiſenbahn 121⅜, II. Orientanl. 72¾, Türken (conv.) 18⅜.
Wechſel auf Hamburg —, auf Wien —, auf London —.



Telegr. d. Wolff’ſchen
Bureaus
. Die „Rhein.-Weſtf. Ztg.“ meldet: Die Zechen des
Eſſener Reviers beſchloſſen, eine Actiengeſellſchaft unter dem Namen
Eſſener Kohlenverkaufs-Vereinigung, deren Sitz in
Eſſen, zu bilden. Die Geſellſchaft ſoll am 1. Januar 1891 in
Thätigkeit treten.

Privattelegr. der
Allg. Ztg
. Die Dividende der Porzellanfabrik Weſſel
wird auf 11 Proc., die der Glasinduſtrie Siemens auf
mindeſtens 12 Proc. geſchätzt, dagegen wird die Veloce voraus-
ſichtlich keine Dividende vertheilen. — Die „Frkf. Ztg.“ berichtet
aus Paris: Die ſpaniſche Regierung ſchloß mit der Banque
Hypothecaire d’Eſpagne eine Eiſenbahnſubventionsanleihe
ab. — Das portugieſiſche Vorſchußgeſchäft iſt jetzt perfect.
— Der niederländiſchen Bank wurden 300,000 Gulden
Barren Gold entnommen.

[Spaltenumbruch]

Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Bisher iſt hinſichtlich der Differenzen zwiſchen der Generaldirection
der ſtaatlichen Bahnen und der Mähriſchen Grenzbahn eine
Verſtändigung nicht erzielt, daher die Genehmigung des Rechnungs-
abſchluſſes nicht auf der Tagesordnung der von letzterer einberufenen
Generalverſammlung ſtand. Bisher ſind die Rechnungen von
1886 bis 1889 unerledigt. Dieſer unhaltbare Zuſtand muß nach
Anſicht der „Preſſe“ ſchließlich doch die Sanirungsfrage wieder
auf das Tapet bringen.



Productenbörſen und Märkte.

Telegramm des
Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt
. (Schlußbericht.)
Weizen loco hieſiger 19.00, loco fremder 22.00, per März 19.50, per
Mai 19.90. — Roggen loco hieſiger 17.50, fremder 19.20, per März
17.30, per Mai 17.20, Hafer loco fremder 17.00 — Rüböl loco mit
Faß 63.00, mit Faß per Mai 1891 59.20.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt
. Weizen loco feſt,
neuer 184—186 feſt, do. holſt. loco neuer von 180—190, Roggen loco
ſeſter, 130—135, Gerſte und Hafer feſt, Rüböl ſeſt, loco 60,
Spiritus feſt, per Dec. 36¼, per Dec.-Jan. 36¼, per April-Mai 35½,
per Mai-Juni 35¾, alles Brief. Kaffee ruhig, Umſatz — Sack.
Petroleum ruhig, Standard white loco 6.20 B., — G., per Dec.
6.10 B., 6.00 G. Zucker per Dec. 12.37½, per März 1891 12.85,
per Mai 13.10, per Aug. 13.42½. Tendenz: unthätig. Wetter: Froſt,
trübe.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Petroleumbericht
. Standard white loco
6.20 Geld. Tendenz: ſtill.

Privattelegr. der Allg. Ztg.
Rübenzucker
12⅜, Rohzucker geſchäftslos, raſſinirter ſehr ſtetig,
gutes Geſchäft, kryſtalliſirter ruhig, Javazucker 96%iger 14¾, Caſſia
lignea
½ niedriger, Nelken flauer, Muscatnüſſe ½ niedriger,
Piment, Sago und Pfeffer flauer, ſchwarzer Penang 3½—3⅞,
Singapur 4⅜—4½, weißer 7¼—7½, andere Gewürze ruhig, Preiſe
unverändert, Roſinen 28—45, Korinthen 22½—36 verzollt,
Thee und Kaffee ruhig, Reis, Tendenz zu Gunſten der Käufer,
Kupfer Chile 54⅜, Zinn Straits 91½, Blei 12⅝. Getreide.
Weizen faſt nominell unverändert, alle übrigen Artikel ſehr ruhig und
ſtetig. Fremde Zufuhren: 40,760 Qu. Weizen, 2410 Qu. Roggen,
55,560 Qu. Hafer. Wetter: Froſt. Wollauction lebhafte Betheili-
gung, Preiſe feſt.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Baumwolle
. (Schlußbericht.) Umſatz
12,000 Ballen, davon für Speculation und Export 1000 Ballen. Ameri-
kaner feſt, per Juni-Juli 5, Werth, per Juli-Aug. 5, per
Aug.-Sept. 5, Verkäufer, per Dec.-Jan. 5, per Jan.-Febr.
5, per Febr.-März 5, per März-April 5, per April-Mai
5, per Mai-Juni 5.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Schlußeurſe
. Warrants 46s 5d.

Telegramm des
Wolff’ſchen Bureaus. Productenbericht. Rüböl
per Dec.
63.50, per Jan. 64.00, per Jan.-April 64.70, per März-Juni 65.20,
Tendenz ruhig. — Spiritus per Dec. 36.70, per Mai-Aug. 39.70,
Tendenz ruhig. Zucker per Dec. 35.70, per März-Juni 37.00,
Tendenz träge. — Mehl per Dec. 58.50, per Jan. 58.50, per Jan.-
April 58.70, per März-Juni 58.80, Tendenz feſt. — Weizen per
Dec. 26.70, per Jan. 26.30, per Jan.-April 26.40, per März-Juni 26.50,
Tendenz feſt. — Roggen per Dec. 17.10, per Jan. 17.10, per Jan.-
April 17.60, per März-Juni 17.90, Tendenz feſt.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Zucker
loco 33—33.50, weißer ruhig,
per Dec. 35.75, per Jan. 36.00, per Jan.-April 1891 36.37½,
per März-Juni 37½. Tendenz: ruhig.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Petroleum
feſt, loco 16, 16, per
Dec. —, 15⅞, per Jan —, 16¼, per Jan.-März —, 16¼.

