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Allgemeine Zeitung, Nr. 346, 14. Dezember 1890.

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Sonntag, Zweites Morgenblatt, Nr. 346 der Allgemeinen Zeitung. 14. December 1890.


[Spaltenumbruch]
Handel und Volkswirthschaft.
Fondsbörsen vom 13. December.

Abendverkehr. Die Nachbörse brachte
eine weitere Ermattung in Speculationswerthen; der Abendverkehr
war bei unveränderten Preisen sehr still. Wir notiren Creditactien
167, Dieconto 207.

Telegr. des Wolff'schen
Bureaus. Nachbörse.
(Ultimocurse.) Creditactien 166.90, Staats-
bahn 107.50, Ungar. Goldrente (Cassacurs) 90.90, Lombarden 59.20,
Disconio-Commandit 206.70.

Telegr. d. Wolff'schen Bureaus.
Nachbörse-Schluß.
Creditactien 166.90, Disconto-Comm. 206.90.

Privattelegr. der Allg.
Ztg. Nachbörsenschlußcurse.

[Tabelle]

Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Trotz festen Auslands lag die heutige Börse nach leidlich be-
hauptetem Aufange während der ganzen Geschäftszeit in matter
Haltung, ausgenommen ausländische Fonds, welche auch fest be-
hauptet blieben. Als wesentlicher Grund der Mattigkeit sind die
Beforgnisse vor der Gestaltung des Geldmarktes anzusehen, wie
gestern angedentet. Der Rückgang deutscher und heimischer Fonds
hängt damit zusammen. Die Contremine verwerthete die in Aus-
sicht zu nehmende Geldknappheit beim bevorstehenden Ultimo durch
Blanceabgaben. Zudem wirkten Gerüchte von theilweiser Zurück-
ziehung des russischen Guthabens in Höhe von 50 Millionen bei
hiesigen ersten Bankfirmen sehr abfällig, trotzdem daß hierüber jede
Bestätigung fehlt, sowie auch, daß das Frankfurter Haus Roth-
schild die Discontirung auf offenem Markte eingestellt habe.
Kohlenwerthe auf wesentliche Abschwächung von Eisenwerksactien
gedrückt; Banken nachgebend; inländische Bahnen theilweise be-
hauptet, Lombarden und Franzosen ermäßigt, böhmische Bahnen
still, Schweizer ruhig, Warschau-Wiener abgeschwächt. Der Russen-
markt neigt zu rückläusiger Richtung, französische Abgaben drückten,
weil der dortige Markt die andauernden Devisenkäufe der russischen
Regierung skeptisch ansicht. Russische Valuta verflaut auf belang-
reiche Abgaben, wofür die drakonischen Bestimmungen der russischen
Regierung gegen die dortigen Juden als Grund genannt wurden.
Geld heute refervirter, wo es sich um Termine über Jahresschluß
hinaus bandelt. Heutiges London kurz hat den Punkt erreicht,
bei welchem auch die Ausfuhr von Souvereigus von England nach
Deutschland möglich wird. Schluß schwach.

Telegr. des
Wolff'schen Bureans. Nachbörse.
Creditactien 265 7/8 , Staats-
bahn 213 3/8 , Lomb. 117, Aegppter 96.90, Disconto-Comm. 207.30,
Ungar. Goldrente 90.80, Zolltürken --. Tendenz: still.

Telegr. des Wolff'schen
Bureaus. Abendeurse.
Creditactien 265 1/8 , Staatsbahn 2123/4,
Lombarden 116 7/8 , Galizier --, Aegypter --, Ungar. Goldrente
--, Orientanleihe --, Disconto-Comm. 207.20, Gotthard 160.60,
1830er Russen --, Tabak --. Tendenz: träge.

Privat-
telegr. d. Allg. Ztg. Abendbörse
anhaltend lustlos, weiter
etwas abgeschwächt, Argentinier und La Veloce höher.

[Tabelle]

Telegr. d. Wolff'schen
Bureaus. Abendbörse.
Creditactien 265.60, Staatsbahn 532.50,
Lombarden 292.50, ungar. Goldreute 90.90, Gotthardbahn --, Disc.-
Commandit 207.00, Laurahütte 134.00, Dynamit Trust --. Tendenz:
still.

Telegr. des Wolff'schen
Bureaus. Abendbörse.
Creditactien 301.60, Staatsbabn 242.25,
Lombarden 133.00, ung. Goldrente 102.90, Marknoten 56.50. Ten-
denz: tehr still.

Telegr. d. Wolff'schen Bureaus.
Schlußcurse.

[Tabelle]

Privattelegr. der Allg.
Ztg.
Rupee Schluß 83.25.

Privattelegramm der
Allg. Ztg.
Aus der Bank von England gingen 60,000 Pfd. St.
Gold nach New-York und 1300 Pfd. St. nach Deutschland.
Uruguay 2 bis 21/2 höher auf die officielle Erklärung, daß die
Fonds für den Anleihedienst rechtzeitig abgehen. Für Westing-
house
jun. in Pittsburg von der bekannten Bremscompagnie
wurden 6 Mill. Doll. subscribirt, wodurch ihm über seine sinan-
ciellen Schwierigkeiten fortgeholfen ist.

Telegr. d. Wolff'schen
Bureaus. Eröffnungscurse.
3%ige Rente 96.22, Oesterr.-
franz. Staatsbahn --, Lombarden 307.00, Aegypter 486.00.

Telegramm des Wolff'schen
Bureaus. Schlußcurse.

[Tabelle]


Privattelegr. der
Allg. Ztg.
Die Dividende der Deutschen Genossenschafts-
bank
wird auf 7 Proc. geschätzt. -- Die "Frkf. Ztg." berichtet
aus Prag: Wegen Ueberfüllung der Ausbruchstationen mußte die
Versendung von Kohlensendungen nach Bayern via
Komotau bis 15. c. Abends eingestellt werden. -- In Eisenach
hat die Bankfirma Creuznacher fallirt; die Passiva betragen
270,000 M.; in der Masse verbleiben kaum 5 Proc. -- In
Paris hat die Escomptefirma Charles Noel & Comp.
fallirt.

Privattelegr. der Allg. Ztg. Wie
das "Fremdenblatt" meldet, sind nunmehr alle Differenzen behoben,
[Spaltenumbruch] welche zwischen den österreichischen Staatsbahnen und anderen
österreichischen Bahnen wegen der Neuauftheilung des adriatisch-
böhmischen Verkehrs
bestanden haben. Die Nordwestbahn und
die Staatsbahn erleiden durch das neue Cartell einen Schaden von
150,000 Gulden jährlich.

Privattelegr. der Allg. Ztg. Nach
Meldung der "Presse" findet eine Sitzung der Vertrauensmänner
der 3procentigen Südbahn-Prioritäten Mitte Januar statt,
in welcher über ein vom Curator Dr. Stöger erstattetes juristisches
Gutachten berathen werden soll. Der Curator empfiehlt darin,
den Weg von Ausgleichsverhandlungen mit der Südbahn zu be-
treten, da dieser einem langjährigen Processe vorzuziehen sei. Der
Abzug der österreichischen Einkommensteuer sei im Gesetze begründet,
eine Ausgleichsaction solle daher bloß den Abzug des österreichischen
Couponstempels, der italienischen Steuer und der französischen
Cotegebühr betreffen. -- Die Dampfschifffahrts-Gesellschaft
hat ihr Vertragsverhältniß zu dem Oberingenieur Waldvogel ge-
löst, weil sie künstighin den unter diesem vereinigten Wersten-
und technischen Betriebsdienst zu trennen beabsichtigt.

Privattelegramm d. Allg.
Ztg.
An der heutigen Börse trat die bestimmte Meldung von der
Nichtzahlung des Januarcoupons mehrerer argentinischer
Provinzanleihen
auf.

Privattelegramm der Allg.
Ztg.
Der Tarisvertrag der Orientbahngesellschaft mit den serbi-
schen Bahnen ist unterzeichnet. Er bildet die Grundlage des
direkten Güterverkehrs der Levantelinie Belgrad-Salonichi-
Hamburg.



Productenbörsen und Märkte.

Schranne. Gesammtdestand der
heutigen Schranne: 10,456 Ctr., hievon wurden verkauft 96[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]0 Ctr. und
856 Ctr. eingestellt. Mittelpreise des Centners: Weizen 9 M. 74 Pf.,
Korn 8 M. 72 Pf., Gerste 8 M. 53 Pf., Hafer 8 M. 9 Pf. Gegen
den Mittelpreis der vorigen Schranne weniger: Weizen 14 Pf., Korn
3 Pf., Hafer 12 Pf; mehr: Gerste 50 Pf. Gesammtumsatz in Geld
78,818 M. Bei abermals starker Zufuhr entwickelte sich der Umsatz
nur langsam wegen zu hoher Preisforderungen.

Der Wochenviehmarkt hatte fol-
genden Zutrieb: 139 Ochsen, 10 Stiere, 83 Kühe, 11 Jungrinder,
222 Kälber, 44 Schafe, 268 Mastschweine, 34 Läuferschweine, 259 Ferkel
und Kitzen. Bezahlt wurde für das Paar: Ochsen 840--1375 M.,
Stiere 410--925 M., Kühe 130--280 M., Schafe 24 M. 50 Pf. bis
58 M. -- Pf., Kälber, lebend per Kilogr. 76 Pf. bis 96 Pf.,
Schweine, lebend per Kilogr. 1 M. 12 Pf. bis 1 M. 20 Pf.

Telegr. d. Wolff'schen Bureans.
Getreidemarkt.
Prima-Ungarweizen 22.75. Tendenz: mäßiger
Umsatz.

