Allgemeine Zeitung, Nr. 35, 4. Februar 1850.[Spaltenumbruch]
AUGSBURG. Das Abonnement bei al- Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] Buchhandlung von F. Klincksieck Nr. 44, Montag Nr. 35. 4 Februar 1850. Es liegen der Expedition der Allgemeinen Zeitung eine Anzahl Briefe vor aus verschiedenen Gegenden Deutschlands, in welchen Klage Augsburg, im Januar 1850. Die Expedition der Allgemeinen Zeitung. Uebersicht. Deutschland. München (die Berichte aus Athen. Heerergänzung. Deutschland. Bayern.*** München, 3 Febr. In Ihrem gestrigen Blatte steht [Spaltenumbruch] terschied in München als eine Neuerung erscheint. In München wäre nur Sonderung eine Neuerung, und der Hr. Correspondent hätte in frühern Jahren mehr als einmal sehen können daß die Dame mit welcher Se. Majestät den Ball eröffnete, das Münchner "Riegelhäubchen" trug.+ Zu dem Artikel in Nr. 33 München den 1 Febr., den am 31 Jan. im großen Odeonsaale stattgehabten Armenball betreffend, wird nachträglich bemerkt daß die Zahl der im Verlaufe einer Viertelstunde vergriffenen Loose nicht 20,000, sondern 31,000 betragen hat. Außer den daselbst bezeichneten anwesend gewesenen allerhöchsten und höchsten Herrschaften waren auch Ihre Maj. die Känigin Therese, geführt von dem k. Prinzen Wilhelm von Preußen, auf diesem Balle. München, 3 Febr. Die Arbeiten unserer Verfassungs-Re- München, 3 Febr. Der telegraphischen Depesche aus Wien *) War offenbar ein äußercs Ueberseheu, oder einfach ein Druckfehler.
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AUGSBURG. Das Abonnement bei al- Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] Buchhandlung von F. Klincksieck Nr. 44, Montag Nr. 35. 4 Februar 1850. Es liegen der Expedition der Allgemeinen Zeitung eine Anzahl Briefe vor aus verſchiedenen Gegenden Deutſchlands, in welchen Klage Augsburg, im Januar 1850. Die Expedition der Allgemeinen Zeitung. Ueberſicht. Deutſchland. München (die Berichte aus Athen. Heerergänzung. Deutſchland. Bayern.*** München, 3 Febr. In Ihrem geſtrigen Blatte ſteht [Spaltenumbruch] terſchied in München als eine Neuerung erſcheint. In München wäre nur Sonderung eine Neuerung, und der Hr. Correſpondent hätte in frühern Jahren mehr als einmal ſehen können daß die Dame mit welcher Se. Majeſtät den Ball eröffnete, das Münchner „Riegelhäubchen“ trug.† Zu dem Artikel in Nr. 33 München den 1 Febr., den am 31 Jan. im großen Odeonſaale ſtattgehabten Armenball betreffend, wird nachträglich bemerkt daß die Zahl der im Verlaufe einer Viertelſtunde vergriffenen Looſe nicht 20,000, ſondern 31,000 betragen hat. Außer den daſelbſt bezeichneten anweſend geweſenen allerhöchſten und höchſten Herrſchaften waren auch Ihre Maj. die Känigin Thereſe, geführt von dem k. Prinzen Wilhelm von Preußen, auf dieſem Balle. ⫶ München, 3 Febr. Die Arbeiten unſerer Verfaſſungs-Re- ☩ München, 3 Febr. Der telegraphiſchen Depeſche aus Wien *) War offenbar ein äußercs Ueberſeheu, oder einfach ein Druckfehler.