Telegr. d. Wolff’ſchen
Bureaus. Productenbericht
. Weizen, Tendenz unverändert,
per März 222. Roggen, Tendenz höher, per März 158. Rüböl loco 31.

Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Kaffee
feſt, gutord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben-
zucker per laufende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt
fl. 55⅝. Petroleum ruhig, loco Amer. fl. 7.65 in Entrepôt.
Baumwolle ſteigend. — Kaffeeterminbörſe. Java per Dec.
56¾c, per März 55⅞c, Santos per Dec. 48⅜c, per März 46¾c.
Umſatz 3500 Ballen.

Privattelegr. der Allg. Ztg.
Kaffee
unregelmäßig, gut ord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben-
zucker per laufende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt
55⅝ fl. Petroleum lebhaft 7.65. — Kaffeeterminbörſe.
Java per Dec. 56⅝c, per März 56¼c, Santos per Dec. 48½c,
per März 46¾c. Umſatz 4500 Ballen.



Verſchiedene Nachrichten.
Deutſchlands Außenhandel.

Die im Jahre 1890, zum
großen Theil ſchon 1889, ungünſtiger gewordenen Ziffern unſres
Außenhandels haben ſich in den letzten Monaten einigermaßen ge-
beſſert, ſpeciell betreffs der Eiſeninduſtrie, wo die Abnahme des
Exports am meiſten Bedenken erregte. Für October iſt, ähnlich
wie bereits im September, eine Verringerung der Einfuhr und
eine Vergrößerung der Ausfuhr zu conſtatiren. Schienen wurden
um rund 70,000 Doppelcentner, Eiſendraht um 27,000 Doppel-
centner mehr ausgeführt. Bei den Cerealien verminderte ſich die
Einfuhr bei Roggen und Hafer, während ſie ſich bei Weizen,
Gerſte und Mais erhöhte. Bemerkenswerth iſt bei dem Cerealien-
verkehr der Minderimport aus Rußland. Hervorzuheben iſt ferner
die Vergrößerung der Kartoffeleinfuhr (von 92,355 im October
1889 auf 245,260 Doppelcentner geſtiegen). Friſches Obſt wurde
um etwa 200,000 Doppelcentner mehr importirt. Im übrigen
heben wir aus dem Ausweis noch folgende Ziffern hervor: Es
betrug die Einſuhr an roher Baumwolle 132,292 Doppelcentner
(gegen 117,134 Doppelcentner im October 1889), ſchwefelſaures
Ammoniak 12,695 (27,111), Farbhölzer 46,111 (57,782), Chile-
Salpeter 191,271 (294,896), Brucheiſen und Abfälle 12,715
(20,485), Roheiſen 351,638 (428,478), ſchmiedbares Eiſen in
Stäben 17,465 (27,830), grobe Eiſenwaaren 10,774 (15,348),
Eiſenerze 1,089,784 (979,641), Weizen 455,818 (384,683),
Roggen 544,406 (960,850), Gerſte 894,947 (793,267), Mais
und Dari 232,620 (275,473), Kartoffeln 245,260 (92,355),
friſches Obſt 525,295 (308,436), Bau- und Rutzholz 1,967,851
(2,024,205), Heringe 176,162 Faß (206,642), Braunkohlen
6,082,267 (5,977,367), Steinkohlen 4,126,915 (4,350,028),
Schweine 90,206 (43,075), Schafwolle 86,883 (54,761). — Von
den Ausfuhrziffern ſeien folgende herausgegriffen: Baumwollen-
waaren 22,791 Doppelcentner (gegen 19,734), Chlorcalium
86,209, (97,486), Brucheiſen, Abfälle 41,078 (24,782), Roheiſen
98,068 (104,169), Eck- und Winkeleiſen 41,432 (37,139), Eiſen-
bahnſchienen 165,610 (91,399), ſchmiedbares Eiſen in Stäben ꝛc.
178,342 (136,158), ſchmiedeeiſerne Platten 66,910 (54,169),
grobe Eiſenwaaren 70,643 (66,178), gewöhnliches Hohlglas
51,977 (55,746), Zucker 784,502 (539,044).

Ausprägung von Reichsmünzen.

Wie eine amtliche
Ueberſicht über die Ausprägung von Reichsmünzen bis Ende
März 1890 ergibt, waren bis dahin den Münzſtätten zur
Ausprägung von Reichsgoldmünzen auf Reichsrechnung
947,784.6 Pfund Feingold überwieſen worden. Dieſelben
[Spaltenumbruch] hatten einen Anſchaffungswerth von 1313.9 Millionen Mark und
einen Münzertrag von 1322.1 Millionen Mark, ſo daß ſich ohne
Rückſicht auf die Prägekoſten ein Bruttomünzgewinn von
8.2 Millionen Mark ergibt. Zur Ausprägung von Reichsſilber-
münzen
waren den Münzſtätten an Landesſilbermünzen und in
Barren aus ſolchen Münzen 4,523,945.451 Pfund Feinſilber
überwieſen worden, welche einem Münzertrage von 452.4 Millionen
Mark entſprachen, wogegen der Anſchaffungswerth derſelben
408.9 Millionen Mark betragen hat. Es iſt ſomit ein Brutto-
münzgewinn von 43.5 Millionen entſtanden. Von Reichsnickel-
münzen
ſind geprägt für 44.1 Millionen. Der Bruttomünz-
gewinn betrug 28 Millionen. Kupfermünzen wurden für 11
Millionen geprägt, bei ihnen betrug der Bruttomünzgewinn
5.3 Millionen. Der Bruttogewinn betrug demnach bei den Gold-
münzen 0.6 Proc., bei den Silbermünzen 9.6 Proc., bei den
Nickelmünzen 63.5 Proc. und bei den Kupfermünzen 48.2 Procent.