Privattelegr. der Allg. Ztg. Der
heutige Rückgang von Spiritus wird auf die amtliche Angabe zurück-
geführt. daß im November etwas über 32 Millionen Liter gebrannt
worden sind.

Telegramm des
Wolff'schen Bureaus. Productenmarkt.
(Schlußbericht.)
Weizen loco hiesiger 19.00, loco fremder 22.00, per März 19.50, per
Mai 19.80. -- Roggen loco hiestger 17.50, fremder 19.20, per März
17.20, per Mai 17.10, Hafer loco fremder 17.00 -- Rüböl loco mit
Faß 63.00, mit Faß per Mai 1891 59.20.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Productenmarkt
. Weizen loco ruhig,
neuer 185--190 slan, do. holst. loco neuer von 180--190, Roggen loco
ruhig, 130--135, Gerste ruhig, Hafer still, Rüböl ruhig, loco 60,
Spiritus behauptet, per Dec. 361/4, per Dec.-Jan. 353/4, per April-Mai 35,
per Mai-Juni 351/2, alles Brief. Kaffee ruhig, Umsatz -- Sack.
Petroleum ruhig, Standard white loco 5.20 B., -- G., per Dec.
6.10 B., -- G. Zucker per Dec. 12.321/2, per März 1891 12.821/2,
per Mai 13.021/2, per Aug. 13.321/2. Tendenz: ruhig. Wetter: Schneeluft.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Petroleumbericht.
Standard white loco
6.30 Geld. Tendenz: fest.

Privattelegr. der Allg. Ztg.
Rohzucker
und krystallisirter ruhig, raffinirter stetig, Rübenzucker
121/2, Javazucker 96%iger 143/4, Kaffee rnhig, Rio fair 81,
Reis stetig.

Privattelegr. der Allg. Ztg. Auf
die letzttägigen französischen dringenden Bedarfskäufe schloß die Woll-
auction
lebhafter und höher, besonders für australische Crease, durch-
schnittlich etwa fünf Procent unter dem Octoberschluß.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Baumwolle.
(Schlußbericht.) Umsatz
7000 Ballen, davon für Speculation und Export 500 Ballen. Ameri-
kaner ruhig, per Dec. 5, per Dec.-Jan. 5, per Jan.-Febr. 5.
per April-Mai 5, per Mai-Juni 5, per Juni-Juli 5,
per Juli-Aug. 5, per Aug.-Sept. 5, Verkäufer, per Febr.-
März 5, per März-April 5, Käufer.

Telegramm des
Wolff'schen Bureaus. Producteubericht. Rüböl
per Dec.
64.00, per Jan. 64.50, per Jan.-April 65.20, per März-Juni 66.00,
Tendenz steigend. -- Spiritus per Dec. 37.70, per Mai-Aug. 40.20,
Tendenz fest. Zucker per Dec. 35.30, per März-Juni 36.60,
Tendenz träge. -- Mehl per Dec. 58.80, per Jan. 58.60, per Jan.-
April 58.70, per März-Juni 58.90, Tendenz behauptet. -- Weizen per
Dec 26.70, per Jan. 26.30, per Jan.-April 26.40, per März-Juni 26.60,
Tendenz behauptet. -- Roggen per Dec. 17.10, per Jan. 17.10, per
Jan.-April 17.50, per März-Juni 17.70. Tendenz ruhig.

Telegr. des
Wolff'schen Bureaus. Zucker
loco 32.75--33.25, weißer ruhig,
per Dec. 35.371/2, per Jan. 35.621/2, per Jan.-April 1891 36.00,
per März-Juni 36.621/2. Tendenz: ruhig.

Telegr. des
Wolff'schen Bureans. Petroleum
steigend, loco 16 3/8 , 161/2, per
Dec. 16 3/8 , 161/2, per Jan. --, 161/2, per Jan.-März --, 16 3/8 .
Getreide: Weizen und Roggen fest, Gerste behauptet, Hafer unver-
ändert.

Colonialwaaren-Bericht.
Wir haben diese Woche über zwei bedeutende Auctionen zu berichten,
und zwar in erster Linie über die große Gewürze-Auction, die
am 9. d. M. hier durch die Credit- und Handelsvereinigung Banda
abgehalten worden. Diese Gesellschaft brachte nicht weniger als 1579
Kisten Rüsse und 397 Kisten Blüthe an den Markt. Von den Nüssen
wurden 617 Kisten aufgehalten; die 397 Kisten Blüthe sind sämmtlich
verkauft. Nüsse I. und II., sowie Blüthe F holten Taxe, Nüsse III.
und IV., und Blüthe G 5--10 % darüber. Ordinäre Sorten wurden
bevorzugt und flott verkanft. Gestern wurden in Auction gebracht
2944/4, 543/12 und 267/16 Kisten Javathee. Sie fanden sämmtlich
flott Nehmer zu etwas über Taxe lanfende Preise. Der Kaffee-
markt
blieb in der verflossenen Berichtswoche nahezu unverändert,
mit schr beschränktem Handel. Gutordinärer Jova notirt nominell 58 c.,
aber in zweiter Hand wird oft niedriger verkauft. So wurde schwim-
mender Malang zu 563/4c. angeboten. In Santos wurde für Consum
ziemlich viel verkaust zu 1 c. niedrigeren Preisen. Verkauft diese Woche
hier und in Rotterdam 1448 Ballen Java westind. Bereitung zu 60 c.
für Sringin, 53--601/4c. für Tarik und 541/2c. für Geboeg; weiter
175 B. Santos zu 47--491/4c., 25 B. Liberia geheim, 23 B. do. zu
523/4 c. und 102 B. Padang, geheim. Reis ohne Verkänfe in erster
Hand. Da der Absatz von Geschältem sehr unbefriedigend ist, so ist
auch roher schwer zu verkanfen.

Privattele gr. d. Allg. Ztg.
Kaffee
fest, gutord. Java in loco 53c. Zucker unverändert, Nüben-
zucker per lausende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt
[Spaltenumbruch] fl. 55. Petroleum unverändert, loco Amer. fl. 7.65 in Eutrepot.
Baumwolle unverändert. -- Kaffeeterminbörse. Java per Dec.
56 3/8 c, per März 553/4c, Santos per Dec. 47 7/8 c, per März 46 3/8 c.
Umsatz 500 Ballen.

Privattelegr. der Allg. Ztg.
Kaffee
ruhig, gut ord. Java in loco 58c. Zucker fest, Rüben-
zucker per laufende Sicht fl. 15 1/8 . Zinn unverändert, Bauca prompt
55 1/8 fl. Petroleum fest 7.60. -- Kaffeeterminbörse.
Java per Dec. 561/2c, per März 56c, Santos per Dec. 47 7/8 c, per
März 461/2c. Umsatz 4000 Ballen.

Russisches Getreide. Seit dem
Abgange unsres letzten Berichtes hat unser Getreide-Export stark unter
den Unterbrechungen gelitten, denen sowohl unsre telegraphischen Ver-
bindungen mit Deutschland als auch unsre Zufuhren aus dem
Innern unterworfen waren. Diese Unterbrechungen wurden durch
heftige Schneestürme veranlaßt, die auch viele Schiffbrüche auf
dem Schwarzen Meere verschuldeten. Von bedeutenden Geschäften mit
dem Auslande war also nichts zu erwarten. Jetzt hat sich das Wetter
hier wieder einmal beruhigt, Zufuhren bleiben aber noch spärlich und
Stimmung hier ist andauernd fest. Roggen wurde für England, Weizen
für Frankreich gekanft und auch Gerste und Mais blieben gefragt.
Ausfuhr in dieser Woche: Gerste 14,900 Tschetwerts (Ausfuhr vom
1. Juni bis heute: 386,300), Mais 2500 T. (269,750), Roggen
10,500 T. (388,850), Leinsaat -- T. (15,000), Raps -- T. (20,900),
Hafer -- T. (1120), Diverfes -- T. (2600), Hartweizen 500 T.
(6980), Ghirkaweizen 11,250 T. (6[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]6,320), Sandomirka 1900 T.
(36,000), Weichweizen 51,200 T. (682,380), zusammen 93,350 Tschetw.,
(2,496,200 Tschetw.). Rubelcurs: M. 2.361/4 heute (per Cassa).
Frachten nach Antwerpen 13/-- bis 14/--, Rotterdam 12/6 bis 13/--,
Hamburg 14/-- bis 15/--, Bremen 15/-- bis 15/6 per Ton Tallow
englisch. St. Petersburg führte vom 1. Jan. bis 10. Nov. aus:
4,830,181 Puds. Via Königsberg wurde ausgeführt im selben Zeit-
raum: 10,743,400 Puds 1890, 14,718,000 1889, 20,472,000 Puds
1888. Ueber Odessa sind bisher 33 Millionen Pud per Bahn an-
gelangtes Getreide exportirt, obschon der Jahresdurchschnit 164 Mill.
Pud ist, und zwar allein für Verschiffung von per Bahn ankommenden
Getreide. Wochenpreise: Natural-Gewicht

[Tabelle]


Verschiedene Nachrichten.
Vereinigte Schuhfabriken Kassel.