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Conv.-M.<lb/> Ebenſo unterliegt es keinem Zweifel daß der Convention nach vom Jahr 1850 an für die Allgemeine Zeitung ein vierteljähriges Abonnemem<lb/> überall angenommen werden <hi rendition="#g">muß</hi>. Die Durchführung aber dieſer Convention, welche erſt in den letzten Wochen des verflofſenen Jahres zum<lb/> Abſchluß kam, erfordert eine Reihe von Formalitäten und Mittheilungen der oberen an die untern Poſtämter, die beim Eintritt des neuen<lb/> Abonnements noch nicht erledigt ſeyn konnten. Die unteren Aemter waren daher faſt überall in der Lage noch nach den ältern Vorſchriften<lb/> handeln zu müſſen. Bis zum Beginn des nächſten Quartals werden dieſe Hinderniſſe beſeitigt ſeyn, und es tritt damit für die Abonnenten<lb/> der Allgemeinen Zeitung zugleich die Möglichkeit ein, das bei dem erſten Abonnement zuviel Bezahlte ſich zurückerſtatten zu laſſen.</p><lb/> <closer> <dateline><hi rendition="#g">Augsburg,</hi> im Januar 1850.</dateline> <signed> <hi rendition="#b">Die Expedition der Allgemeinen Zeitung.</hi> </signed> </closer> </div><lb/> <cb/> <div type="contents" n="1"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Ueberſicht</hi>.</hi> </hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Deutſchland</hi>. München (die Berichte aus Athen. Heerergänzung.<lb/> Die Verfaſſungsreviſton. Der Armenball. Graf Senfft. <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Scheve);<lb/> Vom Bodenſee (Caſernirung. Volksſtimmungen); Wiesbaden (Wahlen<lb/> nach Erfurt. Max v. 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Das war aber<lb/> allerdings der Geiſt Thorwaldſens, wie der Oehlenſchlägers. Thorwaldſen<lb/> iſt am 24 März 1844 geſtorben. Bei dieſer Gelegenheit erlauben Sie<lb/> mir wohl auch eine Berichtigung gegen Ihren Münchner ⊙ Correſponden-<lb/> ten im geſtrigen Blatte, den einzigen Bewohner Münchens vielleicht, (er<lb/> ſpricht als ſolcher) dem die Vereinigung zu einem Ball ohne Standesun-<lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><cb/> terſchied in München als eine Neuerung erſcheint. In München wäre<lb/> nur Sonderung eine Neuerung, und der Hr. Correſpondent hätte in<lb/> frühern Jahren mehr als einmal ſehen können daß die Dame mit<lb/> welcher Se. 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Maj. den König<lb/> und umfaſſende Berichte an das Miniſterium des Auswärtigen gebracht.<lb/> Die helleniſchen Majeſtäten haben mit Muth und Seelengröße den uner-<lb/> warteten, im tiefften Frieden ihres Königreichs geführten Schlag ertragen,<lb/> der unzweideutig Vernichtung der griechiſchen königlichen Marine und des<lb/> raſch auflebenden griechiſchen Handels bezielt, in ſeinem eigentlichen Plane<lb/> noch im Dunkeln, in ſeinen möglichen Folgen aber außer aller Berechnung<lb/> liegt. Das atheniſche Volk hat dieſes Verfahren ſeiner erſten „Schutzmacht“<lb/> wohl zu würdigen gewußt. Nach den hier eingelaufenen Nachrichten<lb/> herrſchte noch nie eine ſolche Uebereinſtimmung in den Gefühlen zwiſchen<lb/> ihm und dem Königspaar, und dieſes wurde überall mit dem lauteſten<lb/> Jubelruf empfangen. Die Deputirtenkammer und der Senat drückten St.