Brauerei zum Münchener Kindl.

.. In der heute
ſtattgehabten Generalverſammlung waren 25 Actionäre, welche
1436 Stimmen ausübten, vertreten. Der Vorſitzende, Hr. Fabri-
cant Seyboth, motivirte ſowohl die vorgeſchlagenen Statuten-
änderungen, als die von der Verwaltung und Leitung geſtellten
Anträge wegen der Bilanz und Gewinnvertheilung. Nach unerheb-
licher Debatte fanden ſämmtliche Vorſchläge einſtimmige Annahme.
Wir entnehmen den Ausführungen des Vorſitzenden noch, daß der
gewünſchten Abminderung des Creditorenſtandes die vollſte Sorg-
falt zugewendet wird und eine Erledigung der Sache im kommenden
Jahre möglich ſein dürfte. Auch die weitere Anregung, den Ar-
beitern aus eventuellen Ueberſchüſſen Zuwendungen angedeihen zu
laſſen, ſoll in Erwägung gezogen werden. Die ausſcheidenden
Aufſichtsräthe, HH. Göpfert und Rauenbuſch, wurden neuerdings
in ihrer Charge beſtätigt.

Gebr. Schmederer, Actienbranerei, München.

Bilanz und
Gewinn- und Verluſteonto wird im Inſeratentheil bekannt gegeben.
Conpon Nr. 4 wird mit Mk. 30 von jetzt ab eingelöst.

Branereigeſellſchaft zum Storchen, vorm. Sick in
Speyer.

Die Generalverſammlung hat die Anträge und die Dividende
von 5½ % einſtimmig genehmigt. In den erſten beiden Monaten des
neuen Geſchäftsjahres wurde ein Mehrabſatz von 613 Hektolitern erzielt.

Mecklenburgiſche Südbahn.

Nach Mittheilung der Ver-
waltung iſt für die Prioritäts-Stammactien aus dem Betriebe eine
Dividende für 1890 nicht zu erwarten, dagegen erhalten dieſelben die
von den Emmiſſionsbaukhäuſern garantirten 4% Zinſen. Dieſe Ga-
rantie läuft bekanntlich jetzt ab.

Türkiſche Tabakregiegeſellſchaft.

Nach vorläufigen Mit-
theilungen, welche der „Berl. Börſ.-Cour.“ bringt, betrug der Erlös
der verkanften Fabricate 1,651,412 L. T. (1888/89 1,676,216 L. T.),
ferner wurden vereinnahmt für Verkaufslicenzen 13,830 L. T. (1888/89
14,043 L. T.), Einnahmen aus der Provinz Bagdad 48,060 L. T.
(1888/89 48,058 L. T.), Ausfuhrzoll nach Aegypten 44,000 L. T.
(1888/89 38,000 L. T.). Die Einnahmen aus den Ein- und Ausfuhr-
licenzen, aus Zinſen ꝛc. waren größer als im Vorjahr. Dagegen ſind
die Koſten der angekauften Rohwaare einſchließlich Fabricationsſpefen
von 394,749 L. T. auf 381,852 L. T. zurückgegangen, ſo daß ſich der
Geſtehungspreis der verkauften Producte auf 23.12 % ſtellt gegen
23.55 % im Vorjahr. Die Geſammtſpeſen ſind aber gegen das Vorjahr
geſtiegen, namentlich ſtellten ſich die Ueberwachungskoſten, die Vergü-
tungen wegen des Anbanes ꝛc. höher. Auch hat der Verkauf von un-
verarbeitetem Tabak einen kleinen Verluſt ergeben. Der Reingewinn
beträgt nur 136,998 L. T. gegen 181,120 L. T. im Vorjahr.

Donau-Dampfſchiff fahrtsgeſellſchaft.

Nach der in
ihren Hauptpunkten ſchon mitgetheilten Eingabe der Geſellſchaft würde
ſich die jährliche materielle Leiſtung des Staates an die Geſell-
ſchaft auf 600,000—750,000 fl. belaufen, abgeſehen von dem ge-
forderten unverzinslichen Darlehen von 1 Million Gulden jährlich
für die nächſten 10 Jahre. Das Darlehen ſoll theils zur Re-
conſtruction aller, theils zur Herſtellung neuer Schiſſe verwendet
werden. Die Adminiſtration iſt zu der Ueberzengung gelangt, daß
64 Schiffe des Fahrparkes reconſtruirt und 24 Schiſſe ganz aus-
gemuſtert werden müſſen. Zu den drei erwähnten Forderungen
kommen zwei andere hinzu. Weil der Perſonenverlehr der Geſell-
ſchaft paſſiv ſei, ſoll der Staat das Deſicit aus dem Paſſagier-
verkehr mit ca. 140,000 fl. übernehmen. Schließlich wird für die
Schifffahrt im Schwarzen Meer eine Subvention von 200,000 fl.
gewünſcht. Zwiſchen der Hülfe, welche die Regierung gewähren
will, und den Forderungen der Geſellſchaft herrſcht einſtweilen noch
ein erheblicher Abſtand.

Englands Außenhandel.

Der Ausweis des engliſchen
Handelsamtes für November läßt erſehen, daß der brittiſche
Außenhandel in genanntem Monat beträchtlichen Rückſchrilt machte.
Die Geſammteinfuhr beträgt 37,152,273 Pfd. St. und weist
gegen den vorjährigen November-Ausweis eine Abnahme von
4,184,813 Pfd. St. oder etwas über 10 Proc. auf. Von dieſer
beträchtlichen Abnahme entfallen 1,341,000 Pfd. St. auf zollfreie
Proviſionen und 1,374,359 Pfd. St. auf Rohmaterialien für
Textilfabricate. Alle anderen Importartikel weiſen, verglichen mit
November 1889, einen mehr oder weniger erheblichen Ausfall
auf. Der Geſammtwerth der Ausfuhr im November beträgt
21,025,000 Pfd. St., d. i. eine Abnahme von 1,244,000 Pfd. St.
oder 56 Procent. Hauptſächlich nahmen ab Garne und Stoffe um
716,567 Pfd. St., Metalle und Metallfabricate, namentlich Eiſen,
um 248,850 Pfd. St., Maſchinen um 135,348 Pfd. St., Garde-
robe um 113,987 Pfd. St., Proviſionen um 133,151 Pfd. St.,
lebendes Vieh um 11,555 Pfd. St. und andere Artikel um
166,692 Pfd. St. Dagegen haben Rohmaterialen, namentlich
Kohlen, um 213,683 Pfd. St. und Chemikalien um 45,051 Pfd. St.
zugenommen.