Wie schon mitgetheilt,
werden die Actien dieser Gesellschaft am Mittwoch, 17. December
in München durch die Münchener Bank, Kester, Bachmann u. [unleserliches Material - Zeichen fehlt]
zur Subscription aufgelegt und an der Münchener Börse eingeführt
Wir verweisen des näheren auf den im Inferatentheil abgedruckten
Prospect, in welchem Lage und Aussichten des Unternehmens recht
günstig dargestellt werden. Daß trotzdem das Ergebniß eines Be-
triebsjahres zur Beurtheilung der dauernden Rentabilität eines
Industrieunternehmens kaum genügt, braucht nicht besonders her-
vorgehoben zu werden; in dieser Beziehung soll ergänzend die
allerdings auf besonders lange Zeit ausgedehnte Garantie der
Vorbesitzer der Fabriken in Kassel und Pirmasens eintreten, welche
auf 8 Jahre ein Reinerträgniß von 64,000 M., d. i. über
81/2 Proc. des Actiencapitals, sicherstellen. Wie das geforderte
Agio von 28 Proc., das man allerdings unter diesen Umständen
kaum als zu hoch bemessen bezeichnen kann, verwendet wird, besagt
der Prospect nicht. Durch dieses Agio wird eventuell den Gründern
der Garantiezuschuß erleichtert und andrerseits der auf acht Jahre
vertheilte Mehrbezug der Actionäre über den normalen Zinsfuß
hinaus aufgewogen. Sollten nach Ablauf dieser Zeit die Actien
unter pari stehen, so hätten, wie jetzt z. B. der Fall der Mecklen-
burgischen Südbahn zeigt, wo die Garantieverpflichtung fünf Jahre
dauerte, die Actionäre das Nachsehen. Auch kann ein solcher
Garantievertrag den Garanten lästig fallen, wie zur Zeit gerade
bei der Grazer Actienbrauerei vorm. Schreiner, deren Actien
gleichfalls von der Münchener Bank emittirt wurden, die Garantie
der Vorbesitzer, natürlich unter entsprechender Entschädigung der
Actionäre, aufgelöst werden soll. In der großen Hauptsache kommt
es also schließlich doch auf das innere Prosperiren des Unternehmens
an. Und nachdem neuerdings mit exotischen Fonds so schlechte
Erfahrungen gemacht werden, und man schließlich nicht alien
Capitalisten zumuthen kann, sich mit einer 31/2procentigen Ver-
zinsung zu begnügen, so kann man im ganzen nur wünschen, daß
das einheimische Capital, wenn auch natürlich mit größerem Risico,
bis zu einer gewissen Grenze Verwendung in guten einheimischen
Industrieunternehmungen finde.

Actienbrauerei zum Bayerischen Löwen, vormals
A. Mathäser. ..

Der von der Direction über das Geschäfts-
jahr 1890 erstattete Bericht bezeichnet als Ursache des etwas er-
mäßigten Bierabsatzes, 32,000 Hektoliter gegen 33,400 Hektoliter
im Vorjahre, die auch von anderen Brauereien erwähnten un-
günstigen Witterungsverhältnisse etc. In Folge anderer günstiger
Umstände war es jedoch möglich, den Gewinn-Saldo auf
95,488 M. (gegen 91,632 M.) zu bringen. Dessen Vertheilung
soll nach Vorschlag des Aufsichtsraths in folgender Weise ge-
schehen: Reservefonds 4774 M., 4 Proc. Zins 40,000 M., 10 Proc.
Erneuerungsfonds 5071 M., Tantiemen 8626 M., 1 Proc. Suver-
dividende (gleich dem Vorjahre) 10,000 M., Delcredereconto 8000 M.,
Extraabschrift am Hotelinventar 10,000 M., an Utensilien
5000 M., weitere Reservefondsdotation 5035 M. Wie bekannt,
sollen die in der Bayerstraße Nr. 3 und 5 stehenden zwei Häuser
abgebrochen und ein den jetzigen Anforderungen entsprechendes
neues Gebäude aufgeführt werden. Für die dabei nothwendige
Grundabtretung wird vom Magistrat ein Beitrag von 100,000 M.
bewilligt. Zur Beschaffung der nöthigen Baumittel wird eine neue
4procentige Prioritätsanleihe von 1,000,000 M., welche durch
die Münchner Bank übernommen wurde, ausgegeben, dagegen
die jetzt im Umlaufe befindliche 41/2procentige Prioritäts-
anleihe von 495,000 Mark gekündigt. Unter den Activen
der Vilanz finden sich an größeren Posten: Immobilien 1,619,300
Mark, Neubau-Conto 619,222 M. (Vorjahr 522,929 M.),
Maschinen 196,135 M., Faßtagen 142,422 M., Mobilien 54,642
Mark (44,479 M.), Debitoren 213,181 M. (159,839 M.), Hypo-
thek-Debitor 100,000 M., Ausstände 116,500 M. (102,202 M.),
Vorräthe 167,897 M. (107,530 M.); unter den Passiven: Hypo-
theken-Conto 1,175,738 M., Prioritäten 500,000 M., Erneuerungs-
fonds 69,893 M., Creditoren 135,337 M. (101,282 M.), Bank-
guthaben 258,024 M. (79,906 M.).

Kölner Börse.

Um das selbständige Platzgeschäft zu be-
leben, agitirt eine Anzahl von Kölner Börfenbesuchern für die Ein-
führung des Platzgeschäfts an der Kölner Börse. In dem be-
treffenden Anfruf wird zunächst die Einrichtung des Zeitgeschäfts
für gewisse Localpapiere befürwortet, auch wird die Einrichtung
einer Abrechnungsstelle empfohlen. Der "Köln. Ztg." ist, bei allen
principiellen Bedenken gegen das Zeitgeschäst, da es nun einmal
den Hauptbörsen zu gute komme, die Idee sympathisch; auch für

Sonntag, Zweites Morgenblatt, Nr. 346 der Allgemeinen Zeitung. 14. December 1890.


[Spaltenumbruch]
Handel und Volkswirthſchaft.
Fondsbörſen vom 13. December.

Abendverkehr. Die Nachbörſe brachte
eine weitere Ermattung in Speculationswerthen; der Abendverkehr
war bei unveränderten Preiſen ſehr ſtill. Wir notiren Creditactien
167, Dieconto 207.

Telegr. des Wolff’ſchen
Bureaus. Nachbörſe.
(Ultimocurſe.) Creditactien 166.90, Staats-
bahn 107.50, Ungar. Goldrente (Caſſacurs) 90.90, Lombarden 59.20,
Disconio-Commandit 206.70.

Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus.
Nachbörſe-Schluß.
Creditactien 166.90, Disconto-Comm. 206.90.

Privattelegr. der Allg.
Ztg. Nachbörſenſchlußcurſe.

[Tabelle]

Privattelegr. d. Allg. Ztg.
Trotz feſten Auslands lag die heutige Börſe nach leidlich be-
hauptetem Aufange während der ganzen Geſchäftszeit in matter
Haltung, ausgenommen ausländiſche Fonds, welche auch feſt be-
hauptet blieben. Als weſentlicher Grund der Mattigkeit ſind die
Beforgniſſe vor der Geſtaltung des Geldmarktes anzuſehen, wie
geſtern angedentet. Der Rückgang deutſcher und heimiſcher Fonds
hängt damit zuſammen. Die Contremine verwerthete die in Aus-
ſicht zu nehmende Geldknappheit beim bevorſtehenden Ultimo durch
Blanceabgaben. Zudem wirkten Gerüchte von theilweiſer Zurück-
ziehung des ruſſiſchen Guthabens in Höhe von 50 Millionen bei
hieſigen erſten Bankfirmen ſehr abfällig, trotzdem daß hierüber jede
Beſtätigung fehlt, ſowie auch, daß das Frankfurter Haus Roth-
ſchild die Discontirung auf offenem Markte eingeſtellt habe.
Kohlenwerthe auf weſentliche Abſchwächung von Eiſenwerksactien
gedrückt; Banken nachgebend; inländiſche Bahnen theilweiſe be-
hauptet, Lombarden und Franzoſen ermäßigt, böhmiſche Bahnen
ſtill, Schweizer ruhig, Warſchau-Wiener abgeſchwächt. Der Ruſſen-
markt neigt zu rückläuſiger Richtung, franzöſiſche Abgaben drückten,
weil der dortige Markt die andauernden Deviſenkäufe der ruſſiſchen
Regierung ſkeptiſch anſicht. Ruſſiſche Valuta verflaut auf belang-
reiche Abgaben, wofür die drakoniſchen Beſtimmungen der ruſſiſchen
Regierung gegen die dortigen Juden als Grund genannt wurden.
Geld heute refervirter, wo es ſich um Termine über Jahresſchluß
hinaus bandelt. Heutiges London kurz hat den Punkt erreicht,
bei welchem auch die Ausfuhr von Souvereigus von England nach
Deutſchland möglich wird. Schluß ſchwach.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureans. Nachbörſe.
Creditactien 265⅞, Staats-
bahn 213⅜, Lomb. 117, Aegppter 96.90, Disconto-Comm. 207.30,
Ungar. Goldrente 90.80, Zolltürken —. Tendenz: ſtill.

Telegr. des Wolff’ſchen
Bureaus. Abendeurſe.
Creditactien 265⅛, Staatsbahn 212¾,
Lombarden 116⅞, Galizier —, Aegypter —, Ungar. Goldrente
—, Orientanleihe —, Disconto-Comm. 207.20, Gotthard 160.60,
1830er Ruſſen —, Tabak —. Tendenz: träge.

Privat-
telegr. d. Allg. Ztg. Abendbörſe
anhaltend luſtlos, weiter
etwas abgeſchwächt, Argentinier und La Veloce höher.

[Tabelle]

Telegr. d. Wolff’ſchen
Bureaus. Abendbörſe.
Creditactien 265.60, Staatsbahn 532.50,
Lombarden 292.50, ungar. Goldreute 90.90, Gotthardbahn —, Disc.-
Commandit 207.00, Laurahütte 134.00, Dynamit Truſt —. Tendenz:
ſtill.