<lb/> Maj. dem Könige Otto perſönlich die über den engliſchen Gewaltſtreich<lb/> empörte öffentliche Meinung aus. Es iſt in der That unerhört daß eine<lb/> fremde Regierung, welche die völkerrechtlichen freundſchaftlichen Beziehun-<lb/> gen noch nicht gelöst, das Beglaubigungsſchreiben ihres Geſandten noch<lb/> nicht zurückgenommen hatte, mit einem Schlage kriegsmäßig zu verfahren<lb/> beginnt. Wir können unmöglich glauben daß dieſes Verfahren an der<lb/> Themſe wie Seine anders als mit Erſtaunen und Entrüſtung aufgenom-<lb/> men werden wird, unmöglich daß dieſe Anwendung des Rechts des Stär-<lb/> keren durch Lord Palmerſton Beifall im brittiſchen Volke ſinde. Und um<lb/> welcher Urſachen willen dieſe Gewaltthat? Wenn ich nicht ungenau berich-<lb/> tet worden, nicht um der Anlehnsforderungen willen — nein um imagi-<lb/> närer Privatreclamationen willen! Eine antiquirte Geſchichte mit einem<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0001]
AUGSBURG. Das Abonnement bei al-
len auch den entferntesten Postämtern
Bayerns beträgt ohne jeden weitern Post-
aufschiag vierteljährlich 4 fl. 15 kr.,
für das ganze Jahr 17 ſl. im 24 fl.-Fuss
od. 9 Thlr. 22 Sgr. pr. C.; für auswärts
bei der hiesigen k. Oberpostamts-Zeitungs-
Expedition, sodann für Deutschland bei
allen Postämtern, ganzjährig, halbjährig
und auch vierteljährig; für Frankreich
in Strassburg bei G. A. Alexandre, in
Paris bei demselben Nr. 23, rue Notre
Dame de Nazareth und bei der deutschen
Allgemeine Zeitung.
Buchhandlung von F. Klincksieck Nr. 44,
rue de Lille, und bei dem Postamt in Karts-
ruhe; für England bei Williams & Nor-
gate, 14 Heuriette-Street, Covent-Garden
in London, für Nordamerika bei den Post-
ämtern Bremen u. Hamburg, für Italien bei
den k. k. Postämtern zu Bregenz, Innsbruck,
Verona, Venedig, Triest u. Mailand, für Grie-
chenland u. die Levante etc. bei dem k. k.
Postamt in Triest. Inserate aller Art werden
auſgenommen und der Raum der dreispal-
tigen Colonelzeile berechnet: im Haupt-
blatt mit 12 kr., in der Beilage mit 9 kr.
Montag Nr. 35. 4 Februar 1850.
Es liegen der Expedition der Allgemeinen Zeitung eine Anzahl Briefe vor aus verſchiedenen Gegenden Deutſchlands, in welchen Klage
darüber erhoben wird daß faſt überall — in Preußen wie in Oeſterreich, in Hannover wie in Sachſen — ungeachtet der mit dem Jahr 1850
in Kraft tretenden neuen Poſtconvention jener Staaten über Ermäßigung der Zeitungs-Debit-Gebühren, bei dem neuen Abonnement der
Allgemeinen Zeitung noch immer der alte höhere Preis von den Zeitungs-Poſt-Bureaux erhoben worden iſt. Zur Beantwortung dieſer Klagen
bemerken wir folgendes, welches ſich nach ſorgfältiger Erforſchung der Sachlage herausſtellt: Es kann kein Zweifel darüber obwalten daß die
erwähnte Convention den geſetzlichen Preis der Allgemeinen Zeitung vom Jahr 1850 an auf 50 Procent Zuſchlag zum hieſigen Verlags-
preis des Blattes von 12 fl. 45 kr. rheiniſch ermäßigt, ſo daß er ſich in folgender Weiſe berechnet:
in Preußen, Sachſen, Hannover und allen den Ländern wo im 14 Thlr.-Fuß gerechnet wird, auf _ _ 10 Rthlr. 28 Sgr.
in Württemberg, Baden, und wo im 24 fl.-Fuß gerechnet wird, auf _ _ 19 fl. 8 kr.
in Oeſterreich (mit Ausſchluß der, wenn wir nicht irren, dort üblichen, alſo noch hinzuzurechnenden Zuſtellgebühr) 16 fl. Conv.-M.