Der Suezcanal.

Während im erſten
Semeſter des laufenden Jahres die Einnahmen des Suezcanals
gegen die vorjährigen nicht unbedeutend zurückſtanden, hat das
überaus glänzende Erträgniß der letzten Monate den Unterſchied
bereits vollſtändig ausgeglichen. Das Ergebniß des Monates
December verſpricht einen nicht minder günſtigen Ausfall, ſo daß
die heurige Dividende jedenfalls der vorjährigen Maxi-
malvertheilung gleichkommen wird. Dieſes höchſt vortheilhafte
Reſultat hat den Preis der Suezactie wieder auf mehr als 2400
Francs geſtellt, zu welchem ſich dieſelbe übrigens nur mit 3½ bis
3¾ Procent verzinst. Das vor kaum 20 Jahren als beinahe
werthlos verſchriene Papier iſt den allerbeſten, ſolideſten Werth-
ſchriften der Börſe beigeordnet und wird ſeine gegenwärtige hohe
Capitaliſirung keineswegs für zu hoch gegriffen gehalten. Seit-
dem die engliſchen Rheder durch 7 Mitglieder im Verwaltungs-
rathe der Compagnie vertreten ſind, an deren Spitze der Präſident
der Peninſular and Oriental Steam Navigation Company,
Hr. Sutherland, Parlamentsmitglied, ſteht, hat ſich das beſte Ein-
vernehmen zwiſchen den 22 franzöſiſchen und jenen brittiſchen
Verwaltern ſtetig bewährt. Die Engländer, welche den größten
Theil der Einnahmen des Canals für ihre tranſitirenden Dampfer
bezahlen und den Actionären ſo reichliche Dividenden lieſern,
haben indeß durch den Actienbeſitz ihrer Regierung, die ſich für
4 Millionen Pfund Sterling Actien zu wohlfeilem Preiſe ſeiner-
zeit angeſchafft und außerdem durch ſeither erfolgte anhaltende
Erwerbung einer beträchtlichen Actienzahl jetzt ebenfalls ein
directes Intereſſe an dem vortheilhaften Erträgniſſe des Canals.
Eine ſeit längerer Zeit ſchon ſtark ſpeculirende Vörſengruppe,
die mit Recht die Wertherhöhung der Suezactie prophezeite,
beutet den Umſtand des guten Einvernehmens allen intereſſirten