Telegr. des Wolff’ſchen
Bureaus. Abendbörſe.
Creditactien 301.60, Staatsbabn 242.25,
Lombarden 133.00, ung. Goldrente 102.90, Marknoten 56.50. Ten-
denz: tehr ſtill.

Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus.
Schlußcurſe.

[Tabelle]

Privattelegr. der Allg.
Ztg.
Rupee Schluß 83.25.

Privattelegramm der
Allg. Ztg.
Aus der Bank von England gingen 60,000 Pfd. St.
Gold nach New-York und 1300 Pfd. St. nach Deutſchland.
Uruguay 2 bis 2½ höher auf die officielle Erklärung, daß die
Fonds für den Anleihedienſt rechtzeitig abgehen. Für Weſting-
houſe
jun. in Pittsburg von der bekannten Bremscompagnie
wurden 6 Mill. Doll. ſubſcribirt, wodurch ihm über ſeine ſinan-
ciellen Schwierigkeiten fortgeholfen iſt.

Telegr. d. Wolff’ſchen
Bureaus. Eröffnungscurſe.
3%ige Rente 96.22, Oeſterr.-
franz. Staatsbahn —, Lombarden 307.00, Aegypter 486.00.

Telegramm des Wolff’ſchen
Bureaus. Schlußcurſe.

[Tabelle]


Privattelegr. der
Allg. Ztg.
Die Dividende der Deutſchen Genoſſenſchafts-
bank
wird auf 7 Proc. geſchätzt. — Die „Frkf. Ztg.“ berichtet
aus Prag: Wegen Ueberfüllung der Ausbruchſtationen mußte die
Verſendung von Kohlenſendungen nach Bayern via
Komotau bis 15. c. Abends eingeſtellt werden. — In Eiſenach
hat die Bankfirma Creuznacher fallirt; die Paſſiva betragen
270,000 M.; in der Maſſe verbleiben kaum 5 Proc. — In
Paris hat die Escomptefirma Charles Noel & Comp.
fallirt.

Privattelegr. der Allg. Ztg. Wie
das „Fremdenblatt“ meldet, ſind nunmehr alle Differenzen behoben,
[Spaltenumbruch] welche zwiſchen den öſterreichiſchen Staatsbahnen und anderen
öſterreichiſchen Bahnen wegen der Neuauftheilung des adriatiſch-
böhmiſchen Verkehrs
beſtanden haben. Die Nordweſtbahn und
die Staatsbahn erleiden durch das neue Cartell einen Schaden von
150,000 Gulden jährlich.

Privattelegr. der Allg. Ztg. Nach
Meldung der „Preſſe“ findet eine Sitzung der Vertrauensmänner
der 3procentigen Südbahn-Prioritäten Mitte Januar ſtatt,
in welcher über ein vom Curator Dr. Stöger erſtattetes juriſtiſches
Gutachten berathen werden ſoll. Der Curator empfiehlt darin,
den Weg von Ausgleichsverhandlungen mit der Südbahn zu be-
treten, da dieſer einem langjährigen Proceſſe vorzuziehen ſei. Der
Abzug der öſterreichiſchen Einkommenſteuer ſei im Geſetze begründet,
eine Ausgleichsaction ſolle daher bloß den Abzug des öſterreichiſchen
Couponſtempels, der italieniſchen Steuer und der franzöſiſchen
Cotegebühr betreffen. — Die Dampfſchifffahrts-Geſellſchaft
hat ihr Vertragsverhältniß zu dem Oberingenieur Waldvogel ge-
löst, weil ſie künſtighin den unter dieſem vereinigten Werſten-
und techniſchen Betriebsdienſt zu trennen beabſichtigt.

Privattelegramm d. Allg.
Ztg.
An der heutigen Börſe trat die beſtimmte Meldung von der
Nichtzahlung des Januarcoupons mehrerer argentiniſcher
Provinzanleihen
auf.

Privattelegramm der Allg.
Ztg.
Der Tariſvertrag der Orientbahngeſellſchaft mit den ſerbi-
ſchen Bahnen iſt unterzeichnet. Er bildet die Grundlage des
direkten Güterverkehrs der Levantelinie Belgrad-Salonichi-
Hamburg.



Productenbörſen und Märkte.

Schranne. Geſammtdeſtand der
heutigen Schranne: 10,456 Ctr., hievon wurden verkauft 96[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]0 Ctr. und
856 Ctr. eingeſtellt. Mittelpreiſe des Centners: Weizen 9 M. 74 Pf.,
Korn 8 M. 72 Pf., Gerſte 8 M. 53 Pf., Hafer 8 M. 9 Pf. Gegen
den Mittelpreis der vorigen Schranne weniger: Weizen 14 Pf., Korn
3 Pf., Hafer 12 Pf; mehr: Gerſte 50 Pf. Geſammtumſatz in Geld
78,818 M. Bei abermals ſtarker Zufuhr entwickelte ſich der Umſatz
nur langſam wegen zu hoher Preisforderungen.

Der Wochenviehmarkt hatte fol-
genden Zutrieb: 139 Ochſen, 10 Stiere, 83 Kühe, 11 Jungrinder,
222 Kälber, 44 Schafe, 268 Maſtſchweine, 34 Läuferſchweine, 259 Ferkel
und Kitzen. Bezahlt wurde für das Paar: Ochſen 840—1375 M.,
Stiere 410—925 M., Kühe 130—280 M., Schafe 24 M. 50 Pf. bis
58 M. — Pf., Kälber, lebend per Kilogr. 76 Pf. bis 96 Pf.,
Schweine, lebend per Kilogr. 1 M. 12 Pf. bis 1 M. 20 Pf.

Telegr. d. Wolff’ſchen Bureans.
Getreidemarkt.
Prima-Ungarweizen 22.75. Tendenz: mäßiger
Umſatz.

Privattelegr. der Allg. Ztg. Der
heutige Rückgang von Spiritus wird auf die amtliche Angabe zurück-
geführt. daß im November etwas über 32 Millionen Liter gebrannt
worden ſind.

Telegramm des
Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt.
(Schlußbericht.)
Weizen loco hieſiger 19.00, loco fremder 22.00, per März 19.50, per
Mai 19.80. — Roggen loco hieſtger 17.50, fremder 19.20, per März
17.20, per Mai 17.10, Hafer loco fremder 17.00 — Rüböl loco mit
Faß 63.00, mit Faß per Mai 1891 59.20.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt
. Weizen loco ruhig,
neuer 185—190 ſlan, do. holſt. loco neuer von 180—190, Roggen loco
ruhig, 130—135, Gerſte ruhig, Hafer ſtill, Rüböl ruhig, loco 60,
Spiritus behauptet, per Dec. 36¼, per Dec.-Jan. 35¾, per April-Mai 35,
per Mai-Juni 35½, alles Brief. Kaffee ruhig, Umſatz — Sack.
Petroleum ruhig, Standard white loco 5.20 B., — G., per Dec.
6.10 B., — G. Zucker per Dec. 12.32½, per März 1891 12.82½,
per Mai 13.02½, per Aug. 13.32½. Tendenz: ruhig. Wetter: Schneeluft.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Petroleumbericht.
Standard white loco
6.30 Geld. Tendenz: feſt.

Privattelegr. der Allg. Ztg.
Rohzucker
und kryſtalliſirter ruhig, raffinirter ſtetig, Rübenzucker
12½, Javazucker 96%iger 14¾, Kaffee rnhig, Rio fair 81,
Reis ſtetig.

Privattelegr. der Allg. Ztg. Auf
die letzttägigen franzöſiſchen dringenden Bedarfskäufe ſchloß die Woll-
auction
lebhafter und höher, beſonders für auſtraliſche Creaſe, durch-
ſchnittlich etwa fünf Procent unter dem Octoberſchluß.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Baumwolle.
(Schlußbericht.) Umſatz
7000 Ballen, davon für Speculation und Export 500 Ballen. Ameri-
kaner ruhig, per Dec. 5, per Dec.-Jan. 5, per Jan.-Febr. 5.
per April-Mai 5, per Mai-Juni 5, per Juni-Juli 5,
per Juli-Aug. 5, per Aug.-Sept. 5, Verkäufer, per Febr.-
März 5, per März-April 5, Käufer.

Telegramm des
Wolff’ſchen Bureaus. Producteubericht. Rüböl
per Dec.
64.00, per Jan. 64.50, per Jan.-April 65.20, per März-Juni 66.00,
Tendenz ſteigend. — Spiritus per Dec. 37.70, per Mai-Aug. 40.20,
Tendenz feſt. Zucker per Dec. 35.30, per März-Juni 36.60,
Tendenz träge. — Mehl per Dec. 58.80, per Jan. 58.60, per Jan.-
April 58.70, per März-Juni 58.90, Tendenz behauptet. — Weizen per
Dec 26.70, per Jan. 26.30, per Jan.-April 26.40, per März-Juni 26.60,
Tendenz behauptet. — Roggen per Dec. 17.10, per Jan. 17.10, per
Jan.-April 17.50, per März-Juni 17.70. Tendenz ruhig.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureaus. Zucker
loco 32.75—33.25, weißer ruhig,
per Dec. 35.37½, per Jan. 35.62½, per Jan.-April 1891 36.00,
per März-Juni 36.62½. Tendenz: ruhig.