Ebenſo unterliegt es keinem Zweifel daß der Convention nach vom Jahr 1850 an für die Allgemeine Zeitung ein vierteljähriges Abonnemem
überall angenommen werden muß. Die Durchführung aber dieſer Convention, welche erſt in den letzten Wochen des verflofſenen Jahres zum
Abſchluß kam, erfordert eine Reihe von Formalitäten und Mittheilungen der oberen an die untern Poſtämter, die beim Eintritt des neuen
Abonnements noch nicht erledigt ſeyn konnten. Die unteren Aemter waren daher faſt überall in der Lage noch nach den ältern Vorſchriften
handeln zu müſſen. Bis zum Beginn des nächſten Quartals werden dieſe Hinderniſſe beſeitigt ſeyn, und es tritt damit für die Abonnenten
der Allgemeinen Zeitung zugleich die Möglichkeit ein, das bei dem erſten Abonnement zuviel Bezahlte ſich zurückerſtatten zu laſſen.
Augsburg, im Januar 1850. Die Expedition der Allgemeinen Zeitung.
Ueberſicht.
Deutſchland. München (die Berichte aus Athen. Heerergänzung.
Die Verfaſſungsreviſton. Der Armenball. Graf Senfft. Dr. Scheve);
Vom Bodenſee (Caſernirung. Volksſtimmungen); Wiesbaden (Wahlen
nach Erfurt. Max v. Gagern); Altenburg (die thüringiſche Eini-
gung); Bernburg (Ankauf der Bernburg-Köthener Eiſenbahn); Berlin
Verhandlungen des Verwaltungsraths: dieſer legt dem Inhibitorium
der Bundesbehörde in Betreff Mecklenburgs bloß die Bedeutung
eines Rechtsgutachtens zu. Die königliche Votſchaft in Betreff des Ver-
faſſungseides. Vorbehalt für die Fideicommiſſe. Lauter conſervative
Wahlen für Erfurt. Bis jetzt nur Ein Vertreter der deutſchen Partei);
Wien (Erhöhung der Lehrerbeſoldungen an den Gymnaſten. Die Arbeits-
einſtellungen in Böhmen. Beſchlüſſe der Nationsuniverſität in Sieben-
bürgen. Das Gendarmeriegeſetz. Einſetzung der Centralſeebehörde.
Der Bankausweis. Die Zahl der erfrornen Soldaten. Miniſterwechſel-
gerüchte. Eindruck der Berichte aus Griechenland); Aus Südtirol (über
die Befugniſſe des Landtags. Eine Entgegnung).
Großbritannien. Ausbleiben der Poſt.
Frankreich. Thiers gegen die Arbeiterpenſionscaſſe. Revolutio-
näre Logik.
Italien. Mailand (Brief der Times); Turin (über das Gerücht
von Abtretung der Lombardei)
Schweiz. Waadt über die Flüchtlinge. Scheitern eines Dampf-
boots.
Griechenland. Athen 22 Jan. Detailberichte über die Gewalt-
einſchreitung Englands. Der franzöſiſche Geſandte beſcheidet die fran-
zöſiſche Flotte nach dem Piräeus.
Datum der Börſen: Frankfurt, Wien 1 Febr.
Deutſchland.
Bayern.*** München, 3 Febr. In Ihrem geſtrigen Blatte ſteht
eine aus der Deutſchen Reform entlehnte Correſpondenz aus Kopenhagen,
in welcher der Verluſt Thorwaldſens in die letzten zwei Jahre gelegt
wird. *) Hat der Schreiber in Kopenhagen ihn nicht früher vermißt?
oder wollte er nur andeuten daß in den letzten zwei Jahren jener Geiſt
von Dänemark gewichen ſey in welchem ſich deutſcher Genius und däniſche
Vaterlandsliebe zu ſegensreicher That verbunden hatten? Das war aber
allerdings der Geiſt Thorwaldſens, wie der Oehlenſchlägers. Thorwaldſen
iſt am 24 März 1844 geſtorben. Bei dieſer Gelegenheit erlauben Sie
mir wohl auch eine Berichtigung gegen Ihren Münchner ⊙ Correſponden-
ten im geſtrigen Blatte, den einzigen Bewohner Münchens vielleicht, (er
ſpricht als ſolcher) dem die Vereinigung zu einem Ball ohne Standesun-
terſchied in München als eine Neuerung erſcheint. In München wäre
nur Sonderung eine Neuerung, und der Hr. Correſpondent hätte in
frühern Jahren mehr als einmal ſehen können daß die Dame mit
welcher Se. Majeſtät den Ball eröffnete, das Münchner „Riegelhäubchen“
trug.