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[7/0007] Zweites Morgenblatt Nr. 343. München, Donnerſtag Allgemeine Zeitung 11. December 1890. Handel und Volkswirthſchaft. Fondsbörſen vom 10. December. ** München. Abendverkehr. Befriedigende Schlußcurſe von Paris ermöglichten eine leichte Erholung der Speculations- werthe. Wir notiren: Creditactien 167.90, Disconto ca. 207. * Berlin, 2 Uhr 45 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Vnreaus. Nachbörſe. (Ultimocurſe.) Creditactien 166.50, Staats- bahn 107.00, Ungar. Goldrente (Caſſacurs) 90.40, Lombarden 59.10, Disconto-Commandit 206.50. * Berlin, 3 Uhr Nachm. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Nachbörſe-Schluß. Creditactien 166.40, Disconte-Comm. 266.40. P Berlin, 3 Uhr 15 M. Nachm. Privattelegr. der Allg. Ztg. Nachbörſenſchlußeurſe. Tendenz: Befürchtung Londoner Disconto-Erhöhung. ⚹ Berlin, 8 Uhr 1 Min. Privattelegramm der Allg. Ztg. Die Eröffnungscurſe ſetzten auf die Flauheit der ruſſiſchen Valuta niedriger ein und befeſtigten ſich allmählich auf beſſeres New-York wegen der dortigen Matznahmen des Schatz- amtes durch Ankäufe von Bonds zur Erleichterung des Geldmarktes. Auch London lautete beſſer, trotzdem nahm der Verkehr einen ſchleppenden Gang durch die Theilnahmsloſigkeit der Intereſſenten inner- und außerhalb der Börſe an. Auf dem localen Markte lagen Kohlenactien und öſtliche Bahnen feſt, letztere auf die An- nahme von der Revidirung des Zolltarifs zu Gunſten des Ge- treides, was Deckungen veranlaßte. Fremde Vahnen anregungs- los, Schweizer auf Wiener Abgaben und durch die Löſung großer Hauſſe-Poſitionen gedrückt. Heimiſche Fonds gut behauptet bei beſſeren Umſätzen, fremde mäßig abgeſchwächt, ruſſiſche Noten auf St. Petersburger Ultimo-Schwierigkeiten verflaut, Orient-Anleihen in Rückwirkung hievon ſchwach. Geld unverändert. Nachbörſe ſchwach. * Frankfurt a. M., 2 Uhr 30 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Nachbörſe. Creditactien 265⅛, Staats- bahn 212, Lombarden 117¼, Aegppter —, Disconto-Comm. 206.80, Ungar. Goldrente 90.20, Zolltürken —. Tendenz: ſtill. * Frankfurt a. M., 7 Uhr Abds. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Abendcurſe. Creditactien 265⅜, Staatsbahn 212¼, Lombarden 117⅝, Galizier —, Aegypter —, Ungar. Goldrente —, Orientanleihe —, Disconto-Comm. 207.10, Gotthard 160.00, 1830er Ruſſen —, Tabak —. Tendenz: ſtill. Z Frankfurt a. M., 9 Uhr Abds. Privattelegr. d. Allg. Ztg. Die Abendbörſe war trotz des Goldausgangs aus der Bank von England ziemlich günſtig, theilweiſe höher, ſo Kohlenwerthe, einzelne Schweizerbahnen, Ottomanbank und Elektri- citätsactien, dagegen Veloce und böhmiſche Bahnen niedriger. * Hamburg, 8 Uhr 33 M. Abends. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Abendbörſe. Creditactien 265.40, Staatsbahn 531.00, Lombarden 294.00, ungar. Goldrente —, Gotthardbahn —, Disconto- Commandit 207.00, Laurahütte 134.25 Geld, Dynamit Truſt 147.00 Geld. Tendenz: befeſtigt. * Wien, 5 Uhr — M. Abends. Telegr. des Wolff’ſchen Vureaus. Abendbörſe. Creditactien 301.40, Staatsbahn 241.65, Lombarden 133.75, ung. Goldrente 102.40, Marknoten 56.55. Ten- denz: ſtill. * London. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Anfangs- curs. Conſols 95⅝. * London, 4 Uhr Nachm. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Schlußcurſe. y London, 4 Uhr 20 M. Nachm. Privattelegr. der Allg. Ztg. Börſenſchluß feſt, Rupce 83.25. ஃ London, 6 Uhr 50 Min. Privattelegr. der Allg. Ztg. Die Bank von England gab heute nach New- York ferner 350,000 Pfd. St. Gold ab. Die Liquidation verläuft glatt, es iſt keine bedeutendere Inſolvenz zu erwarten, da die Hauſſe-Engagements nur mäßig ſind. Privatdisconto feſt 4½ %, tägliches Geld reichlich 2 bis 2½ %, Reports Ameri- kaner 6 bis 7 %, Cedulas 6 bis 8 %. Amerikaner Anfangs ½ bis 2½ % höher, dann abgeſchwächt, Cedulas ½ % beſſer, Provincial-Buenos Aires 2 niedriger. Goldagio 196. Zu Beginn war die New-Yorker Börſe ſtetig. * Paris, 3 Uhr — M. Nachm. Telegramm des Wolff’ſchen Bureaus. Schlußcurſe. Tendenz: feſt. * Amſterdam, 4 Uhr Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Fondscurſe. Oeſt. Silberrente 77, Papierrente 77⅜, Goldrente —, ungar. Goldrente 89, Ruſſen von 1877 —, Croße ruſſiſche Eiſenbahn 121⅜, II. Orientanl. 72¾, Türken (conv.) 18⅜. Wechſel auf Hamburg —, auf Wien —, auf London —. * Eſſen a. d. Ruhr, 10. Dec. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Die „Rhein.-Weſtf. Ztg.“ meldet: Die Zechen des Eſſener Reviers beſchloſſen, eine Actiengeſellſchaft unter dem Namen Eſſener Kohlenverkaufs-Vereinigung, deren Sitz in Eſſen, zu bilden. Die Geſellſchaft ſoll am 1. Januar 1891 in Thätigkeit treten. Z Frankfurt a. M., 10. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Die Dividende der Porzellanfabrik Weſſel wird auf 11 Proc., die der Glasinduſtrie Siemens auf mindeſtens 12 Proc. geſchätzt, dagegen wird die Veloce voraus- ſichtlich keine Dividende vertheilen. — Die „Frkf. Ztg.