Telegr. des
Wolff’ſchen Bureans. Petroleum
ſteigend, loco 16⅜, 16½, per
Dec. 16⅜, 16½, per Jan. —, 16½, per Jan.-März —, 16⅜.
Getreide: Weizen und Roggen feſt, Gerſte behauptet, Hafer unver-
ändert.

Colonialwaaren-Bericht.
Wir haben dieſe Woche über zwei bedeutende Auctionen zu berichten,
und zwar in erſter Linie über die große Gewürze-Auction, die
am 9. d. M. hier durch die Credit- und Handelsvereinigung Banda
abgehalten worden. Dieſe Geſellſchaft brachte nicht weniger als 1579
Kiſten Rüſſe und 397 Kiſten Blüthe an den Markt. Von den Nüſſen
wurden 617 Kiſten aufgehalten; die 397 Kiſten Blüthe ſind ſämmtlich
verkauft. Nüſſe I. und II., ſowie Blüthe F holten Taxe, Nüſſe III.
und IV., und Blüthe G 5—10 % darüber. Ordinäre Sorten wurden
bevorzugt und flott verkanft. Geſtern wurden in Auction gebracht
2944/4, 543/12 und 267/16 Kiſten Javathee. Sie fanden ſämmtlich
flott Nehmer zu etwas über Taxe lanfende Preiſe. Der Kaffee-
markt
blieb in der verfloſſenen Berichtswoche nahezu unverändert,
mit ſchr beſchränktem Handel. Gutordinärer Jova notirt nominell 58 c.,
aber in zweiter Hand wird oft niedriger verkauft. So wurde ſchwim-
mender Malang zu 56¾c. angeboten. In Santos wurde für Conſum
ziemlich viel verkauſt zu 1 c. niedrigeren Preiſen. Verkauft dieſe Woche
hier und in Rotterdam 1448 Ballen Java weſtind. Bereitung zu 60 c.
für Sringin, 53—60¼c. für Tarik und 54½c. für Geboeg; weiter
175 B. Santos zu 47—49¼c., 25 B. Liberia geheim, 23 B. do. zu
52¾ c. und 102 B. Padang, geheim. Reis ohne Verkänfe in erſter
Hand. Da der Abſatz von Geſchältem ſehr unbefriedigend iſt, ſo iſt
auch roher ſchwer zu verkanfen.

Privattele gr. d. Allg. Ztg.
Kaffee
feſt, gutord. Java in loco 53c. Zucker unverändert, Nüben-
zucker per lauſende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt
[Spaltenumbruch] fl. 55. Petroleum unverändert, loco Amer. fl. 7.65 in Eutrepôt.
Baumwolle unverändert. — Kaffeeterminbörſe. Java per Dec.
56⅜c, per März 55¾c, Santos per Dec. 47⅞c, per März 46⅜c.
Umſatz 500 Ballen.

Privattelegr. der Allg. Ztg.
Kaffee
ruhig, gut ord. Java in loco 58c. Zucker feſt, Rüben-
zucker per laufende Sicht fl. 15⅛. Zinn unverändert, Bauca prompt
55⅛ fl. Petroleum feſt 7.60. — Kaffeeterminbörſe.
Java per Dec. 56½c, per März 56c, Santos per Dec. 47⅞c, per
März 46½c. Umſatz 4000 Ballen.

Ruſſiſches Getreide. Seit dem
Abgange unſres letzten Berichtes hat unſer Getreide-Export ſtark unter
den Unterbrechungen gelitten, denen ſowohl unſre telegraphiſchen Ver-
bindungen mit Deutſchland als auch unſre Zufuhren aus dem
Innern unterworfen waren. Dieſe Unterbrechungen wurden durch
heftige Schneeſtürme veranlaßt, die auch viele Schiffbrüche auf
dem Schwarzen Meere verſchuldeten. Von bedeutenden Geſchäften mit
dem Auslande war alſo nichts zu erwarten. Jetzt hat ſich das Wetter
hier wieder einmal beruhigt, Zufuhren bleiben aber noch ſpärlich und
Stimmung hier iſt andauernd feſt. Roggen wurde für England, Weizen
für Frankreich gekanft und auch Gerſte und Mais blieben gefragt.
Ausfuhr in dieſer Woche: Gerſte 14,900 Tſchetwerts (Ausfuhr vom
1. Juni bis heute: 386,300), Mais 2500 T. (269,750), Roggen
10,500 T. (388,850), Leinſaat — T. (15,000), Raps — T. (20,900),
Hafer — T. (1120), Diverfes — T. (2600), Hartweizen 500 T.
(6980), Ghirkaweizen 11,250 T. (6[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]6,320), Sandomirka 1900 T.
(36,000), Weichweizen 51,200 T. (682,380), zuſammen 93,350 Tſchetw.,
(2,496,200 Tſchetw.). Rubelcurs: M. 2.36¼ heute (per Caſſa).
Frachten nach Antwerpen 13/— bis 14/—, Rotterdam 12/6 bis 13/—,
Hamburg 14/— bis 15/—, Bremen 15/— bis 15/6 per Ton Tallow
engliſch. St. Petersburg führte vom 1. Jan. bis 10. Nov. aus:
4,830,181 Puds. Via Königsberg wurde ausgeführt im ſelben Zeit-
raum: 10,743,400 Puds 1890, 14,718,000 1889, 20,472,000 Puds
1888. Ueber Odeſſa ſind bisher 33 Millionen Pud per Bahn an-
gelangtes Getreide exportirt, obſchon der Jahresdurchſchnit 164 Mill.
Pud iſt, und zwar allein für Verſchiffung von per Bahn ankommenden
Getreide. Wochenpreiſe: Natural-Gewicht

[Tabelle]


Verſchiedene Nachrichten.
Vereinigte Schuhfabriken Kaſſel.

Wie ſchon mitgetheilt,
werden die Actien dieſer Geſellſchaft am Mittwoch, 17. December
in München durch die Münchener Bank, Keſter, Bachmann u. [unleserliches Material – Zeichen fehlt]
zur Subſcription aufgelegt und an der Münchener Börſe eingeführt
Wir verweiſen des näheren auf den im Inferatentheil abgedruckten
Proſpect, in welchem Lage und Ausſichten des Unternehmens recht
günſtig dargeſtellt werden. Daß trotzdem das Ergebniß eines Be-
triebsjahres zur Beurtheilung der dauernden Rentabilität eines
Induſtrieunternehmens kaum genügt, braucht nicht beſonders her-
vorgehoben zu werden; in dieſer Beziehung ſoll ergänzend die
allerdings auf beſonders lange Zeit ausgedehnte Garantie der
Vorbeſitzer der Fabriken in Kaſſel und Pirmaſens eintreten, welche
auf 8 Jahre ein Reinerträgniß von 64,000 M., d. i. über
8½ Proc. des Actiencapitals, ſicherſtellen. Wie das geforderte
Agio von 28 Proc., das man allerdings unter dieſen Umſtänden
kaum als zu hoch bemeſſen bezeichnen kann, verwendet wird, beſagt
der Proſpect nicht. Durch dieſes Agio wird eventuell den Gründern
der Garantiezuſchuß erleichtert und andrerſeits der auf acht Jahre
vertheilte Mehrbezug der Actionäre über den normalen Zinsfuß
hinaus aufgewogen. Sollten nach Ablauf dieſer Zeit die Actien
unter pari ſtehen, ſo hätten, wie jetzt z. B. der Fall der Mecklen-
burgiſchen Südbahn zeigt, wo die Garantieverpflichtung fünf Jahre
dauerte, die Actionäre das Nachſehen. Auch kann ein ſolcher
Garantievertrag den Garanten läſtig fallen, wie zur Zeit gerade
bei der Grazer Actienbrauerei vorm. Schreiner, deren Actien
gleichfalls von der Münchener Bank emittirt wurden, die Garantie
der Vorbeſitzer, natürlich unter entſprechender Entſchädigung der
Actionäre, aufgelöst werden ſoll. In der großen Hauptſache kommt
es alſo ſchließlich doch auf das innere Proſperiren des Unternehmens
an. Und nachdem neuerdings mit exotiſchen Fonds ſo ſchlechte
Erfahrungen gemacht werden, und man ſchließlich nicht alien
Capitaliſten zumuthen kann, ſich mit einer 3½procentigen Ver-
zinſung zu begnügen, ſo kann man im ganzen nur wünſchen, daß
das einheimiſche Capital, wenn auch natürlich mit größerem Riſico,
bis zu einer gewiſſen Grenze Verwendung in guten einheimiſchen
Induſtrieunternehmungen finde.

Actienbrauerei zum Bayeriſchen Löwen, vormals
A. Mathäſer. ..