† Zu dem Artikel in Nr. 33 München den 1 Febr., den am
31 Jan. im großen Odeonſaale ſtattgehabten Armenball betreffend, wird
nachträglich bemerkt daß die Zahl der im Verlaufe einer Viertelſtunde
vergriffenen Looſe nicht 20,000, ſondern 31,000 betragen hat. Außer
den daſelbſt bezeichneten anweſend geweſenen allerhöchſten und höchſten
Herrſchaften waren auch Ihre Maj. die Känigin Thereſe, geführt von dem
k. Prinzen Wilhelm von Preußen, auf dieſem Balle.
⫶ München, 3 Febr. Die Arbeiten unſerer Verfaſſungs-Re-
viſions-Commiſſion ſind, wie ich vernehme, inſoweit ſie die Verfaſſung
und nicht deren Edicte betreffen, glücklich zu Ende gebracht. Der aus den
Commiſſtonsberathungen hervorgegangene Stoff muß aber erft noch dem
Gutachten des Staatsraths unterlegt werden. Dennoch hofft man die
Vorlage bei den Ständen bis Oſtern machen zu können.
☩ München, 3 Febr. Der telegraphiſchen Depeſche aus Wien
über die höchſt überraſchenden Vorgänge zu Athen iſt geſtern im Laufe
des Tages ein Courier der bayeriſchen Geſandtſchaft am k. griechiſchen
Hofe nachgefolgt. Er hat, wie ich höre, Briefe an Se. Maj. den König
und umfaſſende Berichte an das Miniſterium des Auswärtigen gebracht.
Die helleniſchen Majeſtäten haben mit Muth und Seelengröße den uner-
warteten, im tiefften Frieden ihres Königreichs geführten Schlag ertragen,
der unzweideutig Vernichtung der griechiſchen königlichen Marine und des
raſch auflebenden griechiſchen Handels bezielt, in ſeinem eigentlichen Plane
noch im Dunkeln, in ſeinen möglichen Folgen aber außer aller Berechnung
liegt. Das atheniſche Volk hat dieſes Verfahren ſeiner erſten „Schutzmacht“
wohl zu würdigen gewußt. Nach den hier eingelaufenen Nachrichten
herrſchte noch nie eine ſolche Uebereinſtimmung in den Gefühlen zwiſchen
ihm und dem Königspaar, und dieſes wurde überall mit dem lauteſten
Jubelruf empfangen. Die Deputirtenkammer und der Senat drückten St.
Maj. dem Könige Otto perſönlich die über den engliſchen Gewaltſtreich
empörte öffentliche Meinung aus. Es iſt in der That unerhört daß eine
fremde Regierung, welche die völkerrechtlichen freundſchaftlichen Beziehun-
gen noch nicht gelöst, das Beglaubigungsſchreiben ihres Geſandten noch
nicht zurückgenommen hatte, mit einem Schlage kriegsmäßig zu verfahren
beginnt. Wir können unmöglich glauben daß dieſes Verfahren an der
Themſe wie Seine anders als mit Erſtaunen und Entrüſtung aufgenom-
men werden wird, unmöglich daß dieſe Anwendung des Rechts des Stär-
keren durch Lord Palmerſton Beifall im brittiſchen Volke ſinde. Und um
welcher Urſachen willen dieſe Gewaltthat? Wenn ich nicht ungenau berich-
tet worden, nicht um der Anlehnsforderungen willen — nein um imagi-
närer Privatreclamationen willen! Eine antiquirte Geſchichte mit einem
*) War offenbar ein äußercs Ueberſeheu, oder einfach ein Druckfehler.
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(2022-04-08T12:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Tabellen und Anzeigen wurden dabei textlich nicht erfasst und sind lediglich strukturell ausgewiesen.
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