“ berichtet aus Paris: Die ſpaniſche Regierung ſchloß mit der Banque Hypothecaire d’Eſpagne eine Eiſenbahnſubventionsanleihe ab. — Das portugieſiſche Vorſchußgeſchäft iſt jetzt perfect. — Der niederländiſchen Bank wurden 300,000 Gulden Barren Gold entnommen. ⸫ Wien, 10. Dec. Privattelegr. d. Allg. Ztg. Bisher iſt hinſichtlich der Differenzen zwiſchen der Generaldirection der ſtaatlichen Bahnen und der Mähriſchen Grenzbahn eine Verſtändigung nicht erzielt, daher die Genehmigung des Rechnungs- abſchluſſes nicht auf der Tagesordnung der von letzterer einberufenen Generalverſammlung ſtand. Bisher ſind die Rechnungen von 1886 bis 1889 unerledigt. Dieſer unhaltbare Zuſtand muß nach Anſicht der „Preſſe“ ſchließlich doch die Sanirungsfrage wieder auf das Tapet bringen. Productenbörſen und Märkte. * Köln, 10. Dec., 1 Uhr 45 M. Nachm. Telegramm des Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt. (Schlußbericht.) Weizen loco hieſiger 19.00, loco fremder 22.00, per März 19.50, per Mai 19.90. — Roggen loco hieſiger 17.50, fremder 19.20, per März 17.30, per Mai 17.20, Hafer loco fremder 17.00 — Rüböl loco mit Faß 63.00, mit Faß per Mai 1891 59.20. * Hamburg, 10. Dec., 3 Uhr 45 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt. Weizen loco feſt, neuer 184—186 feſt, do. holſt. loco neuer von 180—190, Roggen loco ſeſter, 130—135, Gerſte und Hafer feſt, Rüböl ſeſt, loco 60, Spiritus feſt, per Dec. 36¼, per Dec.-Jan. 36¼, per April-Mai 35½, per Mai-Juni 35¾, alles Brief. Kaffee ruhig, Umſatz — Sack. Petroleum ruhig, Standard white loco 6.20 B., — G., per Dec. 6.10 B., 6.00 G. Zucker per Dec. 12.37½, per März 1891 12.85, per Mai 13.10, per Aug. 13.42½. Tendenz: unthätig. Wetter: Froſt, trübe. * Bremen, 10. Dec., 2 Uhr 45 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Petroleumbericht. Standard white loco 6.20 Geld. Tendenz: ſtill. Λ London, 10. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Rübenzucker 12⅜, Rohzucker geſchäftslos, raſſinirter ſehr ſtetig, gutes Geſchäft, kryſtalliſirter ruhig, Javazucker 96%iger 14¾, Caſſia lignea ½ niedriger, Nelken flauer, Muscatnüſſe ½ niedriger, Piment, Sago und Pfeffer flauer, ſchwarzer Penang 3½—3⅞, Singapur 4⅜—4½, weißer 7¼—7½, andere Gewürze ruhig, Preiſe unverändert, Roſinen 28—45, Korinthen 22½—36 verzollt, Thee und Kaffee ruhig, Reis, Tendenz zu Gunſten der Käufer, Kupfer Chile 54⅜, Zinn Straits 91½, Blei 12⅝. Getreide. Weizen faſt nominell unverändert, alle übrigen Artikel ſehr ruhig und ſtetig. Fremde Zufuhren: 40,760 Qu. Weizen, 2410 Qu. Roggen, 55,560 Qu. Hafer. Wetter: Froſt. Wollauction lebhafte Betheili- gung, Preiſe feſt. * Liverpool, 10. Dec., 4 Uhr 20 M. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Baumwolle. (Schlußbericht.) Umſatz 12,000 Ballen, davon für Speculation und Export 1000 Ballen. Ameri- kaner feſt, per Juni-Juli 5[FORMEL], Werth, per Juli-Aug. 5[FORMEL], per Aug.-Sept. 5[FORMEL], Verkäufer, per Dec.-Jan. 5[FORMEL], per Jan.-Febr. 5[FORMEL], per Febr.-März 5[FORMEL], per März-April 5[FORMEL], per April-Mai 5[FORMEL], per Mai-Juni 5[FORMEL]. * Glasgow, 10. Dec., 5 Uhr — M. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Schlußeurſe. Warrants 46s 5d. — * Paris, 10. Dec., 3 Uhr — M. Nachm. Telegramm des Wolff’ſchen Bureaus. Productenbericht. Rüböl per Dec. 63.50, per Jan. 64.00, per Jan.-April 64.70, per März-Juni 65.20, Tendenz ruhig. — Spiritus per Dec. 36.70, per Mai-Aug. 39.70, Tendenz ruhig. Zucker per Dec. 35.70, per März-Juni 37.00, Tendenz träge. — Mehl per Dec. 58.50, per Jan. 58.50, per Jan.- April 58.70, per März-Juni 58.80, Tendenz feſt. — Weizen per Dec. 26.70, per Jan. 26.30, per Jan.-April 26.40, per März-Juni 26.50, Tendenz feſt. — Roggen per Dec. 17.10, per Jan. 17.10, per Jan.- April 17.60, per März-Juni 17.90, Tendenz feſt. * Paris, 10. Dec., 3 Uhr 30 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Zucker loco 33—33.50, weißer ruhig, per Dec. 35.75, per Jan. 36.00, per Jan.-April 1891 36.37½, per März-Juni 37½. Tendenz: ruhig. * Antwerpen, 10. Dec., 2 Uhr 20 M. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Petroleum feſt, loco 16, 16, per Dec. —, 15⅞, per Jan —, 16¼, per Jan.-März —, 16¼. * Amſterdam, 10. Dec., 4 Uhr — M. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Productenbericht. Weizen, Tendenz unverändert, per März 222. Roggen, Tendenz höher, per März 158. Rüböl loco 31.  Amſterdam, 10. Dec. Privattelegr. d. Allg. Ztg. Kaffee feſt, gutord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben- zucker per laufende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt fl. 55⅝. Petroleum ruhig, loco Amer. fl. 7.65 in Entrepôt. Baumwolle ſteigend. — Kaffeeterminbörſe. Java per Dec. 56¾c, per März 55⅞c, Santos per Dec. 48⅜c, per März 46¾c. Umſatz 3500 Ballen. E Rotterdam, 10. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Kaffee unregelmäßig, gut ord. Java in loco 58c. Zucker ruhig, Rüben- zucker per laufende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt 55⅝ fl. Petroleum lebhaft 7.65. — Kaffeeterminbörſe. Java per Dec. 56⅝c, per März 56¼c, Santos per Dec. 48½c, per März 46¾c. Umſatz 4500 Ballen. Verſchiedene Nachrichten. Deutſchlands Außenhandel. Die im Jahre 1890, zum großen Theil ſchon 1889, ungünſtiger gewordenen Ziffern unſres Außenhandels haben ſich in den letzten Monaten einigermaßen ge- beſſert, ſpeciell betreffs der Eiſeninduſtrie, wo die Abnahme des Exports am meiſten Bedenken erregte. Für October iſt, ähnlich wie bereits im September, eine Verringerung der Einfuhr und eine Vergrößerung der Ausfuhr zu conſtatiren. Schienen wurden um rund 70,000 Doppelcentner, Eiſendraht um 27,000 Doppel- centner mehr ausgeführt. Bei den Cerealien verminderte ſich die Einfuhr bei Roggen und Hafer, während ſie ſich bei Weizen, Gerſte und Mais erhöhte. Bemerkenswerth iſt bei dem Cerealien- verkehr der Minderimport aus Rußland. Hervorzuheben iſt ferner die Vergrößerung der Kartoffeleinfuhr (von 92,355 im October 1889 auf 245,260 Doppelcentner geſtiegen). Friſches Obſt wurde um etwa 200,000 Doppelcentner mehr importirt. Im übrigen heben wir aus dem Ausweis noch folgende Ziffern hervor: Es betrug die Einſuhr an roher Baumwolle 132,292 Doppelcentner (gegen 117,134 Doppelcentner im October 1889), ſchwefelſaures Ammoniak 12,695 (27,111), Farbhölzer 46,111 (57,782), Chile- Salpeter 191,271 (294,896), Brucheiſen und Abfälle 12,715 (20,485), Roheiſen 351,638 (428,478), ſchmiedbares Eiſen in Stäben 17,465 (27,830), grobe Eiſenwaaren 10,774 (15,348), Eiſenerze 1,089,784 (979,641), Weizen 455,818 (384,683), Roggen 544,406 (960,850), Gerſte 894,947 (793,267), Mais und Dari 232,620 (275,473), Kartoffeln 245,260 (92,355), friſches Obſt 525,295 (308,436), Bau- und Rutzholz 1,967,851 (2,024,205), Heringe 176,162 Faß (206,642), Braunkohlen 6,082,267 (5,977,367), Steinkohlen 4,126,915 (4,350,028), Schweine 90,206 (43,075), Schafwolle 86,883 (54,761). — Von den Ausfuhrziffern ſeien folgende herausgegriffen: Baumwollen- waaren 22,791 Doppelcentner (gegen 19,734), Chlorcalium 86,209, (97,486), Brucheiſen, Abfälle 41,078 (24,782), Roheiſen 98,068 (104,169), Eck- und Winkeleiſen 41,432 (37,139), Eiſen- bahnſchienen 165,610 (91,399), ſchmiedbares Eiſen in Stäben ꝛc. 178,342 (136,158), ſchmiedeeiſerne Platten 66,910 (54,169), grobe Eiſenwaaren 70,643 (66,178), gewöhnliches Hohlglas 51,977 (55,746), Zucker 784,502 (539,044). Ausprägung von Reichsmünzen.Wie eine amtliche Ueberſicht über die Ausprägung von Reichsmünzen bis Ende März 1890 ergibt, waren bis dahin den Münzſtätten zur Ausprägung von Reichsgoldmünzen auf Reichsrechnung 947,784.6 Pfund Feingold überwieſen worden. Dieſelben hatten einen Anſchaffungswerth von 1313.9 Millionen Mark und einen Münzertrag von 1322.1 Millionen Mark, ſo daß ſich ohne Rückſicht auf die Prägekoſten ein Bruttomünzgewinn von 8.2 Millionen Mark ergibt. Zur Ausprägung von Reichsſilber- münzen waren den Münzſtätten an Landesſilbermünzen und in Barren aus ſolchen Münzen 4,523,945.451 Pfund Feinſilber überwieſen worden, welche einem Münzertrage von 452.4 Millionen Mark entſprachen, wogegen der Anſchaffungswerth derſelben 408.9 Millionen Mark betragen hat. Es iſt ſomit ein Brutto- münzgewinn von 43.5 Millionen entſtanden. Von Reichsnickel- münzen ſind geprägt für 44.1 Millionen. Der Bruttomünz- gewinn betrug 28 Millionen. Kupfermünzen wurden für 11 Millionen geprägt, bei ihnen betrug der Bruttomünzgewinn 5.3 Millionen. Der Bruttogewinn betrug demnach bei den Gold- münzen 0.6 Proc., bei den Silbermünzen 9.6 Proc., bei den Nickelmünzen 63.5 Proc. und bei den Kupfermünzen 48.2 Procent. Brauerei zum Münchener Kindl... In der heute ſtattgehabten Generalverſammlung waren 25 Actionäre, welche 1436 Stimmen ausübten, vertreten. Der Vorſitzende, Hr. Fabri- cant Seyboth, motivirte ſowohl die vorgeſchlagenen Statuten- änderungen, als die von der Verwaltung und Leitung geſtellten Anträge wegen der Bilanz und Gewinnvertheilung. Nach unerheb- licher Debatte fanden ſämmtliche Vorſchläge einſtimmige Annahme. Wir entnehmen den Ausführungen des Vorſitzenden noch, daß der gewünſchten Abminderung des Creditorenſtandes die vollſte Sorg- falt zugewendet wird und eine Erledigung der Sache im kommenden Jahre möglich ſein dürfte. Auch die weitere Anregung, den Ar- beitern aus eventuellen Ueberſchüſſen Zuwendungen angedeihen zu laſſen, ſoll in Erwägung gezogen werden. Die ausſcheidenden Aufſichtsräthe, HH. Göpfert und Rauenbuſch, wurden neuerdings in ihrer Charge beſtätigt. Gebr. Schmederer, Actienbranerei, München. Bilanz und Gewinn- und Verluſteonto wird im Inſeratentheil bekannt gegeben. Conpon Nr. 4 wird mit Mk. 30 von jetzt ab eingelöst. Branereigeſellſchaft zum Storchen, vorm. Sick in Speyer. Die Generalverſammlung hat die Anträge und die Dividende von 5½ % einſtimmig genehmigt. In den erſten beiden Monaten des neuen Geſchäftsjahres wurde ein Mehrabſatz von 613 Hektolitern erzielt. Mecklenburgiſche Südbahn. Nach Mittheilung der Ver- waltung iſt für die Prioritäts-Stammactien aus dem Betriebe eine Dividende für 1890 nicht zu erwarten, dagegen erhalten dieſelben die von den Emmiſſionsbaukhäuſern garantirten 4% Zinſen. Dieſe Ga- rantie läuft bekanntlich jetzt ab. Türkiſche Tabakregiegeſellſchaft. Nach vorläufigen Mit- theilungen, welche der „Berl. Börſ.-Cour.