Der von der Direction über das Geſchäfts-
jahr 1890 erſtattete Bericht bezeichnet als Urſache des etwas er-
mäßigten Bierabſatzes, 32,000 Hektoliter gegen 33,400 Hektoliter
im Vorjahre, die auch von anderen Brauereien erwähnten un-
günſtigen Witterungsverhältniſſe ꝛc. In Folge anderer günſtiger
Umſtände war es jedoch möglich, den Gewinn-Saldo auf
95,488 M. (gegen 91,632 M.) zu bringen. Deſſen Vertheilung
ſoll nach Vorſchlag des Aufſichtsraths in folgender Weiſe ge-
ſchehen: Reſervefonds 4774 M., 4 Proc. Zins 40,000 M., 10 Proc.
Erneuerungsfonds 5071 M., Tantièmen 8626 M., 1 Proc. Suver-
dividende (gleich dem Vorjahre) 10,000 M., Delcredereconto 8000 M.,
Extraabſchrift am Hôtelinventar 10,000 M., an Utenſilien
5000 M., weitere Reſervefondsdotation 5035 M. Wie bekannt,
ſollen die in der Bayerſtraße Nr. 3 und 5 ſtehenden zwei Häuſer
abgebrochen und ein den jetzigen Anforderungen entſprechendes
neues Gebäude aufgeführt werden. Für die dabei nothwendige
Grundabtretung wird vom Magiſtrat ein Beitrag von 100,000 M.
bewilligt. Zur Beſchaffung der nöthigen Baumittel wird eine neue
4procentige Prioritätsanleihe von 1,000,000 M., welche durch
die Münchner Bank übernommen wurde, ausgegeben, dagegen
die jetzt im Umlaufe befindliche 4½procentige Prioritäts-
anleihe von 495,000 Mark gekündigt. Unter den Activen
der Vilanz finden ſich an größeren Poſten: Immobilien 1,619,300
Mark, Neubau-Conto 619,222 M. (Vorjahr 522,929 M.),
Maſchinen 196,135 M., Faßtagen 142,422 M., Mobilien 54,642
Mark (44,479 M.), Debitoren 213,181 M. (159,839 M.), Hypo-
thek-Debitor 100,000 M., Ausſtände 116,500 M. (102,202 M.),
Vorräthe 167,897 M. (107,530 M.); unter den Paſſiven: Hypo-
theken-Conto 1,175,738 M., Prioritäten 500,000 M., Erneuerungs-
fonds 69,893 M., Creditoren 135,337 M. (101,282 M.), Bank-
guthaben 258,024 M. (79,906 M.).

Kölner Börſe.

Um das ſelbſtändige Platzgeſchäft zu be-
leben, agitirt eine Anzahl von Kölner Börfenbeſuchern für die Ein-
führung des Platzgeſchäfts an der Kölner Börſe. In dem be-
treffenden Anfruf wird zunächſt die Einrichtung des Zeitgeſchäfts
für gewiſſe Localpapiere befürwortet, auch wird die Einrichtung
einer Abrechnungsſtelle empfohlen. Der „Köln. Ztg.“ iſt, bei allen
principiellen Bedenken gegen das Zeitgeſchäſt, da es nun einmal
den Hauptbörſen zu gute komme, die Idee ſympathiſch; auch für

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Ausfuhr in die&#x017F;er Woche: Ger&#x017F;te 14,900 T&#x017F;chetwerts (Ausfuhr vom<lb/>
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1888. Ueber Ode&#x017F;&#x017F;a &#x017F;ind bisher 33 Millionen Pud per Bahn an-<lb/>
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&#x017F;ollen die in der Bayer&#x017F;traße Nr. 3 und 5 &#x017F;tehenden zwei Häu&#x017F;er<lb/>
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[0005] Sonntag, Zweites Morgenblatt, Nr. 346 der Allgemeinen Zeitung. 14. December 1890. Handel und Volkswirthſchaft. Fondsbörſen vom 13. December. ** München. Abendverkehr. Die Nachbörſe brachte eine weitere Ermattung in Speculationswerthen; der Abendverkehr war bei unveränderten Preiſen ſehr ſtill. Wir notiren Creditactien 167, Dieconto 207. * Berlin, 2 Uhr 45 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Nachbörſe. (Ultimocurſe.) Creditactien 166.90, Staats- bahn 107.50, Ungar. Goldrente (Caſſacurs) 90.90, Lombarden 59.20, Disconio-Commandit 206.70. * Berlin, 3 Uhr Nachm. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Nachbörſe-Schluß. Creditactien 166.90, Disconto-Comm. 206.90. P Berlin, 3 Uhr 15 M. Nachm. Privattelegr. der Allg. Ztg. Nachbörſenſchlußcurſe. ⚹ Berlin, 8 Uhr 5 Min. Privattelegr. d. Allg. Ztg. Trotz feſten Auslands lag die heutige Börſe nach leidlich be- hauptetem Aufange während der ganzen Geſchäftszeit in matter Haltung, ausgenommen ausländiſche Fonds, welche auch feſt be- hauptet blieben. Als weſentlicher Grund der Mattigkeit ſind die Beforgniſſe vor der Geſtaltung des Geldmarktes anzuſehen, wie geſtern angedentet. Der Rückgang deutſcher und heimiſcher Fonds hängt damit zuſammen. Die Contremine verwerthete die in Aus- ſicht zu nehmende Geldknappheit beim bevorſtehenden Ultimo durch Blanceabgaben. Zudem wirkten Gerüchte von theilweiſer Zurück- ziehung des ruſſiſchen Guthabens in Höhe von 50 Millionen bei hieſigen erſten Bankfirmen ſehr abfällig, trotzdem daß hierüber jede Beſtätigung fehlt, ſowie auch, daß das Frankfurter Haus Roth- ſchild die Discontirung auf offenem Markte eingeſtellt habe. Kohlenwerthe auf weſentliche Abſchwächung von Eiſenwerksactien gedrückt; Banken nachgebend; inländiſche Bahnen theilweiſe be- hauptet, Lombarden und Franzoſen ermäßigt, böhmiſche Bahnen ſtill, Schweizer ruhig, Warſchau-Wiener abgeſchwächt. Der Ruſſen- markt neigt zu rückläuſiger Richtung, franzöſiſche Abgaben drückten, weil der dortige Markt die andauernden Deviſenkäufe der ruſſiſchen Regierung ſkeptiſch anſicht. Ruſſiſche Valuta verflaut auf belang- reiche Abgaben, wofür die drakoniſchen Beſtimmungen der ruſſiſchen Regierung gegen die dortigen Juden als Grund genannt wurden. Geld heute refervirter, wo es ſich um Termine über Jahresſchluß hinaus bandelt. Heutiges London kurz hat den Punkt erreicht, bei welchem auch die Ausfuhr von Souvereigus von England nach Deutſchland möglich wird. Schluß ſchwach. * Frankfurt a. M., 2 Uhr 30 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureans. Nachbörſe. Creditactien 265⅞, Staats- bahn 213⅜, Lomb. 117, Aegppter 96.90, Disconto-Comm. 207.30, Ungar. Goldrente 90.80, Zolltürken —. Tendenz: ſtill. * Frankfurt a. M., 7 Uhr Abds. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Abendeurſe. Creditactien 265⅛, Staatsbahn 212¾, Lombarden 116⅞, Galizier —, Aegypter —, Ungar. Goldrente —, Orientanleihe —, Disconto-Comm. 207.20, Gotthard 160.60, 1830er Ruſſen —, Tabak —. Tendenz: träge. Z Frankfurt a. M., 8 Uhr 10 Min. Abds. Privat- telegr. d. Allg. Ztg. Abendbörſe anhaltend luſtlos, weiter etwas abgeſchwächt, Argentinier und La Veloce höher. * Hamburg, 8 Uhr 38 M. Abends. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Abendbörſe. Creditactien 265.60, Staatsbahn 532.50, Lombarden 292.50, ungar. Goldreute 90.90, Gotthardbahn —, Disc.- Commandit 207.00, Laurahütte 134.00, Dynamit Truſt —. Tendenz: ſtill. * Wien, 5 Uhr — M. Abends. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Abendbörſe. Creditactien 301.60, Staatsbabn 242.25, Lombarden 133.00, ung. Goldrente 102.90, Marknoten 56.50. Ten- denz: tehr ſtill. * London, 4 Uhr Nachm. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Schlußcurſe. y London, 4 Uhr 20 M. Nachm. Privattelegr. der Allg. Ztg. Rupee Schluß 83.25. ஃ London, 6 Uhr 15 Min. Privattelegramm der Allg. Ztg. Aus der Bank von England gingen 60,000 Pfd. St. Gold nach New-York und 1300 Pfd. St. nach Deutſchland. Uruguay 2 bis 2½ höher auf die officielle Erklärung, daß die Fonds für den Anleihedienſt rechtzeitig abgehen. Für Weſting- houſe jun. in Pittsburg von der bekannten Bremscompagnie wurden 6 Mill. Doll. ſubſcribirt, wodurch ihm über ſeine ſinan- ciellen Schwierigkeiten fortgeholfen iſt. * Paris, 12 Uhr 45 M. Nachm. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureaus. Eröffnungscurſe. 3%ige Rente 96.22, Oeſterr.- franz. Staatsbahn —, Lombarden 307.00, Aegypter 486.00. * Paris, 3 Uhr — M. Nachm. Telegramm des Wolff’ſchen Bureaus. Schlußcurſe. Z Frankfurt a. M., 13. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Die Dividende der Deutſchen Genoſſenſchafts- bank wird auf 7 Proc. geſchätzt. — Die „Frkf. Ztg.“ berichtet aus Prag: Wegen Ueberfüllung der Ausbruchſtationen mußte die Verſendung von Kohlenſendungen nach Bayern via Komotau bis 15. c. Abends eingeſtellt werden. — In Eiſenach hat die Bankfirma Creuznacher fallirt; die Paſſiva betragen 270,000 M.; in der Maſſe verbleiben kaum 5 Proc. — In Paris hat die Escomptefirma Charles Noel & Comp. fallirt. n. Wien, 13. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Wie das „Fremdenblatt“ meldet, ſind nunmehr alle Differenzen behoben, welche zwiſchen den öſterreichiſchen Staatsbahnen und anderen öſterreichiſchen Bahnen wegen der Neuauftheilung des adriatiſch- böhmiſchen Verkehrs beſtanden haben. Die Nordweſtbahn und die Staatsbahn erleiden durch das neue Cartell einen Schaden von 150,000 Gulden jährlich. ⸫ Wien, 13. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Nach Meldung der „Preſſe“ findet eine Sitzung der Vertrauensmänner der 3procentigen Südbahn-Prioritäten Mitte Januar ſtatt, in welcher über ein vom Curator Dr. Stöger erſtattetes juriſtiſches Gutachten berathen werden ſoll. Der Curator empfiehlt darin, den Weg von Ausgleichsverhandlungen mit der Südbahn zu be- treten, da dieſer einem langjährigen Proceſſe vorzuziehen ſei. Der Abzug der öſterreichiſchen Einkommenſteuer ſei im Geſetze begründet, eine Ausgleichsaction ſolle daher bloß den Abzug des öſterreichiſchen Couponſtempels, der italieniſchen Steuer und der franzöſiſchen Cotegebühr betreffen. — Die Dampfſchifffahrts-Geſellſchaft hat ihr Vertragsverhältniß zu dem Oberingenieur Waldvogel ge- löst, weil ſie künſtighin den unter dieſem vereinigten Werſten- und techniſchen Betriebsdienſt zu trennen beabſichtigt. □ Brüſſel, 5 Uhr 5 Min. Privattelegramm d. Allg. Ztg. An der heutigen Börſe trat die beſtimmte Meldung von der Nichtzahlung des Januarcoupons mehrerer argentiniſcher Provinzanleihen auf. ## Belgrad, 13. Dec. Privattelegramm der Allg. Ztg. Der Tariſvertrag der Orientbahngeſellſchaft mit den ſerbi- ſchen Bahnen iſt unterzeichnet. Er bildet die Grundlage des direkten Güterverkehrs der Levantelinie Belgrad-Salonichi- Hamburg. Productenbörſen und Märkte. ♋ München, 12. Dec. Schranne. Geſammtdeſtand der heutigen Schranne: 10,456 Ctr., hievon wurden verkauft 96_0 Ctr. und 856 Ctr. eingeſtellt. Mittelpreiſe des Centners: Weizen 9 M. 74 Pf., Korn 8 M. 72 Pf., Gerſte 8 M. 53 Pf., Hafer 8 M. 9 Pf. Gegen den Mittelpreis der vorigen Schranne weniger: Weizen 14 Pf., Korn 3 Pf., Hafer 12 Pf; mehr: Gerſte 50 Pf. Geſammtumſatz in Geld 78,818 M. Bei abermals ſtarker Zufuhr entwickelte ſich der Umſatz nur langſam wegen zu hoher Preisforderungen. L. Augsburg, 12. Dec. Der Wochenviehmarkt hatte fol- genden Zutrieb: 139 Ochſen, 10 Stiere, 83 Kühe, 11 Jungrinder, 222 Kälber, 44 Schafe, 268 Maſtſchweine, 34 Läuferſchweine, 259 Ferkel und Kitzen. Bezahlt wurde für das Paar: Ochſen 840—1375 M., Stiere 410—925 M., Kühe 130—280 M., Schafe 24 M. 50 Pf. bis 58 M. — Pf., Kälber, lebend per Kilogr. 76 Pf. bis 96 Pf., Schweine, lebend per Kilogr. 1 M. 12 Pf. bis 1 M. 20 Pf. (*) Lindan, 13. Dec. Telegr. d. Wolff’ſchen Bureans. Getreidemarkt. Prima-Ungarweizen 22.75. Tendenz: mäßiger Umſatz. * Berlin, 13. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Der heutige Rückgang von Spiritus wird auf die amtliche Angabe zurück- geführt. daß im November etwas über 32 Millionen Liter gebrannt worden ſind. * Köln, 13. Dec., 1 Uhr 45 M. Nachm. Telegramm des Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt. (Schlußbericht.) Weizen loco hieſiger 19.00, loco fremder 22.00, per März 19.50, per Mai 19.80. — Roggen loco hieſtger 17.50, fremder 19.20, per März 17.20, per Mai 17.10, Hafer loco fremder 17.00 — Rüböl loco mit Faß 63.00, mit Faß per Mai 1891 59.20. * Hamburg, 13. Dec., 3 Uhr 45 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Productenmarkt. Weizen loco ruhig, neuer 185—190 ſlan, do. holſt. loco neuer von 180—190, Roggen loco ruhig, 130—135, Gerſte ruhig, Hafer ſtill, Rüböl ruhig, loco 60, Spiritus behauptet, per Dec. 36¼, per Dec.-Jan. 35¾, per April-Mai 35, per Mai-Juni 35½, alles Brief. Kaffee ruhig, Umſatz — Sack. Petroleum ruhig, Standard white loco 5.20 B., — G., per Dec. 6.10 B., — G. Zucker per Dec. 12.32½, per März 1891 12.82½, per Mai 13.02½, per Aug. 13.32½. Tendenz: ruhig. Wetter: Schneeluft. * Bremen, 13. Dec., 2 Uhr 45 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Petroleumbericht. Standard white loco 6.30 Geld. Tendenz: feſt. Λ London, 13. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Rohzucker und kryſtalliſirter ruhig, raffinirter ſtetig, Rübenzucker 12½, Javazucker 96%iger 14¾, Kaffee rnhig, Rio fair 81, Reis ſtetig. ஃ London, 13. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Auf die letzttägigen franzöſiſchen dringenden Bedarfskäufe ſchloß die Woll- auction lebhafter und höher, beſonders für auſtraliſche Creaſe, durch- ſchnittlich etwa fünf Procent unter dem Octoberſchluß. * Liverpool, 13. Dec., 1 Uhr 20 M. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Baumwolle. (Schlußbericht.) Umſatz 7000 Ballen, davon für Speculation und Export 500 Ballen. Ameri- kaner ruhig, per Dec. 5[FORMEL], per Dec.