“ bringt, betrug der Erlös der verkanften Fabricate 1,651,412 L. T. (1888/89 1,676,216 L. T.), ferner wurden vereinnahmt für Verkaufslicenzen 13,830 L. T. (1888/89 14,043 L. T.), Einnahmen aus der Provinz Bagdad 48,060 L. T. (1888/89 48,058 L. T.), Ausfuhrzoll nach Aegypten 44,000 L. T. (1888/89 38,000 L. T.). Die Einnahmen aus den Ein- und Ausfuhr- licenzen, aus Zinſen ꝛc. waren größer als im Vorjahr. Dagegen ſind die Koſten der angekauften Rohwaare einſchließlich Fabricationsſpefen von 394,749 L. T. auf 381,852 L. T. zurückgegangen, ſo daß ſich der Geſtehungspreis der verkauften Producte auf 23.12 % ſtellt gegen 23.55 % im Vorjahr. Die Geſammtſpeſen ſind aber gegen das Vorjahr geſtiegen, namentlich ſtellten ſich die Ueberwachungskoſten, die Vergü- tungen wegen des Anbanes ꝛc. höher. Auch hat der Verkauf von un- verarbeitetem Tabak einen kleinen Verluſt ergeben. Der Reingewinn beträgt nur 136,998 L. T. gegen 181,120 L. T. im Vorjahr. Donau-Dampfſchiff fahrtsgeſellſchaft.Nach der in ihren Hauptpunkten ſchon mitgetheilten Eingabe der Geſellſchaft würde ſich die jährliche materielle Leiſtung des Staates an die Geſell- ſchaft auf 600,000—750,000 fl. belaufen, abgeſehen von dem ge- forderten unverzinslichen Darlehen von 1 Million Gulden jährlich für die nächſten 10 Jahre. Das Darlehen ſoll theils zur Re- conſtruction aller, theils zur Herſtellung neuer Schiſſe verwendet werden. Die Adminiſtration iſt zu der Ueberzengung gelangt, daß 64 Schiffe des Fahrparkes reconſtruirt und 24 Schiſſe ganz aus- gemuſtert werden müſſen. Zu den drei erwähnten Forderungen kommen zwei andere hinzu. Weil der Perſonenverlehr der Geſell- ſchaft paſſiv ſei, ſoll der Staat das Deſicit aus dem Paſſagier- verkehr mit ca. 140,000 fl. übernehmen. Schließlich wird für die Schifffahrt im Schwarzen Meer eine Subvention von 200,000 fl. gewünſcht. Zwiſchen der Hülfe, welche die Regierung gewähren will, und den Forderungen der Geſellſchaft herrſcht einſtweilen noch ein erheblicher Abſtand. Englands Außenhandel. Der Ausweis des engliſchen Handelsamtes für November läßt erſehen, daß der brittiſche Außenhandel in genanntem Monat beträchtlichen Rückſchrilt machte. Die Geſammteinfuhr beträgt 37,152,273 Pfd. St. und weist gegen den vorjährigen November-Ausweis eine Abnahme von 4,184,813 Pfd. St. oder etwas über 10 Proc. auf. Von dieſer beträchtlichen Abnahme entfallen 1,341,000 Pfd. St. auf zollfreie Proviſionen und 1,374,359 Pfd. St. auf Rohmaterialien für Textilfabricate. Alle anderen Importartikel weiſen, verglichen mit November 1889, einen mehr oder weniger erheblichen Ausfall auf. Der Geſammtwerth der Ausfuhr im November beträgt 21,025,000 Pfd. St., d. i. eine Abnahme von 1,244,000 Pfd. St. oder 56 Procent. Hauptſächlich nahmen ab Garne und Stoffe um 716,567 Pfd. St., Metalle und Metallfabricate, namentlich Eiſen, um 248,850 Pfd. St., Maſchinen um 135,348 Pfd. St., Garde- robe um 113,987 Pfd. St., Proviſionen um 133,151 Pfd. St., lebendes Vieh um 11,555 Pfd. St. und andere Artikel um 166,692 Pfd. St. Dagegen haben Rohmaterialen, namentlich Kohlen, um 213,683 Pfd. St. und Chemikalien um 45,051 Pfd. St. zugenommen. Der Suezcanal. X Paris, Anf. Dec. Während im erſten Semeſter des laufenden Jahres die Einnahmen des Suezcanals gegen die vorjährigen nicht unbedeutend zurückſtanden, hat das überaus glänzende Erträgniß der letzten Monate den Unterſchied bereits vollſtändig ausgeglichen. Das Ergebniß des Monates December verſpricht einen nicht minder günſtigen Ausfall, ſo daß die heurige Dividende jedenfalls der vorjährigen Maxi- malvertheilung gleichkommen wird. Dieſes höchſt vortheilhafte Reſultat hat den Preis der Suezactie wieder auf mehr als 2400 Francs geſtellt, zu welchem ſich dieſelbe übrigens nur mit 3½ bis 3¾ Procent verzinst. Das vor kaum 20 Jahren als beinahe werthlos verſchriene Papier iſt den allerbeſten, ſolideſten Werth- ſchriften der Börſe beigeordnet und wird ſeine gegenwärtige hohe Capitaliſirung keineswegs für zu hoch gegriffen gehalten. Seit- dem die engliſchen Rheder durch 7 Mitglieder im Verwaltungs- rathe der Compagnie vertreten ſind, an deren Spitze der Präſident der Peninſular and Oriental Steam Navigation Company, Hr. Sutherland, Parlamentsmitglied, ſteht, hat ſich das beſte Ein- vernehmen zwiſchen den 22 franzöſiſchen und jenen brittiſchen Verwaltern ſtetig bewährt. Die Engländer, welche den größten Theil der Einnahmen des Canals für ihre tranſitirenden Dampfer bezahlen und den Actionären ſo reichliche Dividenden lieſern, haben indeß durch den Actienbeſitz ihrer Regierung, die ſich für 4 Millionen Pfund Sterling Actien zu wohlfeilem Preiſe ſeiner- zeit angeſchafft und außerdem durch ſeither erfolgte anhaltende Erwerbung einer beträchtlichen Actienzahl jetzt ebenfalls ein directes Intereſſe an dem vortheilhaften Erträgniſſe des Canals. Eine ſeit längerer Zeit ſchon ſtark ſpeculirende Vörſengruppe, die mit Recht die Wertherhöhung der Suezactie prophezeite, beutet den Umſtand des guten Einvernehmens allen intereſſirten

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Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 343, 11. Dezember 1890, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine343_1890/7>, abgerufen am 01.06.2024.