-Jan. 5[FORMEL], per Jan.-Febr. 5[FORMEL]. per April-Mai 5[FORMEL], per Mai-Juni 5[FORMEL], per Juni-Juli 5[FORMEL], per Juli-Aug. 5[FORMEL], per Aug.-Sept. 5[FORMEL], Verkäufer, per Febr.- März 5[FORMEL], per März-April 5[FORMEL], Käufer. * Paris, 13. Dec., 3 Uhr — M. Nachm. Telegramm des Wolff’ſchen Bureaus. Producteubericht. Rüböl per Dec. 64.00, per Jan. 64.50, per Jan.-April 65.20, per März-Juni 66.00, Tendenz ſteigend. — Spiritus per Dec. 37.70, per Mai-Aug. 40.20, Tendenz feſt. Zucker per Dec. 35.30, per März-Juni 36.60, Tendenz träge. — Mehl per Dec. 58.80, per Jan. 58.60, per Jan.- April 58.70, per März-Juni 58.90, Tendenz behauptet. — Weizen per Dec 26.70, per Jan. 26.30, per Jan.-April 26.40, per März-Juni 26.60, Tendenz behauptet. — Roggen per Dec. 17.10, per Jan. 17.10, per Jan.-April 17.50, per März-Juni 17.70. Tendenz ruhig. * Paris, 13. Dec., 3 Uhr 30 Min. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureaus. Zucker loco 32.75—33.25, weißer ruhig, per Dec. 35.37½, per Jan. 35.62½, per Jan.-April 1891 36.00, per März-Juni 36.62½. Tendenz: ruhig. * Antwerpen, 13. Dec., 2 Uhr 25 M. Nachm. Telegr. des Wolff’ſchen Bureans. Petroleum ſteigend, loco 16⅜, 16½, per Dec. 16⅜, 16½, per Jan. —, 16½, per Jan.-März —, 16⅜. Getreide: Weizen und Roggen feſt, Gerſte behauptet, Hafer unver- ändert.  Amſterdam, 11. Dec. Colonialwaaren-Bericht. Wir haben dieſe Woche über zwei bedeutende Auctionen zu berichten, und zwar in erſter Linie über die große Gewürze-Auction, die am 9. d. M. hier durch die Credit- und Handelsvereinigung Banda abgehalten worden. Dieſe Geſellſchaft brachte nicht weniger als 1579 Kiſten Rüſſe und 397 Kiſten Blüthe an den Markt. Von den Nüſſen wurden 617 Kiſten aufgehalten; die 397 Kiſten Blüthe ſind ſämmtlich verkauft. Nüſſe I. und II., ſowie Blüthe F holten Taxe, Nüſſe III. und IV., und Blüthe G 5—10 % darüber. Ordinäre Sorten wurden bevorzugt und flott verkanft. Geſtern wurden in Auction gebracht 2944/4, 543/12 und 267/16 Kiſten Javathee. Sie fanden ſämmtlich flott Nehmer zu etwas über Taxe lanfende Preiſe. Der Kaffee- markt blieb in der verfloſſenen Berichtswoche nahezu unverändert, mit ſchr beſchränktem Handel. Gutordinärer Jova notirt nominell 58 c., aber in zweiter Hand wird oft niedriger verkauft. So wurde ſchwim- mender Malang zu 56¾c. angeboten. In Santos wurde für Conſum ziemlich viel verkauſt zu 1 c. niedrigeren Preiſen. Verkauft dieſe Woche hier und in Rotterdam 1448 Ballen Java weſtind. Bereitung zu 60 c. für Sringin, 53—60¼c. für Tarik und 54½c. für Geboeg; weiter 175 B. Santos zu 47—49¼c., 25 B. Liberia geheim, 23 B. do. zu 52¾ c. und 102 B. Padang, geheim. Reis ohne Verkänfe in erſter Hand. Da der Abſatz von Geſchältem ſehr unbefriedigend iſt, ſo iſt auch roher ſchwer zu verkanfen.  Amſterdam, 13. Dec. Privattele gr. d. Allg. Ztg. Kaffee feſt, gutord. Java in loco 53c. Zucker unverändert, Nüben- zucker per lauſende Sicht fl. 15. Zinn niedriger, Banca prompt fl. 55. Petroleum unverändert, loco Amer. fl. 7.65 in Eutrepôt. Baumwolle unverändert. — Kaffeeterminbörſe. Java per Dec. 56⅜c, per März 55¾c, Santos per Dec. 47⅞c, per März 46⅜c. Umſatz 500 Ballen. E Rotterdam, 13. Dec. Privattelegr. der Allg. Ztg. Kaffee ruhig, gut ord. Java in loco 58c. Zucker feſt, Rüben- zucker per laufende Sicht fl. 15⅛. Zinn unverändert, Bauca prompt 55⅛ fl. Petroleum feſt 7.60. — Kaffeeterminbörſe. Java per Dec. 56½c, per März 56c, Santos per Dec. 47⅞c, per März 46½c. Umſatz 4000 Ballen. _ Odeſſa, 9. Dec. Ruſſiſches Getreide. Seit dem Abgange unſres letzten Berichtes hat unſer Getreide-Export ſtark unter den Unterbrechungen gelitten, denen ſowohl unſre telegraphiſchen Ver- bindungen mit Deutſchland als auch unſre Zufuhren aus dem Innern unterworfen waren. Dieſe Unterbrechungen wurden durch heftige Schneeſtürme veranlaßt, die auch viele Schiffbrüche auf dem Schwarzen Meere verſchuldeten. Von bedeutenden Geſchäften mit dem Auslande war alſo nichts zu erwarten. Jetzt hat ſich das Wetter hier wieder einmal beruhigt, Zufuhren bleiben aber noch ſpärlich und Stimmung hier iſt andauernd feſt. Roggen wurde für England, Weizen für Frankreich gekanft und auch Gerſte und Mais blieben gefragt. Ausfuhr in dieſer Woche: Gerſte 14,900 Tſchetwerts (Ausfuhr vom 1. Juni bis heute: 386,300), Mais 2500 T. (269,750), Roggen 10,500 T. (388,850), Leinſaat — T. (15,000), Raps — T. (20,900), Hafer — T. (1120), Diverfes — T. (2600), Hartweizen 500 T. (6980), Ghirkaweizen 11,250 T. (6_6,320), Sandomirka 1900 T. (36,000), Weichweizen 51,200 T. (682,380), zuſammen 93,350 Tſchetw., (2,496,200 Tſchetw.). Rubelcurs: M. 2.36¼ heute (per Caſſa). Frachten nach Antwerpen 13/— bis 14/—, Rotterdam 12/6 bis 13/—, Hamburg 14/— bis 15/—, Bremen 15/— bis 15/6 per Ton Tallow engliſch. St. Petersburg führte vom 1. Jan. bis 10. Nov. aus: 4,830,181 Puds. Via Königsberg wurde ausgeführt im ſelben Zeit- raum: 10,743,400 Puds 1890, 14,718,000 1889, 20,472,000 Puds 1888. Ueber Odeſſa ſind bisher 33 Millionen Pud per Bahn an- gelangtes Getreide exportirt, obſchon der Jahresdurchſchnit 164 Mill. Pud iſt, und zwar allein für Verſchiffung von per Bahn ankommenden Getreide. Wochenpreiſe: Natural-Gewicht Verſchiedene Nachrichten. Vereinigte Schuhfabriken Kaſſel. Wie ſchon mitgetheilt, werden die Actien dieſer Geſellſchaft am Mittwoch, 17. December in München durch die Münchener Bank, Keſter, Bachmann u. _ zur Subſcription aufgelegt und an der Münchener Börſe eingeführt Wir verweiſen des näheren auf den im Inferatentheil abgedruckten Proſpect, in welchem Lage und Ausſichten des Unternehmens recht günſtig dargeſtellt werden. Daß trotzdem das Ergebniß eines Be- triebsjahres zur Beurtheilung der dauernden Rentabilität eines Induſtrieunternehmens kaum genügt, braucht nicht beſonders her- vorgehoben zu werden; in dieſer Beziehung ſoll ergänzend die allerdings auf beſonders lange Zeit ausgedehnte Garantie der Vorbeſitzer der Fabriken in Kaſſel und Pirmaſens eintreten, welche auf 8 Jahre ein Reinerträgniß von 64,000 M., d. i. über 8½ Proc. des Actiencapitals, ſicherſtellen. Wie das geforderte Agio von 28 Proc., das man allerdings unter dieſen Umſtänden kaum als zu hoch bemeſſen bezeichnen kann, verwendet wird, beſagt der Proſpect nicht. Durch dieſes Agio wird eventuell den Gründern der Garantiezuſchuß erleichtert und andrerſeits der auf acht Jahre vertheilte Mehrbezug der Actionäre über den normalen Zinsfuß hinaus aufgewogen. Sollten nach Ablauf dieſer Zeit die Actien unter pari ſtehen, ſo hätten, wie jetzt z. B. der Fall der Mecklen- burgiſchen Südbahn zeigt, wo die Garantieverpflichtung fünf Jahre dauerte, die Actionäre das Nachſehen. Auch kann ein ſolcher Garantievertrag den Garanten läſtig fallen, wie zur Zeit gerade bei der Grazer Actienbrauerei vorm. Schreiner, deren Actien gleichfalls von der Münchener Bank emittirt wurden, die Garantie der Vorbeſitzer, natürlich unter entſprechender Entſchädigung der Actionäre, aufgelöst werden ſoll. In der großen Hauptſache kommt es alſo ſchließlich doch auf das innere Proſperiren des Unternehmens an. Und nachdem neuerdings mit exotiſchen Fonds ſo ſchlechte Erfahrungen gemacht werden, und man ſchließlich nicht alien Capitaliſten zumuthen kann, ſich mit einer 3½procentigen Ver- zinſung zu begnügen, ſo kann man im ganzen nur wünſchen, daß das einheimiſche Capital, wenn auch natürlich mit größerem Riſico, bis zu einer gewiſſen Grenze Verwendung in guten einheimiſchen Induſtrieunternehmungen finde. Actienbrauerei zum Bayeriſchen Löwen, vormals A. Mathäſer. .. Der von der Direction über das Geſchäfts- jahr 1890 erſtattete Bericht bezeichnet als Urſache des etwas er- mäßigten Bierabſatzes, 32,000 Hektoliter gegen 33,400 Hektoliter im Vorjahre, die auch von anderen Brauereien erwähnten un- günſtigen Witterungsverhältniſſe ꝛc. In Folge anderer günſtiger Umſtände war es jedoch möglich, den Gewinn-Saldo auf 95,488 M. (gegen 91,632 M.) zu bringen. Deſſen Vertheilung ſoll nach Vorſchlag des Aufſichtsraths in folgender Weiſe ge- ſchehen: Reſervefonds 4774 M., 4 Proc. Zins 40,000 M., 10 Proc. Erneuerungsfonds 5071 M., Tantièmen 8626 M., 1 Proc. Suver- dividende (gleich dem Vorjahre) 10,000 M., Delcredereconto 8000 M., Extraabſchrift am Hôtelinventar 10,000 M., an Utenſilien 5000 M., weitere Reſervefondsdotation 5035 M. Wie bekannt, ſollen die in der Bayerſtraße Nr. 3 und 5 ſtehenden zwei Häuſer abgebrochen und ein den jetzigen Anforderungen entſprechendes neues Gebäude aufgeführt werden. Für die dabei nothwendige Grundabtretung wird vom Magiſtrat ein Beitrag von 100,000 M. bewilligt. Zur Beſchaffung der nöthigen Baumittel wird eine neue 4procentige Prioritätsanleihe von 1,000,000 M., welche durch die Münchner Bank übernommen wurde, ausgegeben, dagegen die jetzt im Umlaufe befindliche 4½procentige Prioritäts- anleihe von 495,000 Mark gekündigt. Unter den Activen der Vilanz finden ſich an größeren Poſten: Immobilien 1,619,300 Mark, Neubau-Conto 619,222 M. (Vorjahr 522,929 M.), Maſchinen 196,135 M., Faßtagen 142,422 M., Mobilien 54,642 Mark (44,479 M.), Debitoren 213,181 M. (159,839 M.), Hypo- thek-Debitor 100,000 M., Ausſtände 116,500 M. (102,202 M.), Vorräthe 167,897 M. (107,530 M.); unter den Paſſiven: Hypo- theken-Conto 1,175,738 M., Prioritäten 500,000 M., Erneuerungs- fonds 69,893 M., Creditoren 135,337 M. (101,282 M.), Bank- guthaben 258,024 M. (79,906 M.). Kölner Börſe. Um das ſelbſtändige Platzgeſchäft zu be- leben, agitirt eine Anzahl von Kölner Börfenbeſuchern für die Ein- führung des Platzgeſchäfts an der Kölner Börſe. In dem be- treffenden Anfruf wird zunächſt die Einrichtung des Zeitgeſchäfts für gewiſſe Localpapiere befürwortet, auch wird die Einrichtung einer Abrechnungsſtelle empfohlen. Der „Köln. Ztg.“ iſt, bei allen principiellen Bedenken gegen das Zeitgeſchäſt, da es nun einmal den Hauptbörſen zu gute komme, die Idee ſympathiſch; auch für

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christopher Georgi, Manuel Wille, Jurek von Lingen, Susanne Haaf: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2022-04-08T12:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung, Nr. 346, 14. Dezember 1890, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_allgemeine346_1890/5>, abgerufen am 01